Pester Lloyd - Abendblatt, November 1891 (Jahrgang 38, nr. 251-275)

1891-11-02 / nr. 251

I YD. a VIE EUER BA N Budapest, 2. November. = Rein Mitton mengt sich in die befriedigten Kund­­gebungen über die Ernennung Baßarys zum Primas. St­mmtliche Organe der öffentlichen Meinung bilden einen einzigen gleichgestimmten Chor,­­ in welcher den Kirchenfürsten in seiner neuen Würde mit Worten Herzlichter Sympathie und Anerkennung begrüßt. Eine glänzendere Ovation, als diese Einmüthigkeit, hierzulande, wo die kleinsten wie die größten Fragen immer unter parteipolitischem Ge­sichtspunkte behandelt werden, it kaum denkbar. Und sicher­­lich it es nicht der Zauber der hohen Stellung, sondern der Eindruck der gediegenen Persönlichkeit Baßary’s, wodurch diese Uebereinstnmung hervorgerufen wurde. Man hält sich die wahrhaft priesterlichen Tugenden, welche der verehrte Prälat bisher bethätigt hat, vor Augen und darauf baut sich das B Vertrauen auf, daß er seinen hohen Beruf ebenso der Kirche zum Heil, wie dem Vaterlande zum Segen erfüllen wird. Und verhehlt man ich auch nicht, Daß das Erbe, welches Kardinal Simor hinterlassen hat, wesentlich gesteigerte Ansprüche an die Kraft und Autorität seines Nachfolgers stellt, so Schöpft man doch aus zwei Momenten die Zuversicht, daß der neue Brimas sich größer erweisen werde, als die Schwierigkeiten sind, welche er zu­ bewältigen hat. Zunächst daraus, daß Klaus VBahary troß seiner Anspruchslosigkeit die Mission auf sie nahm, im vollen Bewußtsein heffen, wie viel es jeßt zu Schlichten und zu Lösen gibt in den kirchen­­politischen Fragen, in den Beziehungen zwischen Staat und Kirche, in dem­­ Verhältnisse zwischen Ungarn und der römi­­schen Kurie und in den Beziehungen zwischen dem niederen Klerus und dem Episropat — zu schlichten und zu ordnen nicht lediglich Durch Milde, sondern auch durch die Entfal­­tung staatsmännischer Gaben und kraftvollen » Autoritäts­­‚behauptseins. Trüge Bakary nicht neben dem priesterlichen Gottvertrauen auch das Vertrauen zu seiner eigenen Aktions­­fähigkeit in fi, er wirde sich mit dem firstlichen Kirchen­­amte nicht belastet haben, welches ihn in gleichem Maße gegen den Staat wie gegen seine Kirche verpflichtet. Zum Zweiten aber schöpft man die Zuversicht aus der Welterzeugung, daß die Negierung nur den wirklich Berufenen erwählt haben kann. Bei der gegenwärtigen Bewegung des Crater Erzbisthums hatte das ungarische M­inisterium völlig freie Hand; nicht wie bei der Ernennung Simor’s stand die verantwortliche Regierung vor einer­­ unabänderlichen That­­sache, sie mußte nicht mit irgend­einer Nachsicht transigiren, welche sie nicht durchaus mit den Nachfichten auf den Vrieden und das uteresse des Landes bebte. Hat sie mun unter diesen Umständen und Erwägungen den Erzabt von Martinsberg zum Primas erwählt, so it ein Zweifel nicht möglich, daß sie in der Persönlichkeit VBaßary’s alle wün­­schenswerthen Bürgschaften gefunden hat. Jenes Selbst­­vertrauen des neuen Primas und dieses Vertrauen der ungarischen Regierung wird von der öffentlichen Meinung freudigen Herzens ratifizier­t und der Glaube wird nicht täuschen, nicht ihn, den verehrten Kirchenfürsten, und nicht die Nation. Primas Bakary wird die reichen Hoffnungen er­­füllen, welche man heute an seine zugleich apostolische und staats­­männliche Wirksamkeit knüpft und der Unterstügung und Hingabe aller Wohl­wollenden kann er versichert sein — der Unterstüßung zunächst Der übrigen Brälaten, deren selbstlose Treue im Dienste der Religion und des Bater­­landes allgemein anerkannt und bewundert wird und gegen deren hohen idealen Sinn man sich unsühnbar verginge, wenn man ihnen auch nur die Teifeste mißliebige Negung zumuthen wide. Und weil das günstigste Urtheil über alle Mitglieder unseres Episropats und die Verehrung für die­selben fi längst befestigt hat, halten wir es für überflüssig, über den Nachfolger des verewigten Kardinals Haynald besonders zu sprechen. Georg Esaf­ka wird als Erzbischof sein, was er als Bischof war, und wenn ein höheres Maß in der Entfaltung seiner vorzüglichen Eigenschaften überhaupt denk­­bar wäre, so wü­rde er sich gewiß zu neuem Aufschwung erheben an dem glorreichen Andenken seines Vorgängers. So werden denn alsbald die Sürden ausgefüllt sein, welche der Tod in den Reihen unseres Chiffopats gerissen hat, mögen denn auch die Bretchen sich Schließen, welche in den Trieden zwischen Staat und Kirche gelegt wurden. — Bolt nit für die Negierung verantwortlich­­ machen. Der von England zu­ leistende Hilfsfond müßte vom Mansion-House, DB. bh. von "den Stadtbehör­­den organisirt werden, und um den Erfolg desselben zu sichern, müßte nur die eine Bedingung gestellt werden, daß die Verwendung der eingehenden Gelder durch eigene vertrauenswürdige Komites an Ort und Stelle so besorgt werde, um volle Garantie zu bieten, daß die eingelangten Gaben auch wirtlich den Darbenden und Nothleidenden zu­­geführt werden. Bei­ der ins Ausland herrschenden Kor­­ruption sei es sonst nicht ausgeschlossen, daß die Hilfsgelder verschwinden, noch ehe sie in die Gegenden gelangen, wo sie der Noth und dem Elend steuern sollen. Diese Bedingung erscheint umso unerläßlicher,­­ als bekanntermaßen über die Verwendung der in Rußland selbst gesammelten Spenden ganz bedenkliche Geschichten in Umlauf sind. Doch steht zu befürchten, daß gerade am dieser Bedingung das ganze Bett scheitern wird. Man hat in Petersburg vor nicht langer­ Zeit eine Mansion-House-Retition in der Juden­­frage abgelehnt; es ist nicht ausgeschlossen, daß man sich einer Deanfion-House-Subskription gegenüber in gleicher­­­eise verhalten wird. Der russische Minister des Innern sol vor Kurzem die Bildung einer Nothstands-Unterftügungs­­gesellschaft in Mostan verboten und gedroht haben, Delegirte dieser­ Gesellschaft, wenn sie sich in den nothleiden­­den Gegenden zeigen sollten, einfach verhaften zu lassen. Es klingt dies zwar so horrend, daß man an der Nichtigkeit der Meldung zweifen muß; aber daß englischen Komités der direkte Verkehr mit den nothleidenden Bauern nicht ger­stattet würde, ist wohl vorherzusehen. — Bielfac­ht in den legten Tagen Die Frage aufgeworfen worden, warum in Frankreich, wo der Enthusiasmus für alles Ruffische so hoch geht, für die Hungernden Nuffen noch nichts geschehen ist, warum dort mit der Sammlung milder Beiträge noch nicht begonnen worden? Die Trage dürft uns nicht schwer zu beantworten. Die Franzosen­ haben ihre milden Beiträge zur Unterstüßung der Nothleidwenden in Rußland bereits reichlich gespendet in der Form des rassisshhen Ansehens, das sie jüngst subskribirten. Budapest, 2. November. — Der Kaiser von Rußland ist wieder in sein Neic­ zurücgekührt. Seine loyalen Unterthanen werden erfreut sein, den Herrscher wieder in ihrer Mitte zu haben und aufathmen mögen auch die Publizisten in ganz Europa, daß endlich die Diskussion, wann und wie der Ezar seine Nachweise antreten und einrichten wird, und ob die oft­ angekündigte und ebenso oft dementirte Ber­gegnung mit dem Deutschen Kaiser stattfinden wird oder nicht, für dieses Jahr wenigstens erledigt ist. Vor drer Tagen noch waren in hervorragenden Drganen Artikel mit tiefsinnigen Betrachtungen über die Bedeutung einer Ber­gegnung des Czars mit dem Deutschen Kaiser zu Danzig zu lesen, die bekanntermaßen nichts stattgefunden hat. Die europäischen Zeitungen werden in­­­­iesen Dingen seit Jahren schon systematisch ausgenäst, um durch falsche Nach­richten die wahren Vorgänge zu verhüllen und es ist, nur merkwürdig, daß es immer noch Solche gibt, die nicht dahintergekommen sind. Wir für unsern Theil haben schon am vorigen Donnerstag das Thema­­ abgethan und wir haben heute nur zu wiederholen, was wir Damals gesagt, daß das Unterbleiben der Begegnung des Czars mit dem­ Deutschen Kaiser sein Moment der Beunruhigung bilde und seinerlei Besorgnisse zu erregen braucht. Es mag nicht geleugnet werden, daß wenn der Etar thatsächlich, wie dies vielfach behauptet worden, von der Absicht erfüllt wäre, dem französischen Chauvinismus nach Kronstadt einen­­ kleinen Dämpfer aufzuregen, ein Besuch in Berlin hiefür ein sehr entsprechendes Mittel gewesen wäre. Wahrscheinlic aber erachtet der Czar es eben nicht für nothwendig, den Eifer der­ franzöiiichen Chauvinisten zu fühlen. — Im den nächsten Tagen [chon wird sich der Ezar mit seinen Gästen (in seiner Begleitung befinden ich, bekanntermaßen der König, und die Königin von Dänemark, die Prinzessin von Wales und Die Herzogin von Cumberland) nach der Keim begeben, wo im engsten amilienfreife Die silberne Hochzeit des Kaiserpaares gefeiert wird.­­ Ein kaiserlicher Erlaß, an alle Behörden gerichtet, ermahnt die Bevölkerung, angesichts der großen auf alle Foftspieligen Veranstaltungen­ und Auslagen aus Anlak der silbernen Hochzeitsfeier des Herrscherpaares zu verzichten. Die traurigen Berichte über das außerordentliche Elend, von dem die russische Bevölkerung . Heingesucht­et, haben auch außerhalb des russischen Neid­es: Mitgefühl und Theilnahme gemwcht. Bei Werken der Hum­anität und der Mildthätigkeit pflegt das reiche London allen Städten Europas voranzugehen und in der That it in, der englis­­chen Hauptstadt bereit die­dee aufgetaucht, eine öffent­liche Subskription zu Gunsten der von Hungersnot­ heimgeflchhten russischen Bevölkerung einzuleiten. Der „Standard“ tritt mit warmer dürsprache für diese SgDee ein. Rußland, so sagt dieses konservative Organ, sei zwar in der Rolitit England und den englischen Interessen all­­überall feindselig , aber man miühte in solchen Tragen die Rolitit aus dem Spiele Iaffen und überdies das unschuldige N­othstandsfalamität­­ . Die bereits avisirten allerhöchsten Entschließungen, durch welche die Ernennungen des Primas von Ungarn und des Erzbischofs von Kalocsa vollzogen wurden, lauten wie folgt: Auf Vorschlag Meines ungarischen Kultus- und Unterrichts­­ministers ernenne Id Klaus Franz Babary,­­Prälaten des nach dem Märtyrer und Bischof St. Martin benannten Martinsberger Erzabtei-Kirchendistrikts des Ordens vom heiligen Benedikt, Erzabt und erblichen Vorfiger von Martinsberg und sämmtlicher der heiligen ungarischen Krone unterstehenden Abteien des Ordens vom heiligen Benedikt, zum Fürstprimas­ von Ungarn und Erzbischof von Gran. Wien, 27. Oktober 1891. Franz Josef m. p. Graf Albin Esalymp. Auf Vorschlag Meines ungarischen Kultus- und Unterrits­­ministerd ernenne ich den Zipser Bischof Georg GsaBfa zum Erzbischof der Kalocsaer und Baiser Tanonisch für einig vereinigten Diözesen. Wien, 27. Oktober 1891. Franz Josef m. p. Graf Albin CS4ty m. p. gebniß dem Handelsminister überantwortet wurde. Da nun die Gage 10 steht, daß sämmtliche Faktoren in­ die Zollamtsbrüche willigen, handelt es sich, nur darum, ob bei dem Schwurplag eine Fußpassage oder eine leichte Wanenbrücke erbaut werde. Der Minister wird be­­züglich jener Brüce, bezüglich welcher eine Vereinbarung zu Stande gekommen, eine Vorlage unterbreiten, sobald die Vorarbeiten beendigt sein werden.­­ » Bei dem Titel»Pensi­on»en«verlangen Decfy und Spräußky die alljährliche Mittheilung der im vorhergehenden Jahre geschehenen Pensionirungen Hegedüs meint,dies könne am besten mit den Schlußrechnungen geschehen. Minister Ukekerle äußert sich in ähnlichem Sinne und er­­klärt,er werde diesbezüglich mit dem Präsidenten des Staatsrechnungss­hofes sich­ in­s Einvern­ehme1­ setzen. Das Präliminare und die Uebergangsausgaben wurden unver­­ändert votirt. Nach Erledigung des Budgets des Finanzministeriums wurde das Budget des Kultusministeriums in Verhandlung gezogen.. Weiteres im Morgenbatte. (5. Nachtrag.) im BZusammenhange . Der Volkswirthschaftliche Ausflug des Ab­­geordnetenhaufes wird am 4. November um 5 Uhr Nachmittags in seinem gewöhnlichen Lisungssaale im Abgeordnetenhause Sigung halten. Tagesordnung : Gefeßentwurf über die provisorische Regelung der Handelsbeziehungen mit der Türkei und Bulgarien, sowie mit Spanien und Portugal; Gefegentwurf über die im Jahre 1895 in Budapest zu veranstaltende Landes-Nationalausstellung. — Die reichstägige Nationalpartei wird am 2. No­­vember, Nachmittags 5 Uhr, eine Konferenz halten. — Der Finanz AUnsschug des Abgeordnetenhauses hat in seiner heutigen, unter dem Präsidium Morz Wahrmann’s stattgehabten Situng die Verhandlung des Budgets des Finanz­ministeriums fortgelegt. (Referent : Ladislaus Lufács.) Bei dem Titel „Staatsgüter-Direktionen“ fragt Eugen Gaál, ob der Aufschub der Zentralisirung dieser Direktionen als ein definitiver zu betrachten sei. — A. Paulfty betont, daß aus den nach dem Berlauie der Staatsgüter dem Norar verbleibenden Patronatslasten verschiedene Anomalien sich für die betreffenden Ge­­meinden ergeben. Er fragt, ob es nicht möglich wäre, diese Patronats­­lasten besonders auszumessen ? — Horansky vermeist darauf, daß nicht blos bei ärab­ischen, sondern auch bei parzellirten privaten Gütern, die mit einem Patronat verbunden waren, sich Kalamitäten entwiceln. In dieser Hinsicht wären radikale Verfügungen nothunwendig. Minister Wekerle antwortet auf die Frage Gaul’, daß der Gedanke der Auflösung der Güterdirektionen bei weitem nicht fallen gelassen worden ist, vorläufig aber die Aufrechterhaltung verselben deshalb nothwendig ist, weil die Regelung der Kolonisten-Angelegen­­heiten wegen der vielen Schwierigkeiten eine Verzögerung erleidet. Was die P­atronatslasten betrifft, so beschränkt ei Redner bei denen des N­erars darauf, daß er diese Lasten auf jenes Minimum reduzirt, auf welches sich die Verpflichtung bezieht, natürlich abgesehen von solchen Fällen, wo höhere Gesichtspunkte ein anderes Vorgehen fordern. So wie es die Gintheilung der Agenden erlauben wird, wird eine neuere Leitstellung der Patronatslasten in Verhandlung gezogen werden, und dann auch der hierauf bezügliche Ausweis vorgelegt werden: Horäandky würde es aus Verwaltungsrücksichten für richtig halten, wenn dort, wo die Güter verkauft wurden, die Manipulation der Patronatslasten dem Kultusminister übergeben würde. — Helfg­er gilt ebenfalls die ehebaldige gründliche Lösung dieser Angelegenheit. An Betreff der Güterdirektionen findet Medner, es werde sehr lange dauern, bis die vom Minister im vorigen Jahre in nahe Aussicht ge­­stellte Auflaffung derselben zur Wirklichkeit werden würde. Den neuen Personalvermehrungen gegenüber wäre es aber ein großer Wortbeil, wenn man dur­ folche Auflaffungen auch etwas ersparen künnte. Mini­tter Welterle wiederholt, er wolle die Aufhebung der Gitterdirektionen nicht auf lange Zeit mehr verschieben ; nur die kom­­plizirte Natur der Kolonisations-Angelegenheiten sst der Grund, daß die Aufhebung nicht plöglich geschehen kann. Das Präliminare wird votirt. Bei den Montan- Direktionen betont Matlejovits, der Umstand, daß bei uns das Sachverständniß im Montanunwesen sich nicht entwickelt, sei hauptsächlich dem zuzuschreiben, daß die Montan- Angelegenheiten nicht durch Gehege geregelt sind und überhaupt von den ungarischen Negierungen vernachlätigt wurden. Medner hält es für nothwendig, daß m wenigstens bei den Montanbehörden etwas geschehen möge, wen es nicht möglich ist, ein systematisches Berggejet vorzulegen, was allerdings am unwüns­chenswertheiten műre. Minister Weferle bemerkt, daß hinsichtlich der Regelung der Gehälter des­­ montanbehördlichen und S Kontrolpersonals der ein­­zureichende Gefäßentwurf Verfügungen enthalten wird. Die zmwed­­mäßige D Organisirung der Montanbehörden beschäftigt auch von Hunniiter, er beabsichtigt aber nicht, diese Organisition durch eine Ver­­mehrung­ der Foren zu bewerkstelligen. Die Montangerichtsbarkeit ‚auf höherer Stufe dem Vermaltungsgerichte zu übertragen, wäre seine zwertmäßige Lösung. Was das Berggefäß betrifft, hat der Minister dasselbe ausarbeiten lassen, hat die erste Skizze dazu repidiren lassen und einzelne Fachmänner zur Abgabe ihres Gutachtens aufgefordert. Sobald diese Gutachten einlaufen, wird er sich bestreben, den Berg­­gelegentwurf einzureichen. Bei dem Titel „Münge“ fragt Matlefovits, welces Prinzip bei der in Oesterreich erfol­­genden Prägung von levantinischen Thalern zur Anwendung kommt? Minister Wieferle ermidert, daß auch die Prägung dieser Thaler nach den m­ittelst Konvention festgestellten allgemeinen Prin­­zipien erfolgt. s Påzmtmdy bemerkt,daß die Inschriften der österreichischen Münzen noch immer gegen unser Staatsrecht verstoßen- Minister TJckerle erwidern daß ek gegenüber dem öster­­reichischen Finanzminister diese Frage aufgeworfen habe-deren Lei1ung bei der Umprägung der Münzen zu erwarten sei. Das Präliminare wird notirt. Bei der Post,,Staatsdruckerei"fragt Päzmändh marım das Amtsblatt nicht, in der Staatsdruckerei hergestellt wird. Minister Weterle antwortet, daß die Staatspruderei eigentlich für die Herstellung­ der Wertezeihen und Landkarten eingerichtet ist und die typographische Sektion blos zur Mushilfe dient und für die Herstellung von Zeitungen nicht eingerichtet ist Bei den „Statsbauten“ ertheilt Minister Wieferle Aufklärungen über das im II. hauptstädtischen Bezirke zu errichtende Finanzgebäude. Bei den „Staatsbrüden“ erwidert der Minister auf eine Anfrage Orhágh­s, daß er sich auf den Standpunkt des Bau­rathes begeben habe, wonach die neue Versicde in der Nähe des Zoll­­hauses zu errichten sei. Da jedoch der M­unsch aufgetaucht sei, daß auch ein Uebergang bei dem Schmwurplage errichtet werde, so wurde in dieser Angelegenheit eine Gnguste veranstaltet, deren Er . Die „Bol. Korr." hat dieser Tage berichtet, daß sich Graf Albert Apponyi diesmal nicht in den auswärtigen Ausschuß der Delegationen, sondern in den Heeresausschuß wählen lassen werde, damit er gegen die Mehrforderungen des Kriegsministers Opposition machen künne. Hiezu bemerkt­ das „Buch. Tgbl.“: Abgesehen davon, daß Graf Apponyi diese Abs­iht nicht hat, verräth diese Mittheilung eine rührende Naivetät, denn jedes Mitglied der Dele­­gation kann bekanntlich im Plenum zum Heeresbudget sprechen und bei jedem einzelnen Titel so viel Opposition machen, als es für noth­­wendig erachtet. Oier sollte die­ offiziele Wiener Korrespondenz gar nicht so naiv sein, wie sie sich den Anschein gibt und wieder einmal eine kleine Denunziation versucht haben? Um übrigens allen Denun­­ziationen die Seite abzubrechen, wird die DOpposition verlangen, daß die Berathungen des Wehr­ausschusses der Delegation­ von Stenograp­ien aufgenommen werden. Sollte diesem Wunsche nicht wille führt werden, so wird die Opposition das Schwergewicht der Debatte aus den Ausschüssen in das Plenum verlegen müssen. sz Der Abgeordnete des Georgenberger Wahlbezirks Andor Sponer erstattete am 31. Oktober seinen in Georgen­berg versammelten Wählern einen Wochenschaftsbericht und begründete vor Allem seinen im Mai dieses Jahres erfolgten Ein­­tritt in den Verband der liberalen Partei. 63 sei dies nur eine logische Folge feiner, gelegentlich der zu Pfingsten 1837 gehaltenen Programmende entwickelten Anfichten ge­­mesen. Damals habe er als die erste und dringendste Aufgabe die Sani­ung der Finanzlage und die Herstellung des Gleichge­wichtes im Staatshaush­alte be­zeichnet ; auch habe er als die unwirksamsten Mittel zur Erreichung dieses Zieles in erster Reihe die Reform , der nach einer hohen Ent­­­wicklung und A­rt fähigen Spiritussteuer, die Negalienablö­­sung und endlich die Neuregelung des Systems der höchst unpro­­endlich aber “portionell vertheilten direkten Steuern namhaft gemacht, ‚auch sämmtliche Neuerungen auf den sonstigen Gebieten unseres Staats­­mwesend, hierunter auch die Verwaltungsreform hervor­­gehoben. Wenn dem gegenüber heute fonstatirt werden kann, daß wir uns dem frechen Zustande des chronischen Defizits, der Nachtrags­­und Schlußrechnungs-Enttätigungen in­ eine­ Epoche Der Budgetüberschüsfe und Kassenbestände gelangt sind, wenn der für das Jahr 1892 präliminirte Staatsvoranschlag trug des gesteigerten­ Auf­­wandes für Unterricht, Justiz und Heer noch immer aktiv " bilanzirt, so daß endlich auch die Freilich von fast unaufschiebbare Auffbeiterung der Beamtengehälter in Durchführung, wie auch die vom internationale volfswirthschaftlichen Gesichtspunkte aus betrachtet Tängst dringend gebotene Regelung der Baluta in ernste und nahe Aussicht genommen werden darf,­­ wenn endlich billiger­weise kaum verfannt werden kann, das namentlich seit dem ins Nebentreten des Kabinett Szapáry eine sich auf fast alle Gebiete des öffentlichen Lebens exitredende, ziel­­bemaßte I­nitiative geltend gemacht hat: so dürfte sein nac­h Unter­­breitung des Komitats-Gelegentwurfes erfolgter Eintritt in die die Regierung unterfragende Partei gewiß als Hinreichend motivirt erscheinen. “ .In Besprechung der Finanzlage führt er aus,daß hauptstschs lich dem Spiritussteuer-und Regulie­ablösungsgesetze,nebst dem mit letzterem in logischen Zusammenhang stehenden Schankgefälle in erster Reihe die Restaurirung unserer Staatsfinanzen zu verdanken ist. Das Spiritussteuergefes, welches den ehemaligen Steurerrag nominell um fast 220, thatfächlich aber um circa 400 Berzent erhöht hat, beruhe auf dem gesunden, untern wirtsschaftlichen Grigenten angemessenen Prinzip der Kontingentitung der zum niedrigeren Steuerlage zu erzeugenden Alkoholmenge, Teile aber an dem sehr bedenklichen organischen Fehler der übermäßig Hoch beriese­­nen Kontingente, welcher unmittelbar darauf, nachdem das Gefeg.ins Leben getreten war, eine förmliche Krise, nachhaltig aber die dauernde Entwertlibung eines, namentlich für Dhberungarn höchst wichtigen landunwirthschaft­lichen Broduftes der Kartoffeln zur Folge gehabt hat. Gelegentlich der vielfältigen Reichstagsverhand­­lungen habe er seine damals fast ganz tolivt Dastehenden Bedenken geltend zu machen versucht und behufs Milderung der­ zu erwarten­­den Uebergangsschwierigkeiten eine mindestens provisorische Erhöhung der Spirituserportprämie beantragt. Auch später­ habe er­ im geeig­­neten Wege eine entsprechende Abänderung des Gejeges angestrebt, die aber leider troß der Geneigtheit ungarischerseits an der ablehnen­­den Haltung der österreichischen Regierung, welche sich entschieden weigerte, in die Herablegung des österreichtschen Kontingents einzus willigen, scheitern mußte. Das Negalienablösungs­gebet hält er im großen Ganzen für eine glückiche Konzeption, weil es, ohne das Interesse der früher berechtigten privaten wesentlich zu beeinträchtigen, dem Gtaate eine höcht ergiebige, nach hoher Entwicklung fähige Einnahmsquelle eröffnet hat. Wenn auch zugege­­ben werden muß, daß in gefeglicher, Durchführung des Ablösungs­­verfahrens hie und da Einzelnen gegenüber Unbilligkeiten, ja Härten mit unterlaufen sind, müsse hiebei doch auch berücksichtigt werden, daß es kaum möglich­st ein Gejeg zu­ schaffen, welches jeden einzel­­nen Umstand vorsehen und für jeden Einzelnen eine Separatver­­fügung enthalten könnte; man wird übrigens kaum fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Privatberechtigten in Folge der Ablösung durchschnittlich 20 Perzent ihres Einkommens verloren haben, indessen darf fäglich behauptet werden, daß sie hiefür in der Erhöhung des Kapitalswert des mindestens äquivalenten Erlaß gefunden haben, weil ja der landesübliche Tauschwerth der­ Schanfgerechtigkeiten bei der problematischen Natur ihrer Zukunft durchschnittlich Höchstens auf das Zehnfache ihres jährlichen Ertrags zu veranschlagen war. Dagegen glaubt er, daß den Städten und sonstigen Kommunen gegenüber, mo deren Regalienerträge fast ausnahmslos in stetiger Entwicklung begriffen waren, ein günstigerer Ablösungsmodus am Plage gemesen wäre, weil, ganz abgesehen von den im vielen Fällen schon heute ganz exorbitanten Gemeindelasten, an die Kommunen in kultureller und sanitärer Beziehung immer höher gesteigerte Ansprüche gestellt werden müssen, weshalb er auch gelegentlich der Verhandlungen.­­ fich) fast allen, nach dieser Richtung hin tendirenden Bestrebungen anges­­chlossen habe.­­­­ Nach Besprechung des Schanfgefälles, des Fischerei- und Meg­­bau-Gefeges, der Verstaatlichung der Eisenbahnen, der Gefege über die in S Krankheitsfällen und die Sonntagsruhe, voran knüpfend er die großen Verdienste des Handelsministerö hervor­­hob, nach eingehender Würdigung der Thätigkeit des Kultus- und Unterrichtsministeriums, wo seit Nebennahme des Vartefeuilles (und) den Grafen Csáky nach jeder Richtung hin eine initiatorische Reforma­tion wahrzunehmen, wie auch nach Berührung der auf dem Gebiete der Justizpflege neu geschaffenen Gejege, bereits eingebrachten und in naher Zukunft zu gemärtigenden Vorlagen, ging Redner auf die den Abschluß der Sommersaison bildenden Komitatsreform­­debatte über. Der Gejegentwurf, welcher den autonomen Wirkungs­­kreis der Komitats-Munizipien präzisirend, berufen gewesen wäre, das auch nach seiner Ansicht den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechende System­ der Beamtenernennung ins Leben treten zu lassen, einhöpfe zwar bei weitem, noch nicht sämmitliche Aufgaben der Verwaltungs­­reform, sei aber gleichwohl nicht nur bdurch die Regierungspartei, sondern auch durch die auf staatsrechtlicher Basis stehenden Opposition, der jenigen Nationalpartei, seinerzeit acceptirt worden. Was ihn selbst betrifft, habe er dem, seinem prinzipiellen Standpunkte entsprechenden ,Entwürfe, ungeachtet einiger minder wesentliche Detailverfügungen betreffender Bedenken, umso mehr beigepflichtet, weil er der Ansicht ist, daß dessen Votirung die beschleunigtere Durchführung der übrigen längst als nothwendig anerkannten Reformen zur naturgemäßen Folge haben müsse. Wie allgemein erinnerlich wurde die Vorlage seitens Tredits: " Arbeiterun­terstütung a AB .. dek»Unabhängigkeits-und Achtundvierzigeri Partei aufs­ vehementest» bekämpft. Namentlich wurde geltend gemacht, daß bevor eine so weit­­gehende Beeinträchtigung der autonomen Rechte plangreifen könne, erst vorher die Nation befragt werden müsse, weil die MWahl­­bürger no feine Gelegenheit gehabt hätten, der Trage gegenüber Stellung zu nehmen. Nach seinem Dafürhalten sei Dieser in endloser Breite wiederholt geltend gemachte Einwand nichts weniger als stichhaltig und gerade der in Rede­n stehenden Vorlage gegenüber am allermenigsten berechtigt "ge­wesen, denn die Frage der sogenannten "Verstaatlichung der Administration stehe ja fon mindestens seit vom Jahre 1875 auf der Tagesordnung und habe seither nicht aufgehört Die öffentliche Meinung in mehr oder minder prononzirter Weise zu beschäftigen. 63 sei daher zu bedauern, daß die Reform in Folge der beispiellosen Langwierig­­keiten und ausgesprochen absichtlichen Verschleppung der Verhand­­lungen nicht zur Gefebeskraft erhoben werden konnte und man sich vorläufig mit der Inartikulirung des Prinzips der Beamtenernennung, wie auch der Verwaltungs-Gerichtsbarkeit begnügen mußte.­­ Nachdem der Abgeordn­ete n­och den Dank für das ihm bisher entgegengebrachte Vertrauen zum Ausdruck gebracht,schloß er damit, daß die­ Wähl­erschaft sehr bald Gelegenheit haben werde ihr Perdikt über seine politische Haltung und freilich höchst bescheidene Wirk­­samkeit abzugeben;diesem Perdikt sehe er mit jener Ruhe entgegen, welche nur das Bewu­ßt sein unentwegter und überzeugungstreuer Pflichterfüllung zu verleihen im Stande ist.­­.» Die Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen un­d wurde dem Abgeordneten das Vertrauen der Wählerschaft ausgesprochen. = „Ueber die innerpolitische Lage” (A­belpolitikai helyzetről) betitelt sich eine in Nagyköllds bei Simon Szekely er­schienene anonyme Broschüre, welche dafür eintritt, daß bei den nächsten Wahlen dur Erstarkung des Apponyi’schen und Ugron’ischen Anhangs eine regierungsfähige Opposition zu Stande komme, da ein Fortbestehen der alters ihm wachen liberalen Partei ebenso nach­theilig wäre, wie ein weiteres Umsichgreifen der staatsrechtlichen Opposition. Der Autor, der über den­­ Parteien zu stehen vorgibt, ist von solcher Animosität gegen „die­ Szalavsfys“ erfüllt, daß man seinen Ausführungen nir mit den von ihm reflamirten bona fides folgen kann. »­­«« Die rumänische Nationalpartekin Sieben­­bürg entcheint den versöhmlichen Bestrebungen,die in ihrem Schoße sich geltend zu machen anfingen,ein kräftiges Descwen entgegensetzen und die trotzige Gravaminalpolitik weiterführen zu wollen.­Am 24.Oktober fand u­m Hermannstadt eine Sitzung des Direktions- Ausschusses der Nationalpartei statt,in welcher der Beschluß gefaßt wurde,das Memorandum an die Krone,dessen Feststellung bislang so oft verschoben worden,nun endlich doch abzufassen und allers­einschsten Ortes zu unterbreiten.Der Präsident des Ausschusses, Vinzenz Babes,war gegen diesen Beschluß und wollte ein gleich­­­falls gegen das Memorandumplasdirendes Schreiben Alexander Mocsotkyks zur Verlesung bringen.Der Ausschuß ließ jedoch dieses Schreibtzn nicht zur Verlesung bringen und erklärte sich nur dazu bereit,die Gründe des Herrn Babes anzuhören.Die­·—Ausfüh­­rungen des Letztern erregten stürmischen Widerspruchz der Ausschuß beschloß,ungeach­tet des­ Erörterungen seines Präsiden­ten,das Memos randum an die Krone durch den Redakteur Muresianu. ab­lassen zu lassen, der den Entwurf desselben bis 27. Dezember d. §. vorzulegen versprach). Tags darauf, am 25. Oktober, hielt der Aus­­schuß eine zweite Sigung, in welcher — mie die Blätter ‚berichten — Herr Babes die Erklärung abgab, daß er sich den gefaßten Beischlüffen unterwerfe und der Verwirklichung des Memorandum-Projektes fortab seine Hindernisse in den Weg legen werde. “ die Kreuzzeitung”brachte am 8. Oktober einen langen Artikel, worin allerlei über die Stellung der öster­­reichische ungarischen Monarchie zu Rumänien gelal­­leadert und auch folgende, hierzulande ganz unbeachtet­­ gebliebene „Enthüllung“ zum Beten gegeben wurde: ,,Uyt aber zum Scheuß den«,,Staatsmännern««des,,Peste·r« Lloyd",die uns vorwarfem über Dinge zu reden,vo«n.de.nen.xp«zu,. "seine Kenntnis hätten, zu ‚bemeisen, daß mir über die Vorgänge in Ungarn doch noch etwas besser unterrichtet sind, als die­ meisten Leute in Belt, wollen wir noch Folgendes mittheilen : Angesichts dieser gefährdeten Stellung Oesterreich-Ungarns scheuen die Erzpächter : 085 ‚magyarischen Patriotismus,­­ die Koffuthirten, nicht einmal davor zurück, die Lungezechen an Staatsfeindlichkeit und hochverrätherischen Plänen weit zu übertreffen. Diese Partei hat, um endlich, einmal zur Herrschaft zu gelangen und die Losreißung Ungarns von Oesterreich gänzlich durchführen zu können, mit den beiden in Weiz lebenden Führern der rumänischen Nationalpartei, den Herren Vinzenz Ba­bes und Aerandr Mocsonygi, einen PBaftt abgeschlossen, wonach bei den nächten Reichstagswahlen alle rumänischen Wähler in Ungarn die Kandidaten der Unabhängigkeitspartei unterfrügen sollten, wie bereits Ludwig Mocsári mit Hilfe Mocsonyi’s in Karansebes gewählt wurde. Da nun die Rumänen in 150 Wahl­kreifen Ungarns den Ausschlag zu geben vermögen, würden auf diese­r Weise die Kosfuthisten im nächsten Reichstag über 200 Mandate ver­­fügen, und da sich neuerdings auch die „gemäßigte” Opposition unter Apponyi zu einem österreichfeindlichen Standpunkt bekannt hat, würde schon ‚die nächste Legislaturperiode in Belt den Brug zmwischen Oesterreich und Ungarn herbeiführen! — Die Korfuthisten haben den Herren Babes-Mocsonyi für Diese eventuelle Hilfeleistung versprochen, in dem von Oesterreich losgerifsenen Ungarn eine Art magyarische rumänischen Dualismus einzuführen, um auf Grund dessen gemeinschaftlich die in Ungarn noch lebenden Deutschen, Serben, Ruthenen und Glovaten niederzuhalten. Herr Babes gibt, wie er in Siebenbürgen seinen Bollsgenossen erklärt hat, auf diese Zusage der Kossuth-­Partei nichts, sondern rechnet darauf, daß die Unabhängigkeits-Erklärung Ungarns einen blutigen Kampf zwischen Desterreich und den Magyaren zur Folge haben würde, welche Gelegenheit die Rumänen alsdann benügen sollten, um entweder von der Lirone eine vollständige Autonomie zu erlangen, oder aber um sich von Oesterreich und von Ungarn gänzlich loszulösen !" Auf diesen Artikel bringt­ die heute hier eingelangte „Kreuz« zeitung“ eine, K Hermannstadt, 17. Oktober datirte Erklärung der Herren Babes und Mocsonyi, welche folgendermaßen lautet: Geehrte Redaktion! Exit heute it uns jener bedeutsame Artikel zu Händen gekommen, der in ihrem geschäßten Blatte vom 8 o. M. unter dem Titel „Die Stellung des Dreibundes zum Num­änentdum und der neueste Anschlag der Kossuth-Barter gegen die Habsburgische Krone“ ’erschienen tt, und mit dessen Tendenz und zutreffender Appretiation des Verhältnisses der Tripel-Allianz zum Rumänentyum wir bis auf den Schlußtheil vollkommen überein­ stimmen, in welchem die „Lorenzzeitung“ uns die Ehre erweist, sich auch mit unserer Wenigkeit zu befallen, und Den­en abenteuerlich klingende Enthüllungen mit dem Griffe der vorangehenden body­­politischen Darlegungen ebenso wenig in Einklang gebracht, als hier­­zulande von irgend Semandem ernst genommen werden können. Nichtsdestem weniger sehen wir uns in­­ Anbetracht des hohen An­­sehens, dessen ih­­r geschägtes Blatt mit Recht in weiten Kreisen erfreut — zu der Erklärung veranlaßt, daß uns von einem Waffe, den die Kosinth Bartel nach der Versicherung Ihres Blattes m­it uns Beiden geschlossen hätte, nichts bekannt it und daß wir die uns bei dieser Gelegenheit infinuirten „LoßreißungsTendenzen“ mit aller Entschiedenheit von uns weilen. Nebst dem höflichen Erfuhben um Veröffentlichung dieser kurzen Erklärung in Ihren gefrästen Blatte, wollen Sie gleichzeitig die Versicherung unserer vorzüglichen Hocy­­­achtung genehmigen. Ihre ergebenen Vinzenz Babes. ler. Mocsonyt. az Eine englische Zeitschrift veröffentlicht eine interessante Heufßerung des Czars hinsichtlich der asiatischen Politik Huflande. Darnach habe der russische Oberst Groubtichematy, derselbe, dem der englische Nesident Oberst Nisbet das Betreten von Kashmir untersagt hat, ist diesfalls wie folgt ausgesprochen: „Der Graf trug mir vor meiner Abreise nach Bamir strengstens auf, Alles zu vermeiden, was England auch nur im Etferntesten zu Klagen veranlassen könnte. Ex sagte Folgendes : 34 wünsche seinen Gebiet3« zumachs. Mein Vater hat mir genug Territorien Hinterlassen. WLles, was ich anstrebe, ist e­ie ungeschmälerte Erhaltung meines Befigstandes und die Entwicklung seiner Hilfsquellen“ I Berlin, 31. Oktober. Orig.­Karl) Stolp mi Emin Baidha sind gegenwärtig an der Tagesordnung. Der Wahlkreis Stolp-Lauenburg in Hinterpommern war von jeher konservativ vertreten, die legten M­andatsinhaber waren rei:­herr v. Hammerstein, der Redakteur der „Kreuzzeitung“, und der Ober­­präsident Staatsminister v. Buttlamer, mit dessen Wiedereintritt in den aktiven Staatsdienst das Mandat erfolg und eine Grfasmahl erforderlich wurde. Die Konservative Partei hatte einen im Kreise an­­gefehfenen und beliebten Großgrundbesiger aufgestellt, während Kanc­­idat der Streisinnigen = Nationalliberale gibt es in Hinterpommern ... ..

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