Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1892 (Jahrgang 39, nr. 2-24)

1892-01-04 / nr. 2

L( = 4 ( Einzelne Nummern in Budapestskr.,in der Provinzzikr.in allen Berfehlerfiboralen. Budapest, 4. Jänner. sz Ueber den Französisjh-bulgarischen Konflikt erhalten wir aus Berlin die folgenden interessanten Mittheilungen : Berlin, 2. Jänner. Das Vorgehen Frankreichs in Bulgarien hat von Anfang an in den nur unmittelbar betheiligten diplomatischen Kreisen ein gemisses Erstaunen erregt, und zwar zunächst mit Rücksicht auf die Persönlichkeit, um deventrillen sie­ die französische Regierung mit drastischen Mitten ins Zeug legte und einem Mißerfolge ausfeste. Man weiß, daß Herr Chadourne früher Caféfellner war, daß er dann durch einen fremden Diplomaten in die Gesellschaft von Sophia eingeführt wurde und durch besondere Beziehungen in die Nähe des Fürsten Merander kam. Das schließt natürlich Feinesmegs aus, daß ich die französische Regierung unter gewissen Umständen "mit allem Nachdruch, dieses ihres Unterthans an­­nehmen sollte und­ es seien ihm auch Vorgänge, für die man sich sonst gesellsshaftlich unmöglich zu machen pflegt, nicht zu tief auf's Kerbholz geschrieben. Aber Herr Chadourne fing an, gegen die Regie­­rung des Prinzen Ferdinand zu intrigiiren und faustdiche Lügen über die bulgarischen Zustände zu verbreiten, nachdem ihm die Aussicht genommen war, seine Stellung bei Hofe zu behaupten oder eine ähnliche unter dem Prinzen Ferdinand zu gewinnen. Geschieht einem Landsmann von so zweifelhaften Sitten ein Unrecht, so pflegen sonst die Vertreter des Staates, dem er zugehört, die Sache möglichst geräuschlos beizulegen. Der französische Vertreter Lanel jedoch, ein noch junger Mann, ging mit Ungesü­m für seinen Freund Chadoume vor und be­­fleißigte fi gegen die bulgarische Regierung einer seltenen Unhöflichkeit, obgleich seinem Schüsling mit der Ausweisung nicht einmal ein Unrecht vorderfahren, sondern gegen ihn nur eine bereits früher angedrohte Paßregel in Anwendung gebracht war, deren sich bisher noch jede europäische Regierung gegen lästige, auffällige und gefährliche Aus­­länder bedienen durfte. Das Verfahren des Herrn Lawel und der Regierung, in deren Auftrag er handelte, gegen Bulgarien war ganz rufsisch und widersprach volk­ommen den Gepflogenheiten einer Großmacht, die gern einen sprichmörtlichen Anspruch auf Groß­­müthigkeit erhebt. Obgleich die drohende Rositur Frankreichs in Mangel zureichender persönlicher und fachlicher Vorauslegungen überall nur Kopfschütteln erregen konnte — in Rußland spendete man unverhohlen Beifall­­ und selbst das­­ offiziöse „Somrnal de St. Petersbourg“ nahm für Herrn Chadourne entschieden Partei. Die Absicht, der Mach­­ahmung des russischen Verfahrens gegen Bulgarien Rußland gefällig zu sein, wurde also nicht nur sehr wohl verstanden, sondern au, someit er nach Lage der Dinge anging, unterstüft. Das war in der ersten Instanz. In der zweiten, die wegen der Berufung auf die Kapitulationen, so wenig sie aug auf den Fall ‚anmendbar sind, in S Konstantinopel zur Entscheidung kam, fand der türkische Richter, dab die ranzosen türkischer sein wollten, als die Türken. Nach dem Scheitern der Pression aus Bulgarien und nach der Abweisung des verlangten Einschreitens gegen den Angeklagten von der Hohen Pforte, Turzum bei Gemahrung des Fehlschlagens der ganzen Unternehmung sah man nun auch in Rußland ein, daß die Franzosen zu zuffisch gebesen waren und daß namentlich durch das He­rausziehen der französischen Agenten aus Bulgarien die russische Politi gegen dieses Land mehr ber­quemer Hilfsmittel beraubt zu werden drohte. E wurde zum Rückzug geblasen. Frankreich hat da eine bittere Erfahrung gemacht, die freilich nur in sanften Elegien ausgesprochen werden­­ darf. So sagt a. B. das „Journal des Débats" : Hat nicht Rußland auch seine Beziehungen zu Bulgarien abgebrochen, thaten mir mehr, als daß mir feinem Bei­spiele nageiierten? Der Humor scheint also wirklich in dem sale Chadourne Recht zu behalten. Hier glaubt man nach wie vor, daß sich die von Frankreich so unmöthig aufgeschmellte Sache im Sande verlmfen werde, zumal nachdem es Ruhland für nüslic zu erachten scheint, seine Sympathien für das französische Vorgehen zurü­ckzuziehen und den diplomatischen Mißerfolg Fanlveich allein,zu über­lassen. Diesbezüglichen Blättermeldungen volls­tändig unbekannt war bat mit poli­tischen Transaktionen nicht dasS Geringste zu thun sondern ist lediglich auf Momente persö­nlicher Natur zurückzufüh­ren Den Eingemeihten war es längst kein Geheimniß mehr, daß mannigfache Reibungen zwischen Baron ECzedit und dem Gestionschef Mittel den Generaldirektor der österreichischen Staatsbahnen schon seit Monaten amtsmüde gemacht hatten. Der Leiter de­s Eisenbahnwesens im Handelsministerium hatte zu wiederholten Malen an dem selbstständigen Vorgehen des Generaldirektor Credit Anstoß genommen, doc war es dem geschicht vermittelnden Eingreifen des Handelsministers Marquis Bacquehem, welcher auf die Erhaltung der beiden ihm glei merb­­­vollen Beamten das größte Gewicht legte, unter wieder gelungen, die sich ergebenden Kompetenzkonflikte gütlich beizulegen. Sei es nun, daß der Handelsminister in seiner Vermittlerthätigkeit in der lechten Zeit minder glücklich war, oder daß die nicht befriedigenden finanziellen Resultate der Credifischen Tarifreform dem Marquis Bacquehem und dem um die Aufrechthaltung seines Budgetüberschusses ängstlich be­­sorgten Finanzminister Dr. Steinbach das weitere Verbleiben des bish­­erigen Generaldirettord auf seinem Posten nicht mehr als so wünschensnwerth erscheinen [eben wie bisher. Thatrade ist, daß Baron Gzedik im verfloffenen Monet zu dem unwiderruflichen Entschlunse seines Nachktrittes gelangte. Ebenso wie die Demissionsabsicht Ezedik'z, in die Berufung des Abgeordneten v. Bilinsti an dessen Stelle auf Motive rein per­­sönlicher Natur zurü­ckzuführen. Gm wenig spielt in diese Ernennung allerdings die Politik hinein, aber eine Politik, die mit den Beziehun­­gen der Linken zu den Polen sowohl wie zur Regierung absolut nichts zu tu hat. Der Abgeordnete v. Bilinski war — und das ist die politische Seite dieser Ernennungsges­ichte — zu Beginn der Testen Sommersession vom Grafen Taaffe für den zu schaffenden Wosten eines Kommunikations-Ministers ausersehen worden. Das Projekt war bereits im Monate Mai vorigen Jahres so reif, daß nicht nur Here v. Bilinski sich selbst, sondern der gesammte Polenclub den­­selben als Kommunikations-Minister betrachten durfte.­­Als aber der Reichsrath heimwärts zog, war­ Graf Taaffe zur unangenehmsten Ueberraschung der betheiligten und interessirten Kreise von der Schaffung eines Kommunikations-Ministeriums abgekommen. Die offiziösen Organe hatten um jene Zeit alle Hände voll zu thun, um die Unthunlichkeit der Abtrennung des Kommunikations-Ressorts vom Handelsamte unter Beweis zu stellen, und Herr v. Bilimsfti war um eine Erfahrung reicher und eine Hoffnung ärmer geworden. Seine Er­­nennung zum Generaldirektor der österreichischen Staatsbahnen ist daher, wie Jedermann einsehen muß, nichts Anderes, als ein Reitgeld des Grafen Taaffe und ein Schmerzengeld des Herrn v. Bilinsti für das entgangene Kommunikations-Portefeuille. Das ist die wahre Geschichte der Berufung des Grafen Kuen­­burg ins Ministerium und der Ernennung des Abgeordneten p. Bilinski zum Generaldirektor der österreichischen Staatsbahnen. Auensburg und Bilinski. (Ein Stück politischer Gouristengeschichte) Wien, 3. Jänner. Taaffe wurden die dem Hohenwart-Klub nahestehenden Organe nicht müde, auch ihrerseits irgend­eine Konzession, welche gewissermaßen als Kompensation oder Entschädigung für jene Berufung zu gelten hätte, von der Regierung zu verlangen. It diese Forderung seltsam, weil es nicht ver Mar it, was der Alıb der Komsernativen beansprucht, welcher bereits doch zwei Gesinnungsgenossen im Ministerium, Graf Falkenhayn und Graf Schönborn, vertreten ist, sie beruht auf einer unrichtigen Prämisse. Thatfählich ist das. Wennachtögerdient, welches mit der Be­rufung eines ihrer Mitglieder der Linken gemacht w­urde, der deutsch­­liberalen Partei durchaus Feine so willkommene­ Gabe, wie die Serner­­fleheriden allgemein anzunehmen einen. Vor­ die freie Wahl gestellt, " ob die K­ooptirung eines Mitgliedes der Linken in das Ministerium in der Messe erfolgen sollte, die sie dur­che die Ernennung des Grafen Kuenburg begleitenden Umstände erfolgt ist, oder ob sie Lieber nicht erfolgen sollte, würde 19) — dies muß offen zugegeben werden — die deutschliberale Partei für das Lebtere entschieden haben. Wenn sie sie dennoch damit zufrieden gegeben hat, doch einen Minister ohne Pfortefeuille eine nicht viel möge als nominelle Vertretung im Kabinet zu befigen, so waren für diese benügsamkeit mehr taktische als praktische Erwägungen maßgebend. € s ist allerdings wichtig, hab die Unterhandlungen wegen Ueberlassung eines Ministerftses zwis­chen dem Minister-Präsidenten und den Führern der Partei nicht aus allerneuester Zeit dati­en, sondern schon Monate vorher geführt wurden. Allein ganz abgesehen davon, daß die­ Linie vom Laufe aus nicht an die Erlangung eines bloßen Ehrenfites im Schoß­ der Regierung, sondern an die Ueber­­gabe eines praktisch bedeutsamen Mefforts bei jenen Unterhandlungen dachte, hatte sie sich anfangs auch den Entwisckungsgang viel organi­­scher vorgestellt. Der natugemäße Weg wäre wohl außerhalb 008 Reiches der Unmahrscheinlichkeiten überall der gemesen, daß die Regierung eine Partei, auf deren parlamentarische Unterstüfung sie einen Werth legt, zunächst zur Najoritätsbildung herangezogen und dann­­ erst durch die Verleihung die einen oder anderen Porteferilles das Band fester geknüpft hätte. Daß Graf Taaffe in seiner Vorliebe für das sprunghaft Ueberrasherde auch Hier die Verhältnisse auf den Kopf stellen und beim Ente anfangen würde, konnte in den ersten Stadien der diesbezüglicher Bourparlers Niemand voraussehen, als aber die Verhandlungen weit genug vorgeschritten waren, war der Linken auch der Rüczug abgeschntten. Wollten si die Führer der Partei nicht dem Vorwurf anwesen, daß sie aus nactem persönlichen Ehrgeiz die angebotene Kombination abgelehnt hätten und wollten sie auch die Partei selbst nicht der Verdächtigung der Unersättlichkeit und Unversöhnlichkeit von nerem preisgeben, so blieb nichts Anderes übrig, als das Anerbieten des Grafen Taaffe anzunehmen Die Linke befand sich dabei in einer Art Zwangslage, ähnlich der eines Menschen, der ein Geschens, welches er lieber nicht erhalten hätte, dankend quittiren muß. Daraus erhellt mip( zur Genüge, wie unbegründet die Ber­euthung ist, welche in der Berufung des Grafen Kuenburg das Ergebniß einer Abmahnung z­wischen der Linken einerseits und Der Regierung und den Eilen andererseits erblichen und damit Die Ernennung des Abgeowneten ». Bilinsti zum Generaldirektor der österreichischen Staatsbahnen an Stelle des Freiherrn D. Geil in Zusammenhang bringen will. Diese Grn­nnung, werche den leiten­den Kreisen der Linien bis zum Zuge der­­ Seit der Berufung des Grafen vollständig unbegründet. Tommen miffe, weil Die Folgerung, Kuenburg in daß die Nechte die Linke etwas befommen hat, das Kabinet fo­ll sie überdies auch etwas ist ja,­ber denn als Se­­ch EEE A Die Mahlbemenung. Das Präsidium der Budapest-Innerstädter Bodma­nicziy-P­artei versendet einen Aufruf an die Wähler dieses Bezirks, in welchem es die Kandidatur des Barons Friedrich Bo­d­­maniczfy, der Honved-Hußaren-Rittmeisters, P­räsidenten des hauptstädtischen Baurathes, Präsidenten der reichstägigen liberalen Barter az. 1. m. bekannt gibt und zum Beitritt, sowie zur Anmerkung von PBarter-Anhängern einladet, in der Kanzlei des Grelativsomites (Hotel National) w­erden täglich von 5—7 Uhr Nachmittags Auf­klärungen entheilt. Aus demselben Bezirke liegt und ferner­en Aufruf vor, welchen eine Anzahl der angesehensten Wähler an die Wähler­ des IV. Bezirkes richtet. Dieser Aufruf erinnert an die glorreichen Tra­­­ditionen der Innern Stadt, die einst durch einen Franz Deal, einen August Tréfort vertreten war. Dieser Bezirk, in welchem die dem Handel und­ der Industrie angehörenden Wähler den Ausschlag geben,­­ mühe sich der liberalen Partei anschließen, melche­ nebst den großen Landesinteressen vornehmlich die Förderung der wirthschaftlichen Anteressen und in erster Reihe jener des Handels und der Idustrie sich zur Aufgabe gemacht hat. Dieser Bezirk müsse den Händen jener­­ Elemente entrisfen werden, die fortwährend Unruhe und Aufregung stiften, was auf Handel und Wandel mit schädlich einwirken kann. Darum werden die Wähler aufgefordert, sich der Kandidatur des Barons Friedrich Wodmaniczty anzuschließen, der vermöge seiner politischen Vergangenheit und seiner gegenwärtigen Stellungen der Hauptstadt vollkommen mindig, eine im ganzen Bande geachtete Persönlichkeit i­. Dur die Entsendung eines oppositionellen geordneten wille der Bezirk sich in einen durch nichts zu recht­­fertigenden Gegenzug m­it der Regierung stellen, die in der Begehung der Finanzen, in der Entwickung von Handel, Industrie und Verfehrsiwesen eine unermiedliche und erfolgreiche Thätigkeit entreidelt und daher gerade von Seite der Wähler dieses Bezirkes warme Inerkennung verdient. Der Aufruf ist von Folgenden Kaufleuten unterschrieben:: Karl Badrud, Jumelier, Karl Barthonet, Kaufmann, Sosef Diesl, Großhändler, Emil Dietrich, Großhändler, Julius Brnyer, Kaufmann, Alois Heinrich, Großhändler, Paul Kollerich, Fabrikant, Eugen Kollaritsz, Kaufmann, d­e­r Industrieller, Alois Marton, Kaufmann, Josef Mößmer, Kaufmann, Karl Nippel, Kauf­­mann, Georg Sacellary, Kaufmann, Josef Skoupil, Fabrikant und Großhändler, Karl Tömöry, Großhändler, händler. us Breßburg wird uns vom 3. d.­geschrieben . “Die Vor­­­­­bereitungen für die nächsten Reichstagswahlen haben­ nunmehr auch in unserer Stadt begonnen. Heute fand hier unter dem D­orfige Dr. Ferdinand Gervay's eine gutbesuchte Konferenz von­ Anhängern der liberalen Partei statt, in welcher alle Kreise der DBirger­­schaft vertreten waren. Die Konferenz beschloß die Einberufung einer allgemeinen Mählerversammlung für den G. d. M. zum Griede der Konstitwirung der Liberalen Partei und Wahl der Wetlenstomites für beide Wahlbezirke. In beiden Bezirken werden von der liberalen Partei die bisherigen Abgeordneten Justizminister Desider Szilágyi und Karl Nei­gidler als Kandidaten aufgestellt werden. Abge­­ordneter Neißidler wird am 10. b. jenen Rechenschaftsbericht erstat­­ien ; Szilágyi wird zu Ende der nächsten Woche hier erwartet. Hin­­sichtlich der von den oppositionell gesinnten Wählern beabsichtigten Aufstellung von Kandidaten der Nationalpartei verlautet noch nichts Bestimmtes. Nach einer wenig glaubwü­rdigen Version soll Graf Apponyi selbst als Gegenkandidat Szilágyi’s auftreten. — Aus dem Komitat ist als neueste Nachricht das Auftreten des hiesigen Advolaten Daniel Molec im Wahlbezirke St. Johanna­ b March als Kandidat der liberalen Partei zu verzeichnen. Er dürfte seinen Gegenkandidaten erhalten. Molee war vor fünf Jahren im zweiten Wahlbezirk Preßburgs Gegenkandidat des damals außerhalb der Parteien stehenden Szilágyi und blieb in der Minorität. Aus Firman wird dem „M. Hirlap“ berichtet, daß Rudolf Pantocsef, der während zweier Perioden den Bezirk als An­­hänger der gemäßigten Opposition vertreten hat, zufolge Intervention Des Obergespans Grafen d­ef Zichy sich bereit erklärte, mit dem Programm Der liberalen Partei aufzutreten. Sein Gegenkandidat wird Kornel Emm­er, ebenfalls Liberaler, sein. Die Opposition hat noch seinen Kandidaten, da die Stationalpartei vom Zentrum eine Werung erwartet. · . Imthttraer Komitat befaßt J­an sich—wie uns von 2.d. geschrieben wird——bereits ernstlich mit d«e 11«bevorstehenden Abgeord­­netenwahlen.Die liberale Partei wird zuthrerju­r dt zuäJäsit der nach Neutra einberufenen Konferenz des Equtttlvkojpttös fü­r die einzelnen Bezirke ernennen,die Unabhängigkeitspartei wird gm 10· ebenfalls eine Parteikonferenz abhalten-An demjelbkange wird der Abgeordn­ete des Neutraer Bezirkes sc imm Rec­erschaftsberichterstatten­­anwischen werden als Kandidaten genmmn fü­r den Neiktxaer Bezirk Enterics­ v.Latkóczy(für den SzreuItzer Bezirk Ivan Szakertics,doch soll auch der gegenüber Abgeordnete Gustaw Tarnóczy wieder kandidirenz fü­r den djolicspr Vezirk Komikats-Ober1wtär Bäla Rudnayz fü­r detr Vägsb­elIchr Bezirk Nikolau­s Vietoriß und der Preßbetrkxer Advokat Dan­iel Molec(ebenfalls liberal)z für den Verbö»er Bezirk Graf FZc1rl Potigracz,fü­r dert Galgóczer Bezirk Ernst Schob­er und von Seite der Nationalpartei Béla Rudnyánßkyz für den Våg-Vöcseer Bezirk Anton Lavay7 fü­r den­­osthär­s­­ler Bezirk Domherr Stefan Roßival(liberal),von Seite der Un­­abhängigkeit­spartei der Neutraer Advokathdwig Mörpyx für den Groß-Tapolcsänger Bezirk Staatssekretär Julqu v.Sza­­lavsky und Franz Komlössy(außerhalb der Parteien stehend); für den Zsambokráter Bezirk Josefsambokrkthy und Parrer August Brncker(von der Nationalpartei);für den Privigyeer Bezirk werden der dortige Advokat Ernst Spoxson und der Neutraer Advokat Desider Szulyovsky,·beide liberal, genannt.——.Die offiziellen Kandidaturen werden übrigens erstgm 10F Jänner seitens der inzwischen zu konstattierenden Bezirks-Wehtmit­­komitäs erfolaem s- Aus Oedenbung wird unts»vom 1.d.M­ berichtet:Lcutt gesternhieher gelangtem schrecken trifft unser Abgeordneter Theophil v­abing,den die Influema einige Tage ans Krankenlager es am 9.8. M. zur Erstattung seines Rechenschaftsberichtes sei ein. Im Grog-Warasdorfer Mahlbezirk, melden bisher der Abgeordnete Sofef v. Hannibal vertrat, wird dem Vernehmen nach Dr. Ragályi, Novofat in Duna-Földvár, Fandidirt. Aus Naad wird uns telegraphisch berichtet: An einer vere­traulichen Komitefisung der hiesigen Unabhängigkeits-Bartei wurde fel a tea 068 " Advokaten Karl Götvös be­offen. Aus Stuhlweisenburg wird m$ vom 3. d. gemeldet : Die Wähler der hiesigen liberalen Bartei hielten heute Nachmittags im Prunfsaale des Hotels „König von Ungarn“ eine Vortei­onferenz. Präsident K­onstantii Dietrich begrüßte die zahlreich erschienenen Mähler und erklärte, daß es dem Grelativ somit gelungen sei, Aladar Tóth zur Uebernahme der Abgeordneten-Kandidatur zu bewegen. Durch­ eine aus den Herren Stefan Felmayer, Dr. 5. Neumann und Fol Benzes bestehenden Deputation ein­geholt, erschien alsbald Tóth und wurde von der Versammlung mit tierischen Elfenzufen begrüßt. Er dankte seinen Mitbürgern für das Vertrauen und erklärte die Kandidatur annehmen zu woslen. Die Enunziationen Tóth’s wurden mit lebhaften Elfenrufen aufgenommen. Nach ihm nahm Domherr 3. Károly das Wort und gab der Zuversicht Ausdruck, daß die Fahne der liberalen Wartet, welche heute entrollt wurde, auch zum Siege werde geführt werden künnen. Unter brausenden Elfenrufen auf den Abgeordneten-Kandidaten gingen die Wähler auseinander. Ueber die Wahlbewegung im Weißenburger Komitat wird uns berichtet : Im­ Esafvarer Bezirk tritt gegen den Kandidaten der Liberalen Partei Georg Kégl Ludwig Meplenyi von der Unabhängigkeits-P­artei auf. Im Bodajkter Bezirk wird der­ Ober­­stuhlrichter Merander Kovács mit dem Programm der liberalen Partei auftreten; man spricht davon, daß Ludwig Meplényi, der bisher diesen Bezirk vertrat, auch hier­ Fandidiren wird. In Basler Bezirk werden einander Julus Nagy (liberale Partei) und Lulius 2its (Achtundvierziger) gegenüber stehen. Im Häaczalmarer Bezirk soll über den Fall, als Julius Luk­acs auf diesen Bezirk nicht reflek­izt, von Seite der Achtundvierziger- Partei Huba Szemere als Abgeordnetenkandidat aufgestellt werden. Sein Gegenkandidat wird von Seite der liberalen Pfartei der Dombherr Johann Károly­sen Im Särkerchturer Bezirk steht bisher Sofert Madaráp ohne Gegenkandidaten da. Hs Fünfk­irchen wird und telegraphirt: Eine Ertraausgabe der „Sünfkirchner Zeitung“ verkündet die soeben eingetroffene Freudenbotschaft, daß Handelsminister Baross sich bereit erklärte, die Abgeordneten-Kandidatur der Stadt Fünflichen anzunehmen. Heute begibt sich eine Monstrereputation nach Budapest, welche am Dienstag, Nachmittags 3 Uhr, beim Minister vorsprechen wird. „K Kebthelyt Hirlap" veröffentlicht einen offenen Brief des Ab­­geordneten Alois Unger an seine dortigen Wähler, in welchem der Abgeordnete seinen Dant dafü­r ausspricht, daß die Wähler des Kehthelyger Bezirks ihm während zweier Reichstage ihr Vertrauen zugewendet haben, und zugleich mittheilt, daß persönliche Verhältnisse ihn hindern, auf das Mandat des Bezirks ferner zu refletiven. Weder einen Kandidaten ist im Kreise der Kehb­elyer Wähler noch seinerlei Beschluß gefaßt worden. In Zapoleza erstattete Andor Badnay gestern seinen Nechenschaftsbericht vor einem zahlreichen Auditorium. Redner be­­schäftigte sich eingehend mit dem Programm und dem Vorgehen der oppositionellen Parteien und motivirte seinen Uebertritt in die liberale arte. Der Bericht wurde sehr beifällig aufgenommen. Badnan soll an Aat der nächsten Tage die Kandidatur wieder angeboten erden. In Bapa stellt die Unabhängigkeits-P­artei Karl Eötvös gegen den Staatssekretär Ludwig Lang auf. Eötvös nahm die Kandidatur an und begibt sich am 6. b. nach Papa. Im M­ofenauer Bezirk dürfte Graf Géza Andrasfy ohne Kandidaten unwiedergemählt werden. Im Nimapombater Bezirk soll an Stelle des gegenwär­­tigen Abgeordneten Ladislaus Fáy, der nicht mehr auftreten will, dessen Bruder Julius 3 án, fandidirt werden. Aus Gyöngyös wird und vom Gestrigen berichtet: Die hiesige Achtundvierziger- und­ Unabhängigkeits-partei hat in einer Versammlung den bisherigen Abgeordneten von Gyöngyös Lud­wig Hentaller neuerdings Kandidirt, welcher am 10. d. seinen Rechenschaftsbericht erstatten und sein Programm entwickeln wird. Die liberale Partei, hat­ bisher noch keinen Kandidaten aufgestellt . Im Miintacs kandidirte die Liberale Partei wieder, den­ bis­­herigen Abgeordneten Andreas Gy dr­gy. — Wie mnr von anderer Seite gemeldet wird, gedenkt ein Theil der dortigen Liberalen Partei den Miuntácser Advokaten Johann Nedeczty als­ Kandidaten aufzustellen, dessen Chancen als sehr günstig bezeichnet werden. Aus dem Anger Komitat wird uns berichtet: Streng genommen kann in unserem Komitat von einer „Wahlbewegung“ fest noch kaum die Rede sein, denn mit Ausnahme eines Bezirks — Nagy-Kajos — sind weder Wählerversammlungen, noch Programmreden angekündigt, geschweige denn abgehalten worden. In Ungvar wird wohl der Oppositionelle Dr. Ludwig Sväantsy als Gegenkandidat des liberalen Abgeordneten Michael Kende genannt. Doch hat er seine Aussicht durchzudringen. In Szobrancz steht der bisherige Abgeordnete Tomcesäanyti ohne Gegner und wird es wohl auch bleiben. Der Nagy-Bereznaer Wahlbezirk wir­d auch fernerhin durch seinen erst jüngst (in Folge der Ernennung Dr. Iulius Firczafs zum Bischof) gewählten Deputirten, Grafen Sztáray (liberal) vertreten sein. Nur im Nagy-Kaposer Bezirk geht er etwas lebhafter zu. Der Präsident der dortigen Unabhängigkeits-P­artei hat die Wählerversammlung auf den G. d. M. einberufen, in welcher Grundbesiger Stefan Berzeviczy kandidirt werden wird. Herr Desider Bernath Mationaler­ hat seine Programmmede für den 10. 9. M. angekündigt. Einer unverbürgten Nachricht zufolge soll daselbst ein dritter Kandidat in der Person des Grafen Hadit-Barksczy mit liberalem Programm auftreten; Näheres hierüber ist jedoch nicht bekannt­­­ .« »111 Groszwardein hielt die liberale Partei eine Versamml­uu­n­g,111,welc­­er Andreas Hlatky zum Präsidenten gewählt wurde. Dieser wies auf die Errungenschaften der liberalen Partei und der Regierung hin und gedachte unter allgemeiner Begeisterung und leb­­haften Elfenrufenf der unvergänglichen Verdienste Koloman Tipa’s. Aquntragdesskräsidenten wurde demn auch Kolom­an Tipaeiu­s müthig zum Abgeordnetensssandidatinproklamirt.——In einer Ver­­sammklung der Aufzijnger der U­nabs­ä1igi­gkeits-und Achtundvierziger- Partei wurde distas Gabricchi­olyi kandidirt. In Szegedin konstituirte sich gestern die liber­jle Partei beider Bezirke.Die Parteimitglieder waren,selbst aus den Tangen,in sehr großer Anzahl eeschienen.Zum Präsiden­tei­ wurde einstimmig Ander 3s(1617,qurze Präsidenten Stefan Fodor und Karl Barcsax) gewählt-Sodann wurde behufs Vornahm­e der Abgeordnetenkandidation b­ei 11 Fü­nfzigers Koznitö entsendet.Der Kandidat des ersten Bezirks ist Graandwig Tipa;sein eventueller Gegenkandidat kann kaum an ein halbes Hundert Stimmen rechnen­s zweiten Bezirk hat die Partei noc­­ kein­e bestimm­te Wahl getroffen.Das Kandidations­­komité wird im­ Dic­ksthg Sitzung haltert und der für EDkittwoch einberufenen Parteiersammlung einen Vorschlag miterbreiten. JittUjcirbeißer Bezin wurde in einer von den Depu­­tationen der einzelnen Geizzei­kole­x gehaltenen Konferenz August Pulpky unter großc­egeistertu­ng zum Kandidaten ausgerufet. Die der liberaler­ Partei angehöriche Wähler der Stadt Ataköb beschlossen mit Rücksicht darauf,daß dieserttei hier in der letzten Zeit immer mehr Boden gewcnnn,demnächst einen Kandidaten zuschrink­en. Man meldet uns al­s Parik«ota: gehabten Konferenz zahlreichr. In einer hier statt­­» c der liberalen Bartei angehöriger Wähler der Gemeinden Bilagos, Bantota, Keret, Galfa, Mupta, Magyarád, Agris, Aranyág, Draucz, Silingyia, KRavra,­Taucz, Ternova und Kurtafer wurde der­ Arader Advokat Dr. Alerander Taganyi auf Grund eines liberalen Program­ms zum Kandidaten­­ des Vilagofer. Bezirk Hroflamirt. Dr. . Tagányi erschien bald in der Mitte der Wähler und erklärte sich­­ bereit, die Kandidatur an Ka­was mit großer Begeisterung zur Kenntniß genommen wurde. Aus Törösbeese wird uns gemeldet: Heute fand hier eine von Wählern sämmtlicher Gemeinden besuchte Versa­mmlung der Liberalen­ Partei statt. Zum Präsidenten wurde der Physicus Dr. Aladár Topögi, zu Vizepräsidenten das Mitglied der Akadem­ie Dr. Eugen Szentisláray und der Gutsbeliber Stefan © 3­e­­fulics, zum Schriftführer der Großgrundbesiter Gustan Soly­­m 03 und zum Ehrenpräsidenten Graf Aladár K­aratsonyi gewählt. Die Partei nominirte unter großer­­ Begeisterung den bis­herigen Abgeordneten Gedeon Nohonczy wieder zum Kandidaten, welcher hierauf unter allgemeinem stürmischen Beifall das Program­m und die Mission der Liberalen Partei entwickelte. Zum Schlusse vollrte 1 d­­em Führer der Partei, Vertrauen. Die Liberale Partei des Alt: Kaniziner Wahlbezirkes, welcher bisher auch Baron Friedrich Podmanicztyg vertreten war, kandidirte gestern den Zentner Oberstuhlrichter Ludwig Matfovics. Ein Barteipräsidenten w­urde Johann Koßtyn­ gewählt. Die Unab­­hängigkeit3-Bartei proklamirte Georg Grácza zum Kandidaten. Die Tördf-Kanizdaer liberale Partei hat — mie uns telegraphisch berichtet wird — in ihrer heute unter dem Präsidium Eugen Thallian’s stattgehabten gutbejuhten Konferenz einhellig zieder den bisherigen Abgeordneten Johann Ronan Kandidirt, "die Versammlung dem Grafen Julius Szapary,als Sie-Mlanfenburger liberale Partei wählte in ihrer geitern stattgehabten, sehr zahlreich besuchten Versammlung Bitter Emily an ihrem­­ Präsidenten, der die politischen Ereignisse flitzirte und der Regierung Vertrauen ans­prach. Redner erklärte, daßs die Partei die Regierung auch fernerhin unterjtügen und die bisherigen Abgeord­­neten, Alexander Hegedüs und Desider Sigmond, welche das Interesse der Stadt stets am Herzen trugen, wieder kandidiren und auch wieder wählen werde. (Stürmischer Beifall und­ Elfenrufe). Sodann schilderte Dr. Karl Haller in einer beifällig aufgenom­­menen Rede die Thätigkeit der Regierung und die­­ Fertigkeit der liberalen Partei. Schließlich wurde ein aus 500 Mitgliedern bestehendes großes und ein aus 120 Mitgliedern bestehendes Aktionskomite gewählt. — Die Abgeordneten Hegedüs und Sigmond werden am nächsten Sonntag ihre Rechenschaftsberichte erstattet. Denk·,sz.H.«zufolge will ein großer Theil der ungarische und rumänischen Intelligenz in Hermannstadt gegen Oskar Meltzl den patriotisch gesinnten Komitats-Obernotär Kornel Töb = 8 a BEN er AAbgeordnete Dr. Merander oba­telt gestern in Karlsburg seinen Rechenschaftsbericht, welcher er v­on erschienenen Wählern mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde. Auf Antrag des­­­arteipräsidenten, Großpropst Franz Barts, wourde Mohay einstimmig wieder zum Kandidaten proklamirt. Im Kronstädter Komitat hat, das Grelativfonu­s der jäcrlichen Volkspartei die Kandidaten für die einzelnen Bezirke bereits festgestellt. Die Volkspartei wird sich als Anhängerin der Liberalen Partei benennen und alle drei füdiscchen Abgeordneten des Komitats auffordern, mit Vorbehalt ihres Standpunktes in Nationalitätsfragen in die liberale Partei einzutreten.­­ Ueber de Wahlbewegung im Hunyadeermitat liegt uns der folgende Bericht vor:In einer nun6.d.im Rathlauss­­saale der Stadt Duva abzuhaltenden Konferenz der liberalen Partei soll zun Kandidatin des D Tivaer Wahlbezirks der BizegespaIs Koloman Barcsayazts gerufen werden.Au­ch die Nationalpartei dieses Komitats konstituirt sich und hält nun 10.d.eine Par­­tei­­vermrmlung mitchmzn welcher die Einladungen bereits ergangen sind.An der Spitze der Paxckei stehe 11:Graf Göza Ku111c,Graf Gotthard K111x1x,Baron Ludwig Jösfka,Baron­ TheodorVorucmispa und mitdere Mitglieder des Adels,die aber vom Bürgerb­Itist nicht un­terstützt­ werden.»Selbst die sächsischere Wähler der Stadt Broos, die bisher ihre Stimmen einem oppositionellen Kandidaten gaben, schaaren sich unter die Fahne der Liberalen Partei und somit er­scheint der Sieg derselben im Broofer Wahlbezirk gesichert. Als Kandidaten dieses VBozi­­s werden Mehrere genannt, die mit Gustan Emich, dem bisherigen Deputirten dieses Bezirkes, um den Sieg zwingen werden. Im Körösbanyaer Bezirk, den bisher Emerich Hollafy vertrat, wird auch von einem Kandidaten rumänischer Nationalität gesprochen, was aber höchst um wahri­einlich erscheint, da die Rumänen bekamntlich ihrem Hem­annstädter Programm gemäß die strengste Basitcität wahren. "In den übrigen Wahlbezirken des Hunyader Komitats it bisher noch Alles ruhig. Berthold Weiß,Groß- + Aus dem­ Reichstand. Die legte Sibung beider Häuser des Reichtages in dieser Legislaturperiode hatte in der Erzherzog Alexander-Öaffe und im Museumpark eine außerordentliche Ansammlung von Neugierigen verursacht, welche, allerdings von dem prächtigen Sonnenschein begünstigt, dem Kommen und Gehen der P­arlaments­­mitglieder mit großer Ausdauer und Aufmerksamkeit affifiirten. Im Abgeordnetenhause selbst hatten sich die Mitglieder in einer überraschend großen Anzahl eingefunden und in den Couloirs herrschte jenes brannende Gemüge, das sensationelle Gittingen zu begleiten pflegt. Zur Erhöhung der allgemeinen guter Laune trug vielleicht auch der Umstand bei, daß der Wirthschafts-Aus- Tchuß die sofortige Auszahlung eines halbjährlichen Detartiergeldes von 400 fl. verfügt hatte, was fü­r die meisten eine u unerwartete, aber gewiß nicht unangenehme Ueberrasc­hung bedeutete. Präsident Pech­y hatte sich in große Nationalgala geworfen und er fungirte in dieser legten Lisung des Reichstages im vollen Ordensschmuck Mud seine Stimme Hang feierlicher als sonft und schon bei Der Anmeldung des Einlaufs verrietb­ei seine tiefe Bewegung. Unterdessen gönnte ihm die Opposition Zeit, sie wieder zu fallen. Zunächst bat Sräanyi an der Schwelle der Winter­­kampagne um die üblichen „reinen­ Wahlen“, welche Bitte die ge­­san­mte vereinigte­­ Linke mit ihren stürmischen Winschen­ begleitete. Dann interpellirte Graf Gabriel Károlyi „drünglich“ wegen der buntangehaltenen feierlichen Enthüllung seines Kossuthbildes im Stuhl­­weißenburger Komitatshaus Saale, wobei es an ausgesucht gepfefferten Phrasen, vorbereiteten Entrüstungsstürmen und spontaner Heiterkeit nicht mangelte, während der Mini­ster-Präsident sich in seiner Antwort blos auf eine Bemerkung über den amtlichen Borz­gang beschränkte. Nachden no) Yzátlovits im Interesse einiger Grenzort­­schaften interpetiert hatte, gelangte endlich der Präsident zum Wort. Herr v. Pechy hielt in Form eines Nachlides auf die Ergebnisse des abgelaufenen Reichstages eine längere Rede, welche sich namentlich in ihrem zweiten Theil, da der Medner auf seine persönliche Antheil­­nahme an den Geschehnissen zu sprechen kam, zu einer­­ fortgelösten Kette von demonftrativen Ovationen der gejammten. Oppo­­ fition für den in den Kreis der Wähler wieder zurück tretenden P­räsidenten gestaltete. Besonders die Stellen, in melden von N Redefreiheit und von der Hausordnung die Nede war, erregten auf der Linken anhaltenden Applaus und da der Nenner mit von­ Thränen fast erfuicher Stimme. Schließlich : Fene, die mit ‚seiner Amtsführung ‘ nicht zufrieden waren, ersuchte, ihr Untheil bis zu jener Zeit zu futsz pendiren, da fse Die Wogen der Leidenschaft werden: gelegt haben, da brauste er durch eine Hälfte des Saales wie Wogenprall. Und dann erhoben sich nach­einander die Führer der Opposition Sranyi, Apponyi­mó Ugron mit den feeidenden P­räsidenten ihrer Liebe und Verehrung zu versichern. Der Leit­­genannte drohte sogar all jenen mit Pe und Schwefel, welche sich an der Redefreiheit zu verst­mdigen vermeiden sollten; dann aber schloß den Kreis der Opationen seitens der liberalen Partei Edmund Galárit, der den Präsidenten der dankbaren Gefühle auch der rechten Seite des Hanfes versicherte,­­. Fü­nf Mimi­hr später leerte sich der volle Saal,aber die Couloirs leer­ten sich exsst nach geraumer Weise,weil vorher an der­ Kasse die Diäten fü­r den Monat Jänner und das Quartiergeld in Empfang genommen werden mußten.Die Kasse des Abgeordneten­­hauses hatte b innen wenigen Stunden unter diesem Titel über eine Viertelmillion Gulden ausgezahlt im Magnatenhause ging die Schlußsitzung recht still vor sich).Sehr viele Mitglieder hatten ihr Erscheinen,­durch Unwohl­­sein entschuldigen mü­ssen und nach dem in der1 letzte,n’,Tagen«« außer A ] dem Präsidenten auch Se. Eizellen, Herr v. Szláv m­äßlich ge­worden, fiel es dem zweiten Vizepräsidenten Grafen Tibor Károlyi anheim, die lette­­itung des­­ Diagnatenhauses in­ Diesen: Reichstage zu leiten. Graf Károlyi entledigte sich seiner Mission mit ebenso viel Würde als Gefchiclichkeit und den Rückblick auf die abgelaufene Legislaturperiode kontrastirte recht mitt­sam mit jenen Anschauungen, welche fast gleichzeitig sein Bruder im Abgeordnetenhause über die Thätigkeit der Regierung entwickelt. Mit dem Dante an Präsidium und Bureau, welchen Bischof Shuster, der nach dem Ableben Kardinal Haynald’s in bdeffen Fußstapfen als­­ Sprecher des Magnatenhauses getreten, namens der Yebteren erstattete, schloß diese Sigung eine halbe Stunde nachdem sie begonnen hatte. I. Abgeordnetenhaus, Präsident Pechy eröffnet die Ligung des Abgeord­­netenhauses nach 11 Uhr. Schriftführer: Dárdai, Barasdi, Nagy, Madaräß, Zofipovics — Bon Seite der Regierung anwefend: Graf Szapäary, Graf Esaky, Sofipovich, Baron Fejérváry, Szögyeny-Marid, Szilágyi. Das Protokoll der jüngsten Ehnung wird verlesen und DRG ab­?» amik 7 Se. Majestät für die, Gratulation In Sw­ee ee A­mwechsele seinen Dant entbieten lasse. — Wird « Kenntniß genommen. ss urchtsvollst zur Eine fernere Zuschrift des Minister-Präsidenten teilt mit,das zum Präsidenten des Schiedsgerichtes,­welches im une des 8. 8 » Des mit der „Adria“ tie Seeschifffahrt-Gesellschaft geschlosfenen « ungar und mit dem &.-U. XXX -1891 im artikulirten Bertranoz zur Gnt. ne S3ujdrit des. Minister-Bräfide weh i = 4 Bi­N 7 i | | u. _ 22 ne En 3 re 7 d

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