Pester Lloyd - Abendblatt, November 1892 (Jahrgang 39, nr. 250-274)

1892-11-08 / nr. 255

: — , en Zen (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr., in der Provinz A Er. in allen Bersschleißlokalen.)­­ an SR der Großfürst Budapest­ 8.November. An den Empfang des cruffischen Großfürsten Sergius im vielerlei Gerüchte geknüpft worden, behauptet,­heitsfreunde Zanardelli, sind Anderem wurde habe eine förmliche Mission des Etars beim Papste zu erfüllen, eine Mission, deren Ten­denz dahin ginge, das angebahnte Einvernehmen Rußlands mit dem Vatikan noch zu kräftigen und zu­ stärken. Von Petersburg aus wird versichert, daß Diese Version, insofern sie von einer besonderen politischen Mission des Groß­­fürsten spricht, unrichtig er, daß der Großfürst nur als P­rivatmann in Italien reise und nur beim Bapíte Audienz genommen Habe. Im Verlaufe Der Audienz soi der Heilige Vater bemerkt Haben, Daß er — seinerlei Absicht Habe, die Rechte der aufjn­­­den Kirche zu verlegen. Das ist ihm wohl zu glauben. Die Frage ist nur, ob die orthodoxe Kirche in Haßland die gleiche Rücsicht und Neutralität der katholi­­schen Kirche gegenüber walten läßt. Diesen Punkt hätte der Papst in seiner Unterredung mit dem Großfürsten wohl nicht her­­ühren künnen, ohne bitter zu werden. Die Thatsache, daß Leo XIII. den Großfürsten empfangen, ist eine erfreuliche Widerlegung der ungünstigen Gerüchte, die in Rom selbst über den Gesundheitszustand des Heiligen Vaters verbreitet waren. Wir erwähnen bei dieser Gelegenheit noch, daß nach den Eid­er gelangten Informationen die politische Stimmung im Batifan für Oesterreich-Ungarn in den jüngsten Tagen sich etwas freundlicher und versühnlicher gestaltet haben sol. Steifbare Zeugnisse sind Hiefür noch nicht vorhanden, aber Stimmungen sind zuweilen die Vorboten kommender Er­­eignisse. Aus Rom, 4. November, wird uns geschrieben : Die Rede, welche Minister-präsident Giolitti gestern Abends in die Wahlgaue hinaustönen ließ, wäre, vom absoluten Standpunkte beurtheilt, einer goldenen Mittelmäßigkeit eben würdig genug, um nir die Freunde zu enttäuschen, die Gegner mit Frohloden und Selbstbewußtsein zu erfüllen. Allein der Redner selbst sagte es mit besonderer Betonung, daß die Lage des Landes die scheinbare Armuth der Gedanken und Seen bedinge, und das Wort it wahr. Man hat so viele Jahre — sagen wir drei Jahrzehnte hindurch — hocyfliegende Pläne entworfen, mit tollfühner Zuversicht die größten Wagestüde unternommen und immer wieder auf den nimmer erbleichenden Schein und Schimmer des Greund Italiens abergläubig­ hingewiesen, daß man vor lauter sieghaftem emporschauen Die Fallen nit gemwahr wurde, welche ss auf dem in flüchtiger Eile dur­­messenen Wege zusammenhäuften, um dem Bolte und dem Staate Berderben zu bereiten. Zu rechter­ Zeit und Stunde hat es der „gütige Stern“ gefügt, daß die Phantasten, P­rotettenmacher und Durchgänger an dem auflebenden Schrecen der Geringen und an den an und einster herantretenden eisernen Nothwendigkeiten des praktischen Lebens einen unübersteigbaren Wall fanden. Die Träume sind vermehr, von all dem zauberischen Glanze, welcher die Königin Istalia allzu selbstgefällig umgab, it nichts übrig geblieben, als eine Beschuldung von neun Milliarden. Um diesen enormen Bei­trag ist die öffentliche Schuld in einem Vierteljahrhundert der Unabhängigkeit und Selbstverwaltung gestiegen. Res venit ad triarios — das Träumen hat ein Ende gehabt, nun gilt es zu wirth­ Ihhaften, zu zählen und zu sparen. Nüchtern aber klar und eindringlich hat Herr Giolitti dieser Wahrheit Worte geliehen, welche zwar nur die Herzen im Sturme fortriffen, aber desto eindringlich zur­­­er­­nunft und zum gesunden Menschenverstand sprachen. Wenn man Herren Giolitti spöttisch vorwirft, sein Staatsmann, sondern ein Rechnungsbeamter zu sein, so kann er diesen Antwurf mit Gleichmuth hinnehmen. Sa, und rechnet heute in Italien überhaupt nicht Alles, was sich von dem Fraffen Dogmatismus losgesagt hat, in welchem beispiels­weise ein Zanardelli mit zähem Starrsinn verharrte ? Giolitti ist das Kind einer kargen, herben Zeit, einer Zeit, in welcher das Grimaleins das Szepter zu führen berufen ist und führen wird. Er hat dies gleich Colombo, Audini und PBrinetti erkannt und man kann ihm dafüie zu Dank verpflichtet sein. Allerdings hätte er besser gethan, nachdem er mit kräftigem Ausdruce die Kleinmüthigen zu mannhafter Arbeit aufgerufen hatte, da nichts verloren und ein kurzer Nüchli auf den ge­waltigen Sortiegritt des Zandes seit 1867 genüge,, um mit­­ gestärkten Hoffnungen einer besseren Zukunft vorzuarbeiten, allerdings,­­ sagen mir, hätte er besser gethan, die Auseinanderlegung über die organische Aus­­bildung der parlamentarischen Parteien zu unterlassen. Er bemühte sich vergebens, seine Pläne, Vorschläge und Maßnahmen als Grundlage einer politischen Trennung von jenen Männern hinzustellen, welche er in der Leitung der Staatsgeschäfte ablöste. Jene Männer fielen nicht, weil sie Giolitti’s politische Anschauungen nicht theilten, sondern weil sie neue Steuern ausschreiben wollten, um das Gleichgewicht im Staats- Haushalte herzustellen. Jene Männer fielen nicht, weil sie die zweijährige Dienstpflicht perhorrestirten, nicht, weil sie die Schiedsrichter für die Streitigkeiten zwischen Landarbeitern und Grundherren verworfen, oder vor der Reform der Staatsverwaltung zurückschrediten, sie fielen, weil es Herrn Giolitti also gefiel. Damals sprach man nicht von Par­teien. &3 it ein­lud, daß der Minister-Präsident die Namen der Rechten und Linken nicht aussprach, da er aber von einer konservativen Partei sprach, so müssen wir unserer Ueber­­zeugung gemäß benennen, daß Giolitti, sollte einmal seine konservative Partei aus dem gegenwärtigen Chaos wirklich hervorgehen, zu ihr und nicht zu Denjenigen gehören mird, welche heute unter Prinzipien und Ideen nichts als Worte und Personen­­namen verstehen und noch weniger zu Denjenigen, welche jeden praktischen Blices bar wie wilde Jäger dahinstiemen möchten, ohne Ziel und Umwed, nur von der Furcht verfolgt, jemals einzuhalten und das Bolt seinen wahren Bedürfnissen gemäß regieren zu­ sollen. Und wir sagen es frei heraus, troß seiner Vermahrungen steht Giolitti seinem Muß-Gegner Rudini viel näher als seinem heutigen Verlegen­­. Die Beschlüsse der ungarischen Delegation wurden, mit der allerhöchsten Sanktionirungsflausel versehen, in der heutigen Nummer des Amtsblattes publizirt. = Auf Vorschlag des Ministers­ für Kultus und Unterricht hat­te. Majestät der König durch allerhöchste Entschließung vom 30. Oktober 1892 Sofef S­l­­­á­v­y, bisherigen Präsidenten der provi­­orischen Komm­ission zur Beaufsichtigung des Religions­­und Studienfonds und zur Kontrole der Verwaltung desselben, den Fürstprimas und Erzbischof von Gran, Klawdiuss Baßary, bisherigen Mitpräsidenten dieser Kommision, und den Baron d­ef Rudnyankyky, bisherigen Referenten der Kommission, auf die Dauer weiterer drei, vom 1. November i. $. zu recirtender Jahre, in diesen ihren Würden bestätigt; ferner den Grafen Aladár Andrasfy, L­adislaus Bojfäanyi, Ferdinan Horansky, Graf Tibor Károlyi, Dr. August Lehner, Anton 8­utá­cs, Dr. Josef Samaffa, Dr. Lore Schlaund, Graf Géza Szapáry, Dr. Cmeric Sziváf, Merander Berteffy und Graf Ferdinand Zi HH zu Mitgliedern dieser Kommission auf dieselbe Zeitdauer ernannt. Batitan als solcher Unter = eine telegraphisch bereits kurz erwähnte Budapester Rufcchrift an die „P­olitische Korrespondenz“ betont, daß die ungarische durch die auf dem Gebiete der srächen politischen Fragen in der jüngsten Zeit entstandene Wendung Die Mitglieder des K­abinett waren bereits bezüglich der bekannten drei Kirchenpolitischen und es wurde auch schon Schwierigkeiten der Zivilehe seitens der Regie­­rung zu leistende bindende Zusage im Hinblick auf die an allerhöcjster Stelle bestehenden beraten, daß welche deren Regierunger Bestand bis dahin mit Negdigt bestritten worden unter Erreichung Konferenz der liberalen Partei der Präsident des Abgeordnetenhauses Baron Desider B­án­ff 9, sowie die Abgeordneten Koloman Zipa und Koloman Széll begeben, auf allerhöchste Kabinetskrise worden ist. gen zu einem einverneh­men Mitglieder der Die leßtbezeichnete Frage in den über die betreffs Liberalen Partei erhoben Umfange aufge­worfen Kabinet und der d­iese Stellungnahme Anzeichen sprechen des zweifachen Zieles, Grundlage in der bezeichneten Frage, den Eintritt jedoch dafür, nämlich, frife bewirite der Einigkeit lassen werde. Wie­­ zwischen dem Daß die der Geltendmachung bei Wahrung , die „B. Korr.“ erfährt, werden sig sei einer Mehrere war. es herbeigeführt einflußreiche Berichiedene werde liberalen der Ira­­gelangt jedoch die Forderung, Krise sich ihrem vol. gewesen, liberalen und Befestigung nach der morgigen Partei, Berufung nah und lösen Wien (©. Nachtrag.) — Das Magnatenhaus mich morgen, Mittmoch, 9. November um 1 Uhr Mittags eine Sigung halten, + Aus dem Belistane. Vizepräsident Josef Szlávy eröffnet die Ligung Des Magnetenhauses um 11 Uhr. Schriftführer : Sofef Ga­al. Auf den Ministerfauteuils: Graf Szapáry, Graf Esäfy, Graf Bethlen, Szilágyi. Präsident meldet eine Zuschrift des Minister-Präsidenten, wonach der Minister, a latere Szögyeny-Marich seiner Stelle enthoben und Honvedminister Baron Fejérváry provi­­sorisch mit der Leitung dieses Ministeriums betraut wurde. Bräsident meldet, . Dab an das Haus eine Einladung zur Feier der 100. Jahreswende der Begründung des ungarischen Schau­­spielwesens in Siebenbürgen gelangt sei. — Theilnehmer an dieser Feier wollen ss in der Quärtur melden. Ueberdies werden Die in Siebenbürgen weilenden Mitglieder des Hauses im Wege des Präsi­­diums ersucht werden, bei dieser Feier das Magnatenhaus zu ver­­treten. Seit der lechten­digung sind eingelaufen : der Bericht über den Stand des Justizwesens, der Bericht über den Stand der Staatlichen Stiftungspläge in den Bildungsanstalten des gemeinsamen Heeres, der Bericht über den Stand des Unterrichtswesens, der Bericht über die Staatswaffengebühren im III. Quartal des laufenden Jahres. Alle d­iese Ansmweife werden zur Vertheilung kommen. Folgt die Tagesordnung. ő Ar Verhandlung gelangt der Gefetentwurf über den­­Bollzug der Gef­ängnisstrafen. Derselbe wird sowohl im Allgemeinen wie in den Details ohne Debatte an­genommen. Zur Verhandlung gelangt sodann die Novelle zu dem GA. XXI:1886 über die Muniziption. Dieselbe wird sowohl im Allgemeinen wie in­ den Details ohne Debatte ange­nommen. «« Sodann gelangt der Bericht über die im vierten Duartal des Jahres 1891 vorgenommenen Kreditüberschreitungen und nichtpräli­­minirten Ausgaben zur Verhandlung. Derselbe wird ohne Debatte zur Kenntniß genommen. « Präsident meldet,daß laut einer Zuschrift des Finanz­­ministers an­ der Staats-Zentralkasse 2000 Stück der neuen Zwanzth Kronenmünzen für die Mitglieder des Magnatenhauses ZZF«kV«er­­fügung gehalten werden und gegen Erlag von 10 fl.per Stück ein­­getauscht werden können.­­ ‚Wird daukend zur Kenntnis genommen und haben jene Mit­­glieder, die dies in Anspruch­ nehmen wollen, es in der Kanzlei des Hauses zu melden. « Das­ Protokoll der heutigen Sitzung wird verlesen und authentizirt..­­Schluß der Sitzung umllIlg Uhr. Nächste Sitzung morgen und­ u­hr. Gilio­era. Der Minister deannern Veröffentlicht das folgende offi­­zielle Choleras Vulletim In Budapest,5.November, 15 neue Erfrantungen, 2 Todesfälle In Breßburg, 28-31. Ok­­ tober, 1 Grivanfung. In Arad, 2. November, 2 Erkrankungen: 9n Erd, 28. Oktober bis 3. November, 1 Erkrankung. In Baál, 38: Ottober bis 3. November, 2 Grtrantungen, 1 Todesfall. In KRis-Apostag, 28. Oftober bis 3. November, 1 Exfrankung. In KiS-Nyck, 28. Oktober bis 3. November, 3 Erfranfungen, 1 Todes­­ fall. Su Bolgardi, 28. Oftober, bis 3. November, 1 Erkrankung. Sn Särbogäard, 28, Oktober bis 3. November, 1 Todesfall. In Täth, 20.—28. Oktober, 14 Erkrankungen, 6 Todesfälle. Sn 6 3t.-£ a nt ú 8, 20.—28. Oktober, Erkrankung. In Titel, 25. bis 30. Oktober, 1 Erkrankung. In Szerb­atterie, 4. November, 1 Erkrankung. In­­ Telet, 4 November, 1 Erkrankung. Su Mádé, 4 November, 1 Grivanlung In Nemet-Szent- Mihally, 4. November, 1 Todesfall. In Budapest 6. No­­vember, 16 Erkrankungen, 7 Todesfälle. An Brenta, 28. Oktober bis 2. November, 8 Grivanlungen. An Mohol, 28. Oktober bis 2. November, 1 Erkrankung. In Gombos, 4 November, 1 Er­­krankung. Ju Esurog, 4. November, 1 Todesfall. In O-Becse, 4. November, 1 Todesfall. Sun Benedesfalva, 2. November, 1 Grivanfung. Bon Sonntag, 6. November, Mitternacht bis Montag, 7. November, Mitternacht, war nach dem Auswesse des hauptstädtischen Oberphysikats der Stand der Cholera in Budapest folgender: Erfrankungen: IL Bezirt 1, II. Bezirt —, VL Ber­szirt —, IV. Bet —, V. Bezirt 2, VI Bezirt 5, VII. Bezirt 3, VIII. Bezirt 2, IX. Bezirt 4, X. Bezirk — ; zusammen 16 Erfran­­kungen. Gestorben sind: aus dem I. Bezirt —, II. Bezirt —, III. Bezirt 1, IV. Bezirk —, V. Bezirt —, VI Bezirt 1,­ VII. Be­zirt 8, VIII. Bezirk 2, IX. Bezirt 2,­­ X.. Bezirk 1; zusammen 10 Todesfälle. Von den 16 Erkrankten befinden sich 14 im Baradenspital, 2 in häuslicher Pflege. In der Zeit von Mitternacht bis heute Mittags sind im MBester Baradenspital nenekrante aufgenommen worden in derselben Zeit starben in Pest 9 Kranke, in Ofen 1 Kranker, zusammen drei Todesfälle. Bei der Oberstadthauptmannschaft wurden von heute 7 Uhr Früh bis 12 Uhr Mittags folgende choleranerdächtige Eefrankungen angemeldet : Mathias Seiffert, Taglöhner, Meistergafie 22; Elisabeth Alt­mann, 5 Jahre alt, Bulgonpiggafie 35, (aus der Nothbarade im VI Bezirk), Paul­ Rocsis, Taglöhner, P­alatingafie 38. Der Handelsminister hat die Eisenbahn- und Dampfau­ffahrt- Direktionen angewiesen, benügtes, jedoch gewaschenes Weiß- un­d Bettzeug, somte benütze, jedoch nicht alte Stellungsftü­de zur Beförderung als Eil- oder Lastgut anstandslos aufzunehmen. Ferner macht der Minister aufmerksam, daß die Beförderung alten Mei und Bettzeuges, sowie alter Kleidungsstüde nur insofern verboten it, als sie Handelsartikel bilden, nicht aber auch, wenn sie als Nettegepäd dienen. « Nachdem die Cholera auf dekkt Gebietek des Deutschen­ Reiches im Schwindenbegrifferk ist,hat der Handelsm­unster gestattet,daß aus Deutschland stammende Waaren anstandslos auf das österreichisch-ungarische Zollgebiet eingeführt werden können­.Dem Einfuhrverbot bleiben nur noch folgende Artikel unterworfen :Haderl­,inbegriffen nicht gereinigte Wollabfälle,alte Kleidungsstücke (auch altes Schuhwerk),insofern diese Handelsartikel bilden,se«kr«ter benütztes Weiß-11nd Bettzeug,wenn sie ungewaschen und ungereinigt zur Beförder­ung gelangen·Alte Kleid­kngsstücke(auch«altes Schuhmerk), ferner benützte aber reine Wäsch­es111d,we1111« diese Gegenstände Reifegepäk bilden, von dem Einfuhrverbot befreit. Diese Verordnung tritt am 7. November d. 3. in Wirksam­keit. Telegramm Lüttich, 3. November. Im der­ vergangenen Nacht kamen hier zwei neue Todesfälle in Folge von Cholera vor. Die Zahl der bisherigen Erkrankungen beträgt 7, jene der Todesfälle 5. Tagesweuigkeiten, RBerleihbung) Dur allerhöchste Entschließung wurde dem Kaufmann in Rio de Janeiro Theodor Rombauer in Anerkennung seiner Verdienste um die Versehung der Agenden des dortigen Generalkonsulats, das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens verliehen. ı (Ernennungen) Paul Hadzig zum Post- und Te­legraphen-Direktions-Sekretär, definitiv; Karl McRaros zum R­ost- und Telegraphen-nspektor, definitiv; Michael Haidino­­vics zum Post- und Telegraphen-Direktions-Konzipisten, definitiv ; Mol Roslam, Heinrich Gottesmann, Fofef Drfanics Andreas Ruhäarsky, Koloman Belczer, Koloman Csipár, Emerich Böhm Samuel Rosenberg Melander Bühler, Adolf Roth, Johann Eseley, Paul F­röhlich, Armin Singer, Johann Szofol, Ludwig Krpyan ud Kai Nethy zu provisorischen­­ Bolt­ und Telegraphen-Offizials-Adjunkten. Graft­kovács zum Portier im Ministerium um die Person des Königs.­­Spenden des Königs. Für den Moritzfülder frei­­b­illigen­­ Steuerwehrverein 100 fl.; für die Frauenabtheilung des­­ Veteranenvereins Graf Gedeon Ráday jun. 80 fl.; für den Verein zur Untersü­gung geheilter Geistesfranzer 100 fl. (Personalnachricht) Minister-präsident Graf Sulms Szapary ist heute Früh aus Wien hier eingetroffen. . (Die Millenniums­-Ausstellung.) Eine De­putation der hauptstädtischen S Großindustriellen machte heute Vormittags beim Bürgermeister Kai Kammermayer ihre Aufmartung. Die Deputation, bestehend aus den Herren Ludwig Arauß de Megyer, Philipp Kölber, Merander Bálint, Julius Mak­lary, Franz Rauffch und Wolf Bahruch, bat den Bürger­meister, bei der Auswahl des Plases fü­r die Millenniums-Ausstellung in erster Reihe die Interessen der Anönítriellen zu unterfrügen. Der Führer der Deputation, Ludwig v. Brauch wies darauf hin, daß ichon die morgige Generalersammlung in Verbindung mit dem ministeriellen Deskripte die Frage des Blutes verhandeln werde und betonte, daß die Verlegung der Aussteluung nach einem außerhalb 968 Stadtmäldchens liegenden Territorium nur bei der schwersten Verlegung der Interessen unserer große Opfer dringenden In­dustriellen erfolgen konnte. Redner bittet den Bürgermeister um die Unterftügung der Bewegung, meldhe auf Ueberlassung des Terrains rechts und links von der Stefaniestraße abzielt, wobei Redner ver­­spricht, mit seinen Genossen dahin wirken zu wollen, Daß die An­­sprüche des Bublitums in Bezug auf Promenadepläte vollauf, eventuell duch Freigebung des Thiergartens, respektive eines anderen Ortes erfüllt werden. — Birgermeister Rammermander sagte zu, Alles thun zu wollen, um die Interessen umserer Industriellen zu fördern. — Die Deputation sprach sodann beim Vizebu­rgerm­eister Ge­rlöczyny vor, welcher erklärte, daß er mit Freuden den J8unid begrüße, das Terrain zwischen der Stefanie- und der Arenastraße für Ausstellungszmede verwendet zu sehen. Nur das auf dem alten Ausstellungsgebiete geschaffene­­ Wäldchen möchte Here Gerlóczy gep­lont willen. Die Deputation maste hierauf ihre Aufw­artung beim Handels­minister Quinacz. Ludwig v. Krauß betonte die Nothmendigkeit der Aktion der Industriellen und bot den Minister die Mitwirkung der Lesteren an. Auch bat er den Minister, die Ausstellung nicht auf den Räfes hinauszieben zu lassen, sondern im Stadtmäldchen selbst zu ver­­anstalten. Schließlich meldete er dem Minister, daß die Deputation bei den Bürgermeistern war und sfizzirte die von diesen erhaltenen Erklärungen. — Minister Lut­acs erklärte, er lege auf die­ Mit­­wirkung der Industriellen... welche er Dantend annimmt, großes Gemicht und merde diefelde bei Gelegenheit auch in Anspruch nehmen. Was den Plan der Ausstellung betrifft, so habe er in seinem Erlasse vorläufig nur vom alten­ Ausstellungsrayon gesprochen ; er erachtet es nicht nur für unw­ünschenswerth, sondern erblicht eine Garantie des Erfolges darin, daß die Ausstellung im Stadtmwäldchen konzentriert werde. Er freut so, daß auch­ die maßgebenden Faktoren der Hauptstadt dieser Ansicht sind und bittet nun die Imdustriellen, bei der Kommune dahin zu wirken, daß das gewünschte Territorium überlassen werde. Gy ver­­spreche nicht nur, daß die Stefaniestraße für den Verkehr frei gelassen werden soll, sondern erklärt aug, Daß die Heberbrüdung und Um­zäunung so imposant sein wird, daß sie­ noch lange eine Zierde des Stadtmäldchens bilden werden. Weberdies könnte auch erwirkt werden, daß statt 028 zu offupirenden Gebietes der Thiergarten dem Publikum unentgeltlich zur Verfügung gestellt werde. Jedenfalls danke er den Herren für die Innitiative. Die Worde des Ministers wurden­ mit lebhaften Beifall aufgenommen. « (Anto:1 Boär)Der gewesen­e Abgeordnete Ai­totI Boär istgestern«in M­agyar-Ujfa1n(Kolozs),90 Jahre alt,ge­­storben."Solange er dem Abgeordnetenhause angehörte­ um« Mitglied der liberalen Partei—fungirte"s­er bei Eröffnung des Reichstages als Alterspräsident.Er war eine jener typischen Gei­stalten,wie den nur noch wenige unter den Abgeordneten zu finden sind.In den letzten Jahren trat ein Verfall der Kräfte beitritt ein und er zog sich vom öffentlichen Leben zurück.Anton Boär war am 4.Jubinner 1802 in Maros-Wäsch­hely geboren und absolvirte im Klausenburger Lyceum seine Studien.Anfangs auf dem elterlichen ’Gute beschc­ iftigt,wirkte er von 1822—1830 beim Klausenburger Guberni11111,1834 beim Herkrmmstädter Ko­n1k1­issariat.52 a als Ab­­geordneter von Fogarazs nahm er am jener berü­hm­ten Siebenbürger Reich­stagssitzi­ng theil,melche derk.Ko­n1m­issär Erzherzog Ferdin­and d’Este mit militärischer Bmb­ialgewalt sprengen ließ.Er flü­chtete nach Ungarn und lebte dann zurückgezogen auf seinem Gogans vümlyaer Gute.1836 nahm er an dem Hermannstädter Reichstage wieder als Fogarafer Depixtirter theil und 1848 erschien­ er in ders­­elben Eigenschaft in der Klausenburger,dann in der Pesteantionals­versammlung.Nach de­n Freiheitskampf eh­rte er im Veköser Komitat, später in Pest nnher.Er wurde von Haynau zum Tode verurtheilt, dann aber begnadigt,allerdings nur 11111 1851 gefangen und zu 18 Jahren Festungshaft verurtheilt zu werden.1857 erst wurde er aus Josefstadt entlassen.1872 w­ar er als Abgeordnete­r von Gyergy­ 6- Szt.-Miklós Mitglied des linken Zentrums,von 1875 bis zum vor­­letzten Reichstage vertrat er seinen angestamm­ten gogarater Bezirk. (Todesfälle) Folgende Traueranzeige ist uns zuge­gangen: Gräfin Gisela Teleki de Szét, Graf Eduard Teleki und dessen Sohn Elemér, Graf Géza Telefi, dessen Gattin Irene Muráty und deren Sohn Paul, Witwe Gräfin Andor Teleti geb. Anna Cserenyi de AUljo-Baldzsfalda und ihre Kinder Franz und Mathilde, Graf A­lexander Teleki, dessen Gattin Sarolta Graeff und Deren Kinder Eugen, Eduar­din,­osef, Tibor, sowie Graf Alexander Haller de Hallerkeö geben gebrochenen Herzens Nachricht von dem betrübenden Ableben Der besten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester, der verwitweten Neidsgräfin Eduard Teleti de Szét geb. Gräfin Mathilde Haller de Hallersee, melde am 7. 5. M., 3 Uhr Morgens, nach langen Leiden und nach andächtiger Aufnahme der Sterbesakramente im 74. Jahre ihres Lebens und im 17. Jahre ihrer Witwenschaft verschieden "it. Die irdischen Weberreste der theueren Todten werden am 9. d., Nachmittags 31, Uhr, nach, röm. lath. Nitus der Muttererde übergeben; die Heil. Seelennreffe aber wird am 10. d., Vormittags 10 Uhr, gelesen werden. Nlagy-Sonitkut, 7. November 1892. nWien ist heute Aal Ritter v. Bimmermann G Höllh­eim, Vizegouverneur der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und erst seit einigen Tagen Mitglied des Herrenhauses, im Alter von 67 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben, an der er am jüngsten Freitag erkrankt war. v. Zimmermann-Göllheim gehörte zu den ged­achtelsten Persönlichkeiten der Wiener Kaufmanns­welt. Nachdem er mehrere Jahre als Präsident des Niederösterreichischen Gewerbevereins­ thätig, gewesen, wurde er auch zu vielen anderen Ehrenämtern berufen. Er wurde Handelsgerichtsbeifiser, Direktor der Nationalbank, dann Generalrath der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und endlich Vize­­gouverneur derselben. Zugleich fungirte er als Präsident des öster­­reichischen Komitee der Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahn, war kaiserlicher Nath, Börferatd und Generalkonsul der Republik San­ Domingo. Am 1. November 1867 wurde er mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse und am 13. Mai 1874 mit dem Komt­ukkreuz des Franz-Koser-Orden befüh­­t. Bei dem jüngsten Bairsschub wurde er ins Herrenhaus berufen ; er gehörte der liberalen Bartei an. (1000. Gulden Statt 100.) Von der Direktion der Jöngli­ ung. Roftsparkaffe erhalten wir die folgende Zuschrift: Un die geehrte Redaktion des „ Better Lloyd“, Budapest. In der Abendausgabe ihres geshäften Blattes vom 5. November erschien eine von „Magyar Hirlap" übernommene Mittheilung,­­wonach die Rostsparkaffe auf Grund eines von einem Ched-Konto-Beleger ursprünglich auf 100 fl. ausgestellten Cheds nicht 100, sondern 1000 fl. bei der bes­treffenden Vermittlungsstelle anmies, welche 1000 fl. dem Adressaten auch bereits auögefolgt worden wären. Dem­ gegenüber habe ich die Ehre zu bemerken, daß Die betreffende Anmessung auf Grund des ihr beigeschlossenen Kontrol-Coupons sofort richtig, 0. i. im Betrage von 100 fl. ausbezahlt und durch die Vermittlungsstelle verrechnet wourde, weshalb die N­ethmendigkeit der Eintreibung des angeblich ausbezahl­­ten Mehrbetrages gegenüber der Partei Tem­essegs abmaltete. Achtungsvoll Aerander Hollán, Ministerialrath, Direktor, e finanzielle Krisis unter fünf lein.­ Jenen, die in Schauspielerkreisen verkehren — so seien mir im , Egyetértés" —, ist es seit Jahren bekannt, daß in der Umgebung des Nationaltheaters und der Oper ein sehr wichtiges Individuum wirkt, das nicht nur die „Erfolge” inszenirt, sondern nebenbei die Mitglieder aus „materiellen Verlegenheiten“ zu befreien pflegte. Dieser etwas theure Freund der Künstler kämpfte selbst in der legten Zeit mit Verlegenheiten und dies Hatte fire­ Mitglieder sowohl des Nationaltheaters als der Oper die ernsteste Krise zur Folge, da der erwähnte Chef der Claque nicht weniger als 218.000 ff. Wecher­­forderungen hat, die abgelaufen sind und bezahlt werden müssen. Einzelne Mitglieder sind nicht weniger als 28.000, 32.000. und 38.000 fl. sehuldig. Die Mitglieder haben nun an das Ministerium des Sunern eine Petition gerichtet, jenen Betrag zu zahlen und dafür übernehmen sie die solidarische Haftung, sowie die Verpflichtung,­­ die Schuld binnen 10 Jahren zu tilgen. (Eine Strafanzeige.)Der Rechtsfreundx einer Chansonnettensängerin, die früher in Budapest gastirte und gegenwärtig in Dresden weilt, hat in deren Namen heute bei der Oberstadthaupt­­mannschaft die Anzeige wegen Entwendung eines Diamant-Hand­­bracelets erstattet; die Anzeige richtet sich gegen den Sohn eines hiesigen Sabrikanten. Der Betreffende, ein vermögender junger Mann, zählt zu den fleißigsten Besuchern der nächtlichen­­ Bergnü­gungslofale ; von demselben ist die ihm imputirte Handlungsmeise­ nicht voraus­­zusehen, so daß es sich höchst­wahrscheinlich entweder um ein Miß­­verständniß oder um einen Nachtakt handelt. . . (eine polizeiliche Aufforderung) Wie wir bereits gemeldet haben, wurde vor einigen Tagen in Triest der Eisenbahn-Kondukteur Franz Maresing verhaftet. Derselbe betrieb seit Jahren auf der Strecke Triest— Nabrefina—Cormons der Südbahn den Diebstahl von Effekten der Neffenden. Marefing besaß darin eine große Fertigkeit, Koffer mittelst Nachtschlüsfels­­ zu öffnen und wieder regelrecht zu verschließen, so daß die Waflagiere oft erst nach längerer Zeit gewahrt wurden, daß sie bestohlen­ worden sind. Die Triester Polizei verständigte heute die hiesige Oberstadthauptmann­­schaft von der Verhaftung des dieblschen Kondukte und mit dem Bet­rügen, das Versonen, welche seit dem Jahre 1887 die erwähnte Eisenbahnstrecke "befahren haben’ und deren Reisefoffer geplündert wurden, si bei der Triester Polizei zu melden haben. Im Besiie Marefing’s wurden mehrere wertvolle Pretiosen und Sumelen gefunden.­­ Allerlei Heiteres) Ein großmüthiger Erbe: Ein alter Millionär liegt auf dem Sterbebette. Sein Neffe, ein einschubreicher­­ Stadtrepräsentant, tritt an das Krankenlager heran: . „Lieber Onkel, Sie haben da in Ihrem Testament sicherlich meiner nicht vergessen.” — Der Sterbende lächelt sanit: „D, dann können Sie ruhig sterben, guter Onkel, ich werde alles Mög­­lie traten, Ihnen ein Ohrengrab zu ermitten.“ ; O. „Heilige Freya,“ D Operetten-Bremiere am „Theatre des Bonffes”­ maris, 4. November. Seit mehr als zwei Jahren war seine Gelegenheit, ü­ber­ das ehemalige Offenbach-Haus auch nur ein Wort zu verlieren, und dies aus einem sehr einfachen Grunde: Seit September 1890 hat nämlich Audran’s Operette , Mik Hélyett" an der bezeichneten Bühne acht­­hundertmal „gezogen“. Dies vor Augen gehalten, ist wahrlich sein Grund vorhanden, desselben Maestros heute zum ersten Male­ aufs­geführten Operette „Sainte Freya“ nur einen ähnlichen ‚Erfolg zu prognostiziren. Die „Heilige Freya”, deren Texz von demselben M.Boucheron herrührt, der an „Mik Helyett" so hübisch ge­schrieben, befist sogar Vorzüge vor der famosen „Mik Helyett“. Das neue Stück steht und fällt nämlich nicht, gleich „Mit Helyett“, mit der Pariser Schöpferin der Titelrolle, der reizenden Bianca Duhame , die in dieser Rolle­ einer anglo-französischen‘ Heilsarmee­ Schönen berühmt ward, sondern es verträgt, ja erfordert das großartigste Operetten-Ensemble. Das Stil beruht nicht, gleich dem vorigen, auf einer einzigen, instanten Anekdote, sondern wird von einer sehr amüsanten, die Phantasie anmuthig­ beschäftigenden Handlung getragen. Die Fabel dieser Operette ist nicht von Tindischer Einfältigkeit, noch weniger aber braucht man an den lasziven Blödsinn der meisten Brot­zen des Pariser Operettengenres zu denen, wenn man sich einen Ber­griff von der „Heiligen Freya” machen will. Audran und Bouceron seinen im Gegentheil eine „anständige” Operette beabsichtigt zu haben, „a l’usage des familles“, wie die Pariser zu sagen pflegen. Wenn man Zola’s mystischen Roman „Le Neve“ vor Augen hat, in welchem die naive Goldru­cherin sich ganz in die Welt von heiligen Georgs und Michaels hineingelebt hat, so ist es nicht zu verrennen, daß Herr Audran einmal die Absicht gehabt, diesen Stoff durch Operettenmusik zu illustriren. Nachdem jedoch ein Anderer die feriöse Oper zu diesem Sujet geschrieben hatte (dieselbe ist an der Opera Comique mit großem Erfolg aufgeführt worden), so ließ Audran durch M­. Bouderon eine mit zahlreichen Analogien an den „Traum“ behaftete selbstständige Operette desselben Genres schreiben, und daraus ist „Die heilige Freya“ entstanden. Eine alte katholische Familie in Harlem, die der Banbeds, ist doch ein Millionentestament zweier vor mehreren hundert Jahren verstorbener Tanten, die Gudulla und Genovefa geheißen hatten, in den Stand gelegt, sorglos und fröhlich zu leben und nur eine einzige Bedingung haftet an der Ausniegung vieses riesigen Erbvermögens, nämlich jene, daß in jedem Jahrhundert wenigstens eine Tochter des Hause Banbed mit dem vollendeten 16. Jahre den Schleier nehme. Der gegenwärtige Chef des Hauses V Banbed it ein fröhlicher Schlem­­mer und Trinfer, der den größten Theil seines Lebens bei Tiihe zubringt, mit einigen Verwandten und Freunden zechend. Der Borz­hang geht in die Höhe und zeigt die Trinfergruppe Banbed’s und seiner Genossen in stumm-verzüctent Bertoften edlen Rebensaftes. Eine minuten­­lange pantomimische Anbetung des Weines leitet das Stück sehr originell ein und das Trinklied, welches die Szene abschließt, endet mit einen­ Glocken­­spiel, zu welchem die im Getäfel verborgenen Statuen der wohlthätigen Erbtanten, in Folge eines in Bewegung gefegten Mechanismus zum Vorschein gelangen und gar anmuthig-drollig tänzeln und fopfni­en. Da naht das Verhängniß in Gestalt des Harlemer Dr Krabbe, der den Zecher Vanbed darauf aufmerksam macht, daß in wenigen Stunden der Termin ablaufe, in welchem die Familie Ban­bed die Sätular-Nonne abliefern muß, widrigenfalls das ganze Erb­­gut der Stadt anheimfalle. Danbed glaubt seiner Tochter Hortensia ,in dieser Hinsicht sicher zu sein. Sie fingirt frömmsten Klosterberuf, allein der Bürgermeister, ein alter Don Suarı, weiß es besser, und in dem Augenblicke, da sie das Gelübde ablegen soll, um ihren Vater im Besitz des Erbgutes zu erhalten, i­ sie nicht mehr Der Bürgermeister hat sie entführt. Glück­her­weise hat Banbed in seinen jungen Jahren allenthalben Liebschaften gehabt und­­ natürliche Kinder zurückgelassen. Eine folge natürliche Tochter, Freya, präsentirt sie im richtigen Momente mit ihrer­ friesländischen Mutter. Wander­ wird sich — etwas spät — mit der Vriesländerin verheirathen und Freya wird Den Gehleier nehmen, um­ ihren Vater Reichthümern zu. Tönnte die Liebe jemen versucht zwar auch Freya von ihren guten Vorlagen abzuleiken, allein vergebens. Die gute Freya, von Jugend auf in Betrachtung und Anbetung aller Heiligen und besonders ihrer Namenspatronin versenkt, ist nicht so leicht zu verführen, wie ihre Halbschwester Hortensia. Allein e­ wird ein Schiffskapitäin aller Bemühungen des Papas, Freya vor derartigen schnurbärtigen Ein­­flüssen zu igüten, bemäßtigt sich Freya’s Die Liebe, die sie für den leibhaftigen­­­Zeufel hält. Der Schiffskapitän sie allerdings nicht heimführen, wenn nicht im fonstativt worden wäre, daß eine uralte Tante die Weltentsagung, ist also für weitere zur Frau, zumal diese von ihrer Zurcht, der­­ Bürgermeister erhält Hortensia und der Kapitän die Thatja die vor etlichen Jahren ins Kloster gegangen wäre. Der­ Tribut Einzelheiten sich sehr gefällig zeigt­ an Der heilige Freya sei ein Teufel, allmälig geheilt worden. Nur in den nothdü­rftigsten Umrissen ist die Handlung hier er­zählt, deren breiter Humor besonders in den gemüthlichen und heiteren reichthunt, und auch musikalisch überaus interessant. Gestalten­­63 ist demzufolge auch nicht zu vermeiden ge­wesen, daß der zweite und dritte Akt, melcher die, nach dem vorhergegangenen sehr banal erscheinende Lösung bringt, den famosen ersten Akt nicht zu erreichen verm­ag. Das Trinklied mit Walzer, die Melodie des Glodenspiels, das vom Schiffstapittn gesungene Lied zum Lobe der Frauen (analog dem bekannten „Schönheitcouplet“ im Bettelstudenten) und noch erhalten. Der Bürgermeister bei Vanbed einquartiert, und Der erste Alt besonders ist legten Augenblick Hundert Jahre von einem andere Nummern dieser Operette werden bald Die herrlichen bei da. tung Familie Vanbek bezahlt, viele populär ieih, und mas a ae EEE ANA a NETTE

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