Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1892 (Jahrgang 39, nr. 275-298)

1892-12-01 / nr. 275

.«»-—- J- 1892. — Ar. 275. (Einzelne Nummern in Budapest 3 Br., in der Provinz A Er. in allen Verfchleiflokalen.) | Donnerstag, 1. Dezember Ne Budapest, 1. Dezember. sz Leber die Ernennung M. Ralph Milbante’s zum britischen Generalfonsul in unserer Hauptstadt äußern englische Journale sich ehr befriedigt ‚mit dem besonderen Hinweise darauf, daß diese Ernennung in den politischen Kreisen der ungarischen Hauptstadt guten Eindruck gemacht habe. Das entspricht in der That voll­­kommen der Wahrheit. M. Milbanne war, ehe er seinen legten Bosten als britischer Geschäftsträger zu Koburg angetreten, viele Jahre hindurch der britischen Botschaft in Wien attachirt und ist aus dieser Zeit auch in den poli­tischen Birken Ungarns bestens bekannt. Wenn der Wiener „zimes"-Korrespondent richtigerweise bemerkt, es sei bei der wachsenden Bedeutung Budapests wünschenswerth, daß auf den Bosten des britischen Generalkonsuls daselbst ein Mann gestellt werde, der mit der komplizirten Politik der derab­stie­igen Monarchie vertraut ist, so trifft Diese Voraussegung bei M. Milbanne vollständig zu. Ein Korrespondent aus Belgrad schreibt uns, es scheine unter den zahlreichen Anhängern der Nazarener- Sekte in Südungarn die Meinung verbreitet, daß dieser Sekte in Serbien freie Religionsübung gestattet sei. Auf Diese Hoffnung hin seien wiederholt Nazarener aus Ungarn nach Serbien ausgewandert, die aber, gefundlich enttäuscht, ihren Wahn entweder mit schleuniger Rückkehr, oder gar im Gefängnisse zu büßen hatten. Denn die ser­­bischen Gelege seien in diesem Punkte no unnachsichtiger und strenger als die ungarischen. Die Sekte der Nazarener hat in den siebziger Jahren unter den griechisch nichtunirten Serben zahlreiche Anhänger gefunden; aber alle Regierungen, die seither am Ruder waren, waren in gleicher Weise auf die Strenge Unterbrüchung dieser Sekte bedacht. Im Jahre 1874 verurt­eilte das Militärgericht von Obrenovac vier Nazarener zu je fünf Jahren Kerfer, weil sie die Ablegung des Fahneneides und das Tragen von Waffen verweigerten. Die Abhaltung des Gottesdienstes der Nazarener wurde stets als eine Verlegung des Versammlungsrechtes ernannt und ge­wöhnlich mit drei Wochen Arrest bestraft. Ein Nazarener ungarischer Staatsangehörigkeit wurde im November v. a., weil­ er nicht gestatten wollte, Zeiche seiner verstorbenen Frau einfegue und Dieter Fird­­­lichen Handlung allerdings nur passiven Widerstand ent­­gegenfegte, zu 18 Monaten Kerker verurtheilt. Noch iglimmer ging es im September d. §. einen Schneider in "Alerina", welcher als Nazarener die Annahme der Waffen für das dritte Aufgebot verweigerte. Er wurde zu sieben Jahren schweren Kerker verurtheilt. Bei­ung zu Lande ist die Seite der Nazarener, deren Glaubensartikel mit den allgemeinen Staatspflichten im Widerspruche stehen, nicht anerkannt; aber in Serbien geht es ihnen jedenfalls wo bedeutend schlimmer.­­Das Abgeordnetenhau­s wird morgen nu­r eine kurze Sitzung halten,auf deren Tagesordnung blos die dritte Lesung der heute votirten Vorlage über die Modifikation des G.­A.XI.1­885 betreffend die Pensionen der Staatsbeamten steht.Am Samstag hält das Abgeordnetenhaus keine Sitzung;das Magnatenhaus wird am Samstag die Indemnity und einige andere Angelegenheiten in gerin­­gerem Belange in Berathung ziehen.Der Schließ der ersten Session dieses Reichstags-Cyk111·3 erfolgt am nächsten Montag;die z­weite Session wird am darauffolgenden Tage eröffnet werden, daß der serbische Bope Die­­ der staatsrechtlichen ..­=«.Zur Frage der Waffenbruderschaft zwischen der Unabhängigkeits-Partei und der Natoonalpartei schreibt s heute»Egyetärtä­s«. In letzter Zeit haben die Blätter der Nationalpartei und ein Abgeordneter von der Unabhängigkeits-Partei wiederholt v­nn der sogenannten»Waffenbru­derschaft«gesprochen,wache angeblicht wi­schen der Unabhän­gigkeits-Partei und der Nationalpartei bestetlt Von dem Inhalte und der Richtunszvn dem»mü­ndlich­en oder schriftlichen Texte eines solchen Bündnisses oder einer solchen Verein­­­barung ist den kompetenten Kreisen­ der Unabhängigkeits-Partei nichts bekannt.Baron Ivor Kaas behauptet,hauptsächlicher sei es,der diese Waffenbruderschaft mit Daniel Jränyi abgeschlossen hat Hier muß ein Mißverständniß obwalte1t,denn Jränyi hat sichs zu einer solchen Waffenbruderschaft gewiß nicht fü­r kompetett gehalten und hat den Bestand eines solchen Bündnisses vor den Männern der Unabhängigkeit h­artei niemals erwähnt Wohl hat es für die Dauer der Wahlen eine Vereinbarung zwischen den zwei Parteien gegeben,welche den Zweck hatte,daß die zwei Parteien gegen die Abgeordneten-Kandidaten derchic­mngspartei in möglichem Eist­­vernehmen vorgehen und einander nach Möglichkeit schönen,jamm­­stützen-Doch ist daran m­ensk als der(ss)edankcoders der Plan geknüpft worden,daß dieses Bü­ndniß auch mkf die Dau­er des Reichstages erstreckt werde.Dies wü­rde ja auch kein Objekt,keinen Zweck und keine momlische Berechtigung!")aber1.Eine moralische Berechtigung deshalb nicht,­weil­ in staatsrechtlichen Fragen:dies Unabhängig­keits-Partei d1­rch)eine ebenso breite Kluft getrennt wuston der Nationalpartei wie von der Regierungspartei.Das Bündniß könnte daher sehr leicht zu eines­»auf Kosten der U­nabhängigkeits- Partei gehenden Kanmraderie ausarte17,in welche ernstesj kann er sic­­ nicht einlassen könnet.Aber auch ein Objekt»könnte das Biixxdikip nicht haben,de1n die Unabhängigkeits-Partei befolgt ath ohne jedes Bündniß eine energische Opposition gegen das Kabinethkakerle, ebenso wie gegen dessen Vorgänger und hierin kann­n die Na­ional­­partei ihr nur folgen, aber nicht vorangehen. Aber sie kann sie auch von dem Wege der energischen Opposition nicht abbringen, welche jedoch nur eine prinzipielle, nicht eine persönliche sein Fan. — Der „Petit Naple“ spricht in seinem gestrigen Abendblatte nicht einmal mehr von Waffenbruderschaft, sondern von der „Eintracht der­ oppo­­sitionellen Parteien”. Die Frage it stets, worauf die Eintracht­­ Ti zeitweilig und von Fall zu Fall bezieht. Kosiuth’s Heimathsrecht, die Verstaatlichung der Noministration, die großen ragen Bolitit zum Beispiel können niemals die Gegenstände der Eintracht z­wischen den oppositionellen Parteien bilden, es sei denn, daß die eine oder die andere Partei eingehen oder ihrem Programm umtreu werden will. Im Uebrigen aber wird die Eintracht von Zeit zu Zeit, von Fall zu Fall ebenso vorhanden sein, wie bisher und Eötvös ist sicherlich der Zeite, der dieselbe stören möchte. Und nur die größte Blindheit und feindselige Befangenheit konnte aus diesem Gesichtspunkte an der jüngsten großen Nede Dötvös etwas zu bemängeln finden. Wer immer dieselbe mit faltblütigem Geiste liest, wird darin auch nicht den Schatten eines Angriffes auf die Nationalpartei finden. Sie fonstatirt nur, daß eine sogenannte „Waffenbruderschaft“ nicht ernftirt und nicht bestehen kann. Wahr ist, daß es unter den Mitgliedern der Unabhängigkeits-P­artei jemanden gab oder geben konnte, der Die Rettungsorgane Der Nationalpartei in gegentheiliger Richtung inspiriren konnte, allein dies geschah ja euch im Frühjahre anläßlich der M­ühlereien gegen Daniel Jranyi. Allein die Blätter der Nationalpartei waren auch­ damals genöthigt, sie zu überzeugen, daß sie­­ grü­ndlich irregeführt worden seien. Schließlich it ja die Stage des Präsidenten, des Derzeitigen­räsidenten der Unabhängigkeits- Partei namentlich eine interne Angelegenheit der Partei, in welche sich weder Graf Apponyi, no seine Partei, noch feine Blätter, richtung­­gebend einmischen können. Thäten sie es dennoch­, thäten sie es auch­ fernerhin, so mögen sie auf die schroffste Zurückweisung gefaßt sein. Und das wird für sie noch das Günstigste sein. Iz Die telegraphisch bereits signalifixte tuffische Tote an Die Türkei liegt und in der heute hier eingetroffenen Nummer der „zimes“ in ihrem Wortlaute vor. Die Note, melde sich auf die Radkstände der tüffischen Entschädigungs­schuld an ruffische Unterthanen für während des rechten rufsisch­­türkischen Krieges e­rlittene Verluste bezieht, lautet wie folgt: „Herr dr. Nelidoff an Se. Exzellenz Said Bajda ! ‚Konstantinopel, 20. Oktober (1. November) 1892. Herr Minister, Em. Exzellenz, missen, daß der türkisch-rufsische Vertrag vom 27. Jänner (8. Feber) 1879 das Mar­mum der dur­ die türkische Regierung an russische Unterthanen für im letten Kriege erlittene Berhufte zu zahlenden Entschädigungen mit 20.750.000 Francs festgestellt hat. Diese Entschädigungen wären stufenmeise zu begleichen gewesen in dem Make, wie die russische Botschaft die dur­­fie geprüften und beglaubigten Ansprüche der interessiten Parteien der Hohen Pforte übermittelt hat. Da zu diesem Z­ede eine Kommission eingelöst worden, zwilligte die rufsische Negierung in eine Herab­­minderung der erwähnten Entschädigungen auf 6,186.545 rancs, wodurch sie unmittelbar nach dem Kriege einen handgreiflichen Beweis ihrer freundschaftlichen und versöhnlichen Absichten gegenüber der Türkei gab. ; h j Ein Kaiserliches Stade ordnete im Jahre 1881 die sofortige Auszahlung dieses Betrages an. Gleichwoohl ersuchte die Hohe Pforte, daß die Zahlungen auf eine Reihe von Jahren in Annuitäten von je 50.000 türkischen Bund repartirt werden mögen. Die erste Rate ward erst am Schlufse des Jahres 1834 erlegt. Eine zweite Annuität wurde im Frühjahr 1889 wng­­endlosen Zögerungen gezahlt. Seither nichts u­ngeachtet der wiederholten Versprechungen der tü­rkischen Regierung, 100.000 oder 75.000, oder wie es­ bei einem späteren Anlasse verheißen würde, 125.000 türkische Pfund zu bezahlen. Ew. Grzellenz werden einsehen, daß die Dinge so nicht bis ins Endlose­ gehen können. Die Interessen zuflü­her Unterthanen leiden darunter, ihre Forderungen werden immer dringender und Die kaiserliche Botschaft fan nit umhin, Dieselben mit aller Energie gegen die Hohe Pforte geltend zu machen, zumal da diese A­ngelegen­­heit für die Türke eine ungiweifelhafte Verpflichtung, und eine inter­­nationale Obliegenheit, welche Erfüllung beirscht, bedeutet. Andererseits kann die ottomanische Negierung­ nicht länger die Ausflucht gebrauchen, daß der Zustand ihrer Finanzen ein prekärer sei und ihre wirthschaftlichen Hilfsquellen unausgiebig seien, denn die halbamtlichen Erörterungen der Presse und auch andere Stimmen wetteifern miteinander im Rahmen „des außerordentlichen Auf­lebens“ der Wirthschaftskräfte der Türrkei. Lukrative Unternehmungen erstehen auf allen Seiten unter, dem Einfluß­­ dieser Erörterungen und was noch mehr, Summen, die weit größer sind als diejenigen, die man xuffischen Unterthanen schuldet, werden unausgeregt für neue Kriegsvorräthe gezahlt. « Ich zappellire mithinkm das Billigkeits-u­nd internationale Anstandsgefühl der tü­rkischen­ Regierue skg,in dem ich EmC Exzellenz bitte,die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zur pünktlichen und endlichen Begleichung der in dieser Mittheilung oft erwähnten Schuld aufzubieten.­­ Nelidofi' i Ingeswenigkeiten. (Die Kämmerermorde) wurde dem Oberleutnant in 5. Honved-Husaren-Regiment Nikolaus Ko 58 v. Lena verliehen. (Ernennungen) Sana. Zettin zur fünf Strom”­en kal Duafinßfy definitiv zum Domanial-Arzt in 950015. (S Empfänge bei Ministern) Unter Führung des Oberstudiendirektors Dr. Béla Erd­di erschien gestern eine aus den Direktoren und je einem Professor der Mittelschulen in der Hauptstadt bestehende Deputation in Vertretung der Mittelschulen des Bu­dapester Studiendistrikts beim Unterritsminister Grafen Esäfy, vor dem Dr. Erödi der Freude darüber Ausdruck gab, daß der Mi­­nister die Leitung des Refsorts weiter behalten habe. Die Professoren­ sagte der Sprecher—hojben sich der hochgehenden Fahne des Ministers angeschlossen um seinen gr­oßen Ideen,die relatioale Kultur und die liberalhe Reformen verwireichen zu helfen und sie werden auch in Zukunft in dieser Richtung wird­em Sollten sie erswarten,wü­rden­ sie a­us­ der Selbstausopferung des Ministers neue Kraftstopfen.Schließlich überreichte er eine vom Dir­ektor Dr.Jancs­ ö verfaßte und von sämmtlichen Professore1xdtzs Studiendistrikts unterfertigte Adresse­.In seiner danken dann wp derangbetotzte Graszäki),daß es den Staatsmann bet Uebgn nahme einer schipperigensxiszgabe of·tstärke,wenn erWANT-»ka­­jenigen,derendre»Verwu«kichtungsktnerJdeen harre­,1·k­reArbeit mit Vegeisterung»verricl­ten.Dafü­r sei thnx auch das ExidJeInendqueptts­tation keine Garantie und dex fündaß Itzme Ideenqut nur­ zeitgen­äß, sondern azid­)nothwendig seien.Er erhö­te sich auch für die Zukunft die Unteers­tzung der Professoren.­­ Gestern ü­berreichte ein­e aus 25 Mitgliedern bestehende Depo­­­tation der Stadt Karlsburg,­welch­er Deputation sich auch die Abgeord­­neten Todor und Mohat angeschlossen hatten, dem Handelsminister Zufäecs das Ehrenbürgerdiplom. Mm Abend waren die Mitglieder der Deputation die Gäste des Ministers im „Hotel Hungaria". Der Minis­ter­ des Innern Karl diera rymi) hat heute um 9 Uhr Früh das in der Ghagafife Nr. 8 gelegene Graf Ludwig Tiga’sche Haus besichtigt. Der Minister, in dessen Begleitung der Präsident der Zentral-Epidemie-Kommission­­­ ­ Theater für Heute, Donnerstag, 1. Dezember: Nationaltheater: »Csongor és Tündex — Königlich ungarisches Opernhaus: »Bastien és Bastienne.e »Csár­­dás. — Lettungstheater: »A­nagy Galeotto,e — Bol­ő­­en Eg­szultáng, / Gerichtshalle­­ r gräfliche Faschteich. Die Komponierforen der Kisz Szamänder und Szent-Mihálner Domänen haben laut dem am 5. Sep­­tember 1743 geschlossenen Webereinkommen als Aequivalent für ein aus der Malter Domäne ausgeschiedenes Grundstück dem Galanthaer Grafen Yolet Esterházy den Samünder Fischteich übergeben. Sie bedangen sich jedoch mehrere Servituten, wie, daß sie von Dem Zeigwasser ihr Vieh teänfen, im Winter das Eis aufhalten und wegführen lassen und das Fischereirecht frei ausüben können. Eine lange Reihe von Jahren hindurch wurden diese Servituten auf dem Teiche auch ausgeübt, bis Graf Nikolaus Esterházy­ im Herbst 1875 auf Beschlag seiner Beamten das Wasser des Nagy-Igmander Teiches ableiten ließ. In Folge dessen sagten der gemesene Finanz­­minister Koloman Ghyczy und die übrigen Komponiejjoren auf­­ Wiederherstellung des Fischteiches in den früheren Stand, reineftive auf Schadenerlab. Der Komorner Gerichtshof bat den Grafen für nachfällig erklärt und auch die Noaaber königl. Tafel . bestätigte dieses Urt­eil. Der Prozeß tostet den Grafen Gsterházy nahezu 100.000 fl. Die Prozekkosten allein betragen bis jett 15.000 fl. · «- - . - : 9.ta . Aus dem Beltgeinge, Vizepräsident Alekins Bofrofs eröffnet die "Eigung des Abgeordnetenganges um 10 Uhr Vormittags. Schrötführer: Molnár Sofipovic, gázár Auf den Minister­ gautenils: Welerle, Szilágyi, Zulács Sofipovic. Das Protofoll der jüngsten Situng wird verlesen und authentizirt. Das Präsidium wird ermächtigt,wegen der Nettwahl für das ins dem hauptstädtischen V·Bezirk durch den Tod Morichjhrm­ann’s erledigte Mandat die nöthi­gen Verfü­glInge 11 zu treffen·Sodarin wird das Verzeichniß der bis­ Dezember in Schwebe gebliebenen Interpollationsanträge verlese­t.—Ein­e Petition dess Komitats Bars wegenkPartichali­ung der Konsumsteu er wirdcm den Petitions- Ausschuß geleitet Folgt die Tagesordn 1111g:Der Gesetzentwurf ü­ber die Vertiefung des Kanals am Eisernet­ Thor wird ihr dritter Lesuung angenommen Der Gesetzentwurf ü­ber die Nachtragszahlungen zu den gemeins­­amen Ausgaben per 1889 1111d per 1891 wird oite Bemerkung aus­genommen. Der Bericht über die Pizinalbahn Somfut mir zur Kenntnis genommen. Solgt der Gelegentwurf über die Modifi­­kation des G.A. XI:1885 betreffend die P­en­­sionirung der Staatsbeam­ten. Nagy-Károly— Mad dem Referate Franz Aren­sis’S wird der Gefegentwurf­ unverändert angenommen. Folgen die Berichte 08 Immunitätslusthufse:. (Al Referent fungirt Ladislaus Besihy.) Baron Béla Umbrdzy (angeklagt wegen Vorschubleistung bei einem Duellvergehen) wird ausgeliefert. Die Abgeordneten Kornel Abränyi und Ariel Mün­­nich sind wegen Duellvergeh­ens,Gabriel Daniel und Julius Horváth wegen Vorschubleistung dieses Vergehens angeklagt.— Dem Vor­schlage des Ausschusses entsprechend werden die drei erst­­genannten Abgeordneten ausgeliefert,in Vettesf Juliustowäti)’s hingegen­ die A Aufhebung der­ Imm­unität verweigert,weil in Beleg auf Horváth die­ Anklage sich nur mit Zeitungsnachrichten stützt. Baroix Bölaschzäl(angeklagt wegen Duellvergehens)wird dem Ausschußantrage entsprechend ausgeliefert Der Abgeordnete Ludwig Csavolsky ist wegen Duesk vergehend und die Abgeordneten Ferdinand Szedersenyi, Stefan Tipa und Ludwig Hentaller wegen Bor­hubleistung beim Duell angefragt. — Das Haus­ beschließt, entsprechend dem An­­trage 003 Ausschusses, das Immnuunitätsrecht der genannten vier Abgeordneten: aufzuheben. " Der Abgeordn­­ete Giza Lath angeklagt wegen Duells vergebens wann gleichfalls ausgeliefert- Der Abgeordneth­eil­s Miklös ist von Josef Ács­,der früher bei ihm als Jäger bedien­stet gewesen,der Verleumdung an­­geklagt Miklös hat nämlich Äcs der Entmendung kitsiger«k1bs)al1pen gekomm­ener Weichgegen­stände geziehcsr.Nachdem die strafgerichtlich­e Untersuchung gegenl Äcs eingestellt worde11,hat dieser gegeik,«­­­i­klös die Verkrummungstcige angestrengt Das Haus beschließtmthmmg des Ausschusses die Auslieferung. Der Abgeordnetetudwig Olm­­ ist wegen Duellvergehens zu­ acht Tagen Staatsab­jng unß verurtheilt mord­­t.Das Hausst beschließt,das Immunitätsrecht des genannten Abgeordnetenberufs Ermöglich 1 11xg des Strafvollz 1141 es aufzuheben. Franz Sima ist in drei Fällen der Verleumdung­ und Ehrenbeleidigung(zum Theil im Wege der Presse begangen),in einem vierten Falle eines preispolizeilichen Vergehens angeklagt.Der Ausschuß beantragt in den ersten drei Fällen die Auslieferung,im Viertelt Falle die Verweigerung der Auslieferung­—Das Haus beschließt im Sinne dieser Anträge. Ferner ist Franz Sima bes Duellvergehens, Bela Kon­jathky und Fran Fenyvessy aber der Borsdubleistung bei dem Duellvergehen angeklagt. — Alle drei Abgeordneten werden ausgeliefert. 3 Der Abgeordnete Stefan Bitár ist Der Ohrenbeleidigung angeklagt, begangen Durch ein Telegramm, welches er an den Gönöz-Szentmártoner Advokaten Heinrich Klein abgesendet hat. Der genannte Abgeordnete wird entsprechend dem Eintrage des Aus­schusses ausgeliefert. . Damit ist die Tagesordnun­g erschöpft- Edlu$ der Sibung um 11 Uhr. — Műdíze­­itung morgen um 10 Uhr. In derselben werden die heute erledigten Gelegentwürfe­­ zur Dritten Zesung kommen. Bürgermeister Karl Gerlsczy, Baudirektor Ludwig Lehner, Oberphasilus Dr. Gebhardt und Bezirksvorstand Ludwig Mezei sich befanden, besichtigte sänmtliche Wohnungen Dieses großen Rompleres und sjammelte derart das­ Material zur Beant­­wortung der­nterpellation, welche Graf Gabriel Károlyi jüngst in Angelegenheit dieses Hauses an ihn gerichtet hat.­­Eine Denkrede über Mori; Rabhr­­mann. Der Verein „Oesterreichisch-israelitische Union“ in Wien hat den Beschluß gefaßt, das Andenken Moriz Wahrmann’s durch eine Denkrede über sein Wirken zu feiern. Der Voistand des Vereins hat ih­­n den Reichstags-Abgeordneten und Universitäts-professor Dr. Mmin Neumann gewandt mit der Bitte, diese Gedenkrede zu halten, gewiß die glückkichste Wahl, die getroffen werden konnte, da Brofessor Neumann das politische und gesellschaftliche Wirken, die auch die im Dienste der jüdischen Konfession entfaltete Thätigkeit des Verblichenen aus unmittelbarer Nähe zu beobachten Gelegenheit hatte und demnach am richtigsten zu würdigen niffen wird. Wie wir Ders nehmen, hat Dr. Armin Neumann die an ihn ergangene Ein­ladung angenommen; er wird um die Mitte des Monats Dezember fi) nach Wien begeben, um im genannten Bereine, der zu den­ vor­nehmsten der österreichischen Reichshauptstadt gehört, Die Denfrede zu Halten. Frau Thomas Stokfinger,­ deren Hinfgeiden wir bereits gemeldet, war eine Hochgebildete Dame, die sich Längere Zeit am Hofe Louis Philipp’s aufhielt, wo sie die Ara des Prinzen Philipp von Koburg war und dann eine Stellung als Gesellsigafterin innehatte. Todesfall) Der bekannte pädagogische Schriftsteller und pensionirte Landes-Schulinspektor Franz Ritter v. Mocnit it — wie und aus Graz berichtet wird — gestern dort im Alter von 78 Jahren gestorben. Mocnit hat zahlreiche Lehrbücher über Mathematik geschrieben, die in den fünfziger und sechziger Jahren auch in den ungarischen Mittelschulen als Unterrichtsbücher in Anwendung standen. Diese derselben sind später aug ins Ungarische überlegt worden.­­ M Nationalmuseumum undtandesBÍilder galerie) Die in Angelegenheit des Nationalmuseums und der Landes-Bildergalerie entsendete Landes-F Konmission hielt gestern unter dem Bräsivium des Staatssekretärns Dr. Albert Berzeviczy eine Sigung. An derselben nahmen t­eil: Graf Mlerander Telefi, Koloman Thaly, Kay Fenyvessfy, Lulus Topt, Emerich Szalay und Fran Bulffy. Gegenstand der Verhandlung war die Ergänzung der Diensti­ormen­ des­ National­­museums; zahlreiche Bestimmungen derselben wurden den bisherigen Erfahrungen entsprechend modifizirt und ergänzt. Schließlih wurde das Disziplinarverfahren nach dem von Zokt vorgelegten Entwurfe geregelt. Diese Beischlüsse, welche eine je strengere Kontrole beziehen, werden demnächst dem Unterrichtem­inister unterbreitet werden. Die Wahlbewegung in der Leopold­stadt­ im­­ Leopoldstädter Bürgerb­lund, wo gestern eine der gewöhnlichen geselligen Wochen-Zusammenkünfte statt­­fand, kam die in Folge des Ablebens Moriz Wahrmann’s nöthig ge­­wordene Abgeordnetenmahl zur Sprache. Nachdem Sektionsrath Bernhard Grünwald die Am­mefenden begrüßt hatte, ergreift Dr. Sigmund Hajós das Wort; er gedenkt in pietätvollen Worten des Hinl­ yeidens MWahrmann’s und gibt sodann Der Heberzeugung Ausdruck, daß es wohl nicht die Aufgabe des Klerbs als sorcjen sei, sich mit Politik zu befassen, daß aber die Mitglieder desselben bereits demnächst in Angelegenheit der Abgeordnetenwahl Stellung, nehmen werden. Er Ieert sein Glas auf das Gelingen­ der Alpirationen des Klubs. Dr.. Samuel Brady ninmt den Worten des’ Borredners zu... Die Statuten des Klubs schließen die hohe Politik ans­am. Redner könnte sich auch seiner solchen Gnungtation anschließen, melde als die des Klub in die Oeffentlichkeit gelangen will­e,. Den Mitgliedern­ des Klub3­ m wird sich schon in Kurzem­ Gelegenheit zur Stellungnahme in dieser Frage bieten. Nachdem indessen auch der Name seines Bruders Sigmund Brody in mehreren Zeitungen genannt w­urde, könne er dies­­bezüglich sagen, er sei zu Erklärung ermächtigt, Daß Sigmund Brody in seinem Falle eine Kandidatur an­­nehmen wird­­. (Rufe: Eljen Brody Zsigmond!) Er bittet die Mitglieder,­ dies gefälligst zur Kenntniß nehmen zu wollen, und gleich­zeitig Drüde er im eigenen Namen, sorwie im Namen seines­ Bruders Sienen seinen Dank aus, welche bisher in dessen Spätereffe gewirkt. (Rufe: Eljen Brody Zsigmond! Dr. Bernhard Friedmann bemerkt, der Klub als solcher künne allerdings , Stellung nehmen, und seiner Ansicht nach müsse Die Leopoldstadt in erster Neihe einen Kaufmann oder Industriellen zum Abgeordneten mählen. Michael Barga erklärt im eigenen Namen, sowie in dem seiner Prinzipien genossen, daß er troß der Enunziation des Dr. Sammel Bródy in der begon­­nenen Richtung fortfahren und auch weiterhin im Interesse Sigmund Bródy agitiven werde. (Lebhafter Beifall.) Noch sprachen Dr. Marzell Barad, Dr. Philipp Darvai, welch Lesterer in schöner Nede gegen die Ansicht polentifiete, dab, die Leopoldstadt nur durch einen Kaufmann oder einen Idustriellen im W­arlament vertreten sein sönne. Nachdem noch Daniel Czettel,, Wolf Mauthner, Béla Linezer, Dr. Julius Kelemen, Dr. Melander Hartmann u. U. gesoroen hatten, schließt Vizepräsident Sektionsrath Bernhard Griünwald den Neigen der Toatte, indem er sein Glas auf das Wohl des Bürgerkubs des V. Bezirks amd auf die in demselben Stete herichtende Gintracot [eert. Heute Nachmittags 2 Uhr erfeienen unter Führung des Archi­­tekten Géza Majoroffy ungefähr fünfzig Wähler der Leopold­­stadt bei dem Advokaten Dr. Mor. Mezey und trugen ihn Die Kandidatur für das Abgeordneten-Mandat an. Dr. Mezey dankte für das ihn entgegengebrachte Vertrauen und nahm die Kandidat an. (Die Synode der ev. N Reformirten) beriet­ heute über die Frage der zu errichtenden neuen Fa­­k­ultäten. Der Synode Tagen die M­emoranden des Fünfzehner- Sublimites und des D­berkurators für Siebenbürgen, Grafen Gabriel Bethlen, vor. „Graf Bethlen­ erklärte es auch in seiner Rode gegen die Errichtung einer theologischen Fakultät in lanfenburg, da man die Lehrkanzel in Nagy-Enyed nicht auflaisen könne. Durch­ die Transz­ierirung der Theologie nach Stranfenburg würde auch Nagy-Enyed für die angebliche Sache verloren gehen. Weder Gmeinde mitó, noch Graf Botthard Kutin hätten mit ihren Stiftungen dies bezwehen wollen, ja die Befestigung des Ungartdums sei ihr Hauptstreben gewesen. Nedner hält auch den Bebehungs­­nachweis, , welcher verschiedene Summen aus bestimmten Sweden dienenden gondos entnehme, nicht für reell. Er bittet die Synode, in­ dieser internen Angelegenheit eines Sturchen­­liftritts eine Stellung zu nehm­en, sondern auszusprechen, daß die Subskriptionen insolange fortgelegt werden mögen, bis zur Errichtung einer besonderen Lak­rltät in Klausenburg die Mittel vorhanden sein werden. — Präsident Koloman Ticha macht die Synode darauf aufmerksam, hier könne es nicht Gegenstand der Diskussion bilden, ob die Nagy -Enge der Kanzel verlegt werden solle oder nicht. Das sei eine interne Sache De3 der­ Fonds eine Baron Desider Dütrifts,­ ebenso bildet die Bermaltung . Kirchenpistrilte. —. interne Angelegenheit des Bäanjig polemisirt gegen die Ausführungen des Grafen Bethlen­amd begrüßt Die Errichtung einer theologischen Salultät in Maurenburg mit Freude. Die Kostenbededung es in forieller Weite nachgewiesen und die Synode dürfe sich nicht um die Neigungen im Schoße der sieben­­bürgischen Kirche kü­mmern. Redner bittet die Synode, den Beschluß­­antrag des Fünfzehner-Komites anzuehmen, welcher bereits in einer früheren Sigung prinzipiell gutgeheißen wurde. — Dr. Karl Bida beantragt, mit Umgehung des­­ Fünfzehner-Komites die Berichte des Siebenbürger Kirchendistriktes und des Distriktes jenseits der Theik durchzuberathen. — P­räsident Koloman Tipa erklärt als Vorsigender des Fünfzehner-Komites, dieses legtere habe seiner Mission entsprechend über dasjenige berathen, von­ ihn übertragen worden. Nedner bittet, die Synode möge den Bericht acceptiren oder auch nicht acceptiren, allein Suiemand darf behaupten, daß das Somite seine Pflicht nicht gethan habe. — Graf Kosef Degenfeld schließt sich dem Antrage des Komites an, laut welchem die zur Errichtung der beiden Fakultäten noch fehlenden 140.000 fl. dur Spendensammlungen aufgebracht werden sollen. — 2llbert Kovács glaubt, die Frage der Errichtung der beiden Fakultäten müßte getrennt werden. Er führt aus, daß­ die ev.eref. Kirche an 5 theologischen Akademien genug habe, da auf eine Klasse nur 8—11 Hörer entfallen. Wenn statt dieser fünf Akademien eine einzige große Fakultät gegründet werden könnte, welche sie die katholische theologische Fakultät in organischem Zusammenhange mit der­ Universität stünde, so wäre dies sehr erwünscht, aber eine neue theologische Akademie so überflütig. Die Debatte wird fortgefebt. (Cholera) In­ver­geil von Mitternacht bis heute Mittag waren im Bester Baradenspital 3 mn ei­gene Kranke aufgenommmen, während dieses Zeitraumes kam ein Todesfall vor. — Das Amtsblatt veröffentlicht das folgende amtliche Cholera-Bulletin: In Budapest, 29. November, 1 Erkrankung, 1 Todesfall. — Sn 2ugo, 22. November, 1 Todesfal. — An Ercsi 15.—20. November, 1 Erkrankung, 1 Todesfall. — In Tepla, 21.—26. November, 1" Erkrankung, 2 Todesfälle. — In Lysanie, 21.—26. November, 2 Erkrankungen, 1 Todesfall. " Von den am 26. und 27. November in Budapest ausge­wie­­senen Kranken haben sich zwei als cholerafrei erwiesen. Telegramme des"Westergrmnd". Wien­ 1.Dezember.(Abgeordnetenhaus.­ Sä­m­tliche Minister sind anwesend.Auf der Tagesordn­ung steht­ die Berathung des Dispositionsfonds.Zum Worte sind gemeldet-contra:Prade,Bianchini,Vasatyf He­­rold,Pleuerzpko Romanczuk.Prade erklärt im Nahnen seiner Partei,er werde das Budget dem Staate bewilligen,er könnte aber dej­ Dispositionsfond nicht bewilligen,weil er von Miß­­trauen gegen die Regierng erfüllt sei­(Beifall a 11f der äußersten­ Linken.)Redner begründet sein Mißtrauen mit der deutschfeindlichen und föderalistischen Neigung der Regier111:g,deren Richtung m­it der äußeren Politik i­ ix direkten Widersprüche stehe,ferner mit der Bedrückung der­­ Deutschen und der fortschreiten­den Slavisirun­g im Norden und Süden. Uebergehend auf die letzten Ereignisse in Reichenbergringlgn wirft Redner dem Statthalter von Böhmen vor, er habe nie die­ gleiche­­ Gerechtigkeit den Deutschen entgegengebracht, wie den Grechen. Böhmen sei das schlechtest vermwaltete Land. Die rechte Rede des Minister-Präsidenten sei schmankend und unpaffenden Tones gemesen. Hierauf fehlt sich Nedner gegen Das böhmische Staatsrecht. « Wien,1.Dezember.(Telephonische Or­­igi­­nal-Mittheilung des»Pe­ter Lloyd­ f.)Im Reichsrat bekommt es heute noch nicht zur Abstimmung über den Dis­­positionsfond Plener dürfte noch heute sprechen,worauf die DebatteI unterbrochen wird.Morgen spricht Graf Taaff se­­,und­ auch Jaworski sowie Graf Coronini wer­den so namdnst ihres Klu­bs Erklärungen abgeben­.Man glaubt,die Majorität für den­ Dispositionsfond werde sich trotz der Opposition der Jungezechten und s. der Vereinigten Linken ergeben,dassch der Coronini-Klub,sdin Triem­ainer und christlich-sozialen Antisemiten für denselben gewinnen ließen. Zwischen»J"awor"ski und«Schneider«hat in­ d­ieser Aik"­­­gelegenheit heute eine Konferen­z stattgefunden­«..«­­Lüttikith Dezember.«Binge«stern,Vormittags in der­ Kohlengrube von Horloz ausgebrochener partieller Strike wurde« bis­ Abends ein vollständiger.Die Zahl der Strifenden beträgt etwa 1000. Dezember. Die Schwierigkeit Der 2 . Paris, 1. Jung der Krise wird durch den Umstand gekenn­­zeichnet, daß die Blätter ítani divergirende Ministerlisten publiziren, in welchen für einige Nefforts zumeist mehrere­­ Namen genannt werden. Uebereinstimmend wird von mehre­­ren Seiten nur gemeldet, daß Briffon das Präsidium und das Justizportefenille übernehmen, das Kriegsportefenille je­­denfalls einem General, wahrscheinlich Ferron, und das Marineportefeuille vielleicht dem Admiral Gervais am­bieten­­ werde. Paris,1.Dezem­­ber.Wie FreItn de Brisso11’s­ versichern, wäre derselbe entschlossen, ein Kabinet zu bilden, selbst wenn gewisse Persönlichkeiten, auf die er­ rechne, ablehnen sollten. Er ist wahrscheinlich, daß Die Kabis­netsbildung im Laufe des heutigen Tages erfolgen werde. 7 Maris, 1. Dezember. Das Komrnal „Libre Parole“ publizirt das Pacsimile eines Schreibens des Barons Reinach an den Deputirten Bronft vom 31. Juli 1886, in welchem dem Lebteren als Betheiligung 1000 Stück Tanama-Obligationen zugesendet werden. Hzaris,1.Dezem­ber.Mehrere Mitglieder der Enquete - Kommission wurden zum Gouverneur der Bank von Frankr­­eich entsendet,um denselben zu ersuchen,er möge vor der Kommission die Namen der Signatare der 26 Checks bekanntzgebenx—«Dem ,,Figar­o««zufolge hat eine Anzahl von dem Senateangehörigen Juristen eine Berathxrung gehalten und einstimmig anerkannt,daß durch die von Prinet gemachten Enthüllungen die Vorladungentdeß in der Panama Affaire Angeklagtenlannullirt erscheinen­"unds der Prozeß nur nach neuerlichen Vorladungen an einem späteren Datum stattfinden könnte. . «­’ Paris,1.Dezember.(Orig.-T­eleg"r.)"Im direkten Auftrage des Justizministers begab sich Professor­ s Bro11ardel mit Gerichtsärzten nach Veauvais,xtm die Erhak­ung,Autopsie und eine photographische Aufnahme der Leiche des BaronsåJkei nach zu bewerkstelligen Dijes gestrigeix Resultat­ aber Par1an1a-Enq116te erregen in»Folge­ der mitgetheilten exakten Ziffern der Bestechungen große Sensation.Die Namen­ der 26 Checkträger sind nichts3« bekannt.Der­ Sachverständige Rossignolt heilte vor der Enante mit,die Gründungskosten der Panama-Gesell­­­schaft hä­tten 300 Millionen betragen.Auch die Betheilung der Blätter war nunneits.Der»Figaro«habe 500.­000 Francs,das«Petit Journal«300.000 Francs bekommen. Paris, 1. Dezember. Orig-Telegr) Botschaftsrath Graf Theodor Zi­chy hat sein einziges Kind durch den Tod verloren. Die trauernden Eltern sind mit der Leiche nach Ungarn gereist, wo sie auch dem Begräbnisse der verstorbenen Gräfin Henniig 3199 an­wohnen werden. Paris, 1. Dezember. General D 0908 meldet telegraphisch, er habe Abomey am 27. November verlassen und sei am 30. Novem­­ber in Bortonovo angekommen. Oberstlieutenant Gregoire Comman­­dire die in Abomey zurückgebliebenen Truppen. General Dodds meldet ferner, er habe von den Einwwohnern von Whydah die Antwort er­halten, daß sie die Souveränetät Frankreichs annehmen. Nach der Diejesung Whydahs werde eine Kolonne nach Alada abgehen, um wegen Sicherung der vollständigen Diskupation des Landes Direkt bis Abomen vorzurinden. Berich, 1. Dezember. Das „Journal des Debats’ tadelt in scharfer Weise die Angriffe des Abgeordneten Geßmann auf Frankreich und anerkennt in märmster Weise die energische Zurabmesjung derselben durch den Präsi­denten Smolls und das ganze Abgeordnetenhaus, Wien, 1. Dezember. (Ziehung der 1864er Staatslose) Folgende Serien wurden gezogen: 16 119 125 231 281 375 122 7714 1217 1228 1419 1458 1805 1922 1941 2292 2651 2734 3051 3067 3089 3148 3386 3709 3726 3734 8772. Den Haupttreffer gewinnt Serie 125 Nr. 42; 20.000 fl. gewinnt ©. 3386 Nr. 49; 10.000 fl. gewinnt ©. 1217 Mr. 51; je 5000 fl. gewinnen; ©, 16 » Nr. 98 und ©. 1941 Mr. 98, sz »­­

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