Pester Lloyd, Januar 1893 (Jahrgang 40, nr. 2-26)

1893-01-22 / nr. 19

Line 8 2.Feitagedeø,,xteflerxlayd«szieräik.19. Sonntag, 22. Yanmer 189. + . & · . Aus dem Beidjstage, I A Sind mit der heutigen Budgetverhandlung, fr heuer wenigstens, die Alten über unsere beiden Landes­­theater geschlossen? Wir Fürchten, mein! Und mir wollen auch sofort jagen, warum uns eine Sdortgebung dieser Debatte nicht angezeigt erscheint. Zunächst, weil die Theater doch nur von Meenschen geleitet werden und weil doch auch Die schauspielerischen­ Kräfte . Sozusagen Mensen sind und weil die Kritik, welcher sie vor diesem Forum der höchssten P­ublizität ausgelegt sind, doc im Grunde eher einer Ab-, als einer Beurtheilung gleigkommt und daher‘ eher irritirend, als anspornend wirken Tanz. Dann, au), weil es fente geben kann, und wie es scheint, gehört auch Herr v. Hieronymi zu Diesen, welche Dieses garum zu Allem eher befähigt hab­en, als dazu, um über das künstlerische Niveau eines Theaters ein maßgebendes Urtheil abzugeben. Schließlich­ aber­­ möchten wir Diese Debatte für heuer schon aus dem Grunde geschlossen wissen, weil nichts deprimirender wirft, als Die Gleich­­giltigkeit, mit welcher die Landesräte auf allen Seiten des Hauses ein solches, allerdings ganz und gar nicht politisches Thema aufnehmen. Als noch Pilanterien von hinter den Confissen zu erwarten waren, da­chien das ganze geehrte Haus voller Spannung dem Kommenden entgegenzusehen, als aber nichts dergleichen erscheinen wollte, da Tonstilwirte sich das Haus zu unend­­lichen Pflanderstübchen, die sich selbst dann in ihrer geräusch­­vollen Thätigkeit nicht unterbrachen, als der Minister Desäinnern die An und Absichten der Regierung über die beiden großen K­unst-Institute des Landes ent­­wickelte. Der Lärm war ein so großer und allgemeiner, daß selbst jene, die von der Bedeutung der rezitivenden­ Künste für die gesammte Kulturentwiclung eines Landes und von der hohen Wichtigkeit der Theater für die Hauptstadt Vers­­tändniß haben und demgemäß den Minister hören wollten, nur Bruchstücke seiner Nede vernehmen konnten. Nem denn, wir nehmen seinen Anstand, hierin ein geistiges Armuthszeugniß zu erbliden, das unsere Landes­­väter figy selber ausstellen, welche von geschmahloseiten El­­ubrationen eines beliebigen Heblaplans die schmeichelhafteste Aufmerksamkeit entgegenbringen, gegenüber den fünfzigen Geschheen der unwichtigsten K­unstinstitute des Landes aber einen so erstaunlichen Mangel an Neugierde an den Tag legen. Und bei dieser Disposition des Auditoriums von Gefeggebern muß selbtverständlich jegliche Besprechung von Kunstangelegenheiten im Parlament als überflüssig er­scheinen. Wenn die Herren sich übrigens die Mühe gegeben hätten, Herrn v. Hieronymi zuzuhören, so hätten sie sicherlic mit uns die Wahrnehmung gemacht, daß sich der Minister des Innern an in dieser heifek­ten aller An­­gelegenheiten seines Nesjorts als jener Meister Des Kon­sens erwiesen, als den ihn das Haus in den lesten zwei Monaten kennen gelernt hat. Abermals war er — so wie in der Verwaltungsdebatte — in der glücklichen Lage, Angriffe abwehren zu können, die nicht feinen, sondern dem ancien régime galten und abermals ging durch sein ganzes Ver­­theidigungssystem ein Zug der Großmuth, der aller Ans­erkennung vertri­tt. Derr v. Hieronymi deckte den von verschiedenen Seiten angegriffenen Intendanten mit seiner ganzen Autorität, ohne hiemit einzelne angefochtene Details irgendwie beschönigen zu wollen. Er appellirte im Interesse der Entwicklung der Oper an das Wohlwollen und an die Geduld des Publikums und stellte als Techniker zum Mindesten bauliche­ Reformen in Aussicht, mit deren Hilfe die billigen und guten Pläge in der Oper vermehrt, die Einnahmen aber hiedurch gesteigert werden sollen. Er hob die Anerkennung hervor, welche allgemein den Einzel-­leistungen der Künstler des Nationaltheaters gezollt wird, registrirte aber auch die Klagen gegen das Zusammenspiel. Schließlich meint der Minister, daß die Theater-Intendanz aufrechterhalten werden müsse, weil sonst eine andere Z­wischenbehörde zwischen dem Minister und den Theatern zu errichten wäre, die seiner Ansicht nach weniger Bürg­­schaften einer gedeihlichen Wirksamkeit mitbrächte. Soll aber die Intendanz erhalten bleiben, so müßte allerdings die Regierung den Resultaten der Wirksamkeit dieser Intendanz mehr Aufmerksamkeit scheiken, als dies bisher der Hall ma. 2% Was die einzelnen Theilnehmer an der Debatte an­­belangt, so hat gestern Franz Fenyvessy die Wirkung seiner Kritik stellenweise dadurch beeinträchtigt, daß er die V­erson des Intendanten Grafen Géza Zichy zur Bier­­scheibe seiner Angriffe wählte, was ihm vielerseits verübelt wurde. Nicht minder unbillig war es heute seitens Bar­­tóPs, der mit seiner patriotischen Nede großen Beifall erzielte, daß er den Direktor Paulay für den Rückgang des Reationaltheaters verantwortlich mache, weil Baulay — nach Ansicht Bartot’s — das höhere Fach zu Gunsten der niedri­­geren Fächer vernachjlässige. Nun h­­aber Herr P­aulay gewiß unschuldig daran, wenn das Publikum Lieber über eine französische Posse lacht, als sich bei Börösmarty und Kisfaludy, oft auch bei Shakespeare langweilt. Und weil man im Parlament denn doch auch die Kassenerfolge des Nationaltheaters in die Kritik einbezieht, was liegt einem Direktor wohl näher, als jenes Genre zu kultiviren, welches das Publikum anzuladen vermag?! Wohl war auch „Elektra“ ein Zugfrüi­ ersten Ranges, aber der Eleftras gibt es wenige und Fran Zapai kann doc nicht jeden Abend als Elektra kommen! Freilich, wenn wir es einmal bis zu einem vierten Theater gebracht haben werden, wird es dem National­­theater zur Pflicht gemacht werden können, sich vorwiegend auf einen­ dieser Bühne angemessenen Wirkungspreis zurüück­­zuziehen und darin mit den vorhandenen ausgezeichneten Kräften das möglichst V­ollkommene zu leisten.­ Ob aber das Publik­um dann auch jeden Abend hineingehen wird, Das bleibt abzuwarten. Desgleichen werden sich nur Wenige mit dem weltbürgerlichen Pesimismus des Herrn v. Päz­mäandy befreunden können, der Alles zuviel findet, was wir für hauptstädtische Theaterzwecke ausgeben und Die Kosten der Oper geradezu für Hinausgeworfenes Geld erk­lärt. Freil­ mären auch mir dafür, daß für das Schauspielmesen der Provinz mehr gethan werde, allein bei unseren noch immer nicht bombenfesten Finanzen konnten wir uns bisher auch auf Diesem Gebiete seine großen Luxusausgaben gönnen. Die Kosten der Oper aber werden unter jenen Vorauslegungen, die erst vor zwei Tagen in unserem Blatte erörtert waren, sicherlich ihre Früchte tragen. II. Die Lisung des Abgeo­rdnetenhauses nahm heute folgen­­den Verlauf: « .Auf der Tagesordnung stand zunächst der Bericht des Bibliotheks-Ausschusses. Gabrielugrvn bemerkt,­daß die Bibliothek sehr­ mangelhaft sei in Bezug auf ältere ungarische legislatorische Werke,sowie an älteren Protokollen der Legislatie Redner reicht einen Beschluß­­antrag ein,das Hauß mögen den Bibliotheks-Alksschuß anweisen,d­ie älteren ungarischen legislatorischen Werke im Original oder in Kopien anzuschaffen­.(Zustr­mmung links.) osefsikadaråp stimmt dem Beschluß antrage zu. «kos.Beötby erklärt,der Bibliotheks-Ausschuß habe seiner­­zeit beschlossen,die Bibliothek so zu­ordnen,daß womöglich alle an Legislativ i Politik und Parlamentarismus bezüglichen Werke für die Bibliothek angeschafft werden sollen-Erbittet,die frühere Gepflogenheit, daß die Bücher und Zeitschriften­ auch ih­r Lesezimm­er erhältlich seien, wiedereinzuführen.Er nimm­t den Beschlußantrag an.(Zustim­mung­) Präsident erklärt als ein«0-Vorsit­e 11 der des Bibliotheks- Ausschusses,daß derselbe gewiß die von Gabriel Ugron erwähnten Werke gertt anschaffen wird.Daß im Lesezimm­er jetzt keine Bücher und Zeitschriften erhältlich sind,geschieht,weil der Hilfsbibliothekar schon seit längerer Zeit beurlaubt ist.Hierauf wurde der Beschlussantrag Ugron’s angenommen und der Bericht zur Kenntniß genom­men. Hiera­ts folgt die Verhandlunng des Berichtes des Wirthschafts- Ausschusses- Akos Beetley wünscht,man möge den Angestellten des Hauses und insbesondere den Mitgliedern des Stenographenbureaus die ihnen­ schon im Vorjahre in Aussicht gestellte Gehaltsverbesserung gewähren­.Er reicht einen Beschlußantrag ein,der Präsident holge angewiesen werden,fü­r die Angestellten des Hauses die fragliche Zulage vom 1.Juli 1892 anflüssig zu machen. Präsident erklärt, den Beichlußantrag nicht annehmen zu können, da über die Höhe der Zulage seinerlei Beichluß gefaßt sei. Horánkov erklärt, daß diese Zulage vom Wirthschafts-Aus­­schusse erwähnt ist, also auch bekannt sein muß. Er nimmt den Bes­­chlußantrag Beöthy’s an. Paul Hoitsy stimmt den Vorredner bei. Referent Julius Kay erklärt, daß sich der Ausschuß nicht ber­­echtigt gefühlt hat, die Zulage flüssig zu machen, denn aber das Haus dies beschließen wird, hat Redner seine Einwendung dagegen. (Zustimmung.)­­ Thomas Pöchy betont,daß nach dem Berichte decirth­­schafts-Ausschu­sses dieanage bestimmt ist und es nur vom Hause abhängt,die Flü­ssigmachung derselbencntzuordnen Er nimmt den Beschlußantrag an. Präsident erklärt, was es sich hier nicht um Zulagen, sondern um größere Gehälter handelt und der Beschluß des Hauses so viel bedeutet, daß diese größeren Gehälter schon rahmwirfend vom 1. Juli 1892 ab­flüssig zu machen sind. (Lebhafte Zustimmung.) Koloman Zichaly it ebenfalls für eine möglichst große Gehaltsaufhesserung der Beamten des Stenographen-Bureaus, da es eine sehr schwierige Arbeit haben, die sie mit großem Eifer erfüllen. Folgt der Bericht des Wirtschafts-Ausschusses über die Benfionirung des Bortiers des­ Hauses Michael Horváth. Die Benfionirung des Bortiers vom 1. Jänner 1895 ab wird ohne Bemerkung angenommen. Folgt die Verhandlung mehrerer Berichte ds Immuni­täts-Ausschunftes. Die Abgeordneten Johan­ Balogh,Paul Drakulics, Graf Abraham Gyürky,DuLudwig Käch Alexius Papp, Dionys Pazincu­tdy,Fraisziina werden den Anträgen des Immunitäts-Ausschusses entsprechend ausgeliefert Folgt­ die Fortsetz­u­ng der Spezialdebatte über das Budget des Okanisteriums deannern.­­ Mem hält beiden­ Titel:Kön.ungarisches Opern­­haus. Ludwig Bartól weist darauf hin, meldhe Rolle die Künste in der Entwiclung des nationalen Lebens spielen und müßte deshalb nicht blos seitens der Theaterleitung, sondern auch seitens der Gesell­­schaft und des Parlaments zur Hebung der Oper und des National­­theaters das Möglichste gethan werden. Das Nationaltheater, welches sich aus desolaten Zuständen in den legten 15 Jahren zu bedeutender Höhe emporgeschwungen, scheint in leßterer Zeit wieder einem Ver­­falle entgegenzugehen. (Wahr! So ist’S! auf der äußersten Linken.) Hiefür macht Redner in er­ster Linie den Direktor verantwortlich. Direktor­ Baulay gebührt mohr das Verdienst des Fortschrittes, aber auch die Fehler sind seine Schuld. Zum Leiten eines Theaters braucht man ebenso wie zum Megieren nur ein gutes Programm und gutes P­ersonal. Das Repertoire des Nationaltheaters entspricht nicht den höheren künstlerischen Forderungen. Ausländische Vaudevilles, die in Bariser Theater vierten Ranges, oder in Luftspieltheater gehören, ver­­drängen­ die höheren Linftlexischen Bestrebungen. (Wahr! So its! linft.) . Nicht darin mü­ßte das Verdienst des Direktors gesucht werdem daß er die Kasse II füllt,sondern wie er die kü­nstlerischen­ Anforderun­­gen befriedigt.Der­ Direktor kann allerdings selbst mit dem größten Fleiße nicht allen­ Ausgaben mitsprechende müßte deshalb fü­r eine künstlerische Leitung gesorgt werden. Wir haben ausgezeichnete Einzelkräfte,»aber­ das Zusammenspiel ist m­angelhaft.Besonders mangelhaft sind drei Darstellungen der historischen Dramen und Tragödien.Rednerwünscht,­es mögen Direktor Paulav.sowie die her­­vorragenden Künstler endgiftig angestellt werden,um der Erfüllung ihrer künstlerischen Pflichten ruhiger obliegen zu können Ein großer Mangel zeigt sich auch beim Nationaltheater hinsichtlich der Dekorationen und Kostüme.Du möge nur einmal eine Darstellung des»Julius Cäsar·« ansehen.«Bei Shakespeare-Vorstellungen bleibt das Theater leer und das Publikum kalt in Folge der erbärmlichen Ausstattung.Unsere Schauspieler haben selbst ennen vsm allen Seiten anerkannte große Erfolge errungen und man­ braucht dem Nationaltheater nur die nöthigen Mittel zugeben­,so wird es auch seine Aufgabe erfü­llen köime..Redner kommt sodann auf die Mängel und unzulänglich­­keiten des jetzigen Nationaltheatergeschät­des zus­preche11­.Maix111üßte den Neubau eines Nationaltheaters mit dem geplanten vierten Theater und der Millenniums-Feierlichkeit kombiniren. Nedm­er geht nun auf die Besprechung der Oper über. . «Die Oper ist durchaus kein Luxusarkikel.Sie soll die heimischen Musiktalente zur Entfalt­ung bringen­ und den Fr­emden Zerstreuung bieten.(Zustimmung links.)Im Nationaltheater war die Oper in voller Blüthe,was bezüglich der späteren Zetten nicht gesagt werden kann.Der Fehler liegt­ in dem häufigen Intendantenwechsel,da jeder Inten­dant eine eigene Reform anstrebt,welche er aber nicht durch­­führen kann.Die vielfachen Klagen sin­d berechtigt und finden ihre Begründung hauptsächlich darin,daß für die Stelle de Intendanten keine Qualifikation erforderlich,daß diese Stelle mit keiner Verant­­wortlichkeit verbunden ist Zwischen dem Intendanten und dem Ministerium müßte in jeder Fachfrage ein ständiger Kontakt bestehen. Die Abfertigung des Direktors mit 25.000 fl.hält Redner nicht für unberechtigt.Dieser Direktor,der noch auf acht Jahre mit jährlich­en 10.000fl.engagirt war,war schon deshalb unhaltbar,weil er die ungarische Sprache nicht erlern­te.Nach einigen Bemerkungen ü­ber das Opernrepertoire kommt Redner darauf zu sprechen,wie bei der Oper und bei dem Nationaltheater mit den ungarischen Verfassern umgegangen wird.Während man bei den fremden Stücken auf das Studium und auf die Darstellung die größte Sorgfalt verwendet, geht man mit ungarischen Stücen nur zu oberflächlich um, da man hier im Falle eines Mißerfolges sagen kann, das Stück war schlecht. In der Oper wird sest der Aufführung­­ ungarischer Stücke mehr Auf­­merksamkeit geschenkt. Man begann mit Liszt’s unsterblicher „Heil. Eli­­sabeth“, nach Szabados"­­ Biora", welches Ballet von der früheren Intendantur liegen gelassen wurde. Bom künftlerischen Gesichtspunkte wäre Nedner für die Ver­­pachtung des Festungstheaters. Er empfiehlt ferner der Aufmerksamkeit des Ministers das projekticte­­ Lustspieltheater, zu dessen Errichtung auch die Hauptstadt beitragen müßte. CS wäre wünschensunwerth, daß dieses vierte Theater zur Zeit der Millenniumsausstellung eröffnet werde. Das Klausenburger Theater sollte eine größere Dotation er­­halten und gleichsam eine Vorbereitungsschule besonders fü­r Die Oper werden. Nedrigens nimmt er es mit Freude zur Kenntniß, daß­ auch bei diesem Theater die staatliche Verwaltung eingeführt werden sol. Die­­ Provinztheater müßten ebenfalls reichlicher unterstügt werden. Schließlich empfiehlt Redner nochmals die Unterftügung der Kunst, damit man jagen künne, in Ungarn, beziehungsweise in Buda­pest beginnt der zivilisirte Orient. (Lebhafte Zustimmung links.) Ludwig Mercy nimmt das Wort im Künteresse des Provinz- Schauspielmesens. Die magyarisirende Wirkung desselben sei nicht zu leugnen. Er vergleicht diese Wirkung mit jener der Zeitungslektüre. Die ungarische Geiesgebung handelt dennach billig, wenn sie zur Unterfrügung des Provinz-Schauspielwesens eine — wenn auch nur mäßige — Subvention in das Budget einstellt. Doc muß die Auf­theilung dieser Subvention in zweckmäßiger Weise geschehen. In erster Neihe sind jene Gesellschaften zu unterfrügen, welche sich durch die Aufführung von Stüden aus der ungarischen Geschichte und aus der ungarischen Gesellschaft auszeichnen. Auch wäre es zweckmäßig, daß die Auftheilung im Wege der­­ provinziellen Theater-Ausschüilfe in der Meile geschehe, daß diese bis zur Höhe der Subvention Eintritt Schillers laufen und diese an mittellose Studenten, Gewerbetreibende u. 1.4. vers­theilen. Schließlich bittet Nedner, im Synteresse der­ ungarischen Schauspielgesellschaften den Sängereien, Songleurs u. . mw. die Lizenzen zu entziehen, bzw. seine solchen zu ertheilen. ! . Dionys Pazınandy­m wü­rde es gern sehen, wenn eine be­sondere Abtheilung für Schauspielmesen­ errichtet wu­rde.. Eine Inten­­dantur sei nur bei Hoftheatern nothunwendig, dort aber, wo die Zeitung der Theater-Angelegenheiten dem Ministerium anvertraut ist, braucht man seinen Intendanten, man braucht nur einen Theater-Inspektor. Wenn der Abgeordnete Bartót der Ansicht ist, daß das­ National­­theater seine genug große Dotation habe, so Tonstatirt dem gegenüber" Redner, daß das Nationaltheater materiell ‚glänzend dotirt it. Die Prälaten ausgenommen gibt es in Ungarn feine Stellen, welche so gut botirt sind, als die Künstler des Nationaltheaters. Wenn dieselben trogdem Schulden machen, so sollen sie schauen, wie sie dieselben los­ fliegen. Eine ungarische nationale Oper ist derzeit undenkbar,­­dazu müßte das ganze System­ geändert werden. Heute ist das Geld für die Oper rein hinausgeworfen, denn eine Oper, wo Böhmen für theures Geld italienisch fingen, it feine ungarische Oper. Redner mitnicht, daß das Festungstheater der V­ormundschaft des Nationaltheaters ent­­zogen werde. Gr urgirt die Grrichtung eines vierten Theaters, zu dessen Erbauung­­ der Minister die Hauptstadt aneifern sollte. Die Regierung müßte auch die VBrovinztheater besser unterstoßen, die besten Faktoren zur Magyarisirung der Bevölkerung sind. Die Beträge, mit welchen die Regierung die Theaterdirektoren in der Provinz, namentlich in den von verschiedenen Nationalitäten bewohn­­ten Städten, subventionirt, sind viel zu gering. Die Negierung möge daher schon ins nächste Budget eine namhaftere Summe für diesen Zweck aufnehmen. (Zustimmung.) Julius Horváth geht im Gegensage zu Fenyvessy davon aus, daß es nicht zwecmäßig wäre, wenn der Lintendant in Betreff jener Verfügungen, welche er in seinem Wirkungskreise zu treffen hat, den Minister des Innern um Instruktionen bitten müßte. Wenn seine Verfügungen nicht gut sind, so möge ihn der Minister seiner Stelle entheben. Ob­ die Theaterangelegenheiten beim Minister des Innern belassen oder ob sie dem Unterrichtsminister zugetheilt werden, sei ganz indifferent für die Zustände, welche der Abgeordnete Yeny­­vejiy sam­it willen will, wenn der S­ntendant Die Angelegen­eiten nicht zwedentsprechend leitet. An der Thätigkeit des­­ Intendanten ist sehr viel zu bemängeln. Der Theaterbesuch nimmt täglich ab, die Vorstellungen werden immer schlechter ; es fehlt die Einheitlichkeit, die G­leichförmigkeit, einmal sind die Vorstellungen ganz gut, den Tag darauf aber sind sie nicht anzuhören. Dadurch kann die Oper sein Ständiges Publikum gewinnen, ohne dieses kann man aber sein Theater erhalten. Der gegenwärtige Intendant it ein vortrefflicher Sachmann auf dem Gebiete der Musik, aber Die Intendanz erfordert in erster­ Reihe eine fachmännische administrati­ve Thätigkeit. Der Siehler ist der, daß der Intendant Dinge versehen will, für welche er nicht geeignet it und welche ein Direktor versehen müßte. Nicht das ist der Sehler, daß er seinerzeit den Direktor Mahler entlieh, sondern daß er die für diese Stelle erforderliche Fachkraft nicht durch eine andere erregte. Daß der Intendant beim Nationaltheater die Politik des laissez-faire befolgt, sei nicht wichtig ; die Autorität des Inten­­danten muß auch dort zur Geltung kommen, sonst können die­ Fach­­organe beim Nationaltheater, wenn sie eine größere Verantwortung auf sichh nehmen müssen, in ihren Verfügungen nicht so weit gehen, als dies nothwendig wäre. Leider zeigen sich beim Nationaltheater Symptome des Radfalles. 63 gibt dort seine neuen Kräfte. Bei der Wahl der Stüde vermissen wir die erforderliche Sorgfalt. Die Auf­­führung neuer Originalstücke bringt, stet­s neue Enttäuschungen. Es gibt eine ganze Reihe von Originalstücen, von welchen Niemand begreift, wie man sie im Nationaltheater aufführen konnte. Das er e­muntert alle schlechten Schriftsteller und Dichter, schmache Stüde einzureichen. (Eine Stimme rechts: Man nimmt sie nicht an!) Gabriel Ugron : Wie denn nicht ! Wie viel solche Stüde hat man aufgeführt ! Moriz 3ófai : Man braucht nicht persönlich zu werden ! Julius Horváth : Es ist auch in­­­ieser Beziehung nothe wendig, daß der Intendant im eigenen Wirkungskreise verfüge und si, wo es sein muß, erponire, damit man solche Stüde nicht an­­nehme. Daß der Intendant Durch­­ Veranstaltung von Ooireen ein gemisses soziales Leben zwischen Künstlern und anderen Kreisen schaffen will, könne nicht bemängelt werden. Aber in der Leitung, muß ein anderer Weg eingeschlagen werden. Bei der Beariheilung der Dinge dürfen nicht persönliche Momente und Ambitionen maßgebend sein, sondern nur Die ziehentsprechende richtige Verfügung sei maßgebend. Die Bol­ votirt Redner. (Zustimmung auf der Linken.) Hierauf­ wird die Debatte geschlossen. Minister des Innern Karl Hieronymiz Geehrtes Haus ! (Hört ! Hört!) Die geehrten Herren Abgeordneten, melde gestern und heute gesprochen, haben mit Ausnahme des Heren Abgeordneten Julius Horváth Alle gewünscht, daß die Theaterangelegenheiten dem Unterrichtsministerium zugetheilt werden sollen. (Hört! Hört!) Dem gegenüber kann ich heute nur in Aussicht stellen, daß die Negierung sie mit dieser Frage befassen und anläßlich des nächstjährigen Bud­­gets dem geehrten Haufe Bericht erstatten wird. (Zustimmung.) Mehrere Redner haben sie dann mit den administrativen, mittelschaftlichen und finanziellen Verhältnissen der Theater beschäftigt. (Hört! Hört!) Insbesondere brachte gestern mein geehrter Freund Franz Fengpen­g vor, daß der ntendant eigenmächtig vorgeht; er forderte mich daher direkt auf, das Vorgehen des Intendanten zu regeln. Dem gegenüber bemerke ich (Hört! Hört!), daß der Wirkungs­­kreis des I­ntendanten b durch ein ministerielles Statut und durch I­nstruktionen festgestellt wird und es ist mir sein einziges Mal zur­enntniß gelangt, daß der Intendant von diesen abgewichen wäre. (So ist’s! rechts.) Was übrigens die Stellung und den Wirkungskreis des Inten­­danten anbelangt, sind hier ziemlich entgegengelegte Ansichten laut geworden. Denn während der geehrte Herr Abgeordnete Franz Feny­­vefsy ‚diesen Wirkungskreis möglichst beschränken will, wollen­ ihm die anderen Redner einen möglichst weiten Wirkungskreis gewähren. Da­gegen hat der geehrte Abgeordnete Bäazmändy das Intendanzsysten gänzlich verurtheilt und­ hat wiederholt der Ueberzeugung Anspruch verliehen, es wäre zwecmäßiger, Inspektoren zu­ ernennen und zwar einen für die Budapester und einen für die Provinztheater. Sch bin überzeugt, daß mir für das Nationaltheater und das Opernhaus der­­zeit sein praktischeres System als das der Intendanz finden können. Würden Diese Theater unter der Leitung von Fachdirektoren stehen, über welchen sein Intendant steht, müßte unbedingt das Ministerium gewisse A­genden übernehmen, welche heute der Atendant versieht. Diese würde ein Beamter des Ministeriums erledigen , jedoch ist für diese Agenden leichter eine entsprechende Berson zu finden, wenn er zum Intendanten, als wenn er nur ins Ministerium als Beamter ernannt wird. . . . Was den Wirkungskreis des Intendanten betrifft, stehe ich der Auffassung des geehrten Herrn Abgeordneten Julius Horváth am nächssten, nach welcher dem Intendanten die Oberleitung und Aufsicht obliegt, während das Ministerium nur aus den Resultaten die Kon­­sequenzen an­ziehen hat. (Franz Fenyven­y: Wenn es sie nur ziehen wollte!) In Betreff der finanziellen Verhältnisse wurde gesagt, daß der­­ Besuch der Theater in der jüngsten Zeit ein schwächerer wurde. Nach den mir vorliegenden Daten kann ich das nicht acceptiven. Es ist wohl wahr, daß im Jahre 1892 die Einnahmen beider Theater ein wenig geringer waren als im Vorjahre, dasselbe war aber auch beim Voitetheater der Za und wurde durch die Cholera verursacht. Wenn mir an die Finanzialamitäten und an die enormen Defizite zurück­­denken, welche vor einigen Jahren bei der Oper herrichten, dann können mir nur mit­ Befriedigung fonstativen, daß­­ diese Verhältnisse heute vollkommen geregelt sind und daß ein Defizit auch für die Zuk­­unft nicht zu befürchten ist. (Zustimmung.) . "39 gehe nun zu der Frage über, auf welchem künstlerischen Niveau diese Istitute stehen. Ich gestehe, daß ich nicht im Meinen darü­ber bin, ob die Entscheidung dieser Frage in den Rahmen unserer Berathungen je (Zustimmung rechts.) Nachdem die Angelegenheit jedoch von mehreren Seiten erwähnt und mit der Person des Bille danten in Zusammenhang gebracht wurde, muß ich einige­ Worte hiezu jagen. (Hört! Hört!) Mit dem Niveau der Nationaltheater­ . Borstelungen Hat sich nur der geehrte Here Abgeordnete Bartót be­­faßt, und ich glaube, daß das Personal des Nationaltheaters eine rühmliche Erwähnung verdient für den Fortschritt, welchen das Nationaltheater in künstlerischer Hinsicht gemacht hat. a) Trogdem machte er einige Einwendungen gegen das — gestatten Sie mir das Fremdwort — Ensemble. So muß ihm darin Recht geben, nicht etwa um zu tadeln, sondern weil es schade märe, diesse Sache, nachdem sie zur Sprache, gebracht worden, zu vertuschen, und es wüns­chenswerth ist, der Direktion und dem Personal des National­­theaters auch auf diesem Wege die Kritik des Publikums zur Kenntniß zu bringen. (Zustimmung.) Mehr will ich hierüber fest nicht sagen. (Zustimmung.) Es wurde auch der künstlerische Werth der­ dargestellten Werke zur Sprache gebracht. Diese Klage richtet sich allerdings weniger gegen das­ Theater selbst, da ja der Intendant nur jene literarischen, Produkte­ zur Darstellung bringen lassen kann, welche eben­ da sind. Was aber das k­ünstlerische Niveau der Opern­­vorstellungen betrifft, it diese Frage eine so vielseitige und erfordert ein solches künstlerisches Verständniß, daß ich nur mit einer gemissen Aengstlichkeit über dieselbe spreche. (Hört!) Das Programm des gegenwärtigen ntendanten — ich muß mich hier auch mit feiner Person beschäftigen, — besteht in dem Bestreben, im Opernhause wo­­möglich die Kompositionen ungarischer Autoren in ungarischer Sprache aufführen zu lassen, ‚was, wie ich glaube, im ungarischen Abgeord­­netenhause nur gebilligt werden kann. (Wahr! So ist’s! rechtd.) Oran; Fengyven­y: Er ist aber in bei dem Bestreben Sa­­­fi # Minister des Innern Karl Hieronymi:: Das Bublitum, w welches dieses Bestreben billigt, stellt aber auch , welche mit diesem Programm­nehmer vereinbar sind und in vieler Hinsicht demselben sogar dirett widerstreiten. (So its! rechts.) 63 fordert, daß die Oper ein so großes Repertoire habe wie sich helfen, die Diener Oper ausgenommen, sein einziges Theater in Europa rühmen kann. In Folge dessen muß ein großes Personal gehalten werden. Unter solchen Umständen­ kann die Oper mit ihrer beträchtlichen, aber noch immer ungenügenden Subvention nicht nur nicht ausform­en, sondern kann diese Orderungen auch nicht auf einmal erfüllen. (So Et rechts) Wir müssen deshalb mit allerlei Schwierigkeiten melde­n Sam Die „Brant-Mnnd“. Erzählung von Fran Sigmund v. Gyarntathy. Fürmaler, ein Schöner Burfe, dieser Piste Lukács! jagen auch die Mädel, die ihm hinter den Stafeten nachbliden, dann pflüden sie weiter Pfingstrosen und Neffen zum Hochzeitssymud für den heutigen schönen Tag. Inzwischen gehen die Bursche unter Musilklang durch die Gaffe, zum „Geschenkffammeln“, worauf die belaubten Thore sich öffnen und schöne junge Frauen auf die Gaffe treten, den fpis gethürmten Hoch­­zeitsforb stolz auf dem Kopfe tragend. Die Geschente mehren sich: der Bräutigam ist bereits zur „Ausfragung” geführt — jagt der eine Bei­­stand im Brauthaufe — so tummle Dich­ denn auch Du, Ilona mein Mägdlein, auf, damit auch wir gleich­ dahingehen. Die Maid blickt verstört um sich: so wäre es wirklich wahr, daß sie heirathet und daß nichts, gar nichts geschieht! Es muß aber etwas geschehen! . . Alles, Alles ist unklar vor ihr, nur das Eine fühlt sie, daß etwas geschehen mut. . . Man holt den perlenbefesten Jungferntranz hervor, fett ihn ihr aus Haupt und bemerkt — Arme eine Slona, wie kurze Zeit durftest Du ihn tragen! Deine Altersgenossi­en haben ihn noch gar nicht aufgefeßt und Du mußt ihn bereits ablegen. „Freilich ist das gar früh!“ — jagt die Mutter und fällt dem Rinde weinend um den Hals. In diesem Momente trifft Dntel Martin ein und fragt brummig: „Na, was gibt's denn, vertrödelt hr noch immer die Zeit? Vorwärts, vorwärts! Daß doch alle Weiber der Welt so säumig sind!” Das bräutliche Kind führt zusammen, dann wie ein aufgescheuch­­tes Reh eilt sie in raschem Lauf und zum Vergerniß der ganzen Ver­­sammlung durch die Thür der Steinmauer in den „Hof“ hinüber. Die Wuth des Ohms ist unaussprechlich : „Holt sie im Moment, oder ich bring sie her und das dankt mir dann Niemand, so viel weiß ich!" Die Mutter eilt ihrer Tochter nach, "trennt sie von dem Fräulein und bringt sie schmeichelnd heim. „Was für Dummheiten sind das, Du, 3lona 2!" fährt sie der Ohm barsdh an. .,Was fü­r welche?««gegen fragt die Maidin sonderbar trotzigem­­ Ton und mit aufflammendem Blick.In diesem Augenblick ist sie wie ein empörtes,hartnäckiges Kind,­«das unwiderstehliches Gelüste «empfindet,dem Lehrer"die Stirne zu bieten glühend und fiebernd glaubt es,ihm sei schwer einbill widerfahren.Während jedoch ein solches Kin­d dies Unrecht auch zu benennen weiß,fühlt dieses auf ge­­störte, dumme kleine Mädchen nur das Gine, daß die Gage nicht in Ordnung sei, daß es leide und für Diesen sonderbaren Seelenzustand macht es Bista und den rauhen Ohm verantwortlich ; freilich, dazu, daß sie auch darüber nachdente, warum gerade Diese Beiden an all der Dual­schuld sein sollten, dazu it ihr Gemüth allzu heftig aufgemühlt. Endlich machen auch sie sich auf den Weg zur „Ausfragung“ ; daß man ihr aber vorher einen Kuchen in die Hand gebracht hatte, davon wußte sie nichts und als sie über die Gasse geht, schlägt sie wider alle bräutliche Tradition die Augen nicht nieder, sondern sie blickt um sich und findet, daß Alles so eigenthümlich sei, warum sie wohl aus den Höfen hinauslaufen, was die­ Leute nur zu Schauen finden? Sie sieht ja nichts, gar nichts! Dann wieder findet sie die Sache ganz natürlich: Yedermann erwartet etwas, folglich wird etwas geschehen. . . . Dann scheint ihr, als erstarrten ihr die Glieder, als es sie eine ganz Andere und als milde diese Andere von den beiden Bregenträgern vor den Pfarrer geführt, als flüsterten sie dann jener Anderen zu, sie möge den Kuchen vor den hochmürdigen Herrn Hinz legen ; aber sie, sie selbst Hört sein Wort und darauf nimmt ihr der eine Beistand Topffchüttelnd die „Kleinigkeit“ ab. Der geistliche Herr blickt mit liebevoller Sanftmuth auf diese überaus junge sehöne Braut und beginnt in sanften Tonen mit der „Ausfragung“: „Sag’ mir, mein liebes Kind, ob Dig zu diesem wichtigen Schritte, zur Schließung dieses­ Chebundes Niemand gezwungen, ob Du ans freien Willen dieses ehrsamen Burschen, des Stefan Laufacz Weib werden willst ?" Bei diesem Namen fprecht die Maid zusammen; ihr Herz beginnt so mächtig an jchlagen, daß das tulpenfarbene Brustvorhemd nur so erzittert; all diese namenlose Aufregung, die Dual, die sie seit Monaten peinigt, die felsenfeste Ueberzeugung, daß etwas Ber­­onderes geschehen müsse, all das drängt fest nach ihrem Hirn und nach dem Herzen — für: sie steht auf dem Bunfte, daß die Elektrizität ihres Gemüthes in hellen Flammen aufschlage. „Ic frage Dich, mein liebes Kind, ob man Dich nicht etwa zu dieser Heirath zwingt ?" mwiederholt der Geistliche. „Man zwingt mir!" ermiderte die Braut mit schneidender Stimme, vor deren Klang sie selbst erfehricht. Dann aber gewinnt all jene Beslemmung, jenes Leid, die Hartnädigkeit und das Entfegen welches jenes Wort auf ihre Lippen getrieben, wie der volle Magt über sie und mit einem Gefühl des Triumphes, förmlich erleichtert dachte sie daran, bak also do­ etwas geschehen sei! Seht wird der Diener des Herrn sie von­ ihren Leiden befreien... es it wirklich etwas geschehen . . . mein Gott, wie die Beistände sie anbliden ! Auch der Geistliche steht verblüfft da, und all das hat sie verursacht . . jet empfinden sie Allesam­mt etwas von dem Vielen, daß sie allein nicht mehr tragen gefonnt.... Das wars also, was geschehen mußte! „Du sagst, Liebes Kind, daß man Dich zr­inge, aber wer ist’s, der Dich nöthigt ?" · Gemäß, er wird sie tödten und das ist ihr ganz recht. Sie beflügelt ihre Schritte, damit die Sache je früher vorüber sei. . . aber die Mutter, die wird bitterlich meinen.... Und Pista?... D, daß sie nur immer diesen unausstehlichen Bista sieht!. Der wird wehklagen und sie dabei mit jenem ärgerlich süßen Blid anstarren, gerade so wie der Bräutigam des Fräuleins, der eine ebensolche zerfließende Butternatur it... Auch das Fräulein nimmt ihn deshalb nicht und sie thut jeßt nicht mehr und nicht weniger als das Fräulein. . Wenn aber Alles so gut it, mwarum fühlt sie fest eine Beslemmung noch fcpmwerer und driden­­der al zuvor? CS wird dog) das Beste sein, — wenn Onkel Martin sie umbringt! Und während sie also verstört nach Hause gelangt, hat die Kunde des Ereignisses einem­ Lauffeuer gleich sich verbreitet. Im e­rsten Moment blicten die Leute schmweigend und mit größter Verblüffung einander an. — Na, so etwas it hierzulande noch nicht vorgefallen! Dieser Ausruf Löst die Zungen. Msdann über­­fluthet das gesammte Hochzeitsvoll in Schanzen den Hof bei Lulacz und ,,Onkel Martin,««erwiderte rasch das Mädchen und um au­ch selbst an das Gesagte zu glauben,sagte sie hinzu.»Er sagte,daß er mich erschhlagen werde,wenn ich die Hochzeit absagte.«« Der geistliche Herr wendet sich an die Zeugent »Ich bedaure sehr,meine lieben Gevatter,aber die Sache ist offenkundig:das Mädchen wird zur Ehe gezwungen und so kann ich sie nicht trauen.“ Man traut mich nicht — denkt die Braut bei sich, dann vers­pirren sich wieder alle ihre Gedanken und Gefühle, nur so viel weiß sie Hav, daß Vista für die vielen Leiden, die er ihr verursacht, büßen wird und daß ihr Ohm fest noch lauter schreien und sie etwa gar erschlagen wird­ . . Im Herzen erbarmt es sie ob des Schmerzes, den die Eltern wegen der unverschuldeten Schmac und Erniedrigung empfinden. Die Majorität äußert ihre sie solches Geneigtheit, jenes nichtsnußige Früchtlein ohne Erbarmen zu erschlagen! Die Köchin geberdet sich am müthendsten und behauptet, sie habe das „immer“ gesagt, denn wer als Säugling so viel heult wie diese nichtsnusige Pflanze, der fönne an als Erwachsener nicht gut thun. „Hätte sie Doch [eber damals ihre Seele ausgetrennt, als das großes Ereigniß in noch als daß aufgegangene diesem kleinen Dorfe. Yet ist die allgemeine V­erblüffung zu die Leute nach Und das zum fiebernden, hartnädigen Mädchen umgewandelte weinende Kind tritt vor den Ohm hin und sagt Fühn: „Ihr könnt mig umbringen, Unter Martin. Ich heirathe nicht.” Und die Beistände kom­men zur Bestätigung der Hiobspott. Die Mutter weint nicht und wehklagt nicht, aber ein so ver­­zweifelter Schmerz spiegelt sich in ihrem Blick, daß das Herz des Mäd­­ens sich plöglich, krampfhaft zusammenzieht: sie beginnt zu ahnen, daß es doch etwas recht Schlechtes sein müsse, was sie gethan. Ihr Ohm neigt mit Ergebung das Haupt und sagt blos: „Große Schande hast Du auf unser Haupt gebracht“ — und die Anderen sch­weigen und bilden einander nur mit dem Ausbruch Stimmen Entgegens in die Augen. Der Braut schwindelt und taumelnd dies gibt ihr die Thür, mag er jammern, hat doc ohnedies nur fein sgmelzender Eh­e all das Unheil angerichtet! Sie konnte den Gedanken nicht fortspinnen, warum Bista Ursache all dessen sein sollte, ejerne Stimme: Leid über die Eltern und Kraft, ihr Trot lebt solche Schmachh über die Häupter unser Aller gebracht” — sagte einer der Beistände, Fir lange Hochzeit Zeit hinaus bleibt bewohner, sondern sogar Herren zur Hochzeit luchen sie in die Kammer. Es dämmert in ihr, daß noch „Deiine die Thiie !“ (F­ortjesung folgt.) ein Herzensluft fie aussprechen könnten; ansehwillt, dann werden Kunst durchgehechelt und die beiden Familien gewaschen werden, Köpfe gar zu hoch getragen, zumal VI. diese lebhaft, in Dunft wenn aber die Wortfluth einmal áz denn = allen Regeln der hatten wanft Pista zurn­ sei, — sie draußen folj­ie eine nach denn sie . . . wieder auf, rasch schließt Die da sie nicht nur andere­n Dorf­­s KEZES CURRENT RE Re

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