Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1895 (Jahrgang 42, nr. 27-49)

1895-02-01 / nr. 27

RE DES PESTER (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr, in der Provinz 4 fr. in allen Berjchleikloralen.) s­on­st Freitag, 1. feber, Budapest, 1. eher. — Rie­­ms aus­ Wien mitgetheilt wird, wird Se Majestät der Kaiser und König in den nächsten Tagen sehen, jedenfalls vor Mitte des Monats Geber Die Helle­ner Cap St Martin antreten, um an der Seite ihrer Majestät der Königin einige Wochen in der herrlichen Gegend der Riviera der Erholung zu widmen. Der Tag der Abreise und die Dauer des Aufenthaltes scheinen zur Stunde noch nicht firi­t zu sein, doch wird die Ab­wesenheit Sr. Majestät sich jedenfalls bis in den März hinein erstreden. Der Deutsche Kaiser hat wiederum ein Zeugniß soldatischer Großherzigkeit gegeben durch das Sy­m­­pathie-Telegram­m,das er an den Schwiegersohn des Mar­­schalls CaI Trobert versichtet,in welchem erst­ mer und sein­es Gardekoxes Trauer Ausdruck gab,,111n das Hinscheiden des heldenhaften Vertheidigers voi Saint-Privat, der uns immer mit Bewunderung erfüllte«.Al1T die Frem­­zosen wird es gewiß Eindruck machen,daß der Deutsche Kaiser solcherart dem todten Marschallsoldat en die Aner­­kennung zollt Die ruhmvollen Tage Carlrobert­s fo­lten eigentlich­ in den Krimkrieg der fünfziger Jahre.Zankerman wurde er am Arm­ schwer verwundet,aber erhielt aussc zu seinem Posten und seinem Kommando den ganzen Tagj und b­at gegen die heftigen Schmerzen nichts Anderes als Zigar­­rette auf Zigarette rauchen.Nach Saint-Arnaud übernahm er das Oberkommando der französischen Armee,wurde aber spätervn Pelissier abgelöst.Als Kommandand­ war erciel Cunctator,vorsichtig und zögernd in der Inititive;als Soldat aber war er tapfer überallhaßen und gewann Auszeichnung über Auszeichnung für sei1­e«persönl­iche 11 Bravouren.Gelegen­tlich der russisch-fran­zösischen Ver­­brüderungsfeste in Toulon und Paris i­n»Herbst 1893»war er Gegenstand besonderer Auszeichnung settens der russischen Seeoffiziere,deren Freundlichkeit er mit Ausbrüchen über­­schwänglichen Enthusiasmus für Rußb­ind erwiderte. + Aus dem Reichstage. Im Abgeordnetenh­ause murden heute Die Details des Kultus und Unterrichtsbudgets vor leeren Galerien, aber besser befesten Bänfen — es wurden heute die Duartalddiäten ausgezahlt — verhandelt. Die erste Diskussion gab es über „Universitäten“ Herman plaidirte dafür, daß in Segedin eine Universität, in Schemnng aber ein Polytechnikum errichtet werde. — Degen drang auf Beschärfung der Maturitätsprüfungen, um die unfähigen Elemente von der Universität fernzuhalten. Hortopányi war für Preßburg, protestirte übrigens gegen die Verstaatlichung der Budapester Univer­­tät. — Referent Fenyveffy unterstüste, nachdem er die Frage, ob Hochschule oder höhere Lehranstalten eingehend erörtert, die dee, die dritte Universität — in Ofen zu errichten. — Das Haus votirte die­ Bolt. Die nächste Rede hielt Szedersényi, der sich für die Ausgestaltung der Erlauer Unterrealschule verwendete. — Minister Wlaffics sagte zu und bewußte die Gelegenheit, um an die Sinterpellation Boda’S betreffend die Errichtung eines Gymnasiums in Szegzárd, und zwar in günstigem Sinne zu beantworten. Nachdem der Minister auf eine Anfrage Me 31­0’8 betreffend Die Unterftügung der reformirten Gymmasten geantwortet, war auch diese Bast erledigt. Sodann hielt 9­0 € einen Vortrag über die Erfordernisse des weiblichen Unterrichts; er warnte vor der MWeberproduktion an Lehrerinen und schlug vor, man solle theils für den höheren Unterricht, theils für die praktische Richtung sorgen. — Dr. Berzeniczy bemerkte, auch die Regierung war stets bestrebt, der Mederwölferung der Lehrerinen­ Bildungsanstalten nach Kräften zu steuern. . Die nächste Diskussio­n entspann sich bei dem Titel „ Bosts­­erziehung“. Szedertényi befragte sich über Die unbillige Klassifikation der Bürgersaullehrer-Gehälter, worauf Ho­c eine lüngere Rede über die Nationalitäten im Allgemeinen und über die Boltsjufen der Nationalen insbesondere hielt, um schließlich auf eine Reform des Lehrplanes der Boltsschule zu dringen. — Es folgte dann ‚die aufmerk­sam angehörte Jungfernrede des Liberalen Béla B­ar ‚gályi, der den Minister bat, eine Verordnung zurückzuziehen, was melcer den Seelsorgern nicht gestattet ist, zugleich auch Lehrer­­funktionen zu versehen. — Nach einer Pause wurde die Debatte von Ludwig Bornemißa, Frernd Schreiber, Der­­man, Behy und Zay fortgelest. — Minister Wlassics gab beruhigende Erklärungen, worauf die Post votirt wurde. Bei der Bos­ „Nationalmuseum, persönliche Bezüge und fachliche Ausgaben 146.498 fl.“ spricht Graf Eugen Bichy. Er muß gegenüber den Gerüchten, ‚welche in den fünften Tagen in Umlauf geblagt ‘wurden, an die Regierung die Aufforderung richten: „Cartes sur tables!“ Sie soll offenes Spiel spielen und jagen, für welchen Zwec und wieviel Jahre ‘sie die 20.000 fl. einstellt, welche zur Ergänzung der Archiv-Abthei­­­lung des Nationalmuseums aufgenommen sind. (Großer Lärm auf der Äußersten Linien.) Minister Wlaffics: (Hört! Hört!) Wenn ich den Herrn Ab­­geordneten recht verstanden habe, so meint er jene 20.000 fl., welche unter dem 22. Titel , transitorische Ausgaben” zur Ergänzung der "Acc­iv-Abthetung des Nationalmuseu­ms eingestellt sind. (Zustimmung.) "309 fann dem Herrn Abgeordneten kurz und auf das entjehtedenste "antworten. (Hört! Hört!) Wir haben das Budget im vollen Bemwußt­­:Sein des Umstandes übernommen, daß diese Bolt zum Anlaufe der­­ Sgriften Ludwig Kosfuth’s (Lebhafte Ghenrufe auf der äußersten "Sinten. Rufe, 683 [ebe die Regierung! Eljen Welerfe! Großer Zärm), daß, sage ich, diese Bost zum, Anlaufe der Schriften Luomig , Rolfuth 3 verwendet werden wird. (Elsenrufe.) Jch, bemerke nur noch,­­daß wir diese 20.000 fl. in Zukunft als ständige Bost in das Budget einstellen werden, da wir diesen Betrag zur Ergänzung, der Archiv: Antheilung des Museums durch wichtige Dokumente nicht für allzu hoch halten. (Lebhafte Zustimmung.) ; ú Graf Eugen ZihH (Großer Lärm und Heiterkeit): 39 bin doch die Erklärung des Herrn Ministers vollkommen beruhigt. (Große Heiterkeit.) CS freut mich) . .­­ . KBräsident (lautet anhaltend). Der Herr Abgeordnete hat nicht das Recht zu sprechen. Wir berathen über den Titel „Unga­­risches Nationalmuseum, Personal-Gebühr und sachliche Ausgaben 146.498 fl.” Die Post von 20.000 fl., melche­­ der Herr Abgeordnete zur Sprache gebracht hat, ist darin nicht enthalten, sondern sie ist unter den „Webtergangs-Ausgaben“ enthalten, die fest nicht ver­­handelt werden. 63. Kann nicht zugegeben werden, daß hier eine andere oft verhandelt werde, als diejenige, die eben an der Is rar Eugen BiHHy: Ich bin zu den „Museal-Angelegenheiten“ vorgemerkt und aufgerufen worden . . . B Präsident (lautet): Die Museal-Angelegenheiten bilden im Budget seine Bolt. (Heiterfeit.) Diejenigen, die zu den Personal­­gebühren und sachlichen Ausgaben sprechen sollen, mögen bazi sprechen; natürlich steht es jedem Abgeordneten frei, zu allen übrigen Sporten zu sprechen, je nachdem sie zur Verhandlung kommen. Da Niemand vorgemerkt ist, erscheint die Bolt ange­nommen. Ebenso wird die Wolt „Landes-Bildergalerie” ang­e­­nommen und hierauf um 2 Uhr die Verhandlung abgebrochen. Nächste Sikung am Montag um 10 Uhr. In derselben wird die Verhandlung über das Kultusbudget fortgejebt, eventuell die Indem­­nitäts-Vorlage in Verhandlung gezogen werden. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach. Eineswenigkeiten. (Ernennungen) Ludwig Dulangfy im Sprengel der Sünfkirchner fen. Tafel, Anton Buday und Adam Gubicza im Sprengel der Grobmardeiner Fön. Tafel zu besoldeten Megta­­prostifanten. — Der Kultus- und Unterrichtsminister hat Die diplomirten Kindergärtnerinen Gisela und Bil­oria Okropy zur Naay-Mihalyer, die diplomirte Kindergärtnerin Maria Nepradba zur Gyerer und die Gyöngyöfer Gemeinde-Kindergärtnerinen Jolan Kubinyi und Anna Bastagh zur Gyöngyöfer Staats-Klein­­kinderbemahr-Anstalt zu Kindergärtnerinen,­­ ferner die Diplomirte Lehrerin Irma Tóth zur Magyar-Gsentefer,­­ die Diplomirte Lehrerin Nranja Raps zur Temes-Buttyiezer und die diplomirte Gemeindelehrerin Adrienne Tirzia zur Gyöngyöser Staats- Elementarschule zu ordentlichen Lehrerinen ernannt, — endlich den ordentlichen Lehrer der Kamosvägdjer Staats-Elementarschule Franz Ertl zur Alfö-Turcsefer Staats-Elementarschule transferirt. (Spenden des Königs) Für den Nationalverein 300 fl., anläßlich des Budapester Juristenballes 100 fl., für die Ab­­gebrannten der Gemeinde Közep-Szlecd 400 fl. (Ver­ehr mit den Niederlanden) Die nieder­­ländische Regierung hat das Zollamt von Gendringen für die Einfuhr lebender Pflanzen eröffnet. (Erzherzog Josef und die Lazar­isten) Der Studienpräfekt am Budapester Priester-Seminar Dr. Michael Bundala­i­ bekanntlich bemüht, in Budapest Lazaristen anzer­­siedeln und für die Ordensmitglieder ein Haus und eine Kirche zu errichten. Die seit längerer Zeit im Zuge befindlichen Sammlungen für diesen med haben bisher etwa 30.000 fl. ergeben, doch fließen die Spenden langsam ein, weshalb Dr. Bundala sich um Unterfrügung an den Erzherzog So­fe­r wendete. In einem eigenhändigen Schreiben bat nun der Erzherzog, welcher hervorhebt, daß die wahre Religiosität und das Gottvertrauen die festeste Stüße für den Einzelnen, die für den Staat ist, seine Bereitwilligkeit bekanntgegeben, nicht nur Die Sache zu unterfragen, sondern auch das Protektorat über die Samm­­lung zu übernehmen, da die Lazaristen ihre nicht genug zu würdigende hervorragende Aufgabe, wenn auch in aller Stille, aber stets glänzend gelöst haben. Gleichzeitig hat der Erzherzog für die Lazaristen ein­­ Grundstück in Bilis-Esaba angeboten. Weiteres aus Dem Opernhaufe­ Im tön. Opernhaufe hat — wenn man einem verbreiteten Gerüchte Glauben schenken darf — heute . Vormittag die Generalprobe der Humperdind’schen Oper „Hänsel und Gretel“ stattgefunden. Wir sprechen von einem Gerüchte, weil den Musikfritifern der Budapester Blätter, Die heute im Opernhause erschienen, der Zutritt zu der er­­wähnten Probe verwehrt wurde. 68 heißt, Herr Direktor Nitifeh habe diese famose Anordnung deshalb­­ getroffen, weil die Vorbereitungen für die Novität noch nicht so weit vorgeschritten sind, daß er angezeigt erschiene, dieselbe sehen seit der Kritik zu präsentiren. Diese Motivi­­rung hat in der That etwas fir sich, zumal wenn man berücksichtigt, "daß die Konfustion in unserem Opernhause wirklich einen Grad erreicht hat, der eine Steigerung kaum mehr denkbar erscheinen läßt. Stand doch gestern der artistische Leiter Herr Nikisch selbst derart unter dem Einfhusse des Premisriefiebers, daß er total vergaß, einen Dirigenten für die gestrige Aufführung der »Cavalleria rusticana« zu desi­­gniren, daß um 7 Uhr 20 Minuten von fünf Orchester-Dirigenten auch nicht der Heinste vor dem Bulte zu sehen war und daß man schließlich glückich war, als der aus einem Kaffeehaufe herbeigeholte Kapell­­meister Bente zum Netter der Vorstellung gepreßt wurde. Wir finden also die Motivirung, daß Herr Ni „Hänsel und Gretel” der Kritik noch nicht zu zeigen magt, ganz plausibel und wir glauben absolut nicht daran, daß der Direktor, wie man erzählt, die Absicht hätte, die Kritiker von den Generalproben überhaupt auszuschließen ; allein es zeugt von sehr geringem Respekt vor dem Publikum, wenn Herr Nitisch den Muth findet, dieselbe Oper, die er heute vor den Rezensenten zu probigen sich nicht getraut, vierundzwanzig Stunden später dem großen Publikum zu präsentiren. Das it eine Hänselei, die man sich nicht gefallen zu Yaffen braucht, auch dann nicht, wenn­­ romische Oper gespielt wird. Orte konveriton den Lady Moni­on Gegenüber der in der Breffe verbreiteten Nachricht, als wäre die Ge­mahlin des englischen Botschafters Sir Edmund Monson, Lady Monson, zur katholischen Kirche übergetreten­ wird und von autoritativer Seite versichert, dab jene Meldung vollständig aus der Luft gegriffen it. W­ahlbewegung) Das „N. Belt. Zonen.” erhält die Mittheilung, daß der Reichstags-Abgeordnete Nikolaus Serban, der einzige rumänische Ultra in unserem Abgeordnetenhaufe, sich ent­­schloffen hat, im Szilágy-Somlyder Bezirk als Gegenkandidat des Minister-Präsidenten Baron Bänfspy aufzutreten. Die Wahl findet am 5. Feber statt. Das Wetter in Mentone­ Ueber einen Wetter­sturz, der in Mentone, dem gegenwärtigen Aufenthaltsorte unserer Königin, eingetreten, wird uns von dort telegraphirt . Gestern Abends Hat sich gründlich s­chlechtes Wetter eingestellt, indem es bei einer Temperatur von + 3 Grad seit zwölf Stunden ununter­­brochen schneit. (Italienische Bauernfänger) Bisher unbe­­kannte italienische Bauernfänger haben dem in der Hauptstadt gestern angekommenen Steinmes Giacomo Feregoti seine gesammten Ersparnisse im Betrage von 620 Gulden entlodt. Fregoti wurde in ein Gasthaus geführt und daselbst von seinen Kompatrioten ver­­anlaßt, sein Geld zur größeren Sicherheit in ein Convert zu ver­­schließen, daß er auf dem Leibe tragen solle. Hiebei affultirten ihm seine zwei neuer Freunde, welche als gefehldete Taschenspieler statt des Geldes Zeitungsausschnitte in das Couvert praktizirren, das Geld selbst aber megesfamot­rten. Feregoti wurde hierauf im eine Trafit gefickt, um Zigarren zu laufen ; als er zurückkehrte, fand er seine Begleiter nicht mehr vor. Später sah er das Couvert nach und machte die Entdeckung, daß er das Opfer von Bauernfängern ge­­worden ist. Plöglich gestorben­ Die 29jährige Beamtin zu Fongh begab sich gestern Abends 6 Uhr zum Besuche einer Freundin in den Kerepeter Bazar. Als die Genannte die Treppe empor­­gekommen war, wurde sie plöglich unmehl und verschted froh sofor­­tiger ärztlicher Hilfe nach­ wenigen Minuten. Der Leichrat wurde ins gerichtsärztliche Institut befördert. (Zur Soz­ialistenbew­egung im Alföld) mid aus 9.-M.-Bäjaarhely gemeldet, daß die Thätigk­eit der Agitatoren nicht nachläßt und das ganze Alföld mit aufreizenden Flugschriften überschmerzt wird. Die Polizei in der genannten Stadt hat etwa hundert Drucforten faifirt; die Agitatoren Michael Nagy und Johann Sz.­Kovács nebst dem 17-jährigen Sohne des Rebteren, welche bei dem DBerkaufe aufreizender Flugschriften betreten und deshalb verhaftet wurden, sind nach überstandenem Verhör beim Bezirksgericht wieder auf freien Fuß gefegt worden. Michael Nagy sol beim Bezirksgericht offen eingestanden haben, daß im Alföld ein Arbeiteraufstand geplant wird. — Im Bétéser Komitat sind, wie „Nemzet“ meldet, mehrere sehr bemerkensnwerthe Projekte auf­­getaucht, um dem Agrar-Sozialismus zu steuern. Behufs Behebung des Arbeitsmangels im Winter Bilden sich Gemeindeverbände, welche den Umweg verfolgen, die Hausindustrie zu verbreiten und derselben einen Markt zu schaffen. In Mezőbereny, die sogenannte Padleinmwand erzeugt wird, wurden im Laufe des Winters 9000 fl. an Arbeitslöhnen zur Vertheilung gebracht. Das Komitat wird sich an die Negierung wenden mit der Bitte, ihren ganzen Zeinenbedarf im Beteser Komitat zu decken. Für die Bétéjer Korbflechterschule, für die Drosházaer Besen- und Bürstenfabrik, welche auch Hausindustrie betreibt, werden Subventionen erbeten werden. Im Frühjahre soll eine Aktion behufs Förderung der Gemüsezucht, der Seidenzucht und des Anbaues von Heilkräutern eingeleitet werden. Die Stadt Csaba will überdies die Kondorofer und Szent-Miklöfer Befisung des Grafen Apponyi erwerben und in kleineren Parzellen an die ärmeren Landmirthe verpachten. Behufs Ermittung von Begünstigungen wird demnächst eine städtische Deputation beim Finanzminister Ladislaus Lukacs WNudienz nehmen. Smwanzig Einbrüche in einer Woche) Im Verlaufe der vorigen Woche wurden in der Gemeinde U­j- Szent-Anna nict weniger als zwanzig Einbruchsdiebstähle verübt. Die Herren Einbrecher­ scheinen sich in der genannten Ort­ Schaft fast so sicher zu fühlen, wie­­ in Budapest, da, wie man uns schreibt, es der Gendarmerie bisher nicht gelungen ist, mehr als zwei Einbrecher zu verhaften. Pferdelaufe für Rumänien) Man tele­graphier ung aus Arad. Im Auftrage der rumänischen Regierung hat eine Kommission, aus dem Kommandanten Beller, dem Obersten Rofian und dem Oberthierarzt Gonstanti­­nesc­u bestehend, hier 150 Pferde angetauft und reist heute nach Temeswár, um die Pferdefänfe dort fortzufegen. (Namensgänderungen) In Klagenfurt: CEN Weinwurm auf „Borosit; — n Temesvár: Abraham Jana; Friedmann auf „god; — mn Abauj Szántó: WblSpiger auf „Szäey";— ın Mezöfomarom: Julius Bainger auf , Berényi" ; — in Budapest: Gustav, Mar und Rudolf, Stettiner auf „Simdorf“;— in Gras­wardein: Sal Fried auf „Soldi“. Hocelegante Herren-Krawatten, Gadhener, Taschentücher, Handschuhe, Hemdf­opf-Garnituren 2c. in schönster Auswahl bei A. Lagrovits, Budapest, Wassnergasse 22. Theater für Beute, Freitag 1. Feder. National­­theater: „Bernardo Montilla“. — Königlides Opern haus: „Aida“. — VBolfstheater: „Szökimondö asszony" ság". (Madame Sans-G£ne.) + . Gerichtshalle, „Ein verurtheilter päpstlicher Kämmerer. Man schreibt uns aus Kis-Send, 31. Jänner: Der Ur- Ban un­ter r­ömisch-katholische Geistliche, päpstlicher Kämmerer Johann Muplalay, hatte vor Kurzem an den Patronatsherrn der dor­­tigen Kirchengemeinde, Baron Edelshbeim-Goulai, ein Schreiben gerichtet, welches Iinvestiven gegen den Anwalt des Barons, den Mraver Nevolaten Ludwig Luflacsy enthielt. Dieser trat gegen den Geistlichen Hagbar auf und gestern fand vor dem Urader königlichen Gerichte die Verhandlung statt. Nach durch­­geführten Verfahren sprach der Nichter Dr. Rooz3 Ja den Angeklag­­ten der Ehrenbeleidigung schuldig und verurtheilte ihn zu 200 fl. Strafe, eventuell 20 Tagen Arrest, sowie zur Tragung aller Kosten. Der Kläger sowie der V­erurtheilte meldeten die Berufung an. Huf einer Tanzunterhaltung. Am 31. Juli v. a. ging er in der Moth­iden Tanzschule hoch her. Die Tänzer waren in heiterer Stimmung und auch die Tänzerinen blieben nicht weit hinter ihnen zurüc, so daß die Unterhaltung sic) sehr geräuschvoll gestaltete. Am­ lautesten jedoch gebexdete fid) der Kellner des Tanzetablissements Ludwig Eperjeff, der ein Glas Wein nach dem anderen hinter seine fchmusig-weiße Krawate schüttete und dann mie bejeilen im Saale herumflog, um — wie er sich ausdrü­ckte — noch mehr Leben in die Gesellschaft zu bringen. Plöglich hielt er jedoch in seinem Fluge still und wandte ei an den ruhig im Gaale stehenden Polizeibeamten Sosef Szalontai mit den Worten: „Du elender Grau­sbliger, Du Schuft, bist Du auch das Als Spalontat den Kellner wegen dieser Schimpfworte zur Rede stellte, verlegte ih­n der unhöfliche Ganymed in Begleitung weiterer Beschimpfungen einen Schlag ins Gesicht. Nun ließ Szalontai den rabiaten Kellner, von zwei Konstablern gefesselt, zur Bezirkshauptmannschaft führen. Auf dem Wege dahin stieß Eperjeft heftige Verwünschungen gegen Sza­­lontai aus, den er den Verführer jener Frau nannte. Szalontai erstattete gegen den Kellner die Anzeige wegen Gemal­thätigkeit gegen die Behörde. Doch da Szalontai ermiesenermaßen auf jener Tanz­unterhaltung nicht in offizieller Eigenschaft, sondern als Privatmann angegriffen wurde, übermittelte der Gerichtshof die Angelegenheit dem Strafbezirksgerichte. Heute wurde diese Angelegenheit verhandelt und Strafbezirksrichter Emanuel Barzagó verurtheilte Gperjefi wegen Bergehens der leichten körperlichen Verlobung, mit Berücksich­­tigung der obwaltenden Milderungsgründe, zu drei Tagen Gefängniß und zu 5 fl. Geldstrafe, ferner wegen zweifacher Ehrenbeleidigung zu je 5 fl. Geldstrafe. Das Urtheil erwuchs sofort in Ned­straft. Diebstahl. Am Juni des verfroffenen Jahres gingen die drei Handwerker Heinrich Hirich, Karl Esicsfó und Kulius Nö im Stadtwäldchen spazieren und zum Zeitvertreib bestahlen sie den im Grase liegenden und schlafenden Arbeiter Karl Nagy. Die beiden Erstgenannten wurden in der am 17. Juli v. a. unter Vorsag des Gerichtsrathes Dr. Idor Baumgarten stattgehabten Schlußverhandlung schuldig ernannt und Heinrich Hirsh zu drei Monaten und Karl ECsicsiH zu einem Monat Gefängniß verurtheilt. Gegen Julius Resch konnte damals die Schlußverhandlung nicht durchgeführt werden, weil er unauffindbar war und Furrentirt werden mußte. Izmischen legte Julius Ri­ch in Bu­dapest das Diebshand­werf unbehelligt fort, bis er­ endlich erwischt und wegen später verübter Diebstähle von der f­öniglichen Kurie rechtskräftig zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. Heute fand unter Vorsit des Gerichtsrathes Dr. Isidor Bau­me­garten die Schlußverhandlung gegen Julius Roi wegen des oben erwähnten, im­ Juni des vertroffenen Jahres im Stadtmäldchen verübten Delikte statt. Der Vertreter der Anklagebehörde, Vize -Staatsanwalt Dr. Elemér Santa, sieht in der Handlung des An­­geklagten das Vergehen der Hehlereri und bittet, denselben in diesem Sinne zu verurtheilen. Der von Amtámegen bestellte Ver­­b­eiger des Ageklagten, Advokat Ladislaus MäHfjes, plank­t für mildernde Umstände. Der Gerichtshof verurtheilte hierauf den An­­geklagten in Anbetracht der Milderungsgründe zu zwei Wochen Gefängnis. Sodann erhebt sich der Staatsanwalt und wünscht, daß gegen den Angeklagten, der von der königlichen Kurie bereits rechtskräftig wegen mehrfacher Diebstähle zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, im Sinne des Punktes 2, § 104 des Strafgefeh­­buch­es eine Gesammtstrafe bemessen werde. Der Gerichtshof setze hierauf die früher geschöpften Ge­enntnisse außer Kraft und ver­­urteilte Julius A HT­ch zu einer Gesammtstrafe von drei Monaten und eine Woche, welche Strafe vom 21. Dezember v. a. gerechnet wird. Dieses Urtheil erwuchs in Rechtskraft. Wien, 1. Seber. Orig.-Telegr) Der Herzog und die Herzogin von Gumberland sind sammt Familie aus Gmunden hier eingetroffen. Wien, 1. Feber. Oria-Telegr) Die 3jährige Pietro­­nella Hlouzal wurde verhaftet und dem Landesgerichte eingeliefert, da dringende Verdachtsmomente vorliegen, daß sie in die mysteriöse Mordaffaire Suhonaty-Boglar verwidelt sei, oder doc zumindest davon gewußt habe, daß Die Bedienerin Breidern seines natürlichen Todes gestorben sei, daß sie aber diese Thatsache verschwiegen habe.­­­­ .. München, 1. Feber. Wie die „Allgemeine Zeitung“ meldet, ist hier gestern Abends um 6 Uhr der 15jährige Prinz Wolfgang, der jüngste Sohn des Prinzen Ludwig, nach eintägiger Krankheit gestorben. Berlin, 1. Feber. Orig. »-Telegr.­ In der heutigen Situng der Kommission zur Berathung der Umstur­zpvorlage wurde von Seite der Konservativen beantragt, um s­olchen Indiskretionen, w­ie sie in dem sozialistischen „Vormärt3“ vorgenommen sind, ein Ende zu machen, den sogenannten Arnim- Paragraphen, melcher auf den Bruch des Amtsgeheimnisses eine Geldstrafe bis fünftausend Mark fest und der bis jegt nur für Beamte des Auswärtigen gilt, auf sämmtliche Beamten des Staates auszudehnen und mit derselben Strafe auch die Verleitung zum Brugge des Amtsgeheim­nisses, fürwie auch die Publizirung in den Journalen zu belegen. . Breslau, 1. Jeber. Das Dach der Kaserne des 6. Train Bataillons ist an der Stelle, wo die Montirungskammern eingerichtet sind, halb abgebrannt. Der , Breslauer Zeitung“ zufolge ist das­ Feuer durch einen schadhaften Schornstein entstanden. Nom,31.Jär·mer. Die,,Agestzia Stefani««meldet aus Tangerx Aus Ferwerd berichtet,daß die Reklamationen Deutsch­­lands wegen der Ermordung eines deutschen Unter­thanen eine befriedigende Lösung genommen haben. Der englische Gesandte Satow und der Dolmetse der italienischen Gesandtschaft, Gentile, werden im vollen Einvernehmen mit­ der maroskanischen Regierung noch in Weg verbleiben, um prinzipielle Fragen zu erörtern. Lettere lassen eine günstige Lösung erwarten. London, 31. Jänner. Die hiesigen Abendblätter melden aus Chefoo, das die japanische Flotte gestern die chinesischen Forts von Wei-Hai-Wei beihoffen und eine große Truppenmacht gelandet habe. Drei Forts wurden erobert und das Teuer eines anderen Forts zum Schweigen gebracht. London, 1. Teber. , Reuters Office“ meldet aus Chefoo vom 31.0. M.: Die Japaner haben gestern nach zweitägigen Kämpfe­n Bei-Hai-M Wei eingenommen. Die Chine­­sen, welche die Bucht ergriffen, verloren 2000 Mann. Lin-Rung-Tarı, wo sich zahlreiche Vefestigungen und Werkstätten befinden, ist noch in den Händen der Chinesen. Alle Europäer sind wohlbehalten aus Wei- Har- Mei entkommen. Hiroshinte, 1.­eber. Premierminister Graf Yto wird heute die chinesischen Abgesandten empfangen. Network, 1. Feber. Nach einer Depeche aus Banama wurden die Nebellen in Gundinamarca dur­ General Acosta geschlagen. Einer Depesche aus Colon zufolge fand gestern in Bogota ein Gefecht statt, bei welchen 200 Personen fielen. Die von dem­ Präsidenten geführten Regierungstruppen blieben siegreich. In Care­tagena wurden 60 Liberale verhaftet. Suayaquil, 1. Feber. Die von der Regierung der Re­­publi Ecuador entheilte Erlaubniß, daß der an Japan ver­kaufte chilenische Kreuzer , Esmeralda" die Flagge Genadors führen künne, rief hier eine Entrüstung hervor, melde ernste Unruhen zur Folge hatte: Die Truppen gaben Feuer, mod mehrere 53 jonen getödtet haben. . g« ‚. ’« ers Telegramme des „Weller Lloyd“, Das Attentat auf die marokkanische Botschaft, Madrid, 1. Feber. Der Zeishenfall mit dem Führer der marokkanischen Botschaft rief große Bewegung hervor. 63 bestätigt sich, daß der Schuldige General Fuentes ist, dessen Geist getrübt sei. Fuentes wurde sofort verhaftet. Derselbe wird vor das Kriegsgericht gestellt werden. Marshal Martinez Gampos stattete dem Führer der marok­anischen Botschaft einen Besuch ab, bei welchem er seinem Bedauern über den Zwischenfall Ausdruck gab. Man glaubt, Fuentes habe den in Melilla gefallenen General Margallo rächen wollen. Madrid, 1.­eber. Der Führer der maroskanischen Botschaft erhielt seinen Schlag ins Gefecht, sondern einen Faustschlag auf die Schulter. 68 betätigt sich, daß General Fuentes bereits zu wiederholten Malen Zeichen von Geistesstörung gezeigt hat. General Fuentes mußte vorzeitig in den Ruhestand verlegt werden. Madrid, 1. Feber. Der oberste Kriegs- und Marinerath trat zu einer Sigung zusammen, um da­s summarische Ver­fahren gegen General Fuentes durchzuführen. Eine große Menschenmenge belagerte das Hotel de Ruffie, vor welcher zahlreiche Polizei-Agenten zur Aufrechthaltung der Ordnung aufgestellt waren. Der Führer der marossanischen Botschaft konnte unbehelligt das Hotel verlassen, um es zum Besuche des Minister-präsidenten Sagasta zu begeben. Madrid, 1.Weber. In der Kammer erklärte der Kriegsminister auf eine Anfrage des Deputirten Ganovas, der Minister des Aeußern habe nach Tanger ein Telegramm gesendet, in welchem er sagte, es handle sich um einen vereinzelten Zwifchenfall, gegen menchen die Bevölkerung und die Regierung protestiren. Auch an die anderen Mächte wurden Telegramme abgeschickt, um einer falschen Auslegung des Zwifchenfalles vorzubeugen. Wien, 1. Teler. Orig.-Telegr.­ Der russische Botschafter First Lobanoff trifft in den nächsten Tagen aus Wetersburg wieder hier ein. In seiner Mbewesenheit leitet Botschaftsrath Graf Benkendorf die Agenden der Botschaft. Der Botschafter verläßt erst im Meärz seinen hiesigen Posten und es ist noch immer nicht festgestellt, ob er seinen Berliner Botschafterposten antritt oder zum Nach­­folger Giers’­ ernannt wird. Dies wird jegt in Petersburg entschieden werden. First Lobanoff wird erst mal der Rückkehr Sr. Majestät aus Cap St. Martin sein Ab­­berufungsschreiben ü­berreichen. Wien, 1. Feber. Orig.-Telegr.) Gestern ist hier zur Berathung der bulgarischen Ueci­ensteuer die österreichisch­­ungarische Zoll- und Handels-Konferenz zusammengetreten. Das Ergebniß dieser Berathungen wird den öster­­reichischen und ungarischen Fachministerien mitgetheilt und auf Grund der von der Konferenz gefaßten Beischlüsse wird die Antwort auf die Note der bulgarischen Regierung erfolgen. Herr Mince3enics, der Wiener Vertreter Bulgariens, der die Verhandlungen in dieser Angelegenheit leitete und jet zum Justizminister ernannt wurde, wird die Verhandlungen noch vor seinem Amtsantritte beendigen.. Derselbe hat mit dem Grafen Kálnoty eine längere Unterredung gepflogen.­­ “ j Der Untergang der „Elbe, London, 1. Feder. (Orig-Telegr.) Das allgemeine Interesse mendet sich der einzigen geretteten Dame unter den Raffas­tieren der „Elbe“ zu. Es ist dies Fräulein (nigt Frau) Bedh­er, ein junges Mädchen­ aus Southampton, das­ seine Verwandten in Deutschland besucht hatte. Nachdem die Dame die sinfende „Elbe“ ver­­lassen, kam sie in das zweite Rettungsboot, welches, wie man weiß, von den Sturzwellen rasch hinweggeschhwermt wurde, und dessen Ste faffen sämstlich zugrunde gegangen sind. Noch im Ioten Nugendlide gelang es ihr, sic am Ende des Schiffes anzuflammern, von wo sie­ von den „Infalten des ersten Rettungsbootes an den Kleidern in dieses hineingezogen wurde. Sie benahm sich troß der Dualen,­­ die sie auf­­stand, und obwohl sie fast gänzlich unbekleidet sechs Stunden auf dem mit Wasser gefüllten Boden des Bootes liegen mußte, geradezu heroisch. Die Kälte war gräßlich. Sechs Stunden lang wurde das Boot auf den vom Sturm gepeitschten Wellen umhergetrieben. Nir­­gends sah man ein Fahrzeug. Endlich tam „Wildflower“ in Sicht, und nun vollzog sich die Rettung unter entseglichen Schwierigkeiten. Bremen, 31. Jänner. Bösmann’s telegraphisches Bureau erfährt, daß die Aussendung eines Bugfirdampfers zur Dachkreuzung der Nordsee auf spezielle Veranlassung der Direktion des Norddeutschen Lloyd und nicht seitens der Hafenbehörde in Lowestoft erfolgt­es. Köln,1.Feber.Die»Kölnische Zeitung««meldet aus«­­­Rotterdam:Der Kapitän des britischen Dampfers,,Brathie««« erfuhr erst heute,mit welchem Schiffes ein Dampfer zusammengestoßen wari und welches unheil der Zu­sammenstoß anrichtete.Der Kapitä­l hat folgekkde Meldung erstattet:,,Morgetks zwischen 5 und 6 Uhr" waren wir etwa 30 Meilercpom breitere Wasserwege entfernt.Es war sehr­ dunkel Plötzlich wurden vom Steuerbord aus drei Lichter eines­­ großen Dampfers sichtbar und sofort Backbord gesteuert,doch ver­­gebens.Au­ch nachdem rückwärts gedampft worde­­ war,war ein Zusammenstoß unvermeidlich Unser Schiff lief mit seinem Vorder­­theil in den Dampfer hinein1.Obgleich schwer beschädigt,zeigten wir doch schlcnke Lichter zu­m Beweise,daß wir nicht in Noth gerathen sind. Binnei­ einer halben­ Stunde zeigte auch der Dampfer­ blaue Lichter. Da derselbe sofort nach dem Zusammenstoße weiterfuhr und anschei­­nend die Reise fortsetzte,glaubten wir,er sei nicht in Gefahr,jedoch blieben wir,da wir auch unter der Wasserlinie ein Leck hatten,das aber glücklich beseitigt wu­rde,noch­ zwei Stunden an derselben Stelle, ohne etwas voll den­ Dampfer weiter wahrzunehmen.« « Berlin-1.Feber.(Orig.-Telegr.)Nach einem Berichte des»Lokalanzeiger«sank die»Elbe«gerade im Herzen der Netzfischerei. Einige Leichen werden­ mit Netzen wohl später hervorkommen.Der Sturm in der Nordsee dauert an,und es ist keine Hoffnung auf Rettung des verschwundenen dritten Bootes.Der Verlust an Menschenleben beträgt daher wahr­­­scheinlich gegen Zos Personen,da auch«mehreres;» nicht registrirte Personen an Bord waren­.An der Kü­ste wird schärf­ster Lug ausgehalt.Ein­ Schleppdampfer dratkg trotz des Orkans bis"« zur Unglü­cksstelle vor,entdeckte jedoch nicht einm­al Schiffstrümmern. Allgemein wird das Vorgehett des Kapitäns des englischen Schiffes verurtheilt Wien, 1. Febr. Drig.-Telegr­­ale Anzeichen sprechen dafür, daß sich Die aus Ungarn gebürtige A-jährige Frau Gran olarc ebenfalls unter den Ertrunkenen der „Elbe“ befindet. Sie war hier bei einem Grünzeughändler in Ottakring bes­dienstet und hatte den Entschluß gefaßt, auszumandern, zu melden Behufe sie sie am Freitag von Wien nach Bremerhaven begab, um sich an Bord der „Elbe“ einzuschiffen. — Bei der Wiener General- Repräsentang und den General-Agenturen des Norddeutschen Lloyd werden fortwährend Grü­ndigungen nach vermißten Passagieren eins geholt. Die General-Agentur hat gestern nach Bremen telegraphirt, aber noch seinen Bericht erhalten. Wien, 1. Geber. Orig-Telegr) Der Südbahm Ausmeis zeigt eine Einnahme von 717.664 Gulden; die Mehr­einnahme beträgt 1242 Gulden. Wien, 1. Feber. Bei der heutigen Ziehung der 1860er Staatslose wurden folgende Serie gezogen: 66 86 141 249 269 473 699 1016 1654 1808 1853 1996 2255 2289 2610 2651 2684 2702 2779 2801 2807 2874 2960 3002 3115 3129 3146 3163 3220 3274 3292 3409 3420 3568 3760 3906 3945 4026 4060 4303 4403 4519 4804 4851 4867 5377 5744 5843 5933 6003 6100 6246 6303 6575 6681 6999 7126 7236 7319 7385 7583 7727 7922 8047 8093 8123 8249 3441 8479 8504 8533 8554 8587 8691 8763 8768 8988 1041 1057 1182 1228 1255 1459 1568 1607 . .­­

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