Pester Lloyd, Mai 1895 (Jahrgang 42, nr. 104-131)

1895-05-31 / nr. 131

spitzige-die-j.".xi"ka-kfxliysszsikzck."13-1.katagzenxsxuaij . I 895,­­­ ­ « .·-- ..—­­ . länge G Erstes vor Harkanyi’s „Eremit“ ; _Taffilo Festetics? ve guvnje" mit acht Längen Drittes. Sechs liefen. Totalisateur 5 : 41 ; Plagwetten 25 : 64 und 25:47. — IV. Buccaneer Rennen. (15.000 Kronen. 3200 Meter.) Springer’ „Orvert“ (71 Kilogr.) figger mit einer Halslänge Erstes vor Exrlanger's „Nem tell" (481­2 Kilogr.) ; Borgád 3 „Burucz“ (5342 Kilogr.) mit sieben Längen Drittes vor „Unser Graf“, „Dornröschen“, , Turul", , Birad", „Zso­­borsó", „Bonnye“, , Dundee" und „Kipflfoh“. Totalisateur 5 : 35 : Blagmetten 25:62, 25:52 und 25:74. — V. Damenpreis. (Ehrenpreis und 2000 Kronen. 2000 Meter.) Hechtrng­ „Pitt“ (Prinz M. E. Taris) leicht mit 5/a Längen gewonnen ; Wothschild’3 „Lindenberg“ (Eugen Dreher) mit fünf Längen Zweites vor Scarighino’ 3 , Bolosca" (MRittmeister Graf Schenz), dann „Don Aaron“ Biertes und Leyres. Totalisateur: 5:9; W Playmetten: 25:33 und 25:40. — VI Berlaufsrennen. (2000 Kronen, 1200 Meter.) Krauß ,­Bodart und Wahrmann’s „Grand Re­serve“ liefen ein todtes Rennen für den ersten Blab; nach, einer Kopflänge Pechy’s „Kegyencz“ Drittes und eben­so uweit zurich A. Kristy’s „Glauca“ B Viertes. Zehn liefen. Totalisateur: 5:72; Blab­­wetten: 25:121 für „Bodart“, 5:16 und 25:47 für „Grand Mer­serve“, ferner 25:77 für „Kegyencz“. — VII. Wienermwald- Steepledate- Handicap. (2000 Kronen, 4000 Meter.) Fürst Auersperg’3_„N­epkeny“ (76Y2 Kilogr.) nach Kampf mit drei Längen Erstes vor Lebaudy’Ss „Zenegyeres“ (00 Kilogr.) ; Dart’ „Utolje Szerelem" (13 Klar.) Drittes, „Darius“ fiel, „Törley“ wurde an­­gehalten. Sechs liefen. Totalisateur: 5:13; Blattnetten: 25:44 und 25:81. Baden (bei Wien), 30. Mai. Heute Vormittags nahm Orze Bischof Angerer in feierlicher Weise die Weihbung der neuerbauten Kapelle des von Sr. Majestät gestifteten Asyls für erwerbsunfähige Worftarbeiter am Mayerling unter zahl­­reicher Assistenz vor. Stockerau, 30. Mai. Orig. -Telegr) Der Kaiser wird am 15. uni hier eintreffen und das 3. Dragoner-Regiment, sowie das 5. Land­wehr-UÜhlanen-Regiment besichtigen. Berlin, 30.Mai. Die große Frühjahr­s-Truppen­­­ hau über die Berliner Garnison unter dem Kommando des Generals v. Winterfeldt verlief bei herrlichstem Wetter auf das glänzendste. Der Kaiser erschien mit glänzenden Gefolge auf dem Paradefelde und wurde mit dreimaligem Yurrah begrüßt. Der Kaiser ritt die Front ab, wobei die Kaiserin­, die Brinzen die Brinzeffinen und das Gefolge ih anschlosfen. Hierauf erfolgte die Defülitung der Truppen. Das 2. Garde-Regiment führte der Kaiser an der S Kaiserin vorbei. Nach der Kritik führte der Kaiser die Feldzeichen nach dem königlichen Schloffe zurück. Die Bevölkerung begrüßte den Monarchen auf das lebhafteste. Berlin, 30. Mai. Der „Boft“ wird aus Posen gemeldet: Eine aus drei Offizieren bestehende Deputation des Ublanen- Regiments Prinz­ August von Bürttemberg Nr. 10 in Züllichau reist morgen nach Budmweis, um sich dem neuen Regimenti­nhaber Erzherzog Franz Ferdinand vorzustellen. Berlin, 30. Mai, Orig. - Telegr) Nach Mittheilung eines P­osener Provinzblattes sollen in Mozysno zwei ru­sische Offiziere in Zivilfreidung unter dem DBerdachte der Spionage verhaftet worden sein.­­­ In Folge des Schlusses der Reichstagsseftion konnte nunmehr der Staatsanwalt gegen den Abgeordneten Freiherrn v. Stumm das Strafverfahren wegen Herausforderung zum Smeilampfe einleiten. Leipzig, 30. Mai. Der Ausstand der hiesigen Maurer hat seit geitern größere Dimensionen angenommen. Gegenwärtig sind bereits 1500 Arbeiter im Ausstande, 100 Baustellen sind ohne Arbeiter, darunter das Neichtgericht, der Erweiterungsbau des Landesgerichtes u. a. von den Leipziger Maurermeistern haben sich — mie der „Leipziger Generalanzeiger” meldet — bis jebt eint 9 bereit erklärt, den geforderten Stundenlohn von 45 Pfennigen zu zahlen. ‚Danzig, 30. Mai. In Folge einer gestern auf der Speicher- Stafel ausgebrochenen Feuersbrunst sind zwei Speicher ein­­gestürzt. Der dritte ist vollständig gerettet. Menschenleben is seines zu beklagen. Das Feuer it noch nicht gänzlic gelöscht. Effen a. b. Ruhr, 30. Mai. In der heutigen Versammlung der dem rheinisch-mestphälischen Kohlen-Synodisate angehörigen Zechen kam der Entwurf zur Verlängerung des Vertrages nach unwesentlichen Nenderungen mit 3350 gegen 26 Stimmen zur Annahme. 237 Stimmen waren nicht vertreten. " Barig, 30. Mai. In Folge eines B­eftigen Artikels im „Spenement“ fand heute zwischen dem Prinzen Arsen Karagyor­­gYyedics, Lieutenant der russischen Chevauflegers, und Paul Dolfus, dem Autor des Artikel, ein Duell auf Degen statt. Beim siebenten Gange wurde Dolfus an der Hand v­er­­mundet.­­ Les Baffages, 30. Mai. Das spanische Kanonenboot „Ta 1 0“ gerieth bei der Einfahrt in den hiesigen Hafen auf eine Sand­­bank und fant sofort. Ein Mann ertrauk, die Anderen retteten sich duch Schwimmen. Sophia, 30. Mai. Die hier meilenden ungarischen Ausflügler sind heute Nagts von hier abgereist. Minister Nacsevic­h, andere offizielle Persönlichkeiten und ein zahlreiches Publikum gaben den Reisenden das Geleite zum Bahnhofe. Der Minister hielt bei diesem Anlasse eine sehr herzliche Abschiedsrede. Während des ganzen Weges und bei der Abfahrt afflamixten die Ungarn den Minister in lebhaftester Weise. Neiw-Hork, 30. Mai. Orig. -Telegr) Ein riesiges Sloß, auf dem sich 33 Holzarbeiter befanden, wurde gestern nächst Ottama von den Stromschnellen erfaßt und zertrümmert ; jänmt­­hie Arbeiter sind umgelommen. San Francisco, 30. Mai. Hansem, der Kommandant des Bootes mit Mederlebenden des Dampfers "Co­lim­a", glaubt, daß die Befselerplosion in der Nacht zu Montag um 11­4 Uhr stattfand, als sich das Schiff 50 Meilen von Manzanilla entfernt befand. Das Schiff sei sehr schnell gesunken. Eine wilde Bank­ bemächtigte ji der Passagiere. Hansem glaubt, daß nur das von ihm befehligte Boot mehlbehalten ins Wasser gelassen worden sei. Die Angehörigen der Passagiere belagern das Bureau der Gesellschaft. Berlin, 30. Mai. Der Bundesratdh stimmte dem Entwurfe d Börsengesebes zu, ebenso dem Entwurfe des Depotgesetz­es, jedoch mit einigen Abänderungen des legteren. Berlin, 30. Mai. Orig-Telegr) Meldung der „Breffe” : Eine tatistische Zusammenstellung des Vereins der deutschen Nähzuderfabriken beziffert Die angebaute Rübenfläche in Deutschland mit 370.884 Hektar _ gegen 441.427 im P Vorjahre, mithin um 15­98 Perzent geringer. Von den Zudervorräthen waren am 15. Mai bei den Fabriken erstes Produkt im Gewichte von 13.630.125 Mitr. noch unverkauft, 352.691 Mtr. waren verkauft, aber nicht abgeliefert und es lagerten überdies 420.852 Mtr. unverkaufter Nachprodukte. Für Belgien ergibt sich ein Minderanbau der Nebenfläche um 19,6 Perzent, für Holland 32 Perzent.­­ Heute Nachmittags fand hier eine Konferenz der deutschen Interessenten an der chin­e­sischen Kriegsanleihe statt. Bearis, 30. Mai. Banfausmess im Vergleiche zur Vor­­woche. V­erhältniß des Notenumlaufes zum a 4 PKK­ET s Zin8- und PDinsfont-Erträge 219.000 grancs. — Sunahme: Baarvorrath (Silber) 3,893.000 France, Wortefeuille 75,569.000 Francs, Noteumlauf 36,740.000 Francs, - Trefor 5,078.000 Francs, PBrivatfonti 28,594.000 Yranıs. — brabme: Baarporrath (Silber) 1,885.000 Franc, Vorihüffe auf Goldbarren 905.000 sranca. Zondon, 30. Mai. Banfausmeis. Total- Referve 28,460.000 Pfd. St. (4­30.000), Notenumlauf 25,840.000 Bfo. St. (+ 317.000), Banffvorrath 37,500.000­­ Bfo. St. (+ 346.000), Bortefeuille 20,441.000 Pd. St. (­+ 489.000), Guthaben der privaten 35,531.000 Bio. St. (+ 839.000), Guthaben des Staats­­ichabes .9,235.000 Pd. St. (+ 31.000), Notenreserve 25,700.000 fo. St. (+ 109.000). , Betersburg, 30. Mai. Das Komite für den Bau der sibirischen Bahn hat ein Reglement für die Heranziehung von Deportirten und Arrestanten zu den Bahnbauarbeiten erlajen. Petersburg, 30. Mai. Wie der „Öratchpanin“ meldet, bewilligte die Regierung dem Komite der freiwilligen Flotte 3.750.000 Rubel als Beihilfe zum Bau dreier neuer S Schnell­­da­mp­fer, welche hauptsächlich die nach Wladimostof bestimmten Güter zu befördern haben werden. Belgrad, 30. Ma. Orig.-Telegr) Meldung der „Bol. Kore.”: Die der Fortschrittspartei angehörenden Mitglieder des finanziellen Berrathe3 halten den gegenwär­­tigen Zeitpunkt für eine allgemeine Konversion sämmtlicher serbischen Staatsschulden für nicht geeignet und neigen der Ansicht zu, daß die Regierung, auf Grund der neuen Monopole (Petroleum, Zündhölzchen und igarrettenpapier), eine Anleihe von etwa 40 Millionen effektiv aufnehmen sollte, die zur Ordnung der Staatsfinanzen hinreichen würden. Die der liberalen Partei angehörenden Mitglieder des Beirathes werden erst in einigen Tagen ihre Ansichten in einem Glaborat niederlegen. 65 ist wahrscheinlich, daß aus dem Schoße des Beirathes ein Majoritäts- und ein Minoritätsbericht hervorgehen werden. Belgrad, 30. Mai. Amtlichen Berichten zufolge ist der Stand der Frühjahrs und Wintersaaten ein guter. Stellenweise sind Schädigungen durch Hagel vorgenommen. Mais hat an einzelnen Orten in Folge von Dürre gelitten. Wein und Obst versprechen eine gute Ernte. ae BE 1 Buenos­ Ayres, 30. Mai. Finanzminister Romero wird morgen die Emission von 15 Millionen Gedulas zur Flüssigmachung des Depots der Konversionskarse gemäß dem im Jahre 1894 votirten Gefege dekretiven. ( Wien,30.9)?a«1.(Vörsenbericht.)« Lokalwert­elebhcjft steigend,Bahnen vernachlässigt. Union 339.25. WBten, 30. Mai. (Eröffnung:) Leiterreichische Kredit-Ak­ten 40350, Ungarische Skreditbant 471.75, Zwanzigesrancs 9.65—, ung. Golos Rente 123.40, Ung. Hypothelenhant ——, Ung. Estomptebant ——, Analo-Austrion —.--, Oesterr.-Ungar. Staatsbahn 433,25, Südbahn —.—, 1860er Loje —.—, 1860er Loje —.—, Unger, Brämsen-Loje —.—, Unions bant —. —, Karl-Ludwige.Bahn ——, österr. Colorente —.—, Banfvereins Aktien ——, Alpine —.—, österreichische Kronen-Rente ——, ungarische Kronen-Rente ——, Mart-Noten ——, Felt­­a Bien, 30. Mai. (Schlußturfe österreichítjden DWerthpapiere.) A2perz. Rapier-Rente 101.45, 4’2perz. Silber-Rente 101.35, vierperz.österr.Golo-Ntente 123.25, österr. Kronen-Ntente 101.50, 1860er oje 158.—, 1864er oje 199.—, Defterr. Kredit-Loje 199.50, Deiterr. Kredit-Ak­ien 403.13, Anglo-Austrian-Bant 173.40, Unionbant 337.—, Wiener Bantverein 166.30, Deiterr. L­änderbant 281.25, Deiterr..Ungar. Bant 1073.—, Deiterr.-Unger. Staatsbahn 431.37, Südbahn 103.87, Elbethalbahn 292.—, Donau-Dampfschifffahrt 575.—, Alpine Montan 94.80, Tabak-Aktien. 239.—, 20-Stancs-Stüde 9.65—, J. T. Dünz-Dutaten 5.72, Londoner Mechielfurs 121.75, Deutsche Bantmechiel 59.45. Fest. , Berlin, 30. Mai. Börsenbericht.­ Anfangs war die Tendenz für Banken, Kohlen-Aktien und örtliche Getreidebahnen fest, Eisenwerthe dagegen gedrüht ı wegen ungünstigen Dividenden­­gerüchten über die Bochumer. Später war die Tendenz allgemein abgeschwächt in Folge von Realisirungen in Lokalmerthen. Im der zweiten Börsenstunde vorwiegend träg. Fonds, schmelzerische Bahnen, besonders Sura-Simplon-Bahn und Schweizerische Union fest. Privat­­distont 18/4 PBerzent. ú Berlin, 20. Mai. (Orig.»Telegr.) [Börsel 3 Ur 10 Min. Deiterr. Kkredit-Aktien 218.75, Distontobant 22150, aa 39 fen 181.12, tombarben 44.20, ung.Gold-Nente 103.25, ronen-N­ente 98.30, Rubel 220.50, Laura 13862, Bodhumer 159.62, Harvener 151.75, Gelsenzirhner 169.50, Bujdti­es­ch­rap­er 285.25, $­a­lizgier ——, Hibernia——, Got Meritaner 88.30, N Reichsanleihe Italiener 89.12, Te Hard­­­—,­­ Tür­tenlose a Meribionanz 12612, Handelsbant 189.75, Deutsche Bant ——, reedener ——, Canada ——, Mittelmeer 93.25, Russen ——, Tendenz: behauptet. Berlin, 39. Mai, (Schluß) L­perz. Papier-Rente ——, öperz. öfterr. Papier:Rente —.—, 4’Aperz. Silber-Rente 100.60, Aperz. öfterr. Golorente 108.49, ung. Golo-Rente 103.50, Elbethalbahn­­­.— ‚ung. Kronens Rente 98.50, Deiterr. Kredit-Aktien 249.20, Defterr.-Ung. Staatsbahn 181.—, S­ndbahn 44.10, Karl-Oudowmig-Bahn ——, AUSSER Bahn ——, russische Banknoten 220.50, Wiener Meditellur 3168.19, Orient-(russische) Anleihe II. Em. ——, ‚guvertitiong-Anleihe 105.—, Tabat-Attien —.—, Alvine ——, Ialiener 89.10, neueste Rufen Anleihe 63.19. Träg.­­ Berlin, 30. Mat. (Magbörfe) Ungar.­­Solo-Mente 1093.30, Desterr. Kredit-Attien 248.70, ung. Kronen-Nente 98.30, Südbahn 44.10, Karl-Lud­wig-Bah­n —.—, Elbethal.Bahn ——, russische Banknoten —.—, Oesterreichische Ungariische Staatsbahn 181.10. Schwad). Frankfurt, 30. Mai. (Sch Iuf.) 42perz. Vapier-Rente 85.50, 42perz. Silber-Rente 85.20, Aperz. österr. Gold-Rente 103.49, Aperz. ung. Sold-Rente 103.40, ungarische Kronen-Rente 95.60, Defterr. Krevit-Aktien 338.50, Deiterr.-Ungar. Bant 905.—, Deiterr.-Ungar. Staatsbahn 366.—, Südbahn 89.—, Nord­westbahn 242.50, Elbethalbahn 247.75, Böhmische Westbahn —.—, Abrechtbahn —.—, Albrechtbahn-Brioritäten 84.50, Wiener Wechselkurs 167.85, Wechsel auf London 20.465, Wechsel auf Baris 8110, Aperz. Brandbriefe — —, Wiener Banfverein 139.50, Union-Bant. Aktien ——, Elektrizitäts-Atlien 132.40, Alpine Montan 80.—, Fest. _Frankfurt, 30. Mai. (Nahbörse) Deiterr. Krevit-Aktien 2337.75, Deiterr.elIngar, Staatsbahn 365.37, Stobahn 88 °%/,, Karl/dudmins Bahn ——, Ungar. Kredit ——, ungar. Gold-R­ente ——. 1860er Hofe —.—, Dürer — —, Alpine —.—, Bantverein —.—, Frankfurt, 30. Mai. (A­bendpverfehr) 42pers. Papier: Rente ——, 42­pers. Silber-Rente —.—, 4pers. österr. Gold-Hente —.—, 4perz. aungar. Golt-Hente —.­­, ungar. Szontensftente —.­—, Dejter: reichische Kredit 337.75, Dejterr.-Ung. Banf —­.—, Dejterr.-Ungar. Staats­bahn 365.25, Südbahn-Aktien 88.50, Nordwestbahn —.—, Clbethalbahn —.—, Böhmische Westbahn —.—, Mbrehtbahn —.—, Malbrechtbahne ENDRÉT ák —.—, Wiener Megfelturs —,—, Wedel auf London ——, Wechsel auf Paris­­—,­­, Aperz. N­andbriefe ——, Wiener Bantverein —,—, Untonbant-Altien ——, Elektrizitäts-Aftien —,—, Alpine Diontan —,— Still, Hamburg, 20. Mai. (Schluß) 42per;, Silber-Rente 85.30, Defterr, Kredit-Aftien 337.56, 1860er Lore 135.25, Deiterr.Ung. Staatd«­bahn 810.—, Südbahn 213.—, Italiener 89.20, österr. Bold-Srente 103.49, ungar. Odlo-Rtente 193.40, österr. Kronen-Rente ——, ungarische Kronen- Rente —.—., Ruhig. Baris, 30. Mai. (Schauf.) Sperz. franz. Rente 109,47, 4'/sperz. franz. Rente 107.60, Deiterr.-Ung. Staatsbahn 907.50, Südbahn 245.—, Deiterr. Bodenfrevit 1462.—, franz. Amortisations-Rente 101.30, 4perz. dfterr. Golo-Nente 103.—, Ungar. Hypothetenhant ——, unger. Gold-N­ente 103.75, Ottomanbant 727.18, Länderbant 588.75, Tabat-Attien 2ofe —.—, ungar. Eisenbahn-Ansehen ——, Untonbant —.—, ungar. Rapier-Itente — —, Ungar. Essomptebant —.—, Eredit yonnais ——, Brasilianische Bant —.—, ungarise Sironen-ftente —.—, MSG B Medriges, aber behauptet blieb. Das Geschäft war ganz nie belebt. Weizen per Herbst zu fl. 7.86, fl. 7.85, fL 7.86, Roggen Mat - hunt zu fl. 7.52, 11. 0.91,20.­18, Mai-Juni zu 6.59. Hafer per Mat- Juni zu fl. 6.76, fl. 6.78, per Kulk · . . Neurops zu fl.11.55,fl.11.65.— Effektivmarktgeschäftlesund el):rruhigere Tendenz. Prog,30.Mai.(·Orig.-Telegr. Getreide ruhiger Verkehr. Zgudermarkt fest, Rohzuder fl. 15.40 Raffinade fl. 29.­­, Spiritus fl. 15.— ab Prag. ee Berlin, 30. Mai. (Getreidemarkt.) [Schluß Weizen per Mai Mart 15775 = fl. 9.39), per September Dart 161.— (fl. 959). — Roggen per Mai Mark 135.50 (— fl. 8.13), per Sep­­tember Markt 141.50 (= fl. 8.43). — Hafer per Mai Dart 129.25 = $1.7.79), per September Mai 155 = fl. 7.52). — Rüböl per Mai Mark 46.75 (= fl. 27.84), per Oktober Mark 47.10 (= fl. 28.05)­ — Spiritus per Mai Mark 42.40 (= fl. 25.25), per September Mart 43.30 (= fl. 25.76). Exkusine 70 Mark Verbrauchgabgabe per Hektoliter a 10.000 Literperzent nach Tralles (anstatt des versteuerten) notirt. Umrechnungsfurs: 100 Marti = fl. 59,55 vista. — Hafer felt, Oel ftill, Hebriges flau. Stettin, 30. Mai. (Getreidemartt.) Meizen per Mai: Suni Mart 15850 (= fl. 9.44), per September-Oktober Mark 160.50 = fl. 9.56). — Rognen per Mai-Juni Mark 135.— (~ fl. 8.04), per September-Oktober Mart 139.75 (= fl. 832). — NRuúbel per Mai Mart 45.50 = fil. 27.10), per G September-Oktober Markt 46.25 (= fl. 27.54). — Spiritus mit Mark 70.— Verzehrungssteuer -Viarf 38.-- (= fl. 22.63), per April-Wai Mart —— (= fl. ). Umrech­­nungsturs Mart 100 = fl. 69,55 vista. Köln, 30. Mai. (Getreidemark­t) NRübel per Mai (mit gap) Mart 48.30 (— fl. 28.76), per Oktober. Mart 48.70 = fl. 9.—). Umrechnungsturs: Mark 100 — fl. 59.55 vista. Bressen, 80., Mai. Ge­­treidemartt,­ Weizen Iofo Weizen lofo Marf 16.20 (— fl. 9.65). — "Mari 16.30 ge ff. 9.71), aelber Rogngen Ioio Mark 13.60 = 1.8.10). — Hafer lofo Mark 12.60 (= fl. 7.50). — Rep loto Mart —.— (= fl. ——). — Nüböl per Mai Marf 46.50 {= fl. 27.69). — Sprit (P0er) per Mai Mare 5780 (= fl. 34.42). — Mais per 100 Kilogramm Merk fl. 12.— = 7.74). — Umrechnungsfurs: Mari 100 = fl. 59.55. Baris, 30. Mai. (Tracustenmartt) [Anfang.] Weizen per laufenden Monat rc. 19.80 . — fl. 9.58), per Juni rancs 20.10 (— fl. 9.73), per Auli-August Francs 20.50 (= fl. 9.92), per vier leßten Monate Franc 21.10 feb f­. 10.21). (Preis per 100 Kilogramm­.) — Mehr Zwölf-Marken per laufenden Monat Krancs 44.75 (= fl. 13.56), per Sunt grancs 44.90 (= fl. 13.60), per Juli-August Srancs 45.40 (= fl. 13.75), per vier letten Monate Aranca 45.90 (= fl. 13.90). (Preis per 100 Kilogramm) — Nobel per laufenden Monat Francs 49.— (= fl. 23.47), per Juni Francs 49— (= fl. 23.47), per Julie August Franc 49.25 (— fl. 23.59), per­ vier legten Monate Francs 49.50 (= fl. 23.71). (Breit per 100 SKiligramm. erllufine Erompte.) — Spirituß per laufenden Monat Arancs 3175 (= fl. 17.03), per uni. Srancs 32.— (— fl. 17.17), per Juli-August Francs 32.25 = fl. 17.31), ver vier lekten Monate Francz 32.50 (= fl. 17.44). (KreiS per 10.000 Liter perzent, akzialih */,%% Gstompte) — Um­­rechnungsturs: 100 Srancs — fl. 48.40. — Weizen und Mehl flau, Medriges behauptet. — Wetter: heih. ran 30. Mai. (Rudermarkst.) Matt. Nohruder prompt ab rag 12.05, ab stolin 12.75, ab Auflig 13.35, per Oktoberz Dezember 13.821/2, Naffinade Ja prompt 28.75 bi 29.—, per Mai-August 29.— bis 29.25 ruhig, Raffinade Ia —.—, Kartoffelspiritus raffinirt ab Zei 51.25 bis 51.49, Rüboöl prompt und een 29,50 bis Magdeburg, 30. Mat. Zucfermarkt. Kornzuder erfl. 96%, —,—, Kornzuder erflusive 92gr. ——, Kornzuder erflusive 8&8gr. 10.45, Kornzuder erflusive Tögr. 8— ruhig, Gemahlene Raffinade mit Faß 23.25, Gemahlene Melis prima 22,50 ftil, 8. a. 8. H­amburg Basis 88 Helip, per Mai 19.25 . September 10.72%/,, per Oktober-Dezember 10 871/2. Havre, 30. Mai. (Eröffnung.) Kaffee. Santos.good average per laufenden Monat 96.—, per vier Monate 93.75. New­ York, 29. Mai. (Schuf.) Zuder. Cuba Fair refining Muscovado Mg. Ka­ffee. Nio Type 7 prompt. 15%. Petroleum, per uni 10.30, per August 10,60, per Raffinirtes Petroleum jtand white in MNem-Dort per Mai 7,85 bis —.—, : Raffinirtes: Betroleum " ftanb - white in Philadelphia per Mai 7.80 big ——, Rohr Petroleum per Mai 8,50, United Pipe Line Certificate per Juni 153.--. Triest, 39. Mai. Zudermarktt. Bentrifinal Piles stetig, prompt 14.75 bis 15.25, per Mai-August 15.25 bis 15.75. — Kaffee, Unverändert stetig. Rio &8.— bis 103.—, Santos 85.— bis 105.--. — Spiritus prompt: ungarischer in Reservoirs 9.25 bis —.—., íz Een 30. Mai. Raffinirtes Betroleum lofo Mark — ait. Hamburg, 30. Mai. Betroleum lolo Mark 7.—. Matt, Yüttiverpes, 30. Mai. Betroleum Frcs. 2042 Verkäufer. London, 30. Mai. Rohrüben-Ruder. Basis 88’ ruhig, per Mai 10/3 8., per Juni 10,3 %, per August 10/6 ®., per Ottober­­a 10/9 ®., Continental-Granulated Krystall-Zuder 15/5 ruhig, gates Cubes Nattinade 16.-- ruhig, Nana:Zuder 12%, ruhig. Paris, 30. Mai. (Drig­ e w­ar Nohzuder bei, 88% Stancs 28% bis 28.25 (= fl. 13.53 bis 65), „weißer Qudes flau, ver­laufenden Monat red. 28%, (= fl. 13.95), per Suni Arch. 29.-- = fl. 14.01), per a Stancs 29%, (— fl. 14.19), per vier Monate vom Oktober rancs 30%, (== fl. 14.55), Naffinade " Srancs 98.50 bis 99.— (fl. 47.55 bis fl. 47.79) aba. 1), Werzent Estompte. Rewe Hort, 29. Mai. Maff. Betroleum 70° Abel Zeit. in New York 7,25 638 —.—, Naff. Betroleum 70% Abel Teft. in Phils adelphin 7.80. bis ——, Unite. Pipe Line Gertififates per uni 8.50.—, Roh-Betroleu­m 153, Mehl 5.05, Stip-Kaffee 15 °­, 3uder 21/6, Rother Winterweizen loso Cts. 82.25 (= öfterr. W. fl. 7.54), per Mai. 618, 81%, = öfterr. W. fl. 7.50), per a Ct3.. 82 °), (= öfterr. W. fl. 7.59), per September EtS. 837/9 (= dit. W. ff. 7.66). Kracht per Tonne (1 Tonne = 1015 Kilogramm) von Nordamerika nach den englischen Häfen und mit diesen auf gleicher­ Höhe liegenden S Kontinental­landungspläten 1­, Dollars (= öfter. W. fl. 3.14). — Schmalz Mart Wilcor 7.—, dto. Jalibanis 7.20, Mais per Mai 57 °­, Zufuhr in Baummolle” — — Ahorn Weizentendenz: Taun behauptet. — Die Börse it morgen ges­offen. Bormiegend feit. Nahbörse: per 100 Kilogramm Er Schlusskurse auswärtiger Börsen nebst Budapester Parität am 30. Mai. Vergleichung der Schlupfurte nachstehender Getreidemärkte vom­­ 29. und 30. Mai: llzksksinthgskvss: 10012kk=59.sca.11.—.-a.U.Juutzxode-acs = —,— fl. U. Mai. Die Paritäten verstehen sich nach den jeweiligen Platz-U­sancen per Ultimo (U), per Medio (M), oder per Kasse (K), 30. Mai | 29. Mai || Differenz PARIS. Franca France Franca Weizen per laufenden Monat... --- --- --- 19.80 19.90 —0.19 at We vegák záezlólkt A 20.10 29.10 _—— „» Juli-August . .-. 20.50 29.60 —0.10 „ vier letzten Monate_.. _... --. 21.10 21.10 =. Mehl per laufenden Monat­­ ..- --- --- 44.75 44.90 —0.15 a VESSEM (ÖT 44.90 45.10 —0.20 n Hul-August, áz Sze Irene 45.40 45.50 -0.20 „vier letzten­ Monaterl_ —.“ u. 46.90 46.30 —0.40 BERLIN. Mark Mark Mark Welzenper-Mat: SZA u... 222.23, 2182,76 160.25 —2.50 „rBeptembar u.a .ni N ne­ta MOL 163.25 —2.26 Bogen. MUT T­S 136.50 139.25 —2.76 iDeptembar vun se­nen 141.50 144.— —2.50 Haller a Mai a NE 129.25 126.26­3.— Cls ásd ale) TOL BE ERTL EE, 126.25 126.— IE STETTIN. Weizen per Mai-Juni (c 22. =-- _.. esd 158.50 161.— —2.50 a September-Oktober -... --­­--- 160.50 162.— —1.50 Roggen Mal:Juni d-....L.22. 2.225 135.— 137.— —2.— : September-Öktober -.- --­­--- 139.75 142.— —2.25 BRESLAU. Welsen 1000: 2.2 our Es 16.30 15.30 eg. gelber 16.20 16.20 —— RORRON N­u szeteté es 13.60 13.60 a! Hafer ..--.-« . 12.60 12.60 —.—­­W­­­E 23. Mai 28. Mai Differenz NEW-YORK. Cts. Ots. ts, Weizen per: Loko ... ES 82.25 82.50 0.25 = SZÓLAL Sen ae ea ee 81.88 81.88 my e zs üli Er 2 SR I SR MEL 82.83 83.13 —0.25 er nuSoplomberz-A ern se nz 83.63 83.88 —0.25 Mais BET ALA VSZ Sá Rn 57.88 67.88 — —— ° Nachruf verboten. Ein Beder Zethe, Noman von R. Tellet. „Gerade ehe Sie samen,“ erwiderte ich, „war es mir, als zuchten ihre Augenlider.“ „So so, eine mit den Augen zwingernde Leiche,“ sagte der Doktor Spöttisch lächelnd. „Nein, im Ernfte, mein Verehrtester, das ist Ihnen nur so vorgenommen. Mein Wort darauf!” verzweifelt Klammerte. „Doktor,“ sagte ich, „ich kenne Ihre Honoraransprüch nicht, aber in jedem alle, was Sie au) beanspruchen, Sie sollen es von mir erhalten, und auf der Stelle das zehnfache Ihres sonstigen ,,Könnten Sie nicht noch einen anderen Versuch anstellen?«' »Ich wüßte nicht welchen Was verlangen Sie nochP Ich habe IhUeU bereits gesagt,daß sie meine Patientin war,und daß ich ihren Tod bescheinigt habe.Glaukben Sie,ich hätte das gethan,ohne die Gewißheit ihres Todes zu haben?«« »Aber es ist doch schon ab und zu vor gekom­nen,daß Leute lebendig begraben worden sind,««wandte ich ein. .,Wirklich?«'entgegnete er.»Sie müssen nicht Alles glauben, was in den Zeitungen stehe In den Hundstagen werden solche Schreckensgeschichten gewöhnlich ersonnen,gebracht und——geglaubt.« ,,Warum sollte man sie nicht glauben?«« ,,Darauf gibt es eine sehr einfache Antwort.Es gibt solche Aerzte und solche Aerzte.« »Sie meinen solche,die sich irren,und solche,die sich nicht irren können?«fragte ich bitter. Ein scharfer Blick flog unter den buschigen Augenbrauen auf mich-Dann sagte Dr.Falck: ..,Wie ich sehe,können Sie bei Bedese im Alles,was ich Ihnen erwidern kann,ist,daß selbst der dümmste Arzt sich im vorliegenden Falle nicht irren könnte."« »Mithin ist da­s Sprichwort nicht wahr,das behauptet: Nullum mortis documentumnisi corruptio?«· Zum ersten Male zögerte er mit der Antwort.Vielleicht ver­­stand er in ein mit englischer Aussprache gesagtes Latein nicht sogleich. Dann sagte er: ,,Fäulniß ist der endliche,aber nicht der einzige Beweis des Todes.Und es ist ein Beweis,auf den im Interesse der Ahenden nicht gewartet werden sollte-Damit wünsche ichJ d­en guten Abend, mein Herr.“ . Er wandte sich der Thür zu, blieb aber, da er bemerkte,­­ daß Stefan ihm nicht folgte, noch einmal stehen. Der Alte zupfte mich vertraulich am Nermel, „Der Herr Doktor wartet auf seine Bezahlung,“ flüsterte er. Dadurch brachte er mich auf eine neue Idee, an die ich mich Honorars, wenn Sie die Güte haben mollten, die anscheinend Todte einer genauen Untersuchung zu unterziehen.“ Er wandte sich zurüchk und führte mir sein Gesicht zu, es trug dasselbe Lächeln selbstzufriedener Unfehlbarkeit wie vorher. „Sie sind sehr freundlich,“ sagte er. „Selbstverständlich kann ich seinen Gebrauch von einem derartigen Anerbieten machen. &8 wäre unter diesen Umständen gerade so, als befiehle ich Sie. Sie werden es begreiflich finden, daß ig mir meinen Gang hieher nicht bezahlen lasse. Wäre er von Erfolg gekrönt gewesen, so wäre es etwas Anderes. In diesem Falle aber gebe ich Ihnen die Versicherung, daß das Mädchen so todt ist, wie man nur fein kann. Adieu!" Wieder schritt er der Thür zu. Stefan beeilte si, ihm hinaus­­zu leuchten. Ich folgte in einiger Entfernung und hörte, wie er, al­ er si von Stefan verabschiedete, ihm sagte: „Ein ander Mal seien Sie vernünftig, Stefan, und lassen Sie sich nicht von jedem Narren hin und her finden." 63 war sein Wunder, daß Stefan mich, als ich in sein Häuschen trat, vorwurfsvoll anblicke. 3. Kapitel: „Wie heißt der Doktor ?" fragte ich. Stefan erzählte mir darauf, der Doktor heiße bald, wohne dicht daneben und zähle, troß seiner Jugend, zu den bedeutendsten Nerzten der Stadt. „Aber,“ febte er hinzu, „er ist sehr stolz.“ , 39 finde ihn sehr anmaßend,“ bemerkte ich. „Er versteht die Sache, Euer Gnaden — wir können nur vers muthen.” 63 war offenbar, daß Stefan von der Unfehlbarkeit Fald’3 ebenso überzeugt war als der Doktor selber. Mir vermochten Beide diesen Glauben nicht beizubringen. Selbt jegt noch verfolgte mich der Gedanke, daß das Mädchen, das mir­ in der Todtenhalle gelassen hatten, nicht todt sei. Augenblickich jedoch [eh sich nichts mehr dabei thun. Aus Neugierde erfundigte ich mich, wann die Beerdigung statt­­finden sollte. „Morgen Mittag um 12.“ antwortete er: „Werden ihre Angehörigen anwefend sein : „Soviel ich weiß, besißt sie seine Angehörigen, Euer Gnaden. Sie war erst ein paar Tage hier, als sie starb.“ ,.Aber vermuthlich hat sie hier Freunde und Bekannte?«« »Ich weiß nicht—ich weiß wirklich nich­t,««erwiderte der alte Mann mürrisch.Seine Bekanntschaft mit dem Tode reichte ihm voll­­kommen aus,er konnte es nicht begreifen,welche Interesse man an einem einzelnen Falle nehmen konnte.»Alles,was ich weiß,«setzte er hinzu,,,ist,daß mir befohlen wurde,morgen um 12 Uhr Alles bereit zu halten.“ « « Ich sah ein,daß ich keinen Grund hatte,noch länger zu bleiben und wandte mich zum Gehen. Da fiel mir ein, daß ich des alten Mannes Laterne zerbrochen hatte. 34 fragte ihn, melde Entschädi­­gung er dafür verlangte. Natürlich „überließ er daß meinem Gut dürfen,“ die derartige Leute es immer zu thun pflegen. Worauf ich ihm ebenso natürlich das Dreifache ihres Werthes bezahlte. Seine trüben Augen leuchteten einen Moment freudig auf, als er das Geld­­find, das ich ihm in die Hand gedrüht hatte, betrachtete. „Das ist zu viel,“ sagte er zögernd. In der Thür kam mir abermals ein Gedanke. , 30 werde morgen um 12 Uhr hier sein.. Versprechen Sie mir, daß Sie den Sarg nicht eher schließen, als bis ich da bin.“ „De Ichließe ihn überhaupt nicht, mein Herr, das ist nicht mein Amt. Aber wenn ich es hindern kann, soll er vor 12 Uhr nicht geschlossen werden. Ich hätte ihm gern eine festes Versprechen abgenommen, mußte mich aber einstweilen damit zufrieden geben. Dann wünschte ich ihm gute Nacht und magte mich auf den Heimweg. Ich bemohnte ein reizendes Logis, dicht am Ufer des Flusses, der die Grenzstadt durchzieht. E38 bestand aus einem Wohnzimmer, einem daranstoßenden Schlafzimmer und einem nach Norden gelegenen großen Saale, den ig mir­ als Atelier eingerichtet hatte. Meine Wirthin, Frau Dahlmeiner, war eine leide, freundliche Witwe, die gern lachte und als die größte Optimistin und die beste Frau der Welt gelten konnte. Sie war so freundlich, ein großes und mich nur zu oft geni­endes Interesse an mir zu nehmen, das jedoch — zu meinem Glüde — ein rein mütterliches war. Als ich an jenem denkwürdigen Abende nachhause zurückehrte, märe ich gern Frau Dahlmeiner aus dem Wege gegangen, wenn das möglich gewesen wäre. Aber es war nicht möglich, das wußte ich­­ don in voraus. Kaum hatte ich mein Wohnzimmer betreten, als sie äschelnd in demselben erschien, um sich nach meinen Wünschen zu erkundigen. „Nun, was werden Sie heute zu Abend effen, Herr Lindley ?“ begann sie. (Sie war groß darin, Einem, das Leben bequem und an­­genehm zu machen.) „Soll ig Ihnen eine Portion Braten holen ? Oder wollen Sie im Klub effen? Sie sind ja jeßt fast nie im Hause. Das hat gemeiß feine Gründe, seine guten, die fesfelnde Gründe,“ feßte sie bedeutungsvoll hinzu. Von der Stunde ab, da ich als ihr Miether einzog, hatte sie diesen vertraulichen Ton mir gegenüber angeschlagen, und ich hatte ihn mir lächelnd gefallen lassen. Erstens war sie alt genug, um meine Mutter sein zu können, zweitens war sie die Herzensgüte selbst, drittens aber war sie die Witwe eines Beamten, dessen gesellschaftliche Stellung allerdings nicht die höchste gewesen zu sein sehlen, der aber ohne Zweifel bei der Bost angestellt gewesen war, bis er selber ein todter Brief wurde. In Folge der Stellung ihres verstorbenen Gatten wurde Jan Dahlmeiner von ihren Bekannten „Frau Sekretärin“ angeredet, und ig, ein zufällig durch Deutschland reisender Engländer, hatte allen Grund, mir durch die Freundlichkeit der Frau Sekretärin Hochgeehrt mich fesfelte, sei einzig und allein zu fühlen. Heute jedoch war mir dieselbe ein wenig lästig, und ig ermwiderte der guten Frau, was der Klub. „Ach du lieber Gott,“ rief die Frau Sekretärin. „Das ist ja nicht Unge­wöhnliches. 39 sah es ja selber am­­ Legten Sonntag, als sie aus der englischen Kirche kamen. Und das steht fest, daß die Tochter des Generaltonsule ein hübsches Mädchen it.“ „Miß Greene ist in der That sehr Hübsch,“ sagte ich, ein wenig ungeduldig. Miß Greene, die Tochter des englischen Generalfonsuls in Grenzstadt, war mir ungefähr so viel — oder vielmehr nicht einmal so viel, als Frau Dahlmeiner. Aber die Bemerkung der Frau hatte mich nachdenklich gemacht. Zum ersten Male fiel er mir auf, wie son­­derbar es sei, daß ich mit meinen 25 Jahren bisher noch nie der­ menschlichsten Leidenschaft zum Opfer gefallen war. Ich hatte Schon viele Mr. Oreens gesehen — ich meine viele Hübsche Mädchen —, aber noch nie fühlte ich mich zu Einer durch jene Macht hingezogen, welche die Menschen Liebe nennen. Vielleicht mache ic als Künstler zu hohe Ansprüche an Frauenschönheiten und Taffe. ‚mich deshalb fehmer der friedigen, oder ich beanspruche als Mensch mehr Geist und Wis, als ich ihm bisher in den oberflächlichen Salons gefunden­ habe. Mrs. Greene war eine Salonschönheit — nichts mehr und nicht... weniger. Aber mich konnte nur ein Charakter fesseln, wenn mein Herz sich über­haupt je in Fesseln schlagen ließ. Frau Dahlmeiner stand noch eine Weile und ich waste, bis ig endlich, um sie 108 zu werden, behauptete, ich hätte Hunger. Ich wußte, das genügte, um sie in Bewegung zu fegen. Sie­ hatte mit jedem Menschen Mitgefühl, aber das allermeiste dem menschlichen Magen gegenüber, ihrer Anficht­ung war das Sehnen 523 Magens viel innerer zu ertragen, als das Sehnen des Herzens. Das lettere war etwas ungemäß Schattenhaftes, das erstere etwas Feststehendes. Die Liebe macht selbstsüchtig, die Netze der Ermählten sind oft Caviar für das Bolt und können sich seine allgemeine Sympathie erwerben. Anders it es mit dem Magen. Seine Erfordernisse sind in der ganzen Welt die gleichen, feine Sprache it Jedermann verständlich. Das Alles sagte die Frau Sekretärin zwar nicht, aber ich bin fest überzeugt, daß sie es dachte, denn sie verschwand sofort, nachdem ich ihr gesagt hatte, daß ich hungrig sei. Als sie fort war, wurde es mir erst far, daß ich eine unabsichtliche Lüge gesprochen hatte, denn ich fühlte nie in meinem Leben weniger Hunger als in jenem Momente. Es war jeit neun Uhr und ich hatte seit Mittag nichts gegessen. Dabei war ich sehr viel gegangen und die Grenzstädter Luft pflegte mir sonst stets guten Appetit zu machen. Trogdem fühlte ich nicht die mindeste Schwäche. Ich befand mich in einem Zustande ungewöhn­­licher Erregung, und dadurch war ich des Bedürfnisses nach Speise und Trank für den Moment völlig enthoben. (Fortlegung folgt.) « nn ,

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