Pester Lloyd - Abendblatt, September 1895 (Jahrgang 42, nr. 199-224)

1895-09-02 / nr. 199

se - — 1895. — Mr. 199. : 2. September. 0­sz Nach z­weitägiger Berathung hat der katho­­lische Epistopat Ungarns die Hirtenbriefe festgestellt, welche die Haltung Tenmnzeichnen, die unsere Kirchenfürsten der zur Zeit unabänderlichen Thatsache gegen­­über einnehmen, daß die neuen Gelege über die staatliche Matritelführung, über das Eherecht und über die Religion der Kinder am ersten Tage des künftigen Monats ins Leben treten und von diesem Tage, an zur Anwendung gelangen. Die Beharrlichkeit und Energie, mit welcher Die der katholischen Hierarchie angehörenden Mitglieder unseres Magnatenhauses gegen dieses Geseße gekämpft haben, so lange sie­­blos Entwürfe waren, ‚haben wohl Niemanden befremdet, da die katholische Kirche si) ja immer und überall gegen diese Reformen sträubt; mit "enug­­thuung " sonstatiren wir aber, daß unser Epistopat nun auch, darin dem Beispiele der Bischöfe anderer Sünder folgt, daß er den sanktionirten Gelegen die gebührende Achtung und Anerkennung entgegenbringt und alle noth­­wendigen Maßregeln trifft, um auch unter den veränderten Verhältnissen die Interessen des Staates mit denen der Kirche in Einklang zu bringen. Man kann es vernünftiger mweise auch jegt von den höchsten Würdenträgern der katho­­lischen Kirche im Lande nicht verlangen, daß sie Hymmen über den Anbruch der neuen era anstimmen, und man san­ft­ getrost damit begnügen, daß der ungarische Episropat sich wieder seiner Historischen Vergangenheit würdig erwiesen, seiner hehren Aufgabe und seiner Stellung zum Staate und zur Kirche voll bewußt war. Schon die That­sache, welche wir in unserem Berichte über die erste Sigung der­ gestern geschlossenen Bischofskonferenz hervorgehoben haben, daß während der ganzen Diskussion eine milde und friedliche Stimmung herrschte, fällt schwer zu Gunsten der Bischöfe in die Waagschale, insbesondere gegenüber der Brandrede, mit welcher, Graf Ferdinand Zichy einige Tage früher im Namen, und im Auftrage seiner­­ Gesinnungs­­genossen den Kulturkampf in Ungarn verfindete, die Revision der kirchenpolitischen Gehege als in erster M­eihe anzuftrebendes Ziel bezeichnete. Daß in der Bischofskonferenz Diese Tendenzen auch nicht einen ein­zigen Wortführer fanden, ist wohl der beste Beweis dafür, daß die Gesinnungsgenossen des edlen Grafen in dieser illustren Gesellschaft nicht zu suchen sind. Die Mitglieder der Bischofskonferenz haben das für sie jedenfalls beruhigende Bewußtsein, die Dogmen, Normen und Spätereffen ihrer Kirche mit allen Kräften, ‚mit allen statthaften Mitteln bis zur legten Etappe vertheidigt zu haben. All dies müßte ‘aber nichts; die Forderungen des Reitgeistes gewannen troß alldem Geltung, und jet, wo die Bis­c­höfe vor einem fait accompli stehen, tritt die andere Seite ihrer Pflichten in den Vordergrund: der­ Schuß der staat­­lichen­ und materiellen Interessen der Gläubigen, welche in ihrer Obhut vom Staate ebenso wie, von der­­ Kirche anvertraut wurden. Mit diesen Pflichten werden Die zwei Hirtenbriefe begründet, welche knapp vor­ dem für­ das Anslebentreten der neuen Bejege an­beraumten Termin an die Suratgeistlichkeit aller Diözesen versendet werden, damit diese aus dem einen ersehe, welches Vorgehen sie von nun ab in den fraglichen Ange­­legenheiten "31 befolgen hat, und durch Berleiung des anderen das Bolt darüber aufkläre, daß­­­ es den Anforderungen der staatlichen Gefege entsprechen, dabei aber , auch denen ber tichlichen Sagungen nachkommen müsse. Diese Hirtenbriefe sind­­ ihrem ganzen Inhalte nach ‚bislang, nur den, Ein­­gemweihten , befannt ; über ihr « Entstehen und ihr Wesen Tünnen wir jedoch schon heute Folgendes mittheilen: Wie bekannt, hat Kardinal-Firstprimas Vappary Ende Juli den Diözesanbischöfen den Entwurf eines­ Hirten­­briefes mit dem Ersuchen zukommen lassen, ihre etwaigen Bemerkungen oder Anträge ihm möglichst bald zu über­­mitteln. Mit diesen Weußerungen der einzelnen Prälaten wurde dann der Entwurf an das ständige Redaktionskomite der Bischofskonferenz geleitet. Dieses Ko­mite, das unter dem Borfige des Kardinal-Fürstprimas aus dem Kardinal Schlaud, dem Erzbischof Mihályi und den Bischöfen Baron Hornig und­ Steiner besteht, entwarf nun auf Grund der ihm vor­­gelegten Schriftfunde jene Hirtenbriefe, welche den Berathungen in der Konferenz als Grundlage dienten und welche nach erschöpfender, auch das kleinste Detail erwägen­­der Diskussion fast ohne jede wesentliche Hinderung angenommen wurden Wie Schon, , oben, erwähnt, ist der eine­ dieser Hirtenbriefe aus­­schließlich für die Kuratgeistlichk­eit­ bestimmt, während der andere von der Kanzel herab den Gläubigen verkündet werden s­oll. Diese Trennung, welche das Komite aus eigenem Antriebe, und durchaus nicht auf Wunsch, des Heiligen­ Vaters vornahm, erschien aus dem Grunde zweckmäßig, damit nicht der zur Aufklärung der­ Gläubigen dienende Hirtenbrief einen uns nöthigen, die Lösung seiner Aufgabe erschwerenden Ballast erhalte. In dem­­ Text erwähnten­­ Hirtenbriefe werden die Gläubigen darauf aufmerksam gemacht, daß sie nunmehr, da die in Nede stehenden, von den Bischöfen so lange bekämpften Gefege dennoc ins Leben treten, die durch diese vorgeschriebenen Pflichten erfüllen müssen, damit ihre Ehen auch­­ staatliche Geltung erlangen, ihre Kinder als legitim betrachtet werden und ihre Erbschaftsverhältnisse geregelt seien. Die Erfüllung dieser Pflichten wird jedoch, insbesondere betreffend die Ühejchließungen als bloße Formalität hin­­­gestellt, welche den einschlägigen Fichlichen Bestimmungen durchaus nicht präjudizirt. Deshalb sollen die Gläubigen ihre Absicht der Chejchliefung dem Geistlichen früher als dem Zivilbeamten mittheilen. Damit etwaige tib­liche Hindernisse — soweit dies möglich — beseitigt oder falls eine­ Dispensation nicht zulässig wäre, der Pfarrer Zeit habe, sie von ihrer Absicht abzubringen. In jedem­ Falle , habe jedoch ‚die kirchliche Ehesohre­bung der Ziviltrauung zu folgen, da die Kirche die Ehe sonst nicht als solche anerkennen könnte und die nicht kirchlich Kopu­­lisien mit den­ vorgeschriebenen Kirchenstrafen belegen müßte, als deren Schärfste die Verweigerung des tirollichen Begräb­­nisses in­ genau umschriebenen Fällen angeführt wird. Es wird darauf hingewiesen, daß das Chegejeg selbst die Er­­füllung der kirchlichen Vorschriften berücsichtigt und an Die Religiosität der Gläubigen ein warm empfundener Appell gerichtet. An dies ist auch im jenem Hirtenbriefe enthalten, in welcher den Seelsorgern fünfzighin als Nichtschnur zu dienen hat. Nur enthält Dieser,­­ seiner besonderen Bestim­­mung entsprechend, auch die nöthigen Vorschriften für Die Kuratgeistlichkeit, welche mit den in diesen Blättern nach dem Hirtenbriefe des Erzbischofs von Erlau bereits mit­­getheilten fast vollkommen übereinsti­mmen. Es wird den Seelsorgern zur wichtigsten Pflicht gemacht, die Religiosität bei den Gläubigen zu fordern und zu stärken, da dies das beste Mittel sei, um eine Gefährdung der Kirche, so lange die fest durchzuführenden Gehege zu Kraft bestehen, zu ver­­hü­ten und zu verhindern. Beide Hirtenbriefe tragen, wie aus dem Obigen hervorgeht,­­ den veränderten Verhältnissen Mednung ; weder ihr Ton, noch ihr Wesen erinnern an den erbitterten Kampf, der bisher gem­üthet und die Einmüthig­­keit, mit welcher sie angenommen wurden, läßt daher die Hoffnung, berechtigt erscheinen, Daß Dieser, femweit es zumindest unseren Hochklerus und die sanktionirten Gejege betrifft, für lange Zeit beendet bleiben wird. = ha E3 . Der Episkopat hat seine Berathungen über das den kirchen­­politische­­ Gesetzen gegenüber zu befolgende Verhalten des katholischen Klerus am Sonntag Vormittags fortgesetzt und beendigt.Zur Konf­ferenz versammelten sich im Ob­errimatialpalais dieselben Kirchens fürsten,welche auch am Samstag in der Berathung theilgenommen­ hatten. Kardinal-Fürstprimas Baßary eröffnete die Sitzung um 10 Uhr und ersuchte den Erzabt von Martinsberg, Hippolyt 3­eb­er, das P­rotokoll führen zu wollen. Hierauf traten die Versammelten sofort in die Verhandlung des am Samstag vorgelegten Hirtenbriefz" Ent­wurfes ein. Auch diesmal wurden mehrere Reden gehalten, welche wieder von versöhnlichem Geiste beseelt waren. Nach fünfthalbstündiger Berathung wurde der Tert des an die Gläubigen zu richtenden ungarischen Hirtenbriefes, sowie des für die Geistlichkeit bestimmten lateinischen Hirtenbriefes endgültig festgestellt.­­ Beide Hirtenbriefe wird der Fürstprimas in Druck legen und an die Diözesanbischöfe versenden lassen, welch­e ettere für die entsprechende­­ Weiterverbreitung der Hirtenbriefe zu sorgen haben. Da er mittlerweile 212 Uhr geworden war, wurden die belang­­loseren Gegenstände von der Tagesordnung abgelegt und die Bischofs­­konferenz wurde geschlossen. Vorher wurde jedoch noch beschlossen, über die getroffenen Vereinbarungen und die Berathung selbst seinen offiziellen Bericht auszugeben. Budapest, 2. September. — In ganz Deu­tschland wird Heute die 25. Wiederkehr des Sedantage­s mit besonderer Festlichkeit gefeiert. In den Kirchen wird das Tedeum gesungen. Die Armee und das Belt begehen den großen nationalen Erin­­nerungstag, mit dem Ausbruch der freundigsten Stimmung. Der 2. September 1870 bildete einen großen Wendepunkt in der neuen Geschichte. Kaiser Napoleon mit seiner Armee war gefangen. Der Ausgang des Krieges war damit zum großen Theil entschieden. Alle Bereijden Versuche der französischen Nation, dur­ vajh improvisirte Armneen, die­ Massen­­erhebung den Feind von dem Territorium zu verdrängen, blieben vergebens. Der weitere Verlauf des Krieges diente nur dazu, die große Errungenschaft des Tages von Sedan zu bekräftigen und zur unabänderlichen Grundlage des Friedensschluffes zu machen. Diesmal war wohl dafür ge­­sorgt, daß des alten Blücher Ausspruch von den deutschen Friedensschlüffen sich nicht bewähre ; diesmal hat die Feder nicht verdorben, was das bdeutsche Schwert­ auf dem Schlachtfeld errungen und erstritten hat. Die gewaltigen mili­­tärischen Erfolge haben der deutschen Pelitit seineswegs jenen Zug der Ueberhebung aufgedrüct, der in Folge der Siege des ersten Napoleon sein Verhalten gegenüber den anderen Nationen charak­terisirte. Auch­ der dritte Napoleon hegte lange Zeit hindurch den Ehrgeiz, die Hölle de­s Scieds­­tihters Europas zu spielen und es veranschaulicht am besten den großen Unterschied zwischen der Bolitit Napoleon’s und Bismarc’s, daß Lebterer ich bescheiden blos als ehrlichen Makler bezeichnete und stets die­ Zumuthung von sich wies, als­ wü­rde er aus der dominirenden Stellung­ des Deutschen Reiches das­ Recht ableiten wollen, den Schulmeister Europas zu­ spielen. Dieser Zug der Mäßigung hat wohl auch zum guten Theil verhindert, daß die ‚glimmenden Zinsen der Nivalität im­­ Verlauf der verflossenen 25, Jahre kriegerische Berwiklungen entzü­nden konnten. Die deutsche Polität hat bei Freund und Feind die feste Zuversicht erwegt, Daß seine seit dem ruhmvollen Tage von Sedan­ err­ungene Stellung stets in Dienste des Friedens und im Censte der Gerechtigkeit und Mäßigung werde geltend gemacht werden,­­ eber die Friedenskonferenz in Brüssel und das Verhält­­ni Ungarns zu Rumänien äußert sich der „N­omanul” in fol­­gender Weise : Der Streit zwischen Ungarn und Rumänen, der des Jahre­hunderts unwirdig ist, jene milden Verfolgungen, denen unsere Brüder aufgeregt sind, können nur durch freundschaftliches Einver­­nehmen behoben werden. Wir Rumänen aus dem Königreich müssen uns bestreben, den in Siebenbürgen entstandenen Streit mit den Ungarer­ zu mildern und die der ® V Welt zu schafffen nicht aber die Aufregung noch zu steigern. Und deshalb begreifen wir noch weniger die Taktik des Herrn Uredia auf dem Friedens­­kongreß. Denn was für ein Friede i­ es, wenn man gerade auf dem Friedenskongreß neben den schon vorhandenen Konflikten neuer schaffen , will? Wir, die wir­­ entschieden zum“ Dverbunde halten’ müssen, ‘dürfen ähn­­liche Fehler nicht begehen; denn gleichwie es ein Tintereffe des Dreibundes it, gute Beziehungen zu Rumänien zu unterhalten, liegt Die Freundschaft Der verbündeten Staaten auch in unserem­ Interesse ; denn nur in dieser­­ Weise vermögen wir unseren Bestand zu Sichern und die Verbesserung der Lage unserer Brüder zu erreichen. Damit wir unsere Leer von der Nothbmwen­digkeit des unbedingten Unschluffes an die Tripel Allianz überzeugen, wollen wir noch einmal, zum legten Mal, untersuchen, wen Numänten fürchten und vor wem es sich zu hüten hat. Wir wollen jene Hauptfaktoren untersuchen, welche in der Bolität unserer mächtigen Nachbarn mit Nacsicht auf unser and eine Rolle spielen können. Diese zwei Faktoren sind: das nteresfe und die Möglichkeit. Oesterreich kann sein nteresse daran haben, uns zu annektiven, leidet es doch aud­ jet viel in­folge der ver­­schiedenen Nationalitäten, aus welchen es besteht und weil das dortige rumänische Element im Falle der Annexion Rumäniens eine große Gefahr für die Ruhe Oesterreichs wäre. Dieses Land st­and­ fest nicht fähig, seine verschiedenen Nationalitäten zu afsimiliren, um wie viel weniger wäre ihm dies mit dem Element von neun Millionen Rumänen möglich. Dies sind die mächtigen Gesichtspunkte, welche uns dazu bestimmen, daßs wir uns ohne Furcht der Tripel- Allianz in die­ Arme werfen. Aber wenden wir unseren Blick nach dem perfiden Nußland! Seit Reter dem Großen strebt Rußland nach der Eroberung des Ostens und nach der Schaffung­ eines groß­­russischen Reiches. Zwei Jahrhunderte lang waren wir die Lieferan­­ten der Kriegsvorbereitungen Rußlands und vergossen wir unser Blut im Interesse der Durchführung seiner Politik. Und für all dies bezahlte es dadurch, daß es uns Bessarabien nahm, heute gegen uns in Bulgarien aufreizt und die Bulgaren in der Dobrudscha auf­­hebt, uns. Die­ Provinz zu entreißen. Die, es so, fiktveren Herzens Her­­gegeben, wie ich dies in meinem in drei Nummern des „Nomanul“ erschienenen Artikel „Das perfide Rußland“ beriefen. Der rumänische Staat steht Rußland bei der Verwirklichung seiner goldenen Träume im Wege und dar­um ist es sein­nteresse und eine Nothunwendigkeit für Rußland , Rumänien zu annektiven, sobald ihm dies möglich sein wird. Nubland braucht sich nicht, wie Oesterreich zu fürchten, daß­ es nicht im Stande sei, 5 Millionen Rumänen zu verschmelzen, er unter­­nimmt die Affimilirung der ganzen rumänischen Race und wenn es dabei auf Schwierigkeiten stößt. Dann — wir sind überzeugt davon — greift­ es zu dem in Bessarabien angewendeten Modus. Den dort seßhaften Rum­änen ist es verboten, rumänisch zu reden, ja es werden ganze Dörfer nac­­­ dem Kaukasus übersiedelt, damit man in solcher Weise Bessarabien des rumänischen Elements beraube und Ruffen an seiner Stelle anstelle, um nicht den Numänen gegen­­über in Oesterreichs Lage zu kommen. Auch daraus geht Elar hervor, daß nicht blos von dem Soldtat unserer siebenbürgischen Brüder die Rede it, sondern auch von dem Bestande des Königreichs Nu­­mänien, welches heute der Kernpunkt des Romanismus ist, wie einst Siebenbürgen die Wiege desselben gewesen. Nehmen mir uns daher in Acht, daß wir nicht mit jener­ Friegerischen Wolitif, welche wir am Friedenskongreß befolgten, die Interessen unseres Vaterlandes kompromittiren und die Lage Ee­s siebenbürgischen Brüder noch ver­schlimmern. &enfen wir unsere Schritte auf Bessarabien ; diesez in Alumäniens geraubte Tochter und sein Schicjal it schlim­­mer, als dasjenige Siebenbürgen. Die Bischofskonferenz. Budapest, ren Aus der Provinz, R. Miskolez, 1. September. (Drig.-KRorr) [Die Demission des P Vizegespans Sofefkevay — ein suspendirter Bezirksarzt] Das Gerücht von der Abdankung Zofef 2 Ev­ay’3, bestätigt sich. Das Bedauern über diesen Entschluß Des trefflichen Mannes it in allen Kreisen äußerst lebhaft. Levay steht seit 30 Jahren im Dienste des Borsoder Komitats. — Der Obergespan Dr. Julius v. Mitlós suspendirte den Sajö- Szt.-Beterer Bezirksarzt Dr. Schröder. Anlaß zu dieser Maßregel bot der Umstand, daß der Bezirksarzt den sanitären Zuständen der ihm anvertrauten Gemeinden nicht genügende Aufmerksamkeit ge­reget bet überhaupt in seiner Amtsthätigkeit seinen Eifer ent­­ridelt hat. Engelweuigkeiten. (Das Bregnatur) wurde dem zum­­ Konsul­ der Republik Nicaragua ernannten österreichishen Staatsbürger Julius Neinig in Triest ertheilt. NA (Ernennungen) Dr Sal Frosch zum ordent­­lichen Professor am Hermannstädter Obergymnasium ; Karl Chom­­­ofy zum Zeichenprofessor ebendaselbst; Rudolf Mattie zum Zeichenprofessor am Privigyeer Gymnasium ; Julius Halafi zum ordentlichen Lehrer in Nagy-Regye; Elma Wollmann zur Direktrice der Preßburger Staatlichen Lehrerinen-Präparandie ; Koloman Remenczky zum ordentlichen­­­ Professor an der Neusahrer Höheren Mädchenschule ; Cäcilie Naushmann zur Leiterin des I­nternates der Wreßburger höheren Mädchenscule ; Mola Herrman zur Lehrerin an der höheren Mädchenschule in Budapest ; Therese Litffhamer zur Leiterin des Internates der Mensoh der höheren Mä­dchenschule; Agnes Buzogány zur Lehrerin an der höheren Mädchenschule in Leutschau ;­­ Therese Herrmann zur Lehrerin ebendahin; Solan Kalmár zur Lehrerin an der höheren Mädchenschule in Temesvár ;­­ Albertine Eidic-Kövesdy zur Lehrerin an der höheren Mädchenschule in Fiume; Kornelia Fircesa zur Hilfslehrerin an der höheren Mädchenschule in Trencsin; Micheal Klimks zum Leiter der höheren Mädcenschule in Deutschau ; Arkadin A­nkres zum ordentlichen Lehrer in Dubovagz; Ervin Fillepich zum Zollamts-P­raktikanten in Arad.­­Deffentliche Danffragung. Der U Unterrichts­­minister spricht der Täu­fer und Tóvároser Sparkasse, welche zur Auslegung von Schülerprämien 50 fl. spendete, Dant und As­erfenmung aus. Statutengeneh­migung. Die Statuten des Nagy- Tapolesänyer Katholischen Klubs wurden genehmigt. Namensänderungen.­ In Budapestt: Sofef Stig­­liß auf „Drmai“; Johann Schwedendorf auf „Sugar“; Emerich Sabit auf „Benlö“; Alexander Froihinger auf Arany" ; — in Szelelyfere: Johann Spiker auf , Hegyi" ; — in Gzegled: Sigmund Schweiger auf , Ozántó" ; — in M­arasdin: Emil Szibil auf „Lendvai”; — in Buda­­p­est: Wilhelm Stiepani auf „Stefaniai”. (Bersonalnmachrichte­n) Der Dekan der philo­­sophischen Fakultät Der Universität Dr. Emil BPonori-Them­­rem wi it: von seinem Urlaub zurückgekehrt. — Der Pfarrer­ des VII. Bezirk­ Béla Tothfalusfy­it von seiner Auslandsreise wieder in der Hauptstadt eingetroffen. Baron Karl Yukary­ U Klausjen­­burg telegraphirt man uns: ‚Gestern. Nachmittags­­ wurde, unter außerordentlicher Theilnahme der Neid­tags-Abgeordnete Baron Karl Hupar sen. zu Grabe getragen. Unter den L­eidtragenden sah man den Staatssekretär Albert Bed ő, die Bischöfe Domini Sz­af und Bojef Ferencz Obergespan B éld, mehrere hier weilende Reichstags-A­bgeordnete und­ die­ Siebenbürger Aristokratie,­­ die sich vollzählig einfand. (Installation des Seelsorgers Fried­­ri­ch Baltik-)Aus Balassas Gyarmatmird«ge­­meldet:Unter ganz ungewöhnlichen Ovationen und mit seltener Feierlichkeit hat gestern die Infmllation des evangelischen Bischofs­­ Friedrich­ B­a«l’tik«in seiner»Eigenschaft als neu gewählter Seel­­sorger der Balassai Gyarmater evangelischen Kirche stattgefunden.Die Stadt-und Eis-Kirche ware 11 festlich­ g­eschmückt.Se«11ior Johån 11" Svebla vollzog in der Kirche die Zeremonie mi bob in der Installationsrede hervor, die evangelische Geistlichkeit habe die doppelte Aufgabe, ihrer Kirche treu­ zu dienen und hingebungsvolle, musterhaft treue Bürger des Vaterlandes zu sein. Bischof Baltis um­armte tief bewegt den Nedner und sprach dann selbst eine herrliche, von patriotischem Geiste getragene Predigt. Eine nach Tausenden zählende Menge geleitete sodann den Bischof nach dem Pfarrhause, wo eine stundenlange Gratulationstour stattfand. Es erfolgten Begrüßungen seitens des Komitats, der römisch-katholischen und der reformirten Geistlichkeit, der israelitischen Gemeinde, der Kommune Balafja-Öyar­­mat, des Gerichtshofes, der Advokatenkammer, des Honved-Offizierss­korps, der Finanzdirektion, des Königlichen Schulinspektorats, des Bolt- und Telegraphen-Suspeftorats, der Lehrervereine und anderer Korporationen, des Honter und schließlich des Neograder Seniorats. Joeldy " legter es unter der Führung Paul v. Szontäghs vor­sprach. Nachmittags 2 Uhr fand im Sontitatshause ein Banfet zu 200 Gededen statt, beichem auch zahlreiche Damen, unter ihnen die Gemahlin des Obergespans, anmahnten. Den ersten Toast­ sprach Baltit auf Le Majestät den König. Die übrigen Trinksprüche galten zumeist dem neuen evangelischen Seelsorger der Stadt Balaffaz Gyarmat. Bischof Paul Zelenta.­ Bekanntlich hat der ev. Bischof Paul Zelenkfa kürzlich seinen Nachtritt angemeldet. Die Kirchengemeinden moetteifern nun förmlich in Vertrauenskund­­gebungen für Zelenfa, da aber eine Neumahl unausweichlich erscheint, haben die Sieben in Miskolcz, Diósgyőr, Arnoth, Sujó-FKaza, Csa­nalos, Kölcse, ferner die Großmardeiner ev. Kirche sehen sei unter dem Ausdruck tiefster Verehrung ihre Stimmen abermals auf Paul Belenfa abgegeben. Graf Gabriel Károlyi F.­ Öeitern Vormittags ist die Leiche des so unerwartet aus dem Leben geschiedenen Grafen Gabriel Károlyi in der Wohnung, Andrasfystraße 94, aufgebahrt worden. Der Katafalt wurde im Speisesalon errichtet, welcher ebenso wie der zur Wohnung führende Korridor und das Barzimmer schwarz draphrt ist. In dem prachtvollen, reich verzierten Metallfarge ruht die in einen Salonanzug gekleidete Leiche. Oberhalb des Katafalls it ein Baldachin und an der Wand ein großes Kreuz angebracht, ringsum steht eine große Zahl von Kandelabern mit brennenden Kerzen, während zu Füßen des Sarges die zahlreich eingelangten Kränze placi­t sind. Heute Nachmittags 4 Uhr wird hier im Trauerhause die Einsegnung der Leiche stattfinden; dieselbe wird Abends nach Raplony überführt, wo die definitive Beilegung in der Familien­­pruft am Mittwoch, 4. d., erfolgen wird. Von Trauerhaufe sprechen unausgeregt zahleiche Zelebritäten unseres öffentlichen Lebens, die hier mweilenden Mitglieder , der Artitokratie, Reichstags-Abgeordnete und andere Trauergäste vor; die Besucher werden von den intimsten Freunden des Verstorbenen empfangen, welche ständig an der Bahre weilen. Bereits gestern Nachmittags sind die Grafen Stefan und Tibor Károlyi, die Brüder des Ent­­schlafenen, hier eingetroffen, um die Verfügungen bezüglich­ der Leichenfeier zu treffen, zu welcher auch Abordnungen von Gzegled, Nagy-Körös und Kecstemet hieherfommen. Graf Stefan Karobyi, seine Schwester Gräfin Aurel Deffemfsy und seine Mutter, vermitwete Gräfin Georg Károlyi erschienen gestern Nach­­mittags im Trauerhause, welches sie nach längerem Verweilen tief gerührt verließen. — Der Bildhauer Julius Donáth hat gestern Abends im Auftrage der gräflichen Familie Károlyi die Todtenmasse des verblichenen abgenommen. — Der Demokratische Klub hielt gestern eine Direktionsfigung, in welcher die Verdienste des Grafen Gabriel Károlyi, welcher der Vizepräsident des Klubs gerwesen, gebührend gewürdigt wurden. Der Klub gab seinem tiefen Beileid über das Ab­leben seines P Vizepräsidenten Ausdruck und beschlug, seine Verdienste im Protokoll zu verewigen, auf die Bahre einen Kranz niederzulegen und an der Leichenfeier Korpor­ativ theilzunehmen. — Das von der gräflichen Familie ausgegebene Pfatte lautet: Gräfin Georg Károlyi de Nagy-Károly geb. Gräfin Karolina Zichy gibt in ihrem eigenen Namen, wie im Namen ihrer­ Kinder, der Grafen Tibor und Stefan, der Gräfin Palma veregel Gräfin Aurel Dessermffy, somie namens ihrer Sch­wiegertöchter, “ihres Schwiegersohnes und deren Familien gebrochenen Herzens Runde von dem Hinscheiden ihres Sohnes Grafen Gabriel Károlyi de Nagy-Károly, Reichstags-Abgeordneten, der im 54. Lebensjahre am 31. August 1895, Vormittags 9/2 Uhr, plöglic verstorben ist. Die weichen Reste des Bereinigten werden am 2.d.M., Nachmittage 4 Uhr, nach röm.­Fath. Ritus in­­ der Wohnung, VI, Andrasiy­­straße 94, eingesegnet und von dort nach Kaplony im Szatmárer Komitat überführt, wo am 4. d. M. die Beilegung in die Kaplonyer Familiengruft erfolgt. Die heil. Seelenmesse wird am 6. d. M., Vormittags 10 Uhr, im der Universitätskirche zu Budapest und am 9. d. M., Vormittags 10 Uhr, in dem Patronatskirchen­­ gelesen werden. Budapest, 1. September 1895. Friede seiner Arche ! Der l Uungarische Ingenieur und AT his­teftenverein in Fiume) Man schreibt uns aus der ungarischen Hafenstadt unterm 31. August: Heute Früh trafen mit dem Schnellzuge aus Agram 38 Mit­­glieder des Ungarischen Ingenieur- und Architektenvereins hier ein. Auf dem Bahnhofe Hatten( sic) zahlreiche hiesige Ingenieure und Architekten eingefunden, in deren Namen Geltionsrath­ Hajnal die Güste begrüßte. Im Laufe des Vormittags besuchten die Gäste den Barofs-Hafen,­ den Punto Franco, die Neisihälfabrik, die Mineralöl- Raffinerie, die Schiffswerfte in Bergudi u.s. m. Um 12 Uhr Mittags versammelten sich die Gäste im „Hotel-Deaf“ zu einem Dejeuner, an welchem fast stämmliche Ingenieure und Architekten unserer Stadt teilnahmen. Nachmittags unternahm die Gesellschaft mittelst Separatdampfers, welcher seitens der Hafenbau-Unternehmung zur Verfügung gestellt wurde, einen Ausflug nach Bresucca und nach Abbazia, wo sie bis Abends verblieben. Um 10 Uhr Abends legten die Säfte ihre Neffe auf dem Dampfer „Budapest“ der Ungarisch­­Kroatischen Dampfschifffahrt-Gesellscaft nach Dalmatien fort. Zum Tode des Prinzen Graft Rohan­ Aus S Preßburg schreibt man uns: Die Nachricht von dem traurigen Ende des unglücklichen Prinzen hat wahrscheinlich nirgends 10 viel Aufsehen erregt als hier, da die Familie Rohan viele Jahre in Preßburg wohnte und die Söhne des hier verstorbenen Bringen Arthur Rohan, sowie dessen Tochter Marie Bertha Hier aufgewachen sind. Das väterliche Erbtheil des wegen Geistesstörung unter Kuratel ges festen Prinzen Gruft wurde duch­ das Preßburger Waisenamt als Vormundschaftsbehörde verwaltet und hier erfolgte auch vor ungefähr drei Wochen die Auszahlung desselben an den in Begleitung seines Freundes Rittmeister No­ch­ol und des hiesigen Advokaten Dr. Neumann erschienenen Prinzen. Die­­ näheren Umstände der K­uratelaufhebung, sowie eine Episode gelegentlich der Behebung des Geldes sind vielleicht geeignet, auf diese in mancher Hinsicht dunkle Angelegenheit ein eigentü­mliches Licht zu werfen. ‚Die Preßburger Vormundshcaftsbehörde, respektive der städtische Oberfisial vertrat in dem von Seite des Prinzen angestrengten Pro­­zesse den Standpunkt, daß die völlige Gesundung desselben durch die vorgelegten drei ärztlichen Atteste nicht betriesen sei, da Die Klon am sehr dehnbaren Ausdrücken abgefaßt wären und sich auf bloße Hypothesen frügen. Der königl. Gerichtshof erster Instanz Tprad­ jedoch trug dem die Aufhebung der Kuratel aus, während die königl. Tafel und die Karte der Appellation des­­tädtischen­ Ober­­fistals Folge gaben und das erstrichterliche Urxtheil ums­­tießen.. Zu. Dieser Zeit finden von Seite der Freunde des P­rinzen beim städtischen Oberfistal­ alle­ Mittel verfügt, um ihn zu veranlassen, gegen das erstrichterliche Urtheil nicht zu appelliren. Man­ versuchte direkt und indirekt den Oberfiskal­­ zu beeinflussen, was jedoch nicht gelang. Nun wurde der Prozeß zum zweiten Male begonnen und diesmal legte Dr. Neumann nicht weniger als jede ärztliche Atteste über den Gesundheitszustand des Prinzen vor, melde in bestimmterer­ Form . abgefaßt. Denselben, al vollkommen genesen, darstellten und „auf Grund längerer Beobagtungen" behaupteten, daß der Prinz, sich des Genusses geistiger­ Getränke jegt gänzlich enthalte, daher sein Leiden aß dauernd behoben angesehen werden könne. Auf Grund dieser Zeugnisse wurde dann die Kuratels-Aufhebung sowohl von der ersten als von der zweiten Instanz ausgesprochen. Am 10. August erschien Prinz Ernst Rohan in Begleitung der obengenannten beiden Herren im Bürgermeisteramte, um sein circa 72.000 fl. betragendes Vermögen’ zu beheben. Auf der Stiege stürzte jedoch der äußerlig gesund ausstehbende Prinz plögßlich zu Boden und mußte mit Hilfe zweier­ Diener in die Wohnung des­ Bortiers g­er­tragen werden, wo er über eine Stunde in einem der Epilepsie ähnlichen­ Zustande lag. Nittmeister Rochel äußerte sichh ärgerlich­ darüber, daß gerade feit ein solcher Anfall fom­men mußte, den er dem Umstande zuschrieb, daß­ der Prinz Abends zuvor „sich’gut unterhalten“ und viel getrunken­ habe. Nachdem‘ der Prinz si) langsam’ erholt hatte, " wurden "die zur Ausfolgung des’ Vermögens nöthigen Formalitäten erfüllt und die Herren nahmen das Geld in Empfang. Aus der Hohen Tátra­ Man schreibt ung aus 9 ab­: Trog wiederholter Warnung durch­streifen noch immer mag­­halsige Touristen ohne Führer die Hochthäler der Tátra. Bei dem Langen­ See stürzte ein Ausflügler ; er hat es der raschen Hilfe, die ihm geleistet wurde, zu danken, daß er mit dem Leben davonkam. Ein Tourist und sein Fahrer werden seit einigen Tagen vermigt. Man glaubt, daß sie eine längere Tour unternahmen und glücklich zurüd­­fehren werden. ---­­(Rennen zu Tou­s.)Das gestrige Rennen zur Tou­ö nahm folgendcherlauf:1.Kompr 11er Verkaufs-Handi­­cap-Preis LOCO Kronett dem Sieger-Distanz 1000 Meter.Todtes« Rennen zwischen­,Bakö«und­,Zipor«,»Küfferle"Drittes..To­­lisateur:5:3(für»Bakö«)11nd5c30(für»8cipor«;Platzwetten: I. 25: 30 (für Baló"), II. 25:72 (für . 34por"). — 2. Ester­­házy­ Handicap. Preis 2000 Kronen dem Sieger. Distanz 1200 Meter. Herrn A. Vechy’3 „Gorinna“ Erstes. , Branyiczió­ Zweites. Totalisateur 5:10; Blazmetten I. 25:37, II. 25:64. — 3. Tóvárosi Handicap. Preis 4000 Kronen dem Sieger. Distanz 2400 Meter. Graf Forgah’ „Rabancz“ G­rites, , Brior" Smeites. Totalisateur: 5:19; . Blagmetten I. 25:51, II. 25:70. — 4. Tatal Handicap. Preis 3000 Kronen dem Sieger, Distanz 1200 Meter. Herrn N. Szemere’3 „BaLo“ Grites, „Fıtneß“ Zei­tes. Totalisateur 5:7. Wlabmetten I. 25:33, I. 25:42 5. Nemetepeger Preis. Preis 3000 Kronen dem Sieger. Distanz 1000 Meter. Ritter Vederers „Mammon” Erstes, „Me­­tella“ Zweites. Totalisateur 5:19. Wlagmetten I. 25:43, II. 25 : 41. — 6. Hürdenrennen. Preis 2000 Kronen dem Sieger. Distanz 2400 Mieter. Graf N. Esterházy’s „Abbazia“ Erstes, „Britti“ Zweites. Totalisateur 5:18; Plagmetten I. 25 : 46 ." II. 25:42. — 7. Berfaufs-Steeplehase. Preis 2000 Kronen dem Sieger. Distanz 4000 Meter. Herren R. Lebaudy’s „Fenegyeres“ Holt sich im Walsomer den Preis. Totalisateur 5:7. (Brände in der Provinz) Man telegraphirt uns aus Dedenburg: In Weingraben ist gestern Feuer aus­­gebrochen, bei welchem auch zwei Taglöhner vers» brannten. Der Brand soll aus Rache gelegt worden sein. (Selbstmord eines Soldaten) Aus Sza­­badska meldet man nun: Der nach Melykut zuständige Honvéd Georg Orban verschwand vor acht Tagen spurlos aus der hiesi­­gen Honvedfajerne. Gestern wurde aus einem öffentlichen Brunnen die Leiche eines Honveds herausgesu­cht, in welchen der verschmundene Georg Orbán erfannt wurde. . . (Eine abgebrannte Ortschaft) Borgestern Bors mittags Fam in der dicht bei Nagy-Somlyó gelegenen Ortschaft Szöllös ein Schadenfeuer zum Ausbruch) und die Bewohner, deren größter Theil auf dem Felde beschäftigt war, eilten herbei, um­ sich an den Löscharbeiten­ zu betheiligen. Allein kaum hatten­ sie sich an die Solarisirung des Feuers gemacht, als in der Nähe der evan­­gelischen Kirche gleichfalls Flammen emporschlugen und etwa eine Biertelstunde später an einer dritten Stelle Feuer entstand. Alles eilte herbei und suchte zu retten, was eben zu retten war. (C8 it evident, daß das Feuer von verbrecherischer Hand gelegt wurde, doc­h­ von den Thätern bisher noch seine Spur. Von den benachbarten Ortschaften im Veßpremer Komitat: Kis-Szölldi, Doba, Verse, Vid, Babrony u. s. w. kamen Leute zu Hilfe, welche mit Aufopferung an den Löscharbeiten theilnahmen, troßdem ist jedoch­ der­ Schaden ein riesiger, da nicht­ nur nahezu 100 Häuser sanımt Nebengebäuden, sondern auch der größte Theil der bereits eingebrachten gedfuna ein Naub der Flammen wurde, so daß die Nothlage der betroffenen Bevölkerung eine sehr große ist. Der Gendarmerie-P­osten in Devecser entsandte sofort mehrere Gendarmen nach der Unglückk­­stätte, wo die weitestgehenden Recherchen eingeleitet wurden. Ein gefangener Hai uisc) Porigen “Samstag waren in dem etwa eine Stunde von Fiume gelegenen Städtchen Borto-Re sicher mit dem F­ange von T­hunfischen beschäftigt, als man um 4 Mir Nachmittags wahrnahm, daß ein großer Haiti ins Neß gegangen war. Sofort wurden die Vorkehrungen in Angriff genommen, um das Ne jammt dem Hat zu bergen, was ein schweres Stück Arbeit war, da das Traubt­ier verzweifelte Anstren­­gungen machte, um loszukommen und hiebei das Not stark bez­ichädigte. Endlich hatten die Leite das Thier niedergemacht, nachdem sie ihm eine Unzahl von Arthieben verfest hatten. Die Beute wurde auf dem Landwege nach Siume befördert, um der Marinebehörde vorgezeigt zu werden, bei welchem Anlasse der Vizepräsident Koloman Teft und Hafenkommisär Raspi anwelend waren. In dem

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