Pester Lloyd, Oktober 1895 (Jahrgang 42, nr. 235-261)

1895-10-01 / nr. 235

ee «­­N 2.6, Gare : " . Abonnement für die: österr.-ungar. Für igen „Pester Lloyd“ (Morgen­ und A .­­Erscheint auch am Morgen nach einem­ Feiertage). Mit Postversendung:" . Ganzjährlich A.2 22.— Vierteljahr]. A.5.5O | Ganzjährlich fl.24. a. Vierteljährl. fl.6.— Halbjährlich f.11.— Monatlich _1.2.— Halbjä­­lich fl. 12 ° Monatlich _ 2.2.20 Mit separater Postversend.d. Abendblat­fes fl. 1 er­re mehr. ir die Ulustrirte Frauenzeitung -- -­­-­­-- » nel 98 Man pronumerirt für Budapest in der Administration des Bester Lloyd“, Dorotheagasse Nr. 14, I. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle bie — Für Wien auch bei Herm. Goldschmidt (I., Vollzeile 6), wo" " selbst einzelne Nummern zu haben sind. j Für Budapest: Inserate werden angenommen: Budapest in der Administration des „PESTER LLOYD" Dorotheagasse Nr. 14, I. Stock, ferner: in den Annoncen-Expeditionen ‚Haasenstein & Vogler, A.W. Goldberger, A. Mezei, Bern­­­­hard Eckstein, I. Blockner. 9.109. 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PR, Edle­nd 17 M. 73 Pf., Italien Spanien : Portugal beim beim Postamte Ober­­pissen beim Postamte Triest 1­17 Fres. 20 Cts., Schweiz b „Anien bei ‚den, rumäni ‚Montenegro bei "den dortigen österr.-ungar­­en 18.88.) ämter 7 «l. Unfrankirte Briers­­ 5 an Staatsvoranschlag pro 1896. Budoseit, 30. September. "M. Aufseinend hat das Budget des Finanzministers pro 1896 in allen­ mittigen Positionen unerhebliche Veränderungen gebracht und nachdem­­ dasselbe bei einem Gesammtumfange von rund 473­­ Millionen Gulden Einnahmen und ebensoviel Ausgaben nur um.­inf Millionen Gulden gegen die Beträge des 1895er Budgets variirt ‚und so mie jenes mit einem Leinen Ueberschuffe der Einnahmen über die Ausgaben abschließt, fordert er im Totale nicht zunnäherer Unter­­­­suchung heraus. einigermaßen geändert jedoch­ zeigt sich die Sachlage, wenn man die von uns seit Kahren, insbesondere aber seit dem Ver­­­­schwinden des Desiztts in Staatshaushalte vorgenomm­ene Separerung« der Ausgaben in Hauptgruppen auch diesmal vornimmt und daber "die Details etwas nahecms Auge faßt unei tabellatische Zusammen­­­stellung der Nettoeinnahmen und Nettoausgabem al so die Erträge nach Abschlag der Spesen und die Ausgaben nach Abrechnung der Mefforteingänge, zeigt nämlich folgende Hauptziffern in Milionen Gulden abgerundet : Retro-Einnahmen , I. Steuern aller Art, intlusive Stempel, Gebühren .Saren: 1889 1890 . 1891 1892 1893 . 1894 1895 : 1896 1770 18056 18213 18510 18982 19283 19619 1627: Tabak, Lotto, Salz, Bolt, 17 EMBER Telephon, Boftspartasfe. 188­9 ° 1890 1891 1892 1893 1894. 1895 "1896 412 417 . 4197 4323 4444 4483 0 4688 4474 Güter, Forste, Eisenmerse, Kohle, Gestüte, Münzen, Bunzigung, I. Geschäfts­betriebe. 1889 . 1890 1891 1892 15­8 187­92024 "3156 V. Diverse Einnahmen: 138839 1890 .1891 . 1892 VGY 404 0.44 0.77 1893 0:76 VI Tansitorische Mehreinnahmen: 1895 2:39 1889 1890 .1891 1892 1893 1894 24 0.7 — — — — Hauptstimme der thtv Einnahmen: 1859 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 "925.9­9399 245.80 260.32 266.09 27273 281.30 38724 : Metto-Ausgaben : 1 V­erwaltung Alle Mnischen und dke 1890 1891 1892 1893 1894 1893d 1896 100·8104«25­109·02111-59117·90123«48128«81 (·Jahr«css­­erforderniß) : 1890 1891 1892 1893­ 1894 1895 1896 129­7 125.81 13550 13640 13701 137702 13827 rar Av: Investitionen: 1895 20:10 1889 1890: 1891 1892 1893 1894 129 122 1178 13:32 "15-25 : 16-35 V. Transitorische Mehreinnahmen: 1889 1890 1891 : 1892 1893 1894 1895 1896 von 2:61 1.45 2:08 0:82 — —­­Hauptname der Netto Ausgaben. SCIJIQ 14 1895 18M 2403 245 "332 28607 27213 28116 284.26 a Bie aus dieser. Me ersichtlich wird, in die Steige der Nettoeinnah­men aus­ den Steuern, Staats­bahnen eine Daunernde, verglichen mit dem Defizitjahre 1890, seither ein Plus von­­ 46 Allkenen MEg, zu Tage geroschen), an ( Mehr­­50:24 Berzent, 1895: 48:72 Berzent und 1896 nur mehr . Berzent sämmtlichen Nettoausgaben absorbirt. Auf In­vesti­­onen entfielen im Jahre 1893: 573 Perzent, 1894: 6 Perzent, 895: 714 Perzent, im Jahre 1896 nicht ganz 7 Perzent. Man sieht entlich, daß die Perzentualsteigerung bei den wirthschaftlich aktiven usgaben nur dadurch möglich war, daß der Steigerung der Erträg­­nisse seine Zunahme der Erfordernisse für der Staatsschuldendienst zur Seite ging, sondern daß festere stationär blieben. Was die Ein­­ah­men-Perzentuation betrifft, finden wir, daß der überwiegende Faktor der Mehrerträgnisse die perzentuelle Steige­ung der Bahnerträgnisse ist, indem diese vom präli- Sefammt-Nettoeinkommen des Staates im Jahre 1893 12.480/0, 1894 12'710­, 1895 12'940/o, 1896 aber 13 ° 50/o ausmachen. Die Steuern sind fast unverändert präliminirt. Doch sind Rechts­­gebühren und Stempel um etwas höher angefeßt. Vergleichemeise weniger Steigerung gemärtigt der Finanzminister von den Gefällen umd Monopolen; er hat nur beim Taleat und Wortgefälle etwas höhere Einnahmen präliminirt, beim Salz- und Lottogefälle nicht. Bon Interesse dürfte die­­ Gegenüberstellung des Präliminares der Staatseisenbahnen und Maschinenfabriken für 1895 und 1896­­ sein. CS sind präliminirt: Daher die ganze N Reinertragspost 38,92 Millionen Gulden gegen 36,13 Millionen Gulden im V­orjahre beträgt, mithin um 2,79 Millionen Gulden mehr, obschon das Jahr 1895 schon um 11­ a Millionen Gulden leer veranschlagt war, als das Vorjahr. Für die Arbeiten am Eisernen Thore und zwar zu Bauzwecken, Aufnahmen und Ersichtlichmachung der Regulirungsarbeiten bei der Millenniums- Ausstellung . fl. 1,892.000 und für Aufsicht und administrative Aus- Hievon entfallen auf Fertigstellung der laut­­ G.A. XXVI: 1888 und XXXII : 1892 im­ Zuge befindlichen Arbeiten über die genehmigten 1012 Millionen Gulden, noch fl. 469.387, für Ergänzungsarbeiten bei Szirnica, Yucz und am soge­­­­nannten Heinen Eisernen Thor 1 Million N sur Ladeufer bec bis zur eg 1894 für diese Arbeiten: fl. 6,991. 808. 08 " verausgabt, es standen daher pro 1895 von den bemiligten 101/2 Mil­­­­lionen Gulden noch fl. 3,508.191.92 zur Verfügung. Der obige Mehr­­­betrag von. fh. 469.387 ist theils aus Modifikationen, theils aus einer ‚Entschädigung von 150.000 Dinar an Serbien (beschädigte Silb­erei­­pläge) entstanden. Wir wollen nun dies Budget vmn­ Bezug auf die Vertrauens­­würdigkeit der präliminirten Ziffern Prüfen und es zu diesem Behufe­n zusammenhalten. Nation, der Konversion, mit dem heute bekannt gewordenen Schlußrechnungsresultate pro 1894 Was finden mir bei­ dieser egemüberstellung ? Das Schlußrechnungs-Ergebniß pro 1894 is­thatsächlich um viele Millionen günstiger als das seinerzeitige Präliminare. Es waren Die großen­­ Mehrausgaben bei den staatlichen Betrieben, der Koloni­­der Ausrottung der Zungenseuche äquiparirt duch enorme Mehreinnahmen gedeckt, darunter bei den direkten Steuern 6 Millionen Gulden, bei den Konsumsteuern 148 Millionen Gulden füt und hier in Betracht kommen. Laut diesen Schluß­­rechnungsziffern hätte der Finanzminister für das Jahr 1896 die direkten Steuern und die Konsumsteuer bedeutend höher veranschlagen er hat dies aber unterlassen und somit ist in d­iesen zmei Bosten allein eine batente Referve von­ mehr 20 Millionen Gulden enthalten. Unter den durchlaufenden Pfosten pro 1896 verdienen nachstehende­ Ausgaben unsere Aufmerksamkeit: Kunstdenk­­­äler bei der Millenniums-Ausstellung fl. 178.000, Honnedunter­­stügung fl. 400.000, außerordentliche Kosten bei der Oper und dem Nationaltheater anläßlich der Ausstellung fl. 174.159, Edelmetall­beschaffung fl..8,028.867, Unterstügungsbeiträge für weibliche Staats­­angestellte im Ausstellungsjahre fl. 120.000, Borschuß auf Petroleum- Tiefbohrungen fl. 50.000, Unterstügung der Adria, der Ungarischen See- und Flakschifffahrt und anderer Schifffahrt-U­nternehmungen fl. 1,162.000 u. j. m. Unter den Investitionen­ heben wir Ergänzungs­­bauten bei den Staatsbahnen mit 11­ Millionen Gulden, Fiumaner Hafen mit 1 Million Gulden, Neubauten und Instellftionen bei den Staatsbahnen mit fl. 5.926.550, Flußregulirungen mit 3 Millionen Gulden, Bauten beim Tabakgefälle und eine große Anzahl Theilraten auf begonnene und fortzufegende Investitionen hervor. Das Bestimmtbudget lässt das Fortschreiten auf dem Wege der Kulturerhöhung deutlich erkennen. Unsere Staats­­verwaltung bekundet das Fernbleiben von überschwänglichen Anfore­derungen an die Steuerträger, durch vorsichtiges Er­effen der Kräfte der Nation, daß sie günstige Erfolge auf vielen Gebieten nur auf diese Art für erreichbar hält. Außer dem Handel und der Industrie, außer dem Verkehrswesen und der Landwirthschaft st­and­ das Unterrichts­­wesen dabei nach Gebühr berücksichtigt und man kann mit Fug und Necht sagen, daß dieser Staatsporanschlag bei jedem Beurtheiler den Gindrud besonnener und vernünftiger Art der Verwendung der Cin fünfte hervorrufen muß. Die Erwartungen, melche man an das Regime des Finanzministers Lulacs knüpft, können vollauf in Erfüllung gehen, wenn diese Grundfäbe intakt bleiben und die Nichsichten bei­­behalten werden, welche bei der Abtasfung Dieses Budget maß­­gebend waren. "II. Gefälle und Monopole. Druckerei, Gebäude, Bergmesse, bewegliches Stad­svermögen : "1889 1890 1891 1892 83: 19 2:61 1893 2:59 2:58 un 1590 1891: 1892:­­rtung der Ausgaben, neun Sumachse des Bedarfes 1 Jahre 1893: 4194 PVerzent, — sind fl. 1,992.000 veranschlagt, gaben: 1889 101 ° 7. ‚1889 1114 1890 1891 as 46 135 höherer Dotiwung der 1893 3321 1893 0:75 1894 1895 1896 2:74 : 233 2:40 AN Eisenbahnen und Maschinenfabriken: 1894 -1895 34:66 3 13 U. G Staatsschulden sammt Eisenbahn-Acquisition gentliche A­dministration des Landes Perzent­ in das­­ 1896er Budget eingestellt. 1894 0:65 t mu. MESET égetni ése Vorfhuß: SR partizipiven. . minírten gaben fl. 100.000. 1892 1:03 pe PBarallel biemit KÖ zeigt aber 1894 0:64 fid zwar diefe it 1895 0:74 1895 0:58 1896 38:92 1896 0'96 1896 1:05 1896 0-56 1896 19:62 und Die 439 gemeinfamen Aus TÉSÁSKAKÉRI Millionen eine Ve t­­nicht lediglich für den Staatsschuldendienst, sondern EMDAING. zuzuschreiben. — hat nämlich 1894: 43,23 BEER, e% Bisher waren. Tönen, Millionen "Gulden die Einnahmen der Staatsbahnen mit --- 940 te Ausgaben der Staatsbahnen mit --- an­teinertrag der Staatsbahnen mit je Einnahmen der Maschinenfabriken mit ‚Die Ausgaben der Maschinenfabriken mit einertrag der Maschinenfabriken mit --­­ie Einnahmen. Diósgyőrs mit je Ausgaben Dissgydrs mit 6191885 49384 Reinertrag Didsgydrs mit --­­--­­--­­--- 1148615 0.8384 Volkswirthschaftliche N­achrichten,­ ­8Finanzielles, Desterreigisch-Ungarische Bank) Der Geldbedarf ist anhaltend ein ungewöhnlich großer und die Anforde­­rungen an den Geldm­arkt ein sehr starrer. Am Schalter der Bu­das­pester Hauptanstalt der Oesterreichisch Ungarischen Ban wurden heute Accepte im Betrage von 7/2 Millionen Gulden eingereicht. Die Geldversendungen nach der Provinz seitens der hiesigen Geldinstitute halten ungeschmáht an. Das Gerücht über die Demission des rufsischen Finanzministers­ kann auf ein Coup von rufsischer Seite sein, um die deutschen Bankiers für die fore­derungen Witte’s mi­rbe zu machen. Dann aber war dieser Coup ein mißlungener, denn die Berliner Börse hat nach dem alten Sprichwort : „Was man wünscht, das glaubt man“ das Gerücht mit einer kleinen Kurserhöhung begrüßt und somit gleichsam —­eslomptirt. Nun aber zeigt­ es sich auch, daß die Aussprengungen, die mehrtägige Anwesen­­heit des russischen Finanzministers in der deutschen Reichshauptstadt — er hatte sich noch einen vortragenden Nath seines Ministeriums aus Petersburg wngkommen lassen — habe mit finanziellen Angelegen­­heiten nichts zu Schaffen, den geradewegs entgegengeseßten Sachverhalt bemäntelt sollten. Ruhland hat deutsches Kapital für seine i weit­­reichendem finanziellen Pläne und Bedürfnisse­­ in Anspruch nehmen wollen, hat er aber nicht erlangen können. Wenigstens bisher nicht, und die Ursache davon dürfte hiögít. wahrscheinlich in dem Vorgehen Mitte’3 liegen. Das Wesen der Finanzpolitis Wyschnegradsti's ist zwar aufgegeben, aber von der national beschränkten gattit dieser Politit hat, sich auf Witte wo nicht völlig lossagen können. Moschnegradsti hat die franco-russische Allianz mindestens auf dem Geldmarkte effeftuiren wollen, er hat ausschließlich französisches Kapital zur Hebung und Sank­ung des ruffischen Kredits gesucht. Die Folgen sind bekannt: für die zweite ruffische Anleihe reichte der französische Chauvinismus nicht mehr aus, die Franc wollten sich nicht mehr in ruffische Renten verfliehen und die russische Finanzverwaltung mußte einen großen Theil der Rente selbst übernehmen. Dieses Fiasko war wohl der michtigste Grund dafür, daß Wyschnegradski auf die süße Bürde seines Amtes ver­­zichten mußte. Sein Nachfolger, der nicht nur für die großen asiatischen Bahnbauten und für die ruffischen Abmachungen mit China vor«­zusorgen hat, sondern sich auch mit der umfassenden Konzeption einer Nentenkonvertirung, und man halbwegs möglich, aus einer Regelung der ruffischen Valutaverhältnisse trägt . Herr v. Witte hat es mehr für verfehlt erlangt, daß ein Kredit merkender Staat fs von der Fügsamkeit und dem Wohlwollen eines einzigen Geldgebers abhängig mache und bat sich darum, so wenig er es zugestehen wollte, dem deutschen Kapital zu nähern gesucht. Aber wahrscheinlich nicht in ent­­sprechender Weise. Die auswärtige Bolität Lobanoff’s hat dem Griheinen Witte'3. zwar angemessen präludirt, die Leitung der russischen Staatspolitif marschirt ostentativ an der Seite Frankreichs, sendet aber immer freundliche Grüße nach Deutschland — und da mögen gerade politische Erwägungen den Kalkül Witte'S ein wenig getrübt haben. Er wird der Meinung gewesen sein, das deutsche Kapital werde sich, nur um die französischen Bantiers auszustechen, geradenwegs an ihn herandrängen, werde auch unter den drückendsten Bedingungen ein Geschäft mit Rußland abzuschließen suchen. Und darin hat er sich entischieden geirrt. Das deutsche Kapital sagt ebenso wenig wie ein anderes Kapital politischen Chimären nach, es sucht vor Allem nach acceptabler Verzinsung und­­ Sicherheit. Selbstaufopfe­­rte da in Anschlag sämen, schon aus patriotischen Motiven nicht, soweit denn Selbstaufopferung wäre Schwächung der nationalen Kraft. Kostspielige und aufdringliche Sympathie­­bezeigungen, oder gar Liebedienerei durfte man somit von den deutschen Bankiers nicht erwarten; sie haben es, bei aller ihrer Mei­­­ung, sich fruchtbringende Anlagen zu schaffen, durchaus nicht nöthin, sie jedweder Proposition des russischen Simanzm­imisters Witte zu fügen. Sie fünnen marten, bis Herr v. Witte seinen harten Sinn ändert, oder bis ein etwas mehr unbefangen rechnender Schablanzier Be bleibt nur a Cine, Alt . Tung­it seine Art nicht; in Petersburg, auftaucht. land Geld brand, x Handel, (Der Waarenverfehr Ungarns im Jahre 1894) Das Landesstatistische Bureau versendet soeben die Zusammenstellung des Waaren­verkehrs im­ ver­troffenen Jahre. Aus derselben geht hervor, daß der Verkehr sowohl in Bezug auf die Mengen, als aug in Bezug auf den Werth zu­genommen hat und einen Gesammtwert­ von 1108 Millionen Gulden. DE­eze repräsentirt. Es betrug Auf Lieferung wurden geschlossen­ Aktien zkx 48920 bis 49020 Hypothekenbank zu Eskompte-1 und Wechslerbank 3 311.—, Oefterreng ij Aktien zu 405.— bis 405. 90 Südbahn zu 113.10 Desterreichisch-Ungarische Staatsbahn-Aktien zu 393. ur. Er gEungR ze­it notirten: Defterr Aktien fl. 405.3 Präm Tel­geschä­ft: Kursstellung in TS ichif­ Kredit- Aktien auf morgen fl. 2.50 bis 3.—, auf agt Tage bis 7.50, per Ultimo Oktober fl 13.— bis 14.-—, Totale .-- 1.108,222.000 Der Werth der Ausfuhr it noch immer um 163 Millionen Gulden höher, als der des Importes und hält sich so ziemlich­­ auf dem Niveau­­ der legten drei Jahre. Seit dem Jahre 1882, seit 13 Jahren, hat sich der Gesammtverkehr um 34 Millionen Meterzentner, beziehungsweise um 224 Millionen Gulden gehoben. In Bezug auf die Menge hat fs die Einfuhr innerhalb des erwähnten Zeitraumes verdreifacht, während In Bezug auf die Einfuhr steht Oesterreich nach wie vor mit 80,76 PBerzent obenan, damn folgen Deutschland mit 528 Berzent, Serbien mit 393 Berzent, Ital­ien und Rumänien mit je 22 Berzent. — Bei der Ausfuhr entfallen 72 Berzent auf Desterreich, 13­06 Ber­zent auf Deutschland, 258 PBerzent auf Frankreich und 214 Perzent auf England. . Dem Auslande gegenüber it unter Handel sehr be­­deutend aktiv, mit An von Serbien, wo die Einfuhr zu und den Transport um mehr als das Bierfache übersteigt. Vom Steinbrucher Borstenvieh­markt­ Im heutigen DBerfehr am Steinbrucher Borstenviehmarkt gelangte die mit dem geringen Tage eingetretene günstige Wendung auch ziffer­­mäßig zum Ausbruch. Der von uns im jüngsten Abendblatte signalis­ierte Abtrieb aus den dortigen Ställäfen hat nämlich bereits be­­gonnen und umfaßte Heute 776 Stü­d, wodurch sich der Stand auf 23.664 Stüd herabgedrüct hat. In der heute unter Vorfig des Herrn Ferdinand Eigel stattgehabten ordentlichen General­­versammlung der­­ Steinbrucher Borstenvieh­­händler-Halle gelangte der Bericht des Vorstandes zur Berlefung. In demselben wurde auch das Auftreten der Schmeize­­reude in Steinbruch erwähnt, auf die traurige Situation, die hiedurch entstanden, hingewiesen und fonstatirt, daß die Grabierung eines Marktgerichtes und die Erweiterung der Wasserleitung nothunwendig ist. Es ist sehr erfreulich, daß die Borstenviehhändler-Halle sich mit den Mitteln zur Sanirung des dortigen Pfanes bereits beschäftigt; hoffentlich melden sich deren Mitglieder auch bereit finden, an den vom Aderbauministerium in Aussicht genommenen und größer angelegten­­ Umgestaltungsarbeiten aufs Kräftigste theilzunehm­en (Erport-Udygeßbuch für den Orient Aus­­land und Raufaju­s) enthaltend die S­mport- und Erport­­firmen vom Orient, China, Japan, Bergien, Rußland, Raufafus, Ägypten, Tunis, Tripolis, Marotto, Zanzibar, sowie Grportfirmen aus Oesterreich- Ungarn, vedigirt ımd herausgegeben von D. Spiger, M­edakteur der „Wolfen­ Zeitung“ in Wien (in Kom­mission bei Moriz Berles) liegt in neunter Ausgabe vor. Ein aus­führliches Sachregister in deutscher und französischer Sprache und ein nach Staaten geordnetes Inhaltsverzeichniß, ein geographischer Inder für den Orient, Rußland und Oesterreich-Ungarn, ein Ver­­zeichniß von Hotels erleichtern den Gebrauch des nüslichen Nach­­schlagebuches. (Der französische Text bedarf dringend einer ein­­gehenden Sorrektur).­­Insolvenzen. (Zahlungseinstellung in raten. ) Der Tuch- und Futterwaarenhändler Alexander Faß! hat seine Zahlungen eingestellt. Die Passiven betragen fl. 100.000 und sind vornehmlich Budapest und Wien in Mitleidenschaft gezogen. Wie zr vernehmen, wurde über das Vermögen der Insolvenzen der Konkurs verhängt. An der Nakhbörse war die Tendenz . fest und Oesterreichische Kredit-Aktien zu 405.80, Ungarische Kreditbant-Aktien zu 489.50, 490 Estemptebant-Aktien zu 312.—, 312.75, ter­­reichisch-Ungarische Staatsbahn-Attien zu 39 396.50. gehandelt. Oesterreich­is­che­ Zum Schluß blieb etp dit -Attien 406.80. Getreidegeschüft. Termine Be Rahm unverändert bei mäßigen Umfäben. In ‚Verzehr famen : e per Frühjahr zu fl. 6.80, Sl. 681, Mais per Sant au fl. 4.45, fl. 4.43, fl. 4.43, ee per Sr zu fl. 6.08, fl. 6. 07. » Abends notirten: Weizen per Gerlen zu fe Gelp, fl. 6 6.30 Waare, eizen per Babe zu Geld, fl. 6.82 Waare, Roggen per a­r Geld, fl. 5.68 Waare, Roggen persrübj Gelb, fl. 6.08 Waare,, Mais per er Geld, fl. 4.44 M Waare, Mais per Septem 1895 zu fl. —.— Gebe, fl. —.— Waare, Hafer fl. 5.59 Geld, fl. 5.60 Waare,­ Hafer per fl. 5.86 ®eld, fl. 5.87 Waare. ee) BE A E átb vev Geld, fl. DYAECHSO 11. gyei Waare. Meterzenitner 33,627.000 42,639.000 - i8,206.000 und Münzen MI. 89.— bis an tale quale ME. 7 oe ""«— Saaz,27 Septen1be1(MelzernKohn)Dxe1nmt . Jungfreu Jukchte gemeldete feste Tendenz hat sexther noch weicher«« zyoxtschritte geinathDxePoduzenten sehen jetzt-daß sie den Ext der Ernte überschägt haben und verhalten sich deshalb bei dem § faufe sehr reservixt. Die Vreise scheinen nunmehr doch ihren punkteuericht zu haben,da sie frch bei bestehend ex flotter Nachfr­iete d­och­en eine Woche lang behauptenO­ ’ murden bis fl. 19 per Borstenvicehmarft. Steinbruch, 30. September. Orig. -Telegr.­ Bei der Borstenviehlohbändler-Halle in St brud. Tendenz: unverändert. — Borrath am 27. Septem­be 24.440 Std, am­ 28. und 29. September, wurden — Stüc aufgetrieben, 776 Stück abgetrieben, demnach verblieb am 30. Septembe­rn Stand von 23.664 Gtüd. Mit notiren: Mia fehweine: Ungarische prima: Alte fhmere von —— bis —— fr., mittlere von —— fr. bis —— fr, junge scmere von DA iv bis. 55— fr., mittlere von 54 fr. bis 55— di, leichte von —­­fr. bis —— fr. Ungarische Bauern maare: schwere von —— fr. bis —.— fr, mittlere von —.— fr. bis —.— fr., leichte en —— fr. big —.— fr. Rumäni­ger {chwere von —— fr. big —— fr., mittlere von —— fr. bis —— fr. leichte von —— fr. bis — fr; Rumänische Original Stadel): In DOM, er bis fr., leichte von —— fr bis —— fr... Serbische: jchmere, von 583­ fr. big Bd­st mittlere von 53— fr. bis 54— fr. leichte vol! —— Te boy on (Breie ‚per Kilogramm-beiwicht in Kreuzern. : Usancem­äßige Abzug nur bei Mastlchmweinen von Brutto-Lebendgewicht per Baar 45 Kilogramm­. Bei Mast- und mageren Schweinen Abzug vom 4 Perzent vom Schaufpfeife­n zu Gunsten des Käufers. Bei Klassie­fizirung der Schweine wird deren volles [Rebend-]Gewicht als Balis angenommen.­ Für die Einfuhr...­­.­ —.­­Die Austuhe rs Stüd - 354.000 3,231.000 3,585.000 .Werth in Gulden 546,278.000 562,564.000 die Steigerung der Ausfuhr nur 43­64 Berzent ausmacht. In der Einfuhr spielen folgende Artikel die Hauptrolle : Gulden Baummolle und Baummwollmwaaren ‚74,595.000 Wolle und Wollmaaren --­­.­­- 50,901.000 Kleider, Weißmaaren und Pugmaaren. BEN: 33, 436.000 Seide und Seidenwaaren 31,788.000 Leder RIO DELSHEHODER .-- 27,824.000 Otter u­nd Lnenwaaren.-. --- 27,537.000 S­ZETÜGNN TEL öszstz­e . . 23,565.UUU Instrumente,Uhren, Kurzmamen --. 23,545.000 Maschinen... -.... 20,602.000 einen und Leinenmaaren .-- 20,460.000 Getreide und ERHEISE Sr --- 20,021.000 Do amd Kahlenrı zése nn --- 19,434.000 Schlacht- und Zugvieh --­­--­­--­­.-. 17,765.000 Literarische und Kunstgegenstände .­­Er 976.000 TE­er . 10, 793.000 Uneodle Metalle und M­aaren aus folder .-- 10, 697.000 Obst, Gemüse und Pflanzentheile 10.484.000 Kolonialmaaren a a > 10, HABLODO. Die wichtigsten Artikel des Exports sind: Gulden . ...171,041.000 ...140,050.000 ... 29,319.000­­.. 24.446.000 2. 23,369.000 .2.18,293.000 wa 18, 105.000­­ 442. 000 9, 623.000 Getreide und Mehl --- --- --­­--­­"Edgladgt: und Zugvieh Dolsundswohle a. Nenn. G­etränke ... ... Thierische Produkte --- --- --­­Gemüse, Obst und Pflanzen Wolle und TEN Zuder .­­. Verschiedene Thiere . Die Einfuhr von Edelme­st­al­l­en betrug fl 38,196.000, die Ausfuhr dagegen fl. 5,191.000. An Bezug auf Provenienz und Befimmungsort vertheilt sich der Verkehr folgendermaßen: 8 betrug Einfuhr, Yusfuhr Merth in Gulden 442,258.285 . 406,973.941 6,824.897 ° 7,273.918 23,837.860 73.421.427 1,362.248 °­­ 7,098.710 10, 913.541 10,014.077 2,240.7456 je non Entfernung der Empfangsstation) ij ehvitriol prim fl. 3.— bis fl. 3.20, lenyt ol fehmbda 1.2.75 Bu 2.90, Kupfervitriol, fl 24. 2 .—. Opeeije ab = ver 100 Kilogr­­ette i in EN | . _ Gen­dgüftsberichte. Budapest, 30. September. Witterung: heiter. Thermo­meter + 11.2? ©, Barometer 769 Mm. Wasserstand abnehmend. Bei mäßigen Winden haben Temperatur und Luftdeuf geringe Uenderung erfahren. Das Wetter it heiter, trocken und mar. Borerst ist eine Uenderung des Wetters nicht zu erwarten. Lffettengeschäft. Die Stunmung war heute unwesentlich freundlicher fü­r internationale Werthe und zeigte fi namentlich für Oesterreichische Kredit und Staatsbahn-Aktien größere Kaufluft. Der Volalmarkt war ruhig. Baluten und Devisen haben seine wesent­­lichen Veränderungen erfahren. Der Verkehr war in internationalen Werthen etwas lebhafter. Mn der Barbörse wurden behandelt: Ungarische Kredit -ketten zu 189. 25 bis. 490.—, Nima-Muränyer zu 288.50,­­ Oester­­reichische Kredit-Aktien zu 404.80 bis 405.40, Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahn-Aktien zu­ 392.— bis 394.—. An der Mittagsbörse kamen in Verkehr: Negale-Obli­­gationen zu 100. 00.50, 9 ft tıjche Bant zu 102.—, Theresienstädter Spartaffe entral-Spartaffe zu 852. —,­­ekben aá ettek deák elettrische Strabenbagn zur bis 101.10, Zandes-Bentral-Spartaffe-Pfandbriefe " Totale... 22961 3230 "1813: . . 482. 225 Bis 22. Sept. ausg. 480215 32924 349369 44804 87507 SB 4474 7734, Totale. 512176 34585 43103 46617 674897 EIKE 4631 737879 Die Versendungen dagegen betrugen in Ung. Bun 143 101 665 6049 Südbahn . .. — —­­———— — DDrIs Ues 12251()1 — 117 10 Sid-D.Cd. «Gel. _ — —­— —­­Totale .. 1365 202 OB. 100 ADS ED. Bis 22. Sept. ausg. 15626 4708 4302 5402 21954 7867 10140 Totale. 16994 4910 4566 5079 22392 3­92 10151 65206 Donauaufwärts­transitirten in Tonnen mittelst. DD. :Sc.-ej... 1007 . 720 121 5439 — Olut- u, Seetiftfahrt Ty­p Hugsdijte.. 500 200 396 Totale. 1607. 7200 121 5830 7. 306 Mehl: Zufuhr per tananide ROSEN .............. ., » ,,Srd Ia)n .... .... »DDOch Ues otaler ns Tonnen M­eh­l-Abfuhr per Ungarische RE RONE TE NZLKÉTA 4670 Tonnen Sindbahn. . .. Be He­ed Ge NATRÁSÉS D..9.­50, -Gej. ................ 2066 Totale Abfuhr .......... Bis 22. September ausgewiesen .. .. .. .... 387812. » sotale.....ötscczotonnen X) In der forrespondeirenden Mode des Barjahres betrugen die Zufuhren­: 18493 7. Weizen, 1936 7. Noggen, 2141 I. „Gerste, 1588 2. Hafer, 347%. Diaig 82 Z. Vene, 30 2. Diverse. Lotele , 24610 Tonnen. ; **) Der Ausweis des Westbahnhofes ist uns nit zugenommen. Kunft Dünger. („Hungaria“ K­unftdünger­, Schwefelsäure­­und chemische Industrie-A.-G.) Trot­zer vorgeschrittenen geit it im der abgelaufenen Woche noch eine Anzahl von­ für Körnerdüngung bestim­mten A­­fträgen zur prompten Ablieferung eingelaufen, und wenn, wie dies die’ meteorologischen Berichte erwarten lassen, das schöne Wetter anhält, so steht zu erwarten, daß Fabriken noch bis­­­­spät in den Oktober hinein nut Effekturrring von NachtragP OrdreZ-­­beschaant sein werden an diestellung gelangten ferner größere Posten Wenmartendunger dessen Verbrauch von Jahrquahrs zusehends zunimm­t Dkrs Hauptinteresse konzentrirt sich jedoch auf« Abschlüssemn »Am­moniak-Superphosphatem frierzbeIrdungung designert und wirkt r­uf das Geschaf die intensive Zucku Hausse" strim­m­endAnnd ungleichen Grunde beginnt du Nachfrage, fürUulrsalpeter Ueber ElJtaer Teernuna eine lebhaftere zu werden. Die Preise hielten ss auf dem vorwöchentlichen Niveau ; notirt: Doppel- Superphosphat 20-220 fl. 6. bis fl 6.65, prima Superphosphat 16—18% Fl. 250 bis­ fl. 5.05, echt indisches gedäm­ptes Knochenmehl 4—41/2 + 250/0 fl. 6.20 bis fl. 6.50, Thomasichlade 18—20% Thomasichlade 22­—25%0 . fl. 3.70 bis fl. 3.50 bis fl. 3.75, fl. 3,85, Kalidünger 20— 25% fl. 2.75 bis fl. 2.90, Ummo­­fl. 5.35 bis. niaf- Superpbos pbat 10--12%0 + 3—59/6 fl. 6.50, Schwefelsaures Kali 90—969/9 fl. 11.25 bis fl. 11.09, Chili-Salpeter, prompte. Lieferung fl. 11.50 bis fl. 12.— N Lieferung per Frühjahr 1896 fl. 11.20 bis fl. 11.50. OBreite per 100 $ilogr. mélusive Sad, brutto für netto " " " " ” 161 Tonnen 20 % " « O « deeonnen Nachtrag zur Handelsübersicht der Woche. Die Zu­uhren der abgelaufenen Woche betrugen in Tonnen , mittelst Weizen­diogden Gerste Hafer Aats Reps z7 Sibtahn ann a 5454 5 2492 624 60 = an SHE 40 60. 140 — , d.h Bei... en 717 —_ 19 Sit u. Seeschifffahrt” _ _ — —­­Hrrgscl­ rIse..-....1 1815 : 610. 1049: 412 Yandzufuhren .. .. .-. — — 5

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