Pester Lloyd, Januar 1897 (Jahrgang 44, nr. 4-27)

1897-01-05 / nr. 4

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Lebhafter wird die Diskussion werden, wenn die Frage des Terminhandels auf die Tagesordnung gestellt wird, denn gegen diesen, insbe­­ondere den Getreide-Terminhandel richten sich die Hauptfragen der Delonomen. Der „Papiermeizen“, heißt es, das ist die Grundursache der niedrigen Getreidepreise, und nun werden alle möglichen Beschuldigungen gegen den Getreide-Terminhandel vorgebracht, wie mir sie in allen agrarischen Blättern Deutschlands, Oesterreichs und Ungarns täglich zu lesen bekommen, und die in der Berliner­ Börsen- Enquete eine Hauptrolle gespielt haben, ohne daß es bisher gelungen wäre, einen raren, unanfechtbaren Beweis für alle diese Gravamina weder auf wissenschaftlichem noch auf praktischem Wege zu erbringen. Das Hauptarguiment für die Behauptung der ungarischen Agrarier, daß die­­ Preisbildung des­ Getreides durch den­ Terminhandel gefälscht erde, liegt daran, daß Angebot und Nachfrage sie nie in natürlicher­­­eise entwik­eln können, sondern daß durch die forscirten Operationen einzelner Operulanten, welche masfenhaft Schlüffe auf den Markt merfen, die Preise unnatürlich gedrückt werden (denn gegen eine Hauffe- Operation, welche dieselben hebt, hätter man ja nichts einzumenden !) zum großen Schaden der ganzen ungarischen Land­wirthschaft, die unter den Manipulationen einzelner Spekulanten leiden muß. Welche Waffen angewendet werden, um­ die Gegenlage zwischen Landmwirthischaft und Handel zu steigern, zeigt deutlich jene in den agrarischen Zeitschriften formulirte Anklage, daß die Börse nach der Ernte, der mictigsten Zeit des Verkaufes für die Land­wirthe, stets durch mafenhafte Ausbietun­­gen von Terminweizen einen Druck der Preise herbeiführt, um den Sutschefitern das Getreide­mehlfeil abzunehmen, während im Spät­­herbst und Winter, sobald ein erheblicher Theil der Ernte in die Hände der Kaufleute­ gelangt ist, eine Preissteigerung eintritt. Mit solchen Argumenten wird Tendenz gemacht, und was noch ungläubliger erieint, all das wird in manchen Kreisen der Landwirthe als baare Münze genommen und nicht erst auf seine Richtigkeit geprüft. Er muß ja auch dem Laien klar sein, daß einseitige Preis­­bildungen, selbst , auf­ einem so hervorragenden­­ Getreideplage mie Budapest, nicht möglich sind, sondern daß jeder Markt nur ein Mad im Getriebe des Weltverkehrs bedeutet, welcher die Preise aller Pläne und Länder nicht nur nas Angebot und Nachfrage regelt, sondern jedes auftauchende Ereigniß, sofern es auf die Preisbildung von Eine fluß sein kann, zum Ausdruck bringen muß. Der Versallbantit it am Weltmarkte nur jenes Stielinkekt, welches, gleich dem Barometer, kurze Zeit vorher Schlechtes oder Schönes Wetter anzeigt, — der Regulator an der Mranaın­­she “möglichst ruhigen Gang derselben sichert. Ueber die Nothwendigkeit des Terminhandels sind Bände ge­trieben worden,­­ ohne die Agrarier eines Befreien zu belehren; der Liebe Mih’ mar stete vergebens ! Die Stim­mng,iuklche vorher imnus alle landmirthschats ‚lichen Kreise erfaßt hat, it­au in Ungarn auf fruchtbaren Boden gefallen und das Verbot des Getreide-Terminhandels in Deutschland hat auch unsere Land­wirthe angespornt, das gleiche Ziel anzustreben. Sie bedenken dabei nicht, daß unsere Verhältnisse grundverschieden von den deutschen sind, daß die Wirkung derartiger Gejege bei uns eine ganz andere sein müsse, als im Deutschen Reiche, lieberdies sind auch­ diese neuen Gejege noch gar nicht erprobt und es bleibt abzuwarten, ob die Maßregelung der deutschen Getreide­­börsen nur mit einem erlatanten Fiasko endigen werde. Wirsehe11,daß weder­ Frankreich noch England dem deutschen s7 Beispiele folget.In Wien erklärt die Regierung bezü­glich­es Ver­­botes des Getreides Terminhmodels,daß diese Frage,somie die der­­ ganzen Börenreform wohl zu überlegen sei und er ist die Wirkng des deutschen Boxiengesetzes abgewartet uwxden mussp—Was also, «fragen wir soll unseren Handelsnumsurvexatx lassetz radikalen Ums­­turzbestrebungen,wie solche voxi unseren Agrauer nun Schilde geführt werden,günstig gestimmt zu sein? Ist Ungarn etwa einspreichig in Bezug auf Handel und­­ Industrie so hoch entwickelter Staat,um sich­ allerlei Experimen­te erlauben zu dü­rfen,deren Ausgang für dieälsrosperität des Landes zumindest höchst zweifelhaft ist?"Was für Konsequenzen das­ neue Bersengesetz in Deutschland durch die Ausmerzung des Getreides Terminhandels mit sich bringen wird,ist heu­te noch ganzmxgeklärt. Thatsache aber ist es,daß der Handelsverkehr enorm leideti und daß­­ eine ganze Reihe von bedeutenden Börsen,eine Halle,Köln­,­Stettin­,­­­Berlinl ihre Pforten geschlossen haben.Es wird nun bald derVeweis ;­erbracht werde minmieweit der Getreides Terminhandel Deutschlands .Schuld an dem Verfall der Landwirthschaft war,und ob durch die Beseitigun­g desselben den Leiden der Agrarier abgeholfen sein wird. Es ist uns ganz recht,daß dies adoculos demonstrirt werden soll, denn nur so wird es sich zeigen ob die Umwälzuung auch wirklich einen günstigen Einfluß auf die Preisbildung des Getreides aus­zuüben vermag. Wir glauben, dies schon jet entschieden verneinen zu dürfen. Weizen und Roggen sind nicht aus dem Grunde billig oder theuer,­­weil ein paar Leute in Berlin verlaufen oder laufen, sondern weil die Ernte der verschiedenen Grport- und Importländer, der visible supply in Amerifa, die schwimmenden Stods und, wie sonst all die Ursachen der Preisbildun­g heißen,di­es bewirken.Wir wieder­­­holen,daß die Einwirkung der deutschen Maßnahmen auf die Preis­­e·bildung abgewartet werden müsse,ehe wir uns in ungarnnnt­s,mäserek einzigen Börse det­gleichen Luxus erlauben dürfen­­.­Zudem liegett,wie wir schotx bemerkter1,ikt miserem Lande die­­­ Verhältnisse ganz anders und wenn man in Deutschland des Geweide- Terminhandels entrathen zu können glaubt, so­lt derselbe bei und eine Rothwen­digkeit, und zwar in erster Reihe für die Land­­wirbt. "­­ Währen­d der Westeuropa der Grundbesitzer und Bauer ferne Gente erst im Laufe des Winters nach vollzogener Feldarbeit zum Drufche bringt und langsam­­ zu Markte führt, wo dann­­ das Ge­­treide in die Hände des Konsums übergeht, beginnt bei uns der Verkauf der kommenden neuen Ginte­chen im Frühjahr, denn der­­. Bauer und kleinere Dekonom deden um diese Zeit ihre Geldbedürfnisse dadurch, Daß sie einen Theil der zu­­ erhoffenden Fechtung verlaufen und den Gegenwerth sofort beheben. Die Käufer­ sind zumeist Getreidearbitrageure,­­welche auf Basis solcher Erwerbungen Usance- Meizen per September-Oktober abgeben. Wir fragen nun, auf welcher Basis würde der Defonom Käufer finden, wenn mir feinen Getreide­­Terminhandel hätten ? Glauben die Agrarier, daß, ohne­­ die Rad­­versicherung, welche derselbe dem Käufer gegen Berluste bietet, die Grmwerbung dieses Neumeizend mit Heinem Umwild­ernungen durch den Arbitrageur ebenso Schlanf­märe wie jegt ? Wir sind überzeugt, daß in diesem Falle ohne den regulirenden Terminhandel solche Bor­­verkäufe entweder unmöglich wären, oder nur zu anerosen Bedingun­­gen abgeschlossen werden könnten, da seine Getreidefirma das Rifiko M­eizen zu kaufen, dessen Lieferung erst sechs ‚ Monate nach Abschluß erfolgt, und sie mithin nicht nur allen möglichen eine Spe, Verlusten ausgefegt ist, sondern auch gezwungen wird, tulation einzugehen, die als entschieden umfolid bezeichnet werden muß. &3 erleidet dem­nach gar seinen Zweifel, daß gerade der ärmere und Scmwächste Theil der landwirthh­aftlichen Bevölkerung sid D Bedarföf alle entweder gar sein Geld beschaffen könnte oder nur zu Bedingungen, welche die schwerste Schädigung der ungarischen Land­­wirthsschaft involviren würden. 68 ist ferner eine Thatsacke,­­daß der weitaus größere Theil jeder Ernte in den Monaten August, September zum Verlauf kommt, so daß ungefähr 60— 70 P­orzent derselben in diesem Zeitraume aus den Händen der Desonomen auf den Markt gelangen. Die Zahl der kapitaldarmen Zündmilb­e ist bei ung, in Folge der vielfach Schwachen Ernten, verbunden mit niedrigen Getreidepreisen, eine so große, daß die eingeheimste Ernte bewußt werden muß, um eingegangene Ver­­pflichtungen zu tilgen und die nothwendigen Anschaffungen für den Betrieb zu sichern. Nun ist es evident, daß für diese große Masse von Getreide, die in einem kurzen Zeitraume ausgeboten wird,, nit einmal ans­nähernd eine Verwendung vorhanden ist. CE muß daher Sorge getragen werden, daß diese Getreidefluth in das richtige Bett geleitet, ohne Schaden für die Landwirthschaft, d. Jh. ohne größeren Druck der Preise aufgenommen werde. Dies it nun Aufgabe der bereits er e­rwähnten Getreidearbitrageure, welche die kapitalkräftigste Klasse der Getreidefirmen repräsentiren. Sie nehmen das disponible Getreide auf den P­rovinzmärkten auf, lagern dasselbe ein und verkaufen zur Siche­­rung gegen etwaige Verluste Usanceweizen per Frühjahr. — den vielgeschmähten Papiermeizen —, welcher von der Spekulation vere­möge der Chancen, Die sich durch die Preispariationen vom Herbst bis zum Frühjahr, ergeben können, 30—40 Kreuzer, über den Preis des P­ronotinweizens bezahlt wird. Dieser Preisunterschied von 30—40­0 Kreuzern bet­ dem Arbitrageur nicht nur die Spesen der Lagerung und die Zinsen des investirten Geldes, sondern ermöglichen für den­­selben auch einen bescheidenen Nagen. Solcher Art wird der Landwirth vor einer aus unseren Vers­hältnissen entspringenden Devaluation des Getreides gelhngt auf K­osten jener Terminspekulation, welche, wenn sie nicht vorhanden wäre, geschaffen werden müßte, um den ungarischen Aderbau vor großen Berlusten zu bewahren. Nehmen­­ mir nun den Fall an, es wü­rde gelingen, die Abschaffung des Getreide-Terminhandels durchzuseßen, welche Situation wirde sich ergeben? Der Arbitrageur wäre natür­ lich verschmunden, und ebenso der Termin-Spekulant. Was­­ würde denn dann mit den großen Mengen überschüssigen Getreides geschehen? Gewiß. Dieselben würden auch dann aufgenommen werden, aber zu Preisen, die sie von jenen weit entfernen, melche unter den­­ reht bes­­tehenden Verhältnissen dem Desonomen geboten werden künnen, in welche — die Situation der übrigen Produktionsländer ins Auge gefabt — relativ äußerst günstig sind. Diejenige Spekulation, an Waare über den momentanen Bedarf aufzunehmen geneigt­ sein würde, wäre nicht die heutige Terminspekulation,­­ die­ ohne Geldaus­­lage gern die Prämie von 39—40 Kreuzern zu Gunsten des eingebil­­deten Zukunftsgewinnes opfert, fordern der, vorsichtig, abfwiegende Händler, der­­en Geld nur dann zum Kaufe vermeidet, wenn Dan­iels einer Rüddedung jede Berlin­chance ausgeschlossen, und­ überdies die Lagerspeien­ und Zinsen diesmal aber zu Karten der Defononen gedeckt erscheinen. Wir glauben, daß nach bieten Auseinandersegungen EEG Unbefangene die Nothwendigkeit des Getreide-Terminhandels einsehen wird, und dab — ehe an eine Mischaffung oder selbst Ginichränkung desselben gedacht werden kann — das Land ganz anders gerüstet dastehen müßte, um­ die eventuellen Erschütterungen, einer fjolchen Reform ohne besondern Schaden zu ertragen. Dazu­ gehört, vor­­ Allem, ein großes staatliches Net von Elevatoren und Lagerhäusern, die das überschüiffige Getreide nach der Ernte aufnehmen und dem Landwirthe lombardiren, Staatliche Kredit­­verbände der Landwirthe 2c, 2c, Nachpolen, aber derzeit nichts Aehnliches existirt, müßte all dies erst geschaffen werden, ehe besonders bei uns an dem Getreidehandel herumkurixt wird. Ungarn fan und darf fd, den Lurus solcher Experimente nicht gestatten. Gegen die Behauptung; Daß die Preisbildung du­rch Eiristliche Manipulationen auf dem Terminmarkte — vespeltive ein Herabdrücen der Werthe auf uinatürliche Weise —, wie Dies von gemilter Seite, behauptet wird, in Ungarn beinahe ausgeschlossen erscheint. Spricht der Umstand, daß im Termin jeder gesündigte Weizen Fiets der Marktlage gemäß an die große Mühlenindustrie zu­ placiven it, so daß Der lieber­­nehmer desselben nie­ in die Z­wangslage kommen fan, sich dem Diktate des Lieferers fügen zu mü­ssen. Nachdem auch die Ziefermn­gsbedingungen ziemlich streng sind, und ausländisches Getreide in Folge des bestehen­­den Schubzolles, sowie seiner nicht entsprechenden Beschaffenheit halber selbst im Falle beabsichtigter Madjinationen nicht herangezogen werden kann, ist es Elax, daß derartige Beschuldigungen ganz unhaltbar sind. Auch ein anderes Öravamen wird Häufig ins Feld geführt, nämlich das der sogenannten Scheinkündigungen, d. h. solcher, Kü­ndie­rungen von Getreide, welches faktisch gar nicht vorhanden sein sol, und welches nur zu dem Jede in großen Masfen gekündigt wird, um die Uedernehmer zu erschreden und sie zu veranlassen, fluchtartig ihre Position zu liquidiren. Den dadurch Hervorgerufenen Preisdruch benügen die Kündiger, um zu billigen P­reisen Nachkäufe der Kü­ndi­­gungen vorzunehmen, melde dann, sobald der Zweck erfüllt­­ ist, wieder zurücgezogen werden. Nun, das sind Anfragen, mit denen man sich g­ernstlic, nicht­ befassen fangt. Wir wollen gern zugestehen, daß hie und da einzelne Leute kleine Trids benügen, um ihren Operationen mehr Nachdruch zu verleihen, das kommt aber bei allen Berufsständen vor, ohne daß es deshalb jemanden einfallen würde, die Gesammtheit für den Einzelnen verantwortlich zu machen. Uebrigens hat der Börjerath in seinen Vorjälägen an die Börsen-Erquere derartige Berbefferungen in Bezug auf Lieferung, Kündigung und Divinalität des Termingetreides in Anregung gebracht, daß selbst den weitest­­gehenden, aber billigen Forderungen Rechnung getragen erscheint. Eine einzige Einschränkung des Getreide-Terminhandels, jedoch wird von kaufmännischer Seite mit lebhafter Freunde begrüßt werden, und das it jener Vorschlag des Börserathes an die Engquete, daß das Börse­-5Schiedsgericht nur solchen Bar­teien Rechtsschuß gewähren Soll, melde Die Börsemitgliedschaft erwerben können, daher entweder Kaufleute, Inndustrielle oder Landwirthe sind. Es würden also alle unberufenen Elemente ausgeschlossen, und damit wäre ein Reinigungsprozeß ein­geleitet, der für jede anständige Getreidefirma­ tausendfadh erwünscht it. Welchen moraliigen Schaden die spefuliren den Pfarrer, Novofaten,­­ Werzte, marchandes de­ modes 2c, dem reellen­ Handel zugefügt haben, kann nur Derjenige ermessen, welcher Kaufmann, ist. Hoffentlich wird mit diesem großen Kehraus auch manches Vorurtheil und manche Nuklage verschminden, die ihre Basis in solchem Treiben gefunden hat. Soließlich möchten mir noch darauf hinmeilen, mißliche Lage der Land­wirthschaft in vielen anderen Ursachen­­ und seinestwegs in den niedrigen Getreidepreisen allein. " Verhandlungen über das neue Bankstatut fortzulegen. Die gegen­­wärtigen Berathungen werden längere Zeit in Anspruch nehmen, da der Statutent­wurf sehr umfangreich­ht und eine ganze Reihe von Detailfragen zu Lösen sind. Die ungarischen Referenten haben bereits heute — wie uns aus Wien gemeldet wird — einer Konferenz im österreichischen Finanzministerium ange­wahnt. — Der Generalrath der Bank wird am 8.d. zu einer Plenarliguing zusammentreten, in welcher die Bilanz zur Vorlage gelangen und die Dividende festgefeßt werden wird. — Nach der großen Essemptebewegung in der legten Dezembermod­e herrscht nunmehr am Schalter des Instituts beschauliche Ruhe. Der uns vorliegende Ausweis des Noteninstituts vom 31 Dezember 1896 zeigt den großen Verkehr in der Berichteperiode, indem der Stand des Bortefeuilles troß der großen Eingänge um 277 Millionen und der der Lombard-Darlehen um 51 Millionen fid erhöhten. Von den in Wecsel-ESstomptegeschäft­elozirtn 2176 Visionen Gulden entfallen auf Ungarn 87 Millionen gegen 98,3 Millionen Gulden am 31. Dezember 1895, während von den Darlehen auf Handpfand im Betrag von 334 Millionen Ungarn 72 Millionen in Anspruch nahm gegen 118 Millionen Gulden Ende 1895. Der Stand des Anstituts ist übrigens Diesmal ein wesentlich günstigerer, da der steuer­­pflichtige Banknoten-Umlauf Ende vorigen Monats insgesammt nur 65 Millionen Gulden, betrug gegen 312 Millionen Gulden am 31. Dezember 1895. F­ürtische Finanzen.­ Der „Pol. Korr.”.geht aus Bar­is die Inhaltsangabe eines Berichtes zu, melden der General­­direktor der Ottomandant, Sir Edgar Vincent, über die Gitua­­ten dr türkischen Finanzen verfaßt und dem Sultan vorgelegt hat. Der Bericht meist nach, daß die Aufstellung des Budgets der legten Jahre ohne jede Methode abgefaßt wurde und daß es an jeglicher Kontrole der Staatsausgaben mangelte. m Durchschnitte betrugen seit 1890 die Staatseinnahmen,jährlich 176 Millionen türfische Pfund, die Gesammtausgaben 186 Millionen Pfund, so daß sich das durchschnittliche Defizit auf jährlich 1 Million stellt. Nach­ Ausscheidung der der Dette publi­que zuge­wiesenen Einnahmen von 213 Millionen und der 2­98 ibute per 113 Millionen verbleiben zur Verfügung­ der Pforte­n 34 Millionen. So viel betragen auch die ordentlichen Ausgaben, dee die außerordentlichen Ausgaben das Defizit von 1 Million ver­­ursachen. Der Bericht konstatirt, daß zunächst die verhältnißmäßig großen Ausgaben des Kriegsminissteriums, welche 67%0 der Gesam­t-Staatseinnahmen absorbiren, herabgemindert werden könnten, ferner m­üßten energische Maßregeln zur Sintanhaltung des 4­muggels getroffen und die Unregelmäßigkeit der Gehalts­­auszahlung an die Beamten beseitigt­ werden. Die Cin­nabiten könnten vor Allem duch eine strengere Handhabung des Tabaktmonopols bedeutend­­ erhöht werden.­­ Die Türkei bes­­iehe aus­ dieser Duelle nicht m­ehr, als Egypten, das 000 nur den dritten Theil­ der Bevölkerung befigt. Auch, eine­ Erhöhung­­ der Eingangz3zölle, die gegenwärtig nur 7 Perzent be­itragen, er im Wege des Abschlusses von Handelsverträgen leicht durchzuführen, desgleichen würde Die Erhöhung der Spi­­­ritus- und Bet­ro­gern m fterwer: Sehr­ erhebliche ‚Resultate im Gefolge. haben, an Bezug­ auf die­ Eisenbahnen ‚misse die Pforte eine andere Verkehrspolitit­­ , betreiben, damit die Einnahmen der Geselttegatten sich steigermi md, die Garantie­­leistung der forte .sich vermindere.. "den abgeschloffenen Anke­i­hen 5 ° 779 Millionen­ eingeflofsen, in derselben Zeit,aber habe sich di Umortisation , die­ Staatssehuld, im ‚Nonminale um 13. Millionen verringert.­­ Der Bericht gelangt­e zu, dem Schluffe, daß die finanziellen Schwierigkeiten der Türkei wert geringere sind, al jene Egyptens im­ Jahre 1853, da in der Türkei sich! Die Herabs­iebung der Ausgaben und für die Vermehr­ung der Einnahmen ein viel gröberer Spielraum vorhanden sei. 68 sei blos nothwendig, mit Gruft und Entschlossenheit vorzugehen, um das Gleichgewicht im türkisichen Staatshaushalte herzustellen, worte im Wesentlichen folgende Maßnahmen vorgeschlagen werden: 1. Herablegung der militärisschen­­­­ Muslagen ; 2. Unterdrückung des Edmugaela ; 3. regelmäßige Bezahlung der Veamiten auf­grund von festbestämmiten Normen; 4. Verminderung der Anzahl der Beamten; 5. Erhöhung der Behälter für die­­inhaber der wichtigen MBosten ; 6. Erhöhung der Dlliierten Steuern; 7. ordnungsmäßige jährliche und m­onatliche Ausweise über den Staats­­z­haushalt, und deren regelmäßige Veröffentlichung ; 8. Erweiterung der Machtbefugnisse des Finanzministers, , welcher­ das Recht haben soll, für alle unrechtmäßigen Auslagen Strafen zu verhängen und Forderungen nach allerordentlichen und nicht gelegm­äßig berechtigten Fehlungen zurückzumessen. « t­­ « eingehen mirde, welcher " , welche dann den effektiven Ueberschuß, daß Die , etttreten zu fönnem. Seit dem­ Jahre 1890 seien ‚aus: + sa pflichten sich mit. Ehren­wort,­­ : Volksmirthschaftlich Harrichten. . = Oesterreichisch- -Ungarische Bank), Sie Vertreter Des Finanz­m­inisteriumg, ‚Ministerialrath Dr. Popovics und Ministerialsekretär Graf Widenburg haben si gestern nach Wien begeben, um die vor den Weihnachtsfeiertagen unterbrocgenen Finanzidiles. Vegislatorisches. (Befegentwurf. über das Bewoffen­schaftswesgen) Der Berfaifer des Gelegentwurfes über das Genossenschaftswesen, Professor Dr. Franz N­a­gy, hat seine Arbeit dem Justizminister überreicht ı und es wird demnächst eime aus zahlreichen Mitglieder besiegende Enquete einberufen werden, um den Entwurf einer eingehenden­ Berathung zu unterziehen. Nach dieser Enquete wird der Justizminister eine zweite Enqu­ete von yachmännern einberufen, welcher der Entwurf 089 Affeluranz3-Gefäßes von gelegt werden sol. Börse. Die Borgange an der Berliner Brod­­dorittenbörse­ Aus Berlin wird uns telegraphisch be­­richtet. An der heutigen Produktenbörse war von den Vertretern der Landwirthschaft im Börsenvorstande abermals Niemand erschienen; übrigens blieb der Börsensaal ebenso verödet, wie am jüngsten Samödtag, nur die Vertreter de Spiritushbandels midelten ihmwebende Engagements ab,­­um der freien Vereinigung der Getreideh­ändler entiiidtelte sich das Geschäft heute sehr lebhaft bei steigender Tendenz. Iun Breslau beschloß die Getreidehändlerversammlung, die dortige Produktenbörse nicht aufzulösen, auch in Danzig wil man einen Versuch mit der neuen Börsenordnung machen. In Stettin konnte die freie Vereinigung bisher wegen Mangels eines geeigneten Versammlungslokale noch nicht ihre volle Thätigkeit aufnehmen. (Von den ausmächtigen Effekten­­bör­sen) erhalten wir nachstehende telegraphische Mittheilungen : Berlin: Die Börse stand auch heute unter dem Drude des Nebergangsstadiums in Folge des Börsengefeges. Auch bieten sich dem Geschäfte Schwierigkeiten, da noch­ seine Klärung über den Zwang zum Beitritte in das Börsenregister vorherrscht. mwerthe waren ungleichmäßig, Banten fest, frehmetzerische Bahnen ‚belebt, Schifffahrt- Aktien anziehend, Fonds ruhig. Diskonto-Aktien stiegen in Folge des unbestimmten Gerüchtes von der beabsichtigten Fusion mehrerer schlesischer Montan-Unternehmungen unter der finanziellen Rarronanz der Diskonto- und der Berliner Handels­­­gesellschaft. Das festgenannte Institut soll demnächst Aktien schlesischer­­ Kohlen und Coalsmerfe an der hiesigen Börse einführen. Das am Samödtag verbreitete Gerücht von dem bevorstehenden Scheitern des K­artells zwischen der Waffenfabrik Ludwig Zoeme und der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft it unbegründet; die bestandenen Differenzen sind bereits beseitigt. Privatdistont 35/5 Perzent. Basis: Die VBörse war lebhaft und Hauffe lustig: Italie­­nische Rente stieg um % /10, Spanische um 3/4 Perzent, Oesterreichisch- Ungarische Staatebahn um 9, Banque de Baris "um 8 $rancs. Am Montanmarkte gingen ebenfalls die Kurse größtentheils höher. Auf dem Türfenmarkte herrschte Zurückhaltung. London: Die Börse ist sehr fest. Konfolse überstiegen den Kurs von 112. ge sind wenig­er Geld ist Hüffig. Handel. . »" Ungarns Zuderenport- nah. Nord­a­m­e­rika), ‚zeigt einen außergewoöhnlich, ‚großen Aufschwung. Wie uns aus Fiume gemeldet­ wird,­­ sind im Monate­n Dezember zwei volle Dampferladungen nach Norm-Nork, Mem Orleans abgegangen und­ derzeit sind zwei andere Ozeanfahrer nach dorthin unter Ladung. Im Sahre 1896 beitrug Fiumes Zudererport­ nach Nordamerika 244.106 Meterzentner. Die Gerbstoffe-Abtheilung der Unga­­rischen Handels-Aktiengesellschaft­ hat im abgelaufenen Sahre befriedigend gearbeitet und ihren V Verkehr zur Heranziehung eines in Ungarn fest mehr zur Verwendung formenden Gerbstoffes, des von Argentinien bezogenen Duebrador Dolzes, erweitert. Der Gesammtumfag beziffert sich für die von Smyrna zum Export gebrachte Wallonen auf 100.000 Meterzentner, wovon circa 10.000 Meterzentner via Fume nach Ungarn eingeführt wurden, ferner circa 15.000 Meterzentner Durebrahoholz­, 10.000 Meterzentner Myrabollanen und 12.000 Meterzentner Knoppern. Als Generalvertreter der Nasicer Eichenholertratt-Kabrit (Slavonien) exportigte die Gesellschaft circa 15.000 Meterzentner Eichenholz-Grtrait nach dem Auslande. Das Ergebniß ist dem erhöhten Umsatz und dem Erträgnisse nach ein besseres als im Vorjahre. Landwirthschaftliches. (Enquete der Zucerrüben-P­roduzenten.) Aus PB Preßburg wird uns telegraphirt: Gestern fand­ im hiesigen ,landwirthschaftlichen Rasino unter dem Vorsitz des Grafen Michaels Esterházy eine Enquête der Nebenproduzenten des Preßburger Komitats statt, an welcher auch Vertreter der landwirth­­schaftlichen Vereine der Komitate Preßburg, Ne­stra, Trencsin, Degen­burg, Barcs, Eisenburg, sowie ein Vertreter des Landes-Agrikultur­­vereins aus Budapest t­eilnahmen. Es handelte sich um Ausgleich­ung der zwischen den Rübenproduzenten und den Zuderfabriken zu Tage getretenen Differenzen. Die Vertreter der Zuderfabriken, welche eben­­malig geladen waren, sind nicht erschienen. Güterdirektor Novana hielt zunächst einen Vortrag ü­ber die derzeitige Rentabilität des Nebenbaues. Hierauf beantragte der Vertreter­ des Landes-Agrikulturvereins folgende Resolution: 1. Die Enquete eragstet die von den Zuderfabriken angestrebte Kartellirung und Ray outrung der Rübenproduzenten in ihrer gegenseitigen Form als schädlich für den Produzenten sowohl, wie für den Konsumenten. 2. Die Engiete hält die gewegliche Kontingentirung des Zaubertonsums zum Ziede der Hintanhaltung der die Rübenproduktion rontine genfivenden Kartelle für unumgänglich‘ nothunwendig. 3. Um die Libramentirung oder Aufhebung der Nagonirungskartelle zu erreichen, wäre es­ nothwendig, daß die Genossenschaften agri­­fulturellen Charakters die Robruderfabriken erstehen, daß Ddiese ge jeglicher Benefizien theilhaftig werden und ihr Bestand gesichert würde. 4. In den Konsum dürfte nur solcher Ruder gelangen, der innerhalb der Grenzen des Landes erzeugt und raffinirt wird. 5. Die Rudererportprämie müßte durch eine internationale Konvention aufgehoben werden. » Diese Resolution wurde einstimmig angenommen,um der Regierung vorgelegt zu werden.Ferner wurdem E Antrag des Sekretärs des Neutraer landwirthschaftlichen Verein­s folgender Beschluß gefaßt­­.Die Unterzeichneten Landwirthe der Kom­tate Pr­eßburg, Neutra und BULVVSrEHng nHch zu einer Ge­­­nosenschaft um mit ihrer ganzen Kraft und Widerstands-’ fähigkeitfich)zum Schutzechterberechtigte Interessen gegen den­ schon lmgvlosen Eigennutz­ des kartellirenden Zuckerfabriketk erfolgreich­ .Die Mitglieder dieser Schutzgesellschaft vers daß sie mit ‚welcher Zuckerfabrif­­ immer nur dann einen Lieferungsvertrag absehliegen, wenn sie Den Meter­­‚zentner Nibe mit: 88" fr. verwerthen und vom Abfalle 40%0 retourairt erhalten können .. 3. fre. verpflichten ..fich. ferner, blos. mit’ solchen RZuderfabriken zu fontrastiren, " die auf die gebührenden Medernahme­­bedingungen bei Lieferung der Rinde eingehen,­d. h. jene Nebennahme­­bedingungen , acceptiven, melche die Schußgesellschaft vernächst fest­stellen wird. 4. Die Schußgesellschaft wählt ein 24gliedriges Eref­tiv­­fomite, dessen Aufgaben z­u diesem Beischluffe näher präzisirt sind. — Der Annahme dieser Beischlüffe ging eine längere erregte Debatte vorab­. (Die Direktion derlön ungarischen Tabak­­r­e­gıe) beginnt Mitte dieses Monate mit der Einlösung des im abgelaufenen Jahre gefechrten Tabak­. Nach den bisherigen­ Erfahrungen in die letjährige, Tabakernte an Dualität hinter der vorjährigen zurindgeblieben. Versicherungswesen. Rolfsthbümliche Feuerversicherung. Von der heilsamen Wirkung der Fenerversicherungs-Institution it heutzutage wohl jeder­ ernst denkende Mensch überzeugt. Sa noch­­ mehr, dieselbe wird als bedeutender volkswirthschaftlicher ‚Faktor allenthalben­nd mit Recht anerkannt. Ohne das beruhigende Bewußtfei­ns haben, vor materiellem, durch ener entstandenen Schaden sich ihaben zu können, wäre es zu Ende mit jedweder Unternehmungsluft.. Das Versigeriungs- Bedürfniß it nahezu ein Allgemeines geworden, mesz , halb es nur natü­rlich h­at, daß ‚die bedeutendsten Staatsmänner, Die­ hervorragendsten vollg­ewirthschaftl­ichen Autoritäten unablässig darnach trachten, diese nitgliche­nstitution, je weiteren Schichten zugänglich zu machen. Dim­blide auf diese­ Erwägungen fühnen wir daher eine seiteng der Sond­ere, Petiter Bersicherungs-An­­stalt eingeführte Neuerung, welche es au­­f den ärmsten­­ Bolts- Hafen ermöglicht, ihr Hab und Gut gegen Feuerschaden versichern zu können, nur mit aufrichtiger Genugthuung begrüßen. Die genannte Anstalt wird nämlich ab 1. Jänner 1897 in Städten a. ficherungen von von einem DVersicherungsmerthe von ö. mw. fl. 1 angefangen Se und hiefür an BPrämie pro Jahr und eo all. Werth blos 20 fr. jage zwanzig Kreuzer berechnen. Um dur­­ Nebengebühren die Ber»­ficherung nicht zu vertheuern werden per Besitze an Ge­brüde und Stempel zusammen blos 10 Kreuzer berechnet. Ein geringer Betrag, den ohne Zweifel auch der ärmste Mann bezahlen kann! Gr wird dies umso mehr thun, als ja der weniger Benittelte gewöhnlich einen großen Theil des Tages außerhalb des Hauses — bei der Arbeit — verbringt und demnach bei Ausbruch eines Brandes an seiner Wohnstätte nicht immer das Wenige, 009 Schwer Ermwordbene zu retten in der Lage it. Wir glauben nicht, daß es Nemand, der ernster denkt, gäbe, der diese minime Anklage angesichts des beruhigenden Zwedes, dem sie dienen soll, fdenen wü­rde. Wie geringfügig die Sache au­sheinen mag, so lanıı man ihr bei näherer Betrachtung eine ganz besondere Bedeutung dennoch nicht absprechen, weil diese Neuerung den Zwed verfolgt, allen Klassen­­ und SchiWten der Bevölkerung die Bereicherungsnahme zu er­­möglichen. Diese Meuerung erleichtert das Bestreberd des Staates, seine Bürger nach Möglichkeit vor materiellem Ruin, ver­­ursacht duch Clementarschäden, zu Ihngen, und ist es jedenfalls erfreulich, das sich unter Privatkapital solcher Art in den Dienst der­ volkswirtdichaftlichen Interessen­­ stellt: Die Fonciere, Deiter Bereicherungsanstalt, verwirklicht hiemit eine wahrhaft humane und patriotische Ipee, zu welcher wir diesem stetig machtenden vater­­ändischen I­nstitute nur volle Anerkennung­ zollen können. Insolvenzen. (Insolvenz.) Die hiesige Firma Hot 1. Steinen, die sich in der Teppichbranche eines guten Rufes erfreute, sieht sich in Folge andauernder schlechter Verhältnisse und erlittener großer Beres Iufte veranlagt, an die Geduld ihrer Gläubiger zu appetiren. Die Gesammtpassiven betragen circa fl. 110.000, die von etwa fl. 30.000 für bei hiesigen Banten begebene NRimefsen. " Die­­ Verhandlungen behufs Erzielung eines außergerichtlichen ICLAN DENE 1883 im­­ Zuge. Ausweise. "fl.266.364.43, bedeckte Konto- -Korrent- Forderungen fl. 245.650.—, Eins : Totale fl. 2,606.485.84, nee ee =.) Stand am 31. Dezember 1896: Altiva: Kaffebestände lagen bei Beldinstituten fl. 1,941.249.80, diverse Ronti fl. 153. 221. 61, PBafjiıva: Mtien-Kapital: Nom. Kronen 1,000.000 nf. "500. 000.—, Neservefonds fl. 20.000.—, fire unverzinsliche Cinlagen fl. 1,254 99%.—, Gino-Streditoren . 640.612.24, Nrvangement-Kautionen fl. 34.148.40, D­iverse Konti fl. 157.725.20, Totale fl. 2,606.485.84. — Die Geschäftsberichte in der Beilage Montans finden. fi >

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