Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1897 (Jahrgang 44, nr. 226-250)

1897-10-02 / nr. 226

-. í "1897. — | ABEND (Einzelne Nummern in Budapest \ RN we Ti R nen: LLOYD. 3 fr. in der Provinz 4 fr. in allen Berjchleiflofalen.) m, Budapest, 2. Oktober. In. der „Central News“ seien wir, der König n Griechenland habe in jüngster Zeit neuerdings en Appell an den Gazar und an den Kaiser an Oesterreich und König von U­ngarn errichtet. Deren­ntervention erbittend für eine Modifikation enes Artikels des Friedensvertrages, der die Fixirung der­ünftigen Grenze zum Gegenstand hat und nach der Königs teimung im Widerspruche mit dem vor dem Ausbruch des Sieges erlassenen Zirtular bes­trafen, Nuracheff stehe.­eide Souveräne sollen­­ übereinstimmend geantwortet haben, hab die Großmächte ihre Entscheidung nicht modifiziren künnen, enn in der That ein solcher Appell an die beiden Monarchen rwangen, so kann die Antwort fäglich nicht anders gelautet haben. Die Berufung des Königs auf ein Murawieff’sches irkular bezieht sie wohl auf die Kollektivnote, welche die Vertreter der Mächte auf Anregung des Grafen Murawieff­­ am 6. April der Athener Regierung überreicht haben. In dieser Note hieß es, daß, wie immer der Kampf ausfallen würde, die Mächte fest entschlossen seien, in seinen Falle zu gestatten, daß der Angreifer aus seiner Aktion auch nur den geringsten Noten ziehe. Die Griechen haben seit ihren Niederlagen schon wiederholt auf Diesse Note sich berufen in der Auffassung, die sie sie­ mit­­­ besonderem Eifer zurechtgelegt, daß die Türken die Angreifer gewesen seien. Die Mächte gingen jedoch auf diese Fiktion nicht ein­ und­­ erachteten allezeit die Türken, wiewohl sie formell zuerst den Krieg erklärten, als die Angegriffenen. Die objektive Geschichtsschreibung wird die Sache wohl auch in diesem Lichte sehen. Auf die Türken also findet Die Kollektivnote der Mächte vom 6. April seine Anwendung. Medrigens ist der Bortheil, den sie aus der Grenzberichtigung­­ schöpfen, minimal und reicht in der That nicht weiter, als­o eben unnerläßlich, um sie in Zukunft vor ähnlichen Provo­­­­kationen, wie jene, die im legten Frühjahr dem Stiege dprangegangen, zu fehügen. König Alexannder vo1­ Serbien­ kehrt in1 T wenigen Tagen,und zwar,wie es heißt,in Begleitung seines Vaters,des Königs Milan,nach Belgrad zurück. Aus diesem Anlasse wollen die Krisengerüchte nicht verstummen und sie werden unaufhörlich dm11it motivirt,daß Minister-Präsiden­t SiInics"711 den intim­sten Vertrauens­­männern der Königin Natalie — also auch zu den Gegnern des Königs Milan — gehöre und si Daher gegen Die Nackehr des Lebteren nach Serbien wehre. Das würde wohl nicht genügen, Die Krise, wenn sie wirklich im Anzuge ist, volständig zu erklären. Dieselbe dürfte vielmehr mit den politischen und finanziellen Mißerfolgen der heutigen Re­gierung zusammenhängen. Die Heimkehr des Königs Milan sol wohl dazu dienen, dem eventuell zurücktretenden Kabinet­t Die von und schon vor länger als einem Monate angekün­­digte Personalveränderung bei der kaiserlich deutschen Botschaft in Wien it nunmehr zur Thatsache geworden. Der vor zwei Jah­ren als Nachfolger des damaligen Oberstien v. Deines zur deutschen Botschaft nach Wien kommandirte Prügeladjutant Dr, Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, Oberst­­ Graf v. Sülsen-Häfeler, kleidet von seinem Bosten als Militär-Attache der deutschen Botschaft in Wien und wurde unter Belastung in seinem Verhältnisse als Flügeladjutant des Kaisers und Königs zum Kommandanten des Garde-Füsilier-Regiments ernannt. Arm seine Stelle tritt bei der­­ deutschen Botschaft in Wien: der Flügeladjutant Sr. Majestät, Oberstlieutenant August Graf Moltke Zur Orientirung uns­­erer Leser bemerken mir, daß der neue deutsche Militär-Attache sein V­er­wandter des gleichnamigen berühmten preußischen General-Feldmarschalls ist. Legterer starb 1891, ohne Kinder zu hinterlassen, und das Familien-Fideikommiß Greifau-Nieder- Grädig fiel an seinen Neffen, den Grafen Wilhelm Moltke, welcher gegenwärtig Oberst und Kommandant des Leib-Kürassier­­regiments Großer Kurfürst Nr. 1 ist. Der neue deutsche Militärattache in Wien dagegen gehört der gräflichen Linie Moltke an, welche aus Württemberg stammt und gegenwärtig in Mecklenburg- Schwerin begütert ist. Oberstlieutenant Graf Kuno August Moltke zählt fünfzig Jahre. — Uebrigens figuriren unter den „in anders­­eitigen Dienstesverwendungen“ stehenden Prügeladjutanten des Deutschen Kaisers noch ein Oberst Graf. Moltke, Komman­­dant der 11. Kavallerie-Brigade, und ein Oberst Sellmuth von Moltfe, Kommandant des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier­­regiments Nr. 1. — In Wahlbezirke Sziffod, meldet durch das Ableben Thomas Bedgys in Erledigung genommen, Ffandidirt die U­nab­­hängigkeitspartei, laut einem gestern gefaßten Beshluffe, den bekannten ‘ Schriftsteller Viktor Raakoff. — Der Kandidat der liberalen Partei in Béla Darvas. 8 + + Engelweuigkeiten. < , "oa­nna von Württemberg, Großfürstin von Rußland, ist mit ichtern, den Herzoginen Er und Olga, zum Besuche der des Herzogs von Cumberland in Gmunden eingetroffen. ( Verleihung.) Dem pensionirten Eisenfahrils-Manipu­­lationsleiter Johann Winard­ wurde tatfrei der Titel eines N Recinu­ngsrathes verliehen. (Ernennungen.) Ferdinand Lakratos zum Gerichts- Kanzlisten in Gran, Alexander Kelt zum Konzept 3-Braftifanten im Aderbauministerium; Rudolf BrunomEELy zum ordentlichen Lehrer an der Bürgerschule in Fiume; Benjamin Berczy zum Manipulations-Offizial bei den Boftiparlaffen; Sofef Kun zum Nechspraktifanten in Szatmar-Nemeti; Julius Materny zum Nechtspraktifanten in Kajdhjant. Namensänderungen.­ In Böleste: Georg Öergics auf , Szápváry" ; — in Glesd: Afidor Nyayak­s auf , Nyári"; — in 2oronez: Elias Reichenbaum auf „Bal­ds” ; — in Nanddfapußta: Sosef Krauß auf „Katona“; — in Muniács: Stefan Baudrerler auf „Bird“; — in Szegedin: Moriz Goldstenn auf , Arányi" ; — in Eperies: Ignaz Acid­ auf , Radó"; — in Budapest: Moriz und Alexander Pollaf auf „Bap“; Eugen Oesterreicher auf , Erdélyi". Statutengeneh­migung.). Genehmigt wurden die Statuten des Staaß-Budaer freiwilligen Feuerwehrvereins. (Die Abreise des Königs. Se. Majestät der König hat heute um 8 Uhr Früh Die Hauptstadt für mehrere Tage "verlassen. Im Bahnhofe hatten sich zur Verabschiedung Obergespan Beniczky, Oberbürgermeister-Stellvertreter Markus und Oberstadthauptmann A­udn­a­y eingefunden. Auch war Direktions-­präsident der fön. ungarischen Staatsbahnen Magnatenhaus-Mitglied Julius Ludvig hb, welcher den Hofzug bis Marchegg zu geleiten hatte, erschienen. Sr. Majestät drückte den Herren nochmals seine Befriedigung über die in Schöner Ordnung verlaufenen Westtage aus. In Begleitung Sr. Majestät haben sich auf Prinz Leopold von Baiern, die allerhöchste Kabinettkanzlei und sämmtliche Suiten mit Ausnahme des Oberstabsarztes Dr. Kerzel, welcher bis zur Rückkehr Sr. Majestät in der Hofburg verbleibt, von hier nach Wien begeben. — Wie man ung aus Wien telegraphirt, ist Sr. Majestät Mittags dort eingetroffen. (Erzherzog Friedrichg) ist heute. Mittags in Begleitung seines Güterdirektors mit dem Fünfsiechner Zuge in Kelenfeld eingetroffen. Der Erzherzog nahm das Diner in der Bahnhofsrestauration und fuhr nach einstündigem Aufenthalte nach Budapest, von wo er sich direkt nach Preßburg begab. Personalnachrichten.­ Marinekommandant Ad­­miral Freiherr v. Sterne­r hat gestern Budapest verlassen und it nac Wien zurückgekehrt. — Herzogin Bera Konstan­­Geheimer Nath Dobergespan Beniczfy hat den rumänischen Kror­en-Orden I. Klasse erhalten.­­Kardinal-Fürstprimas Klaudius Bafar9 ertheilte heute Vormittags in der Kapelle des Synstitutes »Sacre coveur« das Sakrament der Firmung. Der Fürstprimas langte in Begleitung seines G Selvetärs Dr. Medardus Roh! um 8 Uhr im Institute an und wurde im Vestibule von der Priorin Unter­richter und der im Institute befindlichen Komtessen Maria Esterházy Mathide Wendhleim und Marianne P.Palffy­ empfangen Der Kichhenfürst zelebrirte in der Kapelle unter Asiszenz Dr. Medardus KR oHLls, des Kanonikus Hetyey, der BZeremonia ® Arndbeißel, des päpstlichen Kämmerers Michael Krizian, des Direktors des katholischen Gesellenvereins Fran Schiffer und der Katecheten Ferdinand Berger und Karl ErdöDdy einen glänzenden Festgottesdienst, Firmte sodann 50 Zöglinge und machte b dieselben in schöner Rede auf die Bedeutung des religiösen Astes aufmerks­am. Um 91/2 Uhr war die Feier zu Ende. « (Kirchenmusik­)Am 4.Oktober­,dem Namensfeste des Königs,wird der Fürstprimas in der Mathiaskirche,Vormittags 1011t­r,eil­ feierliches Hochamt zelebriren.Bei diesem­Tl­lasse werden zum Vortag gebracht Mauritius Vavrinecz’E-moll- Messe­,Franz Liszt’­3...Avebslaria«,­Vamsinecszconkyrmahoc Deus««;zum Schlussel Wird Karl Kretschy mit Orgelbegleitung Michael Bogisi­l­»Königshynme«Vortragen.Die Solisinge thraik Ilona Vavriktecz,Fräulein Ammertl und die Herren Fraan­heiß und Karl Kretschy. (Bischof Mail­ith,)gegen den bekanntlich bei seinem Besuch ein Deoa eine Demonstration hätte in Szene gesetzt werden sollen,ist gestern dort von einem Theile der Bevölkerung dennoch in festlicher Weise empfunmen worden. Etwa dreißig Wagen gaben ihm das Geleite durch die mit Fahnen geschmückten Strißen und die in denselben angesammelte Volksmenge brach beim Erscheinen des Bischofs in lebhafte Eljenrufe aus.Zu dem vom Düvaer Pfarrer gegebenen Diner fanden sich Gradixkathih der Bruder des Ministersalatere Varon Ludwig Jösika,die Abgeordneten Kolomom Varcsay und Arpijchizär,Vizegespansdollakt,Gerichtspräsident Franz Söly0111-Fekete,Oberfiskal Georg Lärci­,Finanzdirektor Attderse11,Bürgermeister Lengyel,der reformirte Seel­­sorger Alexander Söcs,Realschuldirektor Gabriel Tägläs u.A.ein.Während des Diners brachte Graf Kun einen lebhaft akklamirten Tonstau­f den Bischof aIis,welchem auch in der General­­versammlung der Historischen Gesellschaft herzliche Ovationen dargebracht wurde,als er seinen Beitritt als gründendes Dikitglied anmeldet.Am Abend bechb sich Bischof Mailath nach Vajda­ H11111)ab.Wie,,Budapesti Hirlap«meldet,hätte die gegen den Bischof geplant gewesen­e Demonstration nicht wegen der Amorirung des Professors Géza Pacil veranstaltet werden sollen,sondern wegen eines als die Schulinspektoren und Direktoren gerichteten­ lateinischen Hirtenbriefes,in welchem der Bischof den Liberalism­us angriff und behauptete,derselbe ertödte die Religiosität.Dies­ hatte den Obergespan veranlaßt,die Amtschefs aufzufordern,keine Auf­­wärtign­g beim Vischer zu machm Die ganze Angelegenheit scheint sich übrigen­ zu ein K­onflikt zwischen dem Ober­gesan und dem Vizegespann zugespitzt zu haben Darumf deutet wenigstens der Umstand hin,daß cm der Spitze des Empfcngskomites trotz der Stellungnahme des Obergespants der Vizegespan stand.­­Das ha­uptstädtische Grundverkaufss KomitO verhandelte heute über das Offert des Ackerkcrn­­ministers,­welch­er für ein 10112741 Quadratklafter großen Grund­­komplex in der Stefaniestraße de1­ inventarischen Schätzungswerth vm 170.000 fl.anbietet.Das Komitä ist der Ansicht,der in Nede stehende Komplex eign­efid)nicht z11 Versuchsstationen,wie solche dort erbaut werden sollen,da diese Gegend quellenbauteikbestimmt erscheine-Am besten wäre es,wenn diese Anstalten In·Ofey fituirt wü­rden,wo Gruud und Boden verhältnißmäßig billig sei. Wenn nichtsdestoweniger der Minister auf der Stefeniestraße beharren sollte,so möge der Preis mindestens auf 100.000 fl.fest­­gestellt werden­.—Weiterhin erledigte das Komité folgende Sb­­gelegenheiten:Für ein Grundstück in der Beamtenkolonie,«das lizitationsweise zu verkaufen ist,wurde der Ausrufspreis mit 40fl. per Quadratklafter festgestellt­.Beantragt wird,der1 ungarischen Staatsbahnen eit­en 62Qu­adratklaf­ter messen den Grundstreifen um 2fl.50kl­.per Quadratklafter zu überlassen­­(Festungstheater.­In Folge einer Eingabe der Nationalth­eater-I­ntendanz hat das hauptstädtische Ingenieuramt seine Vorschläge inVetreff einer gründlichen Renovirung des Festungstheaters unnterbreitet.Der Vorlage gemäß erstrecken sich die Renovirungsarbeiten auf die Verbesserungt der Beleuchtung im ganzen sjcjiifc,au­f die Soffitenbeleuchtung,auf die Instandsetzung der Galerie,der Logen und Sperrsitze,auf die Erweiterung des Dekora­­tion­sm­­agazin­s,verschiedene Anstreicher-,Tisch­ler-,Ventilations-u und sonstige Arbeiten,welche insgesan mit einen Kostenaufwand von circa 10.000 fl. erfordern dürften. (Eine interessante Entdeckung.) Bekanntlich hat die Kommıne den Beschluß gefaßt, eine städtische Bibliothek anzulegen, welche in erster Reihe aus Werten administrativer Natur bestehen soll. Nun wurde in den jüngsten Tagen in einem Saale der Universitätsbibliothek eine Marmor-Votivtafel entdeckt. Deren Anschrift besagt, daß die längs der Wand aufgestellten, durchwegs Verwaltungsangelegenheiten behandelnden Werte, 14.000 Bände, ein Sefdent der Kommune Budapest feiern. Diese gelangte in den Beleg dieser werthvollen Sammlung in der Weise, daß der im Jahre 1875 verstorbene Universitätsprofessor Frank seine Bibliothek der Haupt­­stadt teitirte, welche leßtere aber mit den alten Büchern nicht an­­zufangen mußte und sie der Universitätsbibliothek schenkte, Franzosef-Ferienkolonie) Aus Zebegeny wird uns telegraphirt : Seit dem Bestande­ der, den Namen Gr. Majestät tragenden hiesigen Ferienkolonie geschah es heute Früh zum ersten Male, daß der Monarch­ bei Tag Zebegeny passirte. Aus diesem Anlasse prangte die Franz­osen-Ferienkolonie im reichsten, herrlichen Flaggenschmuck. (Dienstjubiläum.) Ein schönes Fest wurde heute in den Bireau-Loyalitäten der Versicherungs-Gesellschaft „Assicurazioni Generali“ gefeiert, wo Oberinspestor Julius v. Szeleczty sein fünfundamanzigjähriges Dienstjubiläum feierte. " Nanten "der Direktion beglücwünschte den Jubilar Herr’ Sekretär Boor und überreichte ihm ein werthvolles Gejdhenk der Direktion in Begleitung einer Schönen Altrede, in der er Die Verdienste des Jubilars mitre­digte. Hierauf beglücwü­nschte Herrn Szeleczfy der Schadenabtheilungs- Chef Generalinspektor Schmidt namens des Inspektorenkörpers. Der Zubilar dankte in herzlichen Worten für die schöne Ovation. (Das­­ Reiseziel des Defraudanten.) Die Gmundener Polizeibehörde verständigte Die Budapester DOberstadt­­hauptmannschaft, daß der 17jährige Buchhalter Felix Kofler nach Entsendung eines Briefes, welcher 2000 Mark enthielt, flüchtig geworden und sich wahrscheinlich nach der ungarischen Hauptstadt gewendet habe. Der junge Mann hatte nämlich vor V Belam­ten die Sehnsucht fundgegeben, nach dem schönen Budapest zu gehen, wa man sich so famos unterhalten könne. Kofler ist 175 Zentimeter hoch. Schlank, bartlos, hat braunes Haar, trägt ein langes schwarzes Jaquet, schwarze Hosen und einen Schwarzen Pilzhut. BBlöglich gestorben.­ Heute Morgens 4 Uhr begab sich der Oberkellner des in der Sold­jätergasse Nr. 50 befindlichen Kaffeehauses, Anton Schäffer, zur Nähe. Er erfreute sich des besten Wohlseins. Als Schäffer gegen 7 Uhr gemecht werden sollte, machte man jedoch die Wahrnehmung, daß er todt war. Der Leichnam wurde in die Morgue überführt und wird von Amts wegen behufs Konstatirung der Todesursache obduzirt werden. — Geltern Abend i­st die Adjährige, nach München zuständige Witwe rau Julius Nauspec ohne vorhergängiges Un­wohlsein verschieden. Die Polizei ordnete die Obduktion des Leichnams an. Kör­perhafteter Briefmarder) Der Briefkläger Michael Barga unterschlug einen, am 20.­­Aug­ust von Eugen Guttentag in Wien für Frau Eleonora Deutsch in Budapest, MWeffelengigaffe Nr. 36 bestimmten und mit 400 Gulden beschwerten Brief. Um sich vor einer Entdeckung zu sichern, fälsshhte Barga in den Empfangsbuhe den Namen der Frau Deutsch. CS wüste ihm dies aber wenig, denn die Sache kam schließlich doch an den Tag; heute wurde Barga auf erfolgte Anzeige der Bolt und Telegraphen- Direktion in Haft genommen. Er it feiner That geständig. (Die Giftmischerinen von Hödmezö- Báfarhely.­ Die Hódmezö-Báfárhelyer Giftmischerinen, die derzeit im­ Szegediner „Stern“-Gefängnisse internirt sind, wurden dieser Tage einem ganz sonderbaren Interview unterzogen. Der Bürgermeister der Stadt Szegedin, Franz Bálfy, inspizirte nämlich die Royalitäten des Gefängnisses und befragte alle Sträflinge hinsichtlich ihrer Wünsche und Beschwerden. Die Gritangeflaute des Hödmezö-Väsärhelyer Mordprozesses, Marie Yäger, erklärte auf Befragen des Bürgermeisters ganz resignirt, " sie wisse, daß die Todesstrafe ihr bevorstehe. Sie habe nur den einen Wunsch, eine Brille zu erhalten, damit sie in der Rage sei, die Bibel zu lesen. Vizestaatsanwalt Dobäf, der an der behördlichen Inspizirung der Gefängnisse ebenfalls theilnahm, traf sofort Verfügung, daß der Wunsch der frommen Büßerin schleunigst erfüllt werde. Die zweite Heldin des Brozesses, Judith Szappanos, beantwortete die Fragen 003 Bürgermeisters blos mit einem uns heimlichen Lachen. Sie tate auch, als Balfy sie über die Dauer ihrer Kexkerhaft befragte. Diese Frau istl ent­weder wahnsinnig oder sie simulirt. Die dritte charakteristische Gestalt des schredlichen Brozesses, Lydia Tóth, die jüngste und hübscheite der Giftmischerinen, ant­­­wortete auf die Fragen des Bürgermeister ganz verschämt, daß sie zu fünfzehnjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt sei. Am UWebrigen be­­schäftigt die Verurtheilte sich viel mehr mit der Frage, was mit ihren parfümirten Seifen geschehen sei, die sie daheim gelassen, als mit der Frage ihrer Begnadigung. Ir einziger Wunsch besteht darin, nach Hödmezo-Valarhelyg zurüchgeführt zu werden, wo ihre Seifen deponirt sind, um Diese bei der Toilette benügen zu können. Wäre Marie Jager früher so Fromm, Judith Szappanos so mahn­­sinnig und Lidi Tóth so eitel gewesen, wie heute, wie viele unglück­­liche Opfer wü­rden heute noch Die Freuden des Lebens genießen. (Große Brände) Wie man uns aus Oedenburg berichtet, sind gestern in Stoob 30 Häuser und viel Getreide ver­­brannt. Auch die Gemeinde Muzfai wurde gestern ein Raub der Slawımen. Der Schaden beträgt 30.000 fl. Standal in einem Theater. Aus Berlin wird und berichtet: m „Berliner Theater” kam es gestern bei der Aufführung eines sozialen Dramas vor Szafranzsfi, dessen Tendenz sich gegen die Sozialdemokratie richtet, zu einem Skandal. Eine Sterbeszene im dritten Alte entrüstete das gutmüthige Publikum dieses Theaters derart, daß durch Scharren mit den Füßen und Rüden der Tilde die Darstellung gestört wurde. Mehrere Zu­­schauer verließen unter geräuschpvollem Zuschlagen der Thüren den Saal; beim Abzuge wurde auch auf Schlüsseln gepfiffen. Der Autor, ein früherer Nachdilaler, sei aber „gutgesinnt“, arbeitet mit fraffesten Effekten, aber noch mit größerer technischer Ungeschielichteit und psychologischer Unmahrheit.­­ Der neueste Bericht der Alliance Israelite Universelle­ für das Jahr 1896 enthält eine Fülle von Material zur Beurtheilung der Lage der Suden in Rußland, Rumänien, der Türkei, Marokko und Persien, während die „Statistik der Schulen und des Lehrlingsmerfs” ein gute Vorstellung von der segensreichen Thätigkeit gewährt, weldhe die Allianz auf diesem Gebiete im Orient entwickelt. Sehr ungünstig lauten noch immer die Berichte aus Ruhe­land, denn in der Lage der dortigen Israeliten hat sich im Ver­laufe des Jahres 1896 seine wesentliche Veränderung zugetragen. „Sie ist", wie es in dem Berichte heißt, „geblieben, mag sie seit nahezu 16 Jahren gemesen ist, Schredlich, elend und befragenswerth.” Das Unglück der russischen Juden ist, wie bekannt, ihr erzwungenes enges Zusammenleben in einzelnen Provinzen und in dieser Beziehung hat allerdings Die neue Regierung noch nicht die geringste Milderung herbeigeführt. Die Zahl der obdachlosen Juden nimmt jährlich zu. In Wilna betteln 8000 Juden und im Winter 1895 sind dort 2000 jüdische Familien auf Kosten der öffentlichen Wohlthätigkeit befestigt und mit Heizung versehen worden ; in Grodno zählt man 1 Bettler auf 10 Suden, in Berditschem leben 10.000 Familien von Almosen. Das sind allerdings erschrechende Ziffern und die Regierung Nikolaus II. sollte sich beeilen, menigstens dag am 3. Mai 1882 erlassene „temporäre“ Gebet (seitdem sind 15 Jahre vergangen !), welche­s den Juden den Aufenthalt in den Dörfern, den Ankauf von ländlichem Grund und Boden, so­wie dessen Beachtung und Verwaltung untersagt, wieder aufzuheben. Seit dem erwähnten­ Jahre sind­ freilich noch manche andere Beschränkungen für die Juden in Rußland eingeführt worden, allein jenes Geseß it doch die schlimmste aller Ausnahmen maßregeln. — Daß die Wirren, melche im vorigen Sabre in verschiedenen Theilen der Türkei, insbesondere in Kleinasien, ausgebrochen sind, auch auf die Lage der Israeliten daselbst eingewirft haben, ut leicht zu erklären, doch hat die Allianz den Notbleibenden vielfach Hilfe leisten können. Die Ausgaben der Allianz haben im vorigen Jabre 802.043 Francs 40 Gent. betragen, von denen 119.952 Francs 47 Gent. ungedecht blieben bei einem Vermögen von 719.944 Francs 45 Gent. und einer Reserve von 302.494 Franc 35 Gent. — Zum Sıluffe sei noch erwähnt, daß der „Bericht” die Neden mörtlich wiedergibt, welche der Oberrabbiner von Paris, Zador Kahn, und der Vizepräsident der Allianz, Herr Narcisfe Leven, an der­­ Jahre des am 27. April 1896 gestorbenen Baron Mori; v. Hirich gehalten haben. Warme Nachrufe werden auch dem am 26. Oktober verstorbenen Rabbiner in Königsberg, Dr. Bamberger, Sir Julian Goldfmid, Fules Simon und einigen besonders eifrigen Mitgliedern der Allianz ge­wichnet. 7 Testamente reicher Sonderlinge.­ Ein fran­­zösischer Statistiker veröffentlicht eine Zusammenstellung merkmwürdiger testamentarischer Bestimmungen, in denen reiche Sonderlinge ihre Schrullenhaftigkeit niedergelegt haben. So hat der vor wenigen Jahren zu Paris verstorbene Baron N. einen Betrag von 150.000 Frances seinem Lieblingshund, der dänischen Dogge „Tiger“, vermacht. Es wurde ein Haus in der Umgebung der französischen Hauptstadt angekauft, und dort kauft der vierfüßige Erbe in un­­gebundener­ Freiheit mit den von ihm selbst gewählten Kumpanen. Cs it die Pflicht eines Wärters und einer Haushälterin, die beide ein jährliches Gehalt von je 2500 Francs beziehen, für alle Bequem­­lich­eiten der Insassen der „Villa Tiger“ zu sorgen, die Thiere zu füttern und zu pflegen. Mach dem Willen des Barons soll nach dem Tode des Hundes die Villa mit allem Zubehör verkauft werden . 1000 grancs von dem Erlös sind zu einem Denkmal für die Dogge bestimmt, und das Uebrige fällt einem P­ariser Thierschußverein zu. — Eine reiche Kaufmannsmitwe, die vor Kurzem gestorben ist, wünschte ausdrücklich, daß ein Drchester an ihrem offenen Grabe einen Walzer spielen sollte. Da­ die Kirchenbehörde aber die Erlaubniß zur Ausführung eines so sonderbaren Requiems ver­­weigerte, begnügte man sich damit, die Klänge der seltsamen Trauermufti im Laufe der Verstorbenen über ihrem offenen Sarge ertönen zu lassen. Ein­ sehr, unwohlhabender alter Junge geselle, der fast sein ganzes Leben in einer kleinen Stadt S­üd­­deutschlands verbracht hat, vermachte bei seinem Tode sein irdisches Desisitum den vier Tiebsten Freunden, die er besaß. Diese hatten ihm auf Ehre und Gehilsen versprechen mü­ssen, seine Leiche ver­­brennen zu lassen, die Arche vom Gipfel eines bestim­mten Berges aus wörtlich in alle vier Winde zu freuen und dann zu seinem Andenken ein regelrechtes Trinkgelage zu halten, bei dem der Champagner in Strömen fließen sollte.­­­ Ein belgischer Zebemann, zu des­en liebsten Gewohn­­heiten­ es gehörte, recht splendide Mahlzeiten zu geben, hinterließ bei seinem vor wenigen Wochen erfolgten Tode ein Legat von 15.000 Srancs fünf bestimmten Hälften seiner ehemaligen Tafelrunde mit dem Benterfen, diese Summe für­ verschiedene Mahlzeiten zu ver­­wenden, die in genau angegebenen Brüsfeler Restaurants unter besonders vorgeschriebenen Bedingungen eingenommen werden sollten. — Das erstaunlichste in Bezug auf seltsame legtwillige Verfügungen hat ein amerikanischer Millionär geleistet, der während seines ganzen Lebens eine nicht zu bekämpfende Antipathie gegen Dunkelheit gehabt hat. Iin der Vorauslegung, daß ihn diese Furcht auch noch im Tode peinigen würde, hat er nun in seinem Testament eine Summe für die elektrische Beleuchtung seines Grabgewölbes angelegt, die während der Dauer eines ganzen Jahres unterhalten werden soll. Zu tief herabgelegten Breiten verkaufe Herren-Wäsche eigenes Erzeugniß, bester Onalität, das Neueste in Krawatten, Taschen­­tüchern, Soden, Sweater und Strümpfen , Vertessi M., Dorothya­ uteza. Theater für Heute : Nationaltheater: "Az arany­­ember". — Königlich ungarisches Opernhaus: „Lohen­­grin“. — Luftspiecthbeater: "A hivatalos feleség". — "Bolfatheater: "Orpheus a pokolban", Sommer­theater im Stadtwäldchein: „Jezus szenvedése és halála", Gerichtshalle. Ein Diebskonsortim­. Yiulus Kocsis (Verniczer) und der Kunstgraveur August Tóth. Beide wiederholt abgestrafte Individuen, schlichen im Herbst vorigen Jahres in die Wohnungen wohlhabender Leute, zumeist in die Wohnungen von Xerzten­ und Advokaten ein, mußten unter irgend­einem Vorwande die Dienstleute fernzuhalten und nahmen dann die im Vorgimmer oder Bureau Dor­findlichen Werthsachen mit sichh, die sie bei ihren respektiven „Damen“, den Prostituirten Emma Schmidt und Marie Orneroi verwertheten. In Winter gelang 3 endlich, dieser gefährlichen Bande habhaft zu werden. Kocsis und Tóth wurden wegen einer ganzen Reihe von Diebstählen unter Anfrage gestellt und in Haft genommen. Heute fand gegen sie beim Strafgerichtshofe die Schluß­­verhandlung, und zwar mit Rücksicht auf die zahlreichen Parteien, die zur Übernehmung gelangen, im­­ großen Schwurgerichtssaale unter dem Borsibe des Gerichtsrathes Julius Lenk statt. Die Anklage vertrat Vizestaatsanwalt Dr. Ludwig Gruber. Die beiden Prostituieren hatten sich gegen Hehlerei zu verantworten. Erst­­angeklagter: Julius Rocski8 (Berniczer), der zulegt wegen Dieb­­stahls eine mehrjährige Zuchhausstrafe in Lipdtvar zu verbüßen hatte, von dort jedoch am 7. August vorigen­­ Jahres entsprang und seither die Wohnungseinschleichereien beging, simulixt Geistes­­krankheit. Er fuchtelt mit den Händen herum, globt den Gerichtshof an und als er sieht, daß man ihm seinen Glauben schentt, schlägt er dem Borsigenden gegenüber einen unglaublich frechen Ton an. Präsi-Sie-KAPEL-Sie haben aus der Kanzlei Dr­.Füredi’s einen Winterrock gestohlen?—AngeliJch habe nie im Leben­ noch gestohlen.» Präs.:Sie haben ja selbst diesen Diebstahl vor dem­ Untersuchungsrichter einbekannt.­Angekl.:Nichts habe ich einbekannt.Alles ist Lüge.Ich habe nie im Leben gestohlen. Präs.:Ich mache Sie aufmerksam,hiermit mehr Anstan­d zu sprechen-Sie waren ja wegen Diebstahls wiederholt bestraft·? —--Angekl.:Nicht wahr,kein Wort ist wahr.Was reden Sie denn da ? Präf. (trend): 934 ermahne Sie zum rechten Male, sich anständiger zu benehmen, sonst verhänge ich über Sie eine Dis­­ziplinarstrafe. — Ang­et­l. (trogig) : Und mag weiter ? Verhängen Sie die Strafe ; (den Gefängnißmächter am Arme raffend) missen Sie mas, gehen wir­­ gleich hinunter. Der Präsident verfügt im Disziplinarmege, daß der freche A­ngefragte drei Tage lang im Dunkelarrest mit Zaiten verschärft zubringe. Hierauf wird das Verhör fortgejekt. Gelenramme des „Belter Lloyd“, Wien, 2. Oktober. Der bisherige russische Botschafter Nelidoff ist hier eingetroffen. Graz, 2. Oktober. Orig.-Telegr.­ Gestern um 3 Uhr 36 Minuten Nachmittags wurde in Rann und Umgebung (Unter­­steier) ein kurzer Gröftoß in der Richtung von Nordost nac Südmett verspürt. Brag, 2. Oktober. (Drig.-Telegr.) Neber die gestrige Sigung der parlamentarischen Kommission der Negten wird der „Bolitif“ aus Wien gemeldet. Am Schlusfe der Situng wurde die Stellungnahme der Majorität zu den Ministeranklagen erörtert. Dr. Kramar war der Ansicht. Die Maijorität solle die Regierung vertheidigen. Dem gegenüber erklärte Dr. v. 3 ud 8 (katholische Volkspartei), er erkenne diese Nothmen­­digkeit nicht an. E3 sei Lage der Kläger und der Angeklagten, sich auseinanderzufegen. Falls dennoch ein Mitglied der­ Majorität es für zriedmäßig erachten sollte, in die Debatte einzugreifen, künne ihm dies natürlich nicht verwehrt werden. Dieser Ansicht trat auch die Mehrheit der Kommission bei. Frankfurt, 2. Oktober. Drig.-Telegr­ Ueber den Zustand des Königs Otto von Baiern wird der „Frankfurter Zeitung“ gemeldet, daß der König in fetter Zeit ruhiger geworden sei und, im Gegensaße zu früher, mit gewisser Regelmäßigkeit Nahrung aufnehme; der Geisteszustand sei jedoch unverändert. London, 2. Oktober. Lord Salisbury erwiderte auf das Ansuhen der Londoner Arbeitervereinigung, er bedauere, nichts zur Herbeiführung einer Beilegung vs Maschinenbauer Strifes beitragen zu können, jedoch­ werde von der Negierung die Angelegenheit im Auge behalten. London, 2. Oktober. Um Mitternacht Brady in der Pascals­­­chen Zuderwaarenfabrik Blakfriars Road eine Feuersbrunft aus. Die Flammen ergriffen das ganze Gebäude und verbreiteten sich über die Nachbarhäuser. Auch ein einem bedeutenden Regierungs­­lieferanten gehörige Lager von Lebensmitteln wurde vom Feuer ergriffen, das um 4 Uhr Früh noch nicht gelöscht, jedoch in der Hauptsache bemältigt werden konnte. Der Schaden ist ein nie geheurer. Belgrad, 2. Oktober. Der auf der Reise nach Baden-Baden begriffene gemesene russische Botschafter in Konstantinopel, v. N­el­iz­d­off, wurde auf der Du­rchfahrt im Bahnhofe von dem Minister- Präsidenten Simics von dem russischen Gesandten in Belgrad,­­Samoistki, begrüßt.­­ Ministerkrise in Spanien. Madrid, 1. Oktober. Sagafta erklärte seine Geneigtheit, die Kabinets­bildung­ gu­ib nehmen. Man glaubt, daß morgen die Lösung der Krise erfolgen wird. er Die Lage in Griechenland. Athen, 1. Oktober. Meldung der „Agence Havas." Der König entsandte seinen Adjutanten zu Delyan­­nis, um ihm mittheilen zu lassen, es sei sein Wunse, daß er alle Ministerien, die der König bilde, unterstüge. Delyannis erwiderte, daß er trog des lebhaften Wunfes, den König zufriedenzustellen, ein solches Ver­­sprechen nicht geben könne. Der König betraute Baimis mit der K­abinetsbildung. Derselbe weigerte sich anfangs, indem er darauf Himmies, da­ Delyannis der Führer der Majorität sei, nahm indessen auf.inständiges Bitten des Königs die Mission der Kabinetsbildung an. Wahrscheinlich dürfte Stuludis das Portefeuille des Auswärtigen Amtes beibehalten. Delyannis theilte dem König mit, daß er seine Unterst­gung nur dann leihen würde, wenn ein Kabinet unter seinem VBorfige gebildet würde. I­ndessen ist der Abfall in seiner Partei ein so großer, daß diese Drohung illusorist wird. Wien, 2. Oktober. OD rig-Tele­gr.­ Der Verwaltungs­­rat d­er Blechfabrik­-Gesellschaft „Union“ beabsichtigt, schon in den nächsten Tagen eine außerordentliche Generalversammlung der Aktionäre einzuberufen, in der Die Situation des Unternehmens klargelegt werden sol. In Finanz­treffen herrscht allgemein die Ansicht, daß die Mitglieder des Bev­­altungsrathes der „Union“ aus eigenem die größten Opfer merdert bringen müssen, um die Gläubiger zu befriedigen. Wien, 2. Oktober.­­(E­röffnun­g.) Desterreichische Stredit- Aktien 354.75, Ungarische Kreditbant 386.—, 3wanzin-Xrancs 9.51%, Ungar. Goldrente 121.65, Defterr.:Ungar. Staatsbahn 343.38, österreichische Kronenzerente ——, ungarische Kronen-rente ——, ling. REN —.—, Ung. Essomptebant ——, Anglo-Austrian —.—, Südbahn —.—, 1860er Loje ——, 1864er Lofe ——, Ungar. P­rämien-tore —.—, Union: bant ——, Karl Lud­wigeBahn —.—, diterr. Goldrente ——, Bantverein- Aktien ——, Alpine —.—, Mart-Noten ——, Bewent. Wien, 2. Oktober. (1.Barbörse.) Oesterreichische Kredit-Aktien 353.25, Anglo-Austrianbant 163.—, Unionbant 293.50, Südbahn-Atien 84.50, Zwanzigssstancs 9.52—, Desterr..Ungar. Staatsbahn 338.50, Unger. Kreditbant 388.50, ungar. Goldrente 121.70, Tabat-Attien —.—, Alpine Montan 126.90, österreichische Kronen-rente 97.30, ungar. Kronen-frenze 99,30, Unger. Prämien­lofe ——, Karl:Ludwige Bahn —.—, österr. Gold:Nente ——, Länderbant ——, Nordostbahn ——, Ungar. H­ypo=­thesenbant ——, Dampfteift ——, Deiterr.:Ungar. Bant ——, Desterr. Sleftrizitäts-Attien ——, NRimaMuranger —.— en — e, E Türtenlofe ——, Banfverein ——, Elbethal —.—, MartANoten ——, Matt.­­­­. Wien,.­Oktober.(II.Vorbörse.)chterreichische Kredit- Aktie 1135.13,Lljkglo-A11stria11ban­k·163.50,Un­gar.Kreditbank-Aktien 889.——,Z­wanzig-Francs-Stücke 9.52­—,Oeft.-Ung. Staatsbahn Aktien 338.38, Sü­dbal­­ 1-lette1184.—,Unionbank293.50,ungar.Gold-Ratte121.70, österr.Kronen-Reine—.—,ungar.Kronen-Mitte99.30,1860erLore­—.—, Karl-Ludwig-Bahn—.—,österr.Gold-Ratte,—.—,Oesterr.-Ungar.Bank —.—,Ungarn Hypothekenbank—.—,Ungar.Eskomptebank—.­—,Tab­ak- Aktion—.—«,Türken-Bose—.—,Elbethalltal­ 11—-.­—,Alpine—-.—, DAMPfschisF Aktion——.—,Ri1ua-Murcinger——·—,Mark-Noten58·75. Erholt. Wink-L Oktober­.(Orig.-Telegr.)Die Zahlungss­einstellung der Union-BlechfabrikS-Gesellschaft hatmt der heutigen Vorbösepeihliches Aufsehen gemacht.Die Aktien des ver­» unglückten Unternehmens,welche gestern noch zu 10 Gulden begehrt«« waren,sind innerhalb weniger­ Augenblicke bis34 gewichen und er­­holten sich erst kurz vor Schluß bis 337.Auch die Prioritäten blieben offerirt,doch ist es in diesen nicht zu einem Abschlusse gekommen. Ungünstigen Einfluß auf die Tendenz übten­ ferner die von dem Finanzminister angekündigte Transportsteuer, niedrige ausländische Notizungen, der knappe Geldstand bei der Prolontation und erelutive Verkäufe. Als die Erelutionen aufgehört hatten und erste Firmen Käufe vornahmen, wurde das Geschäft ruhiger. Desterreichische Kredit-Aktien 354.35 bis 355.60, Ungarische Kreditbant 388.50 bis 389.50, Desterreichische Bodenkredit 455.— bis 453.—, Unionbant-Aftien 293.50 bis —.—, Länderbant 225.75 bis 224.75, Anglobanf-Ak­ien 163.— bis 163.50, Oesterreichische Vingasifhe 9 a Donau: „sales Ba Pers \ » \

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