Pester Lloyd - Abendblatt, März 1898 (Jahrgang 45, nr. 48-72)

1898-03-01 / nr. 48

-.- 1898. — Ar. 48. új e af. Ka ES (Einzelne Nummern in Budapest 3 fv., in der Provinz 4 Er, in allen Berichterpsorafen.) Ai: JAA­N Dienstag, 1. März. Budapest, 1. März. —= Von zwei Zirkularnoten war in geistigen Konstantinopler Telegrammen die Nede, welche die Pforte an ihre Vertreter bei den Mächten gerichtet hat. Die eine derselben trägt das Datum des 24. Feber und inftruirt,nach anderen Informationen die Vertreter der Türkei bei den Regierungen, bei welchen sie beglaubigt sind, auf Die schleunige­ Etablirung der vom Sultan vor Jahresfrist zugestandenen Autonomie Kreta zu bringen, da die fretensische Bevölkerung unter den gegenwärtigen Wirr­­nissen schweren Drangsalen ausgefegt sei und ins­besondere die Mohamedaner den Insurgenten auf Gnade und Ungnade ausgeliefert seien. Ein Punkt dieser Note soll nach Reuter’scher Duelle die Ordnung auf Kreta DDT der Räumung Thessaliens fordern. Ob dies thatsächlich zutrifft, wissen wir nicht, wohl aber wissen wir, daß zwischen diesen beiden Angelegenheiten gegenwärtig kein Zusammenhang mehr besteht. Zur Räumung Thessaliens hat der Sultan sich verpflichtet, sobald die griechische Kriegsentschädigungs- Anleihe gesichert ist. Dieser Zeitpunkt ist unmittelbar bevor­­stehend und der Sultan wird seiner vertragsmäßigen Ver­­bindlichkeit in diesem Punkte nachkommen müssen, ohne Rücksicht auf den Stand der Fretensischen Angelegenheit, womit allerdings nicht gesagt sein soll, daß nicht auch Die endgiltige ‚Erledigung dieser Affaire sehr wünschenswerth sei. —­ Die zweite der eingangs erwähnten Noten­ hat die Untersuchung der angeblichen Drausamkeiten im Sandschat Vesfab zum Gegenstande. Sie fonstatirt, daß von den ver­­hafteten­­ Bulgaren nur zwei verurtheilt, die übrigen 134 aber freigegeben wurden, nachdem sie einen Qtreueid geschworen hatten. Die Behauptung des bulgarischen Agenten, das einzelne Verhaftete mißhandelt worden seien, habe sie als falsch erwiesen. Die bezeichneten P­ersonen seien von der Kommission vernommen worden, und es hätte sich nicht 6108 seinerlei Spur von Mithandlung­­ an ihnen gezeigt, je selbst­­ hätten­ vielmehr Erstaunen und Entrüstung über die verleumderischen Gerüchte, die an ihre Person geknüpft wurden, ausgebracht. Der Sekretär der britischen Botschaft, Mr. Eliot, der gegenwärtig zu Uesfab weilt, habe mit eigenen Augen von dem forresten Vorgehen der Kommission sich­ überzeugt. ". " =Wie wirerfahren1,hatte.Majestät den Handelsminister Baron Ernst Daniel durch Verleihung des Eisernen Reronens Ordens.I. Klasse ausgezeichnet. .. = Wie aus Fiunte berichtet wird, hat die Stadtbehörde­ die Reflamation von 21 Ungarn, die ihre Aufnahme in die Wählerliste verlangten, in günstigem Sinne erledigt. Damit hat sie die Zahl der­ ungarischen Wähler gegenüber der Liste von 1897­ um 150 vermehrt. . Zu­demyeccligtag. Da der in der Justizdebatte als nächsters kedner vorgemerkte Abgeordnete Bisonta­i noch nicht anwesend war, als er au­fgerufen wurde,begann die heutige Sitzung des Abgeord­­n­etens.h­rau­f,e­sgleich mit des Schlußi­der allgemeinen xzDebsxtg9»«. Justizminister Erdály nahm nun Veranlassung,auf die im Laufe der Diskussion vorgebrachten Bemerkungen zu reflektiereit.Den ersten Platz unter denselben n­ahm­ selbstredend der auf die sozialistische Presse bezügliche jüngste Erlaß ein,welchen der Minister gegen die Angriffe Györy’s wieder vertheidigte. In Betreff der Argumentation Emmer’s führte er aus, daß er Dieselbe nicht heile, da in das einheitliche Preßgefeg seiner Ansicht nach auch durch Die später geschaffenen Gefege Feine Bretchen geschlagen wurden, wohl aber habe er aus anderen Gründen schon im Jahre 1895 einen Journalisten mit dem Studium Ddieser Frage und­ später mit der Ausarbeitung des Entwurfes eines einheitlichen allgemeinen Preßgefeges betraut. Da Emmer’s Antrag also den ns­tentionen­ des Minister entspricht, nimmt er denselben an. Im weiteren Verlaufe seiner Rede äußerte sich der Justizminister über die Bezirksgerichte und Grundbuchsämter und gab der Hoffnung Aus­druck, die Strafgefegnovelle, in welcher auch die bedingungsweise Ver­­urtheilung Prag finden soll, bald einreihen zu können. Dann entrollte er­ ein Bild der Thätigkeit des Justizminiteriums während seiner drei­­jährigen Amtsführung und schilderte die nächsten Agenden, indem er in Aussicht stellte, die allgemeine Zivilprozestordnung und die Nevd­atenordnung noch in diesem Jahre, die Vorlage über die ge­werblichen und landnwirtsichaftlichen Genossenschaften son­st einigen MWochen einreichen zu wollen. Auf dem Gebiete der uffize Administration hob er mit Genugthuung hervor, daß die Nestanzen verschwunden sind, und legte die Verfügungen dar, welche er­­ hinsicht­­lich, des Häftlingsmesens zu treffen gedenkt. Er schloß seine, von der liberalen Partei mit lebhafter Zustimmung begleitete Rede mit der seitens der Opposition von höhnischen Berufen unterbrochenen Cr­­ärung, daß er mit Beruhigung auf seine dreijährige Thätigkeit zurückblide und um die Unterftüsung seitens des Hauses bitte, um die noch der Lösung harrenden großen Aufgaben erfüllen zu können. Nach dieser votz der Rechten mitilfenrufen honorirten Rede wurde sowohl die Post.»Zentralleitung«,wie der Emmter’sch­e Beschließantrag voI­ der Majorität angenommen Die Post,,Gerichts»höfe««brachte die beifällig auf­­genommene Erstlingsrede Viktor Hulänyi’s,der die Erhöh 1 111g Schahl der Bezirksrichter um 50 bei der Ueberbü­­dlung des Per­­­sonals nicht fü­r genü­gen­d fand.Major bemängelte die karge­­ Bemessung der Diäte II der Gerichtsärzte und wünschte als solche jene Merzte angestellt zu willen, welche Prüfung aus der gerichtlichen Medizin abgelegt haben. Minister E­x­d­EL’y erklärte dies für selbst­­verständlich, nur in kleineren Fällen werden Kreisärzte ermitteelt. Hulenyi gegenüber bemerkte der Minister, die Zahl der Richter sei seit der neuen Aera um 450 vermehrt worden, allc bekomme man nicht so viele geeignete Persönlickeiten. Im­gehrigen sei auch die Miederbürdung feine so große, wenn fi die Richter ihre Zeit richtig eintheilen. Mittlerweile war auch Bifontal erschienen und hielt beim Titel „ten Staatsanmwaltschaften“ mit Er­laubniß des Hauses jene Rede, welche er ursprünglich in der General­­debatte halten wollte. Er Gegenstand war der bekannte Preß-Erlaß des Justizministers, dessen Ungesetlichkeit Nedner betonte, Jn einer Frage, deren Beurtheilung das Geieg dem richterlichen Judizium vor­behalten hat, kann man im Verordnungs­wege nicht verfügen. Der Erlaß des Ministers verlege nicht blos die­­ Preßfreiheit, sondern auch die richterliche Unabhängigkeit. Bader erwähnte, der Preßburger Staatsanwalt habe seinen Wirkungskreis überschritten, als er im Breßprozesse Szalaußfy- Raforsky als öffentlicher Anträger auftrat, und wollte willen, ob er dafür bestraft wurde und mer die dadurch verursachten Kosten tragen werde. Ueber die kön. Staatsan­waltschaften wußte am besten Gin­a Bercheid, der behauptete, der Justizminister weise die Staatsanwalt- Schaften in wichtigeren Fragen direkt an, einzuschreiten. Auch urgirte er den Abschluß des vor zwei Jahren gegen den Medakteur der „Szentefi gapot“ angestrengten Preßprozesses, damit der angeschul­­digte Bezirksrichter von Szentes entweder rehabilitirt oder amovirt werde, is­t . Auf diesen Fall reflektirte heute Minister Erdály nicht,­­wohl aber befaßte er sich mit den­ Ausführungen Baaders und rechtfertigte das Vorgehen des Preßburger Staatsanwaltes, indem­ er erklärte, es liege seinerlei Grund vor, denselben zur Verantwortung zu ziehen. Die übrigen Pfosten wurden ohne Bemerkung angenommen, so­bab das Justizbudget unter Glieneufen auf den Minister­ion heute erledigt wurde Zum Schlufse der Sikung beantwortete Minister Berczel die Synterpellation des Abgeordneten Johann Molnár in Angelegenheit der Csaczaer Tanzunterhaltung, indem er sich einfach auf die Antwort bezog, welche er in einer ähnlichen Angelegenheit demselben Interpellanten erst dieser Tage ertheilt hat. Herrn Molnár war da natürlich nicht recht, die Majorität aber, mit welcher zu nicht geringem V­erdruffe der Volkspartei auf Ropival stimmte, nahm die Antwort des Ministers zur Kenntniß. Damit schloß die Sitzung um 2 Uhr. Morgen wird das Honvedbudget verhandelt. Den Detailbericht tragen mir im Morgenblatte nach. “ Die sozialistsche Bewegung, Die von einer Lokalkorrespondenz mitgetheilte Erklärung des mit dem Neferat über die Arbeiter- Angelegenheiten betrauten Stadt­­hauptmanns Edmund Garlathy, daß in Folge Verfügung des Ministers des Innern die weitere photographische Aufnahme der als sozialistische Agitatoren bekannten Personen eingestellt worden sei, wird uns von kompetenter Seite als unzutreffend bezeichnet. Herr Garlathy erklärte blos den bei ihm erschienenen Vord­aten, daß sich die Polizeibehörde mit der Feststellung der Personalien der Betref­­fenden begnüge und daß eine Phot­ographirung gar nicht beabsichtigt har. Auf eine Ministerial-Verfügung hat sich Stadthauptmann Garlathy nicht berufen. Desgleichen wird nug die Nachricht einer Zufall­korrespondenz, wonach Detektive mit „vorhen Kravaten und Arbeiter­­m­edaillen auf der Brust auf die Bahnhöfe entsendet werden, um bei den etwa aus der Provinz anfangenden Feldarbeitern den Glauben zu erwecken, daß sie Gesinnungsgenossen vor si haben, als unbe­­gründet erklärt. Schließlich wird die Nichtigkeit der vorgeltrigen Mit­theilung des Polizei-Preßbureaus in Betreff einer angeblichen Heußerung des Oberstadthauptmanns Rudnay über die persön­­liche Freiheit angesichts der heute erschienenen Erklärung des Dr. Schmitt, auf’S entschiedenste bekräftigt. Herr v. Rudnay hat die ihm imputirten Worte nicht gesprochen, + > Engesnehigkeiten, Berleibungen) Durch allerhöchste Entschließung wurde verliehen: dem Prämonstratenser Domberen und Oberdirektor der Großwardeiner. Studiendgei­nd Kornel Natafaluffy, als Anerkennung seiner V­erdienste auf dem Gebiete des Unterrichts­wesens, der Titel eines königl. Nathes, tarfrei; — dem Prämonstratenser Domheren und Professor an der Budapester Höheren­ Mädchenschule Dr. Hugo Gy. Károly, als Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiete des Unterrichtswesens, der Prireltor-Titel; — dem Obernotar der Stadt Preßburg Theodor Brolly, al An­erkennung seiner ausgezeichneten Dienste, das Ritterkreuz des Franz- Sosef-Ordens, — dem Dettaer Bezirkärzte und Honorar-Oberphysicus des Temeser Komitats Dr. Eduard Brolläf, als Anerkennung seiner vieljährigen eifrigen und ersprießlichen Dienste, das goldene Verdienstkreuz mit der Krone; — ferner die Kämmerermorde, dem Neferve-Lieutenant im... 10. Hußaren-Regiment Oustan Elet v.­ Pazony, dem Oberingenieur im Aderbauministerium Johann Antos v. Mély und dem Neferve-Lieutenant im 9. Hußaren- Regiment Foref Hunyady v. Kéthely. Vom Staatsrechnungshofe­ Durch aller­höchste Entschließung wurde­ der Sektionsrath im Finanzministerium Stefan Szukovathy zum N­ehmungshofsrathe ernannt.,­­ Als­ Untersuchungsrichter-Stellvertreten) wurden beordert: der Richter am Weißkirchner Gerichtshofe Gabriel Mihaloovicz und der Richter am Aranyos-Maröther Gerichts­­hofe Dr. Koloman Gall-Homofy. » Aus dem Honvéd-Verordnungsblatte) Als „invalid“ wurden in den Ruhestand verlegt die Oberstlieutenants Stefan Jancevic vom 25. HIR., Jan­ Terstyäanpig von 14. HR. und Graf Kal Bombelles vom 1. HHR. — Dem Oberstlieutenant Stefan Lapcevic wurde der Charakter eines Titular-Obersten­­ tarfrei verliehen. Oberstlieutenant Sofef Dobieckiif. v. Grzymala vom 9. HHR. wurde zum Komman­­danten des 6. HHR. ernannt. NTEZET ( Bom Hofe) Der König verbrachte den ganzen Bor­mittag in seinem Arbeitsfadinet. Um 234 Uhr Nachmittags erschien Se. Majestät in dem Atelier des Hof-Photographen P­rofessor Koller, um sich photographiren­ zu lasfen. Der König w­rrde sowohl bei seiner Ankunft, als au beim BVerlassen des Ateliers von dem­ in der Dreibi­stamtsgasse angesammelten zahlreichen Publikum mit­­ lebhaften Gljenrufen begrüßt. Um 5 Uhr Nachmittags fin­det in der königlichen Hofburg ein engeres Hof-Diner Statt. — Se. Majestät der König begibt sie am 3. d., Abends 83­, Uhr, mittelst Hof- Separatzuges der ungarischen Staatsbahnen nach Wien. Gleichzeitig verläßt das Personal der a. k. Militär- und Kabinetskanzlei Die ungarische Hauptstadt. Die Nachkehr des Hofes nach Budapest ist für Anfangs April in bestimmte Aussicht genommen. (Kronprinzessin-Witwe Stefanie) Aus Wien mild und telegraphirt: Ueber das Befinden der­ Kron­­prinzessin-Witwe Stefanie wurde heute folgendes Bulletin ausgegeben: „Nach Mitternacht neuerliche Steigerung des Fiebers bis 390, gegen Morgen wieder Verminderung. Die Entzündung in der Imren Zunge it noch weiter fortgeschritten. Uebrige Erscheinungen den Krankheitsbefunde entsprechend. Professor Widerhofer, Dr. Augen­­thaler.” Die Theilnahme der Bevölkerung an der schweren Erfrankung ist sehr groß. Von allen europäischen Höfen kommen telegraphische Anfragen, die sofort beantwortet werden. Auch an den Monarchen gehen täglich nach Budapest telegraphische Nachrichten über den Ver­lauf­ der Krankheit ab. (Sofar un amerttent der An­gabe.) Vor einigen Tagen ist der bekannte amerikanische Editeur Herr Nelson Doubleday in Begleitung seiner Gattin in Budapest ein­­getroffen, um das ausschließliche Nederregungsrecht der Werke Moriz Jótavs für Amerika zu erwerben. Herr Doubleday ist der Verleger Marc Twain’s und Henry Georg’s und Besiber der größten Editions- Firma in New York. Bölai empfing die Amerikaner sehr freundlich und Schloß mit ihnen den erwünschten Vertrag ab. Gestern trat das interessante Paar­­— die Frau ist eine Aufsehen erregende Beaute — die Radreife an. Dieser Kontrakt mird jenem Michbrauche ein Ende bereiten, der mit den Yefaisden Werfen in Amerika getrieben wird. So erlebten bisher „Die Dame, mit den Meeraugen“ und „Pater Veter” in Amerika vier Ausgaben ohne die Autorisation des Ber faffers. (Die Krankheit der Fran Bifldis) Im Befinden der schwerkranten Frau David Bifhik de Heves ist im Laufe des Vormittags eine leichte Befreiung eingetreten. fe. (DasGisenbahen-Komite der Finanz­­kommissistion) verhandelte heute unter dem Borfige des Vize­­bürgermeisters Matussa über das von der Stadtbahn-Gesell­­schaft entworfene Projekt­­ einer­ Verlängerung der Podmanieziggaften Linie über die Königin-Elisabeth- Straße bis zum Ningdanım der königlich ungarischen Staatsbahnen. "Das Ingenieuramt und die Baukommission befürworten dieses Projekt m­it der Bedingung, daß die Königin-Elisabeth-Straße von 10 auf 14 Klafter zu verbreiten wäre und die Bahngesellschaft die Hälfte der diesfälligen­ Kosten zu tragen hätte. Das Eisenbahn- Komite beschloß, aunächst Berechnungen anstellen zu lassen und exit hierauf in­ das Meritum der Angelegenheit eitzugehen. — Noch eine andere Angelegenheit der Stardtbahn-Gesellsschaft wurde weiterhin vers handelt. Aus einem konkreten Anlasse hatte das Munizipium die For­­derung erhoben, daß in der Sorge zu jeder Kapitalserh­öhung vorher die Zustimmung der Kommune einzuholen sei. Der Handels­­minister nahm­ dagegen den Standpunkt ein, daß in Fragen Dieser Art blos­er und nicht auch die Kommune berechtigt sei, zu inter­veniren. ‚Aus Anlaß der Kapitalserhöhung, welche zu diesem Kom­petenzstweite führte, hatte die Bahngesellsschaft noch andere, vom Minister geforderte Statutenabänderungen vorgenommen, bezüglich­ welcher der Munizipal-Ausschuß sich Gemeißheit verschaffen wollte, ob sie auch dem Dandelsgefege ent­sprächen. Auf Grund des von Ober­­fistal, abgegebenen Gutachtens beantragt man das Gisenbahn-Sub­­somite,­­diese Statutenänderungen, welche sowohl dem Gesete, als auch den Jutetelfen der Kommune entsprechen, zu­­ bestätigen." (Biehbung des Fünfzig-Millionen-Un­lebens.) Bei der heute unter dem BVorfige des Bürgermeisters Halm­os stattgehabten dritten Tilgungsziehung der Obligationen des hauptstädtischen Fünfzig-Millionen-Anlehens wurden folgende Nummern gezogen: Drei Stüd­t 10.000 Kronen, Nr. 206 493 712 ; siebzehn Stud a 5000 Kronen: Nr. 31 523 524 1117 1678 1679 1710 2105 2288 3407 3409 3518 3962 4315 4623 4625 5186 ; fü­nfund­­achtzig Stud a 2000 Kronen: Nr. 678 1104 1105 1267 1268 1657 1742 2284 2404 2415 2582 2583 2584 2586 2587 2591 2896 2897 3293 3296 3297 3493 3499 3567 3619 3740 3976 4475 4550 4551 4554 4636 4639 4652 4661 4664 4753 4774 5091 5225 5245 5246 5646 5648­ 5649 5854 6740 6741 6742 7078 13795 14230 14231 14931 14932 15161 15585 15847 15878 15889 15890 15892 16458 16460 16461 18258 18414 18415 18416 19193 19719 19817 20257 21261 21591 21592 21593 21625 21969 23616 23751 23955 23956 24266 24540; vierumdo dreißig Stüd a 1000 Kronen: Nr. 383 502 806 1995 2133 3276 3331 3784 4285 4303 4546 4658 5240 5252 5939 6885 6984­ 7686 7795 8066 8261 8685 8733 8738 8748 8872 8928 8978 8979 9024 9074 9746 9881 9939; a 200 Kronen : Nr. 397 631 917 918 1180 1190 1759 1762 1780 1782 1914 1915 1920 1924 2029 2447 2451 2492 2496 2579­ 2714 2737 2745 2973 3220 3321 3322 4276 4396 5567 6990 7511­ 7975 8925 8974 9028 9037 9107 9173­ 9178 9194 9280 9584 9763 9933 10212 10213 10274 10383 10620 10634 10916 11012 11212 11374 11506 11597 11839 12093 12918 13102 13437 13545 13656 13749 15304 15595 18156 18752 19857 19981. Die Verzinsung dieser gezogenen Stücke hört mit 1. September I. $. auf. D ae (Der 15. März) Die Universitätsjugend beschloß in einer weitern Abends gehaltenen Konferenz, den 15. März nicht isolirt, sondern mit der Hauptstädtischen Bürgerschaft gemeinsam zu feiern. Von der Donau.­ In Folge der in Oberungarn an­­dauernd herrischenden Niederschläge,­st die Donau im Stromgebiete der Hauptstadt auf 2,36 Meter gestiegen. Laut den im Strom­­­Ingenieuramte eingelaufenen Berichten wird das Steigen der Donau noch einige Tage anhalten. Der Roman eines illegitimen Kindes.­ Vor ungefähr zwölf Jahren machte A. %, der damals ein ganz armer­ Agent war, die Bekanntschaft einer Köchin Namens N. D. und heirathete D­iese auch, niemohl er wußte, daß sie ein illegitimes Kind, einen Knaben im Alter von sechs Jahren habe. Das Ehepaar wurde vom Glücke in außerordentlicher Weise begünstigt und nach kaum einigen Jahren konnte es ein vierstöckiges Zinspalais sein Eigen nennen. Die früher armen Leute begannen nun eine ihren neuen Vermögensverhältnissen entsprechende Lebensmeile zu führen. Sie hielten eine Equipage, wahnten in einer glänzend möblirten Wohnung und­ übten den Armen gegenüber Wohlthätigkeit. Kurz, sie würden ihr 3903 für beneidenswerth gehalten haben, wenn nicht die Griftenz­008 armen illegitimen Kindes einen Schatten, auf ihr Sind geworfen hätte. Sie griffen daher zu außergewöhnlichen Mitteln, um si dieses unbequemen Familienmitgliedes zu­ ent­­ledigen. Zuerst gab man den Knaben zu dem hiesigen Dienstboten­­vermittler A. 29. in die Lehre; aber die Eltern sahen zu ihrem Derdruß, daß A. W. mit dem Knaben menschlich anging ; sie nahmen ihn also von da fort und gaben ihn in die Rhöder Reiserungs-Anstalt, trogdem der Knabe sich stets tadellos aufgeführt hatte. Die Zuneigung der Ahoder Lehrer und Die gute Charakter­­anlage des Knaben bewahrten ihn in der Anstalt vor einer Infizirung durch­ die dortigen jungen Mittelhäter. Schließlich wurde er aus dem Institut entlassen, da nu­3 an ihm zu „verbessern” war. , Darauf fchtete Die zärtliche Mutter den bedauernswerthen Knaben nach Dieles-Chaba, wo er barfuß herumlaufend, für die Bauern Wasser­zeug, um sich einige Kreuzer zu verdienen, während seine­ Mutter und sein Stiefvater von einem Badeorte zum anderen fuhren. Jahre vergingen, ohne daß man den Knaben ein Handwerk erlernen oder für irgend­einen Beruf vorbereiten ließ. Im Winter des Jahres 1896 gelang es endlich­ dem Knaben, nach Budapest zu kommen und da flehte ex, seine Mutter an, sie möge doch in irgend­einer Weise für seine Zukunft sorgen. Die Antwort hierauf war die, daß man den Kn­aben duch die Dienstleute hinauswerfen ließ. N­ach Drei Tagen traf U.W. den Knaben, der frierend und hungernd in den­ Straßen sich herume trieb. W. nahm den Burschen zu sich und auf seine Intervention brachte man ihn endlich bei einem Schuster als Lehrjunge unter. So verging das Jahr 1897, in welchem der Knabe sein 18. Lebensjahr erreichte. m Dezember erkrankte Frau A. 2. und da sie ihr Ende herannahen fühlte, schloß sie mit ihrem Gatten einen Erbschafts­­vertrag, in welchem sie anerkennt, daß ihr Gatte von ihrem mit 258.000 Gulden angegebenen Neinvermögen 254.000 Gulden erworben hat, während ihr selbst aus dem gemeinsamen Vermögen blos 4000 Gulden zusammen. Von diesen 4000 Gulden, welche laut dem Erb­­schaftsvertrag ihr gesammtes Vermögen bilden würden, vermachte sie die Hälfte ihren G­atten, die andere Hälfte, d. i. 2000 fl., dem Finde. Frau A. 2. starb nach einigen Tagen. A. £., der zum provisorischen V­ormunde de jungen Mannes ernannt wurde, entzog ihm von diesem Tage an selbst die wenigen Kreuzer, welche er einem „V­izehaus­­meister“ für Kost und Quartier zu bezahlen hatte. Der junge Mann, der ich nm ganz verlassen sah, wendete sich um Hilfe abermals an seinen alten Gönner, den Dienstbotenvermittler A. MW. Lesterer ersuchte den Advokaten Dr. Béla 563 um seine I­ntervention und dieser verwendete sie für den jungen Mann bei dem­­ Präsidenten des hauptstädtischen Waisenamtes. Das Waiseramt entjegte A. W. Sofort von der V­ormundschaft und ernannte A. W. zum Vormund des Knaben. In Vertretung des neuen V­ormundes leitet gegenwärtig Dr.­­68 die nöthigen Schritte ein, damit der Eraschaftsvertrag für ungiltig erklärt und der auf nahezu 200.000 Gulden sich belaufende Gebantheil des hartgeprüften Knaben sichergestellt werde. (Aus unglücklicher Liebe) Die 1Sjährige Orpheum-Sängerin Gisela Déri trank heute Vormittags in der Wohnung ihres Geliebten, Vellderstraße Nr. 53, eine Langenstein­­lösung und wurde schwer verlegt von den Freiwilligen Nettern ins Stefanzipital befördert. Das Motiv der That ist unglückliche Liebe ; das schöne Mädchen liebte einen jungen Mann und fand auch Gegenliebe.. Seit kurzer Zeit mied jedoch der Geliebte das Mädchen ; dies nahm sich die schöne Gisela so sehr zu Herzen, daß sie zu sterben beshloß. Angeblich sol die Unglückliche das Gift von dem Geliebten erhalten haben. — Heute Mittags wurde die Dienstmagd Sophie Pinter aus ihrer Wohnung, Freudenthalgasse Nr. 5 in schwer verlegten Zustände von der Freiwilligen Rettungsgesellsshhaft ins Arbeitshausspital transportirt. Die Binter hatte einen Selbstmord­­versuch gemacht und eine Phosphorlösung getrunken. Die­­ Veran­­lassung der­­ Verz­weiflungsthat it auch in diesem Falle unglück­­liche Liebe. Der Desserteur­­ waren gestern Vormittags Augenzeugen einer aufregenden­ Szene. Drei Infanteristen mit aufgepflanztem Bajonnet erfortirten unter Führung eines Gefreiten einen schmuden Husaren, der seine Kappe tief ü­ber die Augen zog, um sein Antlig vor der ihn begaffenden Menge zu verbergen. Da wurden die Soldaten plöglich durch­ einen großen Auflauf im M Weitergehen gehindert. Ein mächtiger Lastwagen war umgestüh­at und um denselben herum Stand eine große Menge, welche die Barlage versperrte. Diesen Moment bewahte der Deserteur, um einen Zuchtversuch zu unternehmen. Er sprang auf die andere Seite des Weges. Die Soldaten richteten die Läufe ihrer scharf geladenen Gewehre nach dem Flüchtling, das Bublitum aber blieb vor Entfeben mie festgemurzelt Stehen, da es voraussichtlich war, daß die Kugeln in dem dichten Menschenknäuel großes Unheil angerichtet hätten. Da befann der Flüchtling sich eines Befferen — nämlich für das Publikum Befferen — und führte zu seiner Eskorte zurück, worauf der Transport ganz ungehindert von Statten gehen konnte. Eisenbahnunfall. Die Direktion der­ fün. ung. Staatsbahnen veröffentlicht die folgende Mittheilung: Im der Nacht vom 25. Leber auf den 1. März ist der Lastzug Nr. 661 in der Station Gyoros mit dem Lastzuge Nr. 682 zusammengestoßen. Zmwer Waggons wurden zertrü­mmert, fünf andere mehr oder weniger kl J. Sonst ist sein Unfall vorgenommen. Die Untersuchung it im Zuge. Erste priv. Donau-Dampfschifffahrt Gesellschaft­ Ab 4 Mitra I. 3. wird auch die Station Szegzáro für den­ Güterverkehr eröffnet. Die Eröffnung der Station Apostag bildet nur mehr die Frage einiger Tage. Die Paslanten der M­assnerstraße ' Gefälschte Maturitätszeugnisse. Der Diurmist Ga Szalay mußte sich eines Tages einen recht einträglichen Neben­­verdienst zu verschaffen. Er fälschte nämlich­ Maturitätszeugnisse des Waisner Biaristengymnasiums und verkaufte sie um theures Geld, namentlich­ an öffentpflictige junge Leute, die dann mit Hilfe eines solchen Zeugnisses "die Begünstigung des " Einjährig-Freimilligene Dienstes erlangen wollten. Als einer dieser jungen Leute, der Dinerist Sofef Hafilev junior am 20. September 1895 beim Ergänzungskommando des 32. Infanterie Regiments um den Ein­jährig- Dreimilligendienst einfan, da wurde das Ergänzungskommando vom P­rofessor an der Handelsakademie Dr. ©. Bogge darauf auf­­merksam gemacht, daß das dem Gesuche beigeschlossene Maturitäts­­zeugniß gefälscht sei. Die in­folge dessen eingeleitete polizeilichen Erhebungen "ergaben, daß Haffler das fragliche Maturitätszeugniß von Géza Szalay erhalten habe, sollen, und zwar Andreas Müller, Paul Fasifdampf, Sofef Bugyi,­­beziehungs­weise Martin Dejäan und Sutav Bayer folge Falssche Maturitätszeugnisse zu gleichen Ziwede geliefert hatte. Hiefür erhielt Szalay als „Honorar“ einige Hundert Gulden für je ein Falsififat. Mag durchgeführter Untersuchung wurde Géza­­ Szalay wegen fünffacher Fälschung öffent­­licher Urkunden, diejenigen P­ersonen aber, welche diese Zeugnisse bewußt, oder bei Beschaffung­­ dieser Zeugnisse­­ intervenirt hatten, wegen Theilnahme an der Urkundenfälschung unter Anklage gestellt und fand in dieser Angelegenheit heute die Schlußverhandlung, beim Strafgerichtshofe unter dem Borfide Gzárán falt. Die Anklage vertrat P Vizestaatsanwalt Dr. Josef Átányi In die Vertheidigung der Angekragten teilten sich die Advokaten Dr. Aml Edvi­ Z 1188 Géza Bolónyi, Dr Alexander Bollacseki, Dr. Franz Springer, Dr. Coma Guthi und Dr. Bela Zboray. Von den zehn Angeklagten­ sind Andreas Müller und Paul Faffhamps uit erschienen. Die übrigen­ Angeklagten heißen: Géza Szalay, Sole Bugyi Martin Dekan, Jol Hafflerzjun, Sofef Saffler sen, wegen Theilnahme am Bergeben gegen die­­ Bayer, Samuel­ Esemer und Karl Ludwig $golls­mann jun. Nach BVerlesung des Anklagebeschlusses wurden die Angeklagten einzeln über die allgemeinen Fragen verhört.­­ Angeklagter Géza Szalay ift-31 Jahre alt, in Budapeft ő geboren, verheirathet, katholischer Konfession, früher Diurnist bei der Hauptstadt, derzeit Agent und bisher unbestraft. Angeklagter Sofef Bugyi ist 21 Jahre alt, derzeit beschäf­­­tigungslos, früher des Handelslehrkurses, Tedig, bisher unbestraft. · Martin Däkan,52 J­ahre alt,katholisch,Stiefvater Bugins, vermögend,bisher unbestraft Josef Haffler jun­,21 Jahre alt,katholischer Religtor­,-­ derzeit Infanterist beim 32.Regim­­nt. Hörer­­ , Vater des vorbenannten. Josef H­affler sen, 56 Jahre alt, Ungeflagten, bisher unbestraft. Gustav Bayer, 22 Jahre unbestraft. . .­. Sanmeleömer,22 Jahr­e alt,Diurnist,katholisch,wegen Hehlerei bereits bestraft, bisher unbestraft. fünffachen Urkundenfälsschung Karl Ludwig Rollmanın jun. 26 Sabre alt, verheirathet, j bauptstädtischer Steuererofutor, derzeit suspendirt, Folgt das Spezialverhör. Bräf.: Szalay, Sie sind der angeflazt. Sagen Sie, auf melde Weise sind Sie mit diesen Leuten, (auf die übrigen Angeklagten deutend), zusammengenommen? — Angel: Ich war mit Kollmann in einem Amte und er stellte­ mir den Failchamps vor, der mir gleich Kollmann den Wunsch nach Verlangung eines Maturitätszeugnisses mittheilte. . Sch reifte nach M­aigen. Sprach dort mit Direktor Halmi, der mir sagte, Kollmanır könne ein Maturitätszeugniß erlangen, wenn er die noch fehlenden zwei L­ahrgänge erregt und die Prü­fung ablegt. wegging. Stellte sich mit ein Professor Namens Béla Gábor vor, der mir 7 Drankete, welche mit dem Siegel und den Unterschriften des Waigner Professoren-Kollegiums versehen waren, übergab. 34 kaufte ihn diese Dlankete­n um 150 fl. ab. Von diesen bewüßte ich blos 5, die andern zwei vernichtete ich. Ich übergab von diesen Zeugnissen 2 an Fafihbamps für­ Müller und Haffler, wofür ich 190 und­ 150 fl. erhielt. Durch Vermittlung des Csömör machte ich die Bekanntschaft Bayer’s, dem ich ein Zeugniß für 300 fl. verkaufte. Präf.r Ein Individuum Namens Béla Gabos sorgfältigster Nachforschungen nicht gefunden werden.. Es ist höchst wahrscheinlich, daß: Sie selbst diese Zeugnisse gefälscht haben, , mie, ja auch die Sachverständigen dies angeben. — Angell.: Ne 19 habe die Zeugnisse nicht gefälscht ; die Sachverständigen irren. .. >. B­rül: Wozu tauften Sie gleich sieben Blanfete? Damals, als Sie die Bekanntschaft des Gäbos machten, benöthigten Sie ja noch nicht sieben Blanfete? — Angell.: Der bemußte Gäbos: wollte nur alle sieben auf einmal verkaufen. Prof.: Sagten Sie dem Müller, daß das Zeugniß, melde: Sie ihm verkauften, falsch sei? — er möge das Zeugniß nicht benüten und er erwiderte mir, er wolle es bloß seinen Eltern zeigen und dann auf Empfehlung Kollmann’s auf. Bräf.: Was haben Sie von Faffhamps erhalten? — AUngefl.: 250 fl.: von Müller 190 Sl. Bräf.: Miller behauptet, 700 fl. gegeben zu haben. Was haben Sie von Bayer bekommen? — Ungefl.: 300 fl. P­räf.:.Und­­ von 400 fl. Hievon übergab ich dem Csömör 72 fl. zerreißen. Müller suchte mich Dekan Für Buggi? — Angel: Haben Sie dem angeblichen Professor © Bräs.: Wußte Csömör davon, daß Sie ein falsches Zeugniß verkauften? — Ungekl.: Gemiß mußte er es willen. Staatsasktualt: Gab es die 150 fl. auf einmal gezahlt? — Angekl.: Ja, ich erhielt 50 fl. von Saffhamps und die übrigen 100 fl. gab ich aus Eigenem. Ei­­ . Vertheidigen·Dr.Pollacsek:Als Sie m­it jenem Gabos" au­f der Wahn rieten,sagte Ihnen der Professor daß er echter Zeugnisse habe?—Angekl.:Ja. Vertl­­eidiger:Sagte 11 Sie dem Fafschamps und dem Müller­,als Stet­tetl die Zeugnisse ü­bergaben,daß dieselben vor Behörden nicht benu­tzt werden dürfen?­——321ngekl·:Ja. VertheidigerPaleI1yi:Wann haben Sie von Gabosciex. Blanketc bekommen?—Auszelt Acht Tage nach meiner ersten Begegnung mit ihm, im Sommer 1894. Vertheidiger Bolónyi: Wann haben Sie das Zeugniß dem Buggi übergeben ? — Angekl.: Ein Jahr später. Bertheidiger Bolónyi: War auf jenen Blanielen auch das Datum? — A­ngekl.: Nein, das habe ich ausgefüllt. Vertheidiger Dr. Guthi: Waren Sie beim Vater Kollmann’s und haben Sie ihm gesagt, daß sein Sohn zuerst die Prüfung ab­­legen muß? — Ungefl.: a. Ein weitangeklagter Yosef Bugyi erzählt, auf welche Weise er und sein Stiefvater Délán die Bekanntschaft Szalay’s machten. Im „Gare Báthory“ rief Szalay den Dekan beiseite und theilte ihm mit, daß er ein Maturitätszeugniß habe, doch mühe er — Buggi — vorher die Prüfung­­ ablegen. Er übergab aber am Nachmittag dennoc das Zeugniß und sagte, er habe das Zeugniß von den Biaristen in Waigen. « «Präf.:Fragten Sie ih­n nicht,ob das Zeungiß echt oder falschsec9—Auszekl.:Zweimal suchte Ich ihn auf und fragte ihn ; er antwortete mir eben immer, daß da Zeugniß echt sei. Breäf: Wozu brauchten Sie denn das Maturitätszeugniß ? — Ungefl.:: 30 glaubte, mit Hilfe desselben leichter zu einer Stelle gelangen zu­­ können. Re Bräf.: Und wollten Sie nicht auch bag Einjährig-Freiwilligen­­un: erwairten ? — Angefl.: Damals war ich no nicht­ in dem Alter. Staats­an­walt: Was machten Sie mit dem Zeugnisse ? — Angefl.: Ein Jahre lang machte ich nichts damit. "7 —Staatsanwalt: Sie haben es also nicht bewüßt, aber Sie mußten doc, als Szalay ihnen das Zeugniß übergab, ohne daß Sie eine Prüfung abgelegt haben, denken miüssen, daß das Zeugniß falig sei? — Ungefl.: Szalay sagte, er habe Bekanntschaften beim Waisner Professoren-Kollegium. Staatsan­walt: Sie mußten aber, daß ein solches Zeugnis erst nach eingehendem Studium erlangt werden kann. Drittangeklagter Martin Dekan gibt die Geschichte der Er­­werbung des Zeugnises so wie sein Stiefsohn an. Er glaubte, das Zeugniß sei ‚auf die Weise beschafft worden, daß die Professoren in Waiten bestochen wurden.­­ Bea: Welche Schulen haben Sie befuht? — Angefl.: Eine einzige Klaffe und die aug mit den Mädeln zusammen. Heiterkeit.) »Sta­atsanwalt:kas dachten Sie sich,als Sie das Zeugrun »erh­­eb­en,daß Szalay es gefälscht,oder daß er die Prin Ienoren überredet habe,das Zeugniß auszustellen?—­Angebl­. Ich glaubte das Letztere. Hierauf tritt eine kurze Baufe ein. Nach der Baufe wurde Angek­agter Franz Bayer vers­tommen. Derselbe gibt an, daß er dem Szalay 300 fl. für das Maturitätszeugniß gezahlt habe. Szalay sagte ihn anfangs, daß er — Bayer — eine Brüfung werde ablegen miüssen, doch für die Uebergabe des Zeugnisses ohne jede Prüfung erfolgt, warüber­ Angeklagter nicht wenig erstaunt war.. Er dachte sich, daß irgend ein Anderer in seinem Namen die Prüfung abgelegt habe. Grit später tauchten in ihm Bedenken auf und er fragte den Stalag, ob das Zeugniß nicht gefälscht sei, worauf Szalag ihn beruhigte. Son / Bee Gerichtshalle, der auch noch vier anderen Pers de3 fün. Tafelrichter Stefan, bewaffnete Macht Guiten alt, Handlungsgehilfe, Kläfer, Ungeil: Sa, ich sagte ihm, . Als ich von Dort ! Tonnte trob Nein, einundsiebzig Stüd­ tamtilien-Nachricht. Herr Ferdinand Weil, Mitchef der Firma Boglhut 1. Weil, verlobte sich mit Fräulein Bella, Tochter des Herrn Jakob V Boglhut, Großindustriellen aus Wien. Theater für heute: Nationaltheater: „Denise“. — Königlich ungarisches Opernhaus: „Alar“. L­ustspieltheater: „Coulisset­ur“. — PVBolfötheater: „A baba". — Magyar Szinház: „A Michu­lányok".­­ ” _ :

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