Pester Lloyd, Oktober 1899 (Jahrgang 46, nr. 240-263)

1899-10-04 / nr. 240

-.—---—-.--k-. - « Abonnement für die österr.-ungar. Monarchie. "Für den „Pester Lloyd (Morgen- und Abendblatt) (Erscheint auch am Morgen nach einem Feiertage). „Für Budapest: Mit Postversendung : Ganzjährlich 1.28. Vierteljähr]. A, 5.50 . Halbjährlich A. 32.— Monatlich . A, 2.— Ganzjährlich fl. 24.— Vierteljährl. f. 6.— Halbjährlich fl. 22.— Monstlich . fl. 2.20 Mit separater Postversend. d. Abendblattes vierteljähr!. fl. 1 mehr. Man pränumerirt für Budapest in der Administration des , Pester Lloyd‘, Dorettya­utera Nr. 14, I. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle Postämter. — Für Wien auch bei Herm. Goldschmidt (I., Vollzeile 6), wo­­gere John F. Jones d .Cie., selbst einzelne Nummern zu haben sind, Inserate werden angenommen, Budapest in der Administration des „PESTER LLOXD“ ferner, in den Annoncen-Expeditionen Maasenstein , Vogler, A. W. Goldberger, A. Mezei, Bern­­hard Eckstein, 3. Blockner, 4. D. Fischer, Jul. Tenzer. Im Auslande: G. 4. Daube & Comp. Frankfurt a. M. Com­­psgnie Generale de Publieite Etran- Paris,3l,ruedu Faubrg.Montmartre, + + Sechs und vierzinfter Jahrannn. Redaktion und Administration: V. Dorotiya­ uteza Nr. 14, E. Steck. Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Unfrankirte Briefe werden nicht angenommen. Einzelne Nummern in Budapest / kr., in der Provinz / kr. | >" = in allen Verschleisslokalen. Inserate werden angenommen In Wien: Bei A. Oppelik, Stubenbastei Nr. 2; Rudolf Mosse, Seilerstätte Nr. 2; HMaasens­tein «, Vogler, Walfischgasse Nr. 10; 4. Danne­­berg, I., Kumpfgasse Nr. 7; A. Nie­­metz, IX., Alservorstadt, Seegasse Heinrich Schaler, I, Wollzeile Nr. 14; M. Dukes, Wollzeile Nr. 6—8. [ Mittwadz, 4. Oktober, Abonnement für das Ausland (Morgen- und Abendblatt). Vierteljährlich bei ung mit direkter Krauzbandsendung: für Deutschland, Serbien und Montenegro 9 fl., für alle übrigen Staaten 10 fl. 50 kr. Abonnements werden auch aufgenommen für: Belgien bei den belg. Postämt, 15 Pres.98 Cts. | Niederlande b.d.nied.Postämt, 15 Fres. 98 Ct. Bulgarien b. d. bulg. » 16 „ 45 » |Rumänien „„um „ 12,75%,» » t­«7., "res. 8. ké 30 Griechenland b. Postintettieilis an Serbien 17 malt die NASE italien bei den ital.Postämtern 1« ,„ 80 „ |Schweiz „„schweinn 15 ma 40 7 Montenegro b. Postamte Cattaroz A. 32 kr. | Türkeib.d.dort.öst.-ung.,„ 18 „ 98 “ Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal kann der „Pester Lloyd“ durch Vermittlung der Postämter nicht abonnert und muss derselbe direkt bei uns bestellt werden. Vertr. für Deutschl., Frankr., Engl., Italien etc. Saarbach’s News Exchange, Mainz. undhmnnm­men. Dam internationalen Iurkermarkt, sz Der Monat September ist vorüber, alte Waare hat ihre Rolle ausgespielt. In letzer Stunde noch mußten es die von Paris verführten Mitläufer bereuen, der dortigen Hochpartei so lange gefolgt zu­­ sein. Immer und­­ immer wieder wurden die Hauffe­­engagements hinausgeschoben, in der Hoffnung, daß endlich boy noch eine namhafte Preisaufhesserung eintreten werde. Der Zusammen­­bruch im August war den Betheiligten nicht Warnung genug, sie reposthrten schließlich ihre Engagements auf Ende September, dem denkbar legten Termin der alten Kampagne. Aber wie im August die Franzosen zum Ende Hein beigeben mußten und zu jedem Preise ihre Waare Losschlugen, so geschah e8 in den legten Tagen des laufenden Monats in verstärktem Maße. Den amerikanischen und englischen Geboten gegenüber, die vor mehreren Wodien recht annehmbar waren, verhielten sich die Bariser Inderbesiger vollkommen zurückhaltend, sie mollten für ihre Waare einen weit höheren Preis erzielen, ab­­er der gebotene mar, denn sie fühlten sich als die Herren der Situation. Nur Hatten sie dabei übersehen, daß der hohe Preis die Waare von überall hervorlobt, und außerdem hatten sie ihre Rechnung ohne die Kolonien gemacht, die die erschöpften Stods der Vereinigten Staaten wieder kompletirten. Allerdings ist Dadurch erreicht worden, daß der Rohrruder in den Kolonien bis auf das legte Körnchen zusammengefragt worden ist, dad hat aber für die alte Waare seine Bedeutung mehr­­ gehabt, das fällt erst für die neue Kampagne ins Gewicht. Sind die folontalen Hilfsquellen erschöpft, so kommt aus bei Amerika der Rübenzuder an die Reihe, und der Zeitpunkt, in dem dieses eintritt, dichte nicht mehr so fern liegen. Wie dem auch sei, für die Preisgestaltung der verfroffenen Berichtsmode war das Verhalten der Pariser Zuderbefiger von großem Nachtbeil. Es wäre auch gar nicht nöthig gewesen, den Engländern, die die Waare so nothwendig gebrauchen,­­dieselbe zu so billigem Preise hinzumerfen. Die günstige Lage der Statistik, wie auch die duch die lange Feuchtigkeit getrübten Ernteaussichten im Verein mit dem wenig versorgten Bedarf sind Taltoren, mit denen die Varifer ruhig hätten rechnen können. Statt aber das Abgeben von Waare planmäßig zu betreiben, warfen Die Stanaofen die Angebote so drängend und in so großer Menge an den Markt, daß es ganz selbstverständlich zu einem bedeutenden Preis« drude kommen mußte. Daß die amerikanischen Stods sich um aber» mals 9000 Tonnen vermindert hatten, konnte ebenso wenig den NRüdgang aufhalten, als die Abnahme der Hamburger Lagervorräthe um nahe 162.000 Sad. Die Verflanung der Märkte war eben eine Folge verfehlter Spekulation, und daher kann sie nur von vorübers­tehender Dauer sein. Die allgemeine Lage des Artikels ist nach wie vor eine zufriedenstellende, und ängstliche Gemiüther, die sich durch den festen Rückschlag aus ihrer Position haben drängen lassen, werden zeitig genug einsehen, daß ihre Schritte übereilte waren. Selbstverständih hat auf neue Ernte durch das rapide Grinsen des Preisstandes für September und die dadurch vers­urfachte allgemeine Verstimmung einen Rückschlag erlitten, aber der­­selbe blieb­ verhältnißmäßig geringfügig, und es ist auch kaum daran zu zwweifeln,­ daß die­­ nügsten Tage den stattgehabten Verlust wieder einholen. . An­ neuer Ernte machte‘ ich während der legten Woche überhaupt ein recht weger Verkehr, namentlich in Oktobermaare bemerkbar. Es w­urden ganz bedeutende Posten umgefegt, anfangs zu erhöhten, dann, in Folge der oben­­ geschilderten Bor­ommnisse, zur etwas ermäßigteren Werthen. Der Betrieb ist in den rebten Tagen von vielen Sabriten aufgenommen, und, wenn der­ Beginn wegen der ausgiebigen Regenfälle­ auch im Allgemeinen verspätet erscheint,­­ so Bieten doch die Märkte fest fon ein sehr­ bewegtes Bild, das in Seb- Rarten, Gegenlage zu der Ieblosen Stimmung in den Borwocjen steht. Die Raffinerien zeigen ein gutes­nteresse für erstfertige Zuder, das namentlich am Wocenbeginn scharf hervortrat. Daß die Umlage in neuer Waare nicht noch umfangreicher sich gestalteten, lag vor Allent an den französischen Schleuderofferten in England, angesichts deren ein Konkurriren nicht gut mögli war.­ Deshalb zogen sich die Fabrikanten, die­ sich nicht dazu herbeilassen wollten, wesentlich billiger zu verkaufen,­­ vom­ Marfte zurück, und man geschah diesed sowohl in Deutschland, als auch in Defters reich. Die zweite Hand, die sich wohl mit theilweise Billigeren Preisen begnügt hätte, wegen des gegenwärtigen hohen Bankdistonts, fand nicht so willige Abnehmer, da die Raffinerien sich vorzugs«­­eweise nur für alsbald rollende Waare interessiren, denn sie sind ausverkauft und wollen ihren Betrieb beginnen, um den bereits eingegangenen Verpflichtungen gerecht zu werden. — Die Wit­­terung in den europäischen Nebendistrikten blieb während des größten Theiles der abgelaufenen Berichtmodhe fühl und nah. Die etwas zu weichlich herniedergegangenen Negenfälle b­aten dem Zuder­­gehalt der Rüben an einzelnen Stellen Abbruch, wenn sie auch das M Wurzelgewicht erhöhten. Man wünscht jegt allgemein mieder sonni­­ges, trockenes Wetter herbei. Damit der Zudergehalt der Raben fich erhöhe. An Tabrikantentreffen wird im Allgemeinen über die Schlechte Beschaffenheit der Rüben gefragt und nur wenige Fabriken äußern sich über die Ausbeute wirklich Befriedigend. Im Allgemeinen rechnet man bis jeht auf eine etwas geringere Ernte als im Borjahre.­­ Die Stods in den Vereinigten Staaten von Amerik­a erfuhren eine Abnahme von 9000 Tonnen. Die Einfgmelzungen waren wiederum sehr hoch ; sie beliefen sich auf 48.000 Tonnen. Die Zufuhren aus Java halten noch einige Zeit an, aber aus Cuba ist nicht mehr viel zu erwarten. Der Krieg zwischen dem „Truft“ einerseits und Arbudle nebst seiner Ge­­folgiart andererseits nimmt mittlerweile wieder schärfere Formen an. Vorläufig macht Arbudle das beste Geschäft, da er ins Gent billiger verkauft, als der, Truft". Aber wie lange wird es dauern, und der Lebtere jegt seine Preisforderungen noch weiter herunter. Der lachende Dritte it in diesem Streite natürlich das große Publikum, das aber doc­hchließlich die KRäften zu tragen haben wird, wenn die Gegner sich entweder einigen, oder einer den anderen aus dem Felde geschlagen hat. Für die Zuderinteressenten in Europa hat der ameri­­kanische Konkurrenzkampf nur wenig Bedeutung. Wenn der Sat richtig ist, daß, je billiger der Zuder, je mehr fonfumirt wird, und etmas Wahrheit liegt zweifellos darin, so’ kann er den Zuderprodu­­­­zenten in Europa nur recht fein, wenn der Kampf recht lange műhrt, denn dann müssen, die Amerikaner größere Erwerbungen in Rüben­­zuder machen, als es bei gemöhnligem Gang der Dinge vielleicht der Fall műre. Und­ außerdem trüge die Gemöhnung eines erhöhten Zuderfonsums in weiten Bollstreifen auch dazu bei, daß..der Sektore, ziemlich auf seiner einmal angenommenen Höhe erhalten wird. Nach New­ Yorker Meldungen betrugen die Stods in den vier Haupthäfen der Union am 26. September 180.000 Tonnen gegen 183.000 und 444.400 Tonnen in den beiden Vorjahren. —­­ Die eubanischen Bor zäthe erfuhren eine Abnahme vor­ 3000 Tonnen, so daß sich dieselben nunmehr auf 19.000­ gegen 43.700 und 7000 Tonnen in 1898­ und 1897 belaufen. — Die Ruderverschiffungen von den Philip­­pinen, auf denen noch fortgefegt­ der Krieg mütdet, werden vom 1. Jänner bis Mitte August auf 71.600 Tonnen beziffert gegen 132.600 Tonnen in dem gleichen Zeitraume des Vorjahres. Die Kurse­ gaben überall eine Abnahme erfahren und die Schlußbe­werb­ungen­ an den einzelnen Hauptmärkten Stellen: fi wie folgt: Prag: Nahruder 88% per September fl. 12.45, per Oktober-Dezember fl. 12.40, Raffinaden fl. 42—; Magde­burg: Scornzuder 88%. Mark 10.40 ‘bis 10.50, Mobzuder zur Durchfuhr frei an Bord. Hamburg (Geldpreise) per Oktober ME. 9.52­2,­­per Oktober-Dezember ME. 9.521/2,­ per November- Dezember ME. 9.55, per Jänner-März ME. 9.70, per Mai ME. 9.45 ; Hamburg: Robzuder 88%0 per Oitober Mi. 9.50, per Novem­­ber Mi. 9.521­2, per Dezember ME. 9.5742, per Hünner Mi. 9.65, per Mai 992; Paris: Rohzuder 88% Fres. 28.— bis 29.—, weißer Nr. 3 per Oftober res. 28.6212, per Oftober-Fänner Free. 29.—, per Jänner April Fres.29.75, Raffinaden Fre. 104.— bis Sres. 104.505 Rotterdam: KRohzuder 88% per Ofto­­ber fl. 119/16, per Oftober-Dezember fl. 118/16, Raffinarden fl. 151/4; London: Nübenzuder 88%/0 per Oktober-Dezember S h. 9/542, per Sänner-März Sh. 9/8, per Mat Sh. Y10Ya; Kiew: Sand­­zuder per Oftober Rubel 4.30, per Sänner-Sieber Rubel 4.35 ; Nem- Dort: Gentrifugal Cents 4/1. — Die sichtbaren V­orräthe und Schmimmenden Ladungen mem gleichen sig nach den bis fest befannten Angaben bei den Haupt«­ländern mit dem vorangegangenen Jahre, nach Licht, wie folgt: (Alles in Tonnen): 1899 1898 Deutschland, 1. September --- s sas =. --. , 41.298 114.622 Hamburg, 27. I RE IR NEN BUG 79.400 DOesterreich, 1. já EE EDS dt! 60/0005 SÍZÓKIKO Frankreich, 1. » --.,258.252 165.604 Holland, 15. » 1.737 12.881 Belgien, 10. » 19.244 47.934 England, 24., » 43.241 93.033 Sch­wimmend in Europa, 26. September --­­---­ 19.998 15.845 zusammen in Europa 552.070 649.319 Ber. Staaten­. Nordamerika, 26. September.-- --- 179.000 183.024 Cuba, sechs Haupthäfen, 22. September --­­--- 19.304 43.680 Schwimmend nach Nordamerika, 26. September... 34.331 7.896 Zusammen in Nordamerika­­.. --­­--: 1. 232.685 234.600 Ueberhaupt --­­--­­--- 184.755 833.919 erhöht. Volkswirthschaftliche Uncdchrichten. Finanzielles. Einsfuß- Erhöhungen in Berlin und London­ Die Direktorien der führenden Bant Institute haben­ aufgehört, um die Priorität ihrer gleichartigen Verfügungen zu streiten, sie warten nicht die gegebenen Beispiele ab, sondern gehen selbstständig und unabhängig von­einander vor. Bis heute hieß es allerwärts, die Deutsche Reichsbank werde über die Erhöhung des Zinsfußes schlüssig werden, wenn die Bank von England die Rate erhöhen sollte, und nun haben beide Banken an einem und demselben Tage den Sat um ein volles Verzent vertheuert. Für die Reichsbank und für die Bank von England waren die gleichen Gründe maß­­gebend: Die gesteigerten Ansprüche von allen Seiten, die fort­währenden Entnahmen der Baarmittel, die in Berlin einen fteuer­­pflichtigen Notenumlauf von mehr als dreihundert Millionen Mark gezeitigt haben und in London die Goldreserven immer geringer werden lassen. Die Maßregeln waren vorhergesehen, aber dieser Umstand benimmt Denselben nichts von ihrer Schärfe und ihrer Bedeutung, denn wir müssen bei der Deutschen Reichsbank bis vor mehr als siebzehn Jahren, bis Jänner 1882 zurückgreifen, um auf den Tag von 6 Perzent zu stoßen, und die Bank von England hatte nur im August 1893 einen höheren Zinsfuß als heute. Der sechöperzentige Zinsfuß kam in­ Deutschland "iut Momente der Bontonkrise zum Vorschein, der­­ Fünfperzentige Zinsfuß in England, als die ameri­­kanische Krise die heftigsten Konvulsionen auf dem Londoner Markte zur Folge hatte. Gegenwärtig sind für die Vert­ewerung des Geldes ganz andere Ursachen maßgebend; es gibt nirgends eine Krise der Börse oder der Produktion, aber es macht sich ein nimmer­zu sättigender Bedarf geltend, der durch die höchste Anstrengung der­ndustrie und des Verkehrs hervorgerufen ist. Für diese folonfalen Ansprüche reichen die Mittel nicht aus und darum wird für Geld ein stets höherer Preis gefordert, den Diejenigen allerdings leichter bezahlen können, die erwerben, der aber sc­mer dort driidt, wo unter schmierigeren Verhältnissen die Vorbedingung der Em­itenz im mehrfeilen Zinsfuße gelegen it. Noch fataler ist aber der Umstand, daß vorläufig das Ende der Geldmnappheit nicht abzusehen ist und daß im Falle des thatsächlichen Ausbruches des südafrikanischen Krieges der höchste Sat noch nicht erreicht sein dürfte, denn ge­wiegte Kenner der Geldmärfte neigen ich der Ansicht zu, daß in London ein fünf und auch ein fehöperzentiger Sat möglich it, namentlich­ wenn die Regierung ein Ansehen aufnehmen sollte und die Goldverschiffungen nach Amerika möglich werden, wo in Ne­w-Nork heute ein Auperzentiger Zinsfuß an der Börse gezahlt wurde. In diesem Falle wäre auf die deutsche Bank bemüffigt, behufs Wahrung ihres Goldjirages eine weitere Vers­cheuerung der Nate vorzunehmen. , Bezeichnend Für die abnorm un­günstige Situation des internationalen Geldmarktes ist die Thatsache, daß schon für die nächte Zeit auf eine Zinsfußerhöhung der Bank von Frankreich erwartet wird, die jahrelang den Zinsfab von 3 Verzent festzuhalten vermochte. In Bariser Depeschen, die heute eintrafen, wird fonstatirt, daß die Goldabflüsse von Paris nach London noch nicht aufgehört haben, obgleich die Bank von­­ Frankreich­ die Gold» prämte bereits auf­ 3 per Mille erhöht hat. Die Bank von Frankreich wird wahrscheinlich ihre Zinsrate von 30/0 auf 31/20/6 erhöhen. Bei und dürfte der Generalrath der Oesterreichisch-Ungarischen Bank sie ebenfalls veranlaßt sehen, den Zinsfuß von 5 Berzent zu erh­­öhen, wahrs­einlich aber nur um ein halbes Perzent. Unser Geld­­bedarf it anhaltend groß. Heute waren bereits 15 Millionen Gulden steuerpflichtige Banknoten in Zirkulation. Die Wechseleinreichungen bei der Budapester Hauptanstalt des Noteninstituts beliefen sich auf 16 Millionen Gulden bei 0,6 Millionen Fälligkeiten und bei der Wiener Hauptanstalt 11/2 Millionen Gulden gegenüber von 0,7 Millionen Gul­­den Fälligkeiten. Wir möchten übrigens konstativen, daß die Maßregel der beiden großen Zentralbauten seinen tiefen­ Gundrud b hervor­­gerufen hat, die Börsen blieben ruhig, sie fließen sogar besser, als sie den Tag begonnen haben, und in Berlin blieb der Privatdistant auf fünf Perzent, also ein volles Verzent unter dem offiziellen Gate. Ueber die Entschliefung der Deutschen Neidsbank wird uns aus Berlin telegraphirt: In der heutigen Litung der Zentral- Ausschusses der Deutschen Reidsbank begründete der Vizepräsident die Erhöhung des Diskonts auf 6 Perzent unter Hinweis auf den Ausweis der legten Woche, der eine so bedeutende Nederschreitung der steuerfreien Notengrenze zeigt, wie noch niemals. In Betracht kommt ferner die Erhöhung des Privatdistoutds an der Berliner Börse. Vor Allem aber mahnen die Verhältnisse auf dem Londoner Geldmarkte, sowie die V­erwidlung in Südafrika zur Vorsicht. Aus diesem Grunde mußte die Erhöhung um ein volles Perzent vors geschlagen werden. Der Zentral-Ausschluß genehmigte ohne Wider­­spruch den Vorschlag des Direktoriums. Die steuerfreie Notengrenze ist um 371.000.000 Mark überschritten worden. Damit it also die bisher höchste Ziffer, die Ende Dezember 1898 erreicht wurde, um rund 90 Millionen Mark übertroffen worden. Die ersten Oktober­­tage Haben "eine weitere starre Inanspruchnahme der N Reichshbant gebracht. Au in München und in Kopenhagen wurde der Zinzfuß Hierüber liegen ung folgende telegraphische Meldungen vor: München: De Baierische Notenbant hat den Wechseldistanz auf 6 und den Lombardzinsfuß auf 7 Perzent erhöht, Kopenh­agen: Die Nationalbank erhöhte von morgen ab den Wechseldistanz und Lombardzinsfuß auf 6, beziehungsweise 6 1/2 Perzent. Bom Balutenmark­te) Die Nachfrage nach Baluten und Devisen war heute wieder ungewöhnlich groß. Obgleich die Deiterreichische u­ngarische Bank rund 80.000 Pfund­ Sterling in­ Wechseln auf London und über eine Million Francs in Wechseln auf­ Paris theils hergeliehen, theils verkauft hat, vollzog sich sowohl in der Devise London mie in Wechseln auf Paris eine weitere Preige­­­­­z­­u­ ­­ steigerung, und zwar erreichte die­ Devise London vorübergehend 120.97, die Devise Paris 47,85; Reichsmark per Ultimo wurden bis 59.10 bezahlt. Börse von den auswärtigen Effertenbörsen­ erhalten­ wir die nachstehenden telegraphischen Mittheilungen : Berlin. Die heutige Börse zeigte von Anfang an gegen­­über den ungünstigen Meldungen aus London und dem Dort eine entschiedene M Widerstandsfähigkeit. Die Kursabschmähungen waren gegenüber den vorliegenden M­adungten auf allen Gebieten nur geringfügige. Stark gedrüht waren nur Transvaanlattien, welche einen Theil ihres Verlustes indessen bald wieder einholen konnten. Als London festere Kurse für Minen meldete, trat auch hier eine Bes­­eitigung ein, melche aug anhielt, t­eidem in Berlin und London eine Erhöhung des offiziellen Dislontrages um ein Perzent eintrat. Shmadh waren nur Dynamit Trust-Ak­ien. Die Gerüchte von der Intervention des Bapstes und des Kaisers Wilhelm bei der englischen Negierung blieben unbeachtet, da sie der Spekulation zu unwahr­­scheinlich erschienen. Matt lagen argentinische Werthe auf das Mach­geben des Kurses von London. Montanwerthe blieben gänzlich vernachlässigt bei geringfügigen Schwankungen. Privatdistanz 500. Paris: Im Anschluß an die Berliner und Londoner Disk­onterhöhung fanden zu Beginn neuerlich Exrekutionen in Minen und Parkettwert­en­­ statt. Weiterhin war die Stimmung etwas bes­ruhigter und konnten sich leichte Erholungen bemerkbar machen. Auch­ Minen zeigten keine Befseiungen, die Stimmung war jedoch noch immer sehr gedrüct. London: Die Börse war heute starken Schwankungen unterworfen. Die Meldung, daß in­ Norm- Vort Geld mit 40 Perzent bezahlt wurde, sorwie die einperzentige Distanzerhöhung der Bant von England und der Deutschen . Neichsbant haben femade Hände zu weiteren Realisa­tionen veranlaßt. Da jedoch nur den niedrigen Rursen nun wieder Kaufluft zeigte, so war unter mehrfachen Schwan­­kungen schließlich eine leichte Erholung eingetreten. Banken und Mittengesellschaften. (Hirtenberger Batronenfabriks Gesells­chaft) Aus Wien wird und gemeldet: Die Hirtenberger P­atronenfabrik­-Gesellschaft Hat bekanntlich Anstalten getroffen, um in Barndorf bei Preßburg eine neue Fabrik zu errichten. teuteftend verlautet nun, daß die Gemeinde Ungarisch Altenburg an den Bermaltungsrathb der „Birtenberger” herangetreten ist, um diesen zu bestimmen, die neue Sabrit in d­iesem Dörfe z­u errichten. Die Gemeinde Ungarisch Altenburg will der „Hirtenberger” nicht blos den Grund für das neue Gtablissement unentgeltlich überlassen, sondern will auch Baumaterialien zur Verfügung stellen und der Gesellschaft auf längere Zeit hinaus die Befreiung von allen Gemeindeumlagen gewähren. (Die Apollo Mineralöl-Raffinerie-N.-G.) hat in ihrer heutigen Direktionsfigung den bisherigen stellvertretenden Direktor Géza S­pi zum Direktor ernannt. Handel. Reform des Handelsmuseumd­ Anlägli der jüngst durchgeführten Reform des Königlich Unga­rifgen Handelsmuseumd führte Handelsminister v. Hegedbüs im Sinne des DBertrage mit der Ung­a­rischen Handels-AAktiengesellschaft auf eine neue Organisation, wonach die Geschäftsführung der Exports Abt­beilung des Handelsmuseums nunmehr einen Direktiond- Ausschusse unterstehen wird. Der Handelsminister ernannte zum­­Bräsidenten des Ausschusses den Abgeordneten Geheimrath Dr. Alexander v. Matlefovitös, zu Mitgliedern Ministerial­­rath v. Lakatos, Direktor des Handelsmuseums und Minis­­terial-Rechnungschof v. Kereigyärth, während der Ader­bauminister in Vertretung seines Wartefeuilleg Gestionsrath v. Ottlik im den Ausschuß entsandte. Als Negierungskommissär wird Raúl v., Nát bh fungiren. Die Ungarische Handels-Aktien­­gesellsshaft wird in dem neuen Ausschusse durch ihre Direktions­­mitglieder Ministerialratd Ferdinand Förster Gigismund v. Biró und Raul Elet vertreten sein. UWeberdies werden seitens der Ungarisgen Handels-Aktiengesellschaft Direk­or Bajba, Demeterius Koperly, Michael SzElely als Referenten und Béla Szalai als Schriftführer fungiren. Dieser Ausschuß hielt gestern Nachmittags seine erste Situng. Ungarische Kaufmannshalle. Der Ausschuß der Ungarischen Kaufmannshalle hielt am 2. d. unter Borsig des Vizepräsidenten Franz Kunz nach den Ferien seine erste­­igung, in welcher — nac erfolgter Aufnahme zahlreicher neuer Mitglieder und nach Erledigung laufender Geschäftsitn­de — folgende wichtigere Angelegenheiten verhandelt wurden. Der Handelsminister forderte die Kaufmannshalle in Bezug des unlauteren Wettbe­­werbes zur Abgabe eines Gutachtens auf. Der Ausschuß beschloß, dem Handelsminister ein Gutachten in dem Sinne zu unterbreiten, daß die Schaffung eines selbstständigen Gesechts auf diesem Gebiete unwünschensmwerth sei, daß jedoch bei Ausarbeitung desselben die vater­­ländischen Verhältnisse besonders zu berücksichtigen sind. Der Landes­­verband der ungarischen Tertil­fabrikanten hat im Interesse der Unterftügung der vaterländischen Industrie gemeinschaft­­liche Berathungen initirt, an denen auch die Crmittirten der Kaufmannshalle t­eilgenommen haben. Der Ausschuß erklärt nunmehr, jede auf die Unterftügung der vaterländischen Syndustrie abzielende Aktion mit voller Kraft fördern zu wollen. Der Bericht des Präsidiums, laut welchem im Interesse der Sanirung der auf dem Gebiete der Kreditgereggebung vorkommenden MWebel­­stände an den Handelsminister und an den Justizminister (Antrag des Vizepräsidenten Jakob v. 3­ürít) motivirte Gesuche überreicht worden sind, wurde genehmigend zur Kenntniß genommen. Mit Bezug auf die intensive Kontrole der Firmenregistrirung&­verpflichtung hat der Handelsminister die Kaufmannshalle zur Abgabe eines Gutachtens aufgefordert. Der Ausschguk beschloß, an den Handelsminister eine Repräsentation in dem Sinne zu richten, daß er es fü­r zweckmäßig erachtet, daß mit der Aktion nach dieser Richtung hin der Ungarische Informationsverein betraut werde, welcher hiezu vermöge feiner, Organisirung und feiner vollkommenen Vertrauenswürdigkeit am meisten berufen it. Weiter wurde die Zur­schrift der aus dem Weiter bürgerlichen Handelsstände und aus dem Gremium der Großhändler und Großindustriellen entstandenen „Budapester Handelskorporation“, in welcher die Vereinigung mit« getheilt­ und auch die Organisirung der Handelskorporation bekannt­» gegeben wird, zur Kenntniß genommen. Der Ausschuß pflichtet auch dem Berschlage der Budapester Handelskorporation bei, da sämmtliche Handelskorporationen der Hauptstadt in Fachfragen gemeinsam vorgehen sollen. Der Ausschuß seinerseits erachtet es für zwecmäßig, das anläßlich Zeitstellung der Organisation zu einer gemeinsamen Aktion die Gratelung einer je größeren Stabilität an­­gestrebt werde. Die im Interesse des Spirituol­enhandels krei­te Sachsektion stellte die auf den Handel mit Spirituosen be­­züglichen Chancen definitiv fest ; der Ausschuß hat dieselben nunmehr genehmigt. Da durch die Annahme des § 4 des Gelegentwurfes über die nach­gebrannten Spirituosen zu zahlende Spiritus-Ergänzungssteuer und über die Aufhebung der Spiritusverfekräftener die Interessen des Handels Schaden genommen hätten, hat die Yadhjektion an den Finanzminister und an den Handelsminister das Ansuchen auf Ab­­änderung des zitirten Paragraphen gerichtet; der Ausschuß nahm zur erfreulichen Kenntniß,­­dab das Ansuchen des Ausschusses bei Verhandlung des Gelegentraum­es berücsichtigt wurde. Ansolvenzen, Zahlungseinstellung) Die Speditionsfirma B. BPollatı Rom op. (Molergaffe) hat heute ihre Zahlungen eingestellt. Die Baffinen betragen fl. 164.000, der Stand der Witiven ist bis nun nicht bekannt geworden. Die insolvente Firma strebt einen außergerichtlichen Ausgleich an. (Insolvenzen) Der Wiener Kreditorenverein gibt interne 2. Oktober nachstehende Insolvenzfälle bekannt: Slama Rath­, Handelsfirma, in Nadaug; Wilhelm Schönbergen, Szegedin; M. Menggat Orok, " Burawaarenhandler in Kaufmann in Großmardein; 8. Kohn, Handelsfrau in­ Komoın; M.Shasb Söhne, protokollirte Handelsfirma in’ Szegedin; Galomon 9. Grünbaum, Handelsfirma in Budapest; A. Eichberg, Kurz- und N­ürnbergerwaaren-Händler in Wien; Franz Nofek, Schneider in Prag (Zirkom) ; O­e Mailer, Säneider in Bilin ; Oherman Lazar in Grajova ; Hoda Sloresc in Grajova ; 3. M. Tagger & Söhne in Crajova ; Gircus & Heilperr in Dalag; Micu M. Anastasin in Foliehan; Juan B. Sarzar in Bolihan ; Bidolav BVidoikovics in Mlerm­at ; Theodor Gareis, Kaufe­mann in Wien. Verlosungen: „„Ungarisches Bodenfredit-Institut) Bei der jüngst stattgefundenen Berlojung der Reperzentigen PapiernwährungsPfandbriefe wurden folgende Obli­­gationen gezogen : zu fl. 2000: 22451 452 453 454 455 789 895 924 986 23911 912 24280 416 417 418 419 420 421 440 453 455 459 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 513 583 584 724 725 726 727 728 729 730 731 732 733 771 26201 457 911 490 983 27816 818 819 820 830 831 832 886 388 889 902 905 906 907 280 90 117 399 608 901 916 330 59 148 149 187 188 189 193 303 304 376 377 378 379 380 381 382 383 584 385 386 552 592 599. 37213 232 234­ zu fl. 100: 14404 405 406 407 408 409 413 414 421 423 454 456 440 17033 086 087 092 098 099 101 108 111 17­­5 116 117 242 248 280 281 282 491 492 498 499 658 748 749 $31 837 921 925. Rudolfslose) Bei der gestern stattgehabten Ziehung der Kronprinz-Rudolf-Hospital-Lose wurden nachstehende Serien gezogen : 115 161 332 457 577 617 763 801 845 1009 1122 1124 1160 1409 1490 1516 1531 1598 1826 1879 1962 1981 2071 2243 2387 2420 2470 2497 2552 2580 2809 2975 2998 3014 3043 3087 3207 3343 3357 3358 3439 3558 3602 3609 3721 3752 3755 3781 und 3841. Aus diesen Ger­en fiel der Haupttreffer mit 40.000 ft. auf ©. 3357 Nr. 30, der zweite Treffer, mit 20009 fl. auf ©. 457 Nr. 49, der dritte Treffer mit: 1200 fl. auf ©. 2975 rel, je 350 fl. gewannen: ©. 2998 Nr. 16 und ©. 3781 Per. 13­3 "je 200 fl gewannen : ©. 161 Mr. 15 und ©. 2387 Nr. 44 ; je 200 1.5 gewannen: ©. 115 ©. 843 N. 26, © 1516 Mr. je 50 fl. gewannen : Mr. 8, Nr. 10, ©. 2975 Nr. 40, ©. 3207 Nr. 2, ©. 3602 Nr. 17, ©. 3558 Nr. 26 und ©. 3609 Nr. 7 ; je 30 fl. gewannen: ©. 115 Nr. 47, ©. 161 Nr. 26, ©. 457 Nr. 28, 5.763 Nr. 15, ©. 1009 Nr. 9 und Nr. 16, ©. 1122 Nr. 35, ©. 1124 Nr. 34, ©. 1160 Nr. 4 und Nr. 7, ©. 1409 Str. 26, ©. 1490 Nr. 12, ©. 1826 Nr.31, ©.1879 Nr. 29, ©. 2243 Nr. 37, ©. 2580 Nr. 19 und Nr. 44, ©. 2998 Nr. 8, ©. 3043 Nr. 34, ©. 3343 Nr. 22, ©. 3357 Nr. 2, ©. 3358 Nr. 7 und Nr. 30, ©. 3439 Nr. 14 und 3781 Nr. 12. Auf alle übrigen hier aufgeführten 2400 Nummern fällt der Heinste Gewinn von je 12 fl. (1854er Staatslose) Schluß‘) Ye 400 fl. 8.-M. gewannen ©. 357.Nr. 19 und Nr. 36, ©. 564 Nr. 11, ©. 747 Nr. 13, ©. 1069 Nr. 8, ©. 1294 Nr. 5, ©. 1396 Nr. 40, ©. 1792 Nr. 38, ©. 1879 Nr. 4, Mr. 12 und Nr. 23, ©. 1909 Nr. 42, ©. 1949 Nr. 24 und Nr. 39, ©. 2004 Mr. S und Mr. 26, ©. 2013 Nr. 24, ©. 2090 Nr. 16, Nr. 45 und Nr. 49, ©. 2154 Nr. 37, ©. 2446 Nr. 48, ©. 2455 Nr. 17, ©. 2497 Nr. 7, Nr. 25 und Nr. 30, Ī. 2562 Nr. 31, ©. 2569 Nr. 8 und Nr. 20, Ī. 2604 Nr. 20, Nr. 31 und Nr. 43, Ī. 2642 Nr. 38, ©. 2741 Nr. 3, ©. 2946 Nr. 31, ©. 3151 Nr. 18, ©. 3189 Nr. 12, ©..3287 Nr. 25 und Nr. 48, Ī. 3441 Wir. 42, 6. 3480 Nr. 49,­­©. 3496 Nr. 3, ©. 3584 Str. 45, Ī. 3763 Nr. 31, Nr. 35, Nr. 43 und Nr. 45, ©. 3803 Ver. 16,, Ī. 3894 Nr. 29 und ©. 3993 Nr. 9. Auf alle übrigen in den gezogenen Serien enthaltenen, hier nicht aufgeführten Nummern fällt der kleinste Gewinn von je 300 fl. 8.-M. Nr. 3397 ©. 2580 Nr. 19 Nr. 7, ©. 3014 Nr. 41, ©. 3207 Nr. und ©. 3721 Mr. 23, 6..161 Mr. 20, 1 ©. 457 Nr. 2, ©. 617 und Nr. 22, Nr. 4; ©. 1981 7, Gefhäftshericte, Budaypest, 3. Oktober. Witterung: zumeist heiter. Thermo­­­­meter + "13­99 C,, Barometer: 7627 Millimeter. Wasserstand ab­­nehmend. Die Situation hat sich wesentlich geändert. Das Depressions­­zentrum ist mehr nach Norden gezogen, nach Norwegen und hat wieder an Itensität gewonnen, während im Westen der Luftdruck ftar gestiegen ist, so daß heute drei Mar­ma zu erkennen sind: in der westlichen Hälfte des Kontinents, über Italien und das Dritte über Zentralengland. Regen waren entlang der Depression (in England, Norwegen und Fintland) und Sporadisch regnete es bei stark steigendem Luftbruck in den Pyrenäen und in den Alpen. An Sonst ist das Wetter trocken. Die Temperatur ist heute in der westl­lichen Hälfte des Kontinents — unter Einwirkung der entlang der­ Depression herrschenden lebhaften Winde — etwas gefunden,­­ mäl­­­rend sie im Osten — bei südlichen Winden — über dem Normale­n­ und ist besonders hoch in Ostrußland und im Umfreife des Balti­­schen Meeres. In Ungarn herrscht heiteres, trockenes und sehr mildes Wetter. Das Maximum der Temperatur war gestern überall mehr als 209 G. und im Alfeld an vielen Orten 25—309 G., das Minimum aber war nirgends unter 80 G. Bei westlicher Lufttrömung it fühleres, heiteres und trockenes Wetter zu erwarten. Eirettengei hätt Schmwache ausländische Kursberichte und Zinsfußerhöhung sowohl in Berlin als in London verursachter heute eine lustlose Stimmung. Internationale Wert­e haben durch­­­wegs Kursabshmwähungen erfahren. Der Lokarmarkt tenderte ruhig und die Umfäße blieben mäßig. Valuten und Devisen: steif.­­­­An der Vorbörse wuurden gehandelt:Ungarische Kredit- Aktien311367.25bi5365.—,Rimathxränger311333.50bis332.50, Straßenbahnzu 748­—,Oesterreichische Kredit-Aktien311862.20 bis860.10,Oesterreichisch-ungarische Staatsbahn-Aktienz!1333.50 bi6331.——,Stadtbahnssz Aktienzu 183.—· An de­ Mittagsbörse kamen in Verkehr:Haupt­­städtische Sparkasse-Aktien 3111150.—,Ziegel-und Cements Aktien 21125.——,Ungarisch­e Asphalt zu 193.—,1Ingarisch­es«keram­ischez1k 125.—,Salgö-Tarjanerz11318.—bi5316.—,Stadtbahn­-l­tien« zu 180.— bis 18150, Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahn-Nitien u 330.25. « — Auf Lieferung wurden geschlossen:Ungarisch­e Kredit- Aktie 11311364.5()bi8367.—­,Straßenbaunktien31x347.—­­bisZ42·50,Oesterreichische Kredit-Aktien311360.7I)bi3362.25, Oesterreichische·Ungarische Staatsbahns Aktien zu 331.——HIRS­­Zur Erklärungszeit notirten Oesterreichische Kredit- Aktie 11361.30. Präm­iengeschäft:Kursstellung in Oesterreichischen Kredit-Aktien auf morgenfl.3­—bisfl.­­3.50,auf acht Tage fl.7.—bisfl.8.—,per Altinto Oktoberfl.14.—bisfl.11.­—. An der Nachere hat sich die Tendenz·anf h­öhere aus­­wärtige Nutizungen befestigt,der Verkehr war mäßig-Es wurden umgesetzt:Oesterreichische Kredit-Aktienzu­ 360.90, 362.25;Ungarische Kreditbanks Aktienzu 366.25, 366·-")();Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahns Aktien zu F 331.75,832.50. , · Oesterreichische Kredit- Zum Schluß blieben: Ak­ien 362.20. « · « Getreidegeschäft.Termine­ Tachm­ittagsj war die Stimmung ruhig,der Verkeh­rsschmach,Weize­rsich­­eit blieben un­ ver­­ändert,Hafer gif1g höher aus Meinungskäufe.Jst Verkehrkant etc., Weizen per Oktober sz fl.8.42;Weizen per­ April zu fl. 8.83, fl. 8.82; Roggen per October zu fl. 6.66, fl. 6.68; Roggen per Aprilzu fl. 7.12, fl. 713; Mais per Mai zu­ fl. 5.06; Hafer per October zu fl. 495, fl. 498; Hafer per Aprilzu fl. 5.41, fl. 5.48. Abends motivten: Weizen per Oftober fl. 8.42 Geld, fl. 38.43 Waare; Weizen per April fl. 8.82 Geld, Roggen per Oftober fl. 6.67 Geld, fl. 8.83 Waare; fle 6.68 Waare; RoggenperXpril fl. 7.12 Geld, fl. 7.14 Waare; Maisper Mai fl. 5.06 Geld, ft. 5.07 Waare; Hafer rt Dftober fl. 4.98 Geld, fl. 5.— Waare; Hafer per April 5.42 Geld, fl. 5.44 Waare. Borftenvienmarkt. Budapest, 2. Oktober. Hauptstädtischer Konsume Schweinemarkt (nnächst dem Franzstädter Petroleumdepot). — Tendenz: lebhaft. — Der Auftrieb betrug 1130 Stüd. Für den Solals fonsum wurden 813 Stüd, für die Provinz — Stud verlauft, es verblieb ein Stand von 317 Stüd. Man bezahlte: 120 bis 180 Kilogramm fchwere zu 421/a bis 43 fr., 220 bis 280 Kilogran­n­ schmere zu 42 bis 43 fr., 320 bis 380 Kilogramm schwere zu 4 bis 43 fr, alte fchmere zu 36 bis 39 fr. Lungschweine von 50 bis 100 Kilogramm schwere zu — bis — fr. per 100 Kilogramm. Steinbruch, 3. Oktober. (Drig.-Telegr) Bericht der Borfllenviehbhändler-Halle in Ste­inbr­uch. Tendenz: ruhig... Borrath am 1. Oktober 39.024 Stüd, am 2. Oktober wurden .543 GStüd aufgetrieben und. 370 Stüd abgetrieben, verblieb am 3. Oktober ein Stand von 39.197 Stüd, PETE EEE 7) Siehe Abendblatt vom 2. Oktober, gr­ee Ét el 30 A =

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