Pester Lloyd, Oktober 1899 (Jahrgang 46, nr. 240-263)

1899-10-24 / nr. 257

A««., .«1-.»:-»­­» «.-·,.7"-’,. ---F«mitifeu-Naeveichtf.f Silberne Hochzeit) Der in weiten Kreisen bekannte Industrielle­ Herr Ernst-Lederer­,111herber einer Tapeten-Nieder­­lage,Schiffgasse,feierte am­ Sonntag­ mit­ seiner­ Gemahlin­ Gleonore, geb.Schwab­itter die silberne Hochzeit.Die kirchliche Heremonie wurde in der Pfarrkirche desll.Bezirkszelebrirt,welcher ein anis­mirtes Souper beim Restaumteur Prindl folgte,wobei vont den zahlreichen Freumden und Bekan­tten unzählige Toaste auf das anelpaar ausgebracht wurden — Offener Sprechsaah Für Form und Inhalt des unter dieser Rubrik Folgetrden ist die Redaktion nicht verantwortlich. Ehkxcidsovs"11nsa""Blasenseid­e­,Icarus-ries,Sieht-»und hsujüatismus,1)escatarrheu der Lähmungssorgane,ben­ Mag­on-t und xlaxsmcatarrIrnsjrddie hithion sexuslip »He­is­­s-«."-s.«· ««CT-"7·-ssp««k«7«;« '-" sonst-Ztlick b­e­i Autoritäten mit-­sumgezeichnetem­ Flrfolg angewendet. Harntreibende Wirkung! Angenehmer Geldmak­­ette Verdaulichkeit! Käuflich In Mineralwasser-Depots, eventuell bei der Salvatorquellen-Divsation in Eperios. Hauptniederlage in Budapest I. Edeskuty. jat Shearer ü. D. Wien schreibt dessen beliebtes Mitglied Banja Worut: Hiedwich bestätige ich gern, dass das KOSMIN-MUND­­WASSER ein vorzügliches ist, wohlthuend und sehr angenehm im Geschmack. Olafde fl. 1.—. Lange ausweichend, erhältlich in Apotheke, Befieren Drogerien u. Barfümerien. General-Repräsentanz: E. Skriwan, Wien IX, Mellnergaffe 3. — Engws-Depst Bu­dapest: Josef v. Török. Ir YA LOUIS D. MEUNIER & Co. VORZÜGLICHE MARKE GENERALVERTRETUNG ne ie KÁLLAY (Freisch-Eiweiss) mi un­d Käse­s­thekafüigungsmilied Erhältlich in Apotheken u. Medizinal-Droguerien, 9842 MB" Nur echt, wenn in Originalpackung. "gi “ főmérnök elhunyta alkalmából hozzánk intézett részvét­­kő ÉS nyilatkozatokra ezuttal nyilvánitjuk őszinte köszönetünket. § Né 7885 A gyászoló család. Ti és TÁRSA EIRZSEBET.KÖRUT 15. 7499 RT ő s hervorragendes Zammunel-Angelegenheiten. (Der König über die Hauptstadt) Dem Hofdiner, das am 19. b. M. stattfand, waren bekanntlich auf Ober- Bürgermeister Maxikus und Bürgermeiter Halmos zu­gezogen worden. Nach dem Diner hielt Se. Majestät Gerd­e und bei dieser Gelegenheit zeichnete der König die beiden Vertreter der Haupt­­stadt durch Ansprachen aus. Mit Befriedigung äußerte sich der Monat insbesondere über die Entwicklung der Hauptstadt Budapest. Auf der Fahrt nach der neuen Karmeliterkichhe anläßlich deren Ein­weihung habe er Gelegenheit gehabt, einen Theil der Äußeren Bors­stäbdte wieder zu sehen und sei exstaunt gewesen über die großartige bauliche Entwicklung, die offenbar erst aus den allerlegten Jahren stamme. Weniger befriedigt äußerte sich Se. Majestät heute gegenüber dem zur Audidienz erschienenen Oberbürgermeister und Bürgermeister über Die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen und der Baugewerbe im Besonderen. Auf eine die speziellen Verhältnisse der Hauptstadt betreffende Frage des Königs führte Bürgermeister Halmos aus, daß wohl die Kommune, wegen der fehmwierigen Geldverhältnisse, bemüsligt sei, ihr Bauprogramm einzuschränken, da indes gleichwohl 008 Möglichste gethan werden solle, um die Bauthätigkeit zu­ beleben. Ge. Majestät gab schließlich der Hoffnung Ausdruck, daß bald eine Wendung zum Befreien eintreten werde. Die Entwicklung der Hauptstadt. Der Munizipal-Ausland hatte eine Neuierung Hinsichtlich der Aus­arbeitung eines neuen allgemeinen Regulirungsplanes und der Aufstellung eines die Stadtentwicklung betreffenden Programms gefordert. Die Sektion für öffentliche Bauten führt nun­ in einer Vorlage aus, daß der gegenwärtige Regulirungsplan schon vor längerer Zeit duch die Hauptstadt und den Baurath gemeinschaftlich festgestellt worden sei und daß an eine Abänderung, ob diese nun eine grundlegende oder blos partielle sei, nur im Einvernehmen mit dem Baurathe erfolgen­­­önne. Was ferner die Aufstellung eines Programm der Stadteinrichtung anbelangt, so erscheine ein solches Programm nach der großen Entwicklung, welche das Ertranillan bereits durchgemagt hat, überholt, da die Gegenteil, die B­aulig­ion einen gemissen Charakter angenommen, in ihrer­­ Weiter­­entwiclung nicht gehemmt werden dürfen. Diese Neußerung Der Baufektion gelangt in der nädsten Sittung der Baukommission zur Vorlage. (Frank­enverpflegszufälag) Der Magistrat gibt bekannt, daß ver beurige Landess Steuerzuschlag Für Kranken»­verpflegung bereits betrefsen und individuell vorgeschrieben sei. Dieser Busschlag beträgt Drei BPerzent der direkten Steuerleistung. Heuer it diese neue Steuer zugleich mit der IV, Duartalsrate der staatlichen Steuen in einer ein­zigen Summe abzustatten, während dies in der Folge, wie bei allen diversen Steuern, in vier gleichen Duartaleraien wird er­folgen können. Das untere Plateau de Diner Duais­ ist heuer von der Margarethenbrüde bis zum Bruchbade gepflastert worden. Die Uebergabe der Arbeiten wird dieser Tage erfolgen. Die Borstehung des II. Bezirks­ erstattete an den Magistrat die Anzeige, daß der Befiger einer in seinem Bezirk etablirten privaten Brandleihanstalt sein Geschäft in un­­zukömmlicher Weile führe. Die mertevolleren Pfänden würden weiterverpfändet, viele Objekte unter andern als ihren eigentlichen Benennung verbucht und andere wieder an Orten untergebracht, in sie nich hörten. en (3 rer: Standpläste.) Die Budapester Lohnmwagen- Bewoffenschaft ist beim Magistrat um die Auflassung des­ Fraser- Standplages in eines anderen der Sofefigaffe und Etablirung eines an der Standplages an der Ehe des Sofefringes und der Sofefigaffe ein» aestritten Der Umstand, Zokal-Uncricten. (Ein neues Palais beg Finanzministerium S.) des Finanzministeriums sich gegenwärtig in vier von­einander ziemlich weit entlegenen Gebäuden befinden. Ministerium ein eigenes Zentralgebäude zu Bieterle hat die Amtsloyalitäten hat bereits seit Jahren den Mimi­ rege gem­acht und man hat sich aug Schon wiederholt mit der dee errichten. Alexander seinerzeit duch einen hauptstädtischen Architekten auch einen Plan ausarbeiten lassen, doc erwies sich dieser nicht als amed entsprechend. Nun, da die Regierung wieder größere Bauten in Aussict genommen hat, wurde auch dieser Plan wieder hervorgehol­ der Errichtung eines neuen Palais eingehendsten Studien vorgenommen. ( Bersonab­agyidt.) Der bekannte Abgeordnete Julis Gulner hat vor einigen Tagen im Nothen-Krenz-Spitale eine gefährliche Operation glitlich überstanden. Das Befinden des Patienten st jetz fon vollkommen zufriedenstellend, kurzer Beit vollständig hergestellt das Spital wird er in verlassen können. daß und e3 werden in Angelegenheit für das Finanzimministerium Die befaßt, so fire dieses Daß a SERIE FEN BEER, Fe en nur een en , 4», ,« Bass ug Ave ea a ee et tasi ENah Dub as TÉS SZTT By 1 (D­ie neue stüche dr H­ofbur­g.)Die­ Küchens lokalitäten der neuen Hofburg sind fast vollständig eingerichtet.So­­wohl bei der Anlage,wie bei der Ausstattung der neuen Küchens lokalitäten,­sind,selbstverständlich,satte modern­ens Erxungenschaften und Behelfe der Technik zur Anwendung gelangt.Während der gegenwärtigen Anwesenheit des Königs in Budapest steht ein Theil der­ neuen Küche,über welche die Hofköche voll des Lobes sin schon­enVenützung. (Das Heim der Katecheten.) Bis zum Sommer des laufenden Jahres besaßen Die hauptstädtischen Katecheten ein Heim, das von einer wohlthätigen Dame erhalten wurde. Dieses Heim löste sich aber vor einigen Monaten auf. Die Katecheten beabsichtigen num die Errichtung eines gemeinsamen Heims auf eigene K­äften, in welcher Bestrebung sie von Bischof Graf Gustav Mailath unterfragt werden. Ungefähr zehn S Katecheten haben bereits in einen Hause der Damjanikgasse ihre gemeinschaftliche Wohnung aufgeschlagen. Die Speisehalle der Hörer der Poly­technif,­ Museumwing 13, wird am 1. November eröffnet. Zu der Eröffnungsfeier wird Unterrichtsminister Wlaffics geladen werden. Gegenwärtig werden unter Leitung der Gattinen mehrerer Brot­fefsoren der Bolytechmit die Einrichtungsarbeiten beendet. Bon der Mmiversitätsflinit.­ Das Pro­fessorenkollegim­ der medizinischen Statultät hat in seiner jüngsten Lisung die Beiehung folgender vasanten Stellen vorgenommen: Zum zweiten Nifizierten der II. gynäkologischen Klinik wurde Dr. Julius Erdey, zum Assistenten des Lehrstuhles für gericht­ Ihe Medizin Dr. Wilhelm Generfich, zum Milistenten des II. anatomisch-pathologischen Instituts Dr. Siamund Tóth gewählt. Salarirte Brattitanten wurden an der II. gynäkologischen Klinik die Doktoren Zoltán Reichfeld, Sigmund Najhan und Arthur­­ Hevesi; im ersten pathologisch-anatonischen Institute die Mediziner Géza Eng und Bruno Bolacco. « Biblische Vortrsige m­it Gesang­ finden diese Woche am Dienstag um 1 U­hr Abends im Saale Mond­­gasse 171 und am Freitag um 7 Uhr Abends im Saale Elisabeths­ring Nr. 7 statt. (Jubiläum) Der Beamtenkörper der Elisabeth-Dampf­­mühl-Gesellschaft veranstaltete aus dem Anlasse, daß der Verwalter Herr Sosef Blecha bei der genannten Gesellschaft sein 25. Dienstjahr vollendete, eine schöne Feier.­m Namen der Direktion wü­rdigte der leitende Direktor Herr Armin Schwarz die­­ Verdienste des Subilars, die sich dieser während seiner langjährigen Dienstzeit er­­warb, wobei er ihm das Ehrenhonorar der Direktion übergab. Die Gefühle der Beamten verdolmetschte Bureauchef Herr Theodor G . war 3; herzliche Worte sprachen noch im Namen der Arbeiter­­schaft Untermüller Schatten und R. Gribil, worauf die Uebergabe der von Beam­ten und Arbeitern gewidmeten unwertevollen Souvenirs erfolgte. Ein glänzendes Symposion beschloß Abends die e­rhebende Feier. Das Leichenbegängniß­ des heute verstorbenen emeritirten Pfarrers der efner evangelischen Kirchengemeinde Andreas Stehle findet am 25. Oktober, Nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhaufe (I., Karatsongigalle 9) aus statt. 2 Der reformirte Donaudilitrift­ hielt heute Nachmittags miter dem Vorige des Richters am D Ver­waltungs­­gerichtshofe, De Ministerialvatjeg Aladár Sz­ilaffy, eine Lisung. Direktor Wolfgang ©. 515 erstattete über Die vorjährige Thätigkeit der Missione-Zusammenkünfte Bertht. 68 wurde ein religiöses Heft (in 5000 Gremplaren), ferner ein Gedenkbuch über die Missions-Zusammenkünfte herausgegeben; ferner wurden die Sammlungen zu dem Fond eines zu erbauenden Waisenhauses für Kinder von Seelsorgern in Angriff genommen und zwei neue Misstionsvereine in Budapest und im äußeren Somogyer Distrikt gebildet, die der Glaubenslosigkeit, die namentlich in der Hauptstadt überhand nimmt, entgegenmieten sollen. Dann hielt­ der Pfarrer von Gärkereptur Ludwig Levay einen Vortrag über die Art und­­­eife der zweckmäßigsten Pflege des religiösen Lebens auf Meiereien, Tangen und in abgelegenen Ortschaften. Pfarrer Anton Gergely forderte zur Gründung neuer Missionsvereine auf. Ein Gebet des Refter Senior Johann Szántichó Bei­loh die Sigung. » (Ein Studentenstreich.)Gestern Nachts zog eine lustige Gesellschaft,in der sich auch der Techniker Aladár Toroky befand,singend durch die Kerepeserstraße.Da ein Polizist weit und breit nicht zu sehen war,vergnügte sich Toroky daskiit,mit seinem Revolver zuknalle1­.Anfeimnal kommt im­ schweren Trab ein Komfortablepferd daher.Einer ansde em­pagnie rief Toroky zu: ,,Schieß dem Pferd eine Kugel in den Kopf."Toroky ließ sich dies nicht zweimal jagen; im nächten Augenblicke lag das Pferd von einem Schuffe niedergestrect. Toroky ergriff die Flucht, zu seinem Maler aber in einer Richtung, aus welcher eben eine Polizei- Batrouille auftauchte, nachdem er Toroky legitimirt hatte, konnte er fi wieder seinen Freunden anf­liegen. (Arbeiterversammlung.)Heute Abends hielten die sozialdemokratischen­ Arbeiter eine zahlreich besuchte Versam­m­lung,in der die Redner für das allgemeine Ehlrecht eintraten­ und die Arbeiter aufforderten,den Kampf für dasselbe mit aller Kraft fortzufegen. «­­­­ Zum E­inbruchsdiebstahl bei dem Yume­lier Riemer­. meiß das Polizei-Preßbureau nichts. Neues zu melden; aller Wahrfeinlichkeit nach haben ich die­ Thäter bereits in die Provinz geflüchtet. Heute Abends war in Polizeikreisen das Gerücht verbreitet, es sei bereits gelungen, den des Einbruchs­­diebstahls verdächtigen Johann Balinktas in Stuhlweißen­burg zu verhaften. Die Nachricht fand aber seine Bestätigung. (Verhafteter Sozialisstenführer.) Gestern wurde in Ofen auf Nequisition des Untersuchungsrichters DIáh der Arbeiter-Agitator Osfar Szalay von der Polizei verhaftet. Szalay erscheint beschuldigt, in­ einer Volksversammlung in Ofen eine aufreizende Rede gehalten zu habeıt. Verlorene Brieftafge.­ Eine gelbe, ziemlich ab­­gegriffene Brieftasche, melde 9 Stud Humderter, 1­2 Stud Zehn- Gulden- und 2 Stud Fünf-Gulder-Noten, ferner einen Grante­­lotterieschein und einige Duittungen der Technologie enthielt, is heute in Berlust gerathen. Der Beru­ftträger bittet den redlichen Finder, Die Brieftaige bei der Polizei zu Deponiren, wo ihm eine angemessene Belohnung zutheil werden wird, geringen Ueberraschung, hat Suzanne mittlerweile einen Knaben­­ das Leben schenkte. Lord Wilmore mündet auch den Tod dieses Kindes. Der Unhold Spargoletti übernimmt wohl auch die Aufgabe, das unschuldige seine Wesen zu tö­ten, beauftragt aber damit seinen Zientenant im. Doch dieser fühlt in der entscheidenden Stunde, an den Tod seines eigenen geliebten Kindes denkend, Erbarmen. Er raubt wohl den kleinen Robinson seiner Mutter, bringt ihn aber in einem Sindelhanse unter. Die Handlung des nächsten Tableaus spielt volle zehn Jahre später. Die verz­weifelte und völlig verarmte Suzanne wurde von einem anderen alten Manne — man höre und staune ! — als Wirthk­hafterin bei ihrem eigenen Onkel, dem Lord Trevelyan, untergebracht, der Die längst nicht Gesehene zehn Jahre hindurch nicht erkannte. Aber dem Tode nahe, erfährt endlich der greise Lord, daß seine treue Gouvernante seine Nichte ist. Gerührt schließt er sie in seine Neme und schenkt ihr sein ganzes Vermögen. Die beiden folgenden Bilder führen uns auf das Eiland, mit Robinson inzwischen in dem von ihm geretteten Freitag einen treuen Gefährten erhielt. Bald darauf stellt ung die Handlung seinen Sohn’ vor — er heißt William —, der nun Marm­elader ist, von seiner Mutter aufgefunden wurde, und den ein Zufall — eine von ihn an der Küste Englands aufgefischte und wohl vom Golfsitom herbei­­geführte S Flasche — von der Existenz und vom Aufenthaltsorte seines Vaters in Kenntniß fest. Auf dem Zettel, der si in der Flasche befand, meldet Robinson, daß er sich auf einer unter dem z­wölften Zangengrade liegenden nfel befinde. Hoder­reut läßt die von Lord Wilmore umworbene Suzanne ein Schiff ausrüsten, um die in so vager­­­eise bezeichnete nel aufzufinden und den geliebten Gatten heimzuführen. Aber Wilmore, in dessen Interesse es liegt, dab jenes Giland nie entdeckt werde, begleitet Suzanne, angeblich, um ihr zu helfen, in Wirklichkeit aber um ihren Plan zu durchfrengen. Es wüßt ihm nichts, daß er zuerst durch die Fälfegung der Zahl des Längen­grades den anderen Kapitän Hat­fin 8 irreführen will und dann unter der Bemannung eine Beschwörung anzettelt. Dieselbe wird von William entdeckt, worauf Hatfing den Lord verhaften und in das Schiffsgefängnis Sperren läßt. Man könnte nun glauben, daß die Handlung einem raschen Schluffe entgegeneile, Weit gefehlt! Der Verbündete und Helfershelfer Wilmore’s, Spargoletti, taucht wieder auf, diesmal als Kapitän eines Seeräuberschiffes, das schon seit geraumer Zeit Hatlins’ Fahrzeug folgte. Als der Piratenchef das zwischen ihm und Wilmore vers­abredete Signal, das ihm das Gelingen des schurkischen Planes des Rechteren melden sol, nicht aufflattern sieht, greift der „Saguar“ das von Hatlins geführte Schiff an. Nac einem Kampfe auf Leben und Tod, den uns die Bühne in einer überaus aufregenden, meisterhaft inszenirten Gefechteigene bietet, bleibt der Sieg den Piraten. Sie des freien Lord Wilmore und bemächtigen sie Suzanne’s und ihres Sohnes. Sie machen aus, nach ihrer Landung auf der Insel, Robinson zu ihrem Gefangenen, aber es glüht diesem, von William unterstüßt, ein Signalfeuer anzuzüinden, das freitag­s Bruder an der Sorge seiner wilden Krieger herbeiführt. Die überraschten Piraten werden nach einem kurzen Kampfe niedergemacht. Spargoletti enthüllt nun Robinson und Suzanne, daß er nur das Werkzeug Lord Wil­­more’s war, der, figh entlarvt sehend, seinen Mitschuldigen mit einem Bistolenschuffe zu Boden strebt. Robinson veruetheilt ihn, Wilmore, zum Bewohner der Tasel, während er dieselbe überglücklich endlich verlassen kann. An diese Handlung, welche vierzehn Bilder füllt, fließen sich noch sieben andere Tableaus — sie bilden den dritten At —, melche mit der Aktion nidgte zu thun haben. Aber der so prächtigen Aus­stattung wird in ihnen die Krone aufgefegt. Etwas Schöneres, als Nobinson’s Weihnachtstraum, bot selbst das Châtelet no nit. Von dieser Augenmweide, melche eine feuilletonistische Schilderung verdient, sol hier noch die Rede sein. Ferdinand Borostyany. Edenter, Kun und Literatur, „Robinson Bruive.” Ausstattungssund int Ulten und 22 Tableaus von Blum und Decourcelle Grfttaufführung des Theâtre dun C­hâtelet. Baris, 21. Oktober. Zweimal hundderttausend Francz bilden zwar eine stattliche Summe, aber sah man gestern Abends den verblüffenden Glanz, mit welchem Direktor Nodard die Novität seiner Bühne ausstattete, so muß man sich fast wundern, daß ihn „Robinson Brufoe” nur noch mehr hoftete. Man verlieh den dicht gefüllten Aufhauerraum nag Mitternacht mit vom Schauen miden Augen und völlig fasziniert vom Neihicum der Gebotenen, daneben auch mit dem Eindruck, daß die Berfaster ihr Sujet in überaus gefhikter Weise für den Zweck eines groben Ausstattungsdramas verwert­eten. Sie bauten um die welt­­bekannten Abenteuer der von Dame von Jot geschaffenen Nonan­­helden eine melodramatische Handlung auf, die, ohne irgendwel den Anspruch auf literarischen Werth erheben zu können, die Benügung des an und für sich dürftigen Stoffes in vortheilhafter Weise ermög­­licte, Erzählen wir vor Allem diese Handlung, um dem Leser zu zeigen, was die Herren Blum und Decourcelle aus dem von ihnen als Gerippe benügten Sujet des der Jugend aller Nationen so theue­ren Buches machten. Tun denn, um gleich mit dem Wichtigsten anzufangen , ihr Robinson Brufoe it ein verheiratheten Dann, der Gatte einer anmüthigen, jungen Ftanzölfin, Suzanne. Wir erfahren alsbald im ersten Alte, daß Spanne, ihrem steinreichen Onker, dem Lord Trevelyan, zum Troge, die Gattin Robinson’s war und vom Onker deshalb enterbt wurde. Er würde ihr aber vers­teihen, wenn sie sich von ihrem Gatten scheiden liege und ihre Hand mindestend einem Lord reihen würde Lord Wilmore, ein Böfericht, wie er in einem Melodrama nicht fehlen darf,­­ weiß dies und rennt all die heike Liebe, mit welcher Suzanne ihrem Gatten zugethan ist. Hoffend, daß er nach Nobinson’s Tode Suzanne beirathen und dadurch Beliser der Millionen ihres Onkers werden künne, beschliekt Wilmore, seinen jungen Landsmann aus dem Wege zu räumen. Er verbündet sich zu diesem Griede mit dem Sciffsfapitin Spargoletti, der es auf fi nimmt, dem auf der " Belleda" nach Brasilien eingesgifften Robinson Grazse umzubringen. 8 das Schiff nicht mehr fern von einer Küste ist, schließt Spargoletti den schlafenden Robinson in seine Kajüte ein, fleert sein Fahrzeug an verschiedenen Stellen in Brand und entfernt sich dann mit der Bemannung eilends auf den Schaluppen. Allein der böllische Wlan gelingt nigt. Aufgeweht durg Naud, Dualın, Reuerrhein, bricht Nobinson die Zhür seiner Kajütte auf, erflettert den Mast des bereits lodernden Schiffes und stürzt, sich an eine Naa des an seiner Basis bereits verlegt­en und umsinkenden Mastes Han­mernd, mit der Segelstange zugleich ins Meer. Schwim­­mend erreicht er die Küste einer von Wilden bewohnten Insel, Bas ist ein effektvoller Anfang, aber es folgen noch fein­a­­tionellere Bilder. Ueberzeugt davon, daß Nobinson todt sei, meldet Spargoletti in einem folgenden Tableau Lord M­ilmore die Aus­führung seines Werkes. Da erfahren wir aber zw unserer nit * Im fin­ ung O­pernhaufe uied der hervorragende Tenorist Werner Alberti, der zulest in Berlin debütiet hat, t wo er auch die Rolle de Andre Chenier freirte, am Donnerstag, 26. D. M., mit „Troubadour“ sein Gastspiel beginnen. — Martha Betrini ist heute aus Updale in der Hauptstadt eingetroffen. Am Samstag, 28.d. M., wird in „Romeo und Julie" ihr erstes Debüt stattfinden. "Im Nationaltheater soll demnächst Shakespeare'3 „Der Widerspänntigen Zähmung“ mit theilweiser Neubewegung in Szene gehen. Die weibliche Hauptrolle, welche bisher Frau Therese Geislag innehatte, geht auf Frau Emilie Martn­n über. * Das im Volkstheater zu absolvirende Programm der Frau Eleonore Duje minde dahin abgeändert, daß die Kündlerin am Samstag, 28. b., statt in dem Bineroiden Drama „Die zweite Frau Tanguerag 3", in Shakespeare's „Antonius und Kleopatra" auftreten wird. Das jedenfalls bedeutende Werk Pinero’s ist­reicher an seinen Syntimitäten — melche dem der italienischen Sprache nicht tumbigen Zuschauer verloren gehen könnten — als an äußerer A­ktion, , Direltor Borzioli tam daher, neuestens mit der Künstlerin und dem Simpresario Schürmann dahin überein, daß Fran Duse als zweite Gastrolle die Kleopatra — eine ihrer glanz­­vollsten Leistungen — spielen wird. Das Stück selbst ringen die Italiener mit­­ prächtigen Delovationen und KRoftülmen zur Auf­führung. Die für den 23. b. gelösten Karten werben, falls ihre Befiger sie nicht behalten wollten, bis zum Mittwoch, 25. d., an der Dormerk­affe zurückgenommen. Die nicht retouriirten Karten be­­halten ihre Giftigkeit: Am 39.0. tritt die Künstlerin in­ der „Heimath“, am 81. b. in „Prinzesse Georges“ auf. 7 Wir meldeten bereit3, daß die Fury des Volkstheaters den von der Rolfstheater-Kommission gegebenen Preis von 100 Dukaten einhellig dem Bollsftüd »Kurvezturfange zuerkannt hat. Wie mir hören, ist Here Fold Bo Eor jun, Autor der Operette »A­kis alamuszie und mehrerer Bollsftüde, der Verfasser des rehhr preisgefernten Wertes. « Aus Wien wird ung telegraphirt: In der Hofoper fand heute die Erstaufführung der Nubinstein’schen phantastischen Opa „Der Dämon“ frat. Das Grad erzielte einen Achtungs­­erfolg. Die vom Direktor Gustav Mahler geleitete Aufführung war eine vorzügliche; ihr galt der Beifall der Zuhörer. Insbesondere erhielten Her­r Reıhmann in der Titelrolle und Fräulein v.Mildenburg als Tamara viel Applaus. Sie wurden nach jedem Alte wiederholt gerufen. : Y München wird uns gemeldet: Die kaiser­liche Gemäldegalerie in Wien erstand auf der heute hier stattgehabten Versteigerung der Galerie Martin­­ A­u­bert das Gemälde „Musizirende Gesellshaft“ des Niederlanders Mallenger für 11500 Mark. Der Gr­­ammterlös betrug 400.000 Mark. Die Dresdener Galerie kaufte Hobdena’s „Wassermühlen“ für 86.000 Mari,­ ­ + Bereins-Nachrichten, Vereine und Versammlungen­ am 24. Oktober: Landes-Industrieverein, P Vortragsi­gung um 5 Uhr Nachmittags; Diner Gesangverein, Generalversammlung um T Uhr Abends in der Ofner Musikakademie; Schau­spieler­verein, Generalversammlung um 10 Uhr Vormittags im Schau­­spielerhaus. (Die Krsfa indys Gesellschaft hält a­ittwoch, 25·d.eine ordentliche Monatssitzu­ng. (Der Bu­dapester­ Schachklu­b)hielt Samstag seinen ersten zahlreich best­chtete Spielabend.Vereinspräsident Dr.Bela Rokosi eröffnete den ersten Abend der Herbstsaffoki mit«einer Be­­grüßungsansprache an die Erthnenenem Den Hauptpreis,eine präch­­ticheckrehr gewann Herr Wilhelm Pottornyay. Konkurs in Budapest.Gegen die ungarische Arbeiter-Konsum-und Produktiv-Genossen­­schaft,VI­,Fabrikengasse Nr.43.Konkurskommissär Gerichtsrath Dis-Franz Forrasy,Massekurator Advokat Dr-Vala Fräter, SubstitntAdvokat Dr.Ferdinand Baumgarten Anstalt­ungs­­termin 24. November, Liquidationstermin 21. Dezember, Wahl des Rontnz-Ausschusses am 23. Dezember 1899. Eine Klage gegen die Prinzessin Koburg Wien 23. Dteber. Oria.-Telegr) Unter den nichtbeglichenen Miejelshulden der Prinzessin Louise von Sachsen-Koburg befindet er auch eine Forderung des hiesigen Yumelis Hartung, der für gelieferten Schmuch 391.000 Gulden zu fordern hat. Mit der Begründung, zur Kreditgewährung duch Lift betrogen worden zu sein, hatte er bekanntlich gegen die Prinzessin ursprünglich eine Betrugsanzeige erstattet. Doch wurde die Einleitung einer Unter­­suchung abgelehnt. Hartung brachte Hierauf gegen die Brinzeffin, die als exterritorial vie­ |­erwachtet werden muß, die Wechseltlage beim „gerichtlichen Senat für Streitsachen des Obersthofmarschallamtes“ ein. Der Senat erklärte sich unter Berufung auf ein besonderes Gefes für unzuständig, da eine Prinzessin von Sachsen-Koburg bei Wechselflagen nicht er territorial sei, vielmehr nur in anderen Streit­­faden. In Folge von Resurfen wurde diese Sinkompetenz Erklärung sowohl vom Oberlandesgerichte, als auch vom obersten Gerichtshofe betätigt. Hartung brachte nun seine Klage auf Bezahlung der Wechselschuld von 391.000 Gulden beim Handelsgerichte ein, welches aber nicht einen Zahlungsbefehl erließ, sondern eine erste mündliche Tagtagung amordnete, die heute stattfand. Der Bereitende des Senats ertheilte dem Vertreter der Prinzessin eine mehrmögentliche Art zur Klagebeantwortung. Sch­wurgerichtsverhandlung. Anläkh­e der fünfzigsten „Jahresmende des Todestages M­erander Betöfi’“ erschien auch — am 7. August (. 3. — im Sachblatte der Schuhmacher „Ezipeß“ ein Artikel unter der Aufschrift „A farizeusok" (Die Charifder), in welchem gegen die Befitende Klaffe in heftigster I­eise losgedonnert ward. So wird da die Bourgeoisie der Kehricht der Menschheit ger­nannt, welcher vermögen genug sei, mit seinen Betrügereien den Namen des genialen Dichters des Volkes zu beschmusen. Die­sön. Oberstaatzanmaltschaft strengte wegen dieses M­ittels einen Prebe­prozeß an, und da sic als Verfasser desselben der 30jährige Schuh­­machergehilfe Stefan Sarlas meldete, so Hatte sich dieser heute Nachmittags wegen Preßvergehend der Aufreizung zum Klaffenbaffe vor den Geichmornen zu­ verantworten. Nac Konstituirung der Jury, sowie nach Erledigung der Formalitäten bejahten die Geidmornen sämmtliche ihnen vorgelegten sechs Fragen mit 11 Stimmen gegen eine, in­folge dessen der Gerichtshof Stefan Farlas zu sehe­nnden Staatsgefängniß und zu 10 fl. Geldstrafe, sowie­ zum Gefag der K­often verurtheilte. Krida. Die Posamentirer Qudmwig und Mar Buhmald geriethen am 7. Oktober 1897 mit einem Bassivstande von 18.351 fl., welchen Aktiven in der Höhe von 5638 fl. gegenüberstanden, in Konfurs. Die Gläubiger machten nun die Wahrnehmung, dab die Brüder Buhmald trob der Kenntn­is ihrer Zahlungsunfähigkeit Maaren auf Kredit getauft und durch Dritte Personen fiktive Forderungen an die Konkursmasse hatten geltend machen lassen. In­folge dessen wurden sie wegen Verbrechens der betrügerischen Krida vom Strafgerichtshofe unter Anklage gestellt. Heute fand gegen sie die Schlußverhandlung statt, die jedoch, da die Anklage auf einen der Zeugen ausgedehnt werden du­rfte, vertagt werden mußte. Unter Einem wurden die Niten an die fün. Staatsan­waltschaft geleitet. » Der fern weilende Privatfläger. Im vorigen Jahre taufte der hiesige Gastwirth Adam Gindert vom Weinhändler Sofi N­adanovicz eine größere Partie Mein, die er bald darauf jammt seinem Geschäfte weiter verkaufte. In Folge der An­­zeige des Nadanovics wurde Gindert wegen Verbrechens des Betruges unter Anklage gestellt und hätte heute gegen ihn die Schlußverhand­­lung beim Strafgerichtshofe stattfinden sollen. Mittlerweile geriet­ auch Rabanovics in Konkurs und er flüchtete vor seinen Gläubigern angeblich nach Amerika. Da nun der Privatträger zur heutigen Verhandlung nicht erschienen war, stellte der Gerichtshof auf Ersuchen Hu Bertheidigers Dr. Oslar Bößermenyi das mettere Ber­ahren ein. Das ü­berfahrene Kind.Am Nachmittag de5 1.Mail.J. überfuhr in der Altgasse der Wagen des Komfortablekutschers Josef Gerling dasLW jährige Söhnchen der Frau Hermann­ Schiller. Das Kind starb so­fort in Folge der erlittenen Verletzungen.Die­ Augenzeugen des Unglücksfalles,die schon vorher vergeblich detr­eutiher zu langsamerem Fahren aufgefordert hatten, verfolgten den Geiling, der in variiertem Tempo davonfuhr und nur von Zeit zu Zeit spöttisch auf seine Verfolger zurückblickte. Sofef Geiling wurde heute wegen Vergebens der fahrlässigen­ Tödtung vom Strafgerichts­­hofe zur Verantwortung gezogen. Er leugnete beharrlich seine That und erklärte, daß er zur fraglichen Zeit gar nicht in der Altgasse gewesen sei. Die einvernommenen Zeugen beponirten jedoch zu Zasten des Angeklagten, den der Gerichtshof schließlich zu drei Monaten Gefängniß und zu 100 fl. Schadenerlag verurtheilte. Ein Hochstapler-Prozeg. Wien, 23. Oktober. (Orig.» Telegr.) Heute begann vor dem Schwurgerichte der für jede Verhandlungstage anberaumte Prozeß gegen Konstantin Balloun, in welcher angeklagt erscheint, das Verbrechen der Bigamie des Betrugesd, der falsschen Zeugenaussage, der DVeruntreuung, der Berleitung zum­ Mißbrauche der Amts­­gewalt, der Urkundenfälsschung, des BVergehens der Falreymeldung und V­agabondage begangen zu haben. , welches dem Baltonm zur: Das bedeutendste Betrugsfaktun, Last gelegt wird, in die Beschminderung des Grundbesiters Johann Balfoun, mit dem er trot der Namensgleichheit nicht verwandt war und den er unter dem Vorwande der Auffindung eines großen Kohlenlagers in Rußland um all sein Hab und Gut bragte und schlieflig in Serbien ohne Kreuzer Geld zurückließ, so daß er auf dem Schub in seine Heimat­ zurückgebracht wurde. SKonstantin Balkoun hatte sich im Ssänner 1898 dem Konsulat der Vereinigten Staaten von Amerika, unter Vorweisung einer seine Gentität mit­­ August Konstantin Heise bestätigenden Photographie, als der in Hochofen im Staate Nem-Sersey in den Ver­einigten Staaten geborene August Konstantin Heise vorgestellt und beeidet, daß er am 27. November 1863 in Hochofen geboren und in New-Mark wohnhaft sei. Das genannte Konsulat in Sertdum geführt und eine Legitimation erhalten, daß er der amerikanische Staatsbürger Konstantin Heise sei. Bezüglich seines Budapester Aufenthaltes führt die Anklage Folgendes an: Der Angeklagte fuhr Anfangs Juli 1897 nach Wien und Budapest und­­ hielt ih in Serbien und Mazedonien bis Anfangs Oktober 1897. auf. Der Zmweg dieser Reise konnte nicht sichergestellt werden. In Folge großer Geldverlegenheiten — er mußte sein und bei Maria Heise Neijegepäd wiederholt verpfänden — sah sich der An­­geklagte zur Abreise aus Serbien gezwungen. Weberdies hatte ihn das Konsulat in Nish in Bekragt, Daß er sich des Verbrechens der zweifachen Che­fe huldig gemacht, seinen Neijepaß gefälscht und er durch­ die Angabe, Maria Heise sei seine Gattin und Johann Baltoun sein Onkel, irregeführt habe. Nach kurzem Auf­enthalt in Budapest ließ sich der Angeklagte in Neusoll und Olmányfalvda nieder. Er nannte sich dort August Konstantin Heise und erwirkte von den­­ Behörden der beiden Orte, daß sie seine Beifangidentität auf einer ihn darstellenden Photographie bestätigten. Damit und mit dem ihm von Marie Heise überlassenen Staats­­bürger-Diplom des Raters derselben, der amerikanischer Staats­­bürger war, stellte er sich dem amerikanischen Konsulate in Budapest vor, behauptete der Sohn des August Heise und gleichfall amerika­­nischer Staatsbürger zu sein und legte einen Eid dahin ab, daß er in Amerika geboren sei und dort seine ständige Wohnung habe. Das Konsulat stellte ihm in Folge dessen einen auf den Namen August Konstantin Heise, Tautenden Paß aus und der Angeklagte konnte nunmehr in der Hoffnung leben, daß die von dem bisherigen österreichischen Unterthan Tosef Balfoun begangenen 1ebelthaten nicht dem amerikanischen Staatsbürger ‚August Konstantin Heise zur Rast gelegt werden können. Während seines Aufenthaltes in Ungarn wurde der Angeflagte von Unternehmern und Sabrilsbefigern mehrere Monate lang­ ausgehalten, weil er sich mit einer völlig merk­losen Erüindung wichtig machte und bei jenen Personen Hoff­­nung auf großen Gewinn zu erweden und zu erhalten wußte. Als er­ auch dort seines Bleibens nicht mehr sicher war, flüchtete er nach Wien, von wo er ein von ihm bet­örtes Mädchen Namens Marie EChmelin mit­fi­­ehte, die er an die Stelle der Marie Heise, deren er Üüberdrüssig geworden, zu jegen vorhatte. Hier wurde der Angeklagte, aller Mittel entblößt, polizeilich beanstandet und unter dem Verdachte des Betruges verhaftet. Baltoun befennt fie schuldig des Verbrechens der Bigamie, der Babfälscchung und der­ Herausdr Dh von Urkunden. Sonst war sein heutige­s Verhör ohne­nteresse. Getreide­ und Mehlverkehr. Das Fön­ ungern Statistis­che Zentralamt veröffent­­licht den folgenden Ausweis über die vom 20. Oktober Abends 6 Uhr bis 22. Oktober Abends 6 Uhr in Buda­pest mittelst Eisenbahn und Dampf­­schiff eingelangten und von hier versendeten Getreidemengen und dem­ Budapester Hauptzollamt vorgemerkten Getreide- und Nehlmengen:

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