Pester Lloyd, Dezember 1899 (Jahrgang 46, nr. 290-314)

1899-12-01 / nr. 290

.«»s«.z«s­«.«'-«;s-..««««««.— -­­ x Budapest,30.November.-. © Denn die C&zehen und die Deutschen in Oesterreich junge Liebesleute wären, bei denen manchmal ebenso Hochpoetische, als Halbalberne Scham das Geständniß brennender Leidenschaft nicht über die bebenden Lippen kommen läßt, dann wüßte man doch sofort, warum 23 gar so schwierig sei, Die beiden Theile zu einer intimen Zusammenkunft und zu freundlichen Auseinanderlegungen zu bringen. Aber von einem Liebespaare kann da ebenso wenig die Rede sein, mie von übergquellender Schamhaftig­­keit. Die Czedjen und die Deutschen können schon, wie man so jagt, frei von der Leber weg sprechen, sie sucren ein­­ander sogar schon lange, und vermögen einander doch nicht zu finden. So noch mehr: sie sind st darüber so ziemlich rar, daß sie miteinander eine Vernunftcie einzugehen ber ftimmt sind, in der sich, wie sie wohl selber annehmen und annehmen müssen, der Ange­wöhnung und Anpassung mit der Zeit auch Zuneigung einstellen werde. Da kann man nicht so leicht die Ursachen finden, doch wie sie auseinander gehalten werden. Mangel an der richtigen Einsicht ist es bei ihnen nicht. Wohl braucht jede weiter ausschauende Wahrheit Zeit, bis­ das allgemeine Verständniß ihr entgegenreist und die verblödenden Schlagworte des frivol auggenügten Bors­urtheils verstummen, aber bei den Grechen mie­ bei den Deutschen . Haben mechtelmeise und gemeinsam erduldete Leiden eindringlich genug die Erkenntniß gepredigt, daß die beiden Boitzstämme Böhmens und Mährens nur sich. selber aufs tiefste schädigen, wenn einer des anderen Kraft zu lähmen sucht, daß, wenn sie gegen einander arbeiten, jeder gegen si selber arbeite. Auch­ das nationale Interesse ist auf seiner Seite mehr so recht ein Hinderniß für die An­­näherung. Die Ezechen haben ja seit dreißig Jahren ge­­nugsam erfahren, daß man in Oesterreich vor staatsrecht­­lichen Experimenten zurückscheut, und mit Recht zurückscheut, weil sie ohne imminente Gefahr für den Staat nit angestellt werden können; sie haben sie also aus dem Traume ausnüchtern­­ müssen, der ihnen vorgaufelte, se könnten unter dem Titel der „Gleichberechtigung” in einem aufzuzimmernden Wenzels­­reiche die faktische­ Vorherrschaft prätendiven. Die Deutschen wieder­­haben, wie schon der vom böhmischen Feudaladel ziemlich schnöde verleugnete, Ausgleichshaft, wie es so mancher ihrer zahlreichen Sprachenanträge, wie es aber am schlagendsten ihr im Pfingstprogramm enthaltenes Zuge: Ständniß der inneren böhmischen Amtssprache beweist, ihren 10 lange festgehaltenen Anspruch auf­ die politische Führer­­schaft in Oesterreich aufgegeben. Und­­ gerade das Soldtal, das den Badeni-Gautsch’schen Sprachenverordnuungen bes­­chieden war, hat Deutsche wie Czechen wohl ausreicigend Darüber belehrt, daß keiner der beiden Wolfsstämme einer nationalen Errungenschaft froh werden und sie dauernd besigen Zaun, zu der der andere Boltsstamm nicht seine Zus­­timmung entheilt hat, daß also beide Wolfsstämme, wenn sie sie in verständnißvoller Eintracht gefunden, einander die besten Garanten und unnatürlichsten Regulatoren der natio­­­­nalen Entwicklung bilden. Und noch­ ein wichtiges Moment it vorhanden, das ihnen die Nothwendigkeit ihrer Verbindung darthut. Gerade als wirtscchaftlich und kulturell so, hoch gediehene Individualitäten fühnen sie, so wenig sie, von­einander eine nationale Bevormundung ertragen, auch­ eine politische Bevormundung, sie komme von welcher Seite immer ber, sich gefallen lassen; sie müssen daher: Beide von dem Drange beseelt sein, für ihre Bedürfnisse und Ansprüche in politischer Selbstthätigkeit, also mit dem Mittel­ des Parlamentarismus zu wirken. Und was geschieht, that fachlich? Das Gegentheil von Allem, was richtige Einsicht, was nationales und­ konstitu­­tionelles Interesse Beiden anräth. Man begehrt von­­einander, das leicht Erfüllbare außer Act haffend, unmöglich Zu­­geständnisse und unmögliche Verzichte. Deutsche, einander auf halbem Wege entgegenkommend, die Stimmung, statt sie, no­ mehr ‚zu verbittern ,und sie ,zu­ einer unfruchtbaren zu machen, zu einer versühnlichen und‘ so fruchtbaren umgestalten würden, dann forderten sie damit nicht nur die eigene nationale und wirthschaftlie Wohl­­fahrt, sondern auch die Wohlfahrt des Staates, ja­ das internationale Mitfehlen der Monarchie. Sie menden aber den Eid vom Ganzen weg, lassen sie nur von Heimlichen Empfindlichkeiten, von krankhaften Regenten­heiten ; und wenn bisher die Deutschen als obstrui­­rende Minorität den Vorwurf der Gewaltthätigkeit ver­­dienten, wollen jegt die Grechen desselben Bormuts — sie stießen ihn am leidenschaftlichsten aus” — würdig sein und führen das Monstrum vor einer Majorität. Die sogar gegen si selber obstruirt. Beide Parteien ergeben sich in den rahrsamsten Klageliedern über den gefährdeten Rechtsstaat, über den zugrunde gerichteten Parlamentarismus, und ver­­s­idigen dem Bolfe durch ihre eigenen Thaten, daß man in Oesterreich selbst an der Stätte der Gefeggebung, wenn man was Erhebliches erreichen will, sich über das Medt Hinnweg­­fegen, zur Gewaltanwendung schreiten muß. Man braucht da unwirtlich nicht zu fragen, woher der Straßenpübel in den böhmischen und mährischen Städten für sein empörendes Treiben sich Anweisung und Beispiel geholt hat.­­— Aber selbst im Reiche der Unwahrscheinlichkeiten findet man für ein solches Vorgehen seinen sachlichen Aufschluß. Dafür ist ein persönlicher in ausreichendem Maße vor­­handen. Den Deutschen wie den Szebhen gebricht es an politischen Muth ihren eigenen angeblichen Bundesgenossen gegenüber. Die Deutschen wie die Grechen sind ihrer kulturellen Höhe nach fortschrittliche Staatselemente und lassen sich im Dienste eines angeblichen, des durchaus false verstandenen Nationalgedankens die kompromittivend­ie Bundesgenossenschaft anthun. Ya sie sind Die Gefangenen dieser sie bewuchernden Bundesgenossen: die Deutschen des christlich-sozialen Volksabhubs und der Kornblumen-Insekten, die Brechen des Kleritalismus und des Feudaladels. Die Bundesgenossen der Deutschen sind theils Die besoldeten Knechte, theils die unbemußten Handlanger jener reaktionären Alianz. Und diese Allianz ist es, die eigentlich in Desterreich regiert. Diese Allianz läßt es nicht zu, daß in Desterreich, welches wegen der verjchiedenartigkeit seiner Bevölkerung ein Para­dies der Toleranz sein müßte, religiöse und nationale Toleranz geübt werde, weil die Aliirten fost ihren un­begrenzten Einfluß, ihre Privilegien einbüßen könnten. Der Zendaladel und die Mlerikalen schüren daher fortwährend den Konfessionellen und den nationalen Hader, und Deutsche wie Erechen­thun in ihrer so vorsorglichen nationalen Politik da wader mit. Sie lassen si von ihren Bundesgenossen einschüchtern, um vor der getäuschten Bevölkerung nicht weniger national Hingebungsvol zu erscheinen als die­­ Täufer. Darum können Grechen und Deutsche einander nit finden, das ist die Schen, von der sie auseinander gehalten werden. Gerade darum müßten sie aber im I­nteresse des Bolles einander umso eifriger suchen, müßten sie er­­kennen, daß sie ihre Vereinigung den nationalen Interessen ihres Boltes sowohl, wie dem Staate geradezu schulden, in welchem der nationale und religiöse Friede erblüht, der Wohlstand und der Fortschritt eine bleibende Stätte finden, sowie durch die czechisch-deutsche Vereinbarung der Fen­dalismus und die gler­fale Reaktion lahm gelegt sind. m. Hat der Heeresupranfjlag für das fin­­­­­­­zige viertel unliebsame Ueberraschung gebracht. Von den Tolosjalen Mehrforderungen, von denen einige in Gen. fation machende Blätter schon vor Monaten zu fabuliren­­mußten, it auch nicht eine Spur zu finden. So, im Gegentheil! Während im Laufe der seßten Jahre, aus­genommen das Jahr 1898, das Kriegsbudget eine jähr­­liche Steigerung von rund 3 bis 4 Millionen Gulden aufwies, beziffert sich dieselbe einschließlich des Osfupationskredits für das Jahr 1900 thatsächlich nur mit 676.490 fl., denn dem Mehrerfordernisse von 4.657.840 fl. des Ordinariums steht im Bergleiche zum Borjahre ein Meindererforderung von 4,180.750 fl. im Extraordinarium gegenüber. Mar Tanır somit beinahe von einer angenehmen Ueberraschung sprechen, denn man durfte, speziel im Hinblick auf die Gagen­­erhöhung für Offiziere und M­ilitärbeamte, immerhin ein beträchtlicheres Mehrerforderniß erwartet. Daß ein solches nicht beansprucht wurde, ist ein untrüglicher Beweis dafür, daß die Lpeeresverwaltung bei der Aufstellung des Bor­anschlages für das Jahr 1900 den finanziellen Nücksichten in ausgiebigstem Maße Rechnung getragen hat, und man muß hilligerweise anerkennen, daß derselbe sowohl in seinen einzelnen Theilen, wie im Ganzen das Gepräge größter Gewissenhaftigkeit, strengster Sparsamkeit und sorgfältigster Bedachtnahme auf Die Staatsfinanzen trägt. Dem Standpunkte der Steuerzahler aus betrachtet,­ann man Daher auch gegen den­­ diesmaligen Boranschlag der Militärverwaltung, so ansehnliche Summen derselbe auch immerhin aufweist, seinen besonderen Einwand erheben, sondern mnuß vielmehr damit zufrieden sein, daß seine größeren Forderungen gestellt wurden. Man darf hiebei eben nicht vergessen, daß das jeweilige Kriegsbudget nicht nur einseitig vom Gesichtspunkte der Steuerträger aus be­­urtheilt werden muß, sondern auch vom militärischen Stand­­punkte aus und in Nachsicht auf die I­nteressen der Wehr­­macht und der Wehrfähigkeit der Monarchie. Da zeigt sich denn auch der Heeresvoranschlag in einem andern, weniger befriedigenden Lichte, und es ist gar nicht Daran zu zweifeln, daß alle die maßgebenden militärischen Faktoren sich bessen vollkommen bewußt sind, daß gar mannigfache und ver­­schiedenartige Reformen in Bezug auf die Ausgestaltung und Bervollk­omm­ung unserer Wehreinrichtungen dringend nothwendig wären. Diese Erkenntniß drängt sich umso mehr auf, wenn man die gewaltigen­­ Fortschritte ins Auge faßt, welche die übrigen Großstaaten hinsichtlich der Ausgestaltung ihrer Wehrkräfte bereit­ gemacht haben, und die großartigen Mittel in Betracht zieht, welche Dieselben noch immer fü­­r Rüstungszweckk aufbieten. Wenn trogdem die Heeresleitung dermalen manches Nothwendige zurück­­gestellt hat, so h­at sie dies gewiß nur schweren Setzens und gegen ihre bessere Webterzeugung, „der Noth gehorchend, nicht dem eigenen Triebe". Diesen Erwägungen werden sich auch die Delegationen nicht verschliegen können, ebenso wenig wie der Erkenntniß, daß der Kriegsminister in seinen For­­derungen sich so viel Beschränkung auferlegt hat, als ohne Gefährdung der Schlagfertigkeit der Armee überhaupt möglich war. Dieselben dürften daher voraussichtlich auch seinem ernsten Widerstande begegnen und man kann dem­­nach einen ziemlich ruhigen und glatten Verlauf der Delegationsverhandlungen erwarten, vorausgejeht allerdings, daß nicht von einer oder der anderen Seite der Berjud gemacht wird, rein militärische Angelegenheiten mit radikal­­nationalen Aspirationen zu vergquiden. Ein solcher müßte mehr im Interesse der Einheit des Heeres, wie nicht minder in jenem des Ansehens und der Machtstellung der Monarchie auf das entschiedenste zurück­gewiesen werden. Auf die Details des vorliegenden Heeresvoranschlages übergehend, ist unter jenen Maßnahmen für welche ein Mehrerforderniß eingestellt ist, vor­ Allem die Erhöhung der Gagen für die Offiziere und Militärbeamten zu erwähnen. Die totale­ Unzulänglichkeit der gegenwärtigen Mili­tärgagen und die absolute Not­­wendigkeit einer Ber­­­beiterung derselben ist seit Jahr und Tag soviel besprochen, erörtert und nachgewiesen­­ worden, Daß Heute wohl­ alle Welt davon überzeugt ist. Eine weitere eingehende Begründung dieser Maßregel it daher ganz überflüssig und mit Necht hat,auch der Kriegsminister in seinem M­otivenberichte auf eine solche verzichtet. Es handelt sich hier t­atsächlich um eine populäre Forderung, gegen die gewiß Niemand ernstlich Einwand erheben wird. Hat doch der Offizier angesichts der allgemeinen Preissteigerung und der Erhöhung aller Arbeits­­löhne gewiß ein gutes Recht, zu verlangen, daß auch er vom Staate angemessen bezahlt und in die Lage verlegt werde, standesgemäß zu erklt­ren. Die nachstehende vergleichende Tabelle läßt den Umfang der geplanten Gagenerhöhung ersehen. Die­selbe stimmt mit den von uns seinerzeit mitgetheilten neuen Gagensägen überein. Jahresgehalt für Offiziere in GItlden: Zu dieser Mederfigt ist zu bemerken, daß der bisher für die BVersonen der XL, X. und IX. Rangklaffe (niederer Gebühr) systemisirt ge­wesene Subsistenzbeitrag jährlicher 120 fl. — wie wir bereit früher gemeldet haben — beim Bezuge der meinen Gage entfällt. Ferner ist für die dem Soldatenstande nicht angehörenden P­ersonen der V. Rangklaffe die bisher bestandene zweite Gehaltsstufe entfallen. Bis nun haben nämlich der apostolische Feld­­vikar, die General-Auditore, Generalstabsärzte, General­intendanten und Ministerialräthe der Militär-Rechnungs- Kontrollranche zusammen einen Konfrettialstatus gebildet, dessen rangsjüngere Hälfte die Gage von 4200 fl. und dessen rangsältere Hälfte eine Gage von 5280 fl. jährlich bezog. Künftighin werden diese Funktionäre nur den einen für die V. Rangllaffe normirten Gagenla­­per 5700 fl. erhalten. Was das Ausmaß der neuen Gagen anbelangt, so kann dasselbe für die Chargen vom Major aufwärts füglich) als recht befriedigend bezeichnet werden und es wird gewiß auch in der Armee so aufgefaßt und anerkannt. Daß die Gagenerhöhung für die Hauptleute nicht ganz so ausgefallen it, wie es zu wünschen ge­wesen wäre, haben wir den neulich ausgeführt und gleichzeitig auch auf die Gründe hingewiesen, weshalb für den Augenblick nicht mehr geschehen konnte. Es besteht jedoch — wie uns aus guter Quelle versichert wird — an maßgebender Stelle die feste Absicht, den Hauptleuten durch geeignete Modifikationen in der Gebühr der Alterszulage baldigst eine weitere mate­­rielle Aufbesserung zusommen zu raffen. Eine gewiß sehr populäre und auch außerhalb­­ der Armee freudig begrüßte Maßnahme, für deren Durchführung ein Mehrerforderniß von 738.894 fl. beansprucht wird, bildet die weitere Aufbesserung der Mann­schaft sfo­rt. Bisher erhielt die Mannschaft zweimal in der Woche zum Nachtmahl je eine Portion Ge­müse­konserven und für die übrigen fünf Tage der Woche je einen Kreuzer­ als Zuschuß zum Menagegeld. Für das Jahr 1900 wird nun fortlegungsweise beantragt, Die­ |­et Buldup auf 3met Meter per Dann nd T die­se vorerwähnten fünf Tage der Woche zu­ erhöhen. 5 ‚geringfügig biese Aufbesserung an sich auch ist, so bedeutet je­doch immerhin eine Verdoppelung des bisherigen Zur Schusses und es kann mun jedenfalls Hinsichtlich der Bei­­stellung eines substantiellen Nachtmahles für die Mannschaft ein ungleich größerer Effekt erzielt werden, denn bei einer Großmenagewirthschaft fällt auch schon ein Kreuzer per Mann ins Gewicht. Einen Abschlag der Nachtmahlfrage bedeutet jedoch die jegige Zuschußerhöhung­­ noch nicht, sondern es dürfte voraussichtlich im Jahre 1901 noch ein weiterer Schritt in dieser Sache gemacht werden; nun wurde doch seinerzeit der Betrag von drei Kreuzern al das Mi­­nimum bezeichnet. Jedenfalls gebührt dem Kriegsminister Sreiheren v. Krieghhammer das OBerdienst, diese seit mehr als einem­­ Vierteljahrhundert vernachlässigt ges­cliebene Trage einer praktisch-gedeihlichen Lösung zugeführt zu haben. Die übrigen für das künftige Jahr geplanten bes­terkenswertheren Maßregeln werden wir in einem folgenden Artikel besprechen. ." Wenn Crechen und höherer Gebühr. =] Aha Gehhir. 2, Budapest, 30. November. —i— Die DelegationsSeksion ist heute eröffnet w­orden und der gemeinsame Kriegsminister Hat wieder, wie alljährlich, jene drei mit kaffeebraunem Ums­chlag gar säuberlich versehenen Brotchh­ven präsentirt, welche in Schön rangirten Ziffern-Kolonnen — diesmal in Kronen­­währung — das „Ordinarium” und das „Extras ordinarium" des Heeresbudgets, dann den Ofl­upationstredit für das Jahr 1900 ent­halten. Wie wir bereits vor mehreren Wochen zu melden in­t)­ ­.Die"Deleg­ationen. (Original-Telegramm des»Pester Lloyd«.)­ ­Wien-30.November. zum Duäster M­odianer hungarische Delegation Erste Pleikarsitzung. Die ungarische Delegation hielt deutlhtchmittags 5 Uhr ihre konstituirende Sitzung. Seitens der gemeinsamen Regierung sind anwesend:Minister des A­ußern Graf Goluchowski,Kriegsmin­ister G­ d.K. Freiherrn Krieghammer und gemeinsamer Finanzminister v.Kallay,Marinekommandath Admiral Freiherrns.Spruch, die Sektionschefs Jekolfalujksy und Röckenzaun, ferner«GM.Callisius,Generalkom­missär Budisavljevics, Linienschiffskapitän Görtz,Marinekommissär Tarlitz,die« Linienschiffs-Lief1te11ants Låßlö,Bat­tin Hattser Imde­mknyi,Sektion.-ch­ef Graszöck Ze11,Sektionschef Döczy, Regationsrath McExey, Sektionsrath Baron Tallian und Konzipist Graf Tibor Szapáry; seitens der ungarischen Regierung: Minister-Präsident © 3 . LI und Landesvert­ei­­digungs-Minister Baron Fejerv­ary. Minister-Präsident Koloman SZÉN ergreift das Wort, um der Versammlung davon, Mitteilung zu machen, daß. Se. Majestät die Delegation für heute nach Wien einberufen hat und fordert diese auf, sich im Sinne des § 1 der Geschäftsordnung zu­ kon­­stituiren. Der Minister-präsident bezeichnet zugleich als Alterspräsi­­denten den Grafen Koloman Nátó und als Altersfriftführer den Grafen Johann 319 v. Er Alterspräsident Graf Koloman J­átó begrüßt die Versamm­­ung und läßt zunächst duch den Altersschriftführer Grafen Johann Hichy die Zuschriften beider Häuser des Neichetages über Die ge­wählten Delegations-Mitglieder verlesen. Nach Berleiung der Namensliste kons tati­t der Alters­­präsident die Beichlußfähigkeit der Delegation und läßt hierauf die Wacht des Präfidiums, der Schriftführer und des Duastors vornehmen. Als gewählt erscheinen : zum Präsidenten Szapáry (Lebhafte Elfenrufe), zum Vizepräsidenten Desider Szilágyi (Lebhafte Elfenrufe), zu Schriftführern: Aurel Mün­­nic, Baron Zosef Rudnyanscky und Graf Merander Telefi (Eljenrufe) und Baron Albert (Eljenrufe)­­ Für das Mitglied Baron Georg Bánffy, der abgedankt hat, wird das Gringmitglied Bischof Firczas einberufen. Alterspräsident dankt in seinem und im Namen des Altersschriftführers für die freundliche Unterfrügung und übergibt den Vorsis dem Präsidenten Grafen Julius Szapáry. Präsident Graf Julus Szapary: Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für das Vertrauen, das Sie mir durch meine Er­­mählung be­wiesen haben und gestatten Sie mir, auch im Namen Me­­itpräsidenten, der Schriftführer und des Duäftors Dant zu jagen. .­­Die Erfüllung meiner Aufgabe wird mir dadurch wesentlich erleichtert, daß ich mich, was­­ meine Person­ anbelangt, in der Be­­urtheilung der Lage und der politischen Fragen mit dem größten Theile­ der Mitglieder dieser Delegation auf dem gleichen Stand­­punkte befinde, as mich indeß nicht hindern wird, meine Pflicht unparteiisch zu erfüllen und jedem Mitgliede mit gleicher Zuver­­fommenheit zu begnen. (Zustimmung.) .. Geehrte Delegation!Bei der Zusammenstellung,­dieser Delegation ist heuer eine persönliche Veränderung eingetreten,«deren ich gedenken will-Der Mann,der Jahrzehnte hindurch Mitgliedx und in vielen Jahren nach einer angenommenen Gepflogenheit,entweder Präsident dieser Delegation war,»oder als deren Vizepräsident,oder als der des Heeres-Axtsschusses wirkte und in diesen seinen Stellu­ngen stets den Löwenantheil an den Arbeiten der Delegation hatte,jener Mann ist heuer nicht Mitglied der Delegation,sondern er nimmt an den Verhandlungen in anderer Eigenschaft,als das Haupt der ungarischen Regierung,theil­ Die Stellung,die er unter uns ein­­nimmt,hat sich daher geändert,doch hat sich nicht geändert jenes Vertrauen,das wir ihtjkehe dem entgegenbrachten und das wir ihne heute entgegenbringen,und ich glaube der ungetheilten Ausscht der Delegation zu begegnen,wenn ich den langjährigen Präsidenten der Delegation Koloman Szäll(Lebhaft­e·Elfenru­fe)ins seiner gegen­­wärtigen Stellung warm begrüße.(Elfenrufe.Koloman Szkll erhebt sich dankend.) · Geehrtdelegationt Trotz der großen Summ­en,welche de europäischen Mächte jährlich für ihre Heere ausgehen,in welchem Aufwande auch wir im Interesse unserer eigener­ Sicherheit uns nicht verschließen können,«ann unserer Politik nur­ die Klitik des Friedens sein Diese Richtung haben die elegationen seit Jahrzehntetc befolgt und dasz pos6,s welchesinks der Minister des Aeußers im vergangenen Jahr e­rstattet hat,wie auch die auswärtige Lage . Im Allgemeinen berechtigen zu der An­­nahme, daß die Regierung auch in ihren heutigen Unter­­breitungen eine diesen Interessen entsprechende Richtung zur Geltung bringen werde.­­ Ma Diese Delegation hat sich stets auf der Höhe der Situation befunden, indem sie jene Summen votirte, welche zur Erhaltung und Entwicklung der Heereskraft nothwendig sind. Doch können wir nicht die volfsmirthichaftliche Lage des Landes außer Acht lassen, mir weniger, weil es allgemein bekannt ist, daß uns finanzielle Rücksichten zwingen, auf dem Gebiete der­ inneren Angelegenheiten die Befriedi­­gung vieler Erfordernisse aufzuschieben, deren Boh­rung im, Interesse des Zandes, wünschenswerth wäre. Gewiß wird uns die EL dieser Pflicht den Umstand erleichtern, daß mir auf den Bünden der gemeinsamen Regierung wieder jene Männer sehen, welche diese Lage fennen und beab­sichtigen, Männer, die bereits seit mehreren Jahren diese Stellung­ einnehmen. Die­ Zuvorkommenheit und Offenheit, welche sie bei der Verhandlung jeder Frage bekundet haben, berech­­tigen zu der Ermartung, daß das Verhältniß zien­chen dieser Delega­­tion amd, ihnen auch jegt ein so herzliches sein wird, wie es bisher gemesen it. (Elsenzufe.) · · sGeehrte Delegatuml Seitdem die Delegation im Mai 1898 in Budapest getagxhat wurden Se.Majestät 1 und das ungarische Vaterland von einem schweren Schlage durch den Tod der Königin von Ungarn heimgesucht-Jeder Ungar weiß,was die verewigte Königin mit großer Ausdauer zur Ausgleichung der«Gegensätze,«die vor 1867 bestanden,gethan hat.Lebhaft ist e311 ns in Gedächtniss­e, mit welcher Vorliebe sie unsere Muttersprache gebrauchte,sooft sie unter uns weilte, welches Interesse und welches Wohlwollen Sie Ungarn gegenüber hegte, und welchen Gefühlen jene schmwärmerische Liebe entstammte, welche sie der ganzen Nation entgegenbrachte. Die Ende von ihrem Ableben hat vom Palast bis zur Sitte in­ allen Schichten der Gesellschaft unseres Vaterlandes tiefen Schmerz hervor­­gerufen und das ganze Land hat diesem Schmerz in mürdiger Weise und auch Darlie Seitdem dieser Schlag uns getroffen, erscheint morgen zum ersten Male die Delegation vor Sr. Majestät. Ich er­­suche daher um die Ermächtigung, unserem tiefen Schmerze aus jenem Anlasse Ausdruck geben zu dürfen. (Allgemeine Zustimmung.) Geehrte Delegation! (Der Präsident und die Versammlung erheben sich.) Andem die Delegation ihre heutige Thätigkeit beginnt, können wir dies nicht würdiger thun, als wenn mir Delfen gedenen, der die Delegation für den heutigen Tag einberufen hat. In Folge der dualistischen Organisation der Monarchie sind die Negierungs­­folgen Sr. Majestät viel größer, als die irgend eines anderen Herrschers; je größer sie aber sind, mit desto größerer Ausdauer, mit desto größerer Hingebung erfüllt Se. Majestät seine Herrscher­­pflichten. Wir, die älteren Mitglieder dieser Delegation, wissen es, welche, die menschliche Kraft beinahe übersteigende Arbeit Se. Majestät seit 32 Jahren oft unter­nehreren Verhältnissen­ verrichtet hat. Dodd­ müssen es die gesammten Mitglieder der Delegation, gleich ung Aelteren, wie viel Ungarn der Herrschermeisheit, der Gerechtigkeit, der Liebe und dem ohlmollen Sr. Majestät zu danzen haben. Eine Folge dieser väterlichen Fürsorge Sr. Majestät für Ungarn ist die ege­ment, welche Jedermann in­ Ungarn für Se. Majestät hegt. Diesen im unserem Baterlande allgemein gehegten Gefühlen geben au wir dadurch, Ausdruck, indem wir zu Beginn amserer hätigkeit den heißen Wunsch aussprechen, daß der Herr der Welten­de. Majestit den König von Ungarn zum Wohle seiner ihn in Treue untergebenen Wölfer lange, lange leben lasse! (Anhaltende, begeisterte Eisentufe.) eur ·· cherklären undic·Delega·trm«ffurkonstitutrtz betraue mit der Führung des Protokolls die Schriftfüchrer Münnich und Baron udn y án$Íy und danke dem Alternpräsidenten 4 dem­ Alters­­sr .». elegation wird im Wege des Minister­­schriftführer für ihre Senkung (Elsenrufe) ° ·DieKonsti­:uu-«ung.—der« Präsidenten Sr.SRa1est«ätundthege des Ministers des Aeußern der Delegation der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zur Kenntniß gebracht werden. ‚Eine Aufchrift des Minister-Präsidenten verständigt die Delegation, daß Ge. Majestät diese am 1. Dezember um 12­ Uhr Mittags in der Hofburg empfangen werde. Die Delegirten ver­­sammeln sich umlicr im ungarischen Ministerium,um sich von I dakorporatwst,die Hofburg zu begeben. »Des­ Minister des Agu Sern hat den Sektionschef Grafen Nikolau­s Szecsem der Kriegsmin­ister den promarschall Lieutenant Ludwig F . Kelfalussy­ ferner den LinIdnschiffg-Lieuten­cent Elemsz Blö,der gemeinsame Finanzminister den Sektionschef Ritter« v.Horovitz,den»«Hofrath Grafen Friedri­chgrács und den Ministerialkonzipisten Dr. Kuh, der Ware es Obersten Rechnungshofes den G Sektionschef Szentgyörgyi und den Hofrath Salamon mit dem Hoffek­etár Kostyál mit der Ertheilung eventueller Aufklärungen betraut. — Zur Vermittlung­ des Verkehrs zwischen den beiden Delegationen wurde Seftiongrath­ Baron Tallian mit dem Hofkonzipisten Grafen S­zapüry beordert. — Dient zur Kenntniß. $ Gemeinsamer Finanzminister v. KAMA reicht den gemein­­samen Boranschlag für das Jahr 1900, ferner Vorlagen betreffend Nachtragstredite für die­­ Jahre 1898 und 1899. Sodann die Schluß­­regnnungen für 1897 und den Gebahrungsausweis für 1898­­ ein und erklärt schließlich, daß der Voranschlag­ für­ Bosnien und Die Herzegowina zur Orientirung unter die Mitglieder werde vertheilt‘ werden. Die Vorlagen werden behufs Verhandlung an die Ausschüiffe geleitet werden. «­­Die Delegation behreitet nur zur Wahl der Aust FR­fe. Gewählt wurden in den Budget-Aunscchuß: Baron Albert Wodianer, Georg Szerb, Baron Fojef Rudnyanoty, Kuffeni und Graf Alexander Telefi ; inden»Ausschuß für Aeußerei:Graf Theodoszi Anweiser Graf Albert Apponyi,Albert Berzeviczn,Patriarch Georg­ Brankovics,Granichael Estekházys Maxs Falk,Josef Gall,Georg Gyurkovics,Ludwig Hlee, Josef Kristóffy, Ludwig Lang, Béla Lukacs, Aerander Mohay, Baron Feodor Nikolics, Géza Wap, yore Samarfa, Franz Operer, Graf Johann Nepomuk Sztáran, raj Stefan Tiba, Koloman Tipa und Graf Johann Zip; in den Finanz-Ausschuß: Baron Sigmund Bohus, Ernst Dokus, Karl Fluger, Heinrich Srancisci, Baron Friedrich Hartányi, Georg Szerb und Baron Albert M­odianer ; in den Heeres-Ausschuß: Graf Ludwig Apponyi, Franz Bolgár, Graf Anton Gzirdiy, Gabriel Daniel, Klemens Ernust, Stefan Keglevich, Anton Sutács, Edmund Miklós, Aurel Minnie, Graf Koloman Nas, August Pulicky, Baron Sojer,Rud­­­nyankly, Stefan Szabó, Georg Szerb, Graf Emerich Szechenyi, Desider Szilágyi, Ludwig Tolnay und Gabriel Ugron ; in den Marine-Ausschuß: Bolgár, Baron Ernst Daniel, Spetozar Kuffevich, Markgraf Eduard Ballavicini, Géza Nakovsky, in Rosenberg, Graf Alexander Teleki, Graf Nikolaus Thorocztay, vaj ze Er kn Fahr Te KR ie Ausschüffe Haben fi­olgendermaßen Zonstituirt: Budget-Ausschuß: Präsident Baron ber Wod A Ha Schriftführer Georg Szerb; SH Hefe 9 fef Gál Schriftführer Sofef Gáll; hi 181 al Referent Mar Falk; Finanz-Ausschuß: Präsident Baron Friedrich Har­­fanyi, Referent Georg Sterb, Heeres-Ausichuß: Referent Aurel Münnic ;­sen-Au­si du B: Präsident Gretozar Ru­fie»­id, für Nenperes: Präsident Koloman Kia, Präsident Desider G­zilägyi, Marine-Ausichup: Präsident Markgraf Eduard Ba­lavic d­ni, Referent Graf Alexander Teleki. In den Schlußrechnungs-Ausschuß haben die Ausschüsse entsendet: Der Ausschuß für Heußeres: Sofef Gáll Henric Fran und Alexander Mohay, der Finanz Ausschuß : cisci und Georg Szerb; der Heeres-Ausschuß: Franz Bolgár, Graf Stefan Tipa und Edmund Miflös; der Marine-Ausschuß:­­ Gretozar Kkuffevics und Graf Nikolaus Thoroczlay. Der Schlußrechnungs-Ausschuß hat zu seinem Präsidenten den Grafen Stefan Keglevich, zum Referenten Edmund Mitlós gemählt. Präsident erfuhr nun die Präsidenten der Ausschüsse, hr seinerzeit davon zu­ verständigen, wenn sie ihre Arbeiten beendet.. haben werden. Wann die nächste öffentliche Sigung stattfinden wird, kann heute noch nicht bestimmt werden. Mittlerweile wird der Präsident für die Druchlegung der Ausschußberichte Sorge­­ tragen. Schluß der Sigung um 5%, Uhr Abends. .. Der ungarische DelegationsAusschuß für auswärtige Angelegenheiten wird am 2. Dezember, 2 Uhr nachmittags, das Budget des Ministeriums des Heußern entgegennehmen und­­ den Vorschlag des­ gemeinsamen Ministeriums des Aeußern in Verhandlung ziehen. HE. SOesterreichische Delegation. Erste­­igung. Die Delegation des Reichörathes hielt Heute um GAHE ihre erste Sigung. Auf der Ministerbank: Minister des Meußern Graf Goluhomskfi, Krieggminister Freiherr v. K­rieghham­­mer, gemeinsamer Finanzminister v. Kallay, Marine-Kommandant Admiral Freiherr v. Spaun, Minister des Aeukern Graf Goluhomwifz­. Nachdem die­ Herren Delegirten in beschlußfähiger Zahl versammelt sind, erlaube ich mir, Se. Erzellenz den Herrn Baron Helfert zu erjuchen, als­ Alterspräsident den Vorsig zu übernehmen und an die Kon­­stituirung der hohen Delegation schreiten zu mollen. Alterspräsident Freiherr v. Helfert (den Vorfig überneh­­mend): Es heißt, aller guten Dinge sind dreis an dem Dinge. Das man Alterpräsidium nennt, ist das Gute, daß es einen sehr einfachen und bar umschriebenen Wirkungskreis hat, der auch in der Fürzesten Zeit erfüllt it. — Der Alterspräsident leitet hierauf die Konstituirung der Delegation ein, indem er zur Abgabe der Stimmzettel für Die Wahl des P­räsidenten auffordert. Ki Tach Abgabe der Stimmzettel und Vornahme des Skrutiniums theilt er mit, daß 57 Stimmen abgegeben wurden und zum P­räsidenten einstimmig Graf Better gemählt erscheine. Er erfuhr hierauf den Grafen Vetter, den Blat des Präsidenten einzunehmen.­­ Präsident Graf Vetter von der Lilie übernimmt den Borus und hält eine Ansprache, in der er für die Wahl dankt und strenge Objektivität verspricht. Obwohl in mich — sagte er — zu weit­­gehenden politischen Grörterungen nicht für berufen erachten und mich in dieselben auch nicht einlassen will, so glaube ich doch, hervorheben zu sollen, daß die politische Situation in der einen Thatsache gipfelt, Daß der Friede in Europa erhalten ist und auch für Die nächste Zeit gesichert zu sein scheint. Dies gibt uns die Möglichkeit, mit voller materieller und geistiger Kraft ns den höchsten Kultur­­aufgaben zu widmen. Die Regierung, welche in meifer Erkenntniß der großen G Segnungen des Friedens thatkräftig und mit Erfolg für die Erhaltung desselben wirkt, hat sr hiedurch gewiß das größte Berdienst erworben und unseren wärmsten Dant verdient. Hohe Delegation! Seit der legten Gession der hohen Dele­­gation hat ein herzeriebitternder Schlag unfern allergnädigtten KRatjer und Herren und mit ihm alle Völker dieses weiten Neic­es Durch den Tod anbrer Majestät der Kaiserin getroffen. (Die Versammlung erhebt si.) 34 erbitte mir die Erlaubniß, bei dem allergnädigst gewährten Empfange der in den Herzen aller Mitglieder der hohen Delegation empfundenen tiefen Trauer und dem Schmerze über den Tod F3 ihrer Majestät unserer vielgeliebten Kaiserin Ausdruck geben zu dürfen. Wir Alle Hängen mit unerschütterlicher Treue und Ergebenheit an unseren allergnädigsten Kaiser und Herrn, und so wollen mir auch unsere Thätigkeit mit dem patriotischen enthusiastischen Rufe a a Se. Majestät unser allergnädigster K­aiser und König, Franz Fofer ! Er vn ho! Hoch!­­Die Versammlung bringt ein Dreimaliges Hoch aus. 63 erfolgt hierauf die Abgabe der Stimmzettel, für die Wahl des P Vizepräsidenten. Nach Vornahme des Stru­­tiniums theilt der Präsident mit, daß der Delegirte R. v. Ya­worsfi mit 35 Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt wurde. N. v. Iaworsfi dankt für die auf ihn gefallene Wahl. ‚Graf Goluchomwsfi legt hierauf die Negierungsvorlagen ‚auf den Tisch des Hauses. ‘ Auf Antrag des Delegirten Grafen Deym_ wird sodann zur Wahl eines 2lgliedrigen Budget-Ausschusses und eines neungliedrigen Retitions-Ausschusses geschritten. In den Budget-Ausschuß, wurden SR die Dele­­iten: Graf Deym, R.v. Zalesti, Freiherr v. Walter­s­­ichen, Marquis Bacquehem, Freiherr v. Credit, Dumba, Freiherr v. E Chlumeety, R v. Jamorski, Graf Dzie­­dupcyki, Bopowski, Dr. Stranstty, Dr Kramar, Dr. Wolffhardt, Dr. Funke Dr. Baernreither, Dr. Beßmann, Dr. Rizzi, Dr. Kathrein, Dr. Ferran­­c3ici, Dr. Freiherr v. Mettal, Dr. Ruf. — In den Peti­­tiong-Nusschuß wurden folgende Delegirte gewählt: Abt Kord­an, Dr. Franz, Landgraf Fürstenberg, N. Eugen v. ham auch Denn Hofmann, Zanetti, Scha­­dinger, rymomicz, 3acset. « Die Deegirte anaeaktknh Genossen überreichen folgende Interpellation an der hmftex des Aeußeranor nicht langer Zeit ging durch gaanktropaem Schree des Entsetzens ob der schweren unerhörten Verurtheilung einer Reihe von Politikern in Serbien,welche ohne·1ederur1d·trchaynehmbare Schuldbeweise auf Grund geradezu beispielloser leichtfertiger Verdächtigungen auf lange Jahre in Kerker und Ketten geworfen wurden­.Die besten Männer des Landes leiderttherker,werden in Ketten gehalten oder sind des Landes verwiesen-Wir verlangen keine Einmischung in die inneren Verhältnisse eines fremden Landes, aber wir glauben, Graf . Julius -

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