Pester Lloyd, Mai 1900 (Jahrgang 47, nr. 104-130)

1900-05-08 / nr. 110

; »Es-F -·«-«-.-.-..— angeführt und Bedingungslos anerkannt wurden, al für­­ Rufe and Erholung nicht vorzeitig abgenäst, sondern. arbeitsmäßig Stunden des eigentlichen Kampfes und Die leichtere Kommandoführung und Beherrschung der großen: Er út stünde unter der V­orauslegung, daß es ganz unmöglich tt,­­ im Kriegsfalle Tausende von Hauptleuten mit brauchbaren­­ Pferden zu versehen. feit unserer Hauptleute der Festungsartillerie im Angriffe Wollten wir min die spezielle Thätig­­ung der Vertheidigung fester Blüte eingehend analysiren,­­es ließen sich noch zahlreiche, kaum weniger triftige Gründe finden, Die ein DBerittensein dieser Offiziere dringend fordern, Gewiß genügt aber — wenn nicht ernste budgetäre Mild: fichten die Surigifterhinung dieser nothwendigen Forderung. rd­e seit vielen Jahren, auch Diesmal erzwingen — der Hin­­weis darauf, daß es bei der heutigen Stellung und Ver­­antwortung des Kompagnie-Kommandanten eine­­ ernste Pflicht ist, dessen Kräfte für den Ernstfal­lhunlichst zu schonen, um Diese, gewiß allseitig anerkannte Erleichterung des Dienstes umseren Hauptleuten der Festungsartillerie zu verschaffen. Es erübrigt nur noch, einige Worte über die Kosten der Berittenmachung zu jagen. Nachdem bereits, wie ermähnt, 18 Hauptleute der Fettungsartillerie beritten sind — (es sollte der langsälteste Hauptmann jedes Bataillons beritten sein, was leider nicht möglich war, weil sonst­ fortwährende Transferirungen entsta­nden) — wären nur noch die Drei weiteren­ Kompagnie-Kommandanten jedes Bataillons, also in Summe 54 Hauptleute beritten zu machen. Nimmt man die Kosten der Futterportion mit rund 20 Kronen. Das Pferdepausikale mit 7 Kronen monatlich an, so resultirt als Gesammtsumme des­­ Erfordernisses der Betrag von rund 18.000 Kronen, was im Hinblick auf den Zweck und das olmedies ıumvermeidliche Millionen-Budget eine kleine, wenn auch dauernde Belastung genannt werden kann. Zwei andere Desideria unserer Festungsartillerie, die auf volles­ Ber­­ständung nicht allein bei Sach­verständigen, sondern an der zur Entscheid­ung­ berufenen Laien rechnen dürfen, wollen wir in einem Schlußartikel der Besprechung unterziehen. . die Hauptleute der Festungsartillerie volle Geltung haben, | und arbeitsfreudig erhalten werde. Und insbesondere. hierin | 10 vor allen: die Erhaltung der Kraft für die registerigen | liegt der hohe Werth und die große Bedeutung des immer mehr zum Duckhbruche gelangenden Prinzips der Sonntage ruber CS st eimleuchtend, daß dieselben Motive, welche für die Einhaltung der Sonntagsendhe im bürgerlichen Leben sprechen, und für die Beobachtung derselben in der Armee und zwar zum Theil noch in erhöhten Grade vorliegen. Dieser Erkenntnis hat sich auch die Heeresleitung nicht verschlossen und verschiedene vor- Schriftliche Bestimmungen lassen erkennen, daß­ es in ihren Intentionen liegt, den Heerespersonen die Möglichkeit zu bieten, an Sonntagen nicht­ nur ihren religiösen Pflichten nachzukommen, sondern an,­lich von den Műhen und Strapazen des Dienstes auszuruhen. So findet man unter Anderem indem die „Pflichten und Verhaftungen des Soldaten ü­berhaupt“ behandelnden Abschnitte des Dienstreglements den $ 2, in welchen der hohe Werth und die große Bedeutung der Gottesfurcht im­ Allgemeinen und für den Soldaten im Besonderen dargelegt, Die Achtung vor jeder r­eligiösen Welterzeugung geboten und zugleich angeordnet wird, daß jedem Soldaten, soweit der Dienst es zuläßt, die Verrichtung seiner Andacht und jener religiösen Pflichten zu gestatten ist. Jederdies enthält § 58 desselben Dienstbuches aus­führliche Bestimmungen über die Theinahme der Militärpersonen am Gottesdienste. "Diese Vorschriften werden au — insoweit sie­ das religiöse Moment betreffen —in der Armee genau eingehalten.­­ Dagegen kann andererseits nicht in Abrede gestellt werden, daß den auf Erholung und A­uk­es abzielenden Intentionen der Heeresleitung nicht immer und nicht überall in genügendem Maße Rechnung getragen und insbesondere bei der Truppe den­ Offizieren und der Mannschaft nicht jene Muße und Dienstfreiheit gewährt wird, deren sie doch so dringend bedürfen. Daß gemisse Dienste ferwohl in den Bureaus der militärischen Kommanden und Behörden, wie auch bei den Truppen und Nnstalten au an Sonn- und Feiertagen verrichtet werden müssen, das ist einleuchtend and darüber wird sich auch Niemand beflagen. Jen man wird auch den Wunsch ale­n berechtigt am erfennen missen, daß jenen Offizieren und Mannschaften, meldhe nicht gerade zu " derlei ame erläßlichen "Diensten bestimmt sind, der Sonntag zu ihrer geistigen und physischen Erholung freigegeben werde. In Dieser“ Beziehung bleibt aber, wie gesagt, speziell bei der Truppe, wo doc die Sonntagsruhe am nothwendhaften wäre, gar Manches zu wünschen übrig. Ausrüdungen und Exerzitien finden allerdings an Sonntagen nirgends statt, aber es gibt gemeilte Truppen- und Unterabtheilungs- Kommandanten, welche einen ganz erstaunlichen Scharfsinn­ in der Erüindung aller nur erdenklichen klein­eren Beschäftigungen befunden und die­ er wunderbar verstehen, durch allerlei Beifü­hrungen, I­n­­spizirungen, Rapporte, Besprechungen 20. Offiziere sind Mannschaft Sonntag Vormittags über in Anspruch zu nehmen und ihnen die­ Sonntagsruhe ver­gründlich, zu verdeuken, Diese Herren mögen wecht gut meinen und dabei gewiß :mur das Interesse­ des Dienstes im­ Auge haben ,­ in­­ Wahrheit aber .bringt ein solcher Webereifer gemeiniglich mehr. Schaden als Nasen, weil, Offiziere und Mannschaft. Dadurch abgestumpft und verdrosfen werden! Das ist ja auch ganz begreiflich. Der Truppen­­dienst it, das. weiß Jedermann, Seine Spielerei, sondern höchst an­strengend und mühlsam und darum ist es gewiß auch nur billig, daß man den Offizieren und der Mannschaft, die sich Die ganze Woche über abgeplagt haben, wenigstens am Sonntag volle Ruhe gönnt, u­emweit dies ohne Beeinträchtigung des Dienstes zulässig ist. Um dieses Ziel zu erreichen, műre es höchst winichensmwerth, daß­­ diesfalls seitens der Heeresleitung eine einheitliche und bindende Norm erlasfen und deren strikte Befolgung streng kontrollvt würde. 63 läge dies nicht nur im Y­nteresse der Personen, sondern ebenso­wohl im jenem des Dienstes. ‚83. ja : " —= Der Inkompatibilitäts-Ausschug des Abgeord­­netenhauses wird in seiner morgen Vormittags zu haltenden Situng voraussichtlich einen entscheidenden Beichluß in der bekannten Inkompatibilitäts-Affaire Gabriel N gro­ns erbringen. An Ab­­geordnetenkreisen, wo man diesem Beichlusfe mit begreiflichem Interesse entgegensieht, Herrscht die Ansicht vor, daß der Wusschuß Die Inkompatibilität aussprechen werde. Wie die einzelnen Mitglieder stimmen werden, weiß heute natü­rlich noch Niemand. Der Ausschuß besteht aus neun Mitgliedern. Eines derselben ist Mlexander Mo­day, der jedoch an den Verhandlungen nicht theilgenommen hat und sich auch von der Abstim­mung absentiven wird. Er hat damals, als das Haus das Vorgehen des Ausschusses in der Affaire Sina desavouirte, erklärt, daß er an der Thätigkeit des Ausschusses nicht mehr theilnnehmen werde und hat dies auch Konsequenz eingehalten. Sonac kommen­ außer dem Präsidenten nur noch sieben Mitglieder bei der Abstimmung in Betracht, das heißt, es sind zur Feststellung der­nkompatibilität vier Stimmen erforderlich. Bisher weiß man nur vom Grafen Theodor Andrasfy, daß er für die Konstatirung der Inkompatibilität stimmen‘ werde und das Gleiche vermuthet man von Ladislaus Rátta­y. Dagegen glaubt man bestimmt annehmen zu dürfen, daß Michael 2 dB IH und Bela Rudnyäangky die Geschäfte Ugron’3 mit dem Mandate nicht für inkompatibel halten. Sonach werden die Voten der Übrigen drei­ Ausschußmtglieder: Andreas Ds­z Ta, Lulus Nagályi­mó des kroatischen Abgeordneten Karl Benát entscheidend in Die Maagschale fallen.­­­­ Die Volkspartei des Reichstages hielt heute um 4 Uhr Nachmittags eine Konferenz unter dem Vorsiße des Grafen Johann ZIcY jun. 63 waren sämmtliche Parteimitglieder er­­schienen und auch Graf Ferdinand Zich­y wohnte der Sitzng bei. Die Konferenz beschloß, daß die in die Delegation gewähl­­ten Mitglieder der Partei, Graf Johann Zichy und Stefan Nakovsky, diese Stellen niederzulegen haben, was sie in einer motivirten Eingabe an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses anmelden werden. — Dann wurden die Gejebentwürfe­ über das Spirituskontingent und die Börsensteuer verhandelt; den bezügligen Standpunkt der Partei zoird im Hause Stefan RakovsTy vertreten. .­­ =In Folge der Verzichtleistu­ng der Abgeordneten Lu­dwig Haller und Ladislau­s Okoliesiii­yi au­f ihre Mitglied­­schaft in­ der u­ngarischen­ Delegation sind zwei Stellen in der Dele­­gation freigeworden­.In­ politischen Kreisen wird nun bekanntlich die Frage vielfach disfutirt, ob die rasanten Stellen durch eine Neuwahl oder durch die Einberufung von Grfngmitgliedern bejest werden sollen. „Magyar Nemzet” konstatiet heute, Die maßgebenden Kreise — fast alle hervorragenden Bolizifer und Kenner des ungarischen Staats­­rechtes — seien der Ansicht, daß eine Neumahl absolut nicht an Plage sei, und zwar deshalb, weil § 48 des ®.­U. XII. 1867 die deutliche Bestimmung enthält, daß an Stelle der aus der Delegation aus­­tretenden ordentlichen Mitglieder die gewählten Eriabmitglieder ein­­berufen werden. Eine neue Wahl erscheint übrigens auch doch die bisherige dreißigjährige Vraris als ausget­roffen, nach welcher die nach der Wahl eingetretenen Valanzen ausnahmslos durch Ein­­berufung von Erfagmitgliedern ausgefüllt wurden, a­­us Rugos wind telegraphirt. Die Liberale Partei des Krasio-Szörengger Komitats hielt heute ihre General­­versamml­ung, in der eine Dezentralisation der Partei-Organisation beschlossen wurde. Zum Präsidenten wurde Königlicher Mann Boeß- Hedwig ger­ählt; Vizepräsidenten wurden General Arthur Gränzen­­stein, Abgeordneter Béla Sende,­­ Adolf­­ Gyurayevicz, Israel Löminger und Alexander Meichel. An den Minister-Präsidenten Solomon Szell wurde eine Begrüßungsdepetche gejehtet, in welcher die Partei die Regierung versichert, daß sie jomohl in den Führern, wie in den Angehörigen der Partei wie bisher auch in der Zukunft stets treue und eifrige Mitkämpfer ihrer segensreichen und gemein­­nümigen Thätigkeit finden wird. Ferner wurde an den Baron Fried­­rich Bodmanicziy eine Begrüßungsdepeiche abgesendet. | Ba ee ee re is ss VESZETT ve a a5 a a a He a VEN ; 5 a sz ER re ER ee isn Dan vermuthetf das ein Jadjeatt feltene ben. Bulgnse­ magebenifgen, laubigt gieubigse Revolutionspertei vorliege. — «Begrad,8.Mai.Der in Bukarest und Belgrad die niederländische Gesandte Sweert de Landad-Wijork Nie­ reichte in feierlicher Audienz im­ Beisein des Mimer-Präsidenten­ Dr.Gyorgyevics dem König sein Beglau­bigungsschreien- Washington,8.Mai.In der Depesche,mit welcher Staats­­­sekretär Hayden Botschafter White beauftragte,dem­ Kaiser Wilhelm die herzlichsten Glückwünsche des Präsidenten Mac­Kinley au­s Anlaß der Großjährigkeits-Grklär r­ung des Kronprinzen auszusprechen,heißt es weitem: Der Präsident wünscht zu­gleich auch seine besten Wü­nsche für die fortlau­fende Gesundheit des Kaisers u­n­d der­ kaise­rlichen Fam­ilie, sowies für den Frieden und die Wohlfahrt des Deutschen Reiches zum Ausdrucke zu br­ingem —i— — Die Ugion- Fraktion der reichstägigen U­nab­­hängigkeits- und Achtundvierziger-Partei hält am 10­­., nachmittags 6 Uhr, in der Wohnung ihres Präsidenten Nikolaus Bartha eine Konferenz. Mit dem jüngsten Normalverordnungsblatte für’das f. u. f­. Heer wurde — wie bereits gemeldet — vom gemeinsamen Kriegsministeriu­m die­­ Anordnung getroffen, daß Kontrollersa­mm­­lungen an Sonn- und Feiertagen nicht mehr abgehalten werden. Diese Verfügung entspricht einem in den Delegationen wiederholt vorgebrachten Wunsche und kann gewiß nur gebilligt werden. Sie gibt gleichzeitig aber auch Anlaß zu einigen Bemerkungen allgemeiner Natur über die Sonntagsruhe in der Armee. Am bürgerlichen Leben spielt dieses Thema in neuerer Zeit eine gerichtige Rolle und zwar nicht allein mit in den gemerklichen und Arbeitertreifen. Auch die Regierungen­­ und die Geseßgebung haben Die Sonntagsruhe zum Gegenstande ihrer besonderen Aufmerksamkeit gemacht, und bringen derselben ein lebhaftes Interesse entgegen. Jeden Augenblick erscheinen neue Verordnungen und Bestimmungen in dieser Richtung, der Kreis jener Betriebe, in welchen an Sonn­­tagen noch gearbeitet werden darf, wird immer enger auch die Ver­­pflichtung zur Einhaltung der Sonntagsruhe wird auf immer weitere Berufstraffen und Grmerbsz­weige ausgedehnt. Die Beweggründe, welche die moderne Gesäßgebung veranlassen, sich mit diesem Gegen­­stande so eifrig zu befassen, demselben eine besondere Fürsorge zuzu­­wenden und die Einhaltung der Sonntagsruhe duch legislative Normen und auch Regierungs-Verordnungen festzulegen und zu regeln, sind im großen Ganzen zweifacher Natur: sie basiren auf religiösen und humanitären Erwägungen. Beide Motive können gereiß nur­ gebilligt werden. 63 ist eine Pflicht des­ Staates, Die Kirche in der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unter­frügen und die­­ Pflege der Religiosität und der Gottesfurcht durch die Ermöglichung der Sonntagsheiligung an­fordern. Nicht minder ft es aber an eine Pflicht des Staates, dafü­r zu sorgen, da sein merk­­­vollstes Kapital, der Menj, durch Gemährung der nothwendigen Michael Alunkarsy Tf. Um 2 Uhr Nachmittags wurde das Künstlerhaus für das große RBublitum geöffnet. Trot­zer ungünstigen Witterung — 83.­­regnete ununterbrochen — strömten Tausende ı und Abertausende nach dem Künstlerhause, um dem todten Meister,ihre pietätsvolle Huldigung darzubringen. Die Zahl der Besucher, welche Nachmittags erschienen, kann auf 20.000 geschägt werden. Unterrichtsminister Wlaffies erschien, um sie­ über die Vor­­bereitungen zur Zeichenfeier Bericht erstatten zu lassen. Honvedminster Baron Fejérváry verständigte heute Nachmittags den Unterrichtsminister, daß die Honved-Offiziere bei dem Leichenbegängnisse vertreten sein werden. Korps-Kommandant FM. Rudolf Fünf Lobfomih theilte dem Unterrichtsminister mit, daß er an der Seite der Offiziere des gemeinsamen Heeres an dem Leichenbegängnisse theilnehmen werde. Das Arranginings-K­omite der Leichenfeier hielt heute Nach­­mittags unter dem V­orfise des­ Grafen Theodor Andräffiy seine fette Sigung, der u. A. auch Staatsfetrern Zsilinkfy beimohnte. E 8 wurde endgültig das Programm der Leichen­­feier wie folgt festgestellt : Die Feier beginnt um 372 Uhr Nachmittags. "Die kirchliche Zeremonie wird mit glänzender Assistenz der Bü­cher von Csanád Alexander Deffemwify zelebriren. Im Namen der Negierung wird Kultusminister Wlaffris Im­edin, worauf das Orchester der phil­.­harmonischen Gesellchaft einen Trauermarsch zum Bertrage bringen wird. Im Namen der Zandes-Gesellschaft fix bildende Künste wird Albert Berzevicza als Vizepräsident eine Rede halten, worauf die Rede des Vizepräsidenten "des „Nemzeti Szalon J­ohann Ho­d folgt.­­Hierauf wird­ in Vertretung der Gesellschaft der bildenden Künstler der Maler Gugen Jendraifit sprechen. Die Philhar­­moniker und in der äußeren Säulenhalle die „Budai dalärda“ werden sodann Trauerchöre absingen, worauf sich der Trauerzug in Bewegung fett. Den Zug eröffnen berittene Konstabler; ihnen folgen die Züglinge der Zeichenlehrerpräparandie, der Fumftgemerbl­en Schule, der Mufikakademie, der Schauspieler-Akademie, sodann die Honved- Mufikkapelle, die Deputationen und die Universitätsjugend. Sodann kommen die kirchliche Begleitung, der Leichenwagen mit Künstlern, Universitätshörern und Nadelträgern zu beiden Seiten. Dem Sarge folgen die Familienangehörigen, der Verein der bildenden Künstler, die Mitglieder der Regierung und des Reichstages, die Gesellschaft für bildende Künste, „Nemzeti Szalon" “und andere Gesellschaften. Die Wagen der Leidtragenden und berittene Konstabler schließen den Zug, der über die Andrasfystraße, den Theresien- und Glisabethring und die Kerepeferstraße seinen Weg zum Friedhof nehmen wird. Nach der Einsegnung und dort Karl Telep die Grabrede halten. Die Deputationen sammeln sie zwischen der Arena, Andraffystraße und der­ Nagy-Sanos-Gasse. SF: Atos Tolnay meldete, daß das Arrangirungs-Komitee der morgigen Trauerfeier aus folgenden Herren­ besteht: Johann Thorma, Ladislaus Henedűs, Karl Kernstad, Eneri­­ Gergely, Barnabas Holló, Alexander Endrey, Franz Innocent, Ludwig Mark: nur Künstler­­haufe leitet­ Berthold Karlovßty das Arrangement; den Trauerzug wird Mos Tolnay leiten. » · In Folge einer Verfügug des Zl­nterrichtsm­inisters wird morgen als am BegräbnißtageM»in­»ikacsy’öder­ Unterricht in allen Schulen der Hau­ptstadt sistirt sein­ in­Angelegenheit der Theilnahme der Schu­ljugend an­ delsLeichenseier·fandlgesterni unter dem Vorsitze des Oberstudiendirektors Dr.BelaErödi»eine Konfe­­renz der Mittelschuldirektoren statt-Man kamjt bereim daß­ die Schüler der Mittelschulen den Katafalk von 8—­91-2,jene der ü­brigen­ Schu­len­ von 9’12—11 Uhr­ besichtigen­ werden­.Nachmittags wird die Schulju­gend au­s der Andrassystraße-Spalier bilden-Die Schüler werden m­­it Trau­erfahnenau­srück ein · · Morgen Vormittags nach 11 Uhr wird das große Bublikum zur Bahre zugelassen. Während der Trauerzeremonie werden nur die geladenen Notabilitäten und die Mitglieder der Presse Cinla in die Säle des Künstlerhauses finden. Die Einladungen an­­ die Notabili­­täten hat das Unterrichtsministerium versendet. Der Bart vor dem Künstlerhause wird abgesperrt und­­ bles den­ mit Einladungsfarten Beliehenen zugänglich sein. Im­­ Sriedhofe wird der Sarg­ in eine neuerliche Eichenkiste gelegt und von den Bediensteten der Entreptise in das Grab gesenzt. · · Die liberale Partesi des Reichstages ließ an der­ Bahre Mun­kaessy’s­einen­ Lorberkranzs niederlegen,d­essen lilafarbenen Seidenbänder die Aufschrift»Azorszägosszabadelvii päist—Munkacsy Mihålyna­k««tragen­.· Der Oberbürgermeister hat die Mitglieder des haupt­­städtischen­ Pri­nizipal-Ausschu­sses ein­­geladen,an dem­ Leiche­n­begängnisse Michael Munskaesy’s theil­­nehmen, und zu Diesem Behufe am Mittmod, um 3 Uhr Racpmittag? auf dem Plage vor dem Künstlerhause erscheinen zu wollen.­­ Eine Deputation des Hıwssti Szalon RER­a Met­hlans für die Bahre Munfacay’3, des Ehrenmitgliedes dieser Künstlervereinigung, einen Berberkranz. Vizepräsident Johann­­ Hoch sprach aus diesem Anlasse: Mit tiefer Bewegung lege ich im Namen und im Bafteage unserer Künstlervereinigung bdiesen Kranz auf die Bahre des Ehren­­mitgliedes des Nemzeti Szalon, des unsterblichen Meisters der ungaris­hen Kunst. Grünen Lorber brachten wir, um im Herzens Das unvermeltbare Verdienst zu befränzen, das leben wird auf Erden,­­so lang ein ungarisches Herz schlagen wird — ewig. Der aus Balaben- und Berberzweigen geflochtene riesige Kranz trägt auf drei Meter langen nationalfarbigen Bändern Die Aufschrift: „A Nemzeti Szalon — disztagjanak“. Hod legte an. den" Kranz der Nagybányaer Ma­lerschule nieder Gr t­at dies mit den Worten: Die Hollós dhe Nagybänyaer Malerschule tritt­­ tiefbewegten Herzens an die Bahre des Meisters und Berufsgenossen, um, Ducdh" das Beispiel­ seines Lebens und Sterbens gekräftigt, jener, roi­ndig ‘der Kultur und dem Nahme des ungarischen Vaterlandes zu dienen. Anläglich der Heutigen Sigung des „Duthbon“-Klubs theilte der Präsident Eugen RaEosi mit, daß er im Namen des Klubs der Witwe Michael Mimkácsy’s einen Kondolenzbefuch ab­­­gestattet und weiterhin die Verfügung getroffen habe, daß auf den Sarg des Meisters ein Kranz niedergelegt werde. Der Ausschuß nahm die Mittheidung zur Kenntniß und beschloß, sich bei der Leichenfeier vertreten zu lassen und an die Witwe ein Beileidsschreiben zu vichten. „Wir waren — heißt es in diesen Schreiben — die Exften, Die fein Beine erfannten, wir wollen auch die Griten sein in der Theilnahme an dem Schmerze, welcher seiner Familie, seiner Nation und der ganzen zivilisieten Welt bereitet wurde.“ Der Budapester Journalisten-V­erein‘ befehloß, auf die Bahre Michael Munkácsy’s einen Kranz niederlegen zu­ lassen und zur Leichenfeier unter­ der Führung des Präsidenten Sofef BER­I eine Deputation zu entsenden. .. „Die Betöfi-Gesellschaft wird beim Leichenbegäng­­nisse durch ihre Mitglieder Moriz Fótfat, Ludwig Bartól, Thomas Szana und Edmund Jatab vertreten­ sein. Der­ Verein de ungarischen Buchhändler wird bei­ der Leichenfeier durch eine vom Präsidenten Alfred Hoff­mann geführte Deputation vertreten sein. Der’ Landes-Sraunenbildungs-V­erein be­schloß in seiner gestrigen Generalversammlung auf Antrag der Vize­präsidentin Frau Koloman CSi Ey, korporativ an den Leichen­­begängnisse Michael Muntacsy’3 _theilzunehmen. Eine Deputation, bestehend aus den Damen Frau Holt Rudnay, Frau Koloman Esify, Frau Gusten Emi­ch, Frau Albert Graz Frau Albert Daräzfy, Gräfin Theodor Belacsenikh und Frau Johann Hellebrandt, wird einen Kranz an der Bahre niederlegen. Die Hörer des Post und Telegraphenfriefes werden auf den Sarg Muntacsy's einen Kranz niederlegen und an dem Zeichens begängnisse­ korporativ theilnehmen. " » ..Die Vorstehu­ngsp der Bu­dapester Tischlergenossen­­schaft beschloß in­ ihrer heutigen unter dem­­ Vorsitze Gabriel Madary’s«ge­haltenen Sitzu­n­g,sauf die Bahne Michael Munkitesy’s, der Ehisen­mitglied der­ Genossenschaft-gewesen-ein­en­ prachtvollen­ Kran­zzu­legen­,an­ der Leichenfeten­in­ter Vorazitraaiing der Fahnekorporsam­tl­eil;iiii­el­ii­en­,für­ die Errichtung eines Munkitcsys Monumente-NO Kronen beizutrageni und an­ die Witive desZ großen­ Zodten ein Beileidsschreiben zu richten. · " ·Die dexnokrjatis­che Partei hat beschlossen­,an­deri Leid­en­begängn­ isse Michael Miinkácsy’s korporativ theilzu­nehm­en und au­f·den Sarg einen Kran­z niederzu­legen-Die Parteriedin­ ihrem Kreb­se für das,zu­ errichtende Ell­unkacsy-Den­km­al eine Sammlung einleiten. "· -ersucht jene Mitglieder, « " . des. , Többsincs királyfi" den Manen DerVorstanddes-,,B·aroiiM·orizHi-rs·ch«--Vereins ) · an­ dem"Leichenbeg·i­ ingnisse«Munkacsy’s theilnehmen­ und zu diesem Behzlfe in der Vereinskanzlei(Theresien- Rin­gZ)um­Llj 2·Uhr Nachmittags gefälligst erscheinen zu wollen­. Das Vigßinhäz brachte vor Begin­n­ der heutigen Vorstellu­ t­g " · Michael Munkacsy’s·seine Hu­ldigung dar,i­n idem es sein­igeltberü­hmtes Bild»Christu­s vor Piliitu­s««» als l·ebendes­ Bild»reproduzirte-Das Arran­gement war­ ein­·recht geschicktes.Das Tableau­ wurde v­om Publikum fünfm­alz in­ Wieder­­holun­g verlangt.—Morgen,Mittwoch,am Tage der Bestatttung·­­«Michael Miiikacsy’s,wird im Lu­stspieltheater vor dem Rovette’schen Drama „Becstelenek“ das Lebende Bild „Christus vor Pilatus“ wiederholt werden.­­ Bisher sind folgende Kränze­ eingelangt: Der Kranz des Abgeordnetenhauses mit­­ breitem Seidenband in Nla­­«­ationalfarben,mit schwarzem Flor du­rchzogen;­vonder stam­pt-­ und Res­idenzstadt Budapest ein großer Lorberkranz mit Palm­en und breitem­ Seidenband,mitherrliäiers Goldstickerei, Leop­oldstädters?a­­sinozferner,zumeist in kunstvoller Ausführung,von­derkönn­ing-Regierung,svoni Budapest eis Journalisten­­-Verein­,von Moli­ökai,von der Kisfaludy-und der P­etö»fi-Gesellsch­aft,dem­ Landes-Päzm­äny- Verein. Kränze sandten bisher noch: Graf Eugen 3ihl, Künstlerverein M­alfasten Dürffeldorf , Dr. Pfau, das Dienerpersonal der Anstalt in En­denich, Landes-Bildergalerie, Emil Muntácsy und Familie, Blanka und Dezső Malonyay, die Genossenschaft der bil­­denden Künstler Wiens, Sarolta und Sta, die Zöglinge der Landes- Mu­sterzeichenschule, Singer u. Wolfner, der P­rofessorenkörper der Musterzeichenschule, die Gesellschaft ihre bildende Künste, Baron Friedrich­ Harkanyi, Ladislaus Mednyánpír, Verein­ung. Buchhändler, Edmund Springt u. Fran, das Munizipium der Stadt Szegedin, Franz Kraßnay, der P­ariser Ungarverein, die Budapester Uniersität, das Künstler­­personal des Bigpinház, die ungarische Funftgewerbliche Gesellschaft, die Landes-Schauspieler-Ata­demie, Georg Zala, Gebrüder Nöd, die Hörer der Medizin, die königliche Miademie zu Mind­en, Erlına Bencezur und Frau, der Szegediner Verein für bildende Künste, die fin. ungarische Landes-Musil-Miademie, der Nemzeti Szalon, die Nagybanyaer -Malerschule, "der Professorenkörper der fünf ungarischen Landes-Kunstindustrieschule, der Universitäts-Klub, das National­­e­­ Kasino, das Landes-Sunftgewerkliche Museum, Familie Sedelmayer, "das Landes-Kasino, die Mitglieder des Varfflubs, das ungarische das Zandes-Inspektorat der Museen und Biblio- Nationalmuseum, Jolef Wilhelm thefen, „die Hüter des Rest- und Telegraphenfurfes. Die erste namentliche Abstim­mung geht ansans ruhig vor sich-Als da-Name Schönerer verlesen wird,meldet in dieser nicht, wiewohl er im Saale anmmejend it. Der Präsident­ fordert ihn auf, , I ee ONES [Al be tabiit im­nienn Schöwerer."bt«"keine­,An"tort".«'s­ 1ind Em­m­a Fuldvary,di­ e«»»­iige1id des Minikaessers wtagtggyinnasii­nisk auf ak « «w"" Präsident:«Ich bitte,Herr­·Abgeordneter Schönerer,Sie können sich der Abstim­mung nicht enthalten;Sie müssen entweder mit Ja oder Nein stimmem(Unt­er­brechungen seitens des Abgeord­­n­eten­ Schönerer­)·Ein Exekutivmittel steht mir nicht zu­,aber­ Sie benehmen sich pflichtwidrig gegen die Geschäftsordnung,wenn Sie nicht abstim­men.(t3i·i­ rmerische Rufe·bei den Schönerianern.)­chönerer(ziiniPräsidenten):Sie halten die Geschäftss­ordnuinaiiie.Sie streichen U­nterschriften­ von Interpella­tionen weg. (1Inruhe.) Graf. Theodor. Andraffy,­ Graf Julius Andrasfy, Arpád Bergzis, die S Frauen-Malerschule, Karlovkfy-Tolnay, der Oedenburger Klub für bildende Künste,­ die Stadt­ Munfács, das Fün. ungarische Kultus, and Unterrichtsministerium, der Klub Der­ liberalen Partei. Das Nationalkasino hat auf die Bahre einen Lorber­­und Balmenfranz niederlegen lassen, dessen Schleife die Aufschrift " Nemzeti kaszinó — Munkácsy Mihálynak" trägt. An der Soige Des Kranzes befindet sich neben einem Bouquet von gelben Rosen aus Bergißmeimnicht geflochten ein entzweigebrochener Peinfel” und eine Balette, auf der Ste­garben durch verschiedenfarbige Blumen dargestellt sind. —­­­­ ein prachtvolles. Blumengeminde vom f · , , 8 Gelegram­medes,,Klostergron­de Berlin,8.Mai.Das­,,Wolff’sche Bu­reau­'-m­eldet au­s Rio­­ de Janeiro:­Der Pr­äsiden­t der Verein­jggten­ Staaten von Brasilien Cam­pos Salles richtete an Kaiser Wilh­elm­­ ein­­ Telegramm­,in welchem er seine Glückwünsche anläßlich der Groß­­jährigkeitserkläru­ng des Kron­prinzen­ ausdrückt und den­ Kaiser bittet,» mit dem­ Au­sdrucke der ehren­bietigen Bewunderung für die kaisersliche Familie die Wünsche entgegennehmen zu wollen,diese für dass Glück dess Kaisers u­n­d des deutschen Volkes hege. Brüsfel, 8. Mai, Das Amtsblatt “veröffentlicht, eine Ver­­fügung, durch welche beide Kammern aufgelöst und die Mentahlen für den 27. Mai festgelegt werden. Rom, 8. Mai Der Prinz von Neapel, welcher Mittags aus Berlin hier eintraf, nahm im Bahnhofe die Aufhóartung der Minister und Behörden entgegen und­ legte alsbald die Reise nag Neapel fort. Kom, 8. Mai. Der Bapst begab sich heute in die Est. Peterskirche, wo fie zahlreiche polische und italienische Pilger eingefunden hatten. Der P­apst ertheilte vom Altar aus den Segen und empfing hierauf die Führer der Pilger. Die Anwesen­­den bereiteten dem Heiligen Vater, der sich ausgezeichneter Gesundheit erfreut, Ovationen.­­ Neapel,8.Mai.Der Prinz von Neap­el ist heute hier eingetroffen­ und wurde wie der­ Bevölkerung lebhaft akklamirt. Noahs-Mai.Der italienische Konsul in Toulon Baroli ist nach Innsbruck versetzt worden. Petersburg,8..91lai."s(Orig.-Telegr.)Meldung der,,Pol.Korr.«­:In der jüngsten Zeit wurde angekündigt,daß der Besuch der­ Pariser Weltausstellung seitens des Kaisers Nikolaus II.mit Sicher­heit zu erwarten sei und ferner wurde berichtet, daß der Graf im Laufe des Sommers nach Bukarest kommen dü­rfte. In briefigen unterrichteten Kreisen ist von solchen Reiseplänen des Czars bisher nicht das Geringste benannt. Bukarest, 8. Mai. Orig. -Telegr) In Braila wurde der Kaufmann Stelian Stefanovici von einem hiezu aus Rußland herübergeschichten Bulgaren Die Lage ein­OeTsts erreicht . §§ 59 und 60 der Gewerbe-Ordnung abgeändert werden sollen. -Wien,8.Mai­(Orig.-Telegr.)Abgeordneten- J­han­«s.(Fin­stsetzu­n­g au­s dem Abendblatte.)Es ist den Jü­ngczechen gelu­ngen,am­­ heu­tigen ersten Tage ihrer Obstruktion­..mit acht nament­­lichen Abstimmuu­ngen die Zeit des Abgeordnetenhau­ses todtzuschlagen, bis der Präsident müde wurde i und die Sitiunxi schloß,ohne daß in die Tagesordnu­gin ein­gegangen­ wurde.·Auf der Tagesordnung stand die Fortsetzu­n­g der Verhandlung der Gewerbenov­elle,du­rch welche die­sen Christlichsozialen lag viel an dem Zustandesormen dieser Novelle, die, einer langjährigen Forderung ihrer Wählertreife Erfüllung bringen soll. Die Hisköpfe der Partei gaben darum ihrer Entrüstung über die Verhinderung der Berathung ‚durch die ezechiiche Obstruktion stürmi­­schen Anspruch. Wiederholt kam es während der Abstimmungen zwischen ihnen und den Jungezechen zu heftigen Auseinanderlegungen. Auch die Galerie griff einmal mit Applaus in die Verhandlungen ein. Eine Flut­ von Schmährufen ergoß sich über die Häupter der­ Junge­nzechen, doch sie ließen sich durch alle diese Angriffe nicht ihre machen und beantragten unentwegt ihre namentlichen Abstimmungen. Während des Namensaufrufes erholten sie sich in den Korridoren und erschienen zur­ nächsten Antragstellung wieder im Saale, Wiermohl auf sich allein angeriesen, dem seine andere Partei, nicht einmal die­ so befreu­ndeten Jungkroaten, leben ihnen ihre Untertrübung, brachten sie doch jedesmal die vorgeschriebene Zahl von 50 Stimmen auf. Von den 61 Mitgliedern des Klubs waren heute 58 auf dem Plage. Wenn sie die Obstruktion mit Erfolg fortlegen wollen, werden sie immer vollzählig in den Ligungen erscheinen müssen. Die Frage it, ob sie hiezu genügend Kraft und Ausdauer befiben werden und in­­wieweit das P­räsidium und die übrigen Parteien des Hauses Luft zeigen werden, doch Dauerfigungen die Obstenftion wirksam zu be­­käupfen. P­räsident Dr. id 8 sprach heute von einer­ „Koalition der A­rbeitswilligen” , ob die­ wohl zu Stande kommen wird ? Bu­­nüdít kommmt den Grechen die Tagung der Delegationen zu Hilfe. In Budapest werden sie fid) schon in wenigen Tagen ausruhen Türmen. Grit nach den Delegationen wird­ eg fid) entscheiden, ob es eine Mög­lichkeit gibt, den Reichsrath den Czedjen­ zum Trot arbeitsfähig zu machen. Nach Beendigung der Rede des Minister-Präsidenten verlangt bei Verlesung des Einlaufes Dr. Bacat zu einer Petition des "szehischen Professorenvereins in Verbesserung der Dienstverhältnisse der Lehrer das Wort. Er sagt, daß die Gzechen der Regierung Zeit lassen wollten, das ihnen, duch Aufhebung der Spraienverprönungen” zugefügte fräntende Unrecht duch Wiedereinführung­ der czechischen Amtssprache wieder­­gutzumachen. Die­ Czechen haben jedoch umsonst gewartet. Die heute vor das­ intompetente Forum des Neid­erathes c... (Zustimmung bei den Lungezechen. Lebhafter Widerspruch und Chorufe Links.) Dr. Steinmenderz So gehen Gie do Hinaust (Unruhe.) Dr. Bacat (fortfahrend) . . . . gebrachten Sprachengeseß­­entwürfe sind nichts weniger als geeignet, uns,zu beruhigen. Sie enthalten feine Gleichberechtigung. (Lebhafte Zustimmung bei den Gehen.) Da die Obstruktion der Linken Triumphe gefeiert, so sei die Obstruktion zur offiziell anerkannten parlamentarischen Ein­­richtung geworden. Sollte es, nachdem die Linke durch die Obstruk­­tion Staat, Regierung und Majorität terrorisirt und gedemüthigt hat. Niemandem moeiter gelingen, von Dieser Waffe Gebrauch zu machen, dann wären alle Faktoren einer usurpirten Diktatur preis­­gegeben. (Lebhafte Zustimmung bei den Grechen.) Hönerer: Wir sind ja zu Tode froh, wenn Sie die Geiege nicht annehmen, welche die Deutschen besonders­­ in Mähren den Grechen anliefern. Wir danken Ihnen, daß Sie das nicht annehmen. Mir haben gefürchtet, daß Sie es annehmen, mir sind Ihnen ar, dankbar. (Unruhe). 1: Bacaf: Wenn wir also auf dieselbe Weise für das spärliche Recht kämpfen, das man uns entzogen hat, so kämpfen wir nicht allen fir das eigene Recht und nicht allein file die eigene ‚Freiheit. (Beifall bei den Grechen:)­­ Redner beantragt schließlich, Die Petition dem stenographischen ‘Protokolle beizudrucken und verlangt, daß Die­ Abstimmung geheim erfolge. Ueber die Frage, ob eine geheime Abstimmung vorgenommen werden soll, beantragt er Die namentliche Abstimmung. Sollte der Antrag auf geheime Abstim­­mung abgelehnt werden, so­­ beantrage er eine zweite namentliche Abstimmung darü­ber, ob die Retition­ dem stenographischen Brot­tofolle beigedruckt werden sol. (Stürmischer Beifall und Hände» Elatschen bei den Grechen.) Bielohlamwelt: Yhr m werd’s sehen etwas erleben in N > gibt’s nicht!­­Gelächter bei den Gehen. Andauernde neube. P­räsident sielt die Unterfrügungsfrage. Sämmtlich anwefenden Mitglieder des Grechenklubs, etwa 55, erheben sich; mit ihnen stimmt sein Abgeordneter einer anderen Partei. % Ar­räsident konstatirt, daß der Antrag genügend unter tüißt sei­­««’" ""’ Der Antrag auf Vornahme Der geheimen Abstimmung wird mit 147 gegen 58 Stimmen abgelehnt. 8 Der Präsident stellt bezüglich der zweiten namentlichen Abstimmung die Unterftügungsfrage und fonstatirt, nachdem sich die Brechen wieder erhoben, die genügende Unterftügung. (Widerspruch linfe and Rufe: 68 sind seine fünfzig!) _ Präsident läßt durch die Schriftführer eine Zählung vor« Du und Fonstativt neuerdings, daß der Antrag hinreichend unter­­stüßt sei. . 68 folgt der Namensaufruf. Gregorig (bei seinem Namensaufrufe); Nein, mit einem Juden Stimme ich nicht ! R Beim Buchstaben»'I’«entsteht aus der Galerie ein­ Skandal, ü­ber den­ schon im Abendblatte berichtet wu­rde­ Währen­d der Räu­mz­n­g der Galerie entsteht unten zwischen den Christlichsozialei­ und Czechen ein lebhafter Wortwechsel..­­Dr. Weistirhner (zu den Gzechen): Was ist mit der Reform der Gewerbeordnung ? Bielohlawetx Die Gewerbetreibenden verhungern­ in Wien und in ganz Oesterreicht· —­­,;Wohlin—eyer:Das Z ist eine Gauweisei,so die­ Zeit todtzu­­­schlagen­! » ··­­« Dr­.Paclik:Da können Sie die ganze Galerie hereinbringen und ganz Wien,dassgenn­·tiins garnichtl « Bielohlaniek:Warten Sie nur,es handelt sich hier um das Geweihel · Í AR­ohlmeyer: Die Bauern und Gewerbetreibenden gehen ettel ! . Dr. Bacát (auf den Minister-Präsidenten meifend): Sagen Sie das der Regierung, die hat das Alles verschuldet ! D­ielohlamek (auf Dr. Stransky meifend) : Das it dort ‚der Heßer; dort ist: der Jude. Das ist Euer Führer: _Berathen Sie die Gemelbenovelle! Sie haben fest sein Necht zur Obstruktion. Das it eine Zumperei, She seids eine Bande! (Andauernder Lärm und Brottchenrufe.) · «·· Es gelangt eine Retition des Franz Motl, Gartrirth in Nezdie, in einer Rechtsangelegenheit zur Verlegung. Dr. Kurz stellte in Anbetragt der Wichtigkeit des Gegen- Standes (Unruhe und Unterbrechungen) genau denselben Antrag, den Abgeordneter Bacat bei der früheren Retition gestellt, worauf wieder zwei namentliche Abstimmungen vorzunehmen wären. (Applaus der Lungezehen.)­­ Die geheime Abstimm­­ung wird mit hdegen LB Stimmen abgelehnt. , Während der nächsten, nunmehr bereits_ vierten namentlichen Hostimmung ruft Wohlmeyer beim Aufruf seines Namens : Herr Präsident, wie lange mird in diesem Hause noch den armen Völkern Desterreichs das Geld aus der Tasche gestohlen werden ? Das ist eine Schmach und eine Schande. (Lebhafte Zustimmung bei den Christlichsozialen. Unruhe.) Sortierung in der Beilage, ermordet). x ; = . . - j }­976 aj | dj T ’ a \ « i } \ 3 ar = & A 4 : 2

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