Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1900 (Jahrgang 47, nr. 125-146)

1900-06-01 / nr. 125

u m TR DI ) A Ki d ; N 5 ) “ABENDBLAT , « $ PESTER LLOYD. Gama (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berjchleiflofalen.) .­­ / Budapest,1.Jul­i. =Im Augenblick,da im äußersten Sü­den auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz,der heldenmüthige Widerstan­d der Beeren gegen die englische Uebermacht völlig gebrochen wird,ersteht im äußersten Osten,in China,eine neue ungemüthliche Verwicklung in Folge des fremdenfeindlichen Aufruhrs der so genachteten Boxersekte.Zweifellos erscheint es,daß diese Brigantenbande durch die Regierung der­ reaktionären Kaiserin-Regentin Tsuhsi wenn auch ni­cht effektiv unterstützt,so doch dadItrcix stark ermuthigt wird-daß ihm­ kein ernster Widerstand entgegengestellt wurde. Während in Südafrika Großbritannien allein auf den Plan trat und der Krieg gegen die Boeren gleichsam tofalifirt blieb, die Völker der übrigen Welt ihm nur mit platonischem Interesse zusahen, treten gegen die chinesischen Fremdenfeinde­ngländer und Amerikaner, Italiener und Franzosen, Rusen und Sapaner in Reich und Glied. Eine ähnliche Situation entstand im äußersten Osten vor zwei Jahren,, als Die­ Kaiserin Zufahrt dem regierenden Kaiser Kuangju, ihrem Sohn, die Zügel der Herrschaft entriß und ihr Regiment mit Be­­drohungen und Beleidigungen der Ausländer vom ersten Moment an als fremdenfeindliches beflark­te. Als aber nur 100, aus Engländern, Deutschen und Musjen ge­mischte Soldaten in PReling einmarschirten, erzitterte die Herrscherin des 500-Millionen-Neides und gab Klein bei. Statt der offiziellen Fremdenfeindlichkeit trat nun eine heimliche auf. Genau vor einem Sabre, im Wut 1899, gründete ein gericister Tiehuhungteng in den Kreisen Enhjien und Pingyienhsien eine „Kugel- und stichfeste“ Sekte. Der Name derselben wechselte häufig. Erst nannte sie si: Hung­­tongtidjan : Mother Lampenschirm , dann Tiehingtichung­­tidhan: Schleier der goldenen Glocke­, dann ZTiepufchan: Eifenhemd ; später Tatapigui: Sekte des großen Wassers. Als sie sich immer mehr verbreitete, bie sie KLinlin- Ihn­en: Weidenmwaldfaust, endlich Schotfchien: Wauft des Batriotismus und Friedens — und von Dieser Bezeichnung stammt auch die allgemein gebräuchliche der Zanfd­ämpfer oder Borer.­hr Programm ist­: „Die Faust des Patriotismus und­ Friedens will die (alte) Mandschu- Dynastie hochbringen und die Fremden ansuotten." Anfangs nur 100 Mann Start, später 1000, heute B Zehntausende zählend, griffen die Borer zuerst die eingeborenen Katholiken und P­rotestanten, dann auch die Ausländer an. Ber einigen Tagen erst belagerten 2000 Borer einige bei Trentsin bes­­chäftigte belgische Eisenbahningenieure, welche mit Frauen und Kindern drei Tage lang ein grauenvolles Martyrium durchlebten, bis sie von einem deutsch-französischen Detachement befreit wurden. Da die chinesische Regierung den Borern immer nur schwache Truppen entgegenstellte,­ erlitten Die Lepteren jedesmal vollständige Niederlagen, welche den Fanatismus der­ Settenleute erhöhten und sie lebt sogar zu einem Zuge nach Beling ermuthigten. Zum Schuge der dortigen fremden Gesandtschaften und Unterthanen sind 22 Offiziere mit 334 Mann europäischer, amerikanischer und japanischer­ Truppengattungen nach­ der chinesischen Hauptstadt gestern abmarschrt. Die Führung der Aktion hat Nußland an fi genom­men, welches ganze Kriegsflotten vor den chinesischen Häfen aufgestellt hat. Die Wirkung des einmüthigen und energischen Vorgehens der Ausländer zeigt sie augenscheinlich in einem neuen Edik­, das die chinesische Regierung soeben erlassen hat; danach soll die Zugehörigkeit zur Boreffekte mit dem Tode bestraft werden, anderen it mit solchen Edikten nichts­­ gethan in einem Lande, wo selbst die Ausführung der Edikte eine so selt­­same ist; vor einigen Monaten erst hat die chinesische Ne­gierung auf Drängen der Großmächte den gleichen Befehl ertheilt und die von ihr ausgesandte Strafexpedition ü­berfiel einfach das erstbeste Dorf und richtete 200 Harmlose Menschen als Borer hin, um­­ den guten Willen der Pelinger Re­­gierung zu beweisen . . . Nach einigen, auf die Unfallversicherungs-Berechnungen bezüg­­lichen fachgemäßen Aufklärungen des Ministerialrathes Julius König und nach einigen Bemerkungen Alexander v. Matlefovits’ und des Grafen Alexander Telefi wurde hierauf der Gelegenumwurf im Allgemeinen angenommen. Es folgt hierauf die Spezialdebatte § 1, laut welchem es der Zmed der Kaffe ist, „ihre ordent­­lichen und außerordentlichen Mitglieder und deren Familien im Rahmen des gegenwärtigen Gefetes zu unterfrügen“, wurde dahin modifizirt, "dab es der Zmwed der Kaffe sei, „ihre ordentlichen und außerordentlichen Mitglieder und das landmirteidhaft [ige äußere Gesinde, solwhe auch deren Familien in den im Gehege umschriebenen Fällen zu unterfrügen“. Bei § 11 Schloß sich der Ausschuß den vom Aderbau-Ausschuß angenommenen Modifikatimnen nit an. Aus jener Bestimmung des § 16, monatlb die Kaffe dem in­folge eines Unfalles arbeitsunfähig gewordenen Arbeiter nach Ablauf der sechzigtägigen Unterfrügungszeit während der ganzen Dauer der Arbeitsunfähigkeit eine monatliche Unterfrügung von mindestens 10 Kronen ertheilt, wurde das Wort „mindestens“ gestrichen. Alinea 1 des § 29, in welchem der Wirkungskreis der Lofal­kommissionen festgestellt ist, wurde folgendermaßen fertigt: „Der­­ Wirkungskreis der Lofallommission wich mit Genehmigung des Aderbauminister­ s von der Zentraldirektion festgestellt. Der Wirkungskreis der Lofaltommission erstrebt sie gewöhnlich auf die totale Verwaltung der Kaffe, insbesondere auf die erstinstanzliche Erledigung der auf die Aufnahme, Ausschließung und Unterstügung der Mitglieder bezüglichen Angelegenheiten.“ . Jene Bestimmung des § 35, m wonach die Hilfskaffe von der Kapitalzing- und Nentensteuer, ferner von dem allgemeinen Gin­kommensteuerzuschlage, endlich von den Komitats- und Kom­munial­­stenerziuschlägen befreit ist, wurde folgendermaßen abgeändert: „Die Hilfstalfe wird von allen staatlichen, munizipalen und kommunalen direkten Steuern und Zuschlägen befreit.“ Jene Bestimmung des§3s5,wonach it­etreff der Anlage der Reservefonds un Vorschlagdd­irektion der Ackerbcutminister und der Finanzm­in­ister einvernehmlich bestim­nes,erhielt den Zusatz, daß bei der Anlage in erstscheibe die Obligationen der mit dem G.­A.Xxlil.1898 geschaffenen Kreditgenossenschaft in Anspruch zu nehmen seien. In jener Bestimmung des§39,womach der Arbeitgeber dem Dienstbote in dasJJ Mitgliedsbuch­ auch dann nicht wegnehmen kann, wenn er selbst anstatt des Dienstboten die Au­fnahms-InIdL Mitglieds­­gebühren,sei es weit oder­ ohne Einrechnung für den Loh­n bezai­ 1t, wurde das i­ Wort,,Dienstbote­«durch die Orte»Dienstbote oder Arbeiter«erssetzt. IM­­ Uebrigen wurde­ der Gesetzentwikisfj m­it den vom Ackerbau- Ausschuß beschlossenen Modifikationen uigenormuen. » . i ? Ag lk ) — der Finanz Ausschuh des Abgeordnetenhauses hat in seiner heutigen unter dem Präsidium Mar Fair’ statt­ stattgehabten Sikung den Gelegentwurf über die Selbstaeirer von >»kamoderirehn­de artultnen Arbeiter und Dienstboten in Verhandlung gezogen. Seitens der Regierung waren anwesend: Minister-P­räsident Szell, Aberbauministter Daränyi, Staatssekretärvr Paul Ki, Sektionsrath Bartótto, als Sachverständiger Ministerialrath Lulus König. Referent Ga Pap empfahl nag kurzer Motivirung die Vorlage zur Annahme. A. Nemendyi begrüft und acceptirt mit Freuden den Geseß­­enumwurf, welcher in sehr glücklicher Weise jene drei Elemente in Uebereinstimmung bringt, welche bei solchen sozialpolitischen Institu­­tionen zusammenmirfen müssen : die Selbsthilfe, die staatliche Unter­­ftüsung und die Pflichten der Grundbefißerklasse. Aus rein praktischem Gesichtspunkte billigt Nedner die Vorlage auch deshalb, meisl er von der Institution heilsame Resultate erwartet gegenüber jenen großen Mißbräuchen, welche bei den Heinen Vereinen, die auf die Volks­­versicherung spekuliven, nur zu oft vorkommen. Matlefovits nimmt die Vorlage ebenfalls an, wünscht aber N Aufklärungen darüber, auf welcher Grundlage die Berechnungen über die Anzahl der eventuellen Unfälle angestellt wurden, ferner über die Kosten der­ Manipulation,­­ welche nach seiner Ansicht über­­mäßig zentralisirt ist. Géza Maktalvay erblicht in der Vorlage eine Manifestation des politischen Scharfbildes und der Nächstenliebe und nimmt sie deshalb an. Er hebt besonders den Vorzug des Entwurfes hervor, daß derselbe nicht auf dem Prinzip des obligatorischen Beitritts beruht. Bezü­glich der Organisation bemerkt er, daß man vielleicht ermöglichen­­­önnte, daß aus den Komitats-Zentralorganen ein gemisser Wirkungskreis eingeräumt werde, namentlich, daß der Ober­­zahlrichter auch­ in diesen Fragen unter einer gemeilten Kontrole des Bizegespans Stehen fol.­­ r Graf Mlerander Telefi billigt den Gejegentmurf, welcher vollkommen in jene Reformbestrebungen hineinpaßt, die den Aderbau­­minister seit seinem Amtsantritt leiten. Er hegt jedoch gleichfalls Bevoraniife darüber, ob diese so edle Z­ede verfolgende Institution mit Rücksicht auf die großen Ansprüche, welche sie an die Orts­­behörden stellt, in dieser Form werde durchgeführt werden können. Auch bittet Redner um Aufklärungen darüber, in welcher Weise man für die neue Institution Mitglieder anzumerken gedenkt.­inister Darányi dankt für die zuvor kommende Unter­­stufung, welche der Ausschuß Diesem Gesegentmurfe angedeihen ließ, und bemerkt auf die angeregten ragen, daß Die auf diesen Geseß­­entrourf bezüglichen Gutachten der Sachverständigen gleichzeitig mit der Einweihung der Vorlage in der Kanzlei des Abgeordnetenhauses niedergelegt wurden, mo sie den Mitgliedern des Ausschusses zur Verfügung stehen. Was die Unfallversicherung betrifft, so sind die en­ bezüglichen Berechnungen mit Bericsichtigung der preußischen aten vorgenommen worden. Diese Basis ist, wie der Minister glaubt, eher persimistisch als optimistisch zu nennen. Was die Zentralverwaltung betrifft, erklärt der Minister, es sei seineswegs beabsichtigt, auf Grund des Gelegenumwurfes neue Nennter zu Freiren. 3 Bezüglich der Behörden erster­nstanz weiß der Minister sehr wohl, daß diese nach jeder Richtung hin mit Agenden überladen sind, er hat im Gefegentmurfe auch dafür Sorge getragen, daß Diese Behörden nothiaenfalls durch andere erregt werden können, es "wäre jedoch nicht richtig ge­wesen, gerade den Oberstuhlrichter aus­­­zuschließen, der gleichsam der Leiter des sozialen Lebens der betref­­enden Gegend ist. Auf eine weitere Frage antwortet der Minister, daß seiner Ueberzeugung nach die der Institution innermahnende innere Kraft den mirksamsten Faktor ihrer Entwicklung bilden werde. &3 it unmöglic, daß der Arbeiter, dessen bona fides von allerlei kleinen Vereinen so oft und in so häßlicher Weise mißbraucht wird, sich den Wohlthaten dieser Institution verschliegen würde, elche ihm nur gibt und nichts nimmt. Der Gejegent wirf­­t aus dem Leben, aus der Praris öpft und die in Mode stehende Institution hält die Interessen erthod­icher Theiles der ungarischen Race vor Augen. Was mir th­as thun mir deshalb im „Interesse der Aufrechterhaltung der ganzen Nation. m Diesem Sinne bittet der Minister, den Befek­­entrourf anzunehmen. _­­ A bé + Ennesuenigkeiten. Spenden des Königs.) Se. Majestät der König spendete für Arme und Bedürftige in Budape­st 6000 Kronen und freie GödÄöll der Armen 400 Kronen. Berleihbung) Durch allerhöchste Entschliefung wurde dem Oberingenteim und­ Chef des Bonapelter Salzbergamtes Ladislaus Schmidt der Titel eines Bergrathes tarfrer verliehen: Fremde Orden. Die allerhöchste Bewilligung zur Annahme und zum Tragen der­­ ihnen verliehenen fremden Orden erhielten :. 008 Magnatenhaug-Mitglied Baron Béla R­ér ( für das Komthurkreuz des päpstlichen Gregor-Ordens; — Mtinisterialrath Prof. Dr. Kofer ) od­er fir den serbischen Sava-Orden II. Klasse; — der Geltionärath im Handelsministerium Koloman Bertejsy von Vertesaha für den Takovo-Orden I. Klasse mit dem Stern — der Reichstags-Abgeordnete. Dr. Franz Major und der, Ober­­physicus des Bács-Bodroger Komitats Dr. Simon Baplonıts fü­r den Sapa-Orden IH. Klasse; — der Karlsburger Oberayumafink- Direktor. Jako Uv Ed für das Ritterkreuz des päpstlichen Gregor- Ordens ; — der Staatsbahnen-Kontroler Bih­or Nennanı und der Konzept3-Adjunkt im Handelsministerum Dr. Mor Dv- N­onyi von Donong für das Offizierskreuz des serbischen Talovo- Ordens.­ (Statutengenehbmtiaung.) Genehmigt wurden die Statuten des Pensionsinstituts ver Bemmten und­­ Diener : der „Fonc­öre“ PVester Versicherungsinstituts, des Vit­an der bürgerlichen Lesevereins, des Manyar-Lapoier Landwirtdichaftlichen Klubs, des Verbandes der Kreditverbände, des Borsoder Komitats, des Bács Földvärer. serbischen Kirchlichen Gesangpereinig...veg Gutaer wohl­ thätigen Irauenvereins ‚und. der Budapester Bolo-Bofelligpaft. (Bersonalnadricht) Minister 8 Neußern Graf Agenor Golu­dom­ászfi, der während der Tagung der Delegationen im " Grand Hotel Hungaria" wohnte, hat heute Nach­mittags Budapest verlassen. Besuc-in­ der Ungarischen Waffen­­fabrik­ Kriegsminister Freiherr v. Krieghhammer und Honvedminister Baron Géza Fejerváry statteten heute in Begleitung­ mehrerer Delegirten der Ungarischen Waffenfabrik einen längeren Besuch ab.­­Ernst Hollán wurde gestern um 3 Uhr Nachmittags in der Familiengruft zu Bétás beigelebt. Eine aus neun Mitgliedern bestehende Deputation, des Ungarischen Ingenieur- und Architekten­­vereins, geführt von dem Präsidenten Bil­or Czig­ler, folgte dem Sarge. Ferner afsifiirten der Beilegung Koloman Szily, in Ver­tretung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, der Rektor des Sofef-Belgtehnikums Brofessor Alexander Zip­th­a­ny und Vertreter der königlich ungarischen Staatsbahnen, des hauptstädtischen Ingenieur­amtes, des Kulturingenieuramtes und des ungarischen Materialien­­untersuchhngs-Vereins. In der Druftkapelle waren außer den Familien­­mitgliedern Notabilitäten der beiden Nachbarkomitate, unter der Führung des Obergespans Franz $eny»ejfy vom Vepprimer und des Obergespans Eduard R­eißig vom Eisenburger Komitat, versammelt. Ferner waren zur Gr­eifung der legten Ehre gekommen : eine Deputation der Stadt Steinamanger mit dem Bürgermeister 6­ben an der Spige und eine Deputation des Yelfd-Edrer Wahl­­bezirkes, den Hollán im Abgeordnetenhause vertreten hatte. Nach der Einsegnung fand der Sarg in einer der rechtsseitigen Nischen der Familiengruft seinen Blut und damit war die Trauerfeier zu Ende. Todesfall. Am 29. ».M. starb­ der Zomborer. fün. Notar Edvard D­res­cer, pensionirter Bürgermeister von Baja. Das Begräbnis fand gestern in Baja unter großer Theilnahme statt. Drescher war 1892 allc Mitglied des Abgeordnetenhauses. Im Jahre 1895, verzichtete er zu Gunsten des Staatssekretärs Alexander B­ló­ß, seigen Justizministers, auf sein Mandat und wurde zum E. öffentlichen Notar ernannt. F­rüh­jah­rs-Ausstellung imfünftler b­aut­e.) Unterrichtsminister Wloffies hat — wie „Bud. Maple" erfährt — im Sinne des von der Jury gestellten Antrages beschlossen, die für die Frühjahrs-Ausstellung bestimmte große staatliche Goldmedaille nicht auszufolgen, sondern anstatt dieser zwei kleine Goldmedaillen zur Vertheilung gelangen zu lassen. Die eine dieser seinen Medaillen soll Stefan 6­3­6 £ für sein Bild , Magdolna", die andere Ignaz Rossovits für seinen Gemälde-Cyflus „Urpäden- Könige“ erhalten. Das Dekret soll bereits ausgefertigt sein. Bom Volkstheater. Der Aufwand ungewöhn­­lichen Apparats bei dem Ausstattungsstüce „Robinson Brussoe“ hat die Veranstaltung ion einer Generalprobe noth­­wendig gemacht. Die Direktion des Volkstheater hat in Folge dessen sich veranlagt gefunden, die Premiere des Decourcelle’schen Stades auf morgen, Samstag, zu verschieben und den heutigen Abend zur Ver­­anstaltung einer Brobe zu benüsen. Demgemäß bleibt das Wolfstheater heute geschlossen. Das Projekt der Erbauung eines neuen Stadtha­us­es) will noch immer nicht verschre­nden. Die Mitglieder des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses Karl Bipernovsk­y Julius Bártos Emund Neu­­&chloß und Viktor Czigler trugen heute dem Bürgermeister Halmos die Bitte vor, für den Neubau des Zentralstadthauses, statt der Adaptirung desselben einzutreten und an der­ morgen in dieser Angelegenheit stattfindenden Sigung des Ungarischen Ingenieur­­und Architektenvereins theilzunehmen. Bürgermeister Halmos ermwiderte durchaus formell, er müsse die Einladung ablehnen, denn in dieser Frage sei der Weg, der zu gehen ist, bestimmt vorgezeichnet : der Munizipal-Ausschuß habe die Adaptirung beschlossen und dieser Beschluß sei vom Minister des Innern genehmigt worden, daher die Arbeiten durchzuführen seien. Die Herren erklärten hierauf, in der nägsten Generalversammlung des hauptstädtischen Munizipal-Ause futes den Antrag einbringen zu wollen, die Stadtbehörde möge die Adaptirung fallen lassen und den Bau zweier neuer Flügel des Zen­tralstadthauses beschließen. (Ordnung der Neugebäudestraßen.) Der Magitrat hat eine Offektverhandlung bezüglich der Ordnung des P­lanes und der Straßen auf dem Terrain des früheren Neugebäudes ausgeschrieben. Der Pla heißt „Szabadsägter“, während die Gassen nach den Generalen des Freiheitskampfes Ermit Kiss, Moriz Perczel, Ali­ und Bécsen benannt sind. Außerdem ist an die Fortlegung der Honved- und der Zoltangasse zu ordnen. Die Asphaltirung der Fahrbahnen it auf 152.760 Kronen, die der Fußwege auf 53.600 Kronen veranschlagt. Offerte sind bis 19. Juni in der haupt­­städtischen Sektion für öffentliche Arbeiten einzureichen. Der Budapester poliflinische Verein­ lic­hei­e, durch eine von dem Grafen Stefan Szapáry geführte Deputation dem Bürgermeister Halmos die Bitte um Ermwirtung einer außerordentlichen städtischen Subvention vortragen. Der Bü­rgermeister versprach, die Bitte unterjrügen zu wollen. Genehmigung.­ Der Minister des n­ern genehmigte den Beschluß des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses, wonach für die Mädchen-Bürgerschule des St.-Margit-Stituts eine jährliche Subvention von 6000 Kronen behilfigt wurde. Ferner genehmigte der Minister die Crpropriirung des zur Erweiterung der Elisabeth­­straße erforderlichen Steiner’schen Haufes. 7 (Untersuchung der Donau-Schwimmschulen.) Eine hauptstädtische Kommission, unter der­ Leitung des Magistrats­­notins Dr. Hok­an Seregi, untersuchte in den jüngsten Tagen sämmiliche Donau-Schwimmschulen. Die Kommision fand Alles in Drdinung und bemängelt blos aus feuerpolizeilichen Aussichten, daß ki­e den hölzernen Bauten Eiben untergebracht seien. — Die Ber nügung des städtischen Donaufreibades ist gerade für jenes Publikum erschwert, für welches dieses Bad eigentlich bestimmt tt. Das Bad ist nämlich­ in den heißesten Stunden, von 2 bis 4 Uhr, für die Mannschaft der Budapester Garnison reservirt. Nun komme es sehr oft vor, daß die Mannschaft nicht zum Baden " gefü­hrt werde und das Bublitum trogdem nicht Einlaß finden künne, da der Besuch der Mannschaft nicht abgesagt wurde. Das Korpskommando wird somit verständigt werden, daß wenn die Mannschaft nicht bis 2"­ Uhr nachmittags erscheint, das Bublitum werde eingelassen werden. (Gin­graf als Mediziner). Am jüngsten Dienstag hat Graf Ladislaus Batthyány aus Preßburg das rote medizinische Rigorosum­­ mit Erfolg an der Wiener Universität abgelegt, an der er am 9. d. zum Doktor der gesammten Heilkunde promovirt werden wird. Der Graf hatte zuerst us studirt, sich aber vor fünf Jahren den medizinischen Studien gewidmet, zu denen er sich statt Hingezogen gefühlt hatte. Graf Ladislaus V Batthyany ii 30 Jahre alt und verheirathet. Stat best iie Wer Heap dt­ Immer Maschinenfabrik der ungarischen Staats­­bahnen strifen gegenwärtig 450 Brüdenbauer und 96 Schmiede; die­ übrigen Arbeiter verharren vorläufig in zum wartender. Stellung. Die Dirertion betrachtet Die Strafenden ‚Wir entleilen 5 , e3.. werden ihnen die Arbeitsbücher und die rnd ständigen Löhne morgen Borz mittags unter Intervention­ der Kr Bezirkshauptmannschaft ausgefolgt werden. — In der g­an­zlichen Fabrik beträgt heute die­ Zahl der Strafenden 1200 Mann; das Gyog der ausständigen Arbeiter umfaßt die Stahl und Eisenschmiede, Wasgon- und Maschinensoloffer amd Nieter. .— Fü­r heute Abends Hat die Sozialdemokratische Partei eine Zichler- Beifammlima in der Barofsgasse Nr. 133 einberufen ; auf der Tagesordnung­ steht:u. a. die Lage der Arbeiter in der Gunz'schen Fabrik, D­ie Wappenv­erdimmelungen.an Der Un­iv­er­si­tärt) Die P­olizei rennt noch immer­ niit die Unter­­täter, Die an den Wappenschildern in der Universität die­ barbarischen Bersü­mmelungen ausführten. , Durch die bisherige Untersuchung wide, nur Tonstatirt, daß 003 . Attentat von zwei, ‚jungen Leuten verübt muide, die uerst am jüngsten.. Freitag. in der­ Universität erschienen waren, si: jedoch­ unverrichteter Din­ge " r­ieder entfernten und ‚erst am­ nachtfolgernden " Tage von­ den zwei Marchframen Arja­nd Sophie Szaday Dabei be­­w­arschte, mit ihren­ Stoffen von den Kronen „die Kreuze herabsc­lugen. MS ich die jungen Leute beobachtet sahen, verliehen je fluchtartig die Aula. Am Mittiwoch, 30. D., waren die Thüter­horn in­ den frühesten Morgenstumden in der Im­m­ersität. Gun Image gibt an, gehört zu haben, wie einer der jungen Rente zu jenem Kameraden die Bem­erfung machte: „Sieh, mal hat die Kreuze bereits restaurirt.“ Bevor man jedoch die jungen Leute fassen konnte,­­twaren sie davon­­geladen. Die Polizei veröffentlict die folgende Personsbeschreibung der Attentäter: „Der eigentliche Thäter it 23—24 Jahre alt, von mittlerer Statur, hat eine gebräunte­ Gesichtstaube,­­einen kurzen Badenbart und einen Reinen Schnurrbart.­­ Er war... mit einem regettheffblauen Anzuge und einem weichen eingedrückten Hut befleidet. Der Stod, mit den­ er die Kreuze­ herabschlug, it dunkelbraun und mit einem gefra­mmten Griff versehen. Der zweite junge Mann, der den Aufpasser machte, gleicht auffallend dem Ersteren, nur ist er von feinerer Statur. Sie sprachen mit­einander ungarisch.” Zu bemerken ft, daß die personenbeschreibung der Thäter von edber obge­wannten­ zwei» gramen. her­­stammt. Beinwohnbarkeits-Lizenzen.). Der Minister des Innern hat aus einem Tonfreten Anlasse die prinzipielle Entscheidung getroffen, daß der Miether nicht gehalten sei, darauf zu achten, ob für ein von ihm gemiethetes Gebäude die Bewohnbarkeitslizenz ertheilt worden sei oder nicht. Die Erlangung der Bewohnbarkeits­­lizenz ist ausschließlich Sache des Hausbesigers, den daher auch der Schaden trifft, der daraus erwachsen kann, wenn das Gebäude ohne Bewohnbarkeitslisenz benügt mird. « .(Die III»orix Löwy-S«t1ft11ng­)In der jtringsten Zextj war von dieser Stiftungxokcderh­olt die Rede dezwar l­ieße«7«s, daß wiresm jen dem besten Bibelke 11F1e1’zufallen;dies ist abpr,»1vie mirmunis aufmerksam macht,nichtrichtig,»dett1»1 sie wurde fürjtene Bibelkchmer gegrü­xt detk welches sich die Bibelm der»Vollky!11n18;11te11 ungarischen Vebmetztmg aneignenx sie muß dem neu im Sinne disxes Stifters auch als Förderin der exakten ungarischen Sprache be­­trachtet werdet­­ ‚einzulösen,­ er konnte dies ja überhaupt nicht. Ferner entlobte er aus mehreren Schlossermeistern mit der Dorfpiegelung, ihnen Inflative Bestellungen bei den ungarischen Staatsbahnen zu ver schaffen, bei welchen sein Vater X3m­pertor sei, größere­ und kleinere Geldbeträge. (Bom Biehlemartte) Der auf Donnerstag, 14. d. M., fallende Budapester. Vieh- und Kälbermarkt mird. megen des · (Got­ te»schreiffte.)Englischer Gottesdienst findet am Pfingstwnntag um 1111211hr im Zsystsaale MondgassgU statt.»—Jrlder­ deu­tschen Kirchern der Monogaffe it am Pfingstsonntag Bormittags 10 Uhr gestgottezdienst mit eier des ‚heiligen. Abendmabhles, Abends 6 Libr it Abendgottesdienst. Am Pfingstmontag Vormittags 9 Uhr ist Gottespdienst. 1. (Eine Tanzunterhaltung,) deren Geprägniß dem Muntacsy-Denkmal’ gewidmet ist, findet am 3. d. im Nestaurant zur Krone in AUl­ofen statt. Es­­ (Sonntagsruhe) Die im heutigen Morgenblatte an­­geführten Firmen, welche vereinbart haben, in den Sommermonaten die volle Sonntagsruhe einzuhalten, gehören nicht der Weilerwaaren-, sondern der Seiden-, Spigen- und Damenmodewaaren-Branche an. (Spenden.) A Kranzablösung für weiland Frau Waldemar Kornfeld sind uns zugegangen:; von Mar Weidinger und Stau 25 k für die Perienkolonien. — Bür meiland Mar Adolf Goldziher: von Moriz Berger und rau 30 k und von Brüder Berger 30 k für das ifr. Knaben-Waisenhaus; von Béla Zederer 50 k für das ir. Knaben-Waisenhaus; von Rosa Gomperz 25 k für das ifr. Knaben-Waisenhaus und 25 k für das ir. Mädchen-Waisenhaus. — Fir­meiland Martin Stampfer: von Nathan Zömny und Frau 20 k für den Kr. Frauenverein ; von Franz Baiter und Frau 10 k für das Ob­er Kr. Giechenhaus ; von Wolf Freund 50 k für den ifr. Handmerfäverein. (Kelenfölder Kasino.) Der V­izepräsident des Kelen­földer Kasinos Johann Kutluanya ließ für das Kasino auf dem Grundstück Lagamänyosgaffe, 5 eine Kegelbahn herstellen. Die Eröffnung findet am Samstag, 2. Juni, Nachmittags + Uhr statt. Die Bibliothek des Kasinos, die bereits 200 Bände zählt, steht den Mitgliedern jeden Samstag von 5—7 Uhr Abends zur Verfügung. Einzelne Bände werden für zwei Wochen verliehen. (Berhafteter Schmindler) Die Polizei verhaftete den 26jährigen, nach Budapest zuständigen, wegen Diebstahls bereits abgestraften Wilhelm Stert, welchem bisher nicht in weniger als 45 Betrugsfakta nachgewiesen wurden. Sterf erlitien, bei Professoren, Advokaten und Beamten und bot seine W­ermittlung bei Bes­chaffung von billigen Straßenbahn-Fahrlarten an, da er als ge­­wesener Bahnbeamter zahlreiche gute Bekannte bei der Stadtbahn und bei der Straßenbahn habe. Sterk ließ sie a la Provision Beträge von 20—40 Kronen vorausbezahlen, ohne jedoch sein­ Beisprechen Srohnleichnamstages am Mittwoch, 13. d., stattfinden. Ferner wird der­­ Budapester Stechviehmarkt wegen der Pfingstfeiertage am Dienstag, d. d., stattfinden­ . (Der beschädigte Turusvogel) Wie man dem „M. Ext.“ aus Komorn meldet, ist das interessanteste ungarische Millenniumsdenkmal: der auf der Anhöhe von Szelimlat bei Banhida angebrachte riesige Turusvogel beschädigt worden. Wander-Zigeuner brachen gestern Nachts ein großes Stück Metall vom Flügel des Vogels ab und verkauften es in Totis. Die Käufer, welchen die Form des Metallstiches verdächtig vorfand, erstatteten die Anzeige. (Und eine Duellaffaire) Die Duellmanie zeitigt manchmal die sonderbarsten Blüthen. Vor einigen Tagen inspizirte der Schulinspektor Julius Tergina die höhere Mädchenschule in Szegedin. Bei dem Stamen geschah es nun, daß die Schülerin einer höheren Klasse auf eine verhältnißmäßig leichte Frage nicht antworten konnte. Professor Koloman Sidlonits ließ hierauf — mie „Bud. Naple" meldet — eine Schülerin aus einer niedrigeren Klasse herein­­rufen und die Frage durch diese beantworten. Der Schulinspektor tadelte­­ diese Methode, welche die Schülerin beschämen müsse. Der Prosessor animortete darauf mit — einer Herausforderung zum Duell. (Wetterprognose des königlich ungarischen meteorologischen Zentralinstituts) Mildes Wetter . zu erwarten, stellenweise mit Gemitterregen.­­— Temperatur Mach mittags 2 Uhr: + 22,90 €. — Meist heiter. Xtbester, für heute: Nationaltheater: "Välas után". — Königliches Opernhaus: Geihlofien. — Leit­­spieltheater: „A mintaferjt.. — Bolfstheater: Ge­ihlofien. — Magyar Szinház: "New-York . szépe". — Urania-Theater: „A női szépség". — - Gommer­­theater im Stadtmäldhen:; „Uj Szulamit". — Chri­­ftinenftädter Aréna: „A baba". — Kisfaludy- Theater: „A kut és a vadmacska". er treten RaDen ., Sport, Menne. Die Derbygalopps. Aus Wien wird uns telegraphirt: Heute Früh haben in der Freudenau Die ersten , ernsten Galopps für das Derby stattgefunden. . Da auch noch morgens gearbeitet werden wird und einige Grade, wie „Sneroyable“, " Bolontas", „Glen d’or“ heute Früh noch nicht eingetroffen sind, sah man nur wenige Pferde an der Arbeit. „Orchef“ unter Boole mit „Kartal“ mitei­n. Bulford und „Gondi“­­ unter DBlad absolvirten einen guten Galopp über 2400 Meter. „Capo Gallo“ unter „Sharpe“ und „Gagerl“ unter Beasnall gingen gemeinsam halbschnell über die ersten 1600 Meter und dann die restlichen 300 Meter in recht guter Race. „Topromene“ (Slemimjon) mit­ „Sternbuss“ und „Iselent” Tanzerten über die Meile. „Attila“ unter MBart mit „Diadal“ machten vorerst einen Kanters über die Meile, dann ging „Attila“ bei geschlossener Bahn unter Führung von „Garcia“ (Wilton)­­ und „Mar“ (Boole) in Nennpace über 2400 Meter. „Mar“ unter Hyams­­­wich im Derby ala Pacemafer für die Szenereihen Crads Starten. Die Starterliste für das Derby ist zur Stunde: 87 »Jncroyable«(Poole),,,Polonius.s (WIlto1c),"»KaI-tal«(SBnlford),»Gondi«(Vlack),»Attila«(Park), »J;op1-omcne«((Flemucson),»Sternbnsk«(Adams-Z),,,Glend’or«« (Barkcr),»EupoGallo«(Sh«.11«pe)nnd»912«ax«(Hyams). «Rciten. Preisreitkonkurrenz in Wien.Die alljährlich statt­­findende sportlich hervorragende Verannstaltung der Campagne-Reiter­­gesellschaft in Wien hat,wie man uns von dort telegraphirt,auch heute die vorstehmfte und vornehme Welt der österreichischen Residenz cmf dem erplatze hinter­ der Rotunde versammelt.Un1 1011l­ r trate die i­—1-sten Bewer­ber in dichcin und um diese Zeit erschienen auch­ Mitgliedern des sterrscherhau­ses die Erzherzoge Franz Ferdinand,Otto,Ludwig Viktor­,Franz Salvator und Rain1er«,sow­ie die Erzherzogin Maria Josefa Die Konkurrenz begann mit dem­ Preis reiten der Bewerber aus der Kategorie A. ‚. Gebietshalle. Plenarfigung an der Königlichen Kurie. Die Königliche Kurie wird am 5. b. eine Plenarfigung halten, in welcher Die Verialsenate festgestellt m werden sollen. Streit wegen einer Wanduhr.Der Mü­llergehilfe Paul Czinner lebte im Jahre 1899 in Waitzen in gemeinschaftlichem Haush­alte mit der Katharine Seffer.Gegen Mitte Oktober verließ er sie und ging n­­ach­ima-Bogdany.Am 7.November kam Czinner zur Seffen zurü­ck und forderte die Herausgabe einer Weinduhr.Bei diesercksclegenh­eit geriet hk­r,da er im Hause einen Lärm machte, mit dem Eigenthümer des­ Hauses Lu­dwigB Együd in einen Konflikt. In seinem Zorne rie Gzinner seinen Revolver hervor und feierte auf Együd, der ihn aus dem Hause weisen mollte, einen­ Schuß ab. Bayi­d wurde am Kopfe verlegt, doch heilte diese Wunde nach 21 Tagen. Aus diesem Anlasse hatte sich heute Raul Gzinner vor den Gei­ßmornen des Fön. Gerichtshofes für den Bester Landbezirk zu­ verantworten. Die Verhandlung reitet fön. Tafelrichter Kamill Rónay. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Ludmig Halász; als Vertheidiger fungirte Dr. Aladár Haläah. — Nach Konstituirung der Jury und nach Beriefung des dis­­positiven­ Theiles der Anklageschrift gibt Angeklagter Raul Ezim­­ner auf die Frage des Präsidenten an, daß er sich nicht Fehuldig fühle. Er erzählt, daß er den ganzen Tag über im Wirthashause ge­­meilt habe. Nachmittags gegen 2 Uhr war er bei der Seffer­ und verlangte von ihr die Herausgabe seiner Wanduhr. Er nahm die Uhr von der Wand, doc die Seffer trat ihm in den Weg. Da er gegen eine Frau nicht gemaltthätig vorgehen mollte, schleuderte er lachend die Uhr auf den Tisch und ging wieder ins Wirthshaus zurück. Abends lockte ihn die Seffer zu sich. Er hatte Bedenken gegen den Gayid, den er als streitsüchtigen Menschen fannte. Als er dann zur Seffer zurückkehrte, fing Bayid an: „Was hat denn dieser Men hier zu suchen?" Die Frau kam nicht mehr hin, um ihn zu ver­­theidigen, und Együd verlegte ihm rechts und Iinis Ohrfeigen. Dann hielt er die Gifengabel drohend über mich), 10 daß ich im Zurühmeichen zu Boden stürzte. Bros.: Davon haben Sie in der Untersuchung sein Sterbensmörtchen gejagt. — Angell.: Weil der Untersuchungs­­richter ein Freund dieses Menschen ist und mit ihm darin überein­­genommen war, mich zu verderben. Bräf. (in strengem Tone): Yı verbiete ihnen, hier über einen Richter derlei, offenbar erdichtete Dinge zu jagen. Wanır feuerten Sie auf Együd den Schuß ab? — Angekl: Ms­idh auf der Erde lag.­­ Präs.:Der Schußkamml zeigte nicht,daß Sie in liegender Stellung deix Schß abgefemert haben.—Angekl.:E­ 3 war eine winzig kleine siuge,die einen ED Menschen nicht tödten kann.. Präster Mann ist nur dan·cheinen«Zufall mit dem Leben davongekommen,Ih­re Schuld war es nicht.Weshalb schossen Sie eigentlich auf ich-—Angekl«:Jhhn mitteil)abloserschrecken. Wenn ich ihm erschiefzen hätte wollen,dann hätte ich hiezuviel bessere Gelegenheit gehabt. « Präs.:Warumr sind Siederm nicht fortgegangen,als der Együd Sieder"feie qte?—Angekl­:Das Thor war ja zugesperrt und ich konnte nicht hinausgehen Präs.:Sie habe sich aber vor Zeugen dahin geäußert,­daß Sie dena undh schon Mores lehren werden­?—Angekl.:Das habe ich nicht gesagt. Pr­is.:Weshalb feilerten Sie,wenn Sie ihn schon erschrecken wollten­,nich­t in­ entgegengesetzter Richtung?—Angekl.:Kann denn das Thier,immes gepeinigt wird,invorhineinwissen,nach welcher Richtung es sich mehren soll?Ich hatte Mitleid mit ihm, als ich ihn verwundet sah.Uebrigens wird er mich,wenn ich von da herauskomme,ohne dies niederschlagen. Ludwig Begynd gibt an,Czinner habe im Hau­se gegen Stil­l-Abertd seinen Lärm gemacht,sodaß nicht blos das Hau­s, sondern die ganze Gasse alarmirtmar.Zeuge stellte ihn deshalb zu­r Friede und forderte ihn au­f,das Haus zu verlassen Czinner ant­­wortete damit,daß er seinen Revolver auf den Zeugen abfeuerte- Er bezeichnet es als unwahr,daß er den Czinner geohrfeigt und mit einer Eisengabel bedroht h­abe. Die Verhandlung dauert fort: Der Baptier Mord. Er­lau, 1.dunn. Orig.-Telegr­­ai3 spät in die Nacht hinein währten die­ Platdoyers der Vertheidiger. Hierauf zogen sich die Gefehmornen zur Berathung über die ihnen vorgelegten Fragen zurück. Um 5 Uhr Morgens verkündete der Gerichtshof das Urtheil, demgemäß auf Grund des Verdiktes der Gefhmornen Zoff Kohlmannn wegen Verbrechens des Mordes zum Tode d­urch den Strang, seine Gattin Sıma Koh­lmann zu lebenslänglicher Zucht­hausstrafe übrig Gottlieb als S Helfershelfer zu 15 Jahren Zuchthaus und die Therese Kohlmann wegen Theilnahme an diesem Verbrechen zu 11/a Jahren Keffer ver­­urtheilt werden. Die 14jährige Ilona Kohlmann wurde freigesprochen. Sämmtliche verurtheilten, mit Ausnahme der Therese Kohlmann, appellirten. Der Staatsanwalt gab sich mit dem Urtheil zufrieden. En FREIEN: einge singe RE ú NT

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