Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1900 (Jahrgang 47, nr. 224-249)

1900-10-02 / nr. 224

% BZ A int et . .,.. Budapest, 2. Oktober. — Die Satisfaktion, die der briefische Hof den Mächten mit dem Dekret vom 25. Sep­­tember zu geben beabsichtigt, kann wohl von seiner der­­selben als ausreichend erachtet werden. Zugegeben, daß Die­­ Zweifel an dem Bestande dieses Dekrets unberechtigt seien, zugegeben, daß der Kaiser und Die Kaiserin-Witwe that­­sächlic die Degradation von vier der Begünstigung der Borer Schuldigen Prinzen angeordnet, daß dem Bringen Tuan thatsächlich seine Bezüge und die ihm von Amts wegen zustehende Dienerschaft entzogen wird — was ist damit gethan und wer bürgt dafür, daß in einigen Wochen oder Monaten die degradirten Prinzen in ihren früheren Rang Bezüge und nicht wieder eingejegt und Prinz Tuan seine Dienerlast wieder erhält? Wo unerhörten Verbrechen, denen so viele Fremde, denen Ge­­sandter Ketteler, unter Kapitän Thomann und so viele Andere zum Opfer gefallen sind ! Am allergeringsten ist das Zugeständniß des Dekrets zu achten, daß Tuan von einem für die Mitglieder der kaiserlichen Familie bestehenden besonderen Gerichtshof abgeurtheilt werden sollte. Es wäre in diesem Falle einem­­ ordentlichen chinesischen Gerichtshofe nicht zu trauen, um wie viel weniger einem besonderen Hofmarschall­­amte.. Nein, das ganze Dekret ist ein Zeichen eher Des­chlechten als des guten Willens, die Anstifter der Fremden­­verfolgungen zu zügtigen und es hat nur insofern, in diesem Belange aber auch bedeutenden Werth, dak es die Schuld der Prinzen und Großm würden­träger einbefennt und diese Personen namentlich anführt Cs gibt damit den Ver­­tretern der Mächte, welche im Sinne des Bülow’schen Bors­chlages diejenigen leitenden chinesischen Persönlichkeiten, über deren Schuld bei der Anstiftung oder V­erübung der Ver­­brechen ein Zweifel ausgeschlossen ist, bezeichnen sollen, einen nicht zu unterschägenden wesentlichen Behelf. Die Annexion der Mandschurei durch Rußland bildet seit einigen Tagen das Geldgescrei in einem Theile der europäischen Kresse. Die französische ist darin­ vorangegangen; sie hat auf die jüngst ver­­öffentlichten Proklamationen der im Amurgebiete operirenden suffischen Generale hin die Annexion der Mandschurei als eine ausgemachte Sache angesehen, ohne sich im Geringsten früherer amtlicher ruffischer Erklärungen, welche jede Absicht von Ländererwerb perhorreszirten, zu erinnern. Der „Saulois" nannte diese Annex­on einen „coup d’autorite“, mit dem die Theilung des chinesischen Reiches eröffnet worden sei. Der „Matin” meinte, daß, da Rußland nun einmal die Annex­on der Mandschurei proklamirt habe, ein Austausch von Erklärungen nothunwendig sein werde und daß, wenn eine friedliche Vereinbarung unmöglich sein sollte, Frankreich den ihm zufalenden Antheil­­ bereits fenne. Der Bicomte Melchior de B 0­g­u­é aber ermunterte in einem vielbemerkten Briefe seine Landsleute, dem Beispiele Rußlands zu folgen und Fühn zuzugreifen. „Wir Franzosen -- so schreibt er --­haben auf unsere Mand­­schurei — auf der anderen Seite Chinas, es ist Yımnan und das Beispiel Rußlands sollte uns ein Wegmesser sein, unsere zivilisatorische Mission ,da selbst zu erfüllen... ." Dies Beispiele Ruslands aber, D­ieser „coup d’autorite“ ist jedoch keineswegs so feststehend, wie man es in Paris annimmt. Zwar ist es jüngst auch in Südafrika geschehen, daß Annem­onen in Tagesbefehlen von Generalen proklamirt wurden, aber im Allgemeinen sind nicht gerade die militärischen Befehlshaber die Berufenen zur Proflamirung derartiger Staatsakte. In Deutschland verhält man sich dem ganzen Annem­onseummel. gegenüber skeptisch und fahl und wir glauben, dag Dies die Haltung ist, die an uns in Oesterreich-Ungarn am besten ziemt. Befleißigt sie­ doch selbst die englische Wresse, Die sonst so leicht aufbraust, wenn Rußland im fernen Osten einen Schritt nach vorwärts thut, in dieser Sache einer vernünftigen Neserve. Die „Times" schreiben beispielsweise, sie seien glückicherweise nicht verpflichtet, der verlegenden Zu­muthung, welche die französische S Presse dem Czar und dessen Nachgeber unterschiebt, ich anz­u­chließen, es bestünden wohl einige omindse und prahlerische Aeußerungen russischer Generale, aber es sei mit Vergnügen anzuerkennen, daß Die Haltung der Kaiserlich russischen Regierung bisher in allem­­ Wesentlicher ganz Forrest gewesen sei ; das wichtige Interesse Ruslands an der Erhaltung der Ruhe und Ordnung in der Mandschurei mache die Anwesenheit großer Truppen­­maffen in jenen Gebieten nothwendig und es könne dagegen seinerlei Anwendung erhoben werden. für Die Auffassung, fommen gerecht P­roklamationen ungerechtfertigt­­ wird und dabei Die „Agence Ruffe" zustellen, daß die von ergriffenen Maßregeln nur als sie suche und sie Habe keinerlei Absicht, das in Die Loyalität der Petersburger amtlichen Erklärungen vollständig wahrt, dürfte wohl dem wahren Stande der Dinge ziemlich nahe kommen. Hat in der Mandschurei die in die russische Regierung Halte an ihrer Erklärung fest, daß Ländererwerb die sich transitorisc­he zu betrachten seien und seinen anderen als militärisch strategischen Charakter besizen, ein Petersburger Telegramm der „Central News“ aber versichert. Die Deutung, einen Europa­den gegeben­­ wurde, sei Mandschurei zu anneh­iren. — Die dem Erzbischof sicherlich nicht geeignet sind, die ohnehin schon sehr unfreundlichen Beziehungen zwischen England und den Niederlanden zu verbessern. Hier kann marti die Aufregung nicht begreifen, die sich der englischen Presse bemächtigt hat. Denn in der Thatsache, daß unsere Regierung dem gefallenen Oberhaupte eines stammes- und blutsverwandten Volkes Gastfreundschaft gewährt, kann sicherlich kein gegen England gerichteter Art erblicht werden. War England doch seit jeher selbst der klasfische Boden des Asyls für gefallene und entthronte Monarchen. Wederdies sind der Angelegenheit Verhandlungen z­wischen den S Kabineten der beiden intereffirten Staaten vorausgegangen, welche schließlich dahin führten, daß England seine ursprüngliche Opposition gegen die Über­führung Krüger’ an Bord des " Gelderland" aufgab. Von engli­­scher Seite­ wurde insbesondere darauf hinge­wiesen, daß Präsident Krüger nicht als Privatmann­ seine Reise nach Europa aus­treten wolle, sondern noch in seiner Eigenschaft als Oberhaupt der von den­ Engländern annektivten Südafrikanischen Republik, was daraus hervorgehe, da er Staatsdokumente und Staatsgelder mit sich führe. Diese Meldung beruht jedoch­ auf einer bloßen Hypothese. Denn in briefigen gu­t unterrichteten Kreisen wird durchaus bestritten, das der alte Krüger derzeit noch Staatsdokumente und Staatsgelder in Händen habe. Die transvaalischen Staatsarchive wurden bereits vor einigen Monaten durch die außerordentliche Boerengesandtschaft nach dem Haag gebracht und­­ dortselbst geborgen. Was aber die Staatsgelder betrifft, so sind dieselben ausschließlich den Generalen Demet und Botha zur Verfügung gestellt worden, und Präsident Krüger führt "nur einen Theil des eigenen Privatvermögens­ mit sich. Somit it für England jeder Vorwand weggefallen, die Abreise Krüger­s an Bord des" nieder­­ländischen Kriegsschiffes , Gelderland" zu verhindern und damit einen sch­weren Konflikt mit Holland hervorzurufen. Man glaubt hier des­­halb, daß England nicht den Versuch machen werde, sich der Abfahrt Krüger’s von Lourenco-Marquez zu widerlegen. Andererseits wird die niederländische Regierung dafür zu sorgen haben, daß die Ankunft und die Anwesenheit des gefallenen Staatsoberhauptes auf hollän­­dischem Boden nicht Kundgebungen veranlassen, welche die Empfind­­lichkeit des englischen Volkes reizen und die englisch-holländischen Beziehungen noch weiter verschlechtern könnten. &3 ist dies sicherlich seine leichte Aufgabe für unsere Regierung, der die bevorstehende An­­kunft Krüger’­ mangerlei Sorge und Ungelegenheit bereitet, die des Generals bliebe den­nteressen General Gribsky Gribsty die Sühne Nußlands Vertrauen beeilt, in Diese voll­­China fest­­— besser gelungen zu sein als in Stadler von Sarajevo zugedachten Ovationen feinen daß der Erzbischof auf der Gutrede Agram von selbst. Die Agramer Blätter Hagen namentlich darüber, daß die Polizei allzu dienstbefliffen war, indem sie das Singen und Demonstriren verbot, dagegen nur erlaubte, Blumen überschüttet wurde. Mit den Rufen: Zim­­o Stadler! Landtagsabgeordnete Umrufch gab mit anderen seinen Kollegen­­ Dr. Stadler das Geleite. Auf den Eisenbahnstationen von Agram nach Fiume waren größere Mengen Zuschauer von den Geistlichen und­ anderen Klerikalen mobilisirt worden. In Karlstadt erwarteten den Erzbischof die Landtagsabgeordneten Modruihan um Hegedics und veranstalteten an diesem Orte einen demonstrativen Empfang. Auf den anderen Stationen, wie Moravice, Delnice, Solve, sah die Demonstration wie marlitt und bestellt nur wenige Leute be­­ogen werden, den bosnischen konnten Kirchenfürsten zu e3 dann in Yiume, wo der I­ndustrielle Muzfics den Hausherrn und­­ Veranstalter eines ziemlich lärmenden Auf die Thatsage hin, daß die Bilgerreife Stad­­Empfanges spielte. ler’3 nach Rom fon vor mehreren Wochen angezeigt und die Werbetrommel für diese Reife in den lebhaft geschlagen wurde, hätte die Zahl der Pilger wie der Stranten immerhin größer ausfallen können. Auf den Eisenbahn- Stationen in Bosnien enthielt sich die einheimische Bevölkerung einer jeden Demonstration. Die Bischöfe Straßmayer und Kroatien mit Verlauf­­ vorausgesehen zu haben und sie zogen Früher Stadler seinem Schiefab­ zu überlassen. Agran­ nac­ Fiume froatischen Blättern so mechjelten Hoch das Íroatijde Bosnien ! begrüßen. Etwas besser ging einen so wenig befriedigende es Daher aus, die Reife von Agram nach Rom anzutreten es ab. Der Demon­­scheinen morden Borrat der Empfänge in (©. Telegr.) und mar vor, einige Tage Erzbischof —en. Haag, 30. September, lat der Ueberführung des Präsidenten Krüger nd Europa niederländischen Kriegsschiffes , Gelderland" die englische Singopresie sehr heftige Angriffe gegen Holland gerichtet, die Orig. -Korr) Aus An­­hal­­­ ungesweuigkeiten. Meteorol­ogisches und erdmagneti­­sches Lande­­sinstitut) Durch allerhöchste Entschließung wurde, auf Vorschlag des Ministers um die Person des Königs, ge­stattet, daß dem Ministerialrathe und Direktor des ungarischen meteorologischen und erdmagnetischen Landes-Instituts Dr. Nikolaus Konfoly-Thege für seine eifrige Thätigkeit bei der Schaf­­fung des­­ Observatoriums Dieses Institut, die allerhböcite Anmerkfennung ausgedrückt werde. — Ferner wurde als Anerkennung ihrer ausgezeichneten Dienste verliehen: dem DBize- Direktor desselben Instituts Sigmund Róna das Ritter­­kreuz des Franz-Sofef-Dordens, und dem Afsistenten I. Klaffe Georg Marczell das goldene Verdienst­­kreuz mit der Krone. — Dem Assistenten I. Klaffe Eduard Fartas wurde für seine hervorragenden Dienste die Anerkennung des Aderbau­­ministers ausgedrückt. Endich wurden­ zu Assistenten II. Klasse ernannt die Kaltulatoren Ladislaus Szalay, Stefan Mar, Eovit, Nikola Ronkoly-Thegegjum, Kalcziha und Géza Gsernd. Oberstlieutenant Karl Szallopef,­ Later der Landsturm-Abtheilung des VII. Honved-Distriktskom­mandos in Agram, wurde auf sein eigenes Ansuchen in den Ruhestand verjebt. Zugleich wurde ihm der Charakter eines Titular-Obersten tarfrei „verliehen. (Ernennungen.) Der Akerbauminster ernannte­ den Bolytechnifums-Supplenten Dr. Karl Rapp und den P­rofessurs- Aspiranten Wilhelm G ü Ll zu Geologen I. Klasse am geologischen Institut­; den technischen Zeichner Kamilo Gabromit zum Kartographen ; den Gärtner Daniel Bargba zum Gartenbau- Lehrer­ . Der Landesvert­eidigungs-Minister ernannte: den Titular- Hilfssekretär­ Dr. Armand Brábély zum wirklichen Ministerial- Hilfssekretär, den Ministerial-Konzepts-Adjunkten Dr. Aladár Erdey zum Ministerial-Konzipisten und den Konzepte-Präfti­anten Dr. Géza Bogsch zum­ Ministerial-Konzepts-Adjunkten. — Der­­ A Unterrichtsminister ernannte­ den Universitäts-Dozenten und Adjunkten Dr. Eugen Bangel zum ordentlichen Brofessor an der Bürgerschul- Präparandie im­­ Bezirk­ von Budapest, den stellvertretenden Brofesor am Klausenburger unitarischen Obergymnasium Martin Balffy zum ordentlichen Professor; die diplomirte Lehrerin Sofefa Szarka zur ordentlichen Lehrerin in Szaladat. — Der Finanzminister ernannte: den N Rechnungs-Kontrolour Nierander Kovács zum Rehnungsrevisor; den Manipulations-­raktikanten Ludwig Tar zum Kanzler-Offizial in Nagyenyed. — Der Justize­minister ernannte den Mohácser Diurnisten Anton Kiefer zum K­anzlisten in Baja. — Der Unterrichtsminister ernannte zu ordentlichen Lehrern die D­iplomirten Lehrer: Paul Gabor in Tötpelföcz, Duján Temerinacz in Zsablya, Trajan Manu und Emil Gsávics in Mijs-K­ovil, Salodb Gerlach in Bartfeld und Koloman Nagy in Nagybereg. Bom Konsularkorps. Mit allerhöchster Entschließung vom 28. August d. 3. wurde der Handelsmann Karl Friedrich Leopold Zinse in Guatemala zum unbesoldeten Konsul daselbst mit dem Nechte zum Bezuge der tarifmäßigen K­onsulargebühren allergnädigst ernannt. (Oeffentliche Danksagung.)Der Unterrichts­­minister spricht dem­ Grauer Abt­ Canonicus und päpstlichen Prälaten­ Dr.Stefan Rossiv als einen Dank aus für eine Spende von 1000 Kr011e 11,die derselbe für den Bau der­ römisch-katholischen Schule in Kisvärad gemacht;ferner de Bischof von Vepprim Baron Karl Sornng,der für die Botsöker röm.-kath.Volksschule 400 Kronent und dem Direktor der Salgö-Tarjåner Stahlfabrik Anton Jonasch,der fü­r die Salgö-Tarjåner evang.Schule 800 Kronen spendete. (Spende des Königs­)Für die Szpiner griechisch­­katholische serbische Kultusgemeinde 20()Kronen. U­­SA la­­­ ­­­­t an Bord des Theater für Heute: Nationaltheater: „Othello, a velenczei mór". — Königlich ungarisches Opern­haus: ,„J6 ést Pantalon ür!“, „Naila, a forrás tündere“. — Luftspielth­eater: „A takácsok". — Bolfstheater: „A görög rabszolga". — Magyar Szinház: „Szulamit“. — Urania-Theater: „China“. Gerichtshalle. Bon der Fön. Kurie. Iyn der heutigen Plenarfigung der fün. Kurie legte der neuernannte Senatspräsident an der fön. Kurie Michael Sebestyén den Amtseid ab. Präsident N­ikolaus Szabó richtete an Sebestyén, der den I. Strafsenat leiten wird, eine herzliche Ansprace. Falsche Quittungen. Der penitionirte Finanz Rechnungs­rath Georg G­ubies fälschte wahre Hindurch Duittungen auf die Namen verstorbener Staatspensionisten und behob deren Pensions­­bezüge. Der Strafgerichtshof verurtheilte Gubics wegen Urkunden­­fälschung zu acht Jahren Kerker, welches Ton. Tafel bestätigt wurde. Urtheil Heute von der Die hauptstädtische Kommission für die Dfner Friedhöfe­ hielt heute unter dem Präsidium des Magistratsnotars Dr. Melly eine Sigung, deren Gegenstand die Erweiterung des Altonaer­ Friedhofes bildete. Das Ingenieuramt hat befanntl­ für die erforderlichen Herstellungen drei Alternativpläne (mit einem Kostenaufwande von 53.000 k, 97.000 k und 140.000 k) ausgearbeitet. Die Kommission fand die Pläne unannehmbar, da Grüfte projektirt werden, für die sich nach den Vermögensverhältnissen in Ultofen kaum Abnehmer finden würden. Ferner wurde auch die im Alternativplan Nr. 1 projektirte Stasmauer, die 24.000 k fosten soll, als überflüssig erklärt. Die Kommilston beschloß, zunächst einen Sofalaugenschein vorzunehmen und auf Grund der hiebei gewonnenen Erfahrungen das Weitere zu verfügen. Der Shah für die Budapester Armen.­ Der Shah von Persien ließ vor seiner Abreise aus Budapest dem Bürgermeister 500 Kronen zur Vertheilung unter die Armen der Hauptstadt übermitteln. Dem Betrage war auch eine große Anzahl von Unterfrügungsgesuchen beigeschlossen. Der Bürgermeister überwies das Geld und die Gesuche der Wohlthätigkeits-Sektion mit der M­eisung, nach Maßgabe der vorhandenen Mittel womöglich jeden Gesuchsteu­er zu bedeuten. A at: (Transferirung gepfändeter Mobilien) Die Steuerbehörde sollte, zur Sicherstellung einer Steuerschuld, die Mobilien einer Bartei nach dem städtischen Lizitationsmagazin transferiren lassen. Diesem Vorhaben­ widerlegte sich jedoch der Befiger des betreffenden Hauses,­­der an die Partei eine Miethzins­­forderung hatte, und die Boltzer leistete ihm,­­ gestütt auf, den das Retentionsrecht regelnden § 27 des hauptstädtischen Miethstatuts, Asfitenz. Im Berufungs­wege gelangte sodann die Angelegenheit an (Der ungarische Verein vom Rothen Kreuz)läßt am Paradeplatz in der Festung ein großes Vereins­­hau­s erbauen­,das­ nach dem Paradeplatz ehin drei und nach der Albrechtstraße vier Stockwerke besitzen soll.Zur Gewinnuung des 490 Quadratklafter große­r Baugrundes wurden die Häuser Nr.1,2 und 3 am Baradeplate angekauft. Die Demolirung der Häuser Nr. 2 und 3 erfolgt im Monate November d. J., die des Hauses Nr. 1 im Mai. 3. Der Bau soll im nächsten Frühjahre in Angriff genommen und im Frühjahre, spätestens im Sommer 1902 vollendet werden. Mit der Feststellung des Bauprogramms wurde der V Polytechnikums- Professor Alois Haußmann betraut­ ; den Minister des Innern und dieser entschied, auf Grund eines Gut­­achtens der Finanzprokuratur, daß laut des von der Steuer­­eintreibung handelnden G.­U.XLIV:1883 862 die Transferirung nach dem behördlichen Magazin aus dem Grunde zulässig erscheine, weil dadurch der Prioritätsanspruch des Hausbefiers seinen Abbruch erleide. In der Folge dürfe also in ähnlichen Fällen eine polizeiliche Arfifeng nicht dem Hausbefiter, sondern dem Greutererefutor geleistet werden.­­Todesfall. Heute ist hier, im Alter von 82 Jahren, der bekannte Musikreferent Friedrich Földényi gestorben. Der greise Journalist, der seiner Zeit in der hauptstädtischen Gesellschaft eine Rolle spielte, war in den legten Jahren vollkommen erblindet. Sein einziger Sohn Béla Földenyi, der ein begabtes Mitglied des National­­theaters war, starb schon vor einigen Jahren. . „Das Leichenbegängniß­ des bei dem gestrigen Eisenbahnunfall in Wangen verunglücten Kontrolorz Dakar Leitner findet morgen, Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr, von der Todtenhalle im Kerepefer Friedhofe statt. (Klaffjenlotter­ie.) Bei der heutigen Ziehung wurden folgende Treffer gezogen : 400.009 Kronen geminnt: 11119; 10.000 Kronen ge­­winnt: 72473; 5000 Kronen gewinnt: 92123; 2009 Kronen gewinnen: 7885 9015 10661 15365 22262 30765 50476 51814 66559 67177 87355 94997; 2000 Kronen geminnen? 307­339 3515 5408­­ 7474 8163 9995 13023 13458 15367 18226 18815 19909 24960 27444 27584 35727 35745 38531 39159 44926 49473 51019 53103 55096 58176 63682 66554 67127 67222 67282 68935 72011 73973 78263 78850 80268 81536 83010 85163 88400 93592 96473 96538 98464­ 500 Kronen gewinnen: 1959 2425 4768 4992 5660 8419 9721 11450 13190 13412 15973 18566 19696 20641 23815 24295 26604 28954 30424 35009 35412 37077 38513 39046 43087 43265 46850 49474 49812 53322 54632 55426 58656 60753 60836 61176 64730 67863 70299 76738 78125 78129 78198 82746 83375 87461 88248 93732 95841 99145. Ferner wurden 1390 Treffer mit je 200 Kronen gezogen. — Die höchste Ziehung findet am 4. Oktober statt. Das Los Nr. 11119, auf welc­hes heute der größte Haupt­­treffer von 400.000 Kronen fiel, wurde durch die vom Glide jo ber­günstigte Glüdstoilette von A. Gaedide, Rossuth-Lajos-Waffe Nr. 17, verkauft. Der Gewinn fiel diesmal in richtige Hände, indem an der Hälfte des großen Hofes eine Gruppe Arbeiter ber­­heiligt ist, während auf die beiden anderen Viertel in Budapest und in der Provinz gespielt wurde. Bei der heutigen Ziehung entfiel der Haupttreffer von 10.000 Kronen auf das duch die Budapester Sparkasse- und Landes- Pfandleih-Aktiengesellschaft (Klasfenlotterie-Airtheilung) in Vierten verkaufte Los Nr. 72473. (Raf­feneinbrecher in der Hauptstadt) Nach längerer Nähepause lassen recht wieder die Raffeneinbrecher von sich hören.­­im Laufe der verfroffenen Nacht wurden zwei Raffeneinbrüche verübt. Ein frecher Einbruch wurde in das Landes-Prost- und Telegraphenamt in der Akademiewasse Nr. 12 verübt. Die unbekannten Thäter sprengten die in der Erde befestigte eiserne Kasle und entwendeten 368 Kronen. Die Thin des Kaffenzimmers wird regel­­mäßig um 2 Uhr Nachmittags gesperrt; gestern wurden jedoch die Schläfel vermißt. Der Amtsdiener machte den Militärposten, welcher vor dem Bureau im Korridor Wache hält, divekt auf diesen Umstand auf­­merksam. 68 erscheint geradezu räthselhaft, wie es den Anbrechern möglich war, die Wachsamkeit des Postens zu täuschen. — Kasten­­einbrecher statteten ferner der Souterrain-Werkstätte der Mechaniker Firma Orop u. Kállay auf dem Preisring Nr. 77 einen Besuch ab. Die im Lokale vorhandene eiserne Kaffe stand offen. Die nächtlichen Gesellen bohrten die Südwand der Kaffe an drei Stellen an, um in das Innere des Tresors zu gelangen, was ihnen auch gelang. Die Beute entsprach aber nicht ganz den Cr­wartungen der Diebe, da der Tresor blos 241 Kronen­ enthielt. Die Einbrecher ver­­ließen sodann durch die Gafjenthür, deren Schlüssel von innen im Schlosse trat, das Lokal. Attafirter Konstabler­ Der 6bjährige Schneider Franz Hlapacset wurde vor einiger Zeit von seiner Jau, geb. Therese FH vanics verlassen. Seither machte der Mann wiederholt vergebliche­­ Versuche, sich mit der Gattin auszusöhnen.­­Gestern erschien Hlavacset wieder einmal bei der Frau, die sich aber unbeugsam zeigte. Der Mann gerieth über die Weigerung der Frau, wieder zu ihn zu­ ziehen, in solche Wuth, daß er die Frau zu erstechen drohte. "Er wurde hieran jedoch dur den Konstabler Nr. 1103 verhindert. N­un fehrte sich der Zorn Hlavacse’s gegen den Polizisten. Er schlug ihn ins Gesicht und in ihm die Kleider vom Körper. Er rottete große Mühe, um den rabiaten Menschen zu bändigen. Wohnungseinscleider.­ Gestern Nachmittags ver­­schafften sich unbekannte Thäter mittelst Nahtschlüsfels Eingang in die Wohnung des Gerichtenotard Gugen Kripantics (Balatin­­gaffe Nr. 20) und entwendeten Kleider und Werkmärche im Werthe von mehreren Hundert Kronen. Blöslich gestorben.­ Die jährige Nähterin Cäcilie Cziring wurde gestern Abends in ihrer Wohnung, Lindengasse Mr. 57, von heftigem Erbrechen befallen. Bei der Ankunft eines Arztes war das Mädchen bereits verschieden. CS ist nicht aus­­geschlossen, daß der Tod in­folge von Selbstvergiftung erfolgt ist. Lebensmiüde) Der 66jährige Yaleritsarbeiter Yohann Balogh ercenkte sich heute in seiner Wohnung, Kolozsvary- Gasse Nr. 49, und mal, al man ihn fand, bewett todt. Das Motiv der That ist eine unheilbare Krankheit. — Der 3jährige „Walferer“ bei einem Fraferstand, Gustav Zinta, brachte sich gestern in seiner Wohnung, Lajosgaffe Nr. 116, im selbstmörderischer Absicht mit einem Naffenreffer eine tiefe Schnittwunde am Halse bei und wurde schwer verlegt ins Johannesspital befördert. Die Veranlassung des Selbstmordversuches ist unbekannt. — Heute Nachts sprang ein unbekannter Mann von der Kettenbrüde in die Donau und ver­schwand spurlos in den Wellen. Der Selbstmörder leb auf der Brüde einen braunen, steifen Hut zurid, in dessen Innenraum eine auf den Namen „Julius Hermann, Vertreter ausländischer Firmen, Budapest“ Tautende Visitfarte befestigt war; die Karte enthielt folgende Abschiedsworte: „Mein bisheriges Leben war ein schredliches, ich bin überfatt und meiner selbst überdrüssig.” Verhaftete Diebsbande.­ Die Polizei verhaftete die Mitglieder einer organisirten Diebsbande, welcher unter Anderen die seinerzeit­ berichteten Ginbrüche bei dem Schneider Heinrich Ziffauer, bei dem Spediteur Amadé Bollacsef, bei dem Delikatessenhändler Friedrich Dellmont und in dem israelitischen Gotteshaus in der Trommelgasse zur Last fallen. Die Verhafteten sind der Zimmermaler Ludwig Bed, der Tischlergehilfe Ijofel MWeninger, der Kellner Stefan Babnita und die Taglöhner Ferdinand Mittendorfer und Sofi Reimann. Auch die Hehler der Bande sind bereits der Polizei bekannt.­­­on einer Sandschichte zu Tode gebrüht) In der Sandgrube auf der Heußeren Wassnerstraße Nr. 121 ereignete sich gestern ein beflagensmwerther Unglückkfall. Als mehrere Taglöhner eben in der Tiefe von 7,8 Metern der Arbeit oblagen, stürzte eine schlecht gepölzte Sandwand ein. Bis auf den Taglöhner Christian Mimics konnte sich Jedermann retten; dem Mimics aber wurde der Brustkorb eingedrückt. Als man ihn zu Tage förderte, war er bereits eine Leiche. Sind Handlungsfommi( satisfaktions­­fähig?) Ueber diese Furiose Frage wird im Arad seit einiger Zeit eifrig gestritten. "Vor wenigen Wochen propozirte nämlich ein Komproiritt Namens Raul Schwarz den in einem Modegeschäfte als Kommis ‚angestellten Johann Gisele WU Die Zeugen Schwarz’ erfuhren, daß Gisele „nur Kommis sei, brachen sie die Verhandlung mit der Begründung ab, sie könnten als Gentlemen mit einem Handlungsgehilfen in Angelegenheit eines Duells nicht unterhandeln. Der getränkte Kommis rief dagegen die ntervention des Vereins der Arader Kaufleute an, und der Ausschuß dieses Vereins faßte eine Resolution,­­wonach „die Satisfaktionsfähigkeit ausschließlich mit der Prage der persönlichen Ehrenhaftigkeit zusammenhänge”. I Uebrigen protestirt der Ausschuß „gegen die verkehrte und ungerechte Auffassung, die er wagt, einer ehrenhaften Gesellschaftsklasse die Satisfaktionsfähigkeit abzusprecen“. (Stadtbibliothek in Preßburg. In Preßburg wurden geitern die provisorischen Loyalitäten der neu organisirten Stadtbibliothek eröffnet. Behufs N Unterbringung der Bibliothek hat die Negierung für das Jahr 1901 einen Beitrag von 40.000 k in Aussicht gestellt. Fragung.­ Aus Mailand wird uns berichtet: Am 24. September hat die Trauung des Herrn Mario Leon Fumagalli, eines Sohnes des VBrofessors Chevalier Luca Fumagalli, mit dem Fräulein M. SYeanne Cernusko stattgefunden. (Srauen in Ehrenämtern jüdischer Ge­­meinden.) In den Waisenrath­­er jüdischen Gemeinde in London wurden zwei Frauen mit großer Majorität gemählt. Früher waren in der jüdischen Gemeinde die Frauen von allen derartigen Aemtern ausgeschlossen, jest gibt es überhaupt nur zwei jüdische K­örperschaften in London, die nicht Frauen in irgend­welchen Ehrenstellen haben. — Nadel­grant genießt die seltene Auszeichnung, in San Francisco das Amt eines Rabbi auszuüben, das ihr­ von der jüdischen Gemeinde verliehen worden is.­tprognose des königlich ungarischen meteorologischen Zentralinstituts.) Heiteres, trockenes und warmes Wetter zu erwarten, nur im Norden noch mit leichten Gewitterregen. — Temperatur Mittags um 12 Uhr: + 23:40 €. Heiter. Die Made des K­utschers. Der 21jährige Kutscher Gabriel Bud­li stand heute, des Verbrechens des M­ordversuches angek­agt, vor den Gescimwornen des Budapester 1. Strafgerichtshofes. Budli war als Kutscher beim Fleischhauer Franz Santo bedienstet. Er gerieth im Stalle, der sich im Hause Jr. 8 Röppentyngasse befand, mit dem Seldner Karl Gresenyi, der im selben Stalle sein Bierd Hiielt, in Streit. Budli hatte den Eresenyi im Verdachte, daß dieser sein — Bugs — Heu stehle. Aus Zorn hierüber schlug er das Pferd Gresenyt’s. Als Gresenyt hievon erfuhr, stellte er den Buchli darü­ber zur Rede und verfegte ihm einige Schläge ins Gesicht. Wuthentbrannt entfernte sich Buchli aus dem Stalle und stieß Drohungen gegen Gresenyt aus. Er taufte einen Revolver und P­atronen, begab sich nach Neupest, wo er Schießproben mit der Waffe vornahm und dann am nächsten Tage — am 7. April — begab er sich in Die Röppentyngalse, wo er, als Eresengi ihm in den Weg kam, auf denselben einen Schuß abfeuerte. Die Kugel bohrte sich dem E­resenyi in den Unterleib und verursachte eine Verlegung, welche nach 14tägiger ärztlicher Behandlung heilte. Buchli, der sich nach vollbrachter That nach Sorospataf zur Affentivung begab, wurde dort Drei Tage später in Haft genommen. Die heutige Hauptverhandlung leitet Präsident Zeo Zsitvay, die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Barnabas Sellepy, den Angeklagten vertheidigt: Dr. Edmund Weiß. — Als Gesd­morne wurden ausgelost: Dr. Koloman­ Artner, Michael Weninger, Dr. Koloman Hußär, Emerich Brunner, Georg Hlavay, Dr. Béla­­ Burian, Béla Zboray, Emil Szatulla, Ludwig Dollinger, Dr. Stefan Györy, Franz Linczenpolez, Dr. Georg Nigring, Grjaßgesscworne , Gmerich Afonyi und Gustav Verteffy. Nach­­ Beeidigung der Ge­schrwornen, sowie nach Verlesung des dispositiven Theiles der An­klageschrift wird das Spezialverhör mit dem Angeklagten genommen. P­rof.: Fühlen Sie sich Schuldig? — Angefl: Nen, hoher Gerichtshof, denn ich mußte so handeln. Gresengt beschimpfte mich und ging dreimal mit dem Meffer auf mich los. 349 mal ein wenig betrunffen und als ich das M­effer sah, f­ürch­tete ich für mein Leben und ich feuerte einen Schuß auf ihn ab. Ich wollte ihn jedoch­ nicht erschießen, sondern blos erschreden, da ich ja sah, daß er mich zu erstechen beabsichtige­­» Prof.:Bei der Polizei gaben Sie die Sache ganz anders als. Sie verdächtigten den Ercsönyi,daß dieser ihr Her­ c stehle?­— Angekl­:So ist eszich wollte deshalb dem Ercsényi nichtsthxx11,­­obwohl iches selbst zweimal mit meinen eigenen Au­gen gesellctt, sondern schlug blos einmal auf sein Pferd.Dies theilte der Stehn- Kotaket dem Cresényi­­ mit und dieser Umstand gab dann Anlak zi der Schlägerei. Izá Br Éresényi zog Ste zur Verantwortung, weil Ste sein Pferd geiälagen? — Ungekl.:­a, er, beschimpfte mich und meine Eltern. 30) sagte ihm, daß ich sein Pferd deshalb geschlagen, weil er mein Heu genommen. Er leugnete dies und verlegte mir an Schläge ins Gesicht. Ich war ganz blutig von den Schlägen und die beiden Kotapek pachten den Exesenyi. Als ich aus dem Stalle fortging, da fiel mir ein, daß es gut märe, zu meiner persönlichen Vertheidigung einen Revolver zu kaufen. h Präs-:Woversucl)tenS1edanndenRevolver?—A11- gekl.:JnNeupcft. · Präs.:AmnächstenMorgentrafeIISledanndenErcsönyi? —Anqekl.:Ja· Ban Bräf.r: Wie oft haben Sie auf Eresényi geschoffen? — Angekl.: DBlos einmal, dann bin ich weggelaufen. Ich hatte ja, wie gesagt, nicht die Absicht, den Eresenyi zu erschießen oder auch nur zu treffen. 39 wollte ihn nur erschreden. Bräj.: Sie begaben sich, nach der That nach Sárospatat; Dee Sie Ähren Dienstgeber davon unterrichtet? — Angell.: ein. Prüf­:»Jetzt sagen Sie mir nur noch­ auf den Ercsényi geschossen?—Lbngekl.:Ich sahi­ ich bemüssigt dazu,denn mein eigenes Leben war durch Ercsänyi bedroht der mir mit der Gisengabel und mit dem Messer gedroht hatte. Sodann folgte das Zeugenverhör. s Franz Ercsänyi,Selchermeister,gab an,er habe vor den Augen Puchli’s von dessen Zeugenmamen,mm1zusehen,ob sein Pferd diese Qualität Heu mehr liebe-Er will dem Puchli,der ihn des Diebstahls beschuldigte,blos zwei Ohrfeigen gegeben und ihn sonst mit dem Messer nicht bedroht habe 11. aus unmittelbarer Nähe ab. Die Verhandlung dauert fort­ vor, weshalb haben Sie Den Schuß gab Puchli . Angeklagte griechische Offiziere. A­then, 1. Oktober. („Havas.“) Der Artilleriemajor Sadjepetros, welcher den Kronprinzen Konstantin auf dessen Reise in Deutschland als Abdjutant begleitete, wurde wegen eines in Karlsruhe begangenen­­ Verbrechens gegen die höffentliche Set­ligk­eit von den D­eutschen Behörden unter Anklage gestellt. Mit Rücksicht auf den diplomatischen Charakter des Angeklagten übermittelte der deutsche Gesandte dem griechischen Minister des Auswärtigen den Untersuchungsakt mit dem Beifügen, daß Kaiser Wilhelm von den Miten Kenntniß habe. Nach der Nachkehr des Kronprinzen wurde der Adjutant seiner Funktionen enthoben und­ nach Prüfung des Minenmaterials verfügte der Kriegsminister über ihn als Disziplinarstrafe eine z­weimonatliche Haft. Oberstlieutenant B Photopulos und Major Estalaz wurden unter der Beschuldigung, einem geriffen Theophilakios, der zum Nachtheil eines österreichischen Bankinstituts einen Diebstahl begangen hatte, zur Flucht behilflich­­ gewesen zu sein, vor ein Kriegsgericht gestellt. Esvatas ist der Schwiegersohn des flüchtigen Theophilafos. Telegramme des „Befter Lloyd, Agram, 2. Oktober. Die Nachricht. Budapester Blätter von einem demonstrativen Empfang des Erzbischofs Stadler hat hier große Verminderung erregt. Es ist wohl der Versuch gemacht worden, Manifestationen bei der Ankunft Stadlers am Bahnhofe zu inszeniren, doch hatte sich nur eine geringe Anzahl von Anhängern der Koalition und der Domovina-Fraktion eingefunden. (Dies stimmt vollkommen mit der Darstellung in unserem Blatte. — D. Red.) esten, 2. Oktober. Minister-Präsident Koloman SzELL, der heute Früh hier eingetroffen ist, begab sich im Verlaufe des Vormittags in das Ministerium des Aeukern, wo er mit dem Minister des Meußern Grafen Golu- Homssi fonierirte. Um 1 Uhr Nachmittags wird Herr v. Széll von Sr. Majestät in Privataudienz empfangen werden, Wien, 2. Oktober. Orig.-Telegr.­ Minister- Präsident Koloman Széll wurde um 1 Uhr Nach­mittags von Sr. Majestät in Audienz empfangen. Wien, 2. Oktober. Den Blättern zufolge bezieht die Anwesenheit der ungarischen Mi­­nister die Theilnah­me an der Fortlegung der am 21. September begonnenen gemeinsamen Ministerkonferenzen. Wien, 2. Oktober. Minister Re 3­ef it gestern Abends aus’ Senftenberg zurückgekührt. ne Wien, 2. Oktober. Mit Wirksamkeit vom 1. Oktober d. J. wurde ein staatlicher B Pensionsfond für Prostboten ins Leben gerufen, der Die ARuhe verforauna her Rei Now nicht ; = FT ee! Be

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