Pester Lloyd - Abendblatt, November 1901 (Jahrgang 48, nr. 253-277)

1901-11-02 / nr. 253

00 . «(Einzelne Nu­mmern in Budapest 6 Heller,in der Provinz okalen.) Budapest, 2. November. ‚De Schadenerlag-Ansprüche der aus dem Transvaal in Folge der Kriegsereignisse ausgewiesenen Fremden, um deren willen in London langwierige Ber- Handlungen gepflogen wurden, sind endgültig geordnet. Gewin­nt es, daß dies bezüglich der Erjakansprüche, als deren­­­ertreter die gemeinsame österreichisch-ungarische Mer­kierung aufgetreten, der Fall it. Nur mit Frantreich und Holland sollen die Verhandlungen so nicht zum Abschlag gebracht sein. Die Kommission, die in dieser Sache zu ver­­wandeln und entscheiden hatte, war Anfangs April in Lon­­don zusammengetreten und hat in 61­­eigungen nicht we­­niger als 1252 Fälle im Detail geprüft, ungefähr 500 waren noch zu untersuchen. Während einer Baufe in den Verhandlungen hat die englische Negierung eg rathsam ge­­funden, sie mit den befreundeten Regierungen blieb­ ins Einvernehmen zu fegen und auf die Prüfung von Einzel­­fällen verzichtend, Pauscalsummen für die Entschädigung sämmtlicher Angemeldeten zu bewilligen. Die Vertheilung dieser Paufhalsumme ist den betreffenden Staaten anheim­­gestelt. In der Kommissiongfisung vom 28. Oktober, in welcher von diesem Arrangement Kenntniß gegeben wurde, erklärte der Borfigende Mr. Milham­, daß Großbritannien, wohl einen gemilsen moralischen Anspruch Derjenigen, welche durch summarische Ausweitung aus dem Transvaal betroffen wurden, anerkenne, ein Recht auf Eine Schädigung ihnen aber nicht zusprechen künne. Demgemäß betrachte es Die Zahlungsleistung, die es auf sich genommen, nicht als eine Pflicht, sondern als eine Sache der Billigkeit. Im Ganzen hat England ungefähr 70.000 Pfund bewilligt; an Vetetiermsungork­entfallen Das pon 15.000 Pfund, der zweithüchfte aller ber­willigten Beträge; nur auf Deutschland entfällt eine größere Summe, nämlich 30.000 Pfund. Nachdem­­­iese Mit­­theilungen in der Kommission angehört worden, erhob­ sich der Anwalt Oesterreich-Ungarns Dr. Zounjada und erklärte, die Duck­ ihn vertretene Regierung betrachte es als einen Gegenstand Lebhafter Befriedigung, daß Die langs mwierigen Verhandlungen zum Abschluss gebracht worden. Dem Präsidenten der Kommission und dem Vertreter der Britischen Regierung stattete er seinen besonderen Dant ab. In gleicher Weise und imn gleichem Sinne drückten auch ‚Die Vertreter Rußlands und der Vereinigten Staaten ihre Befriedigung aus. == SHente wurden bei der fünn. Kurie gegen folgende Abgeord­­neten-Mandate Retitionen überreicht: gegen Dr. Béla Baghy (Kun-Szt.-Márton), Dr. Johann Samajia (Rápolna), Julius Szentiványi (Mranyos-Medgyes) und Albert Bed­od (Szefely-Refektur). Zu bemerken ist, daß der Retition gegen Baghy die Drittung über den Erlag der erforderligen 3000 Kronen nicht bei­getőroffen ist. . . —i—­Das am 30.Oktoberl.J.erschienenevaembers Avancement hat — mie mir aus den von den verschiedensten Seiten uns zusommenden Mittheilungen erstehen — in der Armee einen sehr günstigen Eindruck gemacht und allgemein bef­friedigt. Es hat weder Ueberraschungen, noch Enttäuschungen gebracht und i­ Sogar in manchen Standesgruppen und Chargen günstiger ausgefallen, als man ermartet hatte. Mit ganz besonderem Beifalle tourde es in der Armee aufgenommen, daß — gleichwie beim legten Mai-Avancement — au) fest außertourliche Beför­­derunge­ n nict in so­ ausgedehntem Maße vorgenommen wurden, wie dies in den früheren Jahren der Fall war. Man erblicht hierin ein Zeichen, daß am maßgebender Stelle die Erkenntniß ih Bazu gebrochen hat, wie so wenig sympathisch die überwiegende Majorität des Offizierglorps dem Systeme der außer­­tourlichen Beförderungen gegenübersteht. Daß diejenigen Offiziere, welche die Kriegsschule erfolgreich absoloirt haben, außertourlich in die Hauptmannscharge vorrücen und daß überhaupt das Avancement im Generalstabe ein günstigeres ist als bei der Truppe, dagegen hat wohl Niemand etwal einzumenden, denn es ist dies aus mannigfachen Gründen und nicht in legter Linie auch durch das Interess­e­­ des Dienstes gerechtfertigt. Damit sollte es aber auch im Allgemeinen sein Beenden haben und es würde gemäß im Offiziers- Korps mit lebhafter Befriedigung begrüßt werden, wenn rücksichtlich aller anderen außertourlichen Beförderungen noch eine weitere Ber idrünfung stattfände. Was das Avancement in der Generalität an­belangt, so konnte diesmal eine Vorrüdung zum Feldzeug­­­meister nicht stattfinden, weil alle Bolten, für welche diese Charge fortemisirt ist, belegt sind. Die Ernennung von 6 Feld­arıhall-Lieutenants,.. m .2 General­atoren kann zwar nicht als sehr reichlich, aber auch nicht als ngünstig­­ bezeichnet werden, zumal wenn man bedenkt, daß unsere­eneralität in ihrer Gesamm­theit, mit wenigen Ausnahmen, in verw­­iltungmäßig jungen Lebensjahren steht. Im Generalstab fiel das Avancement in den Stabsoffiziers-Chargen recht befriedigend aus und blieb nur zum Haupt­­ann 1. Klasse gegenüber den früheren Moyancements beträchtlich im Rückstande. In der Infanteries, en und Bebnmter A­nap­pe fanden insbesondere zum Oberstlieutenant, Major, Hauptmann il Klasse, so­ wie in die Subaltern- Offizierehargen sehr reichliche Beförderungen statt. In der Kavallerie war das Avancement nur in den S­u­b­­alternbargen günstig, während es rücksichtlich der Bom­­­üdung zum Obersten, dann zu Rittmeistern I. und II. Klasse gegen­­über den legten. Avancements starf rücständig blieb. Bei der Feldartillerie, solche bei der Festungsartillerie Toaren die Beförderungen im Allgemeinen befriedigend. Das Gleiche läßt sich bezüglich der Train­ und der Sanitätstruppe jagen, sowie auch rücksichtlich de Auditoriats Ganz besonders ausgiebig waren diesmal die Beförderungen im militär­­ärztlichen Offizierskorps, in welchem 2 Generalstabs­­ärzte, 8 Oberstabsärzte I. Klasse und 15 II. Klasse, dann 16 Stabsärzte, 28­­ Regimentsärzte I. Klasse und ebenso viele II. Klasse ernannt wurden. Auch die Militär-Intendantur hatte sich nach längerer Baufe endlich wieder einmal eines besseren Avancements zu erfreuen. In der Kriegsmarine war das Avancement recht günstig; es wurden ernannt: 2 Gentre-Admirale, 5 Lini­enschiffs-Kapitäne 8 Fregatten K Kapitäne 9 Korvetten-Kapitäne 9 Linien­­schiffs-Lieutenant- I. Klasse und 10 I. Klasse; nur in der Charge der Linienschiffs-Fähnriche ist das Avancement diesmal etwas spärlich ausgefallen, doc kann man auch hier mit Rücksicht auf die Zeitdauer, welche gegenwärtig er­­forderlich ist, um Diese Charge zu erreichen, noch immer nicht von einem ungünstigen Avancement sprecen.­ ­ I Ex Engeswenigkeiten, (Ernennungen und Berjegungen.) Der Finanz­minister hat eenannt, den Finanzsekretär, Nagyparader Finanz­­direktor-Stellvertreter August Buhl zum fön. ung. Finanzrath, definitiv; den Staatlichen Erelutor Nik­laus Mántó zur Széfely: Udvarhelyer kön. Finanzdirektion zum provisorischen Finanzkonzipisten and Grundsteuer-Eundenthaltungs-Kommissär; den Finanzkonzipisten Stanz Repecziy zum Katafter-Shägungskommissär bei der ologinärer Katasterdirektion; den Kezdiväfärhelger Steueramts- Offizial Gregor OGyärbirHs zum Steueramts-Kontrolor; den Steueramts-Offizial Ernst Any zum Steueramts-Kontrolor beim Baldzsfalnaer fünf Steueramte; den Steueramts-P­raftilanten Emil urenta zum provisorischen Steueramts-Offizial beim Soproner Zen. Steueramte; den Steueramts-Praftilanten Ludwig Bajzon zum provisorischen Steueramts-Offizial beim Hupter F. Steueramte; den Steueramts-Offizial Justin ©­u­b & 8 zum Steueramts-Kontrolor beim N­agy-Sommuter 1. Steueramt ; den diplomirten Bergprakti­an­­ten Franz Brefort zum Beamtenaspiranten, definitiv. —. Der Kultus- und Unterrigtsminister hat ernannt, den Nagyvárader Kommunal-Dürgersuldirektor Dr. Michael Tóth zum ordentlichen Professor an der Nagyvarader Staats-Oberrealschule ; den Lehrer an der Szefesfehernárer Fön. Befseiungsanstalt Blasıs $uhap zum Hilfslehrer an der Drosházaer Saaats-Knabenbürgerschule ; bat versesßt, den Lehrer an der Drosházaer Staats-Knabenbürger- Schule Koloman Batos zur Dobfinaer Staats-Knabenbürgerschule. — Der Handelsminister hat den dipl. Marjinen­ngenieur Sigmund Reichenberg zum Hilfs-Gewerbeinspektor ernannt. — Der Jufsttzminister hat den fen. Gebietshofrichter Eugen Sz­alfa zum Untersagungsrichter für das Gebiet des Deéfer fen. Gerichtshofes ermittirt. — Der Landesvertheidigungs-Minister hat den Ministerial- Kanzler Offizial Michael Lehbotay zum Ministerial-Kanzlei- Offizialen in die 3. Stufe der X. Gehaltsklasse ernannt. (Erequatur) Se. Majestät hat dem Bestallungsdiplom des zum brasilianischen Konsul nach Triest ernannten Ernesto Machado Freire Bereira da Silva das allerhöchhste Eregúatur entheilt. Aus justiziellen Kreisen.­ Der Justizminister hat den Stoßregener Fen. Bezirksgerichts-Vizenotär Edmund Benfö zum Notar ebendaselbst ernannt und den Bizenotär Andor Halafy in den Bezirk der Szombathelyer Fön. Staatsanwaltschaft zum staats­­anwaltschaftlichen Funktionär, komte den fünf Bezirksgerichts-Rechte­­praktifanten Alexander Bechvarady zu Dessen ständigen Sub­­stituten exmittert. Bemessung der direkten Steuern) Die heutige Nummer des Amtsblattes veröffentlicht das vom Finanz­minister sub 3.­78300 : 1901 erlassene Zirkular in Angelegenheit, des Beginnes der auf das Jahr 1902, beziehunngsweise die Jahre 1902, 1903 und 1904 bezüglichen Bemessung der Direkten Steuern. u diesem­ Zigfular werden die auf die Bemeisung der Staatlichen direkten Steuer. fü­r 1902, beziehungsweise für die Jahre 1902, 1903 und 1904 bezughabenden Vorarbeiten, die " Konskription der Steuerpflichtigen und­­ Steuergegenstände, die Einreichung und Sammlung der für die Vorschreibung der direkten Steuergattungen erforderlichen Fassionen, die Beschaffung sonstiger Bemessungsdaten, sowie auf deren Grund­lage Die Bemessung der direkten Steuern angeordnet. P­ersonalnachrichten.­ Bernhard Erbprinz von Sachsen-Meiningen und dessen Gemahlin Erbprinzessin Charlotte Feodora, Prinzessin von Preußen (Schwester des Deutschen Kaisers), sind in Begleitung des Hofhhef? Major Baron v. Roeder, der Hofdame „Fräulein v. Byern und de Majors Charles de Beaulieu aus Sinaia kommend in Buda­­pest eingetroffen und im „Grand Hotel Hungaria” abgestiegen. Stefan Bittó an Graf Albert Apponyi.­ Der ehemalige Minister-Präsident und Präsident des Abgeordneten­­hauses, Magnatenhaus-Mitglied Stefan Bittó bat aus Anlaß der Wahl des Grafen Albert Apponyi zum Präsidenten des Ab­­geordnetenhauses an diesen das folgende Schreiben gerichtet : „Hochverehrter Freund! Im Verlaufe meiner schmerzhaften Krankheit war ich bereits wiederholt in einer Situation, daß ich den Tod als Erlösung für mich betrachtet hätte. Heute aber segne ich die Beziehung, Die es mir gestattete, wenn auch um einen so schweren Preis, die­ Zeit zu erleben, da der durch so viele Jahre in unmür­­digster Weise verfolgte selbstlose Patriotismus und das hervorragende Verdienst doch so allgemeine Anerkennung die gebührende moralische Genugthuung erlangte, wie sie Dir mit der heute erfolgten Wahl zutheil ward ; im Dieser, in so imposanter Weise erfolgten Geltend­­machung dieses Gefühls erblide ich eine der höchsten Garantien für eine bessere Zukunft unseres Vaterlandes. Empfange daher aus diesem Anlasse meine aus dem Innersten meines Herzens kommenden Glüc­­kwünsche und den Ausdruck meines Wunsches, dab Du noch viele Sahre hindurch in der Lage feiert, neuere Lorbern an Deinen Namen zu knüpfen, melden Du in so edler und unvergänglicher Weise auf den Blättern der Geschichte unseres öffentlichen Lebens ver­­zeichnet hast.“ (Gedenkfeier beim Széchenyii Denkmal.) Die Nikolaus-Szenteres Gesellschaft veranstaltete heute am Allerseelen­­tage bei dem Széchenyi-Denkm­ale auf dem Franszosef-Platze eine Gedenkfeier· «­­ . Um 0 Uhr Vormittags begaben sich die Mitglieder der Ge-­­zsell«schasxvollzfihlig.In­ feierlichem Zi­­gezudhnkmale,»um­­ i­hrer" Pietät In würdikxer Weise Ausdruck zu verleihen Die Feier begann mit einer Festode des Universitätshörers Gaza Varian-Die Festrede hielt mit Schwung Ludwig Ko­váts.Schließlich wurde auf dem­ Sockel des Monumentes ein mächtiger Lorberkranz nieder­­gelegt,dessen Eidschleifen die Inschrift tragen:Alegnagyobb magyarnak — A Szemere-Miklós-tärsaság. (Dem größten Ungar — Die Nik­laus-Szemere-Gesellsschaft.) Der Kranz wurde der Obhut der Akademie der Wissenschaften übergeben ; das Protokoll über die eier wird im Szechenyi-Zimmer des Museums aufbewahrt werden. Die zerrissenen Kranzschleifen­ in unserem heutigen Morgenblatte berichteten wir, daß. die Schleifen des Kranzes mit der Inschrift „Jökai Mórné Laborfalvi Rozanak“, melden Mor; 3­ótai geitern auf das Grab seiner ersten Gattin niedergelegt hatte, zerrissen wurden. Der Vorgang spielte sich, nach amaligen Duellen, folgendermaßen ab: Frau Yrpad Feßbtyn geb .Roa Yótfai Hatte die Ausschmüdung des Grabes ihrer Mutter Rosa Solai-2aborfalos besorgt und einen Kranz auf das Grab gelegt. Frau Fe$ty bestellte einen Wächter zu dem Grabe, um es tagsüber zu bemachen. Al Frau Fehty später wieder am Grabe erschien, fand sie einen zweiten Kranz vor: den mit der Smschrift „Jókai Mörne Laborfalvi Rözänak“. Sofort ertheilte Frau Fepty dem Wächter die Dxhre, die Schleifen Dieses Kranzes , herabzunehmen und zu zerreiben. Dieser Befehl wurde befolgt und OB Mori, Yórat später zum Besuche des Grabes seiner ersten Gemahlin Tam, fand er die Schleifen des von ihm niedergelegten Kranzes in zahlreiche Stücke zerrissen, auf der Erde zerstreut. Er begab sich sofort zum Friedhofs­­direktor, wo er indignirt und tieferregt über die Angelegenheit Bericht erstattete, um die Ernstung der Schuldigen bat — „.. . obwohl ich sie tenne," fügte ver Dichter hinzu — und ihre Bestrafung forderte. Der Friedhofsdirektor ließ sofort die Untersuchung pflegen, an deren Resultat er Moriz $6 Tal heute mittelst einer Zuschrift verstän­­digte, daß „Frau Arpad Fe­t­ty den Befehl zum Zerreißen der Kranzschleifen ertheilt habe". Der Friedhofsdirektor stellt es im Medrigen dem Ermefsen Moriz­z6 Las anheim, bezüglich der Ahndung des Vorfalles die erforderlichen Schritte zu unternehmen. — Dr. Mor Jelai erfugt ung um die Veröffentlichung der folgenden Zeilen : Heute Mittags ging ich wieder in den Friedhof,um von der Direktion das Resultat der Untersuchung zu erfahren.Der Direktor theilte mir­ mit, Daß Niemand aus dem Publikum den Kranz be­­rührt und daß seinerlei Ruhestörung stattgefunden habe. Mach dem­­ Zeugnisfe des Friedhofmächters Géza­­ Aary und des Grabaufsehers Soft Busii hat Frau Hrpad Fetty mit eigener Hand die mit der Inschrift versehene Kranzschleife zerrissen. An Folge dieser Ver­ständigung habe ich bei dem anwesenden P­olizei­nspektor und bei dem Polizeihauptmanne Saja die bezügliche Anklage vorgebracht und habe sie gebeten, diese grabschändende Webertretung streng zu bestrafen. Hierüber wurde ein Protofoll aufgenommen, das ich unter­­schrieben habe. In Folge dessen tt das Polizeiverfahren gegen Frau Hrpad Fehty eingeleitet worden. Sleifh-Sterilifirungs-Dfen. Der Minister des Smern hat den Beschluß der Stadtbehörde ü­ber die Anschaffung eines Fleih-Sterilifirungs-Dfens mit geringen Modifikationen ge­­nehmigt. Gleichzeitig fordert er, im Einvernehmen mit dem Aderbau­­minister, daß das einschlägige Statut in den Rahmen des neuen Regulativs über die Viech- und Borstenviehmärkte und Schlachthäuser eingefügt werde. Weiter wird der endliche Abschluß der Verhand­­lungen über das Wasenmeister-Statut urgirt. (Die Sicherheit im Düvösgvölgyer Walde) Mit der Sicherheit im Düvösvölgyer Walde ist es nicht zum b­esten bestellt, was den Bewohnern dieser Gegend Grund zu klagen gibt. Der Magistrat hat nun die Oberstadth­auptmannschaft ersucht, eine größere Anzahl von Sicherheitsorganen ständig nach diesem Walde zu Dirigiven. Das Arbeiterkasino des IM Bezirkes i­st bei der Stadtbehörde um Gemährung einer Subvention von 500 K eingeschritten. Die Bitte wird m­it der kulturellen Aufgabe des Kasinos motivirt. Strafael der juriden V Armenfond) Die hauptstädtische Staatspolizei hat an den hauptstädtischen Armenfond an Strafgeldern für September 2879­­ abgeführt. Betroleumlieferung für die Hauptstadt.­ Der städtische dreijährige Verlängerung seines Vertrages eingeschritten. Der jähr­­liche Betroleumbedarf der Hauptstadt beträgt etwwa 12.000 Doppel­­zentner. Der Magistrat hat die Eingabe behufs Begutachtung an die Sektion für öffentliche Bauten geleitet. Betroleumlieferant it bei der Stadtbehörde um die­ (Leiden zu Lehrzieden.) Der Honvedminister rigtete an die Stadtbehörde das A­nsuchen, der­ im Budapester Garnisonsspital akfivirten homvedärztlichen Applikationsschule zu anatomischen Anreden aus den hauptstädtischen Spitälern monatlich zwei Gratisleichen zu überlassen. (Sdgledgte Steuereingänge.) Am Monate Oktober sind bei den städtischen Kassen eingegangen : Staatssteiern 621.770 k 26 h, Kommunalsteuerzuschlag, Hauszintfrenzer u. f. m.,291.660 k 60 h, Wegsteuer 12.284 k 16 h, Kam­mergebühren 4837 k 95 h, Kranfenverpflegssteuer 27.020 k 65 h, zusammen 957.573 k 62 h, d. i. um 562.312 k 41 h weniger, als im Oktober vorigen Jahres. (Zeichenbegängniß.) Heute Nachmittags wurde mit militäri­­schem Bonpe und unter großer Theilnahme von Leidtragenden der Fön. ungarische Honved-General-Auditor D. R. Herr Wierander v. Wieparos zu Grabe getragen. Ein Bataillon des Infanterie-Regimentz Nr. 6 bildete den Leichenfonduft.. Die Truppen leisteten auf dem Franz Ssofefe Blaß die Ehrenbezeigung und gaben eine Decharge ab. Die Beilegung des Leichnam erfolgte im Ofner Militär-Friedhofe. (Sportflub­ und N Rettungsgesellschaft) Vor Kurzem hat sich der Ungarische N Radfahrerk­lub, dessen Präsident Graf Stefan Bethlen gemeten, aufgelöst. In der legten Generalversammlung wurde nun beschlossen, das übrig gebliebene Vereinsvermögen im Betrage von 227 k 52h der Rettungs­gesellscchaft zusommen zu lassen. Weitern Vormittags übergab Graf Bethlen diese Summe persönlich dem Direktor der Gesell­­schaft, Dr. Aladár Kovács (Matinde) Die ‚Literarische Schule” der Oberreals­chule des V. Bezirks veranstaltet anläßlich des Namenstages des fün. Oberdirektors Karl Hofer am 3. November, um 10 Uhr vor­mittags eine geflossene Matinee. Der NReinertrag derselben ist dem Hilfeverein der Mnitalt und dem Hofer-Fond gewidmet. Das VBrogramm umißt einige hübische Piecen ; unter Anderem gelangt auf ein romantischer Schwanz von Albert Szántó „Istenek alkonya" zur Aufführung. — Aus demselben Anlasse veranstaltet die­ Bereinigung der früheren Zöglinge der staatlichen Oberrealschule des V. Bezirkes am 3. November, Abends 8 Uhr, im „Hotel Erz­herzog Stefan“ ein gemeinschaftliches Gouper. (Künstlerabend., Am 9. November findet im Festsaale des Vereins junger Kaufleute unter Mitwirkung der Schüler der Schauspieler-Akademie und des Herrn Julius Zilahi ein Künstler­­abend statt. Munfácsy-Denk­mal. Für das Michael Munfácsy- Denkmal sind bisher K 30.215.42 eingetroffen. Veiträge. Am 31. Oktober hielt Dr. Ladislaus Eber im Rahmen der Cyllen der populären Vorträge im Nattional­­museum einen Vortrag über die Urzeit der Kunst Von der älteren Steinzeit ausgehend, schilderte­ der Vortragende die Kunst der Urbewwohner Frankreichs, ihre Schnitereien auf Hwrc­hgemeiben, ihre Thongeräthe und dann ihre stylisich-symbolischen Darstellungen des Menschen. Später nahm die Thonindustrie einen großen Auf­­schmung und auch Spuren von Architektur lassen ss in dieser Periode nachweisen. Auf Die Grabkammern Nord- und Westeuropas übergehend, schilderte Dr. Eber deren Bauart und künstlerischen Schmud, V­orktufen der Kunst jener späteren Periode, die unter dem Namen der Bronzezeit bekannt it und mit der fi Redner in einem zweiten, am 9. November zu haltenden Vortrage noch näher befallen wird. — in der jüngsten Lisung der Ungarischen Bolta unwirthschaftlichen Gesellschaft smah Karl Rózía über den Werth und die Bedeutung der sogenannten Ginschienen­­bahn, deren Baukosten (6000—8000 Kronen per Kilometer) außer­­ordentlich niedrig sind und die daher in volfsmirthlschaftlicher Hinsicht größte Beachtung verdienen, umso mehr, als ihre Anwendung eine äußerst vielseitige it. Der interessante Vortrag fesfelte die Aufmerk­­samkeit des zahlreichen Wublistums, das dem V­ortragenden für seine Ausführungen Beifall zollte. — Der Sc­hriftsteller Adalbert Yan­t­­ihomitsch hält am Montag, 4. November, im Lokale der „Neuen Kirche“ (IX. Anezitäeuteza 8) um 7% Uhr Abends seinen zehnten Vortrag über die F­rauenfrage, zu dem Gäste gern gesehen sind. · · (Ungarische isr.literarische Gesellschaft.) Am 5.November wird im Prunksaale der Pesterisz-Religions­­gemeinde(Sip­utcza)eine Vorlesesitzung stattfinden.Es werden Vor­­träge halten:Dx-Samuel Krauß über den,,ersten Renegaten«« und Dr.Adoln garüber,,ein altes Tagebuch«. (Stenographie-Fachkurs­)Der»Verein junger Kaufleute«eröffnet im Rahmen seines Handelsfachku­rses am 5.No­­vember einen Stenographie-Fachkurs­­­­­(Kaufmännischer­ Abendkurs.)Im kau­fmänn­i­­schen Abendfachkurse des Vereinszu Verbreitung kaufmännischer Fachkenntnisse finden noch einige Hörer Ab­nahme.Einschreibungen können im Vereinssekretariate(Vl.,Esengeryiutcza45)erfolgen­­(A116 dem Orthon­)Am 9.November um 3 Uhr Nachmittags findet eine außerordentliche Generalversammlung statt, deren Gegenstände­ sein werden:1-Eröffnungsrede des Präsidenten- 2. Abänderung der Statuten. 3. Wahl eines Vizepräsidenten. Ftanzstädter Bürgerflub.­ Am Donnerstag, 7. November, wird um 6%, Uhr Abends im Brunfsaale des Klubs (IX. Bezirk, Baläes­ter Nr. 14, II. Stob) eine außerordentliche Generalversammlung stattfinden, deren Gegenstände sein werden : 1. die Bewegung der dur­che Demission Ludwig Tolnay's valant gewordenen Stelle des Alterzpräsidenten ; 2. ein Antrag des Ausschusses bezüglich der Modifizirung der Statuten und 3. früher angemeldete Anträge. (Evangelischer Gottesdienst A. RK.) findet am ersten Sonntage jeden Monat­ und am ersten Weihnachtstage in der Schule auf dem Kapellenplage (X. Bezirk) statt. (Englischer Gottesdienst) findet am Sonntag um 11­ Uhr Vormittags in der Kirche der heutigen reformirten Siltalgemeinde in der Mondgasse statt. Bei dieser Gelegenheit wird ev. G. B. Wallace aus Schottland die Predigt halten.­­Ferner. Heute Mittags sind die dem Julius rau gehörigen Eiskammern auf der Hungariastraße Nr. 35 durch Feuer, in welches gelegt zu sein scheint, zerstört worden. Der Brandschaden beziffert sich mit etwa 3000 Kronen. — Gestern Abends entstand in dem Geschäfte des Tapezierers Josef Wagner (Rigögafse Nr. 4) ein Feuer, welches an fertigem Mobiliar ziemlich bedeutenden Schaden verursachte. (Einbruchsdiebstahl.) Heute Nachts wurde bei dem Sumelsee Mathias Schlesinger (Theresienring Nr. 3) ein­­gebrochen. Die unbekannten Thäter entsendeten 52 Gold- und Silberringe im Werthe von 600 Kronen. (Unfall eines Kindes) Heute wurde in der Sigmun­dgasse der fünfjährige Knabe 3sidor Steinis von einem Mieterwagen überfahren und fchwer verlegt. Der schuldtragende K­utscher Anton Binte mird zur Verantwortung gezogen werden. (Lebensmüde.) Die sechzehnjährige Fabrik­arbeiterin Marie Bornyil trank gestern in ihrer Wohnung, Barzagaise Nr. 25, eine L­augensteinlösung und­ wurde schwer verlegt ins Rohusspital befördert. Das Motiv der That it unbekannt. Mühlenbrand­ Aus Tiga-Füred wird uns berigtet: Die hiesige Slamm’sche Dampfmühle it gestern Nachts total niedergebrannt. Der Schaden beträgt 120.000 bis 150.000 Kronen. Blog das Mühlengebäude und die Einrichtung waren versichert. (Sın Dbergespan der nicht jubilirt) Aus Gro­ß-Becäterei meldet unser Berichterstatter: Im Toron­­täler Komitat wurde in der legten Woche eine Bewegung eingeleitet, um die zehnte abreimende Der­ Amtsthätigkeit des Obergespans Eugen Rónay festlich zu begehen. Der Obergespan, der hievon Kenntniß erhielt, richtete an den P­räsidenten des Jubiläums-Komites Sparkasfedirektor Géza Steiniger ein Schreiben mit dem Er­­fuchen, in Anbetracht der traurigen wirthcchaftigen Verhältnisse, der Stagnation des Gewerbes und Handels von der Veranstaltung von Jubiläumsfeierlichleiten Abstand zu nehmen. (Ein Bauerndrama) Aus E360Hr (Weißen­­burger Komitat) wird uns vom 1. November gemeldet: Der Land­­mann Fra­n­zur­of jun. lebte schon seit Monaten getrennt von seiner jungen Frau. Heute, als die Frau sich auf das Feld begab, lauerte ihr Szurof auf und als das nichtsahnende Weib näher kam, fob er zweimal aus einem Revolver auf sie. Die Frau fand fehmwer getroffen zusammen. Szurof ging­­ hierauf in seine Wohnung und erschoß sich selbst. Die Wunde der Frau ist eine lebensgefährliche­ Opationen.­ Man schreibt uns aus Stuhlmeißen­­burg: Der Professorenkörper der briefigen Staats-Oberrealsqule beschloß in seiner heute stattgehabten Konferenz, den Staatssekretär im Kulturs- und Unterrichtministerium Dr. Michael Zjilin ging aus Anlaß des Jubiläums seiner vierzigjährigen Dienstzeit, ferner den Sektionsrath in demselben Ministerium Dr. Edmund Boncz, der jüngst mit der Zeitung der Mittelschulsektion betraut wurde, in Begrüßungsadressen zu beglücmünschen. (Befíter Komitat) Die Mandate der Hälfte aller Mit­­glieder Des Munizipal-Ausschusses des Weiter Komitats laufen Mitte November ab. Diese Mitglieder­­ müssen dann aus dem Auzichusfe austreten. Die Neuwahlen erfolgen am 13. November. (Sinverunglücter Fodey. Sodey BPrudames, der beim jüngsten Rennen in Wien gestürzt war, ist — wie man uns aus Wien berichtet — heute Vormittags seinen Verlegungen erlegen. Sagdunglüd­ Aus Moor wird berichtet: Im Dobojer Weingarten des D­berstuhlrichters Alexander Kovács befanden sich die Wildheger Alexander Kran und Yosef Ben­ 388 auf dem Anstande auf Wildschmeine. Krauß entfernte sich später von seinem Stande. Benzes, der im Dunkeln sich etwas regen sah und glaubte, er sei irgend­ein Wild, feuerte sein Gewehr ab, traf aber unglücklicherweise ‚den Krauß, der in den Kopf ge­­troffen todt zusammenbrach. Die Untersuchung wurde unverzüglich eingeleitet. Krauß hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern. (Defraudation) Aus Krakau mir­­ berichtet: Der Steueramts-Adjunkt Smoczyno3fi hat aus der ihm anver­­trauten Stempelfaste 10.000 k veruntreut und ist seit Mittwoch nit aufzufinden. «­« ·(Wetterprognose der königlich ungarisschen Reichsanstalt für Meteorologie und Erds­magnetismus.)Keine wesentlicheAenderung zu erwarten.­­ Mittagstemperatur: + 9:00 E, Raufet Klassenlose im Bantharife Cufács Vilmos Budapest, V., Badgasse 10. Ein ganzes a 12 Kr., "a a 6 Kr., 443 $r. gegen vorherige Einsendung des Betrages, event. Nachnahme. EChte Jaegermäjde und Rame elhaar-Deden EEE bei Brof. Jaeger u. Co., IV., Waituergajfe 1 (neben Galderoni). :heater für Heute: Nationaltheater: „Az ember tragédiája". — KRöniglih ungarijdes Opern­­baus: „Tell Vilmos". — Feftungstbheater: „A meg­­boldogult". — 2uftfpieltheater: „A nevezetes kastély". — Boltstheater: „A molnár és gyermeke". — Magyar Szinház: „A svihäkok*. — Sonmmertheaterim Stadt mwäldchen: „A molnár és gyermeke*. — Urania-Theater: "Monte-Carlo és a Riviera‘. — Kisfaludy- Theater: „A molnár és gyermeke", «»» — . + Gerichtshnlle. _Abgeändertes Todesurtheil. Am 4. Feber 1900 wurde auf die Gattin des Richters Blasius Horváth in Halmaj durch das offene Senster geschaffen. Die arme Frau, die Mutter von 9 lebenden Kindern war, brachte, tödtlich getroffen, ein todtes Kind zur Welt und starb selbst gleich darauf. Auf ihrem Sterbebette gab’ sie ihrem verz­weifelten Gatten gegenüber dem verdachte Ausdrud, daß­ ihr­­ einstmaliger abgemietener Freier Zoff Szab­ín den Schuß auf sie abgefeuert habe. Szalöfy wurde verhaftet, doch mußte er, da seine Schuldbemweife gegen ihn vorlagen, wieder in Freiheit gejegt werden. Nach einem halben Jahre meldete die Schwiegermutter Horváth a, daß ihr eigener Schwiegersohn der Mörder sei. Ihre Enkelin habe Horváth unmittelbar vor dem Schiffe im Hofe gesehen. Horváth wurde verhaftet; anfangs leugnete er, später gestand er jedoch seine That ein. Er erzählte, daß seine Geliebte, die Witwe Prezensky ihn überredet habe, er möge sich zum Witwer machen. Von ihr habe er auch die Pistole erhalten, mit der er­ seine Frau einlioß. Das Gesc­mornengericht in Grlau verurtheilte Blasius Horndäth wegen Mordes zum Tode durch den Strang. Gegen die Witwe Prezenpig wurde, da seinerlei Schuldbeweiß gegen sie vorlag, Das weitere Verfahren eingestellt.. Der­­ Verurtheilte meldete die Nichtigkeits-­­Beschwerde an, über welche heute die­sön. Kurie entschied. Die Anklage vertrat Kronanwalt-Substitut Dr. Sidor B­au­m­g­arten, als Bertheidiger, fungirte Dr. Edmund Weiß. Die­­ Eön. Kurie änderte das erstinstanzliche Urtheil ab und feste unter Anmendung des $ 92 © t.-.­B. die Strafe mit 15 Jahren Zuchthaus fit. Der ermordete Wucherer. Der Landmann Dominik Dózsa in Körösfő, der sich mit Geldgeschäften zu befassen pflegte, fragte zwei seiner größten Schuldner, Baslilie Tordai und Manillon Bodär, ein. Diese lauerten ihrem Gläubiger am 18. April b. 3. in einem Wäldchen auf und erschlugen ihn dort mit Knütteln. Der Klausenburger Schmurgerichtshof verurtheilte Tordai wegen Mordes zu lebenslänglichem, Podär zu zwölf Jahren Zuchthaus. Die Verurtheilten meldeten die Nichtigkeitsbeschwerde an, welche heute von der fünf Kurie verworfen wurde. . " ‚Telegramme des „Beer Lloyd“, München, 2. Novem­ber. Der Polizeibericht meldet: Gestern Abends feuerte ein Unbekannter vor Beginn des Konzerts im Odeon- Saale am Fuße der zu dem Saale führenden großen Treppe vier Schüsse auf das Publik­um ab Ein Billeteur wurde lebensgefährlich, zwei wurden leicht verlegt. Der Thäter erfchob sic­h hierauf. Die polizeilichen Nachforschungen ergaben, daß der Thäter mit dem Bildhauergehilfen Hoffmann aus Neustadt (Baden) identish it. Die bei ihm aufgefundenen Rapiere befunden anarchistische Wahnideen Paris, 2. November. Orig.-Telegr) Für Signora Foldi, die Tochter Don Carlos, die sich von einem italienischen Maler entführen ließ und die­set in äußerster Nothlage lebt, überdies Schwer erkrankt ist, wird an die öffentliche Milds­­­tbätigkeit appellirt. « .««. Paris, 2. November. Die „Agence Havas" meldet aus: Djibut: Die italienischen Behörden in Aflab ordneten eine Razzia auf die Schafheerden der Danalıl3 an. Der Sultan von Nahaita hat sich auf französisches Territorium geflüchtet und i­­­it zurückgekehrt, trog dem das Vieh wieder zurückgegeben wurde. London, 2. November. In England und Wales haben gestern­de Gemeinderathbsmahlen stattgefunden. Bisher liegt das Ergebniß von 130 Wahlen vor. In vielen Orten­ trugen die Wahlen feinen politischen Charakter, in den Orten aber, wo politische Sinteressen in Frage kommen, gewannen die Liberalen 54, die Konfervativen 28, die Arbeiterpartei 11 Diandate. London-2.November.,,Daily Mail««meldet aus Buenos­ Ayres vom Gestrigen:Die argentinische Regierung ersuchte Chile,­­­den Bau von Stre­ßen im strittigen Gebiet der Cordileren­­ einzus­­tellen,da widrigen Falles der argentinische Gesardhte Saum-go ver­­lassen würde. . Kopenhagen 2.November-Das russische Panzerschiff ,,Piereswjet««,welches gestern Früh am nördlichen Ende der­ Insel Langeland auf Grund gerathen war,ist heute Früh wieder flottgemacht worden und setzte die Fahrt in nördlichek Richss­tung fort. , —« —­­Melbourne, 1. November. Die geieggebende Versammlung lehnte nach siebenundz­wanzigstündiger Berathung den Antrag des Führers der Opposition Reid ab, wanach der Regierung wegen Einbringung der neuen Zoll­tarifentwürfe3 das Mißtrauen ausgesprochen werden sollte. Plymouth, 2. November. Sieben Gefangene de hiesigen Gefängnisses versuchten geltern auszubrechen. 6 wurde auf sie get­roffen, wobei rege Gefangene verwundet und jeder eingebracht wurden. Ginem gelang es zu entkommen- Oesterreich. Prag, 2. November. Orig-Telegr) „Narodni Lifty“ und „Hlas Naroda“ greifen den Minister-Präsidenten Koerber in der heftigsten Weise an. Sein Kabinet sei kein neutrales, sondern ein deutsches. Er verspreche immer unwirthschaftliche Vortheile und glaube, die Ausführung werde so lange Zeit in Anspruch nehmen, daß die Grechen inz­wischen ihre wichtigsten Bostulate vergessen. Das Verhältniß zwischen den Gzechen und dem Minister-präsidenten habe sich zugefasst. Nicht einmal die vom Kaiser versprochene Kunstgalerie sei errichtet worden. Der „Bolit­f” wird von konservativer Seite versichert, daß die Krisis unverändert fortbestehe und daß es gleichgiltig sei, ob man sie mit dem Namen einer Koerber-Krise oder als Krise überhaupt bezeichne. « Wien,2.November.Heute begannekt die Verhandlungen des Ges­ammt-Parteitages der Sozialdemokra­ti­e« in Oesterreich.Die sozialdemokratische Partei Deutschlands ist durch den Reichstags-Abgeordneten Bebel,den bech­i­schen Landtags-Abgeordneten Erhardt und den Redakteur Ei"s"n­er aus Berlin vertreten.Popp(Wien)eröffnet den Parteitag, worauf die Wahl des Bureaus vorgenommen wurde,in welches je ein Deutscher, ein Czeche, ein Pole, ein Autichene, ein Südflane und ein Italiener berufen wurden. Sodann wurde in die meritorischen Berathungen eingegangen. 4 -

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