Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1902 (Jahrgang 49, nr. 26-48)

1902-02-01 / nr. 26

" s » ,«.s-« « »Is- irr-tag, 1.gjeber., Goldsickt inzwischen i1·r simples Eistx verwandelt hatte­»Jedenfalls scheint der Betzijaer els­ ganz-geschickter Eskampteur zu sein. Der vor einigen Tagen in Paris verhaftete Direktor der Trebertrocknu­­gs-Gesellschaft,Adolf Schmidt,besaß«1nWeh·l- Das Abgeordnetenhaus Verhandelte hextrem nach Vornahme verschieden­er Wahlen die Vorlagen über dia Partikulirkxing der mit England und Ru­mänien­ geschlossenen Auslieferungsverträge. Seitecm der Opposition I beanstandete Eu­gen Molnár bei der ersten der beiden Vorlagen,daß diese Verträge im­t Nam­en Oesterreichs Ungarns abgeschlossen wurden,und beantragte,die Vorlage mnöge zurückgezogen­,und die Regierung solle angewiesen werden, die Konventionen selbstständig mit den betreffen­den­ Staaten­­ abzuschließen.Minister Plöß anerkannte nth daßin das­ Recht hätten,dies in diesen­"Falle zixth 1111, da es sich nicht um eine gemeinsame Angelegenheit handelt, »besonderen Vertrag zu schließen, als«ein,da die besonderen Interessen Ungarns auch in dem gemein­­­sam abgeschlossen­ex­ Vertrage gewahrt­ werde 11 u 11d die diplom­atischen nghandltxngets ohnehin von demselben Organeungarns und Oesterreichs gepflogen werde11,sei es unnöthig seitens u­ngarn seinen Dasmes lehntedetm auch den Peschlußantrag Molnär’s ab.Mit dem­ Mitgliedertn der Unabhängigkeitss j Partei stim­mte auch Våzsonyi,wenn er auch nicht mehr in ihrer­ Mitte sondern auf dem Sitze saß,den ihm die Quästur schon zu,­Begin­n dieses Reichstages zwischen der heute schwach vertretenen Volkspartei und der liberalen Partei eingeräumt hatte.Trotz dieses Beschlusses wiederholte Molnär sein­en Antrag auch bei der Vorlage über die Inartikulirung des mit Rumänien abgeschlossenen Vertrages, wodurch er über diesen Gegenstand eine Debatte provozirte, an melcher Alerander Simonyi-Semadam, Ladislaus Rättay, Hoff Madarak und SomaPBifontaitkeil nahmen. Justizministeer BIó B und Referent $ifekus wider­legten die von den genannten Abgeordneten erhobenen staats- und strafrechtlichen Einwendungen, worauf auch der zweite Beschlußantrag Mo­ln­á­rs abgelehnt und die Vorlage angenommen wurde. Wegen vorgerückter Zeit wurde hierauf ‚die Verhandlung der Berichte des Rechnungsrevisiong- und des Bibliotheks-Ausschusses auf Montag’ vertagt, da Minister He­g­ed ü 8 noch die Interpellation des Barons Solymossy in Angelegenheit der Verschärfung des Gefetes über das Sammeln von Bestellungen zu beantworten hatte. Der Minister hat wohl Kenntni von einzelnen Mißbräuchen, doch wird noch mehr über die übertriebene Strenge einzelner Behörden geklagt. Er verfolgt diese Dinge mit Aufmerksamkeit, sammelt Die Daten und wird, wenn er sich als nochmwendig ermeisen sollte. Die erforderlichen Verfügungen treffen. Seht sei Dies noch verfrüht. Der I­nterpellant wie das Haus nahn­en die Antwort zur Kenntnig, womit die Sigung um 24 Uhr zu Ende war. Den Detailbsript tragen­ wir im Morgenblatte nach. Der Unterrichts: Ausschuß des Abgeordneten: Hauses hielt heute Mittags unter dem Präsidium des Abgeordneten Albert Berzeviczy "eine Eagung, welcher auch Kultus- und Unterrichtsminister Julius Wlassies anmahnte Der Ausschuß wählte zum‘ Referenten der­ beiden Berichte des Ministers, bezüglich des Pensionsfonds der Lehrer und des Landes-Pensionsfonds einhellig den Schriftführer des Ausschusses Paul Szötz­. Das Kapolnaer Abgeordneten-Mandat. Heute Nachmittags 2 Uhr wurde im ersten Wahlanfechtungs­­senate der­­ fen. Kurie der Beschluß publizier, D demgemäß in Angelegenheit des­ durch Petition angefochtenen K­applnaer Abgeord­­neten-Mandat, die Untersuchung Sowohl Hinsichtlich der­­ Bestechung mit Geld, als auch der Bemirthung mit Speise und Tanz angeordnet wird. Mit der Untersuchung wird Die Budapester Zorn. Tafel betraut und werden Güterdirektor Johann Samarja senior, die Gastwirthe und andere Zeugen zu vernehmen sein. «­­ Ungesneuigkeiten. Von der Hofgeistl­chkeit­ Se Majestät hat den Hoflaplan Dr. Franz Ryalin­ zum Oberhoffaplan und Hofzeremoniär, den Priester und Studienpräfekten am erzbischöflichen Seminar zu Gran, Ferdinand Rott zum Hofkaplan, dann den Kooperator an der Botivfirche in Wien, Tran­­nichberger, zum Schloßfaplan in Schönbrunn ernannt und dem­­ Propstpfarrer in Wiener-Neustadt, Dr. Karl Schnabl, tatfrei den Titel eines Hofkaplans verliehen. Auszeichnung. Le Majestät hat dem­ Graeditor bei der Buchhaltung der kroatisch-savonischen Landesregierung Stefan Dogan, in Anerkennung seiner­ vieljährigen eifrigen Dienste, das goldene Verdienstkreuz verliehen. 3 ági Fremde. Orden­ Ge. Majestät hat gestattet, daß der f. u. k. Bizeloniul Adolf 3amba­ur den fürstlic montenegrinischen Danilo-Orden III. Klasse annehmen und tragen Dürfe. Ernennungen. Per Kultus- und Unterrichtsminister h­at ernannt: den provisorischen ordentlichen Obergymnasial- Professsor Dr. Géza Szöc3 in Nagy-Szeben zum definitiven ordentlichen Professor, den Rechnungspraftitanten Oslar Utry zum Rechnungsoffizial, die umbesoldetn Rechnungspraftitanten Sodann Prim­il und Sofef Ropatitch zu besoldeten Rechnungs­­praftitanten und den diplomirten Lehrer Zavifa Stojanovitä zum ordentlichen Lehrer in Kovil-Szent-Ivan. Verlängerung des Einlösungstermins von Silber-Scheidemünze 5. W.) Der Finanzminister veröffentlicht eine Kundmachung, der zufolge der Termin der Ein­­lösung von Silber-Scheidemünze zu 20 kr, 10 fe. amd. 5 fr. um die Hälfte des Nennnwerthes bis auf Weiteres verlängert wurde.­­ (Anton Tibad +) Der Richter am Vermaltungs­­gerichtshofe, frühere Staatssekretär im­ Ministerium des innen Anton Tibad ist heute Nachts in seiner Wohnung im Kaiserbade gestorben. Tibad wurde vor zwei Tagen vom Schlage gerührt und lag seitden bemaßtlos, mitunter von Schmerzen gequält, auf seinem Lager. Der Badearzt Diether befand sich fast den ganzen Tag über an seiner Seite. Er wurde dem Patienten die sorgsamste Pflege zutheil, body vermochte ihn die Kunst, der Aerzte nicht mehr zu reiten. Für ihn bedeutete der Tod eine Erlösung von seinem qual­­vollen Leiden. An seinem Sterbelager hatte sie das Dienstpersonal des Bade-Etablissements versammelt. Der Leichnam wurde heute Früh in die Kapelle überführt, wo die Aufbahrung stattfand. Das Ber­gräbniß findet morgen um 3 Uhr Nachmittags von der Kapelle aus statt. — Ueber den Lebenslauf des Verstorbenen liegen die folgenden Daten vor: Anton Tibad wurde im Jahre 1843 in Kadicsfalna ge­­boren. Nach Vollendung seiner juridischen Studien wurde er in jenem Heimathstomitat zuerst zum Unterfiskal, später zum Obernotar und in weiterer Folge zum Vizegespan gewählt. 1873 wurde ihm für seinen Eifer, welchen er anläßlich der Cholera-Epidemie an den Tag gelegt, die königliche Anerkennung zutheil. 1875 wurde er vom Szekely-Udvarhelyer Bezirk in das Parlament entsendet. Er war es, der als Staatssekretär gemeinsam mit dem­ damaligen Minister des Innern Grafen Géza Teleti die ersten Verwaltungsreformvorlagen ausarbeitete, und, als es gleichzeitig mit dem­ Grafen Teleti seine Demission gab, wurde er vom Grafen Julius Szapáry mit der Ausarbeitung der Verwaltungsreformvorlagen betraut. Als Die frchenpolitischen Vorlagen auf die Tagesordnung gelangten, trat er mit vielen anderen Abgeordneten aus der Regierungspartei aus. Bei den nächsten Wahlen im Jahre 1896 wurde Tichad mit dem Programme der Nationalpartei in den Reichstag gewählt, mit welcher er wieder in die liberale Partei eintrat, zu deren hervorragendsten Mitgliedern er zählte. Im Jahre 1900 wurde er zum Richter am Vermaltungsgerichtshofe ernannt, zu dessen Bierden er gehörte. Die Michael- Zidysche Ausstellung im Nemzeti Szalon­ welche von morgen angefangen , dem großen Publikum zugänglich sein wird, konnte heute von den Vertretern der Presse besichtigt werden. Es war gewiß eine aus­­gezeichnete­dee des rührigen Direktors des Nemzeti Szalon, Ludwig Graft, eine Kollektiv-Ausstellung der Werke unseres großen Landsmannes zu arrangiren, der fern von uns seit Jahrzehnten in Petersburg am Hofe des Czars lebt. Gleichsam als eine Vorfeier zi. Zichy’s 75. Geburtstag kann die gegenwärtige Ausstellung betrachtet werden. Direktor Ernst hat mit großem Gescid Werke des Meisters au­s­ verschiedenen Perioden zusammengebracht und der Sekretär des Tskemzch­vzannik NikuluuvsküzsuduczudscsnschV ZukupssiRketZ Ausstellung einen gediegen gearbeiteten desfriptiven Katalog "verfaßt, für welchen ihm Ledermann, der mit "den Werken Zichy'S näher be­­kannt werden will, zu aufrichtigem Dank verpflichtet sein wird. Die Ausstellung umfaßt im Ganzen SO Nummern. Die Werke sind in cronologischer Weise geordnet, im Vorraume sehen mir Gemälde aus Zicin’s Jugendzeit, wo er bei Waldmüller in Wien arbeitete. In den übrigen Sälen sind dann Gemälde und Zeichnungen neben­einander. Wir erwähnen hier nur einige Werke des Meisters und kommen bdemnächst auf die Ausstellung noch näher zwüd. Von großen Gemälden seien genannt: „Die moderne ‚Sirene”, „Tallende Sterne”, „Die Wirkung des Weines”, „Faune und Bachkantinen“, „Die Waffen des Dämon“, ferner die­ „Geisterstunde‘, Die Kraft Bichy's Liegt nict im Kolorit, sondern in der Zeichnung. Die gegen­­r­ärtige Ausstellung it sehr reich an Zeichnungen, welche in vollem Maße das Genie 319983 verrathen. Besonders schön sind die von der ungarischen Zandes-Bildergalerie geliehenen Zeignungen zu den Balladen NArany’s, ferner die farbigen Amorettensfizzen­ von Inter­­esse, sind die Entwürfe zu dem­ Bilde „Königin Elisaberg an der Bahre Franz Deal’s“. Ganz meisterhaft ist ein farbiger Karton mit der Darstellung der Herenkirche, sehr pflant zwei Zeichnungen aus der Kollektion eines kunftliebenden Arztes. Ga I (Das­ Befinden. Bird om) Die­ Berliner „Klinische Wochenschrift“ s­reibt über Bir­d om: Nach dem be­­friedigenden Beruuche, den­­ Patienten täglich einige Stunden im Stuhle verbringen zu lassen, ist wiederum eine Depression der körper­­lichen und geistigen Kräfte eingetreten. Der Patient hat Schmerzen in der linken Brustseite. Der Kräftezustand ist Schmanzend­­et Militär-Stiftungen­ Im Verordnungsblatte für das 1. u. T. Heer ist ein bei der Stiftung des Ober-K­riegsfonmilsärs Franz Hübler in Erledigung gelangter Blat­t mit jährlichen 420 Kronen zur Ausschreibung gelangt. Hierauf haben­­ mittellose, steirende männliche Waffen nad Miliär-Administrationsbeamten Anspruch. Die Mittellosigkeitszeugnisse, Studienrrahmreife, Zaurf­­(Geburts-)Scheine der Bewerber und Todienscheine der Vüter Der­selben sind mit den bezüglichen Gesuchen an die militärische Evidenz­­behörde einzusenden. Weiter wurde bei der I. Stiftung des Jakob v. Schellenburg ein Plat mit jährlichen 203 Kronen 88 Heller ausgeschrieben. Hierauf haben Dürftige, aus Krain gebürtige Offizier de Witwen, deren Gatten in Kriegsdiensten­ gestorben sind, Anspruc. Derlei Witwen haben ihre Gerude mit dem Transheine, Armuthz­­zenaniffe und dem Todtenscheine ihrer­ Gatten zu­ instruiren und­ an die betreffende Gpidenzbehörde zu adressiren. Haush­altungs­ Aufstellung.­ In den Loyalitäten des Ungarischen Haushaltungs-Schulvereins (Rottenbillergasse Nr. 15) wourde heute Vormittags eine interessante und höchst appetitliche Aus­stellung eröffnet: Die jungen Damen, denen in dieser Schule Gelegen­­heit geboten wird, sich alle Künste anzueignen, die in einem Haus»­halte unumgänglich nothmendig­ sind, gaben­ mit dieser Ausstellung eine vorzügliche Probe ihres Könnens.ı Die "Exposition, " welche von der Präsidentin des Vereins, Frau Baronin Ernst Daniel, öffnet wurde, macht der Schule und ihren Zöglingen alle Ehre. Da sieht man in einem Saale vor Allem verschiedene weibliche Handarbeiten ;­ Weißwäsche, Bloufen,­­Hauskleider und Ballkostü­me, geschmahvolle und nette Dinge, die durchwegs von den Züglingen der­ Schule angefertigt wurden. In einem anderen Saale sind Werke der edlen Kochkunst ausgestellt. Das it eine Grposition, die jeden Seinfchmeder in Entzüden verlegen muß. Auf einem riesigen Tische sieht man Torten, Zudergebäc, tunftvoll bereitete Fische, Hummern und See, frechse Heineren Kalibers, Hafenbraten, Qungenbraten, ja selbstfchiedere, dicke Bratwürste, kurz ein Stillleben, das , Einem den Mund muffern macht. Ein großer Glasfasten ist mit Dunstobst und Gemüse­­konserven gefüllt, "auf einem kleineren Tische sind Liqueure aus­getieft, ja sogar von den Zöglingen erzeugte Hausreife­n­ in­ der Ausstellung zu sehen. Den ganzen Vormittag über mal die Erpo­­-Aitton- 10 .starf besucht, daß man sich im den Salen faum fortbeiwegen konnte. Die jungen Damen, die reizende Eichentortüme trugen, empfingen­­ ihre Gäste in der liebenswürdigsten Weise und­ nahmen das Lob und die Anerkennung aller Besucher mit begreiflicher Freude entgegen. Damit die Gäste, angesichts der herrlichen Dinge, die da erpank­t,­ waren, feine Tantalusqualen zu erleiden hatten, servirten die Damen bereitwilligit Liquenie und Bädereien. An der Aus­stellung betheiligten sich die Damen: Irma Wilp, Luezi Demel, Sylvia Lányi, Emilia Langer, Gizi Kurz, Gisela Horváth, Mangot Todor, Gtella Teißinger, Marissa Beyer, Louise Tauber, Isa Sallay, Ilona einer, Elly Alpár, Ella Almásy, Mädi Knuth, Anna Abel, Ella Töttösfy, Borista Bebe, Sari Herzfeld, Olga Nagy. Die Ausstellung bleibt bis Nachmittags 5 Uhr geöffnet. (Zur Verpachtung des Volkstheater,) „Orth. Ort.“ meldet: In Verbindung mit der Verpachtung des Volkstheaters is wiederholt die­ Nachricht aufgetaucht, als ob ein Erzherzog der geheime Kompagnon eines der Bewerber műre und auf diese Art mit seinem Kapital hinter­ dem Bewerber stünde. Diese Rachricht­et eine vollständig aus­ der­ Luft gegriffene grundlose Er- Dichtung. Bewegung­­ unter den staatlichen Neli­­gionsprofessoren.­ Die Religionsprofessoren an den staat­­lichen­ Mittelschulen haben eine DBemwegung zur «Beseitigung der zwoischen ihrem und den Gehalte, der f. Mittelfehul-professoren zu ihren Ungunsten bestehenden Differenz initiiert. In dieser Angelegen­­heit überreichte gestern eine Deputation der Religionsprofessoren unter der Führung Gerd Buday's dem Kultus- und Unterrichts­­minster Wlajfie 3 ein grümdlich motivirtes Memorandum.‘ Der­­ Minister versprach, die Wünsche der Religionsprofessoren mehlmollend in Erwägung zu ziehen. Die Deputation machte sodann noch beim Ministerialraid Emanuel DM­a­bá­d, sowie den Sektionsräthen Abt Árpád Barady, Edmund Boncz und Jol Hoffmann ihre Aufwartung und empfing überall die Zusicherung, Daß die Ge­­nannten das Gesuch befürworten werden. (Zum Brande der Gouicordia-Mühle.) Der Magistrat hat Necherchen nach den Hinterbliebenen der beim Brande der Soncordia-M­ühle verunglücten Feuermehrmänner angestellt, um für die Ansprusbereghtigten nach Thunlichkeit sorgen zu körnen. 63­rönrde erui­t, daß. einer der ver unglücten, Der Feuerwehrmann Herczeg eine Gattin hinterlassen habe, in welcher sich­min. die Stadtbehörde annehmen wird. Das andere Opfer hinterließ seine legitimen Angehörigen; der Berunglücte lebte mit einer­ Frau seit Jahren in gemeinschaftlichem Haushalte. (Spenden) AS Kranzablösung für weiland Herrn Sosef Roffenberg sind uns zugegangen: von Gigmund Herz­­felder und Fran 100 k für das K­. Mäochen-Waisenhaus ; von Frau Camilla Levy 50 k und von Leo Loräant 30 k für die SFerienkolonien ; für meiland Herrn Theodor Herzl: von P­rofessor Dr. Herezel und Frau 60 für den Zandes- Kinderschußverein ; von Smerid v. Sonnenberg 50 k für das i­. Mädchen-Waisenhaus ; für meiland Frau Mlerander Seligmann; von Dr. Marzell Glaser und Frau 20 k für den Verein „Gyermekbarät“ ; ferner erhielten mit von Feh­r 3ädor als Grpertengebühr 10 k fü­r den Zandes-Rinderfigugverein. Budapester Arbe­itsvermittlungs-Institut.­ Laut dem dies­wöchentlichen Wusmeife suchen 7067 Arbeiter der verschiedensten Branche Beschäftigung. Gesucht werden für hier und die Provinz: 7 Drechsler, 5 Böttcher, 7 Wagner, 2 Leßer, 2 Gerber, 1 Rin­dner 2c. Nähere Auskunft wird im Institut (VI. Bezirk, Loiessring 36) entheilt. ( Todesfälle) Heute ist hier Frau Emma Selig­mann geb. Neuschloß nach Langem schweren Siechthum im Alter von 65 Jahren gestorben. Jn Der Verstorbenen, einer edlen­ Frau, betrauern Herr Alexander Seligmann, Chef des Speditionshauses Ullmann a. Seligmann, seine Gattin, Herr Imre Seligmann und Frau Julius Wiener geb. Seligmann ihre Mutter und eine aus­­gebreitete Verwandtschaft ihr­ allverehrtes Mitglied. — Sun Debre­­czen starb am 30. b. M. um­ 70­ Uhr Früh Frau Emanuel von geb. Charlotte Bajch im 50. Lebensjahre. Das Begräbnis hat heute unter großer Theilnahme stattgefunden. Das Arbeiter-Rasino des hauptstädt:­chen V. Bezirk) veranstaltet morgen, Sonntag, um 5­0 Uhr eine D Vorlesung mit reichhaltigem Programm. Den Vorträgen folgt ein Tanzk­änzchen. Bermißte Bersonen­ Die Budapester Oberstadt­­hauptmannschaft furrentirt folgende Bersonen, die seit einiger Zeit abgängig ud: Witwe Frau Josef Bar­ró geb. Natalie Barna, 78 ° Sabre, Garangalie Nr. 35, Therese Drerler,.. 39 Sabre, Fabriksarbeiterin, Szepvölgygafle Nr. 5301, und Paul Bali, 31 Sabre, Taglöhner, Tölöigigaile Nr. 1/a. (Eisen anstatt Goldes.) Ein Juwelier in Kron- Stadt wurde, wie telegraphisch berichtet wird, von einem angeblichen Budapester Goldarbeiter Namens. Weiß um mehrere Tausend Kronen geschädigt- Weiß hatte eine größere Partie Gold­ und Silberwaaren gekauft und die Rehmung mit einer Goldbarre bezahlt; nachträglich, als der Käufer bereits außer Sicht war, machte der Sumelier die Wahrnehmung, daß das in einem Südden verwahrte (Wirfall.) Der 17jährige To­chtergehilfe Sofet Majlauer unterhielt sich heute Vormittag damit, dass er in der Nähe des Margitipita­­ auf­ einem Standschlitten eine absichifige Berglehne hinabfuhr. In­­ Folge der schlechten Steuerung des Schlitten stieß dieser an einen Lampenständer mit solcher Gewalt an, daß Der junge Hann in weiten­ Bogen aus dem Schlitten zu Boden flog Hieber den rechten Fuß brach. Der Berunglückte wurde ins Margit­spital befördert. W­arnung vor einem Sc­hmindler.­ Ein festerer Zeit wurden­ mehrere hauptstädtische Nerzte von einem­ bisher un­­bekannten jungen Manne: bestohlen, Der zu­ einer Zeit, wo, wie er raußte, die Aerzte vom­ Hause abwesend waren, in ihren Wohnungen vorsprach und­ von der Hausfrau oder dem Dienstpersonal die Er­­laubniß erbat,­­Dem­ Ärzte eine Schriftliche Mittheilung machen zu­ dürfen, zu welchen Behufe er in das Ordinationszimmer geführt zu werden verlangte. Das sichere Benehmen des mit einer­­ gemillen­ Eleganz auftretenden" Besu­ches "erweckte seinen Berdacht, in Folge Deffen seinem Muniche ohneseiters entsprochen wurde. Nachdem er einige­ geilen auf das Papier geworfen hatte, entfernte sich der Fremde. Erst zu spät entdeckte man den Abgang irgend eines Werthgegenstandes..., einer Uhr, eines­ chirurgischen Instrumentes, oder an­deiten alle eine Budes,­ Die der junge Mann, unbemerkt zu sichh, genom­men hatte. Die Polizei warnt vor dem Schwindler, "der im Betretungs­­falle dem nächsten Polizeiposten übergeben werden möge. (Zur morgigen Volksversammlung. Ober­­stadthauptmann Rudnay hat die seitens des Kaufmannes Andreas Nagy und Genossen im Namen­ der, Budapester Ddemokratischen­­ Organisationen ‚erfolgte Anmeldung einer, für­ den 2. o. M., Made mittags, in das­­ Gtablissement Somofiy (Königsgasse Nr. 71) eine Berufenen Bollsversammlung zur Kenntniß genommen. Die Tages­­ordnung ist folgende: 1. Verlegung der parlamentarischen Redefreiheit. 2. Vertrauensvotum für den Abgeordneten Dr. Wilhelm Bazsonyi. = Der Oberstadthauptmann hat jedoch die Einberufer verpflichtet, unter ihrer­­ eigenen Verantwortung dafür zu sorgen, daß die Theil­­nehmer an der Versammlung nach deren Schlup­ff sofort zerstreuen, da­ meder. Ansammlungen,­­ noch aber ein Abmarsch in geordneten Reihen gestattet­ werden. Beschuldigungen gegen einen Bürger­­meistter­ As Szabadka wird berichtet: An der geitrigen Generalversammlung des Munizipal-Ausschusses der Stadt Szabadka rief ein Antrag Lazar Lipozencsicza und Genossen große Erregung hervor. Sie beantragten nämlich, gegen den Bürgermeister Bazar Mamusics, der in einer vom Advokaten Sselir Mamusics veröffentlichten Flugschrift besguldigt wird, Vanflavismus zu treiben und gegen­ das Ungarthum zu agitiren,­­ das Disziplinarverfahren einzuleiten. Der Bürgermeister nahm in energischer Weise gegen Diese Ab­huldigungen Stellung und nannte Denjenigen einen fügner, der ihm jene Ausdrücke in den Mund legt, auf Grund Denen die Antrag» siell er die Anordnung­­ des Disziplinarverfahrens, verlangen. Diese Rede machte auf die Mitglieder der Generalversammlung großen Eindruck, so daß der Antrag­­ mit 169. gegen 58 Stimmen abgelehnt wurde. . Dieses Resultat wurde von der­ Majorität mit begeisterten Elsenrufen und Applaus begrübt. — Gegen den Magistratsrath Julius Safobesicz,­ Chef der Finanzsektion, wurde das Disziplinar­­verfahren eingeleitet. Blutiges Säbelduell. In Szabadka fand gestern.­wischen den Magistratsbeamten Albert Ritter v. Marton und Lulus Saktobesics eine blutiges Säbelduell statt; Marty erhielt­ eine fehmere Wunde am Ame. Ursache des Duells war ein M­ortstreit, der noch­ zwei­ andere Duelle zur Sorge haben wird. (Wetterprognose der königlich ungarischen Reichsanstalt für Meteorologie un­d­ Erd­­magnetismus.)Windiges,kühle Wetter zu erwarten,an vielen Stellen­ des Landes mit Schneefall— Mittagstempelhor: — 02 6. und: Theater für Beute: Nationaltheateren Jenese*. — Königlich .ungarisches DOpernhaus: hugonottäk“. — Lettungstheater: „A nö­ nralom*, Luftspielth­eater: „A Gyurkovics-länyok“. — Boltz­­theater: „Adam és Eva“. — Magyar Szinház: „Lotti ezredesei“. — Urania-Theater: „Nápoly“ Gerichtshalle, Erpressung. Im März 1900 schrieb der beschäftigungslose Privatbeamte Anton Cigeti, der kurz vorher bei der Klassenlotterie angestellt war, einen Wrtifel, in welchen­ er in heftigster­­ Weije gegen die Institution der Klaffenlotterie " 108309. Er behauptete Da, die ungarische Klaffenlotterie sei mit einem Kapitale von drei Millionen Kronen, gegründet worden, doc seien blos 1­, Millionen Kronen eingezahlt, der Neft aber Dem Baron Desider Bánfin zu Wahlziveden ü­bergeben worden. Die Bilanz werde alljährlich gefälscht und es gesßelte dies zur Irreführung und Schädigung des großen Publi­­kums. Ligeti übergab das Manuskript seinen Freunden, den gleichfalls beschäftigungslosen P­rivatbeamten Mlexander Brauner und Eugen Mezei, die sich damit zu dem Direktor der Klassenlotterie Philipp H­azaz begaben und diesem gegenüber das Griecinen des Artikels im , Hazánf"­ in Aussicht stellten, fall­ nicht mit ihnen ein Arrangement getroffen würde. Direktor Hazaz telephonik­e­n an Die Redaktion des , Hazánf" und diese viete ihm, die Betreffenden, Die von ihm für den Artikel Geld verlangen, der­ Polizei zu übergeben. Diesen Math befolgte auch Direktor Hazai und wurde in Folge dessen die trafgerichtliche Untersuchung gegen Ligeti, Brauner und Mezei wegen Erpreffung eingeleitet. Im Laufe der­ Vor­­erhebungen gestand Ligeti, dab er durch den fraglichen­ Artikel seine verlorene Stelle bei der Klassenlotterie zurüdgewinnen mollte. Webrigens flüch­teten alle Drei noch während der Untersuchung ins Ausland, und Klos Mezei wurde in Folge eines Zufalls in Karls­­bad festgenommen und dann hieher gebracht. Mezei, der im vorigen Sabre einen Ausflug nach Italien und an die Riviera gemacht hatte, kam­ im Sommer nach Karlsbad, wo er bei einem verbotenen Hazard» spiele betreten wurde. Nach seiner Abstrafung wurde er hieher aus­­geliefert. Heute fand vor dem Strafgericht­hofe die Verhandlung gegen­ ihn­ wegen Erpressung statt. Der Direktor der Klassenlotterie Philipp Hazai, der als Zeuge vernommen w­urde, gab an, Mezei habe eine rein passive Rolle bei der Sache gespielt. Den Antrag, Die Angelegenheit wegen des Artikels zu arrangiren, habe Brauner gestellt. — Desider Jarcso, ehemaliger Redakteur des „Bazans”, D­eponirt, Anton Ligeti habe ihm im März 1900 von einem Etikel über die Klassenlotterie gesproc­hen. Ddoch habe Zeuge aus dem­ Gespräche die Ueberzeugung geroonnen, daß Ligeti sich nicht mit reellen Absichten trage. — Nach durchgeführtem Beweisverfahren beantragte Staatsanwalt Dr. Andor Gepßtt die Verurtheiltung Eugen Diezer’s wegen Berbrechung der Erpressung. — . Bercheidiger Dr. Edmund Wer plaidirte auf Freisprechung seines Klienten, dessen Schuld doch nichts bemiesen sei. — Der Gerichtshof sprach Eugen Mezei der Theilnahme an der Exrpressung­­ schuldig . und ver­­urtheilte ihn zn 20 Tagen Gefängniß, welche Strafe durch die aus­­gestandene Untersuchungshaft abgebüßt erscheint. Staatsanwalt und Berurtheilter meldeten Die Appellation gegen das Urtheil an. Raub und Haubmorde in Wien. Wien, 1. Feber. (Drig.-Telegr) Mit dem heutigen Frühzuge der Nordbahn ist der des Raubmordes an dem Trödler Irael Keßler an­gellaute Wo Doris Hier eingetroffen und wurde direkt ins­ Landes­­gericht überführt. Heute wurde in Wien abermals ein Raubmord verübt. Eine in der Unteren Augartenstraße im II. Bezirk­ mahnhafte S4jährige Greifin Thesla Hegerhorst wurde in ihrer Wohnung todt auf­gefunden. hr Kopf war in ein Tuch eingeridelt, der Hals zeigte MWirgspuren. Am Scheitel hatte Die Greifin eine tiefe, Laffende Wunde und der Schädelb­od­en mal eingedrüdt. Das Mord­­instrument it ein halber Ziegelstein, der mit Blut bedeck­­t. Die Greifin lebte von der Nente eines kleinen Vermögens. Heute Morgens wurde an einer Tabak­rafikantin Namens Therese­ Riffer ein frecher Raub verübt. Als die Riffer um 6 Uhr Morgens ihren Laden aufsperrte und das Körbcdjen mit dem Inhalte von­ 250 k auf den Ladentisch stellte, trat ein Mann ein, der nach Zigaretten fragte. Im dem Augenblicke, als sie die Niffer u­mdrehte, wurde sie von dem Manne zu Boden geworfen. Der Un­­bekannte nahm das Körbchen mit dem Gelde und verihm wand. Die Hilferufe der Neffer waren vergeblich ; bevor noch­ an die Verfolgung des Räubers gedacht werden konnte, war Dieter bereits verschwunden. — Eine spätere Depesche meldet und: Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß die Trafilantin Riffer das Attentat fingirt habe. Sie wurde verhaftet. .. Die Aufsichtsrat­smitglieder der Trebertrodinungs: Heliengesellschaft auf der Anklagebanft, Kaffel, 29. Sün­ner. (Drig.-Ber) Der Zusammenbruch der Trebertrodnungs- Gesellschaft gelangt am Montag vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichtes zur Verhandlung. Auf der Anklagebank erscheinen: die Aufsichtsrathsmitglieder 1. Hermann Sumpf, Kaufmann (Kaffe), 2. Rigaro Schlegel, Fabrikant und Kaufmann (Raffel), 3. Ernst Otto, Bierbrauer (Dortmund), 4. Theodor Schulze- Dellmig, Rittergutsbesiber (Haus Sölde, Kreis Hörde), 5. Arnold Sumpf, Rittergutsbesiger (Greifswald), BL, beiden bei Kasfel eine Trebertrodnungs- Anlage (doc) 0 Trebertrodnung mehr im Großen betreiben zu können, plante Schmidt im Jahre­ 1889 die Gründung einer­­ Aktiengesells­­cchaft. E83 gelang ihm, den­ Nathscheren August, Sumpf in Greifswald und dessen­ beide Söhne, den zur Zeit in Kassel lebenden Kaufmann Hermann Sumpf und den Nittergutäbefiger Arnodd Sumpf in Greifemald, sowie den Bierbrauereibesiger Ernst Dito in Dortmund für das Unternehmen zu gewinnen. Der Rathsherr Sumpf zeichnete sofort 20.000 Mark, seine beiden Söhne je 10.000 Mark. Otto gab seine bei Dortmund betriebene Trebertrocnungs-Anlage in die Aktiengesellscchaft hinein. Schmidt wurde zum­ alleinigen Direktor, Hermann und Arnold Sumpf, Ernst Dtto, ferner Kaufmann Richard Schlegel und Rittergutsbefrger Theodor Schulte-Dellmig, " die ebenfalls ein­ ansehnliches Kapital gez­­eichnet hatten, in den Aufsichtsrath gewählt. Das Grundkapital der Gesellshaft betrug 350.000 Mark,­­ und zwar, 350 Nitten zu, 1000 Mark. Die Gesellschaft beschäftigte si zunäcst lediglich mit­ der F Trocnung von Bier- und Branntweintrebern und Rübenschniteln und mit deren Verwert­ung als Futtermittel. Nach einiger Zeit wurde auch die Herstellung von Apparaten und Maschinen für Treber­­trocnung u. a. 19. betrieben. Aus diesem Anlasse wurde das Aktien- Kapital auf eine Million Mark erhöht. 1895 erwarb die Gesellshhaft ein Patent der von dem Ingenieur Berger erfundenen Holzverkehlungs- Bermerb­ung. Zur Auswägung dieses Patents errichtete die Gesellschaft in verschiedenen Gegenden Deutschlands, ferner in Oesterreich, Ungarn, Galizien­, Bosnien, Frankreich, Italien, Norwegen, Rußland und­­ Finnland eine große Anzahl Gesellchhaften für Hemiiche Industrie, die alle Tochtergesellchhaften der Stamm­­gesellshhaft in Ktafsel wurden. Diese Tochtergesellighaften hatten jedoch zumeist mit Mitherfolge, und bald trat aug in dem Geschäftsbetrieb der Muttergesellschaft in Kassel ein arger Rückgang ein. Allein Die Bilanzen und Geschäftsberichte wiesen nach wie vor einen glänzenden Geschäftsgang nach. Durch falscche Buchungen, Wechselschiebungen u. s., mw. wurden, aljährlich hohe Gewinne herausgerechnet, m während in Wirklichkeit ein starkes Minus vorhanden war. Dadurch gelang es, obwohl sich die Gesellschaft in einer offenbaren Nothlage befand, den hohen Kursstand­ der Ak­ten nit nur zu Halten, sondern ge­­radezu auf eine fabelhafte Höhe zu treiben. Anfang­­ 1895­ notizten die Ak­ten an der Berliner Börse 144%, im Dezember desselben Jahres 370%/0 und im November 1896 895%. Dem hohen Kurs- Stand entsprachen auch die Dividenden. 1895/96 betrug die Dividende 389/, , 1896/97. 50 °%­,, 1897/98 40%/0, 1898/99 40"/,, 1899/1900, in melchem Jahre der Kurz 350% notirte, 24"/,. Diese Dividenden mußten selbstverständlich gegeben werden, um den hohen Kurzstand und gleichzeitig die hohen Zantiemen für die Mitglieder der Ber­waltung zu rechtfertigen. Die Presse­ ließ es an Warnungen nicht fehlen. Direktor Schmidt, der ein außergewöhnlich " lururiöses Leben geführt, haben soll, achtete aber nir der vielen Breitungsangriffe; er hatte ja den glänzenden Scheinerfolg auf seiner Seite. Allein er konnte die Gesellscchaft nur zur fortwährende­ Kapitalserhöhung über Wasser halten. Ende Novem­­ber 1899 stand er wieder vor der Nothmendigkeit einer Aktien- Emission. Nun befürchtete er aber, die Zulassungsstelle der Berliner Börser könnte darch die vielen Preßangriffe doch ftäsig­ werden und die Emission ablehnen. Er war daher bemüht, durch gefälschte Buchungen und Wechselsschiebungen mit einem in Berlin­­ erscheinen­­den Finanzblättchen eine glänzende Bilanz aufzustellen. Da er aber nicht gut watbsanı erschien, das Berliner Finanzblättchen als 19 großen M Wechseldepitor aufzuführen, 10 wurde der „Gridit Lyonnais“ in Drüffel dafü­r vorgeschoben. Diese Bilanz wurde einer zum 3. November 1899­­ einberufenen, außerordentlichen Generalversamm­­lung vorgelegt. In dieser Generalversammlung­ gab Schmidt den Otionären die Versicherung, dab all die gehäfsigen Preßangriffe nur von Neid und Mißgunst der Konkurrenz inrtk­t seien. E 3 wurde ihm Entlastung ertheilt und es gelang ihm auch,­ die­ Zulassungsstelle der Börse zu täuschen, so daß schließlich das Aktienkapital 20.400.000 Mark betrug. Am 24. Juni 1901 erfolgte aber bekanntlich der Zusammen­­bruch der Leipziger Bank. Dabei stellte es­ sich heraus, daß die Raffeler Trebertrocnungs-Gesellscchaft der Leipziger Bank neunzig Millionen Mark schuldete. Der Konkursverwalter forderte sofortige Rüczahlung. Da diese aber ausblieb, so beantragte er den Konkurs der einst so steigen Kasseler Trebertrocnungs-Gesellchaft. Die Ak­ien dieser Gesellschaft, die damals noch 350 Perzent standen, fielen, als der Zusammenbruch­­ befannt wurde,­­ sofort auf 20­ Berzent. Heute­­ sollen die Aktien 1 Berzent Brief notiven. Zahllos sollen die Leute, insbesondere in Heften,­­ sein, Die ihr ganzes Vermögen’ in Treber« Ak­ien angelegt hatten und über Nacht "fast zu Bettlern wurden. Bei Eröffnung des Konkurses­ ergab sich, daß die­ Gesellschaft, eine Schuldenlast von 177 Millionen hatte, der verhältnißmäßig, nur geringe Aktiva gegenüberstanden. Am 4. Juli 1901 erfolgte der Zusammenbruch, aber noch in der Nacht vorher vor ihmand Direktor Schmidt aus Deutschland. Obwohl sofort ein Stehbrief gegen ihn erlassen wurde, denn er war sogleich seine Verhaftung beschlossen worden, so gelang es bekanntlich erst vor einigen Tagen, ihn in einem Bariser Hotel festzunehmen. Aus einer­ Reihe beschlagnahmter Briefe soll hervorgehen, daß die Aufsichtsrathsmitglieder die wahre Sachlage von seit vielen Jahren fannten , und die Manipulationen Schmidt's in jeder Beziehung unterfragt haben, und zwar um ihren Ak­ien« be­it zu hohen Kurse veräußern zu können und die hohen Tantiemen zu erhalten. Die oben namentlich aufgeführten Aufsichtsrathsmitglieder wurden sämmtlich verhaftet und obwohl sie mit großer Entschiedenheit bestreiten, von den Handlungen Schmidt’­ irgendwelche Kenntniß gehabt zu haben, zumal sie selbst an ihrem Vermögen ungemein geschädigt worden feiern, so haben sie sich dennoch fest gegen Ver­­schleierung, Untreue und betrügerischen Ein­wirkung auf den Kurs von Aktien zu verantworten. Die Untreue u. a. mw. wird darin gefunden, daß, obwohl sie die Nothlage der Gesellschaft nannten, sie der Entnahme der hohen Dividenden und Tantiemen aus der Kasse der Gesellschaft zustimmten und daß sie dadurch, somie durch die Falscche Bilanz die Zulassungsstelle der Berliner Börse getäuscht und somit auf den Kurs der alten Mitten in betrügerischer Weise ein« gemirrt haben. .»» Ell mit Rücksicht auf die jetzt erfolgteprtnahme des Dixelinks Schmidt war die Vertagung des Termins in Erwägung gezogen worden­.Da sich aber die Angeklagten sämmtlich seit Anfang August 1901 in Untersuchungshaft befinden,so ist von einer Vertagu­­g Abstand genommen,dagege­n beschlossen worden,es zu veranlassefx, daß Direktor Schmidt eventuell,unter Zusicherung freienk Geleites, als Zeuge nach Kassel gebracht wird.Auch der Direktor ders Leipziger Barck,Heinrich­ Augu­st Exner­,der sich im Leipziger­ Untersuchungs­­­gefängnisse befindet,wird als­ Zeuge nach Kassel transportirt werden. Den Vorsitz des Gerichtsheer wird­ Landgerichtsdirektor Barkhausen führen.Diesen·Staatsanwaltschaft werden­ ver­­neinde erste Staatsachalter­ Freiherrn-Dietfurth«und Staatsan­walt Dr.Mantel.Die Vertheidigung haben«über­­nommem Justizrath Dr.v.Gordon(Berlin),Rechtsanwalt Friedrich Kohn(Dortm­und),Justizrath Casparii und Justiz­­rath Harnier(Kassel).Es sind für die Verhandlungs vier bis fünf Tage in Aussicht genommen · » seitens der Boeren befigt. KABOK 1. geber. (Drig.»Telegr.) Dem , Daily Mail" zufolge enthält die englische Antwort auf die holländische Note eine höfliche, aber entschiedene Ablehnung der Vorschläge des Holländischen Minister- Präsi­­denten. Begründet wird diese Entscheidung damit, daß Holland seiner eigenen Angabe gemäß FTeinerlei Mandat Gelegrammedes-,Yeflcrxlmid".s Lemberg,1.Feber.,(Orig.-Telegr.)Gestern Abends hat hier eine allgemeine Bersammlung von Studenten der Universität und­ der Technik zur Besprechung der fetten Demonstrationen stattgefunden. Anwesend­ waren mehr als 800 Hogsschüler. Zu B Vorfigenden wurden ein Pole und­ ein Ruthene gemählt. Die Versammlung bejgiog einen Protest gegen die erfolgte Verhaftung eines Technikers, ferner wurde beschlafen, mit Rücksicht darauf, Daß der Obmann des Vohenclubs Samorski bei Annahme der zu feinen Händen für Die Opfer des Wreschener Prozesses von Seite der Slavischen Wohlthätigkeitsgesellschaft ein­­gesandten Gabe von 200 Rubel hiefür dankte, sofort behufs Kund­­gebung des entgegengelegten Standpunktes in dieser Angelegenheit eine nationale Sammlung einzuleiten und der Olavischen Wohl­­thätigkeitegeselltchaft die Gabe zurückzuerstatten. Die V­ersammlung ging sodann ruhig auseinander. Wegen­ befürchteter Demonstrationen­ waren vor dem russischen und deutschen Konsulat mehrere Polizei Kompagnien aufgestellt. Belgrad, 1. Feber. In Kragujevac­ ist Militärdepot gänzlich niedergebrannt, beträgt 800.000 Frances. London, 31. Jänner. Das Unterhaus nahm mit 159 gegen 56 Stimmen den Nachtragskredit der Heeresverwaltung an. England und Transvaal, ein großes Der Schaden -

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