Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1902 (Jahrgang 49, nr. 100-122)
1902-05-02 / nr. 100
Vaterland,wo auch Rechte sind!«.»Arbeiter der Welh vereinigt Euch!«u.s».Der·.81 kg bewegte sich über die’Kerepeserstraße, Elisabeth-und Theresiepring,Andrássystraßexnd Stefaniestraße und ergoß sich in danermmengarten im Stadtwäldchen.Der Zug an etwa einen Kilometer lang und es währte über eine halbe Stunde, bis er einen Britt paskte, so das sich auf der Kreuzung des Theresienrings mit der Kerepeterstraße wohl zwanzig elektrische Waggons stauten, bis sie wieder freie Bahn hatten: auf der Stefaniestraße pausirte der übrigens nicht allzu reiche Wagenkorso eine volle Stunde. Aus zahlreichen Senstern wurden Tücher zugeschwend ; dann unterbrachen die Arbeiter den Gesang der Arbeiter Marseilaise und dankten doch herzhafte Elsenrufe. In Herminengarten fand eine Arbeiterfeier statt, bei welcher der Arbeiterführer Desider Bofányi in längerer Näde die Bedeutung des Tages erörterte. Doch sein Appell, den Arbeiterfeiertag „niemals als fest des Friedens, sondern stets als Zeit des Kampfes“ zu betrachten, fand seinen sonderlichen Widerhall und in friedfertigster Stimmung lauschten sie nicht „auf den Trümmern der jegigen Gesellschaft“, wie sie der Redner havanguirte, sondern auf wohlgepflegtem Rasen den Gesangsvorträgen der Arbeiterdalardas und unterschiedlichen Deklamationen. Den Beichiß der Feier bildete ein animirtes Zanzkänzchenpie Dchonderumzug der 1eu organiserte·nSo·zialistenpartei rangerte sich um 2 Uhr Nachmittig aus dem Calvin plate. Hier sorgte Stadthauptmann Alexander Beregning für die Aufrechterhaltung der Ordnung. Nur drei Branchen waren verstreten: die allezeit sezessionistisch gesinnten Schuhmacergehilfen, dann die Bädergehilfen, sowie Arbeiter der Cisenz und Metallbrance. Der Zug bewegte sich, gleichfalls in voller Ordnung, über den Museumring, Waisnerring, Theresienring und die Szondygafie in einem Gasthause auf der Hungariastraße, wo ein Barteifest veranstaltet wurde. 63 gab Arbeitergesänge, Sozialistische Heden und demonstrative Nute, die Hundertfaches Echo fanden, im Medrigen bereichte aber auch hier größte Ordnung ımd ein swohltauender Pangel an Zwischenfällen. Das war die wohlgelungene Meaifeier der Budapester Arbeiter, Telegramme aus allen Theilen des Landes, ferner aus Wien, Triest, dem Auslande wie Baris, Lille und Ron melden, daß der Arbeiterfeiertag überall in voller Nähe verlief. Selbst in dem sozialistischen Wetterwinkel Barcelona waren seine ermahnenswerthen Nähestörungen zu verzeichnen. Nur aus Graz kommt uns eine Meldung monstrationen zu. & wird uns von dort berichtet : Hier wurde gestern in den meisten Fabrikbetrieben gearbeitet. An Folge dessen kam es am Vormittag zu argen Straßendemonstrationen. So defilivten Die feiernden Arbeiter vor der Waggonfabrik Weißer und vor anderen Grablissements. Die Demonstranten zogen schreiend und pfeifend durch die Straßen zu den einzelnen Sabrifen, wo gearbeitet wurde. Es wurden Steine gegen die Fenster der Fabriken geschleudert. Alsbald trat die Sicherheit Swadhe mit gezüchten Säbeln der Menge entgegen und es erfolgte ein eniter Zusammenstoß. Die Da nie auf die Menge mit blanke Waffe ein, so daß viele Arbeiter Berlegungen erlitten. Drei Arbeiter wurden schwer verlegt vom Plate geschafft. Auch drei Wachleute sind leicht verlegt worden. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. An den meisten Fabriken wurde Mittags die Arbeit eingestellt, über arge De bte, Engesnehigkeiten, Berleihbung Puch allerhöchste Entschließung wurde dem Pizegespan des Komitats Pest-Pilis-Solt-Kisfun Ludwig Berniczty, als Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienste, der Orden der Eisernen Krone III. Klasse tarfrei verliehen. — Ferner wurde den Oberingenieuren im ANderbauministerium Bela Ambrózy und Sofef Udränsky der Titel eines technischen Nathes tarfrei verliehen. (Brächlatsverleihung.) Durch allerhöchste Entsließung wurde dem Oberstlieutenant im 3. Honved-Husaren- Regiment Koloman B ú Rt 59, Kommandanten der Honved-Zentral- Gquitation, sowie auch seinen geieglichen Nachkommen, unter Aufrechterhaltung ihres alten ungarischen Adels, das Prädikat „Udai” tatfrei verliehen. Suffizielle Ernennungen. Durch allerhöchste Entfältigung wurden ernannt: die Bezirksrichter Yosef Stefanovich, Hugo Ggersdorfer Bendelin Schmidt und Franz Podgajski auf ihren bisherigen Verwendungsposten, ferner die Bezirksrichter Eugen Birra in Eisegg und Ivan Semtielolo in Warasdin zu Gerichtshofrichtern I. Alajie, endlich der D Vizestaatsanwalt I. Klasse Emeriy Mihdaljenovics in Girkvenica zum Bezirksrichter. — Der Justizminister ernannte zu Notaren die BVizenotäre: Dr.off Horváth in Hußth, Koloman Nagy in Székely Udvarhely, Bélalábos in SMéhely, Anton Nagy in Tikalót, Dr. Stefan Laday an Gerichtshöfe für den Pester Landbezirk, Aurel Burgstaller und Dr. Guido Meyer am Gerichtshofe in Piume; ferner zu Bizenotären die Rechtsproftianten: Alexander Eschfany in Bepprém, Michael Yatabos in Zorda, Aurel Pechy jun. in S.-U-Uhely und Franz SZaııberg in Temesvár. Vom diplomatischen Korps Durch alleıhöchste Entschliegung wurden ernannt: die mit dem Titel eines Legationsrathes I. Klasse bekleideten Legationsräthe II. Klasse Graf Albert Mensdorff» Bouilly - Dietrichstein und Graf Karl Rinsky v. Wettrieb und Tettau, sowie die Legationsräthe II. Klaffe Rudolf Bogatscher und Graf Saroslav Wisniewsty v. Wieniewo zu Legationsräthen I. Klaffe, die mit dem Titel eines Legationsrathes bekleideten Legationsseketäre Graf Merander BPäalffy von Groöd, Béla Ratorpty von IMagy-Nátó und Graf Leopold Berchtolbd von Ungarn bis zu Legationgräben II. Klasse; die mit dem Titel eines Legationssekretärs bekleideten Gesandtidjajtó-Attachés Dr. jur. Baron Ludwig Slotom, Dr. jur. Johann Ludwig Wagner, Dr. jur. Henrrh Löwenthal Ritter v. Lenau und Baron Ludwig Ambrózy v. Söden zu Legationssekretäten. Fremde Orden) Die allerhöchste Bewilligung zur Annahme und zum Tragen der ihnen verliehenen fremden Orden erhielten der Oberzeremonienmeister Graf Eduard Choloniemwssi- MyßLa und der Oberstlächenmeister Graf August Bellegarde für das Großkreuz des südsische weimarischen Hausordens „Wasserfalle”; der Hofe Wirtsichaftspriester Franz Edler v..Worlißfg für das Komthurkreuz desselben Ordens ; der Direktor der Hofgärten Anton Umlauft für den persischen Sonnen- und Sowen-Orden II. Klasse und das Offizierskreuz des französischen Ordens „Merite agricole“ , der Hofzahlmeister Theodor Gebhardt für das Mittelkreuz des serbischen Takovo-Ordens, das Offizierskreuz des rumänischen Stern-Ordens und das Offizierskreugz des bulgarischen Aerander-Ordens, der Hof-Rechnungsrevisor Rudolf Ezerny für den persischen Sonnen und Löwen-Orden IV. Klasse, das Offizierskreuz des spanischen Ordens „Isabella’s der Katholischen“ und das Offizierskreuz des bulgarischen Zivil-Verdienstordens ; der Nehnungsrevisor Ludwig Balch für den persischen Sonnen- und Sönnen-Orden IV. Klafse; der Hofopern-Direktor Gustv Mahler für den bayerischen Michael-Orden II. Klafse; der Kammersänger Franz Naval für den ottomanischen Medichidier Orden III. Klaffe. Landes-Bildergalerie untergebracht ist, wurde der Prinz vom Unterrictsminister Wlaffytos und dem Direktor- Kustos der Landes- Bildergalerie Dr. Gabriel. v. Terey empfangen, wel Lesterer ihn in der. Galerie Die unwichtigsten Bilder zeigte und erklärte Der Kronprinz, welcher ausschließlich englisch sprach), zeigte ein sehr reges Interesse für die alten Bilder und man merkte, dab er sich mit Kunst viel beschäftigt hatte. Besonders gefielen ihn die „Kreuzigung“ von dem altniederländischen Meister Hans Memling, Aelbert Cuyp’s „Kühe am Wasser“, namentlich aber Murillo’s Bild „Das Christusfind vertheilt Brod", zu welchem er bemerzte, daß er noch nie ein so Schönes Bild von Murillo gesehen habe. Außerordentlich interessirte er sich für die Porträts von Kupessy und Manyoly und freute sic, daß gegenwärtig Ungarn so reich an hervorragenden Portraitmalern üt. Der Rundgang dauerte eine Stunde. In Nationalmuseum, welches der Prinz gleichfalls in Begleitung des Unterrictsministers Wlaffiecs besectigte, wurde de f königliche Hoheit von Direktor Ministerialrat Emerich © 3ar Lay empfangen, welcher dem Prinzen vorerst die Abtheilungs- Kustoden vorstellte. Sodanıı wurde das im Giltungssaale des Magnatenhauses befindliche Muntácsy rege Bild: „Die Landnahme“ in Augenschein genommen, das auf den Prinzen sichtlich einen tiefen Einbruck machte. Hierauf wurden die Bildergalerie und nach dieser Die übrigen Abtheilungen besichtigt. Längere Zeit verweilte der Prinz im Dealzimmer. Den Neußerungen des Prinzen war zu entnehmen, daß er Die Geschichte Ungarns genau fenne und die große Bedeutung Franz Deals ganz gut zu würdigen wisse. In der Waffensammlung untereffiete sich der Prinz für den Säbel Bem’s. Scließlich wurde das Kunstgewerbe-Museum auf der Melkerstraße besucht. Hier wurde der Prinz vom Direktor Ministerialrath Eugen Nadifics empfangen und dur die Ausstellungsräume geleitet. Besondere Aufmerksamkeit widmete der Prinz den alten ungarischen Getailgegenständen. Gestern Nachmittags machte der Kronprinz einen Ausflug auf die Margaretheninsel. Abends fand er sich im „Hauptstädtischen Orpheum" ein und wohnte der Aufführung der Operette „Frau Zuna“ bis zum Schluffe bei. Heute vormittags unternahm Se. fönigliche Hoheit in Begleitung des Aderbauministers Dr. Sanaz Darányi einen Ausflug nach G 5 d 5 [lö. Der Prinz hatte einen prachtvollen Blumenstrauß mit, den er auf den Sobel des Königin-Elisabeth-Denkmals niederlegte. 93n Gesellschaft des Ministers wurden das Hengst-Depot in Stäritö, die staatliche Geflügel-Zuchtanstalt und die staatliche Ämkerei besichtigt. Ferner wurden die Appartements des Königlichen Schlosses in Hugenschein genommen. Der Prinz kehrt um 7 Uhr Abends in die Hauptstadt zurüch. Um 8 Uhr Abends findet im Parklıch an Ehren des Prinzen ein Galadiner Statt. Königin Wilhelmine) Das gestern über das Befinden der Königin ausgegebene Bulletin besagt: Die während der legten Tage hervorgetretenen Symptome beweisen, daß die Krankheit der Königin auch in der gegenwärtigen Periode einen befriedigenden Verlauf nimmt. « (Minister Erwin Cseh.)Der erkrankte kroatische Minister Erwin Cheh erhielt vom Erzherzog Josef aus Alcsuth folgendes Telegraf 11n1:»Jetzt aus Dalmatiens heimgekehrt, erfuhr ich mit größter Theilnahme,daß Ew-Exzellenz einlnfall widerfalltstust.Als ein vor Kurzem vot seinem ähnlichen Leiden Geheilter wünsche ich Ihnen baldigste gänzliche Wiederherstellung.— Erzherzog Josef.« (Der gewesene Minister-Präsident Stefar Bitte)feiert denmächst seinen achtzigsten Geburtstag. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses unterzeichneten aus diesem Anlasse heute einen Grumdatensbogem welcher Bitte überreicht werden soll (Bischofsaniläum.)Gestern waren es zehn Jahre,daß der Munkäcser griechisch-katholische Bischof Julius Fiichkinstallirt wurde.Aus diesem Anlasse hat das Landes«komité der griechisch-katholischen Ungarn aln den Bischof ein dirnt gehaltenes Begrüßungsschreiben gerichtet. (Journalistisches.)Reichstagss Abgeordneter Karl Eötvös t heilt it der gestrigen Nummer des,ngetärtös«mit« daß er die Stelle der leitenden und verantwortlichen Redakteurs zurücklege,beziehungsweise an den bisherigen Hauptmitarbeiter des Blattes,’ Alexander Fe 111.ö,übertrage.Eötvös verbleibt im Verbgnde des ,,.Egyetörtös«,wird aber nur belletristisch thätig sein.Die pylitische Richtung des Blattes bleibt unverändert in der vorliegenden Numnexs zeichnet bereits Herr Femjö als Chefredakteur,Karl Eötvös als belletristischer Hauptmitarbeiter. (Ginböswilliger Tratsch.)Die gestrige Nummer des,,Egyetärtäs««bringt eine abenteuerliche Nach"-" nicht,die das genannte Blatt selbst als böswilliger Tratsch bezeichnet. Dieser Nachricht zufolge wäre Minister Horänsky von einem Unbekannten,der eine Anzahhlaschen Gießhübler,,Salpator k· Wasser«(?)für den Kranken brachte,vergiftet worden.Ein geheimnißvoller Unbekannter hätte am 1s.April sogar für einen Augenblick in das Zimmer des kranken IJkinisterB eintreten können und wäre mit Herrin Horanßky dort allein(!)geblieben.Die Lehre des verblichenen Staatsmatties veröffentlichen gegenüber dieser Mittheilung folgende,vom 1.d.M.datirte Erklärung: »Mein der heutigen Nux unxerdes,,Egyetörtös«unter dem Titel,,Wurde Ferdinand Horänsky vergiftet?«erschienene,die Pietät unserer Familie tief verletzende Meldttttg haben wir dem Budapester Journalistenverein,sowie dem Ausschusse des,,Otthon«behufsgebührender Beurtheilung unterbreitet. Budapest, 1. Mai 1902. Julius, Desider, Ludwig Horánkiy" (Xavier de Montepin 7) Eine Pariser Deperche meldet uns das Ableben des einst vielgenannten französischen Romanscriftstellers und Dramatikers Xavier Aymon de Montepin, der gestern im 979. Lebensjahre gestorben it. Sein Tod wird nur insofern überraschen, als man seit fast einem Dezennium kaum mehr mußte, daß Montepin noch unter den Lebenden weile. Die Welt it übrigens ihm gegenüber recht undankbar gewesen. Montepin war ganz gewiß einer der talentirteften und meistgelesenen Romandichter Frankreichs und die Schuld, daß er lachte überholt und beiseite geschoben wurde, lag seineswegs an ihm. Die efermelt hatte sich verändert und Montepin’3 Romane, so spannend und Tensationell sie auch Tomponist waren, verloren für das Bublitum jenen hohen Netz, den sie vordem befehlen, ja man vergaß, namentlich im Auslande, den Autor so ausgezeichneter Werke wie „Se. Majestät, das Geld“ und „Der Irrenarzt“ rascher, als er Dieb verdient hätte. Montepin war am 18. März 1824 zu Ypremont als Sohn des Grafen X. A. de Montepin geboren. Die Werke, die er seit 1846 verfaßt, würden eine Bibliothek füllen. Er war einer der fruchtbarsten Schriftsteller seiner Zeit, zweifellos auch einer der phantasievollsten. Seine Romane — außer den vorhin erwähnten sind „Bariser Lebemänner“, „Die Königin der Nacht”, „Drei Millionen Mitgift”, „Pariser Tragödie” besonders zu nennen — sind in Bezug auf Erfindung und fesselnde Form entschieden über diejenigen Georges Dhnet’S zu stellen, mit dem übrigens Montepin allerlei literarische Berührungspunktte gemein hatte. Für die Pariser großen Vorstadtbühnen hat Montspin eine kaum übersehbare Menge von Speltakelftüden geschrieben. Ein insultirter Advokat Ueber die weitere Entwicklung und manche Ursachen der in unserem gestrigen Morgenblatte unter diesem Titel mitgetheilten Affaire wird und aus Nagyväarad berichtet. Zwischen dem Mordaten Ludwig Ballay und dem Oekonomen Julius Weislovits fand gestern hier ein Bilidenduell statt, wobei Ballay lebensgefährlich verlegt wurde. Diese Nachricht hat in der Stadt begreifliche Sensation verursacht. Pallay’3 Sekundanten waren Dr. Edmund Rad! und Koloman Thury, die Weiplovits’ der Journalist Madar Baracsonyi und der Staatsbahnbeamte Stefan Gaszág. Da diese zurüidtraten, nominirte Weiplovits den pensionirten Honved- Hauptmann Moriz Malay aus Jákberény und den Privatbeamten Stefan Jánit aus Budapest. Das Duell fand um 1 Uhr Nachmittags in der Neuschule der Franz-Sofer-Kaserne statt. Die Bedingungen waren: zweimaliger Kugelmechsel, 30 Schritte Distanz, 5 Schritte Avance, oder der Duellanten feuerte einmal. Ballay fant nach dem Schusse seines Gegners nieder und die herbeigeeilten Aerzte Dr. Cmerich Slater und Dr. Béla Konrad Ton s taurten sofort eine sehr schwere Vermundung. Pallay wurde auf einer Bahre in ein Einmer getragen; er lag ungefähr eine halbe Stunde bewaßtlos. Die Aerzte meldeten Weberinjektionen an, worauf Ballan das Bewußtsein wieder erlangte. Die Kugel war auf der rechten Seite zwiischen der siebenten und achten Rippe eingedrungen und hatte die Leber durchbohrt. Die Beziehung it zweifelsohne eine lebensgefährliche. “W Ballay’s Auftand war ein derartiger, daß der Entritt der S Katastrophe jeden Augenblick zu befürchten stand und der Pfarrer Julius Bucskics eilends herbeigerufen wurde. Doch schesserte sich das Befinden Ballay's nach einiger Zeit und er konnte in Die Wohnung seines Bruders überführt werden. Julus Weiblonis wurde gestern Nachmittags von der Polizei in Wolges Aufforderung der Staatsanwaltschaft verhaftet; dies erfolgte aus dem Grunde, weil Weißlovitz die gerichtliche Sperre verlegt hat. Ballay gehört der besten Gesellschaft Nagyvarad3 an. Erst einer der Führer der hiesigen fiberalen Partei und Mitglied des Wiener odenpklubs. Eine ans Mittags zusammende Depesche meldet: Pallay hat in der Nacht geschlafen ; feine Aerzte konstaticen, daß die Leber unverlegt sei, die Zunge jedoch ist verlegt. Heute Früh wurde der Berband erneuert; die Kugel wurde noch nicht erstirpit. Wenn seine Komplikationen eintreten, hoffen die Nerzte, das Leben Pallay’s retten zu können. Weißlovits hat gegen seine Verhaftung Berufung eine gelegt; der Anklagesenat wird übermorgen über seine Freilassung entscheiden. MWetterprognose der königlich ungarn den Neidsanfall für Meteorologie und Erddemagnetismus.) Mit zunehmender Temperatur veränderliches, windiges Wetter zu erwarten, fielenmeise mit Regen. Mittags temperatur: — 11.206, In der Beilage findet sich der Bericht über die gestrige Sigung des Abgeordnetenhauses. (Der Hof in Budapest) Mit Sr. Majestät dem König wich an Frau Erzherzogn Marie Balerie, Protestrice des Ungarländischen Vereins vom Rothen Kreuze am Sonntag, 4. Mai, in Budapest eintreffen. Auch die Ankunft des Erzherzogs Ludwig Viktor und anderer Mitglieder des Herrscherhauses wird erwartet. Erzherzog Ludwig Viktor und Franrzherzogin Marie Valerie werden der nächte Woche stattfindenden Generalversammlung des Vereins vom Rothen Kreuz präsidiren. Die nächste Woche dürfte unserer Haupt- und Nesidenzstadt überhaupt ein reichbewegtes Leben bringen. Anläßlich der Delegationsverhandlungen werden Die gemeinsamen Minister und zahlreiche hohe Offiziere und Beamte der gemeinsamen Ministerien hier weilen. Außerdem dürften die meisten Mitglieder der Diplomatie hier eintreffen, um an dem Hofball teilzunehmen. In den Kreisen der ungarischen Aristokratie rüstet man, um zu Ehren der hier weilenden Mitglieder des Herrscherhhauses und der fremden Diplomaten verschiedene Festlichkeiten zu veranstalten. Minister-Präsident Koloman Sze Il wird zu Ehren der Diplomaten ein großes Diner geben. Andere Notabilitäten des öffentlichen Lebens dürften seinem Beispiele folgen. Der Kronprinz von Siam in Budonel Se töniglige Hoheit Kronprinz Maha Vajiramudh von Siam widmete den gestrigen Tag Beluchen der Lande Bildergalerie des Nationalmuseums und des Kunstgewerbe-Museums vor dem Hauptporte des Akademiepalastes, in meiden befanntli die Zwei Ballonfahrten des Adro-Klubs. Der Ungarische Aero-Klub hat sein Walten unter den denkbar günstigsten Auspizien begonnen: die beiden ersten Ballon, Die der neugegründete Klub hoschließ, hatten frohe Fahrt und, was nicht unterschägt werden darf, glücken Verlauf. Die Luft war still genug, um alle Fähiigkeiten auszuschließen, und bewegt genug, um frische Fahrt zu machen, mit einem Wort, ein Wetter, wie es sich oft Schiffer überhaupt nur wünschen mögen. Ein besonderes Luftze verlieh dem Debut des Ungarischen Mero-Klubs der Umstand, dab ein Mitglied des Herrscherhauses, Erzherzog Leopold Salvator aß Kommandant eines der beiden Ballons, an der Eröffnungsfahrt auf der beide Hemisphären umfassenden Sportbahn des Klubs teilnahm. Ueber die einheitliches Gepräge tragende Eröffnung der Thätigkeit des Aero-Clubs meldet unser Berichterstatter . Auf dem Sportplage der Margaretheninsel hatte sie am 1. Mai schon um 6% Uhr Morgens ein zahlreiches vornehmes Publikum eingefunden, darunter troß der frühen Morgenstunde und der recht empfindlichen Kälte zahlreiche Damen. Ein großes Kontingent der Besucher stellten die Amateurphotographen, die mehr hundertfünfzig Man hoch ausgerühkt waren und Alles festhielten, was auf drei Kilometer in der Runde in den Bereich ihres Objektivs gelangte. Man bewunderte zunächst die beiden mächtigen Luftfahrzeuge, von woeben der „Meteor“ des Erzherzogs Leopold Salvator an der Südseite des Terrains verankert war, während im Norden der Ballon des Aeroflugs, ein vorläufig noch ungetaufter, aber bereits mit etwa tausend Kubikmeter Leuchtgas genährter Säugling, feste gehalten wurde, dessen hohe Taufpathin albald erscheinen sollte. Punkt 6%, Uhr erschien Erzherzog Josef August jammt Gemahlin Erzherzogin Augusta. Die hohen Gäste wurden von den Funktionären des Aereoflubs, dem Präsidenten Grafen Bela Széchényi, den Vizepräsidenten Dr. Nikolaus Kontoly-Thege und Tihamér Dand Lipnyai, sowie Grafen Paul Sapary, Baron Bela Harkányi, Grafen Béla Berényi, Grafen Géza Keglevich, den Grafen Sole und Ladislaus Mailath ehrfurchtsvoll empfangen. Wenige Minuten später wurden, um die Windrichtung zu erforschen, mehrere ballons d’essay hochgelassen. Sie sehmebten ras nach Sid me ft, mass jedoch Feinesmegs ausschloß, das später die bemannten Ballons den Weg nach Nordoft einschlugenUm 7 Uhr traf der Protektor des Ungarischen Aero-Klubs und Kommandant des „Meteor“, Erzherzog Leopold Salvator, vom Empfangskomite ehrfurchtsvoll begrüßt, auf dem Schauplage ein. Auf die Begrüßungsansprache des Grafen Béla Széchenyi erwiderte der Erzherzog, er bedauere sehr, nicht in ungarischer Sprache antworten zu können, weil er der Zandersprache nicht mächtig it. Er freue sich lebhaft, daß er das Proteltorat über diesen erein übernehmen konnte, der nicht nur dazu berufen sei, einen schönen Sport einzubürgern, sondern auch mit den gleichartigen Bereinigungen des Auslandes die so wichtige adronautische Wissenschaft zu pflegen. Nun folgte ein feierlicher Alt: die Taufe des ersten Luftballons des ungarischen Nero Klubs. Der stramme Junge hing mit augenscheinlicher Ungeduld an seinem Anker und machte Miene, Kok der schweren Ballastjäde und Unfertaues das Weite zu sucren. Er mußte von seiner Bedienungsmannschaft mit Anstrengung festgehalten werden. Erzsherzogin Auguste trat mit einem gefüllten ChambER auf den Ballon zu und vollzog mit den Worten: „Glückliche Fahrt’, Vurulil ® ner Zanfal.- 593 ° j; | | MRuifeN Erstes, Baron Königswarter's „Belle of Hernals“ Zweites, Herrn v. Rohonczy’s „Zutetüz” Drittes, Graf. Hendel’s „Micheline” Viertes vor „ Baar DER. Ferner liefen: „Amphilla“, „Liberality“, „Zope de Vega“, „Adrienne II“, " Szolond", „Miltay“ und „Minlu“. Leicht mit 5/4 Längen gewonnen; zwei Längen zum das Dritte, eine Kopflänge vor dem Bierten. Fotattfateur: 102169; Plasmetten : I. 50:195, IL. 50: 175, III. 50 ; 873. V.Berlaufsrennen. 1000 Meter. 2000 Kronen. Herrn v. Béhys „Mutocrat” (Taral) Erstes, Herrn v. Mautners „Sarkantyu” Zmertes, Herrn v. Krauß. „Marodeur” Drittes nar „Becsvägy“, dann noch: „Bankfia“, „Lavendel“ und „Maesteo“. Sehr leicht mit zwei Längen gewonnen ; drei Längen zurüd 098 Dritte. Totalisateur : 24 : 50; Plabmetten : L 50 : 61, II. 50 : 66, II. 50 : 114, VI. Handicap. 1200 Meter. 2000 Kronen, Mr. Burret’s „Slavigo“ (65, Kilogr. 6. Bulford) sehr leicht mit drei Längen Erstes vor Glaf Fries’ „Rahıpri“ (59), Kilogr.) ; 5/a Längen zur Herrn dr. Szemeres „Norriville (4712 Kilogr.) Drittes. Ferner liefen : „Mary Diamond“, „Romadesege”, „Eglantine”) „Fair“, „Matcehboy", " Szamócsa" und „Badybird“. Totaldatene: 10 : 65 - Flagwetten : 1. 50 ; 106, II. 50 ; 159, IH. 50 : 87. vu. 9ürdenrennen. 2800 Meter. 4000 Kronen. Herrn v. Mautner’s „Rtartal“ (BooLe) verhalten Exites, nor Fürst Fr. Aneröperg 3 „Salt“ ; 2%, Qängen zurüc Prinz von Braganza’s „Geranium“ Drittes und Lechtes. Totalisatene : 10 : 36. «- Klassenlos-Interessenten,welche umfeine angenehme und vollkommen verläßliche Verbindung herbliegen, empfehlen wir die Nationale Wechselstubens Aktiengesellschaft(Buduskft, Giselaplatz,PalaisHags),wo bisher die meisten Treffer gewonnen wurden..8 ehmth.Klasse 22-und 23-Mai- « « Unmittelbar darauf bestiegen die Reisenden ihre Luftfahrzeuge. An der Gondel des „Meteor” nahm als Führer Erzherzog Leopold Salvator mit dem Grafen Ladislaus Mailath und mit Oberlieutenant Mlerander Kr&l Blag. Präzise 7 Uhr 10 Minuten wurde der Ballon unter den stürmischen Zurufen des Publikums hochgelassen. Majestätisch stieg er empor, um in der Höhe von einigen Hundert Metern die Richtung Nord-Nordost zu nehmen. Er war noch in Sicht, al um 7 Uhr 15 Minuten „Zuruf“ mit Ludwig Tolnay jun, Hauptmann Iran, Hinterstoißer und Tihamer Dand LiBnyasi hochgelassen wurde. Dieser Ballon nahm die gleiche Richtung. Nach der Abfahrt besichtigte Erzherzog Yosef August unter Führung des Gelretärs Friedrich das Klubhaus des „M. A. D.“, worauf er sich in die untere Insel-Restauration zum Dejeuner begab. Ueber die glüliche Landung beider Ballons sind uug die nahestehenden Telegramme zugegangen: Apcz-Szantd Ballon „Meteor“, welcher unter Führung des Erzherzogs Leopold Salvator mit dem Grafen Mailath und Oberlieutenan Kral um 7 Uhr Früh von Budapest aufstieg, i um 12 Uhr 15 Minuten bei Bägyon glatt gelandet. Die Luftschiffer wurden vom Großgrunddesigenr Béla Baj in Bágyon freundlicht aufgenommen und bemirthet. Jura, 1. Mai, 1 Uhr Nachmittags. Ballon „Zurul“ ist mit Dr. vo. Tolnay, Tihameron, Lignyar und Hauptmann Hinterstreißer um 10 Uhr Vormittags glatt bei Jura gelandet. Maximalhöhe 3809 Meter, Minimal-Temperatur — 18 Grad Belfius. Sport, Wiener Nennen. Frühjahrs- Meeting. Zehnter Tag. (Original-Telegramm des „Reiter Lloyd“.) Wien, 1. Mai. Auch die Freudenau wies, trob 1. Mai und troß der ersten Zweijährigen-Rennen in dieser Saison einen recht bescheidenen Besuch auf; die Damenwelt fehlte fast volständig. Die beiden Zweijährigen- Rennen braten stattliche Felder. Im Microdarrennen fiatteten 17 Youngsterd; Baron Königswarters „Donnerwetter“ trug die Malme davon. Der St.-Leopold- Brei brachte ein Jugend der Rollblutjugend zum Start und hier ging Graf G. Andressys „Sorrento“ als Sieger dach Ziel. Das Henckl-Rennen brachte ein glanzvolles Finish zwischen „Sharmer“ (Ban Dufen) und „Durban“ (Taral). Ban Dufen’s Meiterschaft brachte „Chaxmer” mit einer Halslänge der „Durban“ an den Giegespfosten. Die einzelnen Konkurrenzen ergaben folgende Resorlate : I. BreisSpon Heigendorf. 1600 Meter. 3000 Kronen. Herrn v. Szemere 85 „Bonynäaiy” (Bonta) Erstes, Herrn v. v. Blassovics „Lepfe“ Zweites, Herrn v. Krauß’ „Zagon“ Drittes. Diese liefen. Mit einer Halslänge gewonnen, eine halbe Länge zurück das Dritte. Totalisateur 10 : 52. „Micsoda"»Rennen. 900 Meter. 3000 Kronen. Für Zweijährige. Baron Königswarter 18 „Donnermetter“ (adam) Gries, Mr. Woods „Serenade“ Zweites, Herrn v. Mautner’s „XTepla“ Drittes, Graf ©. Andrasiy’s „Boriska“ Viertes. Ferner liefen: , „Zlazja“, „Ramathuri“, „Eurieuse”, „Bidelio“, „Elia“, „Marietta”, „Klara“, „Dualität”, „Solbri“, „Isocriffe”, „Ararat“, „Botor“ und „Macargone“. Leicht mit einer Länge gewonnen; zwei Längen zurück das Dritte. ZIotalisatenr: 10:66; Blagmetten : I. 50; 108, I. 50:88, III. 50; 318. II. Leni-Rennen 2000 Meter, 8000 Kronen. Herrn v. Blastovics „Charmer" Ban Dujen) Erstes, Graf Tafiilo Festetics’ „Durban“ (Taral) Bmeites, Graf Degenfeld’s „High Leicestershire” (Adams) und Herrn v. Szemere’s „Magnes“ (Bonta) todtes Nennen für den dritten ‘Pla , dann no „Mindegg". Mit einer Halslänge gewonnen drei Längen zu und die Dritten. Totalisateur : 10:24 ; Blaßweiten : I. 50:75, II. 50 : 121. u IV. Sst-Leopold-Preis. 1000 Meter, „Spervento” Kronen. Für Zweijährige. Graf G. Andrassy’s Konstantins Angelegenheiten. Eröffnung des neuen Schweineschlachthauses. Die feierliche Eröffnung des neuen Schweineschlachthauses und Schweinemarktes fand gestern Mittags 12 Uhr statt.Minster- Präsident Koloman Szöll und Ackerbauminister Ignaz Dgräsryi hatten den Glanzdcheiex durch ihr Erscheinen erhöht.Unterdexk Anwesenden befanden sich ferner Oberbürgermeister Märkys, Bürgermeistersöalmo,Ministerialrath Alexander Lesityansky und Sektionsrath BalaE Zabap vom Ackesrbgus miniterium, in Vertretung des Weiter Komitats die Honorar- Obernotäre Ladislaus Dubrapiczty, Koloman Kemény, Theodor Agorafth, Noir Béla Marsalks, seitens des Landes-Agrikulturvereins Direktor Géza Forster, Generalsekretär Zoltan Szilasfy, in Vertretung der Hochschule für Thierarzneikunde Rektor Dr. Franz Hutyra, der Direktor der Ezromptebant Emerich Bekar, zahlreiche Mitglieder des hauptstädtischen Munizipal-Ansschusses, sowie eine große Anzahl von Unteressenten. Nach Ankunft der Minister die mit lebhaften Eltermfen empfangen wurden begab sich die Gesellschaft in den großen SUckl der Schweinemarktbörse,1 wo der Chef»der hauptstädtischen Appreis firkung sicktroy Magistratsrath Gaza Almady eine Rede hielt,welcher wir das Folgende entnehmen:Die Schlachthäuser und Viehmärkte— sagte Rednex-find in erster Reihe dazu berufenden sanitären Approvisiomrungsinteressen der Städte zu dienen,nebstdem fördern sie aich Handel und Industrie in hohem Maße und sind wichtige Faktoren im wirthschaftlichen Leben des Landes.Schon die Stadt Pest hat die Nothwendigkeit,die er Institutionen erkannte und iquahxeiss sein Nothschlachthaus,imahre 1869 einen entsprechenden Viehmarkt errichtet.Auch der Gedatzke der Errichtung eines Schweinesschlachthauses—·zu·dessen Eröffnuung wir heute zusammengekommen sind»reicht in die siebziger Jahre zurück.Bestimmte Formex nahm diese Angelegenheit erst im Jahrelsss an,als der damalige Magistratsrath und jetzige Vizebürgermeister Matuska die Verhandlungen in Fluß brachte,der,seither diese Frage mit einer alle Schwierigkeiten besiegenden Energie,mit gründlichem WissenstId mit großer Begeistertng förderte und ans Ziel führte. Der Munizipalausschußbeschloß—fuhr darin Rednexfoyt— im Jahre isBO die Errichtung des Schweineschlachthauses.Erst wollte man diese Institution in1X.Bezirk,an der Ulléerstraße errichten-Ihrs-d·e·r Schweine sext wie im Jahrer Ich wurden ganz andere, erhöhtejzygmenische Ansprüche an die Schweinemärkte gestellt.Ackerbaumkunstcharång,der die Interessen der Hauptstadt mit lebhaftem Interesse und großer Liebe fördert,erhob in einem an die Hauptstadt gerichteten Reskript in dieser Richtung mehrere wichtige Forderungen,welche die Angelegenheit in eine andere Richtung lenkten.Die ursprünglichen Pläne mußten vollständig umgearbeitet werden,,was unter der Leitung einer gemischten Kommission geschah. Sieht stand aus dem Oberbürgermeister,damals Bürgermeister Molrkus«als Präsidenten,und aus Vertretern der Regierung, der Hauptstadt und der kompetenten Behörden und Fachskreise.Auf Grund dieser Verhandlungen,beschloß der»Mainstalausschluß im Juni 1897,die Institution auf ihrem jetzigen Platze»zue1«rtchxen-An Kosten wurden 3,7·4« Kronen«v·ot1r·t.Die effektive Bau-und Einrichtungskosten betragen 4’!»2 Millionen KronexI-Deanu wurde im Dezember LSNss unter Leitugdeangenieurs Stefan Mihalyik begonnens Dt Arbeiten bezüglich der maschinellen Einrichtungen führtegessen Emerick Kubinyr.Die Hauptstadt hat wieder eine derartig Institution gewonnen,welche sich selbst über die gleichartigen Einrichtungen des Auslandes emporhebt und dazu berufen Mude nicht nur die«Sanitätsverhältnisse»zu verbessern,sondern auch di schwere Arbeit der Selder erheblich zu erleichtern.Sie wtr dab« auch den Binnenverkehr und den Exporthandel des Landes belebe— Redner ersuchte hiercmf den Bürgermeister,der das roße Werk in solch großer Energie fördertet und leitete,die neuesaftktukwavo ihm — dem Medner — als Präsidenten der Schlachthaus-Baukommission zu übernehmen und der allgemeinen Bewügung zu übergeben. (Eisenrufe.) Bürgermeister Halmos betonte, eine der Aufgaben de modernen Munizipien sei, Institutionen zu schaffen, melde den Artesprüchen des großen Publikums entsprechen. in erhöhten Maße sei dies Aufgabe der Hauptstadt, da sie aug auf diesen Gebiete bahnbrechend wirken müsse. Das Munizipium der Haupt- und Residenzstadt sei denn auch stets bestrebt, Dieser Aufgabe redlich zu entsprecen. Eine ganze Serie von Istitutionen [ege bie für Zeuaniß ab. Erst jüngst wurde die Ofner Denia errichtet und nun sei man zur Eröffnung des mit großen Opfern errichteten Schmeinekdrachthauses und -Marktes versammelt. Die neue Institution it nicht nur vom Standpunkte der Approvisionirung, sondern ‚auch von dem der Hygiene und der Volkswirthschaft überaus wichtig. Vieljährige Verhandlungen, Schwere, Heftige Kämpfe gingen Dem heutigen Tage voraus. Dank der Opfermilligkeit Der Behörde, des MWohlmollens der Regierung wurden die Schwierigkeiten besiegt und man steht die Institution, wie sie in diesem Umfange, dieser Einrichtung die einzige im Lande ist und auch im Auslande ihresgleichen sucht, vollendet, zur Benütung bereit vor uns. Er weiß, daß mit dem heutigen Tage die Arbeit noch nicht vollendet it und daß man noch Die Schwierigkeiten des praktischen Lebens zu besiegen haben werde. Man möge jedoch der Zukunft vertrauen und mit gegenseitiger Unterfrügung die Schwierigkeiten hinwegräumen. Dann werde dem Werke der Segen nicht fehlen. Redner sprach sodann allen Mitwirkenden an dem Merfe, der Stadtbehörde, der Regierung und dem großen Publikum, welche die Behörde thatkräftig unterstützen, Dant aus. Ganz speziellen Dant und Anerkennung sprach er dem Chef der Spproussionizungäfektion, Magistratsrath Almady, der Schlachthaus-Bauformiision, der Bauleitung und den Unternehmern aus. „Und nun — schloß der Bürgermeister seine Mode — übergebe ich, indem ich dem Heren MinisterPräsidenten Koloman SzEly und dem Aderbauminister Darányi Dank dafür ausspreche, daß sie die Hauptstadt Durch ihre Unwesenheit auszeichneten, das Schweineschlachthing und den Schmeiremarkt ihrer Bestimmung.” (Stürmische Glienzufe.) . Hierauf wurde ein Rundgang durch die weitgedehnte Umlage — die wir bereits ausführlich silderten — angetreten. In der großen Maschinenhalle angelangt, wurde die maschinelle Einrichtung eingehend besichtigt und als musterhaft befunden. Diese Einrichtung bewerfstelligte die Hiesige Firma „Nicholson” Maschinenfabrik- Aktiengesellschaft, deren Direktor Herzog duch Bürgermeister Halmos dem Minister-präsidenten Széll und dem Aderbauminister Darányi vorgestellt wurde, bei welcher Gelegenheit der Minister-Präsident die Bemerkung machte, daß er die Firma schon seit langer Zeit Tennt, da er selbst Maschinen von der Firma Migolton befist, welche schon seit zwanzig Jahren im Betrieb sind und noch immer tadellos funktioniren. Es folgte sodann die Besichtigung der Kühlanlage, deren Betrieb von einer 150 pferdes kräftigen Dampfmaschine besorgt wird, während die zweite Dampfmaschine von 100 Pferdestärken zum Betriebe der elektrischen Beleuchtung dient. Die Maschinen sind so eingerichtet, Dab die eine der andern als Neserve dienen man, so daß Betriebsstörungen nicht vorkommen können. Die Kühlmaschine Gystem Linde selbst besteht aus zwei Kompressoren von je 80.000 Kalorien stündlicher Kälteleistung, wovon einer zur Luftkühlung, der andere zur Gasfabrikation gehört. "Der Luftkühlapparat Patent Linde ist so Dimensionirt, daß die Kühlhallenluft zwischen den Temperaturgrenzen von 09 6. und 20 E. gehalten werden kann. Die Eisfabrikeinrichtung ist für eine tägliche normale Produktion von 150 Meterzentnern Eis eingerichtet; es wurde in Gegenwart St. Gyzellenz Eis erzeugt und die Eiszellen entleert. Zur Wasserbeschaffung dienen drei Pumpen, welche zusammen 145.000 Liter Wasser zu liefern im Stande sind. Die Kesselanlage, in welche gleichfalls von der Firma Nikolson Maschinenfabrik-A.-G. eingerichtet wurde, besteht aus drei Stüd Zirkulations-Wasserrohrfesfeln, Patent Simoni3 u. Lanz, von je 120 Quadratmeter Heizfläche, welche mit automatischen Heizvorrichtungen, Patent Bennis, und Dampfüberhigern ausgerüstet sind. Zwei Keffel sind für den Betrieb, einer als Meserve bestimmt. Das zur Speisung der Keffel gehörige Wasser wird, bevor es in die Keffel geleitet wird, durch einen Wasserreinigungs-Apparat gereinigt. Die Minister sprachen über das Gesehene ihre vollste Zufriedenheit aus.