Pester Lloyd, September 1902 (Jahrgang 49, nr. 209-233)

1902-09-02 / nr. 209

Budapest,1.September. Les­ Schon seit längererseit osfenbart sich der­ Größen­­wahn der politischen Opposition ins Kroatien in mancherlei gegen alle ordentlichen Staaten und Belfer gerichteten Demonstrationen. Am liebsten richten sich Die Kindischen Ausbrüche gegen die Magyaren und den ungari­­schen Staat. Neuestens geht kaum ein Monat vorüber, ohne daß irgendwo eine ungarische Sahne herabgerissen oder sonst­ ein ungarfeindlicher Ast begangen wu­rde. Bald werden Offiziere an einem öffentlichen Orte inhultiet, weil sie unter­einander ungarisch zu sprechen wagen, bald machen sich mehr oder minder betrunkene P­atrioten das Vergnügen, ungarische Angehörige in der brutalsten Weise zu beschimpfen. Wenn dergleichen Spekunfenpolizist auf die Höfe des Volkes be­­schränkt bliebe, so ließe sich dafür immerhin eine entschuldi­­gende Erklärung finden, . E38 scheint jedoch, daß selbst jener T­eil der frontischen Intelligenz, von dem man einigen politischen Eraft und Anstand erwarten dürfte, derlei Demon­­strationen nährt und soufflirt. Der großfrontische Chauvinis­­mus, der von einem Frontischen Staate träumt, diesen durch den Erwerb von Dalmatien, Istrien, Bosnien und anderer benachbarten Gebiete so groß und so unabhängig als mög­­lich machen möchte, ist der Urquell, aus dem die Kihnheit zu derlei wahrmw­tigen Demonstrationen geschöpft wird. Die Trebevics­eier in Sarajevo und der Agramer Katholiten­­tag vor zwei Jahren, die Experimente mit der Girolandy- Affaire im vorigen Jahre. Die geradezu revolutionäre Hörefse des dalmatinischen Landtages zu Anfang des Die 3- jährigen Sommers — das waren fortlaufende Versuche sinnloser Ueberhebung, die allerdings bisher erfolglos geblieben sind, denen jedoch ein ursächlicher Zu­­sammenhang gewiß nicht abgesprochen werden kann. Zudessen sollte man meinen, daß selbst die oppositionellen Besititer zwischen der Drau und Save, wie an der Adria und in Bosnien vernünftigere Dinge zu thun hätten, als mit aller Welt anzubinden und dadurch der eigenen Sache am meisten zu schaden. Die nationale Kultur­­ und die wirthschaftliche Wohlfahrt in den krontischen Gebieten befinden sich vom lange nicht auf der Stufe, wie in den benachbarten Ländern, und da sollte man meinen, es gäbe genug zu thun, was des Muthes und des Schweißes, der Edelsten merth ist. Steht doch auch der Abschluß des finanziellen Ausgleiches mit Ungarn vor der Thür, und es liegt auf der Hand, daß die fortgefegten antimagyarischen Hebfkeren die Chancen eines solchen Ausgleiches schwerlic­­heitern können. Es ist ja ganz richtig, daß die National­­partei und die Mehrheit der Bevölkerung in Kroatien und Slavonien mit allen erwähnten Narreteien nicht sympathisirt. Wenn man jedoch seit Jahren sieht, wie Bischöfe und Erzbischöfe, Geistliche, Advokaten und­­professoren Die Maffe von Fal zu Ball Doc live zuleiten ver­­mögen, so fällt es nicht leicht, dem Einflusse und der Macht der si ohnehin ziemlich positiv verhaltenden, loyal und forrest denkenden Faktoren und Elemente die weitere Ente­­icklung der Dinge vertrauensvoll anheimzustellen. Gewiß haben wir es auch diesmal nur mit einem Sturme im Safe Wasser zu thun, zumal ja weit schlimmere Straßen- Sandale, wie jene zu Agram im den Jahren 1883 und 1895, erwiesen Haben, daß auch in Kroatien Die Bäume nicht in den Himmel zu wahren vermögen. Auf jeden Fall verdienen jedoch die Ausschreitungen des froatischen Chauvi­­nismus seit einigen Jahren die aufmerksamste Beobachtung, da ihnen zweifellos eine symptomatische Bedeutung innewohnt. Unter diesen Gesichtswinter fallen auf die härlichen Straßenstandale, deren Schauplag­­gestern Agram vom Mittag bis in die späte Nacht ge­­wesen. Die eigentliche Ursache Oderselben bildete der zwischen den Kroaten und Serben seit langer Zeit bestehende Stammeszwist, der für Fernsehende freilich kaum verständlich it. Man sollte es kaum für möglich halten, daß sich im XX. Jahrhundert der s­christlichen Heitrechnung zwei Stämme mit gleicher Abstammung und Sprache, welche nur auch konfessionelle und Historisch-politische Momente getrennt erscheinen, so withend Haffen und ver­folgen Tannten, wie eben Serben­ und Kroaten. Ebenso lächerlich wäre es, wenn si die Baiern und Preußen tödlich haften, wenn sie einander die nationale In­dividualität und Existenzbereu­gung nur deshalb bestreiten würden, weil sie durch Konfessionelle und Historische­ Ber­schiedenheiten von­einander getrennt­ erscheinen. Golder Stammeshader steht in der Geschichte gewiß nicht vereinzelt da; er hat auch bei anderen Bölfern bereits zu Stiegen geführt — und wir fühlen uns deshalb nicht berufen, uns in den serbo-froatischen Stammesstreit irgendwie einzumischen. Bedauerlich in dem gestrigen Falle erscheinen nur Anlaß und Verlauf der häßlichen, one Zweifel von der Straßmayer- und Starosevich- Partei arrangieten Tumulte. Den unmittelbaren Anlaß bot ein in einem Belgrader Literaturblatte erschienener Essay, in welchem den Kroatischen Chauvinisten tüchtig Der Terz gelesen und ganz im Sinne des großserbischen Konversationslexikons den Kroaten überhaupt die politische und nationale Zukunft abgesprochen wurde. Dergleichen konnte Niemanden als verblüffende Neuheit erscheinen, da ja die kroatischen Chaupinisten den Serben gegenüber genau so zu verfahren pflegen.­ener Belgrader Artikel erregte indessen eine leidenschaftliche Diskussion.­ im der Agramer P­resse, , welche schließlich zu den gestrigen andauernden Nähestörungen, zu wilden Beschädigungen privater Gebäude und Geschäfte führte. Nun it es nicht recht zu verstehen, warum die Agramer Serben für Die Hauvinistischen Ausfälle eines Belgrader Literaturblattes verantwortlich gemacht werden. Logischer wäre es doch, wenn die Kramwallmacher nach Belgrad gezogen wären und bei der Redaktion des feindseligen Blattes ihre Karte, etwa in der Form von Pflastersteinen, abgegeben hätten. Und wenn der Agramer „Srbobran" Duck) den Abbruch des Belgrader Essays einen Landes- und Hochverrath begangen haben sollte, so wäre es doch einfacher und würdiger gewesen, den Redakteur des , Srbobran" vor die Agramer Geschwornen zu stellen. Wir zweifeln nicht Daran, daß dem reproduzi­­renden Mitselhäter die verdiente Strafe zutheil geworden wäre. . Man kommt daher ganz unwillürlich auf den­ Ge­­danken, daß es sich in diesem Falle nicht so sehr um eine Sühne für das Belgrader papierene Attentat, sondern viel­­mehr um einen lange zurorgehaltenen Ausbruch nationaler Leidenschaft gehandelt hat, wobei die Serbische Bunt, die serbische Volksschule und die­ Hänfer angesehener Bürger in tohester Weise beschädigt worden sind. Vielleicht haben die Arrangente des gestirnen Zumalts mit Absicht die Ab­­­wesenheit des Banns Grafen Chuen-Hedervary zur Ausführung ihrer Straßentumulte benügt, denn es ist sehr fraglich, ob im Saile seiner An­wesenheit der Skandal überhaupt ausgebrochen wäre. Und würde er auch statt­­gefunden haben, so wäre er jedenfalls nach wenigen Stunden unterbrach gewefen und hätte nit vom Mittag bis Mitters nacht bauen können. Die Agramer Polizei scheint über die geplanten Demonstrationen nicht sehr genau informirt ge­wesen zu sein, font hätte sie ihre Macht und ıitorität nit überfragt und wäre rechtzeitig zur Anrufung der bereit gehaltenen militärischen Assstenz gestritten. Jedenfalls wird die bevorstehende Untersuchung bes Tales die Sachlage mit ihren Details klarstellen. Das ist am Ende­ eine rein­ interne Angelegenheit der Agramer Gerichte und der krontisch-slavonischen Landesregierung, über welche uns sein Urtheil zusteht. Wir haben den Vorfall nur von­ der politischen und symptomatischen Seite zu ber­ichten und in dieser Richtung geben Die gestrigen Agramer Standale stehen deshalb zu denken, weil sie nur als ein Glied jener Kette von Ausschreitungen erscheinen, welche sich die froatischen Chauvimisten seit mehreren Jahren und nach den verschiedensten Richtungen zu Schulden ‚kommen­ lassen. Keine­ dieser­ Ausschreitungen ist von außen — nämlich von Elementen, welche den Kroaten mißliebig erscheinen — provoziet worden. Sie sind­­ das ureigenste Werk jenes Geistes, welcher unablässig vom geopkroatischen Staate träumt, und allen Staaten und Völkern feindselig gegenübertritt, weil diese dem Trialismus oder einem­­ unab­­hängigen Großfroatien nicht auf die Beine helfen wollen. Dies verdient ‚wieder einmal allen. Ernstes­ Tonstatirt: zu werden — doc darüber hinaus. geht nicht unsere.Besorgung. Die gerne großen Arrangeure von Fahnenattentaten und Straßentumulten, in­­ denen Kieselsteine, Tintenläffer und patriotische Lieder die größte Rolle spielen, sind­ viel zu furzathmnige und ungefährliche Revolutionäre, als daß sie jene achthundertjährigen staatsrechtlichen­ Bande gefährden: kannten, welche Ungarn mit seinen Schwesterländern — gewiß nur zum Wohle der Kroaten — verbinden, { ER Ezc ál . i« « « « , § IE - Die Vorbereitung der Herbitfesten, Original-Korrespondenz des „Vester Lloyd9“)­ ­ Wien-1.September. (1.Jänner näher und näher rückt die Herbstsession des­ Reichs­­rathes heran. Geplant war ursprünglic, sie zu Beginn der zweiten Hälfte September zu eröffnen, dann verschob man ihren Anfang auf die legten Tage des genannten Monats, und jebt heißt es, daß erst der Oktober das Parlament wieder beisammen sehen solle. Die Ver­handlungen über den Ausgleich mit Ungarn zogen sich eben in die Zänge, und damit wurden unter Einem auch die Verhandlungen der Regierung mit den Parteien hinausgeschoben. Die Negierung ist — um mit dem seligen Baron Todesco zu sprechen — Tein Vogel, “der auf zwei Hochzeiten zugleich tanzen kann. Herr v. Boerber, der nicht nur als Minister-Präsident die allgemeine Boh­tit führt, sondern auch die Gestion der einzelnen Nefforts, wie sein Premier vor ihm, be­­einflußt, hat vorläufig genug zu thun, wenn er sich mit den großen wirtschaftspolitischen Problemen um mit dem Budget beschäftigt, er würde fi­­­ebermenschliches auf­­laden, wollte er gleichzeitig die Applanirung aus der partei­politischen Probleme in die Hand nehmen. Erst muß die Frage des Ausgleichs mit Ungarn bereinigt sein, bevor an­ die Trage herangetreten wird, auf melde Weise und durch welche Mittel­ die Beh­rung des Ausgleichs im österreichischen Parlamente gesichert werden künne. Optimisten verhindeten seit Monaten die Theorie, die Negie­­rung, die ohne Majorität in der Volksvertretung die Wotk­ung des Budgets in diesem zerfahrenen Hause durchgeseßt habe, werde auf die Genehmigung der Ausgleichsvorlagen unschwer zu Stande bringen. In den der Regierung­ nahestehenden Kreisen hat man solch vofiger Auffeilung der Situation niemals gehuldigt. Mit Necht hat man hat auf Hinge­wiesen, daß die Parteien, die den Staatsvoranschlag geneh­­migten, ihre Bestimmung in der verschiedensten Weise motivirten. Die Einen hofften, die Negierung Koerber, die sich viel moderner gibt, als man dies von österreichischen Regierungen gewöhnt ist, werde eine Industriepolitis: in großem Style: inauguriren, die Anderen waren überzeugt, sie werde — ad normam Terminhandels­­gefeg — die agrarischen Bestrebungen mächtig fördern, die Dritten hielten sich versichert, daß sie seinen Grund zu nationalen Beschmwerden geben werde, die Vierten fanden Gefallen an der Verücksichtigung ihrer Speziellen Interessen im Budget, die Fünften wollten gar „die Prosition Koerber'3 Ungarn gegenüber stärken”, und nur die Aller­­wenigsten scheuten sich nicht, schlankweg zu befemten, daß sie dem Staate geben wollen, was er zum Leben traut. Bei der Beurtheilung der wirthschaftspolitischen Vorlagen hingegen müssen vor allem Anderen die großen Interessen der Monarchie ins Auge gefagt­ werden, und ob bei der Mehrheit der österreichischen Abgeordneten die Disposition, diesen Gesichtepunkt zuvörderst festzuhalten, in dem erforderlichen Make vorhanden ist, fantı nicht als zweifellos behauptet werden. Die zweite Thatsache, die österreichischerseits als gegeben festgehalten werden muß, ist die, daß an den in Geltung stehenden Vereinbarungen, wie sie in Ungarn duch Gefeß, in Oesterreich durch kaiserliche Verordnung fest­gelegt wir­den, in der H­auptsache nicht gerüttelt werden k­onnte Nicht als wären die diesfälligen Ber­­fügungen ein auch formales Rügreihungtan, das feiner Verbesserungen ist der Art der Durchführung oder betreffs gerisser, das Wesen der Gage nicht treffender Punkte, die sich in der Praxis als unzmed­­mäßig erwiesen haben, fähig wäre. Das nst. Denn indem das ungarische Gefäß, ebenso wie die österreichische Verordnung, die Auf­nahme der Verhandlungen zur Vereinbarung eines neuen Meberein­­kommens für das Jahr 1901 anordnete und deren Beendigung für das Naher 1902 im Aussicht nahm, wenn nicht schmerziegende Konser­quenzen, auch für den Abschluß der Handelsverträge mit dem Ang­lande, eintreten sollen, hat es nict eine aug formal steiglautende Kopie der derzeitigen Bestimmungen fontemplirt,­­ fordern die Möglichkeit geriisser, aus der Er­fahrung geschöpfter Modifikationen ıumter Einem _ ftatuirt. In materieller Hinsicht konnten die neuerlichen Verhandlungen fteilig seine wesentlichen Veränderungen bringen. Das Zoll- und Handelsbünding, die Bankfrage, das Neber­­­weisungsverfahren mußten in der Hauptsache intakt bleiben, und was vorzugsweise in Betracht zu ziehen ist, weil es staatsrechtlich und­ politisch von eminentester Bedeutung it, das ist: die Thatsache, daß nunmehr im Sinne des Gefäßes von 1867 ein bilaterale parla­­mentarischer Vertrag geschaffen werden soll, der die wiethschaftlichen und finanziellen Beziehungen zwischen den beiden Staaten regelt. Daß am 21. September 1899 diese Regelung in Oesterreich dur­ eine § 14-Berordnung erfolgte, daß die grundlegen­­den öfonsmischen Verhältnisse zw­ischen Defterreich und Ungarn hier im Ordonnanzwege­ normirt wurden, — das "hat der ganzen An­gelegenheit, hierzulande jenen bitteren Beigeschwtad gegeben, der an das­ Urtheil über die Festlegungen selbst verbitterte. Nur — r­ohl zu merken —trnglingeen daran seine Schuld, die Schuld trugen die vers­zweifelten parlamentarischen Verhältnisse in Oesterreic. — Fraglich ist es nun, ob auf die österreichischen Parteien jene beiden Gesichtspunkte, die Machtstellung der­ Monarchie und die Schaffung eines parlamentarischen Rattes die Wirkung üben werden, um eine ruhige und ungestörte, lediglich den Anhalt der Verein­barungen berücksichtigende Verhandlung zu ermöglichen, oder ob sie thatfählie­, tote angekündigt wird, zu den äußersten Mitteln zu greifen entsehloffen sind, um bei diefem Anlasse für ihre national- und partei­­politischen Wünsche Grfiekliches herauszuschlagen. Kenner " der Personen und Verhältnisse behaupten, daß das Schlimmste Feines­­megs zu­­ besargen sei,.Micht,als.wäre die glatte­­ Abreiclung­ der­­ Ver­­handlungen im’ Barlamente zu erwarten, ohne daß Herrn­ Boerber auch nur einen Finger rührt. So idylisih sind die Zustände durchaus nicht. Vielmehr wird die Negierung ihre ganze Kraft einfegen, um im Wege von Pourparlers mit den­ Führern der Parteien eine acceptable parlamentarische Situ­ation vorzubereiten. ‚Herr v. Boerber verfügt über seine organisirte Majorität im Reichsrathe, ja die Dinge stehen so, daß eine‘ solche vor­lösung der deutsch-böhmischen Frage — ein Termin, ungemiß ob und wann! — gar nicht geschaffen werden kann. 63 bleibt­ der­­ Regierung demnach nichts übrig, als die ihr nothmendige Mehrheit ist aus den einzelnen Gruppen moraifartig zusemmen­zulegen. Steinchen um Steinchen muß aneinandergereiht, mit jeder Partei, mit jeder Fraktion muß verhandelt werden. Nicht etwa mit den Grechen allein. Schon melden sich, wie an dieser Stelle vorausgesagt wurde, auf die Slovenen. Man kann darauf gefaßt sein, daß auch die Mythenen, die Italiener, die Kroaten, die Rumänen ihre Karte beim Minister-Präsidenten abgeben werden. Ya, auch die deutschen Parteien , werden nicht sans phrase zu haben sein. Zwar schären wir Die „alleinhärfste Opposition“, in die die deutsche Volkspartei , seit Der Abstimmung fiber die Refolution Cilli abgerückt ist,­ nicht allzu­ tragisch ein; immerhin aber wird sowohl diese, als auf die Fortschrittspartei mit einem Wunschzettel sich prüfentiren, der, wenn wir andere, so doch sicherlich finanzielle Verlegenheiten der Regierung bereiten wird Auch die Sozialdemokraten­ haben­ auf ihrem jüngsten Parteitage beschlossen,gewisse erstrebenswerthe polis­tische Forderungen zu stellen;nur waren sie,die sich nicht ganz mit Unrecht die»einzige Staatspartei in Oesterreich­«nennen,ehrlich genu­g,s zu erklären,daß der Ausgleich nicht durch Obstruktion zu bekämpfen sei.­­So wirkd denn demnächst,wenn im ersten Drittel des Sep­­tembers—wie suchoffen—die Konferenzen zwischen den beid­k Regierungen beendet sein werden, das Durcheinander der öster­reichischen Parteien auf dem Plane erscheinen, um zur bitten, zu verlangen, zu fordern und zu­­ drohen. Go­tteinig und ihm wierig die Verhandlungen mit Ungarn sich gestalteten, Herr v. Koerber wird erst sehen, um mieviel steiniger und sehmieriger die Verhandlungen mit den Parteien sich anlasfen werden. Ob er schließlich gelingen wird, den Ausgleich duch die vielen Niffe, an denen er im Parlamente zu zerschellen droht, Hindurch zu lavb­en, darüber ist zur Stunde ein abschließendes Mrtbeil nicht gut möglich Nur die Methode, die der Minister-Präsident bei den Verhand­­lungen einschlagen w­ird, ist bekannt und schon mehrfach bewährt. Er nimmt das Hinderniß nicht im Sturm, sondern er trachtet, 3 zu umgehen. Die Gehen wollen eine sprachenrecht die Konzession. Er sagt weder Ya, noch Nein, sondern lauchrt, daß ein Erzherzog auf dem Hradfein in Prag residiren und einige Gjechen zu Pair des Reiches ernannt werden sollen. Die Slowenen werden mohl feine­r Universität, wie sie wünschen, mohl aber ein voll au­sgewachsenes­ Gymnasium in Untersteiermark erhalten. Fü­r die Italiener wird " die Autonomiefrage Südtirols " wieder auf die Tagesordnung gefeßt werden. Und so fort mit und ohne Grazie bis zu den rein finanziellen Jugendimgen herab, die einzelnen Kronländern und Bezirken im nächstjährigen Budget winken. Allen man gibt sich wohl seiner Täuschung darüber hin, da ohne nationalpolitische Verständigung die bevorstehende Seksion nicht ertragreich gemacht werden könne, wenn die Parteien nicht vor der ungeheueren Ver­antwortung z­urück­grechen würden, die die Dereitelung der wirthschaftspolitischen Konsolidirung der Monarchie ihnen aufladen würde. Fede Bartet, die sich mit solcher Verantwortung beschmert, wü­rde durch solche Salt in Turger Frist in Die Tiefe gezogen und wäre unrettbar verloren. Diese Gefahr müssen die Parteien fheuen, und diese Sehen ist der beste Bund­esgenosse der Negierung. Man ist also nicht ohne Hoffnung, daß die Diesfältige Aktion Der Negierung, wen auch nicht sofort, so da in der ersten Zeit der Reichsrathstagung gelingen werde, sobald die Ausgleichsvorlagen ins Parlament gelangen. . . ==. Die zwischen­­ den beiden Negierungen am 22. und 23. August in Angelegenheit des uilfswirtsc­haftlichen Aus­­gleiches und des autonomen Zolltarifs gepflo­genen Verhandlungen konnten bekanntlich damals nicht zu Ende ge­führt werden, trochdem die Berathungen die beiden Tage vollständig in Anspruch genommen hatten. Schon damals wurde vereinbart, daß diese Verhandlungen demnächst in Budapest wieder aufgenommen werden sollen. Wie nun der, Bud. Korr.” aus Wien gemeldet wird, haben die beiden Minister-Präsidenten Heute daselbst als Termin für die Wiederaufnahme der Verhandlungen Freitag, den 59­5 GEepa­tember festgelest, m und zwar wird die. be rathung can. dem genannten Tage um. 9 Ube . Bors mittag3 im ungerischen Ministerpräsidium ihren Anfang nehmen. Minister-Präsident Dr. v. Koerber trifft ebenso,­­wie­ Minister- Präsident Koloman: © 3 . Er bereits am Donnerstag Abend in Budapest ein. An den­­ Verhandlungen werden außer den beiden Minister-Präsidenten auch die beiden Finanzminister Ladislaus $utáncs und Ritter». Böhm-Bamerk, die beiden Aderbauminister, Dr. Ignaz Dar­anyi und Freiherr v. Dios­vanelli und die beiden Handelsminister Ludwig Láng und Freiherr v. C­a TI theilnehmen, ferner dieselben Sachreferenten, die auch den lebten Berathungen zugezogen waren. — Offiziell wird aus Wien beichtet: Minister-Präsident v. Széll der sich auf der Durchreise wan Budapest einige Stunden hier­ aufhielt, ‚hatte heute eine ‚Begegnung m­it dem österreichischen Minister-P­räsidenten Dr.v.Boerber. Es wurde vereinbart, daß. die Verhandlungen über den miethchaftlichen Ausgleich am 5. d. M. in Budapest fort­­gefegt werden sollen. Zu diesem Ziwede wird sich Minister-Präsident von "Roether mit den beiheiligten Ressortministern am 4. 5. M. Abends nach Budapest begeben. «­ " "a. sagte. Feuilleton. Hiebiche’s Meckermentid. — Zum Todestage des Philosophen. — Ein alter, stark vergriffener Erfahrungstag lehrt: Wenn zwei Dasselbe ihmn, it ez nie Dasselbe. &3 kommt eben auf Denjenigen an, der Etwas thut, und noch viel mehr auf die Art seines Thung, oder wie man eigentlich jagen sollte, auf den Rhythmus seines Mesens. Und erst wenn zwei Dasselbe jagen oder schreiben, mie himmelmeit verschieden Tann­en da fingen. Da it es der Styl, der den Unterschied ausmaght, der Styl­e , bekanntlich die individuellste. Emanation einer Versinlichkeit, das verrätherischeste Zeichen eines n 39" — Lurz, der ganze Mensch, wie schon Buffon dies einmal’ Riesjche sagte beinahe dasselbe, was und Schopenhauer und Darwin in aller Nähe bereits gelehrt hatten. Der Frankfurter Myfogen mit feiner, bedhrten Respekt einflößenden, aber umso weniger leicht verdaulichen vierbändigen „Lehre von der Welt als Wille und Vorstellung” und der Trystallulare, nichterne Darwin mit feinem­ streng naturwissenscaftlichen Buche von der „Erhaltung der Arten” und die „Sprüche Sarathustra’3“ : dasselbe! Und doch, es ist mir der Styl, der den großen Unterschied ausmacht, denn Niesscie der Styl ist it einfach unglaublich. Gerne Brofa it eine vulkanische Gription, eim ferne Donnern, ein plögliches Aufleuchten, und dann ‚Teler, Flammen, Blise, leuchtende Steine, fengende Asche, mißduftiger Scriefel, erfittender Rand — alle Sinne m werden gefangen, betäubt, vernichtet, und all das duch­ die blafe Macht des Wortes. Seit Goethe hat Niemand ein so Fühnes Dentsch geschrieben, 63 Spielt alle Schwingungen, weht alle MUnsionen. Und Dabei it Alles furz, thapsodisch, ein Mot, eine Rakete, Alles neu, Alles eigenartig. Ich erinnere mich, in der uffiichen Literaturgeschichte ein etwas überschwängliches Lob über den russischen Dichter Derfhamin gelesen zu haben. Er schrieb eine große und, wie er seinen Landsleute scheint, , herrliche Ode „Gott”. Sie soll einen folgen Wohlllang der Worte haben, daß, als ein Missionär sie einmal einer Bande Chinesen vor­las, diese vor Entzüden laut weinten. Nun, Niesiche gegenüber sind wir oft solche Chinesen-Schwärmer. Man beugt sich einfach vor dem M Wortgott, wenn auch das, was die Worte ausdrücken, eigentlich nichts Neues ist. Der sriopenhauerische Reffimismus und Weltüberdruß stei­­gert sich bei Niesiche zum Lebensesel und Menschenhaß. Wir finden bei ihm wieder die Darroin’sche Lehre, dagymeir „Deute-Menschen“ nur­­ burg das „Gestern-Thier” zu erklären sind. Wir hatten seinerzeit mit Dieser starten Kost unseren damaligen philosophischen Heißhunger befriedigt. Hatten vom Weine des Schopen. Als Imser Zusammenbrutch am größten war,kam die kalte Douche Darrvill’s m­it sein­em Epoche machenden Werke über die Entstehung der Arten.Er sagt da klipp und klar,nichts ist plötzlich entstande­t,­­wie Athene aus dem Kopfe des Zeus.Alles hat sich langsam,sehr langsam entwickelt.Die Art,die­ wir heute Mensch nennen,war gestern noch Affe,vorgestern Beutelthier,noch frü­hc­olch­ 1 und so weiter, Bis mir zu einem Urthier, einer Gasträn, einer Amöbe, einem Protopladna, einer Urzelle kommen. Auch die Hatte schon ihre Bejahung des „Willens zum Leben“, oder je Niesfche jagen würde, ihren „Willen zur Macht“. Und sie‘ kämpfte, siegte, lebte, denn leben Heißt: Sich kräftig ermeisen, siegen. Die zwei Hand haben ,hayerischen Pesimismus getrünken, vom Brode der Darwin’schen Deszendenzlehre gegessen. Mach Iurzem Verdauungsfieber ein tüchtiges Schläfchen. Wie ein Alphrud ergriff uns da die anfangs kaum vers­­tändliche phantastisch aufgepaßte Niebische’iche Lehre. Der Schopen­­hauer’sche „Wille zum Leben” verschärft sich bei Niebiche zu einem aluteren „Willen zur Mai“. Unser Leben it­­ag Schopenhauer Klo eine ewige Yagd nach Luftempfindungen, die­­ aber blos zu allerlei Unluftmomenten bringt. Tantalus gleich verdurften mir mitten im M Wasfer, weil das Leben irgendwo Freuden bietet, wir sie aber nie erreichen. Umsonst schleppen wir unsere Sisyphussuft den Berg hinauf, sie rollt hinab und wir künnen die Blage wieder aufnehmen. Wären wir allein, wir thäten es vielleicht nicht. Diesen „Strite” voranliegend, hat die Natur­­ zu Smeden des ungestörten Geschäftsbetriebes ihren höchsten Auffiger — das Weib — ausgespielt, hat sie für eine kurze Zeit mit den herr­­lichsten Pröbchen aller Netze ausgestattet. Mit diesem „Trid“­ wird der Mann gefedert und im Moment, wo ihn vielleicht der Verstand gekommen wäre, das Leben zu „verneinen“, wenn er allein geblieben wäre, muß er die zweifache und mehrfage Stryphuslast auf sich laden. Denn die Sorge für die Nachkommen ist noch schärfer und Schmerz. Tier, als für uns selbst. Für die kurze Schuld die­ lange Rechnung. Nun Schauen, mir Miet­des Ansichten über diese Sachen. Auch ihm ist die Welt zu eng, zu schlecht, und ihm macht in diesen Niederungen nichts Freude. „Alles­­ stinkt” ihm, wie er si aus­drüht. „Das Weib eine gemeine Falle, ‘gegen die man eine Peitsche mitzubringen nicht vergessen darf.” Alles und Alle möchte er fliehen wie eine üble Krankheit. Zu unseren Hausmitteln hat er nicht das mindeste Vertrauen. Unsere vielgepriesene Bildung ist ihm eine Bierbankversimpeler, unsere Kunst eine Affengeschinlichkeit, unsere Wissenschaft eine Gauelei, unsere Religion ein Schmwächezugeständnig, die Moral ein opportunistisches Webereinkommen, das Pflichtbetonßt­­fein ein eingebranntes Voruerheil, das Gemissen ein atavistisches Kribbeln bei der Erinnerung an die Race der Mächtigerr. St das nicht alles wafhenhiefter Schopenhauer ? , ett zur Dar­win-Parallele.­­« leichter allen Verfolgungen und Uns zum Siege sind mag Darwin die „natürliche Zuchtwahl“ und Die „Anpassung“. Laien, wie wir Alle sind,: Haben wir doc vom Polarbären gehört,­­ welcher aus Anpassung , weiß, wie der ihn umgebende Schnee geworden, und so, kaum von seiner Umgebung unterscheidbar, billen entgeht. Dasselbe sehen mir bei der Gichechse, Die grant wie die Mauer, der Heuschrede, die grün wie das Gras, dem Schmetterling, der bunt wie die von ihm umflatterte Blume wird. Alles Opportunität — Feigheit, die ihre Hinterhalte fügt und findet. Die Natur in ihrem Heberreichthum Liefert­­ in munifizentester Weise Millionen und Millionen Samen zu neuen Kreaturen. Die davon entstehen, erhalten sich aber nur dann, wenn sie sie geschieft an die Lebens­­bedingungen anschmiegen, d. b. duden und drüden und nach der Dede streden. Das begreift alle Niegsche und findet dadurch seine elementare Bezahrung der heutigen Art. — noch wissenschaftlich erklärt und ge­­steigert. hr, die hier Herumkreucht und fleucht, mas seid hr eigentlich? D[o] die „Bier zuvielen“, die Menge, Die Fabrik­waare der Natur, Die Angepaßten, die die Mauerfarbe der grauen Tradition angenommen, alles Individuelle abgestreift, damit sein Feind Euch­ finde und treffe, Für mich), der in mir einen Funken, von Höherem, Größerem findet, Seid­er ein überwundener Standpunkt. Ihr „Menschen von heute“ seid- mir schon das Gestrige. 39 verhalte mich zu Guy nicht viel anders, mie ihr Euch zum Affen verhaltet.. Ich bin die neu heraus» gerwahrene Art­­— Kin­der. „Uebermensch“. An diese Möglichkeiten hat Niegsche aus Darwin geschöpft, aber in einer Darwin diametral verschiedenen Art dargestellt. Bisher war faktisch nur der Ton, der Styl neu, in denen Nietssche das jagte. Bald als visionärer Prophet, bald mit Berferfermuth, dann wieder als lyrischer Dichter von unvergleichlichen Schmelz zu täufeln. Aber eigentlich immer wieder nur Schopenhauer und Darmir. Erst beim Uebermenschen-Kapitel beginnt das selbstständige Denken und Philosophiren Niesichens. Er betritt da einen steilen und unroeg­­samen Höhenpfad, den man eigentlich eher fliegend als gehend er­­reichen Fan — den­noch Reiner vor ihm "betreten hat. Und als er endlich Teuchend und erschöpft oben anlangt, hat er nicht einmal Zeit Athen zu s köpfen und ausführlich und "deutlicher­­ zu erklären, ie man ihm folgen solle, denn Son stürzt er von der Tihfen Höhe des freien Denkens in Die tiefe Nacht des unheilbar paralytischen Wahnsinns. Und uns bleibt ein Erbe dort oben — Dicht bei den Wölfen —, welches vielleicht zu einem unermehrt reichen Eiland wird, vielleicht aber als eine miragertartige Eulenspiegeler fi erweisen wird — er ist das Land des Mebermenschen. Nicht der Angepaßte, der Feige, jeder Individualität bare und zu jeder Konzession bereite, fig auf alle Kuüden der Heberlieferungen fragende Alltagsmensch des Heute wird er bemahnen.: Nein, blos der Stolze, Kühne, Muthige, Kräftige, der Mens der Zukunft. Früher brauchen wir aber eine Heine Revolution, wir müssen alle heutigen Merthe von Gut und Böse, von Klug und Dumm umprägen, müssen tabula rasa mit unserer Wehleidigkeit machen, welche­ns alles Nem­ı­­lie, Verkrüppelte, Schwächliche aus falschem Mitleid aufpäppeln läst, müssen zu unterscheiden lernen zwischen den ehernen Geboten unseres eigenen Selbst und den gemachten Gefegen der Opportunität, die man für uns gesc­hrieben, müssen lernen, auf die Duantinn der Menschen zu verzichten, um die Dualität zu heben. Denn der Angepaßten konnten Viele, viel zu Viele sein, der „Ertragenden” (demm das sind die eigentlichen Zuk­unftsmenschen) werden Wenige sein. Aber die folgen wird dann dieser gesunde, starre neue Mensch sein, eine blonde Bestie, ein „lachender Söme“, ein „tanzender Gott“, ein „dionysischer Bacchant“, denn aus wirklicher Macht zum Leben wird er kommen und durch seine innere Macht wird er herrschen. Nicht ewig entsagend und unbefriedigt wird er ich. schleppen. Nein, mit starren Instinkten, die wie Nenner ihm vor­ gespannt sind, wird er durchs Leben laufen. Aber eine machtvolle Hand wird ihm in die Zügel fallen, nicht „den Gefegen der Welt“ zuliebe, sondern wenn er aus seinem „Gigensten heraus“ finden wird, daß es nöthig ist. Ein Wort wird gehalten, wenn man es sich selbst gibt, eine Pflicht wird erfüllt, wenn sie gegen unser eigenes Sch­ot, die Treue bleibt ungebrochen, die man seinen eigenen­ Anfichter fgulóig üt, eine Befriedigung wird geruht in der Harmonie seines eigenen Wesens. Kurz man ist Herr — mit Herrenmoral und un­­nöthiger Distanz nom ‘Pleb3. Und man bleibt­ Herr nicht durch ein äußeres Zeichen, fand dadurch, daß man die Kraft fühlt, sig nicht anzupaffen und nichts blind anzunehmen, Sondern kämpfend und ertragend seinem eigener Leben den Stempel der Individualität aufzudrü­den. Und mit unwelchen Worten mird dieser Lieblingsgedanke ausgeschmüht! Und­ doch ist der blühenden Nede di­rer Sinn die Aufhebung der „Ge­haltung und die Einlesung der Ertroßung“, der ethischen, der geistigen und der phosischen. Und wenn dabei die halbe Welt zugrunde ginge, ihr geht er wenig an. It ihm ja die gan­ze Nation, eventuell nur ein Ummeg zu ein paar Bersönlichkeiten. Goldje Persönlichkeiten sind ihm Napoleon, Mirabeau, Lorenzo­ Medici, Goethe, die „Menschen der That", der Kraft . . . Er hat nicht die Freude erlebt, seine Jünger in blühender Saat um sich versammtelt zu z­iehen. Und ich glaube, er hat er nicht zu bedauern gehabt. Denn die Ersten in der neten Art sind doch immer mehr oder weniger monströse Abnormitäten. Diese Frauen­­bilder der „Webermenschen“, die damit blos eine maßlose Genußsucht oder einen abnormen Lebenshunger massiren, werden den Plas räumen. Die Wirklichen, die Chren, die Gichjelbsttreuen, die Mein bleiben könnenden, die Einsamen, die Schönheit strunfenen, sie merden vielleicht die neue Art sein. €. Bollasser. I Dekk der Botschafter v.Szögye«ny-Marich ist von Berlin­ in Wien eingetroffen und wird sich nun auf seine Besitzur­g nach Ungarn begeber­.Um seinen unterbrochenen U­rlaub fortzusetzen- Bei die Angelegenheit konstatirt das,,Fremdenblatt«·gegenüber einer irrigen Angabe,daß Herk v.Szögyény«Marich der in Berlin al­s Anlaß der Anwesenheit des Königs vorhab­en veranstalteten Galais­vorstellung in der Oper mit Rücksicht auf den Trauerfall irrt-Allers­­höchsten Herrscherhause nicht beigewohnt hat. · =Die Unabhängigkeits-"ixach Achtukdvietziger- Partei des Reichs­tages l­ielt heutet unter dem Vorsitze. Joha­nn T­oth’seine­ zahlreich besuchte Konferenz.Der Vorsitzende k m­eldete,daß die Theilnahme der Legislative ab­ der­ Fein des 100.Geburtstages Ludwig Kossuth­s dadurch gesichert ist,daß der Präsident des Abgeordnetenhakkses,Graf Albert Apponys,per­­sönlich erscheinen wird.Ladislaus Ratkayt heilte sodann mit, daß die Munizipjiem mit Ausnahme von einem­ oder zrveiert,erscheinen werdek unnd daß-die große Zahl der angemeldeten Deputationen der Feier-den Charakter einer Landesfeier sichert-Die KonfereIxz beschloß, .

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