Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1902 (Jahrgang 49, nr. 224-250)
1902-10-01 / nr. 224
, «...,.. Die Ausgleichsverhandlungen. Buddapest, 1. Oktober. Aus Wien wind der „Buddapester Korrespoupdenz" telegraphirt Minister-Präsident Solomon S gell wurde heute Mittags in längerer Audienz von Sr. Majsstät empfangen. Ueber die Fortlegung der Ausgleichsverhandlungen unter L Zuziehung "der Ressortminister wurde bisher nichts Näheres verlautbart. Weiter wird der "Budapester Korrespondent" aus Wien telegraphirt: Der heutige Nachmittag dürfte eine mehre Klärung der Situation bringen und driften Die uirgarischen Minister noch war Wochenschluß nach Budapest zurückkehren. — s. Telegrimmc. Wien,"1.«Oktober.«(Orig.-Telegr.)Während auf der eitxen Seite die Verhandlungen über den Ausgleich des nahezu beendet bezeichnet werden,wird von anderer Seite die Situatio 11 als ernst markirt. Die Wahrheit liegt in der Mitte. An vielen Fragen sind die Negierungen zu einer Uebereinstimmung gelangt, es ist aber noch eine Anzahl von Differenzem vorhanden, hinsichtlich "welcher beide Theile wiederholt erklärten, " von den respektiven Standpunkten absolut nicht abweichen zu könen. Und doch soll eine Verständigung erzielt werden. Daß es sich um eine, von allerhöchster Stelle ausgehende Vermittlung handelt, das "Rat die Ministerkonfirenz im Kabinet des Monarchen bewiesen und daß das gewünschte Resultat bisher nicht erreicht wurde, erhellt aus der Fortretung der Berathungen. . Wien, 1. Oktober. Orig.-Telegr.) Minister- MBräsident Koerber wurde heute um 9. Veinister-Präsident SzEelLl um 11 Uhr Vormittags von Sr. Majestät in Audienz empfangen. Die Audienz des unngarischen Minister-Präsidenten dauerte bis gegen 124, Uhr. Wie verlautet, ist für heute, längstens morgen eine entscheidende Wendung zu erwarten. "In jedem Falle bleiben die ungarischen Minister noch Bier. « .Ya-Abgeordnetenmandat von Zim. Im zweiten Wahlanfechtungssenate der königlichen Kurie wurde heute der Beschluß in Angelegenheit der gegen die Wahl des Abgeordneten von Zircz, Franz Udvary, überreichten Retition verkündet. Die königliche fire ordnete Hinsichtlich der angeblich in Zircz, Dormánd und Red stattgehabten Bemwirthungen die Untersagung an, mit deren Dachführung die königliche Tafel in Győr betraut wird. Gugnete in Angelegenheit der Verstaatlichung der Somitatóz Faifen. Der mit der zeitweiligen Leitung des Ministeriums deannexw betraute Minister-Präsident Koloman Szöll hat für heute eine aus Mitgliedern der betheiligten Ministerien und mehreren Fachmännern bestehende EnquSte einberufen,welcher drei mit der Durchführung des G.A.ll1.1902 verbundene Instruktionen und eine, deren Einführung bezweckende Zirkular-Verordnung behufs Berathufig vorgelegt,1 wurden.Herr v.Szäll beabsichtigte,in diesem Enquete ebenso wie in den früheren die Verhandlungen zu leiten,da er jedoch wegen der Ausgleichsverhandlungen seinen Aufenthalt in Wien verlängern mußte,betraute er den Staatssekretär Julius Gulher mit dem Präsidium.Wieder eingemeldet, betreffen die erwähnte Instrtcktionem welche den Enquêtes mitgliedern--schon früher im Druck-zugesendet wurden,die BexsshhusgIs. der Komitatskassens Agenden durch die königlichen Staatskassen(Steuerämter),die Angelegenheit des im Wege der den königlich ungarischen Finanzdirektionen beigegebenen Buchhaltungen(Buchhaltungs3Exposituren) zu versehenden Komitats-Zentral-Buchführungsdienstes, und die Verwaltung der Komitats-Waisenkassen in den königlichen Staatswaffen (Steuerämtern), wie auch die Frustifizirung der Waisengelder und die Waisenamts-Bucführung. Ueberdies wurde heute der Entwurf einer Verordnung vertheilt, in welcher die allgemeinen Verfügungen bezüglich der Uebergabe und Uebernahme der Zentral- und M Waffenfaslen der Komitate und der Buchhaltungen in Staatliche Gerahrung getroffen werden. Von den eingeladenen Mitgliedern waren erschienen: von Seite des Ministeriums des Innern Staatssekretär Janaz SzEell, die Ministerialräthe Dr. Karl Némethy Béla Simone 18118 Emil Horväath, die Sektionsräthbe Dr. Boltán Bosnyát und Julius Kovács Buchhaltungs-Direktor Béla Bayer und Nedgnungsrevisor Heinrig Weig, im Ber iretung des Fnanzministeriums Geltrongrath Chrad Barót, vom Hammelsministerium Sekretär Dr. Johann Malobiczty, ferner die Obergespane Franz Fenyvessy, Baron Emerich Sejervary, Dr Georg $utács und Johann Sándor, die Bizegespürte Ludwig Bentczty Dr. Werander Fäabry und Georg Kaizler, die Waisenstuhl-Präsidenten Dr. Defder Hattyuffy und Br. Ladislaus Sipöcz, Universitäts-professor Dr. Karl Bogtor.. .Staatssekretär Julius Gallixczejrös justy kurz nach 10 Uhr Vormittags die Enguste.Er begrüßte der erschienene nun Namen «des Minister-Präsidenten und erörterte kursz de 113u1«»Ver»k«n.Jidltzng gelangen den Gegenstand. Da in den vorliegenden Entwürfen fast ausschließlich Die Gesichtepunkte des Kaffen- und des Buchhaltungstesens zum Abscheud gebracht wurden, erfuht Redner Die Vertreter der Verwaltung, ohne jeden Nachhalt an das vorzubringen, was sie im Synteresse der Administration und namentlich der angestrebten Bereithachung für nothwendig haltet. Dog glaubt er, da eine allgemeine Debatte unnötig sei, deshalb er sofort den $ 1 der Instenktion über die Erledigung der genden der Konitatskassen dich die. kön. Staatswaffen (Steueräimter) zur Diskusion stellt. Staatssekretär Jana SzEL! meldet, daß Ministerialrath Zadislaus Raffla durch amtliche Agenden von der Vauptstadt ferner gehalten wird und, wak an seiner Stelle Gestionsrath 3ulinskovács an den Berathungen theilnehmen werde 48 Obergespan Zodannı Graúnoor bemerkt vor Allem, dab er "an dieser Engquete nicht al externes Mitglied der Kodifikationssektion beinimmt, da er wegen anderweitiger Veihäftigung an der Feststellung dieser Entwürfe nicht theilnehmen konne; er vertritt hier. also mir Die Interessen der Provinz und des großen Publikums. An die Bewertung des Staatsseketärs Gunner anknüpfend, daß der administrative Gesichtspunkt bisher in den Vorlagen nicht entsprecend berücsschtigt wurde, weist Nedner darauf hin, daß es sie hier nicht blos um die Regelung der Wirkungskreise der Finanzorgane, sondern hauptsächlich auch darmm handelt, den Verzehr der Verwaltungsbehörden, insbesondere ihrer Chefs, mit den genannten Organen sind die Agenden festzustellen, welche hauptsächlich der Bizergespan mnd der Marienstuhl-Präsident auch Kinftiahin in den Kaffen and Buchhaltungsangelegenheiten zu erledigen haben werden. Deshalb kann Rediiernes nicht billigen, daß in dem Entmfe an zahlreichen Stellen nur einfach auf Bestimmungen der für Die Steuerämter und überhaupt für die Finanzbebahrung geltenden Normen und Instruktionen hingewiesen wird. Die Homitatsbeamten sind in einer anderen Atmosphie aufgewachsen als die Beamten des Finanzrefsorts und man kann von ihnen nicht verlangen, Dab sie seht Das ganze enorme Material studiren und darforschen sollen, welches das Labyrinth unserer Fimahznormen bildet. Es ist unbedingt mothivendig, dab auch in dieser Instruktion, wie es in Der die einschlägigen Fragen der Warterangelegenheiten regelnden Anstruftion der Fall it, jeder Wirkungstreis genau und präzis um sichrischen, Nechte und Pflichten jedes einzelnen Organs warund deutlich festgestellt werden. Deswegen beantragt er, daß der Entwurf doch Die bezüglichen Bestimmungen der geltenden Instruktionen für Die Smangzbehörden ergänzt werde. Ein besonderes Bedenken erwe in ihn ferner die Bestimmung des Entwurfes, das nur bei jenen Steuerämtern En und Ahtszahlungen erfolgen können, die am Giße des Komitats sich befinden. Behuls Verwittlichung des unwichtigsten Zweckes des teuer Gejeges müßten auch die Übrigen Steuerämter mit Diesem Nechte bekleidet werden. . Professor Bochkor weist an der Hand der bestehenden Geskje»xgtdsxoxmen nach,daß ders zuletzts vorgebrachte Wunsch des Vorredners ganz gut erfüllt werden kam.Ebenso billigt er dessen Ansicht bezüglich der Ergänzung der Instruktion. Ministerialmth Nämethy bittet die Redner,ihre,einzelne Paragraphen betreffenden Bemerkungext dort vorzubringen wo diesekc sofort Rechmusig getragen werden kinn.«Auch er ist der Ansicht,daß die Instruktion erweitert werden meiß,damit jeder Beamte aus ihr genauer fahre,mas sei je Agenden»und seine Befugnisse sind Erstverstattdz die Ansicht,die er übrigens in der Instruktion schon pers wirklicht fixidet,daß auch bei den außerhalb des Komutatsitzes gelegenen Steuerämtern Zahlunge11«bewirkt werden können.II dieser Richtung bildet auch die Frage der Liquidationc keine Schwierigkeit-da ja bei jedem Steueramte Liquidatoren verwendet werden können. Staatsjetretäer Gunner ist von der Notgmendiglett der Ergänzung von dadurch überzeugt, daß ein so hervorragender Fachmann, mie Obergespan Sänder es if, Den Entwwer nit für genug tar hält, Doch glaubt Redner, daß es sich hier nur um eine praktische Frage handelt, für deren Lösung er mehrere Alternativen vorklänt. Staatssekretär Ignaz Szäll würde er für das Verie halte1, wemnche in Rede stehenden Agenndende erniijatsbeamthngenaxl umschriebe an dieses Normativ der Instruktion als Anhanngkgegeben wurde. > Obernef van Baron Fejérváry regte dann Die Frage an, wie der Vizegespan von dem Stande der Kaffen und der gond Kenntniß erhalten wird, menn auch außerhalb des Komitatsloses Zahlungen erfolgen, in welcher Hinsicht ihm Sektionsrathb Bárótho, Heinor Veit und Ministerialrató Németbn entsprechende Aufklärungen erteibten. « Sektionsradthböthy reflektirte ennstgehend auf die Ausführungen Sándor’s und hält die gewünschte Ergänzung mut Rücksicht auf den Umstand für überflüssig,daß die betreffenden Mormen in Drud erschienen sind" und den Vermaltungsbehörden zugesendet werden könnten. Ueberdies fürchtet er, daß eine intensive Umarbeitung der Instruktionen die Einführung des Gefehes am 1. Sinner 1903 unmöglich machen oder mindestens außerordentlich erschweren würde. 2 = MWaisenstuhl-Präsident Lipdcz glaubt, daß das Kaltenpersonal nach den für dieses bestehenden Normen vorgehen wird. Die Spafteuftion muß mir dafür genügende Bestimmungen enthalten, daß der Chef der Verwaltungsbehörden das ihm gefeglich vorbehaltene Verfüguungsrecht ausüben und si davon überzeugen könne, Daß jene Berfügungen thatfächlich vollstrecht werden. Vizegespan Beniczky fragt,sv«trum in dieser Instrutiion nicht auch der Wirkungskreis der Bezirksbuchhaltungen geregelt wird. ", Ministerialrath Nämethy benkerkt,daß die Bezirksbbuchhaltungen erst am 1.Juli 1903 systemisirt und mit einer besonderen Instruktion versehen werden sollen. Sektionsmod Barethytheilt mit,daß der Finanzminister in das Budget des kommenden Jahres für 16 Komitate 143 Bezirks- Buchhalterstellen aufgenommen hat.Da jedoch die Erledigung des Budgets abzuwartien ist,wird diese Institution erst am 1.Juli ins Leben treten.Eine Ausnahme macht nur das Pester Komitat,in welchem schon jetzt Vezitkss Buchhaltungen fungiren.Hier wird der Staat die betreffendenQrgeme schon am 1-Jännerinternehmen, welche vorläufig nach dem bestelen IdetiKmnitätsnormativ vorgehent werden.In den übrigen Theilen des Lemdes wird die Systemisiekung dieser Stellen im Sinne des Gesetzes innerhalb dreier Jahre beendet erden. Die Enquete ging sodann auf die folgenden Paragraphen über, von welchen nur mehr die SS 7 und 8 zu größeren Debatten Anlaß gaben. Alle Redner vertraten auch hier den Standpunkt, daß durch die Instruktion, wie durch die Verstaatlichung dieser Agenden überhaupt, dem Publitum keinerlei Schmierigkeiten und Unannehmlichkeiten bereitet werden dürfen. Sie stimmten Alle darin überein, daß die Vereinfachung der Vermaltung und alle mit dieser zusammenhängenden Fragen auch zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der diesem obliegenden Leistungen dienen müssen. So wurde unter allgemeiner Zustimmung dem Wunsche Ausdruck gegeben, da bei der Einzahlung von Komitatsgeldern durch die besondere Liquidation für den Einzahlenden seine Veration entstehe, was dadurch erreicht werden soll, daß die liquidirenden Organe in der Nähe der Steuer- Iaffen untergebracht, oder daß bieten Kaffen Die betreffenden Borschreibungen mitgetheilt werden, in welchem Falle dann Organe des Steueramtes die Liquidation vorzunehmen haben. Ebenso wurde die Ansicht von allen Seiten gebilligt, daß dem Bizegespan die Möglichkeit geboten werden müsse, auf den Domestikalund auf den Wegsteuerfond ohne Nansicht auf deren Stand innerhalb des Nahmens des Jahresbudgets Beträge anzumessen. An den Debatten beteiligten sich nebst den beiden Staatssekretären und dem Ministerialratge Nesmethby in Heiwor 9 der allen billigen Wünschen bereitwilligst Hednung trug, die Obergespane Sándor und Baron Yejerpáry, ferner Sipöcz, Hgábígy und Ministerialratd Simoncsic. Un 1 Uhr Nachmittags war die erste Instenktion erledigt, worauf der Borfigende die Sigung schloß und die Fortlegung der Berathungen, deren nächsster Gegenstand die Sonskruftion betreffend die Buchhaltungsagenden fein mind, auf 4 Uhr Made mittags anberaumte. (raqmnder-..»Weise.,Sclkioj1srythBar.(.thy, im erschütterlichem Vertreten an seiner Person hängen.Aber die Mitglieder des Konvents empfinden Bauch als dringendeslkobwendigkeit,daß die Leitung der evangelischen Kirche in diesen schwerechagen in den bewidrten Händen Prönnernden Redner richtetdasjexs an Baron Prünay die Bitte,auch fernerhin in seinem Amte zu verbleiben.(Lebhafter Beifall.) — Hierauf wurde die Tagesordnung verhandelt. Die Angelegenheit der Durchführung des €.A. XX . 1848 wurde der Kommission zugeriesen, welche mit der Erledigung der beide Konfessionen der protestantischen Kirche interessirenden Angelegenheiten betraut ist. , «Oberfiskal Kornel Stehle legte det Vertragsentwurf in Angelegenheit des Anfaner des Hauses Ueliöerstraße 24 vor.Dieses Hates sollte 1n 380.0000 angekauft und auf dem Grunde soll ein Gebäude für die evangelische Landeskirche errichtet werden.Der Vetrag wurde nach längerer Debatte angenommen ; morgens wird eine Baukommission gewählt werden. Dem Oberfisial Stehle wurde für seine Bemühungen in dieser Angelegenheit im VBrotivfoll Dant votirt. Hierauf wurde der Derigt der Kommission für Die Angelegenheiten der theologischen Akademie vorgelesen und zur Rentintß genommen. Die Sitzung dauert fort Baron Prot1ay, 5 + Generalkonsent Ber runngelifgjen Birke A. B Der Generalkonvent der evangelischen Kirche A. B., welcher voranssichtlich drei Tage in Anspruch nehmen wird und in diesem Jahre zahlreiche wichtige Vorlagen zu erledigen hat, wurde heute vormittags feierlich eröffnet. Vor Beginn der Berathungen fand in der evangelischen Rhe auf dem Deákplage ein Gottesdienst statt. Die Predigt wurde vom Obernotär Alexander Bopves gehalten. . Die Mitglieder des Konvents, welche sehr zahlreich erschienen waren, begaben sich hierauf in den Sigungssaal im evangelischen Obergymnasium, wo der Konvent um 10 Uhr Vormittags eröffnet wurde. Anwesend sind: Oberinspektor Baron Desider Brönay, Bischof Friedrich Baltis, Direktor Dr.., Andreas Mappnyit, die Bischöfe Samuel Särfang, Banl Zelenfta und Franz Gyurácz die Inspertoren Sulins taptáry, Arpád Szentiväanyi, Michael Zilinpfy und Ludwig Yirák, ferner Theophil Sabiny, Baron Julius Bodmaniczfy u v. A. Den Boris führten Baron Defider Brönay und Bischof Friedricc Baltik. Bei der Tagesordnung brachte Inspektor Lulus Lablary die gestern vom Oberinspektor Baron Defider Brönay einer bei ihm zur Begnügung erschienenen Deputation gegenüber geäußerte Absicht, seine bisher als Oberinspektor innegehabte Stellung niederzulegen, zur Sprache. Medner versicherte Baron Prönay der Sympathien und Anhänglichkeit der Wiltalieder des Konvent und gab in dessen Namen den Wunsche Ausdruch, Baron Prönay möge seine Stellung zum Wohle und im Interesse der evangelischen Kirche au) weiterhin behalten; schließlich forderte er den Konvent auf, die Demission des Oberinspestors nicht anzunehmen. Dieser Bitte Schloß sich auch Bischof Baltis an. Baron Desider Brönan begrüßt den Konvent der ungarländischen evanassischen Kirche und gibt der Freude darüber Ausdruck, Daß die Mitglieder in so großer Unzahl erschienen sind. Nedner will heiter von der Gepflogenheit, in der Eröffnungsrede die wichtigsten Fragen der Kirche zu berühren, abweichen, um sofort auf die Erledigung der zahlreichen genden überzugehen. Mehnter Tent sobann seinen Bericht als Oberinspektor vor. Imn diesem Berichte wird über die folgenden wichtigsten Momente verehrt: Das Protofoll des vorjährigen Konvents wurde dem Kultus- und Unterrichtsministerium behufs Bestätigung vorgelegt. Werner wurde an den Minister eine Urgenz in Betreff der Durchführung des G.A. XX . 1848 gerichtet. Die zur Erledigung der die beiden protestantischen Konfessionen gemeinsam interessirenden Angelegenheiten entsendete Kommission hat einstimmig beschlossen, daß Fehler, die sich in die Matrikel eingeschlichen haben, nachträglich korrigirt werden künmen, ohnie daß Dies den Dogmen unwidersprechen rotlrde und daß sie Diese Korrekturen sogar für unwünschensmwerth hält. Dieser Beschluß wurde dem Kultusminister mitgetheilt. Die Staatliche jährliche Untertragung von 100.000 k, sowie der Unterstüßungsbeitrag des States für die Gehälter der Hilfsgeistlichen per 8000 k wurden liquidirt und Übernommmen.. Der Organisations-Entwurf Für die Militärgeistlichen wurde der gemeinsamen Kommission der beiden protestantimen Konfessionen zugewiesen. Der Bericht gedenkt sodann vielätvoll der Behuste der protestantischen Kirche im abgelaufenen Jahre. Den Schwersten Bericht hat die Kirche duch das Ableben Koloman Tipa's erlitten, der wohl der reformirten Konfession angehörte, jedoch für sein eifriges Wirken eine Etage der ganzen evangelischen Stirche war. Die Kirge hat der Trauer über den Verlust durch Betreidsschreiben an den reformirten Konvent und an die Familie Aısdrud gegeben. Ferner erlitt die Kirche durch das Ableben Dr. Merus Byörgas und des transdanubischen Bischofs Alexander Karjay Schwere Berhafte, der Präsident gedenkt mit tiefer Gyartifenheit der Verdienste der beiden, um die Kirche bhochverdienten Männer. Nun kennt Rednerac auf die Erklärung zu sprechen, welche er eltern vor der Deputation der Borkonferenz des Konvents in Ungelegenheit fetter Demission abgegeben hat. Mit Rücksicht auf die an ihn gerichtete Aufforderung, die Stelle als Obermipelior zu behalten, richtet er an den Konvent die Bitte, die Gage noch bis morgen zu erwägen und erst dann zu beschließen. (Lebhafter Beifall und Elfenrufe.) « Ärpád Szentiványi versichert dem Oberinspektor daß alle Mitglieder des Konvents mit Liebe und + Emile Zala. Hlfred Dreyfus im Trauerbaufs, Gestern erschien Er-Kapitän Alfred Dreyfus im Trauergemache Zola’d. Man bereitete die Leiche eben für die gerichtsärztliche Obduktion vor. Dregus it sehr gealtert. Seine Schläfe zeigt weiße Haare. In vorgebeugter Haltung martet er auf deren Charpentier im Bertibule. Charpentier führt ihn , die Treppe hinauf in den Kleinen Arbeitssalon, in welchem der entseerte Körper auf einem Sopha liegt. Der Schritt des Er-Kapitäns, welcher bei der Degradations-Parade sein Faires Blut bewahrte, schien gestern unsicher. Die ganze Gestalt des Kapitäns schien zu zittern unter dem Gemischte der dankbaren Rührung. Nachdem Dreyfus die wenigen Schritte bis zur Leiche zurückgelegt hatte, blieb er vor den Körper Zola’s Stehen. Er suchte seine militärische Haltung zu gewinnen. Seine Augen waren starr und fest auf Zola gerichtet, also wollte er sich diese Züge für immer ein legtes Mal einprägen. Er durchbohrte förmlich mit den Bliden , die geschlossenen Augen Zola’s, ab. wollte er noch einmal ihr Leuchten sehen, das aus ihnen glühte, wenn Zola für Dreyfus das Wort führte. Er wendete dann seinen Blick der Hand zu, die sich für ihn mächtig erhoben hatte. ıund lange starrte er sie an, die Hand, die „J’accuse“ geschrieben. Die befreiende Anklage vor der Welt entrollt hat. Keine Thräne glänzte in den Augen des abgehärteten, durch die Schule des Leidens erstarrten Mannes, nur seine Lippen bewegten sich krampfhaft, sie murmelten Dankfesworte. — Als Dreyfus von der Leiche Schied, sendete er noch einen feßten Gruß stummen Dantes dem Todten. Er wendete den Kopf um und verließ langsam das Gemach. Telegramme. Baris, 1. Oktober. Die Befreiung Zola’s findet ohne firdliche Feier am Freitag statt. Baris, 1. Oktober. Der Zustand der Gattin Zola’s mar gestern noch sehr ernst. 68 wird ihr kaum gestattet werden, vor übermorgen die Leiche ihres Gemahls zu stehen. Ein Testament wurde bisher nicht aufgefunden, gleichwohl glaubt man, dab eines eristirt. Dem „Petit Journal“ zufolge habe Zola noch geathmet, als die Dienerschaft sein Schlafzimmer betrat, er sei jedoch eine Stunde verstangen, bis ein Arzt gefunden wurde. Als dieser Tam, sei Zola ‚bereits todt gewesen. Nach dem „Echo de Baris“ sollen mehrere der Majorität angehörende Kammermitglieder ein nationales Begräbnis für Zola beantragen. Der Heutige Ministerrath dürfte sich mit dieser Frage beschäftigen. „Aurore“ verlangt, daß Zola im Bandbheon beigefegt werde. Die Blätter bestätigen, daß Dreyfus die Absicht Habe, mit seiner Familie dem Leichenbegängnisse 301a’3 beizumahnen. 3 "Baris, 1. Ottober. Orig-Telegr) Frau 301a -üugert beharrligden. Bind, -igren tobten Gatten- por . der Veidhjenfeier zu sehen; obwohl der Zustand der Witwe jegt befriedigend ist, hegen die Aerzte doch Bedenken, diesen Wunsch zu erfüllen. "Baris, 1. Oktober. Daß das Leihhenbegängniß 30 48 unter militärischer Ehrenbezeigung erfolgen soll, Hat unter den Nationalisten große Erbitterung hervorgerufen. Der „Gaulois“ Schreibt, es sei undenkbar, daß die Leiche Zola’s, der an seinem Lebensabend ein Feind der Armee gerieten, von Soldaten getragen werden sol. „Libre Parole” und „Tribune Francaise“ behaupten, daß die Liga der Menschenrechte das Leichenbegängniß zu einer großen breyfusistischen Kundgebung gestalten werde. Die Bevölkerung von Paris werde auf eine solche Herausforderung entsprechend zu antworten willen. Von den sozialitischen Blättern wird angekündigt, daß zahlreiche Arbeitervereinigungen beschlossen haben, am Leichenbegängnisse Bola8 massenhaft theilzunehmen, und dag dieses Daher exit am Sonntag stattfinden werde. e + Engeswenigkeiten, Perjonalnahridt) Marquis of Salisbury üt gestern Nachts von Luzern nach Beaulieu abgereist. (Religions- und Studienfond) Durch allerhöchste Enticlefung wurde auf Borschlag des Ministers für Kultus und Unterricht der Neidetags-Abgeordnete Cmerich $000117 zum Mitgliede der den Religions- und Studienfond beaufsichtigenden und dessen Verwaltung kontrolirenden Kommission, und zwar für die Dauer ihrer Betrauung, ernannt. (Auszeichnung) Der König von Serbien verlieh dem Herausgeber der „Politiigen Korrespondenz“, Hofrath 2. B. Hahn, den Talova-Orden zweiter Klasse. (Ein falsdges Gerüght.) Londoner Blätter verbreiteten Dieser Tage eine Madrider Meldung, die aug in österreichische und ungarische Journale übergegangen ist, wonach die Königin- Mutter von Spanien, Marie Christine, sich während ihres Aufenthaltes in Oesterreich mit ihrem Oberststallmeister, Grafen Escojura, vermählt habe. Diese Nachricht wird Heute vom Barier „Sigaro“ auf Grund authentischerter Informationen als uns mahr und völlig unbegründet erklärt. Ru K Konsular-Akademie) Der von Gr. Majestät für den ausgezeichnetesten Zögling des legten Jahrganges der Eu. E. Konsular-Akademie gestiftete Kaiserpreis wurde vom Laut, Minister des Aeußern in diesem Jahre dem absolvirten "Böglinge Wenzel Lejbamec verliehen. Trauung. An 2. Oktober wird der Nevisor der Oesterreichisch-Ungarischen Bank Friedrich v. Balogh, Sohn des verstorbenen Hußaren-Oberstlieutenants ulm v. Baloghnd dessen Gemahlin geb. Marie Walter, Fräulein Saarila Ajtar Koväad, Tochter des Universitäts-Brofefford Dr. Alexander Ajtar-Kovád und dessen Gemahlin geb. Charlotte v. Szily zum Altar führen. Die Trauung findet um 5 Uhr Nachmittags in der Universitätskirche Statt. (Klassenlotterie)" Dei der heutigen Ziehung wurden folgende Treffer gezogen : 3099 Kronen gewinnen: 1013 45601 56795 60808 66586 2060 Kronen gewinnen : 7235 13105 27419 27882 30688 53539 60169 68872 82074 87193 91924 ; 31079 36736 47855 48152 53024 87987 91035 93993; A008 Kroneneminnen: 6953 13568 15280 27790 27955 28145 32204 533141 37391 38418 39073 39747 48505 50534 55999 59101 59149 59353 63225 64237 75687 77954 19148 79293 3014 Kronen 80278 81616 84236 85612. 86130 90781 90895 97961; aemwinnen: 1523 2149 2507 3091 4667 8776 10229 10830 11408 11591 14014 14097. 15432 16032 18*53 20167 23489 24791 25258 27748 29062 31957 37238 37548 41523 41831 44834 45792 46185, 46903 47752 47820 51540 52664 52689 56339 56504 57019 58569 59691 60416 65188 69.77 71469 72794 73104 79951 81614 81559 82053 87085 85621 91589 91907 93208 97455 98533 98691 99209 99558 99860. Ferner wurden 1875 Treffer mit je 200 Kronen gezogen. Die nächste Ziehung findet am Samstag, 4. Oktober, Statt. " (Franz Sima furrentirt.) „Nendöri Rözlöny" publiziert heute eine Kurrende des Szentejer Gerichtshofes nach dem früheren Abgeordneten Franz Sima, dessen Vorführung wegen seines Nichterscheinens bei einer Schlußverhandlung angeordnet wird. 63529 64016 66597 67030 63990... ) Der Kurrende ist zu entnehmen, saß Sima 48 Jahre alt it, in Nagy-Körös geboren wurde und nach Absolverung der Studien für die Lehrerlaufbahn Journalist wurde. Kunstausstellung des Merzteverbandes im Künstlerhanse. Die Musik zum heutigen Promenadekonzerte wird von der Honvedkapelle beigestellt, die durchwegs neue Nummern spielen wird. Anfang 7 Uhr Abends. Entree eine Krone Die Ausstellungsräume bleiben für das Publikum den ganzen Tag ohne Unterbrechung geöffnet. Abends im gesellige Zusammenkunft des Damen-Komites. (Sin Shmwindler). Der 11jährige, nach Alfö Lipnicza zuständige Agent Arnold Herner veröffentlichte vor einigen Wochen im „kleinen Anzeiger“ mehrerer Tagesblätter eine Annonce, in welcher er einen Kompagnon sucht behufs Eröffnung eines Bureaus, das die Bermiethung leerer Wohnungen zu besorgen hätte. Ein gemiller Julius Hermann war so unvorsichtig, dem Herner, ohne sich vorher über seine Bersen zu informiren, 600 Kronen, ohne jede Deckung zur Verfügung zu Stellen. Herner nahm das Geld und pere duftete aus der Hauptstadt. Er wird jeit in Folge der Anzeige des dupirten Hermann von der Polizei Burrentirt. (Selbstmord) Ai Temesvár mid um berichtet: Der hiesige angesehene Bürger Franz Gaupp, der als Spezialit im Mühlenbaufache bekannt ist, hat sich heute Vormittags, während in seiner Wohnung die Lizitation seiner gesammten Habe stattfand, erschassen. Derüchtweise verlautet, der einst reiche Mann, der im 60. Lebensjahre stand, habe jüngst den Namen eines nahen Verwandten auf einem Mechtel gefälscht. (Ein Familiendrama in einem Trangepan-Schloffe) Aus Fiume wird ung telegraphirt: Das alterthümliche Frangepan-Schlag am Terratto, welches der gräflichen Familie Nugent gehört, war gestern der Schauplan eines Familiendramas, in welches hier den allgemeinen Gesprächsstoff bildet. Das Schloß und dessen Einrichtung werden gegenwärtig öffentlich versteigert, aus welchem Anlasse Gräfin Anna Nugent und ihre Bruder Graf Lavor Nugent im Schlosse meilen. In Folge finanzieller Differenzen geriethen nun die Geschwifter in einen Streit; im Momente höchster Erregung holte Gräfin Anna aus einem Nebenzimmer einen geladenen Revolver und feuerte auf ihren Bruder einen Sıuß ab, der aber glücklicherweise sein Ziel verfehlte. Graf Lavor riß das Fenster auf und führte um Hilfe. Ein Polizeimahmann eilte herbei und entwaffnete die Gräfin, welche im Schlosse unter polizeilicher Aufsicht blieb, während Graf Nugent sofort das Schloß verlieh und sich im „Hotel Europa” einquartierte. Die Defraudation beider Länder Kant Die Leiche des Defraudanten und Selbstmörders Edmund $elliner wurde gestern Nachmittags auf dem Friedhofe zu Oberstadstafl nächst Kirchberg am Wagram begraben. Als man den Sarg von der Bahre hob, um ihn zu dem Grabe zu bringen, kam Fran Sellinek waickend, gebüßt von ihrem Vater und dem Schwager nach. PBlöglich, als der Sarg schon vor dem Grabe stand, um in die Tiefe gesenkt zu merden, rißfi die Frau von ihren beiden Begleitern [08 und mollte dem Sarge zustürzen. 3 Eoftete Mühe, sie von ihrem Beginnen zurückzuhalten. Eine milde Vergreiflung faßte sie und laut jchrie sie, des anmejenden Publikums nicht achtend: „So mill nicht, daß er begraben mird, er muß leben!“ Man mußte für dierau, besonders mit Nachsicht auf ihren Zustand, das Vergste befürchten.Es hielt fcwer, sie zu beruhigen, als der Sarg dann in das Grab gesenft war. Einen mehrrüthigen Blick warf sie noch auf die legte Ruhestätte, griff dann mit den Händen in den aufgeworfenen Dröhügel neben der Grube und ließ die Schollen unter heftigem Schluchzen in die Tiefe gleiten. Ein heftiger Weinsrampf schüttelte sie, und mit Mühe gelang es, sie von dem Grabe zu bringen. Willenlos, als ob sie nicht wise, was mit ihr geschehe, ließ sie sich auf den Wagen heben, um die Radfahrt anzutreten. Auf dem Wege wurde Frau SYelliner noch von einem Unmahlsein befallen und mußte gelacht werden. (Den eigenen Sohn erschoffen) Aug TZemeswärm wird uns berichtet: In Mosnicza murde der reiche Landwirtd Peter Murarie von seinem Sohne Georg Streite mit einem Messer bedroht; der Vater holte einen Revolver herbei und hob auf seinen Sohn, der, in die Brust getroffen, todt niederlanf. (Sein gefährdeter Kircthurm.) Die " Gazetta di Benezia" meldet: Eine einschreckende Kunde verbreitete sich heute Früh in der Stadt. An dem Kirchthurme von San Stefano sind neuerlich Anzeichen drohenden Einsturges bemerkt worden. Einer der dort zur Feststellung eventueller Lageveränderungen im Baugefüge am Thurme angebrachten Marmorpfeiler wurde geborsten aufgefunden. Gestern wurde ein neuer Pfeiler angebracht und an dieser ist bald darauf geborsten. Wetterprognose der königlich ungeiigen Reichsanfalt für Meteorologie und Erdmagnetismus Trübes und an vielen Seiten regnerisches Wetter bei unwesentlicher Temperaturänderung vorandsichtlich. — Mittagstemperatur + 1470 E. - im‘ Theater fürueutet Nationaltheater:kApros letåkok«.——Königliches Opernhausx,.ancsiös.1ali«sks«.« »Ababatlindér«.—Lustspieltheater:»AMINISTER-K — Boltstheater: ,A piros bugyelláris". — Magyar Szinház: „A sötét kamra". Christinenstädter Arena: , Norma". — Urania»Theater: „Angol élet". Grridiehnlle, Ver Vrefprozeh Arthur Knın’d. Am 1. Dezember 2. 3. erschien in der von Arthur Korn redigirten „Großkikindaer Zeitung“ ein Gedicht unter dem Titel: „Gedenke, daß Du ein Deutscher bit!" In diesen Gedichte wird darüber geklagt, daß die Deutschen in Ungarn ihres kostbarsten Schages, ihrer Muttersprache beraubt werden und daß die Deutschen auf der Huth sein müssen, damit der schmusige Schlamm, der sie von allen Gesten umgibt, die Dämme nicht Durchbreche. Das Geidmornengericht in Szeged verurtheilte Arthur Korn wegen Aufreizung gegen die ungarische Nationalität zu sechs Monaten Staatsgefängniß. Der Berurtheilte meldete gegen Diess Urtheil die Nichtigkeitsbeschwerde an, so wurde Diese heute von der fünf Ruhe als unbegründet verworfen. Ein vertragsbrüchiger Tenorist. In den Berichten über die gestirne Verhandlung in dem Prozesse der Königlichen Oper gegen Herrn Burrian megen Zahlung einer Konventionalstrafe im Betrage von 50.000 Kronen i auch von einem Briefe die Rede, den der frühere Intendant Graf Stefan Keglevich an den Künstler gerichtet haben soll. Dieser Brief lautet nach dem „N. B. Fournal" wie folgt: Budapest, 2. Mai 1902. + Lieber Herr Burrian! Hr Verhalten der Oper und an mir gegenüber it mir ganz unerklärlic. Sie müssen ja doch zu wiederholten Malen die Erfahrung gemacht haben, daß ich für Sie vom größten Wohlwollen befeelt bin, 39re Wünsche nach Möglicheit erfüllte, Ihnen trog Abweichungen von den Zentrastlich stipulirten eitlegungen und trog aufgetauchter Formfehler Urlaube gewährt und Abzüge nachgelassen habe auf meine Verantwortung und auf die Gefahr Hin, daß das Ministerium mich für die Nichteinhaltung der Kontraktsstipulationen verantwortlich macht! Trogdem verhalten Sie sie der Oper gegenüber in einer Meife, die deren Spätereffen erheblich schädigt und mir gegenüber unfreundlich oder renttent; Sie kommen nicht zu mir behufs Besprechung?? Was heißt denn das? Nervosität ist doch Fein Grund, nicht zum Sintendanten zu gehen, von dem Sie etwas haben wollen und von dem Sie willen, daß er Ihnen unwohlgesinnt it. Ich bin bereit, Ihre beiden Wünsche, Urlaub und Vertragsauflösung, mit Ihnen zu besprechen und mit Ihnen Mittel und Wege zu suhen, um Ihre Wünsche in jeder Beziehung zu erfüllen, womöglich mit Vermeidung der Kontraktsauflösung; dies it aber im Korrespondenzwege ganz unmöglich, daher ich unbedingt darauf bestehen muß, daß Sie si, und zwar je eher (möglichjst morgen, Vormittags Ileber) bei mir einfinden. Wenn’s durchaus nicht anders geht, werde ich in die Lösung ihres Vertrages einwilligen ; ich muß aber fest, wo vom 5. 1. M. an die haute saison anfängt, sofort wissen, ob mir auf Sie rechnen konnen. Ic igreibe denen jegt privatim. Amtlich könnte ich mich in eine schriftliche Erledigung Ihrer Wünsche nicht einlassen, so lange ich Dies Alles mit Ihnen nicht besprochen habe. Bitte also, ermidern Sie mein Wohlmollen in gleicher Weise und kommen Sie morgen umso mehr zu mir, als ja morgen Ihr Krankheitsattest endigt und.