Pester Lloyd - Abendblatt, November 1902 (Jahrgang 49, nr. 251-274)

1902-11-03 / nr. 251

« Kia Fr DBLATT DES PE Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in Der Provinz S Heller in allen Vers­chleißlofsten.) sz Unter dem Borfite Sr. Majestät fand am 1. 0. M. Nace­mittagd um­ 1 Uhr in der Wiener Hofburg ein Kronrath statt, welcher zwei Stunden dauerte. " An dem Kronrathe nahmen theil: Der Minister des Aeußern Graf Goluhoms3ti, der Kriegs­­miniter 6.9.8. Freiherr v. Krieghhammer, die beider­­seitigen Minister-Präsidenten Dr.v. Roerber ud 2. Széll, die beiderseitigen Landesvertheidigungs-Minister FZM. Graf We [­­fersheimb und FZM. Freiherr v. Fejerváry, sowie der Chef des Generalstabes 339. Freiherr v. Be­d, — Minister- Präsident Széll, der am 1. b. M. Früh aus Budapest in Wien ein­­‚getroffen war, i­ Abends um 10 Uhr nach Rátót abgereist. — Wie wir erfahren, trifft Minister-Präsident 6­3 € II morgen Früh in Budapest ein. . .·. ; 7. Die „Bud. Korr.“ berichtet: Minister-Präsident " Roloman S $él I, melcher „Samstag Früh in Wien eintraf, wurde am Samstag um 11 Uhr Vormittags von Sr. Majestät in längerer­­ Privataudienz empfangen. Der Minister-Präsident nahm Jorann f um 1 Uhr Nachmittags an dem unter Borsis Sr. Majestät stattgehalten. Kronrath, dessen Gegenstand die Wehlervorlage bildete, theil und begab sich am Sonntag nach Rátót­­­sz Während der vorgestrigen Anwesenheit des­ Minister- Präsidenten SZÉN in­ Wien hat wohl — wie man uns aus Wien berichtet — eine Begegnung des ungarischen Premiere mit Herrn v.Koerber, jedoch seine Annäherung in der Ausgleich 8 Trage stattgefunden. "sz Ge, Majestät hat gestern Nachmittags 1 Uhr den öster­­reichisch-ungarischen Botschafter in Berlin Ladislaus v. Szögyeny- Marich in mehr als halbstündiger Privataudienz empfangen. — Botschafter v. SzögyEeny-Maricd Fehrt in den nächsten Tagen nag Berlin zurück. — Das Abgeordnetenhaus hält morgen, Dienstag, um 10 Uhr Vormittags Situng. Auf der Tagesordnung steht Die Indemnitätsdebatte. : ..... >. in Budapest, 3. November. sz In Belgrad ist, wie und von dort mitgetheilt wird, die Nachricht verbreitet, daß König Alexander demnächst unseren Monarchen in Budapest’besuchen werde. Wir Tönen die Nachricht nit auf ihre ‚Nichtigkeit prüfen, wissen auch nicht, in melden Kreisen «sie ihren Ursprung hat, würden sie aber ebenso in den herzlichen Gesinnungen unseres Monarchen für den jungen König, wie in den freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen Desterreich-Ungarn und dem Nachbarlande bestehen, begrü­ndet finden. Diese Beziehungen, so weit das­­ Wohlmollen unserer Monarchie für Serbien in Betracht kommt, haben­­ alle in der reiteren Zeit seine Men­derung erlitten. Allerdings schien es eine Weile, als wollte die serbische Politik , ihren­ natürlichen Kurs verlassen und wieder einmal in anderer Richtung ihren Lauf nehmen ; aber hierzulande legte man dem eine besondere Bedeutung nigt bei. Einmal darum nicht, weil die Zeit, da man, sei es­ in Serbien, sei es anderwärts auf dem Balkan, die Bo Titit der zwei Eifen im Feuer nachahmen konnte, Dant dem Einvernehmen zwischen Oesterreich-Ungarn und Nußland, "vorüber ist; und dann auch darum nit, weil man über­­zeugt ist. Daß Serbien, ohne seine eigenen Interessen preis­­zugeben, sic) unserer Monarchie nicht dauernd entfremden waren, und ‚weil man zu der Klugheit und der Einsicht des Königs, Alexander, das vertrauen hatte, daß er jene Inter­­essen in­ vollem Maße zu würdigen weiß. Darum konnten die mancherlei Schwankungen, welche die auswärtige Be­­sitt Serbiens unter der nun verabschiedeten Negierung zeigte,­­ weder unsere politischen Kreise in der Unversicht er­­füttern. Daß dies nur eine vorübergehende Erscheinung it, noch die Sympathien,­ welche man insbesondere in Ungarn für König Merander hegt, irgendwie beeinträchtigen. Lebhaft zu wünschen it nur — und dieser Wunsch wird durch die Ber­dingungen­ innerer Wohlfahrt und Konsolidirung des Nachbar­­landes nahe gelegt:—,­ daß die N­era der Experimente für die auswärtige Politit Serbiens nun abgeschlossen sein möge. Dan hat ja in Belgrad unter mechselnden Regierungen die Erfahrung gemacht, daß das Land ss am besten dabei befand, wenn sein Verhältniß zu Oesterreich,Ungarn sich auf der Grundlage von Treu und Glauben aufbaute. Unsere Monarchie , das dann nicht oft genug wiederholt werden — ist in ihren Beziehungen­­ zu Serbien völlig frei von jeder egoistischen Regung, sie respektivt nicht nur Die­ Selbst­­ständigkeit der serbischen Politi, sie möchte b diese Selbst­­ständigkeit an gegen jeden Eingriff gewahrt wissen. Friedmann, Dr. Philipp Darvai, Dr. Wilhelm Wolf, Dr. G. Kenedy, die Deputation der Buddapester Advokatenkammer:­Vize­­präsident Dr. Ignaz Brüll, Sekretär Dr. Josef R­ap­p, Kassier Dr. Alexander M­­orát. Ueberdies waren die königlichen Tafeln und Staatsanwaltschaften des Landes fast ohne Ausnahme vertreten. Nach dem Eintreffen des Justizministers hielt der königliche Kronanwalt,Dr. Franz Szétely folgende Rede: Geehrte Versammlung­. Wir sind zusammengekommen, damit durch die feierliche Enthüllung dieses Grabdenkmals unsere Pietät­en neuerlich für jenen Mann Eund gebe, der sein ganzes Leben in selbstloser Weise der Beglichung unseres Vaterlandes, insbesondere der Schaffung und Entmidlung unserer­ Institution, der Königlichen Staatsanwaltschaft meihte. Sein großer Beistand, sein außerordentlicher Scharfbild führte ihn zur richtigen und trafen Beurtheilung der Menschen und der B Verhältnisse und zum sofortigen Entschluß in seinen Agenden, seine edle Arbeitsluft und seine mannhafte Energie aber eiferten ihn zu der unverzüglichen Ver­irklichung seines aus­­gestedten Zieles. a. Daher kommt es, daß er, was wir nur von wenigen Menschen Tagen können, alle seine Arbeiten gut und zur rechten­­ Zeit versehen hat.­­ In seiner frühen Jugend hat er Liedergedichte,um seine flammende Vaterlandsliebe in das Herz der erwichepten Hik Itton hineinzuzaubern und als er in Petöfi den großen diohtenschen Veruf entdeckt hatte,»eiferte er diesen schitzen damals noch nkuthlosen Schuss­kolegen so lange an,bis auch dieser­,1mterstützt von ihm,das Gebiet der Oeffentlichkeit betrat.Spöjter,als das Vaterl­ind in Gefahr­­ sch­webte,ve­rgoß er sein Blut für dasselb­e.Und als die Sonne uni­seres konstitutionellen Lebens­ Unter­gegangen war,fand er als Ad­­vokat ein neues Gebiet zur Erfüllu­­g seiner patriotischen Pflichten in dem­ selbstlosen­»Schu­tz der frü­heren Urbarialisten dieses erhaltenden Elemente­«des Bindes,11nd der Armen.Sich selbst aber erwarb er damals in seiner Dorfeinsam­keit durch gut gewählte Lek­­türe europäische Bildu­ng­ Als dem wieder diesjkingens röthe unseres«verfassungsmäßigen Lebens anbruc­h kämpfte er als Abgeordneter im Lager Franz DeåFs und gab Zeugniß für seine unerschütterliche Treue zu seinem apostolischen König.Nach dem Ausgleich bot er dem Justizministerium,später derkön-Kurse sein hervorragendes Wissen und während dieser Zeit entwickelte er auch eine bedeutende journalistische Thätigkeit.Er war als Publizist der Erste,der die Wichtigkeit des Berufes der ungarischen Gentry,die Nothwendigkeit ihrer geistigen­ Zivilisation,ihrer materiellen Er­­starkun­g mit überzeugenden Argumenten und anipatriotischer Begeisterung entwickelte­ und es als Pflicht des ungarischen Elementes einstellte, im gemeinsamen Heere Boden zu fallen. Und bag dies bei ih­n nicht nur einfach gesagt, sondern wahre Ueberzeugung mar, das bemieg er doch Thatlahen, indem er einen seiner Söhne zum Dichter, den anderen zum Soldaten erzog. 93m Jahre 1878, zur­ Zeit der Organisation der fen. Staatsanwaltschaft, wurde er Budapester Oberstaatsan­walt. Eine riesige Aufgabe harrte feiner. Er mußte eine Seele einhaucen jener. Institution, melde noch nirgends im großen Bublikum Vertrauen ermeht, bei ung. aber in Folge der, Erinnerungen an eine traurige Epoche geradezu vers dächtig. it. Und auf diese Aufgabe hat er mit Erfolg gelöst, denn er hat Dieser Institution seine eigene gerechte und menschen­­liebende Seele eingehaucht. Seine Staatsanwälte hat er mit gemissenhafter Sorgfalt ande gewählt, rasch über seine­ntentionen orientirt, sie zur, Treue und eifrigen Erfüllung ihres Berufes begeistert, mit jenem ganzen Berz­frauen beschenkt, mit seiner wahren Liebe an sich gefesselt, fir: ihre Verdienste sie belohnt und, was in einer so erponirten Stellung das MWic­rngste­it, gegen ‚jeden ungerechten Angriff hat er sie mit der Fülle seiner Macht, mit seinem ganzen Ansehen vertheidigt. Was ist natürlicher, als daß Diese Behandlung die Körperschaft der Staats» anmälte bezaubert, mit einer an Schmärmerei grenzenden Liebe für ihren Chef erfüllt und zur Folge gehabt hat, daß sie die auf ihr lastende enorme Arbeit, welche selbst von dem weitestgehenden Pflicht­­gefühl nicht gefordert werden konnte, aus Liebe für ihren Chef voll­­bracht haben. Der Lohn einer solchen aufopferungsvollen Arbeit war Vertrauen und Anerkennung, in deren Spuren die Popularität ersproß,,­­ eine Zierde dieser Institution, Die im der ganzen Welt ohnegleichen, dasteht.. ZN AM dies verdanken wir Dir, vereinigter Geist. Deshalb nimm aütigst dieses­ Grabdenkmal an. (Die Hülle fällt.) Siehe: die Säule symbolisirt, die­­ dankbare Anerkennung Deiner Verdienste, der­ in Trauer gehüllte Haffiiche Suriit aber unseren tiefen Schmerz über Deinen Berlust. Nerzetbe, daß wir unserer unendlichen giebe, unserer treuen Anhänglichkeit "att. Deine Ideale nieder aus Stein, noch aus­­ Erz windigen Ausdruck verleihen können. Blide aber in unser Herz, begleitet unsere Handlungen mit­ Aufmerksamkeit und Du­mwirft sehen, daß unsere Gefühle unveränderlich waren und Bleiben bis zum Tode, und daß Dein­ett meiter wirft unter ung von Generation zu Generation, . 10 lange ein ungarischer Furist auf Erden sein wird. Gott mit Dir! Gott mit ung! . Diese Rede machte auf alle Unmefenden ‚tiefen Eindruck. Das Grabmal ist eine etwa drei Meter hohe Säule mit einer­ Bitte der „Luftitia“ gekrönt. Vor der Säule litt ein römischer Prätor mit dem Geießbuch­ in der Hand. Das prächtig ausgeführte Grabmal ist ein Werk des Bildhauers Gallard KalldöE. Die Säule trägt folgende Inschrift:­­" Leveldi Kozma Sändor 1825—1897, Az­igazság és emberszeretet apostola A magyar jogérzet megteremtője A királyi ügyészség apja, Mindörökké . vezérszelleme. Emil­ kenek e mivet A magyar jogászok szentelek. Nagy lelke él es hat tovább. Zu deutsch: Merander Kozma von Xeveld 1825—1897. Ein Apostel der Gerechtigkeit und der Menschenliebe, der Schöpfer des ungarischen Berggefühls, der Vater der ungarischen Staatsanwalt­­schaft und ihr­ Zeitstern für immer. Seinem Andenken haben Dieses Grabmal errichtet die ungarischen Juristen. Sein großer Geist lebt und wirft fort. Rum wurden die Kränze am Fuße des Grabmals niedergelegt. Unter denselben fiel ein einfacher, aus grünem Laub geflochtener Kranz auf, dessen weiße Schleife die Inschrift trug: „Seinem großen Sohne — das kleine Dorf.“ Diesen Kranz, niedergelegt vom Staats­­anwalte Dr. Mitrovnich, hatte­ der Geburtsort A­lexander Xozma 8 gesendet, das Dorf Körösbegy im Somogyer Komitat. Das Laub stammt aus dem Hain, in welchem­­ der Entilafene als Rind und Süngling­ fi froh,­ergangen. Kränze hatten gesen­det: das uftize­ministerium, die Budapester Fön. Kronan­altschaft, die Budapester­­ fön. Oberstaatsan­waltschaft, der ungarische FJuristenverein, die Buda­pester Fön. Staatsan­waltschaft, die Fön. Staatsanwaltschaft für den Weiter­­landbezirk, der Budapester Sträflings-Unterstügungsverein , die Familie­ des Entschlafenen („Bandiek — az öreg urnak" und­ „Edes apänknak — Bözse és Gyuresa“), Dr. Stanz GSzefely und Familie u. A. man Anleihen aufnehmen, was einen Kursverlust von 100.000 k bedeute und mit großen Kosten verbunden sei. Außer den Abgängen und Fehlbeträgen sei auch die Strafe von 63.000 k zu bedeben, welche über die Stadt verhängt­ wurde, weil die Erträgnisse der Marktgelder, der Fischerei im Balliser See und bei der­ Taufe der städtischen Gelder fünf Jahre Hindurch der Ber­steuerung entzogen wourden. Medner it der Ansicht, daß die Stadt ihre materielle Lage mit geringeren Opfern fankren könnte, wenn es gelingen wiürde,­­ die verpfändeten Negule- Obligationen der Stadt auszulösen und zu lombardiren. Nur der frühere Bürgermeister könnte darü­ber Aufklärung geben, in­­ Folge welcher­ Mibbräuche die ausgewiesenen Abgänge in den Karsen und Fonds entstanden sind. Die Stadt habe wohl auch ihrerseits große Summen zu fordern, melde in Abrehrung fügen. Redner will jedoch diese Forderungen, welche unsicher sind, nicht in Rechnung ziehen. Die buchmäßig bestehende Forderung der Stadt von 800.000 k für militärische Einquartierungen wäre wohl kaum einzutreiben, da ein Theil dieser Forderungen bis zum Jahre 1812­ zurückreicht. Der Steuerzuschlag werde ungefähr 14 Perzent betragen. Die Ausgaben, welche aus den Anleihen gemacht werden müssen, werden zum Theile zurückerstattet werden, und zwar von jenen, die die Mißbräuche duldeten oder übersahen. Der Buchhaltungsfachmann, um dessen Entsendung die jüngste Generalversammlung den Minister des Innern ersuchte, wird am 10. November nach Szabadlaer kommen. Redner ersucht alle Parteien, sich bis dahin zu gedulden. Dr. Lazar Ripopenich stellt zum Antrage de Magi­­strat3 : das Anendement, daß der Betrag von 1,081.019 Kronen, melcher nach dem Antrage des Magistrats doch ein kurzfristiges Ansehen bedecht werden sol, aus der Gebahrung und zwar in zehn gleichen Jahresraten gedect werden solle. Hiedurch würde man viele Kosten ersparen. Abgeordneter Simon Mukfits führt aus, daß die Ver­­mögenslage der Stadt auch jeit nicht weniger, als klar sei. Es bedarf der größten Borfcht gegenüber dem Magistrate, der nicht auf­richtig vorgebe. ‚Bela Bermes meint, Daß das­­ ganze Defizit aus einem Additionsfehler stamme. ‘ Dr.Josef Vojnics stellt den Antrag,daß nur jene Summen im Wege von Steuerzuschlägen bedeckt werden sollen, welche für den städtischen Haushalt verwendet wurden,die für dritte Personen un­d zur Ergänzung der Fonds dienenden Summen aber sollen durch eine Anleihe bedeckt werden. Dr.Karl Birö füh­rt aus,daß die Behörde ihr wihler noch immer bemäntelt-Der Bericht sei nicht aufrichtig,denn das Vermögen einzelner Fonds sei zur Bemäntelung von­ Mißbräuchen in Weh­rkonsum­steuer-Angelegenheiten verwendet wird.Die Schul­­den der Stadt repräsentiren eine iokolossale Summe,daß die Be­­hördem um sich zu h­elfen,mehrere Posten überhaupt nicht auf­­genommen und diese auch nicht bedeckt habet­.(Zwischenrufe:Und der Magistrat verlangt noch eine Gehaltserhöhung für sich!) Hierauf wu­rde der erste Sitzungstag gesch­loss«etr. « Am zweiten Tage der Generalversam­mlung ergriffen noch Dr.Janiga,Reisner,Dominusxx­ td Bökely,ferner der ssuspendirte Bürgermeister Mamusicschs Wokt.Dieser weist die­ gegen seine Person gerichteten Verleumdungen zurück.Er habe zielbetrüßt und sparsam­ gewirt­schaftet,und der Fehlbetrag mache insgesammt 1­­0.000 Gulden an Lixlleslieb­ige sei nur eine gemachte Sache-Redner habe zu­ seiner Verweieignung ein Buch geschrieben, hoffe,daß das U­rtheil des Szabadkaer Verwaltungs-52 Ausschu­sses bald klarstellen werde,wer Recht habe,er oder der Minister. Hierauf wurden di­e Anträge des Magistrats und die Zusatzs­anträge angenommen.Ferner wurden der Obergespan,der stells­vertretende Bürgermeister und die beiden Abgeordneten der Stadt ersucht, im Unteresse der aufzunehmenden Anleihen beim Minister des neun zu interpeniren. In der nägsten Generalversa­mmlung wird die Angelegenheit der vom Minister annullirten Schlußrechnung pro 1901 verhandelt werden, ‚ welches demnicht erscheinen werde. Er — Der Frontisch-fragonische Landtag wird, mit dem „Rel. Ért." aus Agram „gemeldet wird, in der lebten Todte des Monats November zu einer­ kurzen Session einberufen werden, um die Verlängerung des Ausgleichsprovisoriums und das Budget-Indemnnity zu erledigen. — Die Arader griechisch-orientalische rumänische Synode hat sich in ihrer jüngsten Sittung mit der Frage der Bewegung des Arader­ griechisch orientalischen rumänischen Bisthums beschäftigt und einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher‘ Tre das Konsistorium betraut, an den Metropoliten eine Repräsentation behufs Beschleunigung dieser Angelegenheit zu richten. Sin der Begründung der Resolution wird darauf hingewiesen, daß im Sinne des Organisationsstatuts and der Synodaldezisionen ein nasantes Bisthum innerhalb dreier Monate zu belegen ist. Das Araber. Biathum sst­rebt aber schon seit sieben Monaten vasant, was für die Diözesanverwaltung, für Die Disziplin, die auch für das Vertrauen der Gläubigen in die sittliche Ordnung und für deren Religiosität sehr gefährlich ist. Unter dem Ansdruche ihres komagialen Gehorsams für De. Majestät und des Vertrauens zu der Regierung hält es Die Synode deshalb für nothwendig, den Metropoliten zu erjuichen, daß er die dem Organisation gstatute entsprechende Bewegung des Arader Bisthums ermirte. 4 ++ 08 Enthaltung der zozmasczmbmalw Hgai, Andor Kozma, Dr. Mam Das Grabmal des ehemaligen Oberstaatsanwaltes Alexander Kozm­a, des unvergeblichen Schöpfer der­ ungarischen Staats­­anmaltschaften, wurde geitern Vormittags 11 Uhr in Gegen­wart eines sehr zahlreichen und vornehmen Publikums enthüllt. Zu dieser pietätvollen Feier waren erschienen: Justizminister Alexander B­­­ó­b, Staatssekretär Alexander Mo b­a­y, die Ministerial­­räthe Ludwig Gyulányi Dr. Gusay Töry, Dr. Eugen Lipkany, Bartholomäus Lanyi, Arpád Berczii, die Senats­­präsidenten an der Fön, Kurie Béla Bavrit und Sigmund DEecsey, die Kurialeichter Ludwig Nyers Moriz Kelemen, Gerhard Tóth, die Verwaltungsrichter Alexander Jebenpty, Emerich Havas, Senatspräsident an der Budapester Königlichen Tafel Sodann Hérics- Tóth, Senatspräsident an der Kallaer Königlichen Tafel, Edmund Fekete, Kronanwalt Dr. Stanz Szefeln,­­ die Kronanwalts-Substituten Dr. Banl Taijy und Dr. Isidvor Baumgarten, der Budapester­­ Oberstaatsan­walt Eugen Bongrácz die Oberstaatsanwalts- Substituten Dr. Franz Barga, Dr. Oustan Gegujs, Vinzenz Zraiber und Valentin Sittler,­ die königlichen Tafelrichter K­offutäny, Anton Fodor, van Ligetfuthy, Emerich Balonyi, Geltionsrat, Dr. Ignaz Meitner, der königliche Staatsanwalt für den Pester Landbezirk Dr. Ludwig, Haläaß, die­­ Budapester Staatsanwälte Dr. Barnabas Grellen, Dr. Andreas Gebti, Dr. Stefan Magyar, Dr. Aerius Darócsy, Dr. Anton Hodapy, Dr. Ludwig Kejerü, Dr. Ludwig Milovich, Dr. Stefan Zöth, Dr. Andreas Gál, Dr. Géza Uronyi,­ Dr. Ludwig Varga, der Györer Staatsanwalt Dr. Julius Filder, Die Gerichtshofrichter Dr. Beter Agoraktó, Dr. Koloman Bakonyi, Dr. Eugen Langer, Dr. Zoltan Barth, Dr. Ludmig , Särfäng. Wuberdem waren erschienen : Raul Gyulai, Dr. Adolf Ripcsen, Sigmund Ginger, Dr. Johann Bóran, Ludwig Tolnay, gentoneter Dr. Paul Neili, Dr. Gabriel Bárada, Dr. Bernhard , . . . . Die Szabadkner Verwaltungs-Skandale. Sin­­der gestern beendeten zweitägigen Generalversammlung der Stadt Szabadfa gelangte eine Vorlage des Magistrats " zur Ber­­handlung, in welcher zur Behedung der Kosten zahlreicher noth­wendig geworbener städtischer Arbeiten, ferner für K­ostenü­berschreitungen und zum Grung von Kastenabgängen, welche bei­ der Kontrollrung entdeckt wurden, die Aufnahme von 2,411.605 k im Wege von Anleihen angesprochen sind. Im Sinne der Vorlage sollen zwei Anleihen aufgenommen werden, eine langfristige Anleihe im­ Betrage von 1,330.584 k, aus welcher ein Manco von 128.000 k, mehrere Investitionen und Kostenüberschreitungen bedeckt werden sollen, ferner ein kurzfeistiges Ansehen im Betrage von 1,081.019 k, aus,in welchem 179.000 k für eine im Jahre 1897 ohne Bewilligung des­ Ministers kontrahirte Anleihe, 305.000 k für die Bededung des fehlenden Kaufpreises für verkaufte städtische Felder und der Meitbetrag für die Bedechung von Abgängen bei den verschiedenen städtischen Fonds und Steuergeldern verwendet werden sollen. Bei der Verhandlung dieser Vorlage kam eg — mie "Bol. Ert." berichtet — zu peinlichen Szenen. Der suspendirte Bürger­meister Lazar Mamulficz, der seit seiner Suspendirung an seiner Generalversammlung theilgenommen hatte, war zur Ver­­handlung der Vorlage erschienen und wollte auch das Wort ergreifen, die den im Hintergrunde stehenden Bürgermeister bis dahin nicht bemerkt hatten, umringten Mamufics, und provozirten stürmische Szenen. Es erschollen Muse : Hinaus mit ihm­ und viele Mitglieder forderten den präsidirenden Obergespan Andreas Schm­auß auf, Mamufics aus dem Saale zu meilen. Der Trinilr dauerte etwa 16 Minuten, während meiner Zeit Mamuficz sich vergebens Gehör zu verschaffen versuchte. Mehrere führende Mitglieder der Generalversammlung legten sich sodann ins Mittel und bezogen Mamufics auf das Wort zu ver­­zichten, worauf sich die Erregung legte. ‚ Zum Anfrage des Magistrats ergriff als Gifter der stell­­­­vertretende Bürgermeister Dr. Michae­l Bertid das Wort. Redner führte aus, daß er nicht mit allen­­­erfügungen des auf die in Nede stehende Angelegenheit bezüglichen Ministerialweskriptes übereinstimm­en könne. Der Stadt werde nicht gestattet, das Manco Yurch Ausrmerfung von Steuerzuschlägen zu deden, und so müffe Engelwenigkeiten, Allerseelen in Wien. Aus Wien wird gemeldet: Se. Majestät erschien heute in der Kapuzinergruft an den Särgen der Kaiserin-Königin Elisabeth, des Kronprinzen Rudolf, des Erzherzogs­ Franz Karl und der Erzherzogin Sophie, welche­ er­ mit prachtvollen Kränzen hatte schmiden lassen, verrichtete Gebete und führte, sodann in die Hofburg zurück. Gleichzeitig fand in der Kapuzinerkirc­e für die Verblichenen des Herrscherhauses,ein feierliches Seelenamt statt, welchem ein zahlreiches, andächtiges Publikum bei» ,­mahnte. (Der König von Griechenland) traf heute um 9 Uhr 40 Minuten in Triest ein. Am Bahndhofe hatte sich der Statthalter, der griechische Generalkonsul. Vitruris, Vertreter der hiesigen griechischen Kolonie und der Kommandant der königlichen Dagt „Amphitrite“ zum Empfange eingefunden. Der König begab si sofort an Bord der Dacht. (Ein Bogenunfall) Gestern Vormittags wurden auf dem Parkring in Wien die vor die Equipage des Erzherzogs Leopold Salvator gespannten Pferde plöglich Scheu­­fe gingen Dur, wurden aber von einem Wachnam­e und Raffanten zum Stehen gebracht. Zwei Kinder des Erzherzogs, sowie deren Erzieherin, die im Coupe saßen, blieben unverlegt. Die Pferde erlitten Bei­­legungen, der Wagen wurde arg beschädigt. (Magnatenhausmitglied Universitäts- Professor Friedrich Korányi,­der,wie bereits gemeldet,an ein­­ekleichten Brustfellentzündung erkrankt ist,befindet sich bereits dessen Das Fieber ist gesunken,nach Ansicht der behan­­delnden Aerzte ist keine Gefahr mehr zut befürchten. (Abgeordneter Georg Kubinyi.)Der Zustand des seit längerer Zeit kranken Abgeordneten Georg Kubinyi hat sich,w­ie»Pol.Ert.«meldet,in den jüngsten Tagen verschlimmert. Die behandelnden Aerzte,die Professoren Müller,Herczel, Alexander Koränyi,ferner Dr­ Novotny,hielten wieder­­holt Konsilien am Krankenbette.Abgeordneter Kubinyi wird im­­ HerezePschen Sanatorium behandelt,wo sich zahlreiche Abgeordnete und Freunde des Patienten täglich nach seinem Befinden erkundigen. Der Besuch des Kranken selbst ist nicht gestattet.Ein operatixJer Eingriff ist bisher nicht vorgenommen worden.­­Gräfin Franziska Andrässy.Entgegen vielen unrichtigen Meldungen werden wir ersucht mitzutheilen,daß die jüngst verblichene Gräfin Franzisker Andrässy,Gemahlin­­ des Grafen Dionys Andrässy,eine Sch­wester des Wiener Hofs­opernsängers Hablaw»,«etz und Schwägerin der Baronin Heine- Geldern mar. ER (Kommerzienrathb Redlich gestorben) Wie wir mit Bedanern vernehmen, ist "Kommerzienrathb Samuel RNedlich Samstag Nachts in Budapest gestorben. Der nunmehr verblichene war der Chef der Bercsiner Gemeitfabriken „Union“ (Nedlich, Ohrenstein u. Spiter) und gehörte zu den hervorragendsten Industriellen Ungarns. Kommerzienrath Nedlich wurde in Deutschland geboren, erwarb jedoch schon vor zwei Dezennien das ungarische Staatsbürgerrecht und hat seither an der Entwiclung der ungarischen Gemeinindustrie mit dem größten Erfolg gewirkt. Rommterzienrath Redlich starb plöglich; sein Tod erregt in allen kommerziellen Kreisen der Hauptstadt innige Theilnahme. Das Leichenbegänaniß findet morgen, Dienstag, Vormittags 10 Uhr vom Trauerhause (Allotmäng­­utera 10) statt. Sraf Tolftot) Die MWetersburger „Nomosti” meldet aus Moskau, daß, T­o­lst­o­i an einer Lungenentzündung erkrankt ist. Zwei Aerzte seien nach Tolstovs Gut Jasnaja-Boljana berufen worden, dody gebe der Zustand der Kranken bis fest seinen Anlas zu Be­fürchtungen. (Aus dem Ende geführte Wlter­­thümer) Die neueste Nummer des „Archaeologias Griefitd“ theilt einen Artikel über die Bronzetafel des Balerius Dalmaticus mit. Aus dem Artikel geht hervor, daß diese interessante Antiquität auf dem zur Fürstlich Schaumburg-tippe’schen Domäne gehörigen­­ Gehöft „Idahof“ z­wischen EBeE und Bécs gefunden wurde, also auf ungarischem Boden. Die fürstliche Domänenverwaltung hat die Tafel nach Berlin gesendet. Man k­ann nichts dagegen einmenden, daß Professor Mommsen, in dessen Hände fest die Tafel gelangt, mit­­ seiner großen Gelehrsamkeit die ungarischen Funde aus alter Zeit beleuchte und erkläre, aber es geht Doch nit an, daß solche Funde aus Ungarn nas dem Auslande geschafft werden. Wir besigen ein ‚Nationalmuseum, welches einen europäischen Ruf genießt und der richtige Ort für die Aufbewahrung und wissenschaftliche Aufarbeitung solcher, Funde ist. Ein Gefeh zur Verhinderung des Exportes vieler Art thut schleunigít noth. Eine Bıiertelmillion (Kronen nıurt eine Rohschule) Aus Nagypära b wird telegraphirt. Gestern starb hier der sechzigjährige Abdvofat und Mitglied des Munizipal-Ausschusses Franz Bott­o, der zeitlebens als Gonderling bekannt war. Botto war ein großer Geizhals, dessen Nahrung sozu­­sagen nur aus indenem Brod und Wasser bestand. Erst vor Kurzem wurden gegen ihn mehrere Anzeigen wegen Wuchers erstattet. Großes Aufsehen erregte nun sein Testament, in welchem er sein ganzes, etwa 250.000­­ betragendes Vermögen einer zu gründenden Kochschule hinterließ, die seinen Namen tragen soll. Interessant ist die Moti­­virung des Testaments, in welcher der Erblasser ausführt, daß die Männer aus dem Grunde es nicht wagen, in den heiligen Ehestand zu treten, weil die heutigen Mädchen zumeist Schlechte Hausfrauen sind. Diesen Uebelstande wolle er dur die Errichtung einer Rochschule abhelfen. Sollte die Durchführung dieser Verfügung aus irgend­einem Grunde unmöglich sein, so hinterlasse er sein Vermögen zur Errichtung eines Asyls. Seine Verwandten bedachte er mit kleinen Legaten. Zur Arader Defraudation. Der in Haft befindliche Direktor der Araber Gewerbe- und Volksbauk, Adolf Böhm, erhielt gestern in der Spitalszelle den Besuch seiner Gattin und seines Sohnes. Das Wiedersehen gestaltete sich so aufregend, da Frau Böhm bemußtlos zusammenbrach, nachdem sie die Belle ver­­lassen hatte. Bei der Bank wird die Prüfung der Geschäftsbücher ununterbrochen fortgefagt. In der Geldmechsler-Abtheilung wurden die Bücher in Ordnung befunden. Die Untersuchung hat die Schuld» Tätigkeit des anfänglich der Mitmwissenschaft verdächtigten Abtheilungs­­chefs Satob Rena ergeben, welcher demzufolge neuerdings mit der Zeitung der Abtheilung betraut wurde. Der Sohn des Defraudanten., Ein ergrei­­fendes Beispiel liebevoller Kollegialität "gaben dieser Tage die Schüler der VIII. Klasse der Grader Oberrealschule. Der Sohn des Direktors der Boltsbant Adolf B­ö­hm, der diese Klasse frequentirte, blieb aus Schande über den Fehltritt seines gegen Defraudation in Haft genommenen Deaters von der Schule aus und vermied jedes Zusam­­mentreffen mit seinen Kollegen. Hierauf richteten die Frequentanten der Klasse an den jungen B ő bh­m ein Schreiben, in welchem sie ihn liebevoll zur Rüdkehr aufforderten. Dieses Schreiben lautet wie folgt: „Lieber Freund! Mit Theilnahme haben wir die Nachricht von dem Schlage vernommen, welcher Di­dur den vielleicht unmilliärdid begangenen Fehler Deines Deaterd betroffen hat. € 3 kommt uns aber unverständlich vor, daß Du von uns einfach möge bleibst und die Vorträge nicht mehr befuh­st. Wir sind nach reiflicher Erwägung der Sache zur Ueberzeugung gelangt, daß wir Die­ nicht darum bitten, sondern dazu zwingen werden. Du, der Du feßt unter der ersten Wirkung des Schlages stehst, bedenkst es nicht, daß Deiner im Leben noch große Aufgaben harren. Wie willst Du dem Namen, der fest vielleicht Abbruch erlitten hat, den alten Klang zurückgeben und ihn rehabiilitiren? Wie m willst Du die Dir im Leben zusommende Stellung erringen, wenn Du jeßt, wo Du nahe daran bist, einen Beruf zu wählen, einfach von uns wegbleibst? Es­st unmöglich — darauf getrauen wir und auch einen Eid abzulegen —, daß auch Einer von uns Dich nicht so hoch sdüte als bisher. Dahei bitten wir Dich neuerdings, für­ alle Fälle schon zum morgigen Vortrage zu erscheinen, damit Du nicht etwa durch Dein Fernbleiben in Deiner Karriere behindert feiest. Betrachte diesen Brief nicht als Eingriff in Deine Familienverhältnisse, sondern als Warnung und Bitte Deiner aufrichtigen Freunde.“ Dieser Brief wurde von allen Schülern unterschrieben und so wird er denn auch sicherlich von dem ge­wünschten­ Erfolge bes­gleitet sein. „Die Körmender Affaire­ Der Verwaltungs- Ausschuß des Komitats Bas beschäftigte­ sich in­ seiner gestrigen Sigung mit der belaunten Körmender Sfandal-Affaire. "Auf Grund » Ladislgus Bärdossy vorgelegten« Berichtes wurde der Bürgerschul-Direktor Rudolf Knaute von der gegen ihn durch den­ Lehrer Jvan Sigmund Farkas erhobenen Anklage—«deertschuldan ·dem Vergehen des Lehrers Ignaz Mocsart­»vom Disziplinars Ausschußfreis gesprochen­.Auch der Lehrer Alexander Kencs,der wegen schwerer k­örperlicher Mißhandlung der Schulkinder angeklagt war, wurde frtzigesprochen.cikal Bardossy erhob gegen den Lehrer" Farkas»die Anklage»wegen folgende Vergehen-Farkas hatte von Uebelstinden moralischer«Art gesprochen,die es in der Körmen der Schule gebergt hatte jedoch der an ihn ergangenen amtlichen Auf­­forderung,»hierüber Aufklärung zu geben,nicht entsprochen;ferner hatte­ er einen Kollegen aufs gröblichste insultirt.Farkas wurde zu einer Geldstrafe von 100 k verurtheilt.Der Lehrerin Marie Farjas-Ha­r·sa1ly,die sich geweigert hatte,die Schuljugend zuthrch etngeletten­ und an der Lehrerkonferenz theilzunehm­en, wurde eine Rüge ertheilt. Attentat auf einen Ad­vokaten) Man telegraphırt­ung aus Dravicza: Am Korridor des Bezirks­­gerichtes überfiel der Gasblonaer Infasse Trifun Brinzgey den Advokaten Dr. Petr Corntian, der in einem­­­ersorgungs­­prozesse die Eltern des Brinzey vertrat. Dieser verfeßte dem Advofaten­ mit einem langen Messer drei Stiche in den Rüden, worauf Corm­an blutüberströmt zu Boden fan. Trogdem der Wintertod, die Stiche ab ihm wächte, sind noch die Wunden bedenklicher Natur. Der Attentäter­­ begann zu toben; er mußte gefesselt und in den Kerfer gebracht werden. . (Eine·a»Usgeraub·te Gemeindekasse­)In der Ortihhaft Uri im Pester Komitat wurde in der verfroffenen Nacht ein frecher Einbruch verübt. Die unbekannten Thäter drangen nach Entfernung der Penstergitter des Gemeindehauses ins Kaisenlofale und erbrachen die Kasse, welcher sie 2218 Kronen entnahmen. Hierauf suchten die Diebe unbehelligt das Weite. (Ein Sängerkrieg im Griebdhofe) Aus Lember­g wird ung telegraphirt. Der Gräberbesuch gab” Bier gestern und heute Abends Anlaß zu nationalen Demonstrationen auf dem Syczarower Friedhofe. Als von einer tausendköpfigen Menge, größtentheils jungen Leuten, bei den beleuchteten Gräbern polnischer Freiheitskämpfer und patriotisger Dichter die Hymne „Noch ist Polen nicht verloren!” und andere polnischnationale Lieder angestimmt wurden, begann die ruthenische Jugend auf den in der Nähe be­­findlichen Gräbern der ruthenischen Dichter­ Szapfiemicz und "Bars mwinst" ruthenische Lieder polenfeindlicher Tendenz zu singen. Die eine Gruppe bemühte sie, die andere förmlich zu überschreien. In dieses Wettsingen mengten sich dann auch no die Sozialdemo­­kraten mit dem Liede der Arbeit, wobei sie vom Grabe ihres ver­­storbenen Führers Manfomwsti nach der gemeinschaftlichen Grabstätte der­ im Juni bei den hiesigen Straßenkämpfen anläßlic­hes Maurer­­stiites erschaffenen Arbeiter zogen, wo mehrere Reden gehalten wurden. Beim Friedhofsthore erneuerte sich der Sängertampf.­­ Auf das Lied „Es ziemt sich nicht, den polnischen Herren ‘zu dienen“ erwiderte der Chor der polnischen Gymnasiasten mit dem Liede „Noch it Bo­en nicht verloren !", forte mit Birchen und Hanba-Nuten. Auf den Wege in die Stadt nahm der Lärm der ‘gegnerischen drei Gruppen noch größere Dimensionen an. Ein Trupp, welcher vor dem ruthenischen Nationalhause demonstriren wollte, wurde von berittenen Polizisten auseinandergesprengt. Auf dem Choronzczyznaplage und auf der Karl-Lud­wig-Straße fanden ebenfalls Ansan­mlungen statt. Die Polizeimache zerstreute aber auch hier die Demonstranten. (Selbstmord aus Liebe.) In der Gemeinde Tót- Komlós im Bétéjer Komitat ereignete sich gestern som­ittags ein tragischer Vorfall. Der eben vom Militärdienste heimgekührte jährige Bauernbursche Michael Molmá­cs stieg Vormittags 10 Uhr, während zur Messe geläutet wurde, in den Thurm und stürzte sich aus einer Höhe von mehr als 50 Metern in die Tiefe, wo er mit zerbrochenen Gliedern todt Fiegen blieb. Heute sollte Molm­ács seine Verlobung mit der Gemählten seines Herzens feiern, allein die Stief­­mutter des jungen Mannes soll der ehelichen Verbindung mit diesem Mädchen große Hindernisse in den Weg gelegt haben,­­ weshalb Molmäcz freiwillig in den Tod ging. (Uebertragbarkeit der Tuberkulose.) Aus Rom wird uns berichtett König Viktor Emanuel schenkte dem Anatomische Institut der Stadt Pisa dreizehn pracht­­·volle Ochsen für Versuchszwecke.Speziell sollen Experimente bezüglich der Uebertragbarkeit der Tuberkulose auf Rinder vorgenommen werden,um die große von Koch entfachte Streitfrage zur Entscheidungs zu bringen. . Die Mitglieder der Generalversammlung, des vom SKomitatzfiskal 5 ; :

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