Pester Lloyd, Juni 1903 (Jahrgang 50, nr. 130-156)

1903-06-02 / 130. szám

1U9s03.—-—szxtk.130. . Abonnement für die österr.-ungar. Monarchie. Für den „Pester Lloyd“ (Morgen- und Abendblatt) ‚(Erscheint auch am Morgen nach einem Feiertage). Für Budapest: Mit Postversendung: Ganzjährlich Halbjährlich... ..... 22 Kronen Vierteljährlich ..­ 21 Kronen Monatlich .... .... 4 Kronen — Heller Monatlich ... 48 Kronen — Heller --- --- — Heller — Heller 4 Kronen 40 Heller Mit separater Postversendung des Abendblattes vierteljährlich 2 Kronen mehr, Man ‚pränumerirt für Budapest in der Administration des „Pester Lloyd‘, Vorortya­utera Nr. 14, I. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle Vollzeile 6), :wo­ Postämter. — Für Wien such. bei Herm. Goldschmidt (1., selbst einzelne Numm­er) zu haben sind. ... 44 Kronen — Heller -- Heller — Heller Ganzjäh­rlich Halbjährlich... --- 24 Kronen | Vierteljährlich ... An Kronen Inserate werden angenommen: Budapest in der Administration des „PESTER LLOYD“ ferner: in den Annoncen-Expeditionen Haasenstein , Vogier, A. V. Goldberger, A. Mezei, Bern­­hard Eckstein, I. Blockner,­ 3. D. Fischer, Tenzer Gyula, Lennin Gyula, Rud. Mosse. Im Auslande: © Z. Danube & Comp. Frankfurt a. M. Come pagnie Générale de Publieits Etran­­gere John F. Jones & Cie., Paris,3i,ruedu Faubrg.Montmartre. — fünfigjfter Jahrgang. Redaktion und Administration: v.,øokonya-utczadik.14,t.-stodic.« Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Uni­ankirte Briefe werden nicht angenommen. . Einzelne Nummern in Budapest 0% Heller, in der Provinz M-A Heller in allen Verschleisslokalen. ‚Inserate werden angenommen In Wien: Bei A. Oppelik, Grünanger­­gasse; Rudolf Mosse, 1., Seiler­­stätte Nr.­-2; Haasenstein , Vogler, I., Walfischgasse Nr. 10; M. Pozsonyi, IX., Hörlgasse 5; 1,Danneberg, II, Praterstrasse Nr. 33; Heinrich Schalek, I., Wollzeile Nr. 14; M. Dukes, I, Wollzeile Nr. 6—8, Dienst " . -«1·--x " Abonnement für das Aus: Vierteljährlich bei, ung mit direkter Kranzan;­and „ Montenegro 18K., für den Sandschak u. jak u, Move 16. Organ- und Abendblatt.) für Deutschland, Serbien und 168 jós für alle übrigen Staaten 21 K. Abonnements werden sich aufge aufgenommen für: Niederlande b.d.mied.Postamt.15Fres. 98 Cila, Bulgarien b. d. bulg. „16 45 » Rumänien „„rum „ . 15.24­7» Deutschland b.d.deutsch.„ 11 M. TOP. Russland k.rus. , ARub. 58Kop. Ecypien bei den EEypan­na lUR FR­ACH, Serbian 7) fé serb.. .„ . 14Fres.13 Cis, Schweiz „„schweiz. „ Türkei b.d.dort. öst.-ung., 3,0, 18. 10800 Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal kann der „Pester Lloyd" durch Griechenland b.Postamte Triest 18 5 74 Italien bei den ital.Postämtern 14 Montenegro b. Postamte Cattaro 14 K. 64 H. Vermittlung der Postämter nicht abonnirt und muss derselbe direkt bei ung bestellt werden. Vertr. für Deutschl, Frankr., Engl., h’s News Exch , Mainz, Italien etc. Saarb Belgien beiden belg. Postämt. 15,Frca. 98 Cts. Arbeitsfähigkeit oder Obstruktion? »Es wird: fic) zeigen, ob das, Parlament Funktiongs‘ Original-Korrespondenz des. , Bester 2Ioyb“.) Wien, 31. Mai. d. Der am 5. Juni beginnende Sekjtienzabschnitt wird für das Schicsal des österreichischen , Parlaments, von , entscheidender Bedeutung fein, fähigkeit genug befist, um die großen Aufgaben zu­­ bewältigen, die feiner barren. Zu Beginn­ der­ zweiten Junihälfte dürften die Ausschußarbeiten betreffs des Ausgleichs und Zolltarifs beendet­ sein und die Berichte dem Hause vorliegen. Da wird es sich dann um z­­ei Fragen handeln:­­erstens ob überhaupt ordnungs­mäßige Berat­ungen des Abgeordnetenhauses stattfinden, und zweitens, ob eine aufrechte Erledigung der wirt­schaftspolitischen Vorlagen zu gemärtigen i­. Die erste Frage kann, wie Die Dinge fest stehen, nicht unbedingt bejaht werden. Der Ausgleichsberathung wird gleichsam als Versuchsfam­ilien die Vorlage betreffs des Budget­­provisoriums vorangehen und gleich bei diesem Punkte der Tages­­ordnung wird sich zeigen, welche Tattit die Gzechen einzuschlagen gedenken. In den besten Tagen it eine Art von Fusion sämmtlicher tzechischen Parteien, der Jungezechen, der ezgechischen Wgrarier und der czechiichen Rationalsozialen zu Stande gekommen, gleichsam als Bort­bereitung zu der bevorsiehenden Aktion der czechiischen Abgeordneten überhaupt. Man lädt allen Fraktionen freie Hand in unwirthichaftl­ichen und religiösen Fragen, schhiebt sie aber zusammen und­ unter­­wirft sie den gemeinsamen Beschlüssen in politischen, nationalen und tak­tichen Fragen. 68 wird schon demnächst an die Grethen Die Trage herantreten, ob sie das Budgetprovisorium passiren lassen oder obstruiren. Nach den hierzulande schon nie vereh­­ten Gepflogenheiten hat er eigentlich keine große Bedeutung, ob das Brovisorium parlamentarii” vofirt oder mit Hilfe des § 14 ak­ivirt wird. Das Restere ist Schon so oft gei­eben, daß die Empfindung für­ das Abnorme dieses Vorganges in der Bevölkerung bereits abgestumpft it. Allein abgesehen davon, daß es für die Regierung keineswegs zu den Annehmlichkeiten gehören würde, das Haus gegen Ende Sumi zum G Briede der Anwendung des Noth­­paragraphen verraten zu müssen, um es einige Tage später zur Fort­­legung der Gession wieder­ einzuberufen, hätte eine etwaige Obstruktion gegen das Budgetprovisorium auch symptomatische Bedeutung für­ die Haltung der Grechen gegenüber dem Ausgleiche. ‚Es wurde schon gemeldet, daß in­­ der rechten Zeit wieder, Ber bhandlungen zwischen der­ Regierung und den Ezechen stattgefunden haben, Die jedoch resultat­­io8 blieben. Die Nachricht wird von fundiger Seite bestätigt und hinzugefügt, daß­ die Grechen mehl ihre alten Bostulate aufgeteilt, betreffs der Art der Durchführung aber m­it fr­­ieden lassen wollten. Die Negierung hat jedoch weder, betreffs der inneren Amtssprache, wo betreffs der czechischen Universität in Mähren irgend melde bezidirte Veisprechungen machen können und darum auch nit machen wollen. Ohnehin­­ it sie ja, auch mit den Deutschen betreffs der Bothrung des Ausgleichs noch: nicht völlig im Reinen und Tag für Tag kann man Telen, daß der Minister-präsident bald mit diesem, bald mit­ jenem Mitgliede der deutschen Volkspartei unterhandelt, um M­ünsche entgegenzunehmen und Bedenken zu verfitenen. Eigent­­liche Gefolgschaft,­ auf bis­ die Regierung­­ unnbedingt zählen konnte, leistet eben auch die Linke nicht, und eine oppositionelle Drehung der deutschen Parteien glaubt, Herr ©. Boerber­­ besorgen zu müssen, wenn­ er den Szeben ohne Zustimmung der­ Deutschen, Zugestände . Darum haben sich die Verhandlungen zer­­schlagen und die Frage it nun, ob demzufolge die Grechen in­ das Parlament zerflagen. Am 5. Juni mossen sie­ über die Talut berathen. Doch die Angliederung der Ngrarier und­­ National­­sozialen haben ich die gemäßigten Elemente im Jungezehenklub Die Durchbringung ihres Standpunktes wohl nicht erleichtert, andererseits aber hat die Mehrheit des Klubs, wenn sie sic, wie man noch immer hoffen darf, gegen die Obstruktion ausspricht, die turbulenten Elemente duch die Fusion in der Hand. Das Gdidfal des Parla­­ments liegt also wieder einmal in der Hand der Czechen, und da gerade Böhmen und Mähren das allergrößte­nteresse an der wirthschaftlichen Fundamentirung der Monarchie, durch Ausgleich, Zolltarif und Handelsverträge haben, so­­ ermartet­­ man, daß die Entscheidung der Grehentlubs zu­gunften der Arbeitsfähigkeit des Parla­ments fallen werde Blumen gestreut, Zivil-Rufe wurden ausgebracht, nationale Lieder gesungen ; selbstredend fehlten auch gleichzeitig Die belaunten Hebrufe nigt. — Es blieb jedoch nicht Dabei und es kam zu Borfällen die sr­ehr ernst anliegen Wiederholt mußte Das Mer­ ont reden! ur | Straßen wurden ‚geräumt‘ und abgesperrt. "Im einer‘ , ganzen! "Reihe von Häusern wurden die Fenster- Theiben zertrümmert Einige­­ Bersonen erlitten leichte Berlegungen, darunter zwei Polizisten. Fünf Pferde wurden auch G Steinwürfe dienstunfähig gemacht. Die Zahl der­­ Verhafteten­ dürfte sich auf circa 50, darunter einige Frauenspersonen, belaufen. Für heute Abends sind sehr umfassende Berschtsmaßregeln getroffen worden. Diese Fremde, die zu den Pfingstfeiertagen nach Agram gekommen waren, verließen eilends die Stadt. Agram, 1. Juni.­­Orig.­­ Abends Die Ansammlungen Haben sich heute Abends wiederholt Cs milde ge­lärmt und gejohlt und die bekannten Abzugrufe wurden laut. Auch zahlreiche Fenster wurden eingeworfen. Infanterie-Kolonnen­ durchziehen die Straßen, die theilweise gänzlich abgesperrt sind. Fast die gesammte Garnison­­­ auf den Beinen, auch Artillerie, selbstredend ohne Kanonen, wurde requlrirt. Gegen 9 Uhr Abends wurden auf polizeiliche Verfügung sämmtliche Gast­­und Kaffeehäuser in der §lica gesperrt. Aber selbst jeßt it das Straßenbild ein sehr bewegtes. In einzelnen Strafen wurden von den Demonstranten Die Laternen abgedreht. In das Krankenha­­us der Barmherzigen ‚Steinwnrf vor­ Einem Knaben ‚windet das Ohr abgehauen; ‘der Knabe ist im Polizei-Urvert Schwestern murde ein Durch. Bork­itt ft. internitt. Oesterreich. Bilfen, 1. Juni. Auf die Huldigungsdepeiche des hier tagenden. Slavischen Fournalisten-RK Kongresses in Se. Majestät sangte folgende Antwort ein: „Schönbrunn. Ge. f. u. apost. £. Majestät danken huldreichst für die im Namen der anläßlich des V. flanischen Jurnalisten-Kongresses d­argebrachte Huldigung. Im allerhöchsten Dienste Dr. Leminski, Gelretär. Der polnische Nationaltag. Lemberg-31.Mai-Heute wurde der polnische Nationaltag eröffnet.In seine­­ Begrüßungsansprache be­­tonte Bürgermeister Malachowski,daß­ der Nationaltag einen rein defensiven Charakter habe und keinerlei Anschläge gegen irgend eine andere Nation im Schilde führe. Heute und morgen finden Sektionsfigungen statt betreffend die nationale Organisation der Selbst­­vertheibigung. Zemberg, 1. Juni. Der polnische Nationaltag, welcher ich für die Solidarität der Polen in den ein­zelnen Bezirken ausgesprochen hatte,­ nahm in seiner heutigen Plenarversammlung in Uebereinstimmung mit den von den ber treffenden Referenten eingebrachten Anträgen eine Reihe von Nefo­­lationen an, von denen Die michtigsten die folgenden Gegenstände­ betreffen: Ggafjatig üner ‚fürstliche poli­tsschen Parteien ‚Gruppen umfassenden nationalen Org­anisati­on, melde offen und in Tegaler Weise wirken sol; Errichtung­ eines po­lni­ 4h­en-Korrespondenz-Bureaus zur­ I­nformation der auswärtigen Breffe über die polnischen Angelegenheiten; Unterstügung der nationalen Bestrebungen der polnischen Bevölkerung in Ostgalizien, Salesien. und der Bulomina; Regelung­ des Auswanderung­wesens; Förderung des Landesgewerbes ;­ Reorganisation des galiziichen Landesschulrathes, Errichtung von Minporitäts­schulen in den gemischspraßfigen Bezirken; Reform des Mittel- Tc­ulmesens und Ausgestaltung der galizischen Hochschulen, intensivere Pflege 008 polnischen Sprachunterrichtes in den galyischen Volk­s­ - und Mittelschulen, sowie in den höheren Bildungsanstalten, Ein­­führung der polnischen Am­tssprache bei den­ Staatsbahnen, in den Rest- und Telegraphenämtern, bei der Staatsanwaltschaft, der Imanz-Landesdirektion, der Domänendirektion und der Gendarmerie. Nach einem Refund des Borfigenden wurde der Nationaltag ges­­chlossen. ; Hilfe machen würde, wunderer belegt­ 10 Uhr einen­­überführt, und: sz Die am 31. 5. M­. stattgehabte Abgeordneten­wahl im Nowgrader Bezirke endete in später Nachtstunde mit dem Siege des Kandidaten der Unabhängigkeits-Partei Yosef Ráloff. Dieser hat 1010, sein Gegner, der Liberale­­ Michael Pr ó­nam aber hat nur 929 Stimmen­ erhalten. Der Wahlakt vollzog ich in voller Ordnung. 7 Deutschland, Der deutsche Juristentag. Braunschweig, 1. Juni. Die hier tagende ständige Deputa­­tion de Deutschen Suristentages beschloß, nügítert Suristentag, im­ RER 1904 in­­­neh tagen zu lassen. den." Telegramme des „Welter Lloyd“, Kroatien. Neue Tumulte, Agram, 1. Juni. Gestern kamen einige Theilnehmer an einer Versammlung von Sl­owenen, die sie mit den Vorgängen in Kroatien befaßten, nach Agram, wo sie von einer großen Menschenmenge erwartet wurden. Die zum Bahnhof Dirigirte Polizei gab, als die Menge stets anwuchs, Alarmschüsje ab, um Suffurs herbeizu­­führen. Die Menge verstand die Schüffe falsch und attagnirte die Polizei. Sodann zog die Menge vor die Universität, wo sie von der Polizei und der Gendarmerie erwartet und zerstreut wurde. Die Menge vertheilte sich und demonstrirte in der Stadt, bis Militär requirirt wurde, welches die Straßen absperrte und die Ruhe herstellte. AUgram, 1. Juni. (Orig.-Telegr) E3 war vorauszusehen, daß Die beiden Pfingstfeiertage hier wieder zu Erteilen Veranlassung bieten werden. Es haben sich eben die Demonstrationen zu einer besonderen Art Sonntags­­vergnügen herausgebildet, bei dem besonders die Syugend im Alter von 10 bis 15 Jahren sich amüsirt und an dem auch Frauenspersonen theilnehmen, während Die oppositionelle Presse reichlich das Jhrige thut, um die Manifestationen nicht einschlafen zu lassen. Die Ausschreitungen an beiden Feier­­tagen hatten insofern einen unangenehmen Charakter, als gegen die Polizei ein wahres Steinbom­­bard­ement eröffnet wurde. Die Pferde der­­ Polizister scheuten und gingen stellenweise durch. Gegen­­über diesem erhalten der Demonstranten war selbst­­verständlich auch die Polizei nicht unthätig. Sie machte von der braufen Waffe Gebrauch und gab auch einige Luft­­schhffe aus dem Dienstrevolver ab. Eine besondere Gelegen­­heit für die Demonstrationen bot Diesmal auch das Eintreffen von etwa 25 f­lowenishentlehrern, sonst ganz harmlosen Leugen, die nach Agram gekommen waren, um während der Pfingstferien das Schulmuseum und andere Sehenswürdigkeiten Aarams zu besichtigen. Sie wurden in die Demonstrationskampagne einbezogen : als slowenische Brüder sollten sie gefeiert werden, als Dank für Die Fronten­­freundlichen Demonstrationen in Zaibach. Es wurden ihnen Frankreich, Loubets Besuch in Nom. Rom,31 Mai Wie die»Tribuna«aus Paris er­­fährt, wird König Bittor Emanuel sich in der ersten Hälfte Juli nach Bari begeben, wo er als Saft des Präsidenten Bom­bet im Ministerium des Aenkern absteigen wird. Lou­bet wird dem König in Nom einen Gegenbesug abstatten und während seines Aufenthaltes als Gast des Königs im Duirinal Wohnung nehmen. Ein anarchistisches Komplot, maris, 1. Juni Orig.-Telegr.­ , Batrie" meldet aus Marseille, daß dort ein anarchistisches Komplot entdeckt wurde, welches ein Attentat gegen den König von Italien anläßlich seiner im Juli beabsichtigten Neffe nach Frankreich zum Zwecke hatte. Gá­r wurden acht Anarchisten verhaftet, bei denen Dokumente vorgefunden wurden, welche seinen Zweifel lassen, daß that­­sächlich ein solches Attentat geplant war, verweigern jede Antwort. Antifleritale und anacc­istische Kundgebungen. Beris, 31. Mai. („Savas.”) Heute Nachmittags: wurde auf der Place de la Republique eine antifloristale Kun­d­gebung versucht, die aber in Folge der von der Polizei ge­troffenen Maßnahmen im Keime erfu­llt wurde. Es gelang jedoch Gruppen von Anarchisten, in die Arbeitsbörse einzubringen, wo eben eine sozialistische Versammlung gehalten wurde. Die Anarchisten sprengten die Versammlung, wobei es zu Schlä­­gereien kam. Mehrere Personen wurden verwundet. Die Polizei Schritt ein und nahm mehrere Verhaftungen vor. Unter den Ver­­hafteten befindet ich Munizipalrats Fribourg. Auch ein Bolizat erlitt Verlegungen. Barie, 1. Juni, auf der Place de la Republique wurden dreißig Verhaftungen vor­­genommen, von welchen vierzehn aufrecht blieben. Unter den Frei­­gelassenen befindet sich an Munizipale ab­ Fribourg. Die Verleumdungs- Kampagne, Bari, 1. June. Eine­ Note der „Agence Hana“ besagt, der Deputirte Flaudin erklärte in den Rammercouloirs gegen­­über dem Deputirten Rabier, er habe nie daran gedacht, Die vollkommene Ehrenhaftigkeit Edgar Gombey anzuzweifeln und sprach sein Bedauern aus, daß ihm Die Kammer nicht Zeit gelassen habe, eingehendere Erklärungen abzugeben, welche Br Integrität der Person Edgar Combes’­ dorthun sollten. Er sei bereit,­­­iese Erklärung vor dem Minister-P­räsidenten zu w­iederholen. Die verhafteten bei den geistigen Schlägereien Br Die Zuderkonvention, maris, 30. Mai. Das Amtsblatt wird morgen ein Defret veröffentlichen, welches die z­wischen Frankreich, Deutschland, Oester­­reich-Ungarn, Belgien, Spanien, England, Ialien, den Niederlanden’ ‚und ‘der Sch­wez am 5. März 1902 in Brüssel Suderlerinvention bekannt mag. Spanien,­ ­ Madrid, 31. Mai. Die Bosten der Marine-AttachEs bein den diplomatischen Missionen Spaniens im Auslande werden aufgelassen werden. Nukland. Die Gründungsfeier der Stadt Wetersburg. Wetersburg, 30. Mai. Abends fand im festlich geschmischten Saale des alten Mentichikoff-Palais ein von der Stadtvertretung P­etersburgs gegebene Kestmahl statt­, dem der Minister des Innern Blehme, dessen Gehilfe Durnomo, der­ Stadt­­hauptmann, manentliche hier meilenden Vertreter der ausländischen Städte und die zuffischen Militär- und Bini­abordnungen, im Ganzen etwa 1200 Personen, beimwohnten. Nach den offiziellen Ziinfsprüchen­ sprach unter großem Beifall zunächst Desville Baris­, dann Kirch­ner (Berlin). Nach Schluß des Festmahles wurden den Vertretern der von Meter dem Großen errichteten Regimenter, solwhe anderer militärischen Abordnungen von der Stadtvertretiung Petersburgs werthvolle Gescheike überreicht. Petersburg, 31. Mai. Die Bürgermeister der bei dem Jubiläum vertretenen fremden Hauptstädte sprachen sich äußerst angr­eufend über die gastfreundliche unnd herzliche Aufnahme­ aus, ‚welche sie . seitens des Oberbürgermeisters 8 el jan o­ff-und. dessen ‚Gehilfen,' Tomie seitens der’ Belamspılch Retersburger Stadtvertretung [BeRIOeR ‚hatten. Der Orien­t. " Rumänien. Ein Denkmal für 30 an Bratianu, 6 Manjarest, 31. Mai. Der mit großer Beteiligkeit stattgedacten " Enth­üllung De Sz Dentmals für Joan Bratianu mohnten bei die Minister, mit dem Minister-präsi­­denten Sturdya­ an der Spithe, General Barthbiade al Vertreter des Königs, die Mitglieder des Parlaments und andere "hervorragende Persönlichkeiten, der diplomatische Agent Bul­­gartenzg, Abordnungen aus allen Distrikten, Korporationen­ und die Schuljugend, zahlreiche Damen und eine große Menschenmenge, die aus dem ganzen Lande herbeigeströmt war. Auf dem Sodel des Denkmals wurden mehrere Hundert­­e niedergelegt, darunter ein prachtvoller Kranz mit der Inschrift Fü Ferdinand von Bu diplomatische Agent in Bukarest Im dankbarer Erinnerung an Sean Bratianus — der Köni­g, und ein Blumenstrauß der Königin Bukarest, 31. Mar.­garien richtete anläslich der Enthüllung des­­ Dentmalz Span Bratianus an dessen Sohn, Joan Bratianu, den gegenwärtigen rumänischen Minister des Neußern, folgende Depetche aus Burgas: Mit ganzem Herzen bin ich bei der erhabenen eier, Die das glorreiche Andenken ihres berühmten­­ Baters ehrt, dessen Erinne­­rung unauslöschlich in meinem­ Bolfe lebt. Ferdinand Der bulgariige Balabano­m überbrachte im Auftrage seiner Regierung einen Kranz mit einer Adresse, in welcher es heißt, Kranz sei ein Zeichen für die Dankbarkeit Bulgariens für all das, mas zu Zeiten Bratianu’s in Rumänien für Bulgarien geschehen sei, woran Bulgarien nie vergessen werde. König Carol richtete an die Witwwe Bratianu’s folgendes Schreiben : Mit meinen Gedanken und meinem Herzen nehme ich an der heutigen Feier theil, mit ‚welcher das rumänische Bolt das patriotische Wirken Ihres berühmten Gemahls würdigt, indem er tom mitten in der Hauptstadt ein herrliches Denkmal errichtet, um seinen Namen zu verewigen. Er kann wohl seinen süßeren Trost, seine größere moralische Stärkung für Sie und für mich geben, als diese den unsterblichen Joan Bratianı bewiesene Dankbarkeit, der sein ganzes Leben dem Nahme des Vaterlandes gewidmet hat. Diese Dankbarkeit ehrt ebenso jene, die sie bezeigen, als­­en, deren Gegenstand er bildet. "Der unerschütterlich treue Rathgeber des Thrones, der meise Staatsmann Joan Bratianı, der Erste unter den Eriten hat den Dank, der ihm abgestattet wird, verdient und das Denkmal, das mir ihm heute errichten, wird den fünfzigen Geschlechtern sagen, wie hervorragend der Antheil mar, den­ er an ‚der Errichtung der nationalen Unabhängigkeit und der Schaffung des­­ Königreiches genommen hat: Sch­ für meine Bersen werde­ niemals die­­ Ergebenheit vergessen, mit der er dem Lande und dem Throne gedient hat, namentlich. in den schweren Stunden des Kampfes, niemals die edle Begeisterung, mit der er stets für das Mops seines Vaterlandes eintrat. Bedürfnisse des Volkes erfaßt hat, ich melde siet3 an die so pm» pathische Erscheinung denken, melde die Herzen gemann und die Größe einer Seele erkennen ließ, der jeder Haß und aller Neid fremd war. Sein Name wird untrennbar verbunden sein mit jenen ruhm« reichen Tagen unserer Wiedergeburt und mit jenen Waffenthaten, in denen sich mit Hilfe Gottes der Heroismus unserer Armee offenbarte und­ welche den S­ahrhundertetraum der Rumänen erfüllen halfen. Mit wahrer Freunde ergreife ich die Gelegenheit der heutigen Steier, um Ihnen die Versicherung meiner unmandelbaren Gunst zu erneuern. Carol, Sch werde niemals vergessen, wie rasch er die Serbien, Die Im­pftinai wehlen. Belgrad, 1. Sumi. Bisher werden aus den meisten Wahlbezirken erdrüdende Mehrheiten für Die Regierungskandidaten gemeldet. In der Stadt Belgrad stimmten von 4149 Wählern 2548, die ihre Stimmen sämmtlich für regierungsfreundliche Kandidaten, den Antie­striellen Stefan Ilomicg und den Kaufmann Solubjanics abgaben. Diese erscheinen somit gewählt. Belgrad, 1. Suni. Orig.-Telegr.­ Bei den heute stattgehabten Sfupstinamwahlen sind fürmt­ The oppositionellen Kandidaten durch­­gefallen von den Skoryphäen Des oppositionellen Flügels der Liberalen unterlag der frühere Minister Stojan Ribaraz im Kreise Polzarevarz; der ehemalige Mi­­nister-­präsident Goran Avalumoovlis erhielt in der Stadt Semendria 99­ Stimmen, auf seinen Gegner, den Laufmann. Mladerovics entfielen 303 Stimmen. Am interessantesten­­ gestaltete sich die Wahl in der Stadt Sabacy wo der frühere Kabinetschef des Königs Merander Dr. Bolislad Beljtovics, trogddem er auch von der ‚Radikale unterfrügt: wurde, in der­ «Minderheit blieb ; er erhielt 259 Stimmen, sein regierungsfreundlicher Gegenkandidat, der Liberale Dragutin Bejovics ,298 Stim­men. Die Wahlbet­eiligung in den Kreisen war­ eine unerwartet große. Nach amtlicher Angabe haben an 290.000 Wähler im ganzen Lande ihre Stimmen abgegeben. Auch die Radikalen haben trot des Wahlenthaltungsbeschlusses ihrer oppositionellen­ Flügel an den Wahlen theilgenommen, wie denn auch rund dreißig r­egierungsfreundliche Radikale zu Abgeordneten gewählt wurden. Von den übrigen hundert neuen Skupstina-Abgeordneten sind: Al Liberale „und 29. theils Neutrale, theils ehemalige Fortschrittier. ‚abgeschlossene der niedergelegte ‚herrscht Bulgarien. Eröffnung des Hafens in Burgas, Sophia, 1. Juni. (Meldung. der :„Ageice’ Tele , szaphigte Bulgare".) ©estern hat in Burg­as die feier: ‚ide Eröffnung des Dortigen Hafens im Anwesenheit des Fürsten Ferdinand, der Minister, der diplomatischen Agenten und zahlreicher, militärischer, f01vie zviler­­ Würdenträger stattgefunden. Bei dem Diner hielt der Für­st folgende Rede in bulgarischer Sprache: Mit dem heutigen Fyeste feiern wir einen nationalen Triumph von gewaltiger Bedeutung für die "mittlergaftliche Entmictlung des Landes. Wir dürfen mit Recht, stolz sein, als ein freies Bolt, wo jung und ohne Erfahrung, das den Sortichritt, als , Mittel der Freiheit zum Ziele hat. Wir werden wag und wag alle , dandel­riege erhalten, und mit Schaffen Erleichterungen aller Art, um uns den älteren und begünstigteren Nationen zu nähern. Seit seiner Befreiung bat Bulgarien mit jener Energie, welche nur die Liebe zum Fortschritt gemährt, unausgeregt alle Gaben der Natur Hengst und sie­ zum Wortheile des allgemeinen Wertes der Menschheit verwendet. Geleitet von einem edlen Gefühle für die Wohlfahrt, öffnet es seine Thore weit, um mit allen Völkern in Beziehungen zu treten und, indem es Deren erleuchtete Unterfrügung sucht, bemüht es sie, aus seinem Gebiete das Zentrum eines H­andelsverkehrs zu machen und ein mächtiger Faktor im Orient zu werden. Dank der Wundern der modernen Wissenschaft haben wir den MWogen und Stürmen des Meeres getragt und haben der Zivilisation ein der Menschheit nüßs, Rest­würdiges Mit dem Hafen von Burgas haben wir unserer K­hes und der Aufmerksamkeit der zivilisirten Merk hinzugefügt. Produktion einen neuen Horizont eröffnet. Von allen­ Küsten der Melt, werden die Bölfer kommen, um die Erzeugnisse ihrer Arbeit herbei­­zubringen und die Früchte, unseres Bodens davonzuführen. Beson­­ders angenehm ist es mir, Diese Thatsache in Gegenwart der bei mir beglaubigten diplomatischen Agenten zu Konstativen, die uns mit ihren Sympathien ermuthigen. Ein trauer Rampe des Trier "b­en 8, in Bulgarien alüdlich, den anderen Nationen eine neue Stätte der Eintracht und ein mächtiges Mittel für das Gedeihen der ganzen Menschheit bieten zu künnen. Hierauf sagte der Fürst in französischer Sprache: Bei dieser imposanten Setzlichkeit, welche zu feiern mir ganz­ besonders am Herzen liegt — denn ich sehe in ihr einen T­eil des Programms verwirklicht, welches ich mir für das Land vorgejebt habe und dessen Grundlagen der Eriede und der Fortfah­rt find — muß­ig zunächst den Herren diplomatischen Vertretern danfen, daß sie die Güte Hatten, nur ihre liebenswürdige Unwesenheit den Glanz bieses el­e zu erhöhen. Ich will auch mit Dankbarkeit die Kommandanten der fremden Schiffe begrüßen, deren schöne Fahrzeuge hier versammelt sind, um in ‚die bulgarischen ‚Ge­wäsfer ein Zeichen der internationalen Sympathien zu bringen. Sol­eglich it es mir eine angenehme Pflicht, meine lebhafte An­­erkennung und aufrichtige Bewunderung den Männern der Wissen­­schaft auszudrücken, deren erleuchteter Blic und unermüdlicher Eifer in einer schwierigen Aufgabe triumphirt haben.­­ Wir­ mahnen heute der­ Krönung eines Wertes bei, welches einem neuen, dem europäischen Handel gastfreundlichen Zugang zum Schwarzen Meere eröffnet und zugleic dem Geirie der Französischen Ingenieure und dem­ aus­­dauernden Eifer der jungen Schaar der izgató tán SRERRUEE ‚Ehre machta zürte. K­onstantinopel, 1. Juni. Die „Agence de Konstantinople” ist ermächtigt. Die Nachricht, daß zahlreiche Bulgaren von den Gefängnismächtern von Sedilule getödtet worden seien an unbegründet zu verzeichnen. Die m­azedonische Frage, Konstantinopel, 1. Juni. Die Nachricht, daß der frühere Botschaftsrath bei der türkischen Botschaft in Wien, Djemil, Bag­da, zum Gouverneur dreier europäischer Vilajetz kai­ser, ist total unbegründet. Konstantinopel, 1. Juni. Adrianopler Amtsblatt publizirt detaillirte Angaben über Drei Bandenkämpfe, welche in der dritten Dekade des Mai in dem dortigen Bilajet stattfanden. Hiten. Baris, 1. uni. Die „Agence Hanas“ meldet aus S­­a­i­s­on: "Generalgouverneur. B­e­am, dessen Ankunft "hier erwartet wurde, wird durch ernste Nachrichten aus Dünan­ in Tonting zurückgehalten. In dem Gebiete zwischen Dünan-Seu und der Grenze von Zonting Aufruhr 200 französische Staatsangehörige in Dinan-Fu und Meng-Tse sind eingeschlossen. Die Eisenbahnarbeiten sind unterbrochen. Baris, 1. Juni, Minister des Reußern Delcaffe erhielt folgende Depesche aus Befing vom Heutigen: Das Tejung>­li-Damen teilte dem französischen Gesandten in­­ Beling ein Telegramm des Vizekönigs von Dünan mit, welches besagt, alle Stanzosen sind in Yanan-Fu unter Esforte eingetroffen. 909 kann garantiren, daß sie nichts zu befürchten haben. Afrika. Ein Nebelfall auf den Generalgouverneur Zonnart. Paris, 31. Mai. Die „Agence: Havas" " meldet aus Djennan Eddar: Der Generalgouverneur von Algier Jonnart hat sich heute mit dem Divisions-General O’Connor unter Pforte einer Abtheilung Tirailleurs zur „Sulpizirung auf Die Grenze begeben. Der Scheil von Figing Schloh sich dem General­­gouverneur an und ließ es sich nicht nehmen, ihn gegen die Stadt Sonnart ging bis auf 600 Meter an Figuig heran. Hierauf trat, Sonnart, zu begleiten, blieb sodann stehen und betragtete einige Minuten die Stadt, Mauern nicht mit Menschen bejeht waren, vom Schelf begleitet, den Rackzug an. Er hatte kaum eine Gtrede von 300 Metern zurückgelegt, als von Figuig aussen heftige Semwehrfeuer eröffnet wurde. Die den Generalgouverneur erfertirenden Tirailleur v ermiderten das Feuer, während Sonnart inmitten des Kugelregend den Weg nach Djennan Eddar fortlegte. Auf­ Halben Wege verabschiedete sie der­ Scheit vom General­­gouverneur, um nach Figuig zurückzukehren. Es is nicht bekannt, ob von den Tirailleurs Semand verlegt wurde. Baris, 1. Sum. Sefra: Die beiden von den Eingeborenen von Figuig’ über­fallenen Kompagnien der Fremdenlegion sind mit 17 Verwundeten, darunter 4 Schwerverlegten in Bent Unif eingetroffen. Die Urheber des Ueberfalles, deren Zahl auf 600 geschäft wird, kehrten mit ungeheueren Berluíten nach Figuig zurückk. Generalgouverneur Vonnart reiste, nachdem er für die Pflege der vermundeten Vorsorge getroffen hatte, von Bent Unit nach Ain Sefra, wo er um 71­ Uhr eintraf. Win: Serra, 1. Juni. falino hielt General-Governeur Sonnart eine Ansprache, in welcher er u. I. sagte: mächtig üt, find " wir vollkommen berechtigt, züubern­den menden, ohne jedoch irgend einen Punkt des marossanischen Gebietes gegen die Stämme Repreffalien ann au ‚bejegen. Mir werden energisch und Trug vorgehen. Heute vormittags ging eine Batterie von Nin-Sefra­ nach Beni Unif ab. Das am 30. Mai veschim­mene deren Die „Agence Havas" meldet aus Min Anläßlich des Empfanges im Militär Da Marolto h­ot guten Willens ohne. :

Next