Pester Lloyd, Januar 1904 (Jahrgang 51, nr. 14-27)

1904-01-16 / 14. szám

Sá BZ ee er a EE ÜZE EGE ar Bus Den 4 ház új 6. E­s. «. .­ » k. k. VEZET . . gegen Ungarn, Budapest, 15. Jänner. & Man mag darüber streiten, ob die heutige Nede des Grafen Apponyir aus einem anderen, als einem persönlichen Bedürfnisse heggis zu rechtfertigen sei. Auch in­ der Dopposition muß ein Haatsmann gerissenhaft prüfen, ‚ob eine traute parlamentarische und politische Lage durch die drastische Behandlung gerade des krankheit erregenden Elementes, im gegebenen Falle der seit anderthalb Jahren zerrüttend und aufwühlend wirkenden Militärfragen, geheilt oder nicht vielmehr noch verschlimmert werden könne. tbe darf Die D­orauslegung einer subjektiven Noth­­wendigkeit D dieses Mal füglich ausgeschaltet bleiben. Weder brauchte Graf Apponyi sein militärisch - politisches Bekenntniß zu ermeuern, dem feinen A­ugenblick regte sich der Verdacht, daß er ihm abtrünnig geworden sei, noch mußte er den Beweis liefern, daß die Schwächen und anfechtbaren Behauptungen des Erpofes des Kriegsministers ihm nicht entgangen seien — sie haben ja auch minder scharfsichtigen Augen sich geoffenbart. Zweifellos war also der illustre Redner überzeugt, daß er mit seiner ägenden Kritik nur der Sache einen Dienst leiste, weil durch die freie, viehaltslose Aussprache manche freiwillige und unfreiwillige Miß­­verständnisse hinwegbeschworen und dadurch der Gesundungs­­prozeß der inneren Zustände, wie des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn befördert wird. Und mir wollen dem seineswegs schlechthin widersprechen. De weniger man gerechterweise die Loyalität und bona fides des gemeinsamen S Kriegsministers in Trage stellen ann, je sicherer es vielmehr ist, was ja Here v. Pitreich in seiner heutigen Rede fast feierlich Fund gab, daß ihm die Absicht eines Angriffs auf das ungarische Staats­­recht oder eine Auflehnung gegen die Forderungen Dieses Staatsrechtes in militärischer Beziehung unendlich fern lag, desto weniger kann man sich dem Eindruck verschließen, daß die irrigen Aufstellungen des Ex­poses nur die spontanen M­anifestationen einer sozusagen hereditären Belastung der Geister sind, die Produkte einer seit Jahrzehnten sich fort erbenden Falschen Anschauung über die Nechte Ungarns be­­zü­glich der gemeinsamen Armee, und dann allerdings mag eine gründliche Korrektur nicht nur geboten, sondern auf­ nüglich erscheinen. Unter diesem Gesichtspuntte kann man sie also mit der Thatsache der fritischen Exegesie des Grafen Apponyi unschwer abfinden; nur meinen wir, daß er nicht in allen Theilen Die Selbstbeschränkung des Meisters gelibt habe. So zum Beispiele, wenn er das Meisten, in welchem der Kriegsminister seine Auseinanderlegung hielt, allzu nachdrücklich der Betrachtung preisgibt. Der Beweis, daß man die der auf Ungarn bezüglichen Stellen des Ex­poses unbefriedigend sind, muß doch wirklich nicht aus der Zu­­stimmung abgeleitet werden, welche sie im Budget­ Ausschusse der sterreichischen Delegation fanden. Die Gehäfsigten­ welche Graf Apponyi in diesem Milieu entdecke, D demonstrirt weder für, noch gegen Seren v. Pitreich, Tie demonstrirt nur sich selber. Und sie it weder neu, noch verblüffend. Unsere österreichischen Freunde und Bundesgenossen beehren uns seit beträchtlich langer Zeit mit ihrer fostbaren Feindseligkeit — sie willen unwahrscheinlich selbst nicht­ warum. Sa, es ist in dem ge­­müthlichen Oesterreich überhaupt mehr, ungleic mehr Haß als Liebe aufgespeichert, die Nationen und Stämme und Parteien und Gruppen halten ich gegenseitig leidenschaftlich, oft tödtlich — und da sollten sie gerade für Ungarn mildere Gefühle haben? Und famen solche Gesinnungen und Gefühle für uns lediglich in den militärischen Fragen zum Durchbruch, sie wären allerdings nicht gerechtfertigt, aber doc immerhin einigermaßen erklärlich. Den Mindereinsichtigen drüben — und leider überwiegt ihre Zahl — galt die Armee als stärkstes Pivot der deutschen Vorherrschaft, und man soll die ungarische nationale Aspiration eine Bresche in Ddiejes Bollwerk legen ; damitl er sträubt sich sehen die jähe Gewohnheit und Ddiejes Sträuben fett sie schnell in Gehäfsigkeit um. Allein man haft Ungarn drüben nicht mir um der Armee reformen willen, sondern auch mm des Ausgleichs willen, um des Zolltarifs millen, um der Quote willen, um aller der Am­tereffen willen, die Ungarn in dem Verhältnisse zu Oesterreich, wenn auch­ keineswegs zum Schaden Desterreichs, geltend machen muß. Hat man ich daran bei uns noch nicht gewöhnt, oder hat gerade Graf Apponyi bisher in dieser Hinsicht bessere Erfahrungen gemacht ? Darin äußert sich ja die Superiorität unseres poli­­tischen Lebens, daß trogdem und alledem die große Mehrheit unserer Parteien, ja, wir Dürfen getrost sagen. Die große Mehrheit der ungarischen Nation, weit entfernt, aus der Unfremmdlichkeit gegen Desterreich einen Kultus zu machen, vielmehr nichts Besseres wünscht, als jene Solidarität zwischen den Völkern Desterreichs u und Ungarns, welche eine moralische und politische Grundbedingung des bestehenden staatsrechtlichen Verhältnisses bildet, in lebensvolle Wahrheit auszugestalten. Und weil dem so ist, Halten mir es sich unziehmäßig und als der öffentlichen Gesinnung widersprechend, wenn Graf Apponyi in seinem­ immerhin begreiflichen Unruth über manche gegnerische Bet­ätigung österreichischer Parteien hie und da völlige Entfremdung und Fremdheit gegen Oesterreich tundgibt. Um zu beweisen, wie unstatthaft es sei, wenn öster­­reichische Parteien den Anspruch erheben, die Hoheitsrechte des Königs von Ungarn bezüglich der Leitung, Führung und inneren Organisation der gemeinsamen Armee rechtsgiftig aus­­zulegen, exemplifizirt er auf zwei wildfremde Staaten, auf Deutschland und Frankreich, die sich’s nie wil­­den einfallen Hafen, den Rechtsfress der beiderseitigen Souveräne gegenseitig zur beeinflussen. Aber dieser Vergleich ist absurd. Der Kaiser von Desterreich und der König von Ungarn ist doch eine und dieselbe Verson und selbst bei der Scharfen Sonderung der Personalunion ist die Gemeinschaft zwischen Desterreich­ und Ungarn eben in der Person des Monarchen begründet. Wählen, darf ein Staatsmann von der Qualität Apponyi’s dem bloßen Effekt zuliebe eine tote Ungeheuerlichkeit vertreten? Und dann, wenn Graf Apponyi fose Anschauungen äußert, so geräth er mit sich selbst in Widerspruch, indem er, wie er dies heute t­at, den Oesterreichern zur Geminthe führt, daß sie die Unhaltbarkeit der Armee-Einheit darlegen, wenn sie die Hoheitsrechte des Monarchen anders interpretiren, als diese in Ungarn inter­­pretirt werden. Doch, wir mögen nicht weiter die Kritik kritisiren. Der Kriegsminister wird sie wahrscheinlich ohne Schaden überstehen, zumal er selber sich bereits berichtigt hat und zumal Graf Tipa heute abermals wirkungsvoll für ihn eintrat. Wie brauchen zu bdiesen kurzen Ausführungen des Deinister-Präsidenten einen Kommentar zu schreiben — sie ergänzen aud erweitern vortheilhaft seine gestrige apolo­­getische Rede und, mas ihnen ganz besonders zum Borzuge gereicht, te hielten sic­ von jeder Bolemit fern... So wurde denn die heutige Sigung eigentlich von der Rede des Grafen Apponyi beherrscht und es mird sich exit zeigen, in welchen Einfluß sie auf das Haus üben wird. Der Enthus flasınus, mit welchem , die „sümpfende Opposition” sie be­­gleitete, fühlte sich zwar sehr schnell ab, als sie zum Schluffe mit kräftigen Worten von der Fortlegung der Obstruktion abmahnte. Nun, die Wirkung dieses Appells darf als sehr problematisch gelten. Man kann den Szederfengis und so weiter mit Engelszungen predigen oder mit der Bosaune des jüngsten Gerichtes in die Ohren sehmettern — sie sind und bleiben taub, sie sind taub, aber nicht stumm. Einen Erfolg kann man ich also von der Rede schwerlich ver­­sprechen. Dagegen steht allerdings zu besorgen, daß Die Obstruktionsleute ihre leeren Köcher mit den abgeschnellten­­ Bfeilen des Grafen Apponyi füllen werden, und da er doch ganz gewiß nicht die Absicht Haben konnte, der dümpfenden Opposition Schickvorrath zu liefern, so drängt sich doch wieder die Frage auf, ob es trog Allem nicht besser ge­­wesen wäre, wenn der verehrte Renner geschwiegen hätte. Vielleicht gar hätte sein Schweigen mehr imponirt. sz­­e. Majestät empfing heute in Wien den Grafen Golus GHowski in enstündiger Audienz. szz Die liberale Partei des Reichstages hielt heute um 71/2 Uhr Abends eine Konferenz, in welcher hinsichtlich der Bewegung der duch den Niüchteitt des Grafen Mlerander Telefi valant ge­­­wordenen Schriftführerstelle und der in verschiedenen Ausschüssen erledigten Stellen Verfügung getroffen wurde. Kandid­at wurden: zum Schriftführer Aladár Daróczy ; in die I. Gerichtskommission Daniel Molecz; in den Aderbau- Ausschuß: Anton Bauer, Oskar Avánfa, Paul Köz; in die Wirth­­schafts-Kommission: Mexander Kronkoly-Thege, Karl Oberth ;_ in den Lustiz-Ausschuß: Anton Günther, Karl Morzsányi, Karl Schmidt ; in den Retitions-Ausschuß: Georg Borbély, Bela Kelemen, Géza Kubinyi, Arpad Szentiwányi ; in den vollsmwirtsschaftlichen Stschuß: Graf Theodor Batthyány ; in den Verwaltungs-Ausschuß: Ladislaus Hammersberg, Stefan Wojnitz; in den Kommunikations-Ausschuß : Johann Holzer;­­ in den Unterrichts- Ausschuß: Ludwig Lang, Julius Säghy; in den Ausschuß für A­rbeitermeien: Graff Rönay; in den Diariums-Aus­­schuß: Sigmund Nemes, Georg Szombathy ; in den Finanz-Ausschuß: Ludwig Lang; in den Heeres-Ausschuß: Graf Sulius Apponyi, Graf Blaftus Bethlen; in den Wasserrechts-Ausschuß: Béla Bagby, Alexander Fischer- Ladislaus Vasarhelyi, Graf IMarius Widenburg ; I­­m Klub der Kossuth-Partei bildeten heute Abends die Vorgänge in der heutigen Sittung des Hauses den Gegenstand der Konversation. Der Schlußpaffats der Rede des Grafen Albert Apponyi, wo er darauf hinweist, daß nur nach Einstellung des gegenwärtigen Kampfes jene Reformarbeiten beginnen können, welche die Forderungen der ungarischen Nation, sowie die Wahlreform zu verwirklichen geeignet sind, wurde als eine Rechtfertigung des von der Koffuth-Partei ein­­genommenen Standpunktes betrachtet. Naturgemäß­­ wurde auch die Szene lebhaft erörtert, welche sich heute Mittags in den Gonloirs zwischen Franz K­offuth, Julius Yarth und Zoltán Lengyel abgespielt hat. Zengyel selbst war heute nicht im Klub erschienen und es fehlten auch jene Parteimitglieder, welche als die Fürsprecher des Kampfes bis zum Weußersten gelten. Mehrere Parteimitglieder betonten, daß Zoltán Lengyel unbedingt die Konsequenzen aus seinem Verhalten ableiten und aus der Partei austreten müsse. Andere v­er­­wiesen jedoch auf die große agitatorische Thätigkeit, welche Lengyel zur Zeit des Kampfes entfaltete und segten sich dafür ein, es solle ihm Gelegenheit geboten werden, die Sache zu applauiren. Die Volkspartei rette heute Abends die gestern in Erwartung der heutigen Rede Apponyi’s unterbroc­hene Debatte über die Lage fort und entschied sich für die Einleitung des schärfsten Kampfes gegen das Kabinet Tipa. Dieser Beschluß, der in den Machtstunden, al er bekannt wurde, in den politischen Reisen große Sensation erregte, wurde als ein Schachzug gegen die Kossuth- Partei betrachtet. Ein Theil der Mitglieder dieser Wartet fühlt es in der ihnen duch den Parteibeschluß aufgeswungenen reservirten Haltung nicht wohl und die Volkspartei hofft, durch diesen Beschluß die Wort­­führer des Kampfes zum Austritte aus dem Verbande der Kossuth- Partei zu bewegen. Sie fand hiefür den gegenwärtigen Zeitpunkt, wo ohnehin Differenzen zwischen den einzelnen Schattirungen der Partei aufgetaucht sind, für besonders geeignet. — Ueber den Verlauf der Konferenz liegt uns folgender Bericht vor : Die Volkspartei hielt heute Abends 6 Uhr unter dem Borfige des Grafen Aladár Bi­ny eine Konferenz. An­wesend waren : Graf Ferdinand gihy, Edmund Abafy, Franz Buzath, Johann Giernod, Alexander Grn$t, Baron vor Kaaz, Paul Kovács, Johann Molnár, Stefan M­akonkiy, Alexander Simonyi-Semadam, Nikolaus Zboray, Boltan 3­mestál. Die Konferenz legte die gestern unterbrochene Debatte über die Frage fort, welche Haltung die Partei in der gegenwärtigen poli­­tischen Situation befolgen soll, welche seit gestern in Folge der heutigen Geflärungen des Grafen, Albert Apponyi, des Grafen Stefan Ticha und de Kriegsministers Ritter v. MWitreich sich insofern nicht geändert hat, als sie auch heute für den Grafen Stefan Tißa eine ungünstige it. An der Diskussion nahmen fast sjämmliche Anwesenden theil. Die Anschauungen gingen dahin, daß der gegenwärtige Moment zur Vortragung des Kampfes gegen das Kabinet des Grafen Stefan Tisa ein sehr geeigneter üi­­ver Moment eigne sich ferner dazu, den Minister-Präsidenten zur auf­richtigen Prägifirung seines Programms zu zwingen. Die Vorlage über die Votk­ung des Rekrutenkontingents AR die Partei­ nicht an und sie betraute den Abgeordneten Franz Száth mit der Darlegung des Standpunktes der Partei im Abgeordnetenhause. Die nationalen Dissidenten versammelten sich heute in großer Anzahl in ihren Klubloyalitäten im „Hotel Hungaria”, wo auch Graf Albert Apponyi erschienen war, der aus Anlaß seiner heutigen Nede herzlich beglückmwünscht wurde. In den Kreisen der kümpfenden Opposition werden die Erklärungen des Kriegsministers Bitreich, des Minister-Präsidenten Grafen Tipa und des Grafen Albert Apponyi als mill­ommener Stoff für Obstruktionsreden begrüßt. In der morgigen Situng des Hauses mossen die Obstruktionisten, die in Folge ihrer geringen Anzahl ihre Kräfte sparen müssen, um Zeit zu gewinnen, trot der Verlängerung der Sikungzzeit mit einem Renner, Géza Hellebronth, auskommen, da der Beginn der Sitzung mit zwei namentlichen Abstimmungen, das Ende derselben aber mit nterpellationen ausgefüllt werden sol. Wie verlautet, will Zoltán Lengyel an den Minister des Innern eine nterpellation in Angelegenheit der Wahl in Nagy-Károly richten. — Große Freude herrschte im Lager der Kämpfenden, als in den Abendstunden der Beschluß der heutigen Konferenz der Volks­­partei bekannt wurde, s. Das Magnatenhaus wird am Mittmoc, 20. 5. M., um 11 Uhr Vormittags eine Litung halten. Der Finanz-Ausschuß de Magnatenh­auses hielt heute Mittags unter dem Borsige Dr. Julius Raub’ eine Lösung. Als Referent fungierte Baron Hofe Rudnyäankky. Seitens der Regierung waren anwesend: Finanzminister Lufacz, Justizminister BIHB und Unterrichtsminister Berzeviczy. Von den Ausschußmitgliedern waren erschienen: Markgraf Eduard Ballavicini, Anton $­ut­ács, Bischof Luzian Bogdanopics, Konrad Belavary-Burchardt, Sigmund Kornfeld, Eme­­rich Vatfócs, Dr. Friedrich Korányi und Baron Friedrich Harkanyi. Der Ausschuß betreib über den Gelegentwurf betreffend die den staatlichen Angestellten zu bewilligenden Gehalts­zulagen, den er sowohl im Allgemeinen, als auch im Einzelnen ohne jede Debatte annahm; der Ausschuß beschloß, die Annahme der Vorlage dem Magnatenhause zu beantragen. . — Nachdem der Präsident den auf den Gelegentwurf bezüglichen Bericht authentizirt hatte, wurde die Stkung um 1 Uhr Nachmittags geschlossen. Der Verifikations-Ausschuß des Magnaten­hauses hält am Montag, 18. 5. M., Nachmittags 4. Uhr, eine Lisung mit folgender Tagesordnung: 1. Fortießungsmeise Nichtig­­stellung des Verzeichnisses der Magnatenhausmitglieder. 2. Verhand­­lung Des Gesuches des Grafen Sosef Telefi um Erhebung seiner Vermögensqualifikation. Der Wirtschaft 3r-Ausschuß des Maganaten­hauses hält am Montag, 18. 5. M., Nachmittag, 5 Uhr eine Sigung mit folgender Tagesordnung : 1. Ueberprüfung der Abrechnun­­gen über die Einnahmen und Ausgaben des Magnatenhauses im Monate November 1903. 2. Sonstige Wirthschaftsangelegenheiten. — Dem „Ung. Tel.-Korr.-Bur.” wird aus Tapoleza berichtet, daß der Abgeordnetenkandidat Johann BEL, der sich als Anhänger der Ugron-Partei bekennt, sozialistisch gefärbte Neden hält. Sowohl Johann Berk als auch sein Begleiter Bétefi reizen das Bolt durch sozialistische Brandreden auf. Bet hält überdies bei seinen Reden ein Kruzifix in der Hand und erklärt, daß er ein guter Christ und Anhänger der Ugron-Partei sei. Wie ein späteres Telegram­m meldet, hat der Bezirks-Oberstuhlrichter den Hauptlortes Pers, Bekeft, wegen sozialistischer Aufreizungen zu zehn Tagen Arrest verurtheilt. Nachdem jedoch Bekeft ihh der Strafe durch die Flucht entzog, wurde gegen ihn ein Steckbrief erlassen. Bekefi wurde nun heute von Der Gendarmerie verhaftet und in’s Gefängniß eingeliefert.” Er wird sich auch wegen der in Tapolcza verübten Aufriegelungen zu verant­­worten haben. i hé = Der noch erinnerlich — Minizipal Ausíduk des KRomitats Heves hat — mie Steuern verweigert, die Empfangnahme "Freiwillig eingezahlter Ministerialbescheid nicht zur Kenntnig genommen diesen Beialn wohl taffirt, aber das Komitatz-Munizipium hat in seiner am 14. Dezember 9. 9 stattgehabten ner­aid diesen und seinen früher gefaßten Beichluß aufrechterhalten. Nun hat der Minister des Innern­­ auch diesen zweiten He sel annullirt und verordnet, da­ss das Munizipium an seine frühere Verordnung 3. 99246/1903 zu halten habe, Da er im alle gegentheiligen Vorgehens die im § 64 des G.A. XXI. 1886 enthaltene Bestimmung in Anwendung bringen lassen werde. (Dieser Paragraph bestimmt, daß der Minister den bergespan­n bevollmächtigen könne, unmittelbar über alle jene Be­­amten und Organe zu verfügen, die zur Durchführung der betreffen­­den Verordnung nöthig sind. — D. Ned.) Der Minister des Innern hat — Handelsminister Karl Hieronymi hat in einem an den Landesverein der kaufmännischen Angestellten gerichteten Neskripte erklärt, das moralische und physissche Wohl der­­ Handels­­angestellten am Herzen zu tragen und im Rahmen des zu schaffenden neuen Gewerbegejeges für die Regelung des Dienstverhält­­nisses derselben Vorsorge treffen zu wollen. Anläßlich der Verhand­­lung des bezüglichen Gelegentwurfes wird der Minister den unge­­stellten Gelegenheit bieten, zur Frage Stellung zu nehmen. Hinsicht­­lich der Frage der Alters und Invalidenversorgung legt der Minister ebenfalls ein reges­nteresse an den Tag, er kann zur Sache jedoch nur dann Stellung nehmen, wenn die Wirkungen der Modifikation des Gesehes über­­ die Krantenwaffen und der geieß­­lichen Regelung der Unfallversicherung im gewerblichen und kommer­­ziellen Leben erprobt sein werden. Die Delegationen. Desterreichische Delegation, Wien, 15. Jänner. (Fortlegung aus dem Abendblatte.) In der heutigen, Sigung des DBudget-Ausschusses der österreichischen Delegation verlangte Delegirter Dr. Stransfy gegenüber einem vom Delegirten Dr. Pergelt geäußerten MWuasche, daß in den Ländern der böhmischen Krone die Ortsnamen auf den Generalstabslarten in beiden Landessprac­hen angeführt werden sollen. Delegirter Dr. Kramer bittet den Kriegsminister, den­ Refernaterla über die Regimentssprachen in seinem ganzen Umfange energisch durchzuführen und bei seiner Durchführung sich durch seine engherzigen Befürchtungen irreleiten zu lassen. Die Disposition des Erlasses, daß die Nichtkenntniß der Kommando- und Dienstsprache für die Ernennung zum Unteroffizier nicht Hinderlich sein solle, sei von den verschiedenen Nationalitäten mit großer Befriedigung auf­­genommen worden.­­ Auf eine Anfrage des Delegirten Dr. Tollinger betreffend die Zulassung von Apiranten für die Kadetenschulen ermidert der Kriegsminister, daß sie im Jahre 1903 sogar um 500 Aspi­­ranten mehr gemeldet haben, als lab zur Verfügung stand, und daß von denjenigen, welche die Aufnahmsprüfung bestanden, noch 98 wegen Raummangels­ nicht aufgenommen werden konnten. Die Vorbereitungstraffen für die Kadetenschulen seien gleichfalls vollzählig. Auf eine Anfrage des Delegirten Dr. v. Verregatta betref­­fend die Militär-Strafprozeß-Ordnung betont der K­riegsminister, daß es seit Antritt seines Amtes sein unablässiges Bestreben war, diese Frage einer eben­ baldigen Lösung zuzuführen. Mit Befriedigung müsse er konstativen, daß auch feitend aller anderen kompetenten Faktoren, also auch seitens der ungarischen Regierung eine baldige Erledigung dieser Angelegenheit angestrebt wird. Titel 1 bis 17 wurden hierauf angenommen, Berathung die Mittagspause eintritt. Nach Wiederaufnahme der Sigung präzisirt Dr. Bergelt beim Titel „Zentralleitung“ nachträglich seinen Standpunkt gegenüber den Ungarn gemachten militärischen gon­zefftonen Medner beruft sich auf die Bestimmungen des Staats­­grundgefeges über die Ausübung der Regierungs- und Vollzugs­­gewalt, aus meldhen­bar hervorgebe, daß dem Monarchen Die oberste Leitung, Führung und innere Organisation der Armee allein ohne Mitwirkung irgend eines anderen Val­ors zustehe und daß der Monarch hiefür vollständig w­erantwortlich it. € 8 müsse auch darauf hinge­wiesen­­ werden, daß selbst wenn die ungarische Auf­­fassung über den ungariischen Geregestert richtig ist und Die bezüglichen Bestimmungen über die oberste Leitung 26. Der Armee der absoluten Verfügung des Monarchen entzogen und in den Kreis der gejeßgebenden Gewalt gestellt werden, eine solche Auffassung verfassungsrechtlicher Bes­timmungen in Ungarn eine praktische Wirkung so lange nicht erlangen kann, so lange nicht auch bei uns das Verfassungsgefäß über die gemein­­samen Angelegenheiten eine Aenderung in der Weise erfährt. Wenn die Bezrebungen Ungarns praktisch verw­irklicht werden, "müsse dies nothmendigerweise dazu führen, daß das Verhältniß Oesterreichs in Betreff der Beitragsleistung zur­ gemeinsamen Armee einer Revision unterzogen werde. Die von idealer Auffassung getragenen Ausführungen des Kriegsministers über die militärische Entmictlung, Aufgabe und Ziele der gemeinsamen Armee haben die allgemeine Zustimmung des Budget-Ausschusses gefunden. Was der Minister in Bezug auf die Sprachenfrage der Armee ins Auge gefaßt, hoffe Nedner, daß man über das den anderen Nationalitäten Geführte oder sin Aussicht Gestellte nicht weiter hinausgehen werde. Freudig begrüßt Redner die Feltigkeit, mit welcher der S Kriegsminister Die unbedingte Nothmendigkeit der deutschen Sprache als Dienst- und Kommandosprache für die gesanmte Armee ausnahmslos hingestellt habe, umso mehr erscheine er Redner unverständlich, daß bei der Ernennung von Unteroffizieren von der Kenntniß der deutschen Sprache abgesehen werden kann. Was den Nefervaterlaß bezüglich der Pflege der Regimentssprache betrifft, hofft Nedner, daß Dies wohl als das meiteste Entgegenkommen an die nichteutschen Na­­tionalitäten in Oesterreich betrachtet werden könne. Die Bedacht­­nahme auf den obersten Grundtag der Einheitlichkeit und Schlag­­fertigkeit der Armee mü­sse hier eine Grenzlinie bilden. An der Er­wartung, daß die vom Kriegsminister gestellte Grenzlinie bei der Durchführung des Programms nicht überschritten wird, mill Redner marauf in der­­ Feuilleton. ‚Der bewunderungswürdige Griachten.“ Phantasie in vier Aufzügen. 3. M. Barrie. Ueberfest von Béla 3. Fat. Zum ersten Male aufgeführt im Nationaltheater am 15. Jänner.­ Jenseits des Wermek­anals verspürt man kaum etwas von den Strömungen, die seit mehr als einem Jahrzehnt die Literaturen des Kontinents durchfluthen, unerschütterlich konservativ, man sich auf allen Feldern englische Theater ein englisches Stüd den fast verblüfft: Sind Diese admirablen Engländer, die geblieben?! Mrs. Thankeray“ und die zwei Dslar Wildes Höhepunkte moderner „Second nach französischen Mustern gebildete Stücke oder drei Jahren spielt man drüben auch die Stücke J. M. Barrie's mit großer Vorliebe : das Lustspiel „Quality Street“ und die Phantasie „The admirable Crighton“. „Das Gäßchen“ süß und nicht bitter, ein mehraktiges Lächeln, von dem man schließlich Gesichtsschmerzen krregt. „Der bewunderungswürdige Crighton“ wieder, den wir heute auf der Bühne des Nationaltheaters getroffen fühlt. Barrie spottet in der phantastischen Komödie über die Gleichheits- Schwärmerei , solid, bisweilen geistreich und immer phlegmatisch. Die Idee des Stiles ist originell, mu darf was für zwerchfelerschü­tternde man nicht daran denken, Wirkungen isr ein temperamentvoller wichtig, sondern der Charakter. Sein Werk gewinnt dadurch an Tiefe, aber es büßt einen Theil der Luftigkeit ein. Dem lauten Effekt weicht ruhige Vornehmheit, deren man sich eine gute Weile freut, dann den Ofen, Kutschern, Portiers und Drooms den Thee durch die Ladies Marn, Agathe und Catherine serviren lassen. An diesen Tage sind alle Standesunterschiede aufgehoben, so hörbar auch die Ladies mit den Perlenzähnen snirichen. Nun könnte allerdings jemand, der diesen Vorwurf bitter ernst nimmt, ganz einfach­­ fragen. Wenn Lord Loam wirklich für Egalität ih­rwärmt, warum beschränkt er die Kundgebung dieser Leidenschaft auf wenige Stunden und mwarum verzichtet er nicht Überhaupt auf die Vorrechte seiner Geburt und seines Vermögens? Wir deuteten jedoch Schon an, daß wir die demokratischen Anmandlungen des braven Lords nur die Spleen halten, und wir acceptiren die Marotte, weil sie den Anlaß zu einer sehr­­ hübschen, sehr­ amüsanten Szene darbietet. Zu bemerken wäre noch, daß die älteste Tochter des Hauses, Lady Mary, die Beriobte eines Lords Brodlehurst ist, der mit sehr gemischten Empfindungen Zeuge eines solchen „Yours“ der Diener- Schaft wird, und nicht minder wichtig ist, daß im Palais Lord­s Dam­e ein Haushofmeister Namens Crighton lebt, der gleichfalls seine eigensten Gedanken über das Treiben Sr. Lordschaft verbirgt. Mr. Crighton, eine Art von erstem Kammerdiener, ist das Muster eines Haushofmeisters: ernst, würdig, pünktlich, pflichtbemußt, steif, fühl, über seine Abhängigkeit im Klaren,­­ furz, die vollkommenste lebende Maschine. Bei den Yours fühlt er sich höchst, unbehaglich; er weiß, daß es Standesunterschiede geben muß, allezeit geben wird, und daß die stundenlange Komödie Sr. Lordshaft an den Verhältnissen nichts ändert. Wie übrigens die Diener über Gleichheit denken, ersehen wir am besten daraus, daß die Zofe der Lady Mary in hellem Zorn aufflan­mt, weil eine Küchenfee früher als sie, die Rose Rider, von den Herrschaften bedient wird. Lord Loam kindigt an, dies sei vorläufig der lette Egalitätstour, da unter Beer auf seiner Yacht eine größere Seereise anzutreten und die Ladies mitzu­­nehmen gedenkt. Mit Rüdjigt auf den beschränkten Schiffsraum darf jedoch mir eine der drei Zofen mitreisen und da stellt sich wieder heraus, daß keine der o­en drei Herrinen bedienen will. Mr. Crighton hilft aus der Klemme und empfiehlt Eliza, ein bescheidenes Küchen­­mädchen, als Zofe. Er selbst hat ein Auge auf Eliza geworfen, natürlich ein anständiges Auge und entschließt sich, als sein Kammer­­diener zur Reife sich bereit finden läßt, von der Höhe des Haushof­­meisters zu den Niederungen der Kammerdienerei herabzusteigen. Mit der Aussicht auf eine geruhsame Nacht und eine große Geereise, Schlafen die Ladies vor unseren Augen ein. Hübscher Wisch­k mit gähnenden Orazien. Der Zwischenast enthält ung ein Stüdchen Drama vor. Die Magt ist, vom Sturme verschlagen, gestrandet und die ganze Gesell­­schaft, mit Ausnahme des Lords, der angeblich ertrank, it auf eine erotische Niemandsinsel gerathen: die drei Ladies, ein Lord Ernest M­ooley, der als Bräutigam Agathens gilt, ein junger Bilar John Treherne, Eliza, das Eichenmädchen, und Mr. Brighton, der bereits am Werke ist, etwas Kultur auf die unwüste Insel zu zaubern. Und unvermuthet Eriecht auch Lord Loam durchs Gestrüpp auf die Szene herein. Man hält ihn anfangs für einen Tiger, begrüßt ihn aber, wenn er dann beweist, daß seine Tigerhaut nur ein fciediger Schlaf­­­­tod sei, mit begreiflicher Freude. Der arme Lord denkt nicht mehr an seine Gleichheitstheorie; die Ironie des Schicsals oder, wenn man will, des Dichters fett jedoch justament die Theorie in Wirklichkeit um. Zumindest vorläufig hat er den Anschein, als müsse Jeder und Yede arbeiten, um das Leben zu verdienen. Die feinen Ladies und Lords machen den schüchternen Versuch, ihr einstiges Herrenthum­an unter den geänderten Verhältnissen hervorzuführen, allein sie finden seine Diener mehr. Zorn entbrannt über Brighton, der ihnen die Situation ruhig, vernünftig darlegt, will die noble Gesellsaft sie auflehnen, nach dem anderen Ende der Eiel „auswandern“, allein die Revolu­­tionäre sind hungrig und der Wind läßt ihnen den mützigen Duft des Nachteffens, das Brighton und Eliza bereitet Haben, in die hocharisto­­kratischen Nasen steigen. L­angjfam kehrt ein, nach dem andern zum Herdfeuer zurück, still, Tautlos gruppiren sich die einstigen Damen und Herren um den brovelnden Kessel, die Nacht sinkt herab, der Vorhang gleichfalls. Und nun folgt der Wi­der Geschichte. Vier Jahre sind ver­­froffen, auf der Insel steht ein mächtiges Viedhaus, in dem Crighton, der bemunderungsunwürdige Mr. Crighton fest al­s unumschränkter Herr und Gebieter maltet. Alle haben sie sich ihm freiwillig unter­worfen; ihm, der die größte Tüchtigkeit, die bedeutendste Arbeitskraft, die schärfste Intelligenz befundete. Grighton hat die Leute arbeiten, sich nützig machen gelehrt. Lady Mary geht auf die Jagd und bringt Fleisch heim für den Tisch . Lady Agathe und Lady Catherine versehen mit Eliza das Haus, der Bitar arbeitet wie ein Taglöhner und Lord Graest, der vordem nur schlechte Wite reißen konnte, schleppt Tajfer. Der alte Lord ist das Gnadenbrod und spielt Harmonika dazu. Auch die Harmonifa hat Crighton angefertigt, der admirable Mr. Crighton, der sogar eine elektrische Beleuchtungsanlage geschaffen hat. Wieder hat sich also das Gleichheitsverhältniß verschoben, denn es gibt auf Erden keine Gleichheit; das größere Talent, die höhere Leistungsfähigkeit schlöife die Gleichheit immer und immer aus, an wenn die Unterschiede zwischen­ Rang und Vermögen versch­winden würden. Wie zu einem Gott blickt die Gesell­­schaft zu Crighton empor, der auf Disziplin hält und die Leutchen fühlen läßt, daß er ihnen überlegen sei. Er thut das seineswegs aus Hochmuth; er findet es nur ebenso natürlich, wie er einst die Nanges­­erhöhung der Dienerschaft al unnatürlich mißbilligt hatte. Und es erleidet seinen Zweifel: die Ladies schmärmen für Crighton, mett­­eifern, um ihm zu gefallen, ihm ein Lächeln abzuge­winnen. Zum tiefsten Leidwesen der armen Eliza hat Mary sogar Aussicht, die Gattin des großen Häuptlings zu merden. Crighton macht sein Hehl aus seiner Neigung und erhebt Mary zu seiner Braut, das heißt, über alle anderen Mädchen, die nun die Braut des „Heren“ gerade so wie diesen selber bedienen müssen. Und Papa Loam ist ganz selig, daß sein Kind zu so hohem Glüce ausersehen wurde; er nimmt die Harmonika zur Hand und spielt aus „San-Toy“ ein luftiges Couplet, Begleit­­mufit zu dem Tanze, den die Jugend im NAngesichte des lächelnden Häuptlings aufführt. Da, — Kanonendonner! Ein Schiff ist in­ der Nähe der nsel. PDie.­Rettung ist­ sicher, wenn Crighton will. Der mundersame Mann weiß genau, daß es zu Ende ist mit feier Macht und Herrlichkeit, wenn er die eletrische Zeitung spielen läßt und einen Kranz von Lichtern entzündet, der die Insel einfaßt. Grighton weiß, daß die alte Abhängigkeit beginnt, daß ihn von Mary eine unübersteigbare Kluft trennt, wenn er ehrlich it, — allein, der bewunderungsunwürdige Crighton it ein Mann von Grund­­zügen: Nichts wider die Natur thun, es hilft vielleicht für den Augen­­brief, kann aber nicht von Bestand sein! Und er drüht auf den Knopf, die Lichter Flammen auf, der fremde Kapitän erscheint und schärt sich glücklich, Se. Lordschaft retten zu dürfen und Lord Loam, der unmittel­­­bar vorher die Salmonila gespielt, Beziehungsmusik für seinen Hören­ und Gebieter gemacht, schreitet hinaus, stols erhobenen Hauptes und­ Grighton zurufend : „Sie dürfen uns folgen, Grighton!“ Und der be­­wunderungsunwürdige Grighton fügt sich in die neue Laune des’ Schicsals, Insekt zusammen und reibt sich unterthänig, wie er, vordem gethan, die Hände. Noch ein Schlußakt ist da;wieder im Palais des Lords.»Es wäre Alles beim Alten,hätte nicht der brave Lord Ernest über die Abenteuer der Gesellschaft ein Buch verfaßt,darin er sich selber als den Helden der Robinsonade aufspielt und Crighton die Gnade ehren­­voller Erwähnung zutheilwerden läßt.Das Buch wird Stadtgespräch" und erregt den Verdacht der Lady Brocklehurst,der Mu­tter von Mary’.­Zs Verlobten-Sie will der Wahrheit auf den Grund gehen und stellt mit­ Chrightotn und Eliza in Anwesenheit aller Interessenten ein förmliches Verhör an.Sie fragt,ob es denn auch­ auf derwjisteansel Herzens und Diener gegeben habe.Crighton,dernielü­gt,dass dies mit gutem Gewissen bejahen­ und der Lady überdiesbezüglich Mary’s Beruhigung geben.Dann aber meldet er seinen Austritt axi in den Diensten in Lordschaft ein.Mit seiner treuen Eliza wird der­­bewunderungswürdige Mr.Crighton eine kleine Gastwirthschaft­ eröffnen.Die noble Gesellschaft geht zu­r Tafel.Niemand würdigt Crighton eines­ Blickes,——doch:Mary eilt auf ihn zu,will­ ihn ihre­ Hand drücken lassen.Crighton lehnt unterthänig ab und das Mädchen folgt,kichernd über das Unbegreifliche,ihren Angehörigen­ Crighton aber bleibt wieder allein auf der Szene,knickt wieder demüthig­­zusammen und reibt sich,wie immer,die Hände.Schluß. Diese mit starker Bühnenkenntniß inszenirte,­im Gründe ge­­nommen aber höchst simple Geschichte hat die Londoner entzü­ckt und heute auch den Budapestern ganz außerordentlich gefallen-Wir sind’ um eine Erklärung nicht verlegen,so wenig wir die Ansicht theilen,­­daß»’1’he admirable eighton«ein Meisterwerk ersten Ranges sei. Den Erfolg des Schauspiels,das trotz seiner offenen und verhüllten­ Tendenzen kaum etwas Anderes ist,als ein modern appretirtes Aus­­­stattungsstück,finden wir begründet durch die gute Art der Mache und durch die sehr glückliche Spekulation auf die Naivetät des Publikums.Diese« Naivetät ist international und,wie es­ scheint,unsterblich Sie äußerte ihr Entzücken einst,als Jökai’s ungleich«poetischere Niemands-Insels zum ersten Male in Sehweite kam und sie freut sich genauso heute, wenn auf der Schaubühne statt veristlicher Erregungen­­ und­ offen­­kundiger Frivolitäten Dinge gezeigt werden, die die Phantasie zu den­ , unsguldigen Genüssen der Kinderzeit zurückleiten. Und­ dieser Barrie („Eggenlösege“ 10 Außerordentliches Barrie gefliffentlich Ganz Meg zu uns herüber, da fragt Franzose abgerungen hätte, trägt man förmlich brennendes ganz Heinen Ungezogenheit, Atmosphäre, die Der ewig Sophie, in bildenden Kunst bemußten beveuten, eine zahme und sehr gewachsen, sogar Salons der Teisten, Menschen ruft Satire, viele Freunde zu be­wirthen, wahrscheinlich finden und verbreitet. Die Leute, die er und vorführt, Lord den Spleen, aus seine die besonders Findet bisweilen und das gibt der die in der Naturwissenschaft und der die Rolle der Führenden bis in die jüngste Gegen­­Loam, der­ Verfechter der Gleichheitstheorie. Man muß wohl daran Seit ist ein Muster die zimmerreimer Zorreste, ewig wird, Dienerschaft das sehr weil Technik, zum Theile wart zäh vertheidigt und behalten haben; — sind diese in in Theaterdingen naiv und Dem Engländer ist nicht glauben, Berlangen sind vielen Niemand nach monatlich einer Von uns heraushöbe aus der auch m­­it praktischen Schaffens englischer Dramatik Leuten gefallen fnd von ihr hat einmal in seinen starren Komtessen­ Dramatik, die Komödie eine Philo­­selbst­­gemisse aber anspruchslos Kleinen, einer da Binero’s stille nicht hin sahen, in Situation der Tauen untadelige Dramatiker um echt, aus britischer Erde zu -

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