Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1904 (Jahrgang 51, nr. 225-249)

1904-10-03 / 225. szám

Usewsgwsokspksrknkm (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berschleikkofat A + "a 1UNKÁSY a­­ IE "= Montag, 3, Oktober. Va ge 7) Der russisch-japanische Krieg, Nom Kriegsschauplage, Budapest­ 3.Oktober. =Cs wird in so vielen Depeschen bestätigt,daß die Linie der japanischen Vorposten sich in der Nähe der Jantai-Mitte 11 befinde und sich in rein defensiver Weise ver­­halte,daß man es schließlich glauben muß.Aber wohin kanken denn jeue Truppen,welche vor einigchagen noch circa 30 Kilometer weiter­ nördlich,auf der Straße nach Mukden,dann bei Tschantau am rechten Lanho-Ufer mit den russischen Truppen Gefechte bestanden? Waren­ desses nur Vorgeschobene Nachrichten-Detachements, welche gleichzeitig die defensiven Vorbereitungen bei Jantai zu verschleiern hatten.Diese vorgeschobenen Truppen scheinen­ geschlagen worden zu sein und daweg nach Liaoyang freigegeben zu habm Wd­mwhr also den aus verschiedenen Quellen stam­­menden Nachrichten Glauben schenken wollen,so befinden sich die Japaner in der Linie der Eisenbahnstation Jantaiu u ud des gleichnamigen Bergwerkes in absolute Errthätigkeit.Im Gegen­­­satzesz diesen Depeschen wird jedoch von einigen Seiten gemeldet, daß die Japaner in ihrer Offensivbewegung fortfahren. Wir ständen da vor einem absoluten Widerspruch,­ wenn­­ man Die beiden Umstände nicht mit­einander vereinen könnte. Uns scheint es, als ob Dies ganz wohl anginge. Daß Die Japaner auf dem Wege Banjipu-Furchunt­chen, somie weiter örtlich beim Talin-Pasje Kämpfe hatten und in der Berrüchung begriffen waren, das Haben wir aus den Meldungen beider Parteien erkannt. Gleichzeitig wurde auch bekannt, daß die Japaner mit der Berschiebung der Haupttruppe zur Ostgruppe beschäftigt sind. Nachdem die in der Front befindlichen japanischen Truppen durch diese­­ Verschiebung geschmäh­t wurden, erregte man die ab­­gegebenen Truppen durch technische Verstärkungen, während gleichzeitig die besonders starre Gruppe Kurofi die Verjdiebung nach Osten bewirkte. Daß die in die Defensive fallende Mittel­­gruppe sich, nicht weiter nördlich, festsetzte, findet auch seine Begründung. Zwischen der japanischen Vertheidigungslinie und dem Gegner bei Mulden wurde eine Distanz von un­gefähr 50 Kilometern eingeschoben. Die Berschiebung, sowie die Bem­üdung der Hauptkräfte im Diften bildet einen Sch­wächemoment für Die Japaner, während dessen es dem Gegner einfallen konnte, die Brontgruppe, wenn deren Schwächung erkannt wurde, überraschend anzugreifen. Dies Intervall von 50 Kilometern verhindert jedoch einen überfallartigen Angriff. Das Etabliren einer zurücgezogenen Vertheidigungslinie bis Jantai könnte somit viel eher für eine in großem Style vorbereitete Umfassung gelten, als für ein plönliches Aufgeben der Offensive, für welches Ver­halten jeder plausible Grund fehlt. « Liao­efhan auf eine Mine gestoßen und gejunden. Die Beratung sei gerettet worden. Der Name des Schiffes it noch nicht bekannt. Im M­arineministerium wird dieses Gericht nicht in Abrede gestellt, aber erklärt, man wolle exit nähere Nachrichten abwarten. Ansmweisung der Kriegsberichterstatter aus Jiutschiwang- London, 3. Oktober. Aus Sinmintin wird dem "Daily Telegr." gemeldet, daß die Japaner bestrebt sind, die englischen und sonstigen fremden Kriegsbericht­­erstatter ms Wintichwang­ zu entfernen und ihnen sogar­­ mit der Ausweisung drohen. Man schließt daraus,, daß die­ Japaner troß Der gegentheiligen Beispre­­chungen Nintjchwang als japanischen Hafen betrachten. Die Depesche berichtet ferner, es seien SO Geschüge der russischen reitenden Artillerie unter dem Kommando eines Großfürsten nach den Kaisergräbern bei Mufden vorgeschoben worden, um einer Umgehung duchh die Kapaner entgegenzutreten. Veränderungen bei der russischen Marine. Petersburg, 3. Oktober. (Von einem Privat“­korrespondenten.) Die Gerüchte über wichtige Ber­­änderungen im Marineressjort erhalten sich. Sebt verlautet, an Stelle des Marineminsters Avellan werde der Chef des technischen Komitee des Marine­­ministeriums Vizeadmiral Dobaroff und an Stelle des Admirals Rostweihtu­chensig Wnwal Tihuhnin treten, der seinerseits durch­ den bisherigen Kommandanten von Kronstadt Birileff erregt werden würde. Die baltische Flotte, Petersburg, 2. Oktober. Kaiser Nikolaus begibt sich am 4. b. nach Neval, um vom baltischen Geschmader Abschied zu nehmen.­­ Der , Smolens!". Algier, 2. Oktober. Der russische Kreizer „Smolens!“ ist heute Abends nach Liban abgegangen. Derselbe wird unwahrscheinlich Havre anlaufen. «· " Die Dardanellenfrage. Petersburg,3.Oktober.Der»Regierungsbote« bezeichnet die auswärts verbreitete Meldung für erfunden, wonach die russische Regierung von der Türkei einen Ferman erhalten hätte,welcher der Schwarzen-Meer-Flotte die Durchfahrt durch die Meerenge zu dem Decke der Bereinigung mit dem zweiten Geschwader gestatte. Telegramme. vamandschurischen Kriegsschauplatze. London,2.Oktober.Das»Reuter-Bureau«meldet aus dem Hauptquartier der Armee des Gene­rals Otu über Fusan vom 1. d.: Der erste japanische Eisenbahnzug ist Nachmittags in Liaoyang eingetroffen. In einigen Tagen wird ein regelmäßiger Dienst eingerichtet sein. Die ersten Züge führen Lebensmittel, Munition und Eisenbahnmaterial mit sich. London, 3. Oktober. Nach einer Meldung des „Daily Chronicle“ sei die Lage der beiden Gegner bei Muiden ziemlich unverändert. Die Landbewohner wilden schon in ziemlich­ großer Entfernung von Muiden duch die Japaner fortgetrieben, da diese befürchten, daß sie als Spione für die Auffen in Mulden thätig sein könnten. Tokio, 2. Oktober. („Neuter.”) Die waffischen und japanischen Borposten im Süden, Südosten und Osten von Mulden sind beständig in Sühlung mit­ein­­ander Täglich finden Scharmügel statt. Man erwartet feü­ndlich eine große Schlacht bei Tienlin und man glaubt, das Kuropatkin nur vorü­bergehend um Mukden und den Hundo Stellung genommen habe, um den Vormarsch der Japaner aufzuhalten. Die Kämpfe um Port Arthur, London, 2. Oktober. Wie das „Neuter-Bureau‘ aus Tichifu unter dem Heutigen meldet, fanden, wie Chinesen berichten, am 28. und 29. d. vorigen Monats heftige Kämpfe mwestlich von Liaoteshan in der Nähe der Taubenbucht statt, in denen die Naffen vergeblich ver­­suchten, sich der Geschüge großen Kalibers zu bemächtigen, welche die Japaner dort aufgestellt hatten. Tokio, 2. Oktober. („M­euter.”) "Die Mitjen machen verzweifelte Anstrengungen, das Europatsin- Fort, welches die Wasserleitung , beherrscht, wieder zu­ nehmen. Beide Gegner haben stark gelitten. Die japanischen Geschüge beherrschen fest den ganzen Hafen. Die Lage der russischen Flotte scheint bedenklich. Man glaubt, das die Schiffe ent­­weder bald auslaufen, oder im Hafen zerstört werden dürften. Tichini, 2. Oktober. („Neuter.”) Heute sind aus Port Arthur mehrere Didanten mit 160 Kulis an Bord eingetroffen. London,3.Oktober.(Orig.-Telegr.)Depe­sche 11 aus Tschifti berichten von einem­ Fehlschlager­ des letzten Angriffes auf Port Arthur und schildern diese Lage der Belagerten bei weitemjroch nicht als verzweifelt. Aus Tokio kommen jedoch Meldungen, die von der höchsten Noth unter den Belagerten sprechen. Auch das russi­sche Geschwader im Hafenbaffin soll derart von den Japanern bedrängt werden, daß ein neuerlicher Fluchtversuch der russischen Flotte unmittelbar bevorstehe. Diese Darstellung findet aus Shanghai insofern anscheinend Bestätigung, als der dortige russische Konsul gestern einen Tender charterte, angeblich, damit er einem aus Bort Arthur entnommenen, bereits avisirten Schlachtschiffe entgegenfahre. Auch­ freuten japanische Kriegsschiffe ununterbrochen unweit Kiaotihau, und die uffiihen in Ziingtau internirten Offizine vom „Cäsarewitsch" erklären, daß stündlich eine neue "Seeschlacht "außerhalb­ Wort Arthurs zu erwarten sei. Der S Korrespondent des „Daily Chronicle“ auf der Halbinsel Liaotung meldet die von seiner anderen Seite betätigte Nachricht, daß gestern zwischen den Bela­gerern und­ Belagerten in Bort Arthur eine finze Waffen­­ruhe zu Stande kam, die zur Wegschaffung der Leichen bewußt wurde. Die xrusiischen Offiziere sollen die japanischen höhnisch gefragt haben, ob die Japaner noch ebenso viel Proviant und Munition besäßen, als in Port Arthur vor­­handen sei. Nach einem Berichte der „Daily Mail" verblieb den Japanern vor Port Arthur, von den legteroberten Forts nur ein einziges dieser V­ormwerfe der zweiten Defensiv­­linie Port Arthurs. London, 3. Oktober. Eine Depesche des „Daily Telegraph“ aus Shanghai von gestern Abends berichtet: Bor Hort Arthur hat ein neues Seegefecht statt­­gefunden. Die Russen hätten in Shanghai einen Schlepp­­dampfer gemiet­et, um ein am Samstag vor Woofung an­gekommenes rufsisches Kriegsschiff ins Schlepptau zu nehmen. Ein japanisches Kanonenboot gefunden, Tokio, 2. Oktober. Es verlautet, ein japani­­sches Kanonenboo­t sei im Süden der Halbinsel m­it gestern in Minister-P­räsident Graf Stefan Ii in Budapest eingetroffen und hat den ganzen Tag hier Abends erschien Se. Exzellenz im Klub der Liberalen Partei, wo er jedoch nur kurze Zeit vermeilte. "Auch ‚Unterrichtsminister Dr. Albert Berzeviczn­­ar im Klub erschienen. Der Minister-P­räsident hat sich heute Mittags nach Geld begeben, von wo er erst gegen Ende der Woche zu Dauerndem Aufenthalt nach Budapest zurückkehrt. == , Der Neichstags-Abgeordnete Dr. Noland Hegedüs erstattete gestern in Bápa seinen Rechenschaftsbericht, welchen­ mit großem Interesse entgegengesehen wurde. Hegedüs traf am Samstag in Bápa ein. Im Bahnhof empfing den Neichstags-Abgeord­­neten eine Deputation an deren Soige der stellvertretende Bürger­­meister Ludwig Lamperth Hegedüs im Namen der Bürgerschaft mitk­ommen hieß. Nach den herzlichen Dankesworten Hegedüs folgte der Einzug in die Stadt. Die Wähler von Papa versammelten si am Sonntag Nach­mittag im großen Saale des Hotels Griff, um den N Rechenschaftsbericht ihres Abgeordneten entgegenzunehmen. " Die Galerien des Saales pflupirte ein vornehmes­ Damenpublikum. Die Versammlung wurde von Präsidenten der Bápner liberalen Partei, fon. Rath Frofef Sült eröffnet. Sodann begab sich eine aus den Herren Sigmund Bara­­nyay, Ludwig Saary und Dr. Foleg Steiner bestehende Depu­­tation in die Wohnung Hegedüs, um den Abgeordneten in die Wähler­­versammlung einzuholen. Al Dr. Roland Hegedüs den Gitungssaal betrat, wurde er mit begeisterten Gljenrufen empfangen. Präsident Sült begrüßte Hegedüs, der sodann unter allgemeiner Aufmerksamkeit seinen Rechenschaftsbericht erstattete. .. . Hegedüs erörterte vorerst die parlamentarischen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit und betonte, auf die militärischen Fragen übergehend, daß der Kern der Frage der Nationalisirung der Wehr­­kraft die Versehung sämmtlicher ungarischen Regimenter mit ungari­­schen Offizieren sei. Dies aber ist die Absicht der liberalen Partei und der Regierung. Wenn es dem Grafen Stefan Tiba gelingen wird, im Heere mehr ungarische Auditore einzuführen, so werden wir einen Theil der ungarischen Jugend plack­en können, welcher derzeit alles Mögliche that, um wenigstens nicht honorirte Stellen zu erlangen. Was die Obstruktion betrifft, so wagt Nedner zu behaupten, daß wenn man einen Bápaer oppositionell gesinnten Wähler damit­­ be­­straft hätte, daß man ihn zur Zeit der Todrededebatte gezwungen hätte, den Debatten eine Woche lang ununterbrochen anzumahnen, er einen sei vor der Zeitvergeudung­­ bekommen hätte. 63 gab stundenlange Reden, in welchen Diarien vorgelesen wurden, es fanden sich zwei Redner, die erklärten, . Der­ Absolutismus sei unserer Konstitution vorzuziehen, ein anderer Nedner­ schrie in den Saal, er werde so oft reden, als dies ihm, gutdürft.. Die namentlichen Abstimmungen aber wurden so geschieft arrangirt, daß 20 frontische Abgeordnete in Zukunft den ganzen ungarischen Parlamentarismus zum Stohen bringen können, wenn dies ihnen paßt. Dieses ernste Uebel wurde vorläufig vom Grafen Stefan Tiba zum Einhalt gebracht. Auf die Besprechung der Ursachen der Obstruktion übergehend verweist Redner darauf, daß zu Beginn und am Ende Decs fünfjährigen Reichstagsc­yklus immer Ruhe herrscht, in der Mitte des Cyklus aber fallen die Regierungen und die Obstruktion wird allein herrschend. Dies war während der Herrschaft des dreijährigen Cyllus nicht der Fall. Die Ursache dieser Erscheinung it die, daß die fünfjährige Wahlperiode ein­­geführt wurde, ohne daß die Hausordnung in entsprechender Weise abgeändert­­ worden wäre. Die Hausordnung muß also in ent­sprechender Weise abgeändert und es muß ausgesprochen werden, daß das Budget innerhalb eines Biäflufivtermins und vor Jahresschluß zu erledigen sei. (Zustimmung.) Was: Die wirthschaftliche und Ausgleichsfrage betrifft, so muß dieselbe getrennt werden. In Bezug auf den politischen Theil des Ausgleiches hat­ Redner jenen Standpunkt schon in jenem „offenen Schreiben“ entmittelt, welches er­ zur Weihnachtszeit des Jahres 1898 an seine Wähler gerichtet hat. Er sagte damals, daß mir zu Teinem Ruhepunkte gelangen können, weil wir uns gerade an jenen Theil des 1867er Ausgleiches klammern, der nicht angewendet werden kann. Im Jahre 1867 haben mir, damit die Deutschen in Oesterreich jene Rolle spielen, welche uns hier in Ungarn zukommt und damit das alte österreichische System unseren P­arlamentarismus nicht gefährde, ein verfassungsmäßiges Defterreich gefordert und unser P­arlament an den Wiener Reichsrathb gebunden. G Seit­­her­ haben­ sich aber die B Verhältnisse­ wesentlich geändert.­­ In Desterreich­ herrschen­ die Deutschen nicht mehr, der Reichsrat h­at kein Parlament mehr, sondern eine epidemische Gefahr fü­r uns. Gutmeder man schlägt sich dort, dann verpflanzt sich Die Debitruftion aus Desterreich auch nag Ungarn, oder man versöhnt sich und dann liebt man es, sich auf unsere Kosten zu versühnen. Mie vor sechs Jahren machen uns auch fest die nervösen Zuchungen des Wiener Neichsrathes Frank. ndeffen dürfen mir wegen der Krankheit des Neichsrathes nicht Die Gesundheit unseres Vaterlandes aufs Spiel eben, wir dirfen nicht Davon abhängen, ob es dem Neichsrath beliebt, zu arbeiten oder nicht. Wir müssen unser Ver­­hältniß zu Oesterreich 10 regeln, daß mir die zwischen dem Schtejal des österreichischen Neichsrathes und der Arbeitsfähigkeit des unga­­rischen Parlaments geschaffene Verbindung nit in Betracht ziehen. Der ungarische Reichstag möge unbestimmer um das Schicsal des Reichsrathes unsere unwirthschaftlichen Angelegenheiten, unsere Han­­delsverträge mit dem Auslande so regeln, wie dies den nteressen unseres Landes entspricht. (Lebhafte Zustimmung.) Auf die Frage der wirthischaftlichen Einrichtung übergehend, Konstatirt Medner, es sei sonderbar, daß Diejenigen, welche bisher unbedingte Anhänger der wirthischaftlichen Gemeinsamkeit waren, in Folge der Zerfahrenheit der politischen Verhältnisse in Oesterreich sich fest vort einem Bündnisse in den „gemeinsamen“ Angelegenheiten nahezu fürchten, während Diejenigen, welche Anhänger des selbst- Ständigen Zollgebietes snd, mehr fühlen, wenn sie es auch nicht aussprechen, daß wir uns mit ‚dem Nuslande doch verständigen müssen, daß wir bis 1907­­ gebunden sind und unsere Produkte wie unser Vieh gerade, wenn sich ihnen Deutschland verschließt, in Oesterreich unterbringen müssen. Was it nun hier zu thun? Zunächst müssen die Dindernisse beseitigt werden, derenthalben wir die wirthschaftliche Einrichtung Ungarns nicht ausbauen künnen, dann erst werden mir unter den Formen des Zollgebietes mählen künnen. Die Behauptung, als wäre das Ungarthum nicht geeignet, eine Fabriksindustrie zu schaffen, selbst wenn das Zollgebiet ge­trennt wäre, acceptirt Redner nicht, denn auch in A­merika arbeiten Ungarn in den Fabriken und auch in Rumänien vermochten die von uns ausge­wanderten jüdis­­chen und Szétler Meister eine Industrie zu Schaffen. Das Hinderniß liegt darin, daß die Fabriken die Arbeits­­kraft den Zandwirthen entziehen. Um dem abzuhelfen, miüssen mit dem kleinen Landwirth und dem kleinen Bächter die Befigermerkung ermöglichen, wenn wir der Fabriksindustrie die erforderliche Arbeits­­kraft sichern. ° C muß also im ganzen Lande die Barzelligung zu Gunsten der Reinen Landw­irthe in Angriff genommen werden und es­ müßten alle rechtlichen und finanziellen Hindernisse, welche dieser Aktion im Wege stehen, beseitigt werden. (Lebhafte Zustimmung.) Wenn wir im Stande sind, immer neue Generationen an die ungar­­ische Scholle zu Fesseln, wenn das Geieg nicht hindern wird, daß der Grundbefig verkauft werden könne, wenn die Umschreibungsgebühr desto geringer sein wird, je größer der Befib­ht und je mehr heute davon laufen, wenn es gelingt, 045 amerikanische Geld in den unga­­rischen Boden zu verpflanzen, dann wird die Fabriksindustrie ohne Schaden der Landwirthe ins Leben gerufen werden können, dann wird die Nation zwischen der Gemeinsamkeit und der Trennung des Bollgebietes wählen können und unsere Hände werden nicht Durch gegenjäßliche­nteressen gebunden sein, mie Dies jeht der Fall ist. (Elfenrufe.) Sodann zählte Redner die Angelegenheiten auf, mit, welchen er sich als Abgeordneter und als Referent des Finanz-Ausschusses beschäftigt hat. Er hat im Abgeordnetenhause über die Auswande­­rungsfrage gesprochen und die Anstellung von Ungarn, solwie den Gebrauch ungarischer Wappen und Bahnen bei den Konsulaten ver­­langt. Auf seinen Antrag wurde beschlossen, daß in den Büffen die „ungarische Staatsbürgerschaft“ ersichtlich gemacht werde. Mehrere Wünsche, welche er hinsichtlich der Festigung, des Magarthums in Amerika und in Rumänien geäußert hat, sind­­ bereits verwirklicht worden. Er hat ferner die Errichtung eines Gzeller Bodenkredit­­instituts, die Kontrole der Geldinstitute der Nationalitäten und die Aufhebung der Eisenbahn-Steilarten beantragt. Wegen des Testeren Antrages wurde er in den Eisblättern angegriffen, er hielt ihn jedoch aufrecht, denn wenn Jedermann auf der Eisenbahn zahlen würde, hätten die V Berschwerden der Stadt Papa in Bezug­­ auf die Eisenbahn schon längst sankrt werden können. (Allgemeine Eisenrufe.) Im Namen der Wähler sagte sodann , Sigmund Bara­­nyan Hegebüs für seine Ausführungen Dant und wünschte ihm zu seiner weiteren Thätigkeit im Reichstage viel Glüc. Auf die Versammlung folgte ein animirtes Banket, bei welchem folgende Telegramme abgesendet wurden : ©r. Grzellenz dem Herrn Minister-P­räsidenten Grafen Stefan Tipa, Gebr. „Aus Anlaß der Erstattung des Rechenschaftsberichtes des Reichstags-Abgeordneten Roland Hegedüs begrüßt das Eremutin­­fomite der Bopner liberalen Partei Em. Grzellenz mit achtungsvollem Vertrauen und wünscht Em. Erzellenz zu ihrer patriotischen Schätig­­keit Erfolg. Parteipräsident Josef Sült." Gr. Grzellenz Herrn Baron Friedrich Podmaniczky, Präsident der liberalen Landespartei, Budarest. „Aus Anlaß der Gestattung des Mechenschaftsberichtes des Abgeordneten Roland Hegedüs begrüßt das Krelativsomite der Papaer liberalen P­artei in aufrichtiger Weite die Landespartei und Em.­erzellenz. Partei­­präsident Josef S­ylt.” = Oestern, Sonntag, ist in Hajdu-Nanss das dort errichtete Ludwig­ Kofuth-Monument feierlich enthüllt worden. Zu dieser Feier it der Reichstags-Abgeordnete Franz Koffuth daselbst ein­­getroffen. Syhn begleiteten dahin die Abgeordneten Mler­us Papp, Samuel Bakonyi, Raul Neffi, Ludwig Hentaller, Nikolaus Bozsgan, Julius Horváth, Ladislaus Bencs, Béla Mezöffy, Dionys Sebefs, Peter Marjay, Julius Kovács. Diese Herren wurden, von Debreczen mittelst Separatzuges ankommend, vom Abgeordneten­ des Bezirkes, Bil­or Nafofi, an der Seite einer vieltausendköpfigen Menge empfangen. Ein Festgottesdienst in der reformirten Kirche leitete die Feier ein. Bon da zogen die Abgeordneten in Begleitung eines überaus zahlreichen Publikums zur Enthüllungsfeier. Das Monument steht auf dem Stadthausplage: es ist ein sehr gelungenes Werk Yohann Horvay's und stellt Ludvoig Koffruth in der Wose dar, wie er die Devölkerung der Hajdustädte aufruft, die Freiheit des Landes zu ver­­theidigen. Der Redner dreht die Linke ans Herz und hat die Nechte zur Faust gebau­t. Rings um das Monument war eine Gstrade errichtet, auf welcher die Deputationen und Notabilitäten Plan ge­nommen hatten. Nachdem der H.Nänäfer Gesangverein den „Hymnus“ gesungen hatte, ergriff der Abgeordnete Viktor Nakosi das Wort, um den Lebenslauf Ludwig Kossuth’s zu schildern und dann bei beispiellosen Ehrungen ausführlicher zu gedenken, unter welchen die sterbliche Hülle des großen Batrioten heimgebracht wurde, um in heimischer Erde bestattet zu werden. Während dieser Ausführungen fiel die Hülle von­ dem Monumente. Der Redner schloß dann: Der Unsterbliche preßt die eine Hand an das Herz, aus welchem so mächtige Empfindungen und Gedanken hervorgebrochen ; die andere Hand it zur Faust geballt, um so auszudrücken, daß der Kampf Bocslay's, Nakoczi's, Koffuth’s noch nicht zu Ende ist, daß wir noch immer der eisernen Bolitit der Faust­­ bedürfen. Möge Pie Koffuth's Geist das ungarische Bolt in seiner großen Arbeit ejeelen ! Nach dieser mit stü­rmischem Beifall aufgenommenen Nede deflamirte Ludwig Bóla ein von ihm verfachtes Festgedicht, worauf der Präsident des Denkmal-Komites Gabriel Nagy das Monument der Obhut des Bürgermeisters übergab. Hierauf nahm Franz Kossuth das Wort­",,Hier steht das eherne Bild«—sagte er——,,,die Lippen sind stumm,aber ich höre dennoch seine dröhnende Stimme:­»Höret mich,ihr Nachkommen d­er Hirsd1"1ke11!Jchbintodt,aber meine Idee ist hervorgebrochen und stürmt den Himmel Jchbin vergajtgen,aber die Gerechtigkeit ist unvergänglich Jch habe unter euch gelebt und werde immer euch herniedersteigem wenn das Vaterland in Gefahr gerathen sollte-Mit meinem Namen werden die Hoxiväd stets­ kämpfen wie in der Vergangenheit,mit meinem Namen werden sie die feste Burg der Freiheit und Unabhängigkeit aufbauen.«Zu mir aber spricht er:,,Verkiiff de meine Lehre,mein Sohm und schrick vor nichts zurü­ck,bleibe mir treu nach meinem Tode,wie Dikes warst in meinem Leben;«·(VraufendeC­ ljenrufe­)Und ich gehorche seiner­ Stimme mit meinen geringen Fähigkeiten und meiner Vaterlands­­liebe,11nd gehe der­ Weg eines rechtschaffenen­ Ungars-« Nun wurden Kränze—insgesammt BH—niedergelegt1 und die Feier mit dem Absingen des»Szolzat«geschlossen-Mittagsland ein Banketttritt.Um 4 Uhr wurde vor dem Monument ein Kinder­­fest veranstaltet,bei welchem­ Ludwig Pösa eine patriotische Rede an die Kinder richtete und diese schwören ließ,für die Freiheit zu sümpfen, lative respertitt und aus diesem Grunde auf ihrem Standpunkt. ver­harrt, die Konvention erst nach dem 10. Oktober zu publiziren. . — Ein miltärisches Fachblatt, die „Danzer’s­ Armeezeitung“, bemerkt in einem ,auch von ungarischen Blättern übernommenen Urtikel aus Anlaß der im Sommer gehaltenen Uebingen mit­ den neuen FeldHdandigen I. 1899, daß ein­­zelne Seilbremsen, besonders jene, hergestellt wurden, den Anforderungen nicht entsprachen und daß auch die Stahlachsen beim Einschlagen des Achsenstiftes Sprünge erhielten. . Wie die „Bud. Korr." von zuständiger Seite erfährt, ist­­ der amtlich festgestellte Ichatbestand der folgende: Bei den vorgenommenen Schiegübungen loderte fr in einzelnen Fällen die Seilbremse, doch war diese Erscheinung se­wohl bei den Bremsen, die in Ungarn, wie auch bei jenen, die in Oesterreich hergestellt wurden, in gleicher Weise wahrzunehm­en und kommt dieselbe auch im Auslande vor, doc kann dieser Erscheinung umso weniger eine Bedeutung beigelegt werden, weil diese Loderung durch Anziehung der Schrauben sofort leicht be­festigt werden kann. Was nun den Achsensprung anbelangt, so­llt derselbe blos in einem einzigen Falle, und zwar bei einem von einer ungarischen Firma gelieferten Munitionswagen wohl vorgekommen, doch wurden Die Achsen zu diesem Wagen der betreffenden Firma vom Kriegsministerium beigestell und waren dieselben nicht ungarische, sondern im Gegentheile österreicische Fabrikate. Hieraus ist zu ere­­eben, daß der von dem genannten, Blatte gegen die ungarische In­­dustrie gerichtete Angriff voll­ommen unbegrü­ndet ist.­­·­­­­verbracht. . . in Wien erscheinende welche in ungarischen Fabriken " er wählt. — On NRagy-Szent:AITÉLÓŐS Fonstituiete sich gestern Die dortige liberale Partei. Zum Präsidenten wu­rde Gutsbefiter Graf Mlerander Mátó, zum P Vizepräsidenten Königlicher Notar Géza Simonsich und zum W­arteriöpriftführer Cmelih Kovács­ye Die neufonstituirte Bartet richtete an den Minister-präsidenten Grafen Stefan Tipa eine telegraphische Begrüßung. — Der Abgeordnete des Fülöpfälläser Bezirks Esänd­$fy erstattete gestern in Szabadgälläs seinen Neb­ei­­nheitsbericht, in welchem er die leitenden Männer der Koffuth­­und der Szederfenyi-Fraktion wegen der Abrüstung angriff. Nachdem Csavolkfy­s Vertrauen votirt worden war, Esonstituirte ich Die „unabhängige Zudomig Kossuth-Bartei“, zu deren P­räsidenten Esavolffy gemählt wurde. Sämmtliche Unabhängigkeits-Vereine werden aufgefordert werden, sich dieser Bartei anzuschließen. Der Abgeordnete Franz Heltai hat eine Rundreise duch seinen Wahlbezirk angetreten. Am 9. Oktober wird er in Diläa noch seinen Rechenschaftsbericht erstatten. Qudmig — Der Umstand, daß in den Wiener Blättern einige auf die Durchführung der zviwischen Sesterreich-Ungarn und Italien abgeschlossenen Bos- und Handelskonvention bezügliche Details veröffentlicht wurden, dient einigen Organen­ der ungarischen Tagespresse zum Anlasse, um der Regierung vorzumerfen, daß sie Die ungarischen Produzenten und Kaufleute über den Stand der An­­gelegenheit nicht orientiert. Abgesehen davon, daß die Konvention in ihren gesammten Details von seit Tagen bekannt ist und die Wiener Mittheilungen daher nichts Neues enthalten, verhält sich die Sache so, daß während die österreichische Regierung die Konvention mit Hilfe des § 14 in Leben treten ließ, die ungarische Regierung, das Recht der Legislative zu respektiven unwünscht und daher erst dem dem­­nächst zusammentretenden Reichstage die Konvention vorlegen wird, so daß es Gage des Parlaments sein wird, über Dieselbe einen Beschluß zu fassen. Hieraus it also zu ansehen, daß die ungarische Regierung sich seines V­ersäumnisses sc­huldig gemacht hat; man kann ihr nicht einen Vorwurf daraus machen, daß sie das Recht der Legis­ . ' . ... . »Gagest getteglked­eutx«. (Vom Hofe-)Ansehn­ b-Entschließung wurde der Oberstk­hofmeister des Erzherzogs Ludwig Viktor Granax Thun- Hohenstein dieses seines Postens enthoben und zum Oberstjäger­­meister ernannt. .(Justizv­erwaltun­g.)Der Justizminister beoxrderte­ den­ Unterrichter am Gsornaer Bezirksgericht Dr. Alois Kerényi zum Senatsnotar an der Györer Fön. Tafel und den Unterrichter am " Marosillyeer Bezirksgerichte . Géza Esongnay zum Senatenotär m der Kolozspäter kön. Tafel. (Das Befinden des Fürstprimas) Am Befinden des Kardinal-Fürstprimas Klaudius VBapary ist eine erfreuliche­ Befreiung eingetreten. Der hohe Patient konnte gestern bereits seinen Lieblingsspaziergang auf der Festungsbastei unternehmen und dürfte­ am 4. Oktober, dem Namenstage des Königs, in der einer König- Mathias-Krönungsk­irche den offiziellen Festgottesdienst pontifiziren. Von der Marine. Laut telegraphischer Mittheilung ist 6. mM. Schiff „Elisabeth“ zu acht- bis zehntägigem Aufenthalte gestern in Bochum eingetroffen. An Bord Alles mohr. (Der Todestag Zola's.) Anläßlich des zweiten Jahrestages des Ableben Zola’s fanden sich gestern, wie aus Paris berichtet wird, zahlreiche Freunde des Verbliebenen und die Vreidenser­ Vereine auf dem Friedhofe Montmartre ein, wo sie vor dem mit Blumen und Kränzen geschmückten Grabe Bola’3 vorbeis­ zogen. Frau Zola war, da sie leidend ist, nicht anmwesend. 68 ereignete sich sein Zwischenfall. (Todesfälle) Der hiesige Zahnarzt Dr. Philipp Ken­nedy ist geitern nach langem Leiden im Alter von 65 Jahren gestorben. — Geitern ist hier Fräulein Olga Mechlovics, Tochter des Gewerbetreibenden Alexander Mechlovics, im Alter von 22 Jahren gestorben. Das Leichenbegängniß hat heute Nachmittags stattgefunden. — Am Sam­stag starb hier Frau Witwe Johann © zö fe geborene Anna Heizjel im Alter von 74 Jahren. Die Derblichene wird von einer zahlreichen vornehmen V­erwandtschaft betrauert. Das Ber­gräbniß hat­­ heute Nachmittags im Nemetvölgyer Friedhofe statt­­gefunden. — Am 29. September starb in Labod Frau Anna Telbiß geborene v. Karla im 70. Lebensjahre. « nach erfolgter Einsegnung in Labod nach­ Temeswar überfü­hrt und dort im Elisa­beth-Jorstädter Friedho dfeim eigenen Grabe zur Ruhe,­­ bestattet. Der K­onvent des evangelisch-refor­­mirten Donaudistriktes) fehte nach einer am Samstag­­ stattgehabten V­orkonferenz heute Vormittags seine Be­­rathungen fort. Den Borsis führten Oberkurator Janaz Darányi und Bischof Alexander Bat­av. Zu Beginn­ der Situng legte Stefan Hamar den Bericht des theologischen Ausschusses vor. Aus diesem Berichte geht hervor, daß die theologische Akademie heuer 82 Hörer zählt, wodurch eine Erweiterung an Loyalitäten mit einem Kostenaufwande von 500 k nothwendig wurde. Eine vasant gewordene P­rofessorenstelle wird­e demnächst provisorisch befett werden. Der von Michael Ratona vorgelegte Bericht des Mittelschullomites und das Referat Dr. Desider NagyYS über den Bericht des JustizAusschusses dienten einhellig zur Kenntniß. Die Berathung wird morgen fortgejebt. „(Klassenlotterie.) Bei der heutigen Ziehung wurden folgende Treffer gezogen: 25.000 Kronen geminnt: 99839; 10.000 Kronen ger mwinnt: 90864; 5090 Kronen geminnen : 44897 52536 106155 ; 2000 Kronen gewinnen: 158 5927 6962 21193 22644 22889 26242, 35618 42409 42618 48240 . 53019. 63819 67664. 71745 77051 78824 98162 98949; 4000 Kronen gewinnen: 1656 2752 .4979 12186 16454 16595 20392 20611 20683 23603 24972 26231 26788 33677 36599 41623 . 43220­­ 43857 47296 48926 49028 50410 50652 51671 52622 57080 58632 59437 59654 61741 63847 63923 69054 70400 74466 74635 76624 84409 89376 90517 91311 92974 93455 93494 98182 101406 102558 109615­ 500 Kronen gewinnen: 26 2401 4052 4121 4876 48839 4961 6258 7694 8222 8607 8990 10876 11578 11803 14070 14511 15604 19350 19879 21250 22159 23319 23482 24466 27441 28446 29802 30193 35705 43348 44254 53506 57599 58632 59073 62261 62872 62970 64645 65123 65492 65542 67669 72074 73873 73985 74014 71456 78631 79120 80974 82147 86531 87141 87729 87762 88869 90672 95177 95443 95798 97306 101273 105418 105506 107896 109915. Ferner wurden 1861 Treffer mit je 200 Kronen gezogen. Die nächste Ziehung findet morgen statt. (Schadenfeuer) Aus Magyar-Kranizsa wird be­­richtet: Gestern mütdete hier ein verheerender Brand, dem mehrere Häuser, ein großes Duantum Getreide und zahlreiches Vieh zum Opfer fielen. Die Entstehungsursachhe­it unbekannt. — In Ö­ N­adria brach gestern Nachts ein Feuer aus, welches einen Theil des Gebäudes der Forstverwaltung und­ zwei Wohnhäuser einäscherten . Aus $iptó-Szent-Mittó8 schreibt man uns : Gestern Nachmittags kam in der Großgemeinde Nagy-Bobrócz ein Feuer zum Aus­­bruch, welches Dreiundzwanzig Wohnhäuser und viele Nebengebäude einäscherte. Schon vor sechs Jahren war einmal die Hälfte des Ortes ein Raub der Flammen geworden. Die meisten abgebrannten Objekte waren nicht versichert. —­· Attentat gegen ein Millenniumsdenkmal.. Aus Nyitra wird telegraphirt: Die Nyitraer Polizei erstattete dem Beizegespan Bericht über das bereits gemeldete Attentat gegen das Millenniumsdenkmal auf dem Berge Zobor. 63 wurde konstatirt,­­ daß Kopf und Hals von­ allen vier Turusvögeln fehlen. . Das Attentat wurde derart verübt, daß die Frevler an dem das Denkmal schlagenden Bligableiter emporgeklettert und die Statue mittelst Stod­­hieben verstrümmelt hatten. Dive Berdensewmnespumterii­mronens flärten gaufmanne 3.) Anknüpfend an die vielventilirte Koburg- Affaire erzählt ein Temesvärer Infafle, Abraham Magyar, in der jüngsten Nummer des „Temesvärer Boltsblattes" des Langen und Breiten und mit zahlreichen Details seine Leidenzgeschichte, wobei er die Wiener Polizeidirektion, mehrere Novofaten und einige Geschäfts­­­leute beschuldigt, ihn, der geistig vollkommen normal sei, in eine Irreitanstalt gebracht zu haben, aus der er erst nach Beseitigung vieler Schwierigkeiten und mit Intervention seiner Familie befreit werden konnte. Magyar besaß — so erzählt er — vor mehreren Jahren in Wien ein Kommissionsgeschäft für zahnärztlich-technische Bedarfsartikel, das den übrigen Geschäften derselben Branche große Konkurrenz machte. Als er im Dezember 1901 die Vertretung seiner Fabrik aufgab und ein­ eigenes Geschäft errichten wollte, wurde überall gegen ihn intriguirt, so daß sein Kredit erschüttert und ihm die Möglichkeit ge­­nommen wurde, sein Geschäft zu eröffnen. Magyar machte nun energische Schritte und erstattete gegen seine Konkurrenten die Strafanzeige; da wurde er aber einfach für irrsinnig erklärt und auf Grund eines polizeiärztlichen Heugnisses zuerst im Allgemeinen Krankenhaufe und später in der Landes-Irrenanstalt in Mauer-Döbling internirt. Seine Angelegenheiten und seine Geschäftssachen übernahm ein von Amta=. .­­· Die Leiche murde . 7 °

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