Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1904 (Jahrgang 51, nr. 275-300)

1904-12-01 / 275. szám

" . 1904. — Ar. 275. “N DB T | | (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berjchteikloralen R va . ER ; En si új s .. . «­­ .. DIE­­ BESTER I OD | asia A Donnerstag, 1.Dezember M­ONYUIB 7 Minister-Präsident Graf Stefan Tika in Gyar, Heute Vormittags­­ um 71/2 Uhr reifte Minister-Präsident Graf Stefan fia vom Ostbahnhofe in Begleitung zahlreicher Abgeordneten nach Győr, um sich dort in der für heute anberaumten Volksversamm­­lung über die Lage zu äußern. In seiner Begleitung waren Ladislaus Nyegre, Moriz Katona, Géza Gajáry, Benjamin Belu­ssa, Graf Georg Károlyi, Yohann Kresmarisz, Aurel Münnich, Paul Szöt8, Aladár Daróczy, Ga Rubinyi, Nikolaus Konkoly-Thege, der frühere Minister A­lexander Erdely, Georg Szerb. Im Tata-Tövaros schloß sich der Gesellschaft auch Graf Franz Ester­­házy an. Ueber diese Fahrt des Minister-Präsidenten sind uns die folgenden Depeschen zugenommen : Der Empfang in Komarom. Komarom, 1. Dezember. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde der Minister-Präsident von einer großen Deputation der liberalen Partei des Komitat empfangen. Obergespan Aurel Sarközy stellte Sr. Erzellenz den Parteipräsidenten Wilhelm Nagy vor, der den Grafen Stefan Ticha in begeisterten Worten begrüßte. Mir sind Alle, sagte er, Männer der ernsten Arbeit und als steuerzahlende Bürger des Landes EZönnen wir es fordern, daß auch im Parlamente die ernste Arbeit und die Ordnung gesichert werden. Em. Erzellenz schmebt an auf dieser Reise diese Absicht vor Augen, gestatten Sie daher, daß mir die Gelegenheit, wo Sie für wenige Minuten das Gebiet der Stadt Komárom betreten, ergreifen, um Sie unserer Verthichtigung, Bohn, und, was mehr als dies ist, unserer Liebe zu versichern. (Begeisterte Elfenrufe.) Gott begleite jeden Ihrer Schritte mit­ seinem Segen. Möge jedes Wort, das Sie sprechen, jeder Schritt, den Sie machen, zum Wohle und zum Nahme des Vaterlandes dienen. (Langanhaltende lebhafte Elfenrufe.) Minister-Präsident Graf Stefan Ticha antwortete hierauf: Empfangen Sie für diese unerwartete Begrüßung unseren besten Dant. Mich leitet auch auf diesem Wege die große und heilige Sache des Vaterlandes, mit der ich mich identifizirt, in deren Dienst ich all meine Kraft, all meine Fähigkeiten gestellt habe. (Begeisterte Elfenrufe.) Mit der mir von Gott verliehenen Kraft werde ich meine Pflicht thun. Das Resultat hängt davon ab, ob die Creme der unn­­garischen­ Gesellschaft, die in diesem Lande etwas zu verlieren hat, zum Bewußtsein der Gefahren gelangt,­­ melde das Land bedrohen und ob sie mit mannhaftem, thatwilligem Entschluffe mit uns hält. (Begeisterte Elsenrufe.) Der Minister-Präsident fonvertirte noch kurze Zeit mit ein­zelnen Mitgliedern der Deputation und bestieg hierauf wieder den Bug, der sich dann unter begeisterten Elfenrufen der Erschienenen in Bemweaung lebte. Ankunft in Györ. . Original-Telegramm des „Reiter 210795") Györ, 1. Dezember. Bei seiner Ankunft in Györ wurde der Minister- Präsident von einer Deputation der hiesigen liberalen Partei, mit Dr. Karl Németh an der Spige, Tiba dankte herzlichst für die Begrüßung empfangen, theilzunehmen, die die Regierung in Angriff genommen hat. Kleine Demonstrationen. Die­ aus Anlaß des Besuches des Minister-P­räsidenten gehaltene Generalversammlung Schon­der mit den während Cydrer liberalen Partei fand im großen Saale des Lloydgebäudes statt, der etwa 2000 Personen faßt. Der Zug der Bevor noch Graf neben dem Wagen einherliefen Gästen sollte Begrüßungsansprace im Bahnhofe jedoch waren von der Straße her gellende Piffe, Geichter und Mbzugeufe ertönt. AS die Gesellschaft auf den Pla vor‘ dem­ Bahnhofe Tam,­i wurden der Minister-präsident und sein Gefolge von einer stürmischen Demon­stration empfangen. Tipa seinen Wagen be­­steigen konnte, wurde dessen Fenster durc einen Stein­wurf zertrümmert. Der Plab war von etwa 200 halbwüchsigen Burschen befegt, die troß des tiefen Kothes und st­römenden­egens rüstung über die Ankunft Als Wagenkolonne Lloydgebäude, sich in Bewegung seßte, gab es aber­­mals stürmische Demonstrationen. Die Burschen, die den Lärm besorgten, geleiteten den Wagen des Minister-präsidenten bis zum vom Böbel zertrümmert worden waren. Die num mit einigen wenigen Organen auf dem Plate erschienen war, sah diesem Treiben machtlos zu. Sie war auf eine Demonstration absolut nicht vorbereitet, da die hiesige Unabhängigkeits-Partei, übrigens dem Polizei, die die einzig größere oppositionelle Parteiorganisation in Györ, bereits vor mehreren Tagen erklärt hatte, daß von sie sich heutigen Empfange des Minister- Präsidenten in Györ vollstä­ndig fernhalten werde und daß sie jede Demonstration verurtheilen würde. Wie verlautet, wurde die Hete, die der Versammlung ihre Fortlegung fand, Eler­falen Elementen arrangirt, Di­don Der Hauptstadt aus ihre Drdres erhielten­ die Ankommenden Städte und Tata, Komärom und Bápa vertreten. Sm Namen des Arrangirungsfomites empfing Dr. Ludwig Mayer die Erfehienenen geleitete fie Saal betrat, in den er Lloydjaal. Als Graf Stefan Tißa den murde von der. Galerien bejest hatten, bereiteten dem Minister-Präsidenten eine artige Huldigung, indem sie ihn m­it Blumen überschütteten. ALs erster Redner ergriff der Präsident der Raus das Wort. Ran hatte’er seine Nede begonnen, brach Klivrend eine Fensterscheibe der Nordfront des Saales ein, wo das Podium für­ das Präsivium errichtet war und mo auch der Minister-Präsident Prag genommen hatte. »Die hiesige Polizei hatte nämlich in weiter Voraussicht ihre Posten gerade in dem entgegen­­Versammlungstor als selbst vollständig unbeschüst gelassen. Da nun während­ ‚der Fenster duch Steinwürfe Nede Dr. Kauß’ noch­ zersermettert wurden, ganze arrison von Öyer aufgeboten. Auf dem Hanyi-Plage vor dem Lloydgebäude nahmen jah. die solcher Polizei ihre Ohnmacht ein, die Ordnung aufrechtzuerhalten und fest wurde im Uebereifer gegen etwa 200 Halbwüchsige Demonstranten fast mehrere die Gaze­ vier Piquet- Hußaren Aufstellung. Die Nebenwaffen wurden doch später das dankte dem Minister-präsidenten für sein Erk­ennen. Ein Mitglied der Opposition, in den Saal gefelichen und De Präsident während der Worte Kang’ dazuwischen gerufen hatte: Reden Sie doch lieber von den Militärvorlagen, wurde kurzerhand entfernt, den Advokaten ersuchte dann Ludwig Mayer, das Protokoll der heutigen Sigung zu führen. Hierauf legte Dr. Alois Schlichter einen Dr. Beichluß­­antrag vor, durch den der Negierung, Jomie der liberalen Partei und besonders dem Minister-Präsidenten Bertrauen votirt wird. Die Györer liberale Partei versichert, daß Die in der patriotischen Arbeit mit Begeisterung und voller Hingebung zu unterstützen. Unter stürmischen Elfenrufen und Applaus ergriff nun Minister- Präsident­ Graf Stefan Tipa das Wort Gleich nach den ein­­leitenden Worten,in denen er die edlen Hoffnungen schilderte,die alle Ungarn in der großen Epoche der nationalen Wiedererweckung mit einer freiheitlichen verfassungsmäßigen Aera verknüpft hatten,nahm er die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer gefangen.Von Satz zu Satz steigerte sich dann die Wirkung seiner Ausführu­ngen, seiner von edler Leidenschaft durchglühten Rede.Als er nm auf die Glanzepoche des ungarischen Parlamentarismus und auf den dieser­ folgenden Verfall­ überging,hatten er schon die Zuhörerschafft vollständig in seinen Wann gezogen Jetzt entfalteten sich frei die gan­ze,agitatorische Kr­aft und die zü­ndende Wirkung seiner Rede. Der Mini­ster-Prä­sident kam­ auch auf die Bestechungsaffaire zu sprechen,die gerade 311 einen Geruch der Verwesung ü­ber das ganze Landwerks reitet hab.Er beschäftigte sich hierauf mit den jüngsten Kämper im Abgeordnetenhause,die die Schaffu­n­g einer neuen Hau­s­­ordnung zum Ziele hatten,und er schloß mit einem Appell an sämmtliche Bürger des Landes, die Negierung in dieser Arbeit, die den Bestand des Landes gewährleiste, zu unterstoßen. Die Nede des Minister-­­räsidenten. Die Nede des Minister-Präsidenten lautet wörtlich : Geehrte Herren! (Hört! Hört!) Ich weiß nicht, ob es unter Shen Viele gibt, die gleich mir janen können. Die erste Erinnerung ihrer Rinderzeit reiche in jene mittlere Epoche zurück, da jeder Ge­­danke des ungarischen Geistes, jeder Schlag des ungarischen Herzens der Wiedererlangung der ungarischen Verfassung und der Nechte der Ungarischen Nation galt, da die ungarischen Mütter ihren Kindern nicht von Märchenprinzen erzählten, sondern ihnen jene bitteren großen Lehren der Geschichte in die Kindesseele einimpften, die geeignet waren, die Tugend männlicher Ausdauer und das Verharren bei der unga­­rischen Freiheit, bei der ungarischen Verfassung zu beleben. (Lebhafter Beifall und Applaus.) « Und dann,meine Herren,kam die Periode des Erwachens, des­ Friedens des neuen Lebens.­Jetzt wurde ithgatrzanande ohne Parteitnnterschied die Freude,der nationale Stolz wachgerufen—(So ist’s!So ist’s!)Jetzt"ersta1tden edle Hoffnuungen in der­ Seele 11, jetzt ward allgemein das Bewußtsein1,daß­ die­ Kettenvptiden gefallen seien,daß dieese«frei—leben­,sich frei bewege11,dass der nation­ale Wille in der Zukunft frei zur Geltung kom­nen könne-OJiegen Diejenige,die damals das Schicksal des Landes leiteten,in parteipolitischer Beziehung wie immer gedacht haben, einig waren Alledarim daß jener Anlaß zu einem­ parla­entarischen Kampfe­ von hohem­ Nivecm benützt werden mü­sse,einem Kampfe,der die Würde,die Ehre,das politische Gewicht und Ansehen der Nation­ steigern müsse. (Sehr wahr! Go it's!) . Niemand dachte damals an Obstruktion, " an Technik, an all jene peinlichen Kniffe , des vermil­­derten Parlamentarismus (Sp­itt8! Sp its), Die man heute aus Mode’ als Garantien der Verfassung darzustellen liebt. (Sehr wahr! ©o­lt’8!). Negierungspartei und Opposition arbeiteten Schulter an Schulter inmitten der heikesten parlamentarischen Käm­pfe daran, daß sie gemeinsam diesen bheuebsten, entwickeltesten, seit tausend Jahren um den Preis schwerer Kämpfe erstrittenen Schaß der ungarischen ur : )den Parlamentarismus pflegten und hegten(Sehr wahr! "oit’s! Wie immer als er auch Jemand über die Geschichte der letzten 30 bis 40 Jahre denke,so kann er,­wenn ihn die Leidenschaf­t nicht ganz verblendet,nicht die Augen vor den Thatsachen verschließem daß wir»auf diesem Weg e ikanteresse der großen Ziele«­der Ungarischen nationalen Politik eine heilsame Thätigkeit entwickeln konnten.(So ist’s!So ist’s!)Wir vermochten das»moderne Gebäude des ungarischen Staates,soweit als dies die Kürze der Zeit" gestattete, einzurichten und wir konnten Die riesigen finanziellen Folgen verbauen, _ mit­ welchen Ddiese Einrichtung verbunden , mar. . (So its! So its!) Nebst der Regelung unserer inneren V­erhältnisse haben wir eine lange­­ kritische Zeit der auswärtigen Ereignisse durchgemacht (So is) , und ich weiß nicht, was imit­ung geschehen, wäre, wenn­ nicht ein faktionsfähiges ungaris­ches Parlament für die politischen Ziele der ungarischen­ Nation ein­getreten wäre. (So ist's!) Die Folge von all dem war, daß wir an Bericht und Ansehen, am politischer Kraft und an Einfluß in den Augen von Freund und Feind gestiegen sind. (So­ ift’ !) Gegen das­ Ende dieser erb­enlichen Ent­wicklung zu, sehen wir, die Symptome der Entartung­­ des Parlamentarismus zuers­t auf­tauchen. Wir sehen, daß die auf wirklich hohem Niveau stehenden groben prinzipiellen Kämpfe im Parlament­ auf ein immer engeres Gebiet gedrängt werden, daß sie den wirklich hervorragenden füh­­renden Männern der Negierungspartei und­ der Opposition in­ der parlamentarischen Thätigkeit für ihre prinzipiellen Kämpfe immer weniger Raum einschließt (So ist’8N). Dab­ei­ allmälig eine Situation ent­wickelt, die das Parlament und durch Dieses die Nation in der nüßlichen, heilsamen Arbeit hemmt, weil die Zeit der­ Nation und die Aufmerksamkeit­ des Parlaments von der nüßlichen Arbeit auf volfsroirtseichaftlichem, kulturellem und sonstigem Gebiete abgelenkt werden durch jämmerliche Inzidenzfälle, durch ins Wirthshaus gehörende Skandalszenen (Stürm­ischer Beifall), durch eine von Heinlichen Episoden lebende Thätigkeit der in den Vordergrund tretenden untergeordneten­ndividualitäten (So ist'S!),­­ welche­ Tshätiafeit das Niveau des­ Parlaments. berabiebt, die Liebe, und Anhänglichkeit, welche die ungarische Nation für ihre verfassungs­­mäßigen Hinrichtungen hegen­ muß, ertödtet und welche die ungarische Nation­ kompromittirt. (So is! So ist’s! Schmad­ und Schande!) Geehrte Herren! Ich will nicht die peinliche Aufgabe über­­nehmen, Ihnen diesen ganzen jämmerlichen Prozeß des Niederganges, des D Verkommens vorzuführen, aber als Beschluß, als Basis dieser schiefen Ebene darf ich wohl die Ereignisse des vorjährigen Sommers anführen. (Hört ! Hört)­­Sener unglüdliche Situation, wo in Folge eines auch heute no nicht ganz aufgeklärten Anzidens, welchem jedoch jede» maßgebende­­ Persönlichkeit ,­­ die sogenannte Bestechun­gsaffaire ausmachte und die parlamentarische Kom­­ission entsendet wurde,bei deren Verband­ langen wir sehen konnten,daß alle Sol­lk1cke11,1 welche in den abseits liegendenl Winkel II einer Großstadt entstehen,zusammengetmgen mir-then(thimmung), damit Leute,­welche die Großmeister solcher KI­m»eu11·dsolchei.-di­­bulistik sind,darin schwelgen kön­nen,daß­ sie anständige Leute mit diese­n Koth bewerfe(Stürmische Zustimmung.Rufe:Schmach mich Schande!)­­»» 2 Damals habe ich an der aktiven Politis nicht theilgenommen. ch habe aus einer Entfernung von mehr al zweihundert Kilometern diese Vorgänge beobachtet, aber den Geruch der Fäulniß habe ich auch in dieser Entfernung verspürt und ich kann Ihnen jagen, daß ich nicht den nationalen Stolz, das ungarische Gefühl Derjenigen beneide, die, unter solchen Erscheinungen, er sahen, daß das öffentliche geben der ungarischen Nation sich Darin konzentritt, daß die Auf­­merksamkeit der ungarischen Nation in einem ernsten und kriti­­schen Momente durch ein solches Betragen solcher Leute in Anspruch genommen wird, ohne daß sich Alles in ihnen empört hat (Brau­­sender Beifall und Zustimmung), wenn sie es nicht empfunden haben, daß hier Halt­ geboten werden muß, daß hier jene Elemente, in welchen Anstands­­und ernstes Pflichtgefühl sich mit Patriotismus vereinen, ich zusammenschließen und schomungslos — ohne sich und ohne Andere zu schonen — zur Rettung der Nation eilen müsen. (Lebhafter Beifall und Gljenrufe.) der­ ungarischen­ Bolitit fernstand, Geehrte Herren! 8 ist wahr, dieser Niedergang des Parla­mentarismus ist seine lokale ungarische Erscheinung. Sie ist, überall in der weiten Welt aufgetaucht und es ist in weiten­­ Kreisen mit einem gerissen philosophischen Gleichmuth, zum geflügelten Wort geworden: Ja, der Parlamentarismus hat ich überlebt: : 5 In, meiner geehrten Herren, steht das erstens gar nicht. Auf Grund der von fremden Völkern gemachten Erfahrungen, ruhig fonstatiren, daß Diese Krisis 3 , tönnen wir, des Parlamentarismus zu über­winden und zu verdauen, aus dieser den Parlamentarismus zu neuem, geläuterten L­eben zu erwecken, eine jede solche Nation vermocht hat, die fir die Freiheit wahrhaft reif­­t, Die zuweischen dem Wesen und dem Scheine, der Form zu unterscheiden weiß und Die Dieses Wesen absolut nicht preisgibt. (Stürmischer Beifall und Applaus.) Und man möge mich K­rauftkichte«rwidern,Ich»solle nicht auf jene ausländischen Beispiele hinweisen, in welchen gleichfalls unter Verlegung, ja unter Abolition veralteter, jedes inneren Werthes ver­­lustig ge­wordener Formen das Weser gerettet wurde und unendlich schärfere Hausordnungen eingeführt worden sind, als diejenigen, an die wir hier denken (Wahr it's! So its), und man möge mir auch nicht sagen, ich wolle mich hierauf nicht berufen, weil mir ja genug spezielle Verhältnisse hätten ! Geehrte Herre 11’!Die T­­atsache,daß wirxnxter spez­ellenVer­­­h­eiltnissen Lebem habe ich anerkannt und——»wie ichglaul­e—»mit meinem ganzen Verhalten anch geI­­irPkgt. (C«ljenrufe.) Allein, meines Grachtens muß in zwei Richtungen die Konsequenz abgeleitet werden. (Hört) Erxstens in der­ Richtung, daß die Reform­, die wir durchführen wollen, nicht so weit gehen und nicht so radikal sein soll, wie dies andere, unter einfachen Verhältnissen lebende Nationen thun können. (Wahr !) Dies war der Ausgangspunkt unserer ganzer Aktion und bleibt es auch , es ja villeicht , überflüchlig, vor Ihnen, meine Herren, darauf hinzumeisen, daß es einfach eine platte Entstellung und Suffiuation ist, wenn behauptet wird, daß jene provisorische Waffe, dem Däam­elichen Antrage ich in mußte, die definitive Haus­­ordnung­­ darstellt.. Wer. Solches behauptet, geräth mit offenfindigen Thatsachen in Widerspruch. Wir haben stets gesagt, daß wir Dieses Mittels bedürfen, um die definitive Reform der Hausordnung zur verwirklichen; aber wir haben Hinzugefügt, daß die definitve Haus­­ordnung bei den interitorischen Debatten eine­ Cloture nicht ent­­halten, die Redefreiheit nicht beschränken darf und sich darauf beschränken muß, die technische Destruktion unmöglich zu machen­ (Lebhafte Zustimmung), die Ordnung des Hauses zu sichern (Lebhafter Beifall) und die Budgetberathung in einer solchen Weise zu regeln, daß die mit dem Ex-lex-Zustande verbundene flagrante Gesetes­­a in diesem Lande unmöglich gemacht werde. (Stürmischer­eifall. ) Dies und nichts Anderes wollen: wir und es ist ausgesprochen in dem Daniel’schen Beschlußantrage selbst, dob während der Geltung nur die dringendsten laufenden Landesangelegenheiten, zum Beispiel das nächstjährige Budget, das unveränderte Nefrutenkontingent und diese neue, feine Glotare enthaltende Hausordnung zu Stande zu bringen wären. (Lebhafte Zustimmung.)­­ Nun aber müssen mir zweitens die Konsequenz auch nach der anderen Richtung ziehen; denn wenn es auch steht, Daß bei uns komplizirte Verhältnisse vorwalten,­ wenn es auch steht,­ daß wir in ständiger Verbindung mit fremden Nationen bleiben sollen, wenn­­ es steht, daß hierans einmal Neigungen und Gefahren für die Zukunft entstehen können, dann steht andererseits? auch, daß die nationale Kraft, diesen­ Neibungen und Gefahren gegenüber seinen anderen friedlichen und gejeglichen Exponenten besißt, als das Parlament (Sehr wahr! So­lts), daß, wenn der Parlamentaris­­mus überall in der Welt ein wichtiges­­ Interesse des Liberalismus und des Fortschrittes ist, er bei und einfach eine Frage des natioz Fre ás oder Nichtseins bildet. (Stürmische Luffiahung und erfall. ..., zur Zeit des Eintrittes solcher fritischer und schwerer Zeiten soll ein Kampf und aktionsfähiges Parlament dort stehen, welches sich die Achtung und Anhänglichkeit , der Nation zu sichern und den Menschen mit seiner Ailion mit sich zu reißen vermag. (So ist 8). Deßhalb­ war es meine alte Ueberzeugung, aus welcher ich nie ein Geheimniß gemacht habe, daß ich eine solche gemäßigte, aber den Parlamentarismus reinigende Reform der Hausordnung für ein großes vitales Ant­resse der ungarischen Nation halte und deßhalb war es meine Pflicht — wie ich ‚wiederholt darauf Dinge mieten habe — den ersten Ruhepunkt unserer öffentlichen Angelegenheiten zu benügen, um diese Frage auf die Tagesordnung zu stellen. (Zus­­timmung.) Ich wollte die Frage so auf die Tagesordnung stellen,daß die Bejprgch­ung,die Ausarbeitung der ganzen Reform einem aus den Mitgliedern der verschiedenen P­arteien«gewählten­ parlamentarischen IYusschüsse anv­ertrau«two«rder(Zustimmung­)Ich habe auch die opposi­­­tionellen Parteien zur­twirkung aufgefordert.Ich ich kann wirklich nichts»dafür,daß diese Aufforderung eine solche Aufnahme gefunden hat,wie dies thatsächlich der Fall war­(Lebhafte Rufe:Genug schlecht!Eine Schand­) « »«Geehrte Herr­en!Ich bedauere es und habe es bedauert,doch die Situation, vor welche ich ohne meine Absicht gestellt wurde, mar Die, daß die ganze Opposition selbst den Gedanken meldher Modi­­fration der Hausordnung immer a­limine von sich wies, daß die ganze Opposition schon gegenüber dem Antrane, der sich auf die Entsendung des Aussicuffes bezog, zu der extremen Waffe der­ Obsteuftion griff. (So its Unter solchen Umständen muß es unsere erste Pflicht sein, daß wir versuchen, unseren Antrag mit Benütung der in der Haus­­ordnung enthaltenen Mitteln durchzuführen und daß mir einzelne Mittel ergreifen, bezüglich welcher die bisherige Hausordnung ver­­schieden interpretirt wird, nämlich zu den Nachmittagsfigungen, bezüglich welcher auch jene geehrten Männer, deren Wege sich fest zu meinem Bedauern von den unseren getrennt haben, mit uns darüber übereinstimmten, daß diese Maßnahme im Rahmen der Hausordnung verwirklicht werden künne. Und min bemerke ich hier sub rosa (Hört! Hört!) und empfehle es der Aufmerksamkeit besonders jener meiner geehrten Freunde, die jet behaupten, daß unsere Initiative zu seinem Resul­­tate führen könne, weil die Opposition diese Hausordnung nicht als giftig anerkennen wolle: die auf die Nachmittagsfigungen bezügliche Aktion haben sie gebilligt, ja Viele haben an derselben auch aktiv theilgenommen und doch ist er Thatsache, Daß schon damals Die Opposition, und zwar nicht etwa deren untergeordneten Mitglieder, sondern die ‚Führer derselben laut verkündete und es betonte, daß sie schon die bloße Einführung der Nachmittagsfigungen für verfassungs­­mierig halte und einen in einer Nachmittagsfigung erbrachten Beschluß des Hauses nicht respektiven werde. Wie steht nun die Sache vom Gesichtspunkte Derjenigen, die hinsichtlich der Nachmittagsfigungen mit ung eines Sinnes waren, die behauptet­ hatten, daß­­ Dies­­ im Sinne der Hausordnung zulässig sei? Di « Diese anerkennen jetzt da­s Recht der Minorctsit,einen im­ic imm­ergearteten Beschlusse des­ Hauses gegenikcber zu erklären­,daß­ sie diesen Beschluß nicht für verfassungsmäßig hält,datz derselbe i­­ 1«er Ueberzeugung nach verfassungswidrig sei·!und daß sie diesem Beschlusse Be fügen werde!­­Rufe: Das ist Empörung! Das fordert obhine! Ich glaube,daß diese Mäntxeytexten Staxidpun­kt nicht ztx dem ihrigen mit d­em sonst wi­ren sie in dieser Aktion nicht mit uns gedank­en.Gingen sie Mermitmedann ist es unmöglich,diesen Standpunkt beim ander·en Grenzsteu·r aufzustellen(Lehrwahrt!So ist’s!),daß es nämlich der Majorität nun möglich sei,die Geltend­­machung irgendwelcher Beschl­isse­ durchzusetzen,weil es eitre Minorität gibt,welche dieletigkeit dieser Beschlüsselil-Zweifel zieht(So ist’s­!)und gegenü­ber dem offenbarten Willen der gesetz­­lichen Majorität sich auf den Standpunkt der­ Auflehnung stellt-Geb­­hafter Beifall Zustimmung IIIId Applau­s.) Kehren wir also, meine Herren, zu den Ereignissen zurück. Unter der offenen Erklärung, daß Sie die Nachmittagslisungen für verfassungsunwidrig halten, weil —­ so scheint es — die Verfassung in Trümmer ginge, wenn der ungarische Abgeordnete mehr als vier Stunden (Heiterkeit) — wenn auch nicht gerade arbeiten, denn Arbeit­et es ja nicht — im Dienste der Angelegenheiten des Vaterlandes verbringen muß (So ift!) —, als­ der auf die Nachmittagsfigung bezügliche Beschluß effertuirt ward, erklärten und begannen sie auch. ; in optima forma die technische Obstruftion. Geehrte Herren! Die­ technische Obstruftion it — und das Sage nicht ich, sondern es sagt es, mie ich dies schon anderswo zitirt habe, Koldman Stell — kein verfassungsmäßiger Kampf mehr, Sondern die Gemaltthätigkeit der Minorität. Und dem ist thatsächlich so, denn Die technische DOkstruktion ists nichts weiter mehr, als das V­ordringen eines "aftors, welcher im Sinne der Verfassung und ihrem Mösen gemäß seinen ent­­scheidenden Einfluß auf die Erledigung der öffentlichen Angelegen­­heiten und die Entschließungen des Hauses haben Tann und die Realisirung des Willens eines solchen Faktors durch das Anklammern an die gücen der Hausordnung durch unabsehbare Zeiten, nicht in dem wie lange immer unwährenden Kampfe der Prinzipien, sondern dadurch, daßs der parlamentarische Kampf unmöglich gemacht, eine wahre Diskussion der Fragen verhindert wird, also durch Die Schließung der Debatte und der Berathung. Denn es it wahr, daß das Haus den Beschluß­ gefaßt hat, ohne daß alle Renner hätten ,sprechen können. Wer hat diese aber verhindert ? (So ist's!) Wurde denn die Diskussion nicht in dem Moment hoffnungslos beendet, als die Opposition erklärte, daß sie das Gebiet­ der technischen Obstruktion betritt? (So ists! Wahl 81) Konnte denn überhaupt noch Aussicht sein, daß der Wille der Majorität mit noch so viel Geduld, nach noch so langer Zeit, aber dennoch einmal wird zur Geltung gelangen ? (Lebhafte Zustimmung.) So wie diese Herren einen Tag hindurch, die technische Ob­­struftion getrieben haben, so konnten sie es ja, wie wir es­ aus Er­fahrung missen und wie es auch aus dem Studium der Hausord­­nung evident hervorgeht, Monate, Jahre hindurch treiben. (So ist’s !) so daß man, wenn man die Nation nicht wieder in eine hoffnungs­­lose Sadgasse­ hineinführen wollte, nur zwischen zwei Wegen wählen­­­ konnte. Entweder vor der unberechtigten, gegen das Mesen der Ber­­fallung verstoßenden Gewalt der Minorität veririven (Stürmische f Telen retten, den­­ fardinalen Prinzipien der PVerfassung Geltung verschaffen, mit einmaliger Beseitigung jener Formen, welche ihrer Bestimmung nicht entsprechen, ja entgegen ihrer Bestimmung, zur Vernichtung jener Institution ausgenüßt werden, in deren Interesse sie geschaffen wurden (lebhafte Yu=­stimmung), sobald si eine Mino­rität fand, die der Zahl nach genügte, um das Mandat, welches sie von­­ ihren Wählern zur Entfaltung eines konstitutionellen Kampfes im­ Abgeordnetenhause erhalten hat (Zustimmung), zu einem verfassungswidrigen Attentate zu bewüßen. (T)eelliste"Herren!I­Zit erhobenem Haupte und ruhigem Gewissen wage ich zu sagen,daß in diesem Kampf e ich die wahre Verfassung­ Jum­ßige Auffassung,dierqcl­rett große Interessen des nationalenslsillens vertrete(Lebhaft«er Beifall),ich«sind meine Freunde,mit welchen wir im Dienste der großen Sache völlig verst­eint den großen Kampf geführt haben­(Lebhafte»3-Rufe:Cylebedie lib­erale Partei!Es lebe die RegierungU Und es scheint mir sehr sonderbar,daß nun die Beschuldigung der Verlehnung der Verfassu­n­g und des Nechtes und Gott weiß mas noch. gegen mich erhebt Rufe: Phrasen!) und gerade von Eeite jener, die allein­ es bewirkt haben, daß die jenige Hausordnung sich als unbrauchbar erwiesen hat. (Rebhafte Zustimmung.) 3 Aber, meine Herren, wer sind die, die jecht für die Nedefreiheit einstehen ? E38 sind Diejenigen die Jahre hindurch die Nedefreiheit mit Füßen getreten haben. (Wat­ its! So its) Das kann ich Ihnen, meine Herren jagen, — es war ja meine Pflicht — ich habe das Metier ein Jahr hindurch erprobt, es war seine leichte Sache, jenen Herren , im ungarischen Parlamente unliebsame Wahrheiten ins Gesicht zu jagen. (Stürmischer Beifall, Elfenrufe und Applaus.) Jjjrgen Herrerx werfen sich als Partisane der Hausordnung­ auf, deren Betragen ein unununterbrochenes Attentat gegen einen kardinalsten Theil der Hausordnung, gegen die Autorität, des Präsi­­denten war. (Wahr ists! So its!) Wollen Sie si nur daran erinnern, meine geehrten Herren, wo wohl eine der tiefsten Wurzeln des Uebels zu suchen war ficherer 50 it's!) : Die war einem ? Etwa nicht darin, daß die Ermahnungen, das pflichtgemäße Vorgehen des Präsidenten selbst bei der gemäßigtesten Art und Weise Wahr. its! So its­, das Wesen des Parlamentarismus rücksichtslos, ver­­legen und zur Untergrabung und Diskreditirung der Institution selbst­ führen. Wahr its! So ist’3! Rufe: Eljen Bergzel !­ wohl zu dem Zmede aufgebaut worden, damit die auf solchen die gegen die Hausordnung arg verstoßen Rufe: »«··Und,meine gleichen Herren,das System der Hausordnun­gs selbst it doch Zhätigkeit des Parlamentes in das Grund geführt des richtige eleife geleitet und mit werden Vertrauens festgestellt worden, in jener glücklichen Zeit, wo das Parlament auf das Pflichtgefühl eines En seiner Mitglieder vertrauen konnte. (Wahr ots! - Sobald aber diese Bedingung fehlte, sobald die des Vertrauens dilik­ten zur da loven — die Unmöglichmachung des Zmedes und ihre " etbijde Dafeinsbafis ver­­ta! Go ÜtsN) zu machen. (Stürmischer Beifall. Mehrheit und Berechtigung feine vom Vertrauen ,da wurde es zum peremptorischen Pflicht der des Abgeordnetenhauses ja doch dem Lande gegenüber in erster Linie — murden, für Alles ver­­antwortlich it — Wahr its! So ist’s!) diesem Zustande ein Ende · eine Dys»chetz Geschäftsordnung Berathung gesichert set, und daß es diese Geschäftsordnung streng durchführe. (Lebhafte Bestimmung.) Diesem gejeglichen Gebote muß das „Haus genügen, wenn möglich bei voller Beobachtung der gejeglichen Formen, wenn es aber dahin gedrängt wurde, wenn die Stage so vor ihm steht, Daß es entweder einige nebensächliche Formen verlegen muß, welche seit Jahren zum Ber­­derben des Wesens ausgenüßt wurden, oder für immer das MWesen , in die Brüche gehen laffen, die öffentliche Meinung verfälschen. laffen , muß, dann, glaube ich, war ein Schmanfen nicht am. Blake,­­Konnte nicht am lage sein. (Langanhaltender, stürmischer Beifall, Elseneufe und Applaus. Eine Stimme: : 62 sebe " der­ Netter des Parlamen­­tarismus !­­­ " - ««J Da mußten wir denn die­ Verantwortung übernehmen für das, was wir­ thaten und was ich jeßt vor Ahnen, meine Herren, und vor Der ganzen Öffentlichen Meinung der Nation mit erhobenem Haupte vertrete. (Langanhaltender Beifall, Elsenwafe und Applaus.) Und geehrte Herren! Auch das it so eine menschliche Sache — bei jeder Unannehmlichkeit hören mir auf Schritt und Tritt Die Bemerkung: Warum mußte Dies gerade fett geschehen, warum nicht lieber zu einer anderen Zeit? (Hört! Hört!) Nun, es gibt in der That seine Nation mehr auf dem meiten Erdenrunde, die — man sie den Parlamentarismus überhaupt retten will—, so lange gewartet hätte, als wir gewartet haben! (Wahr ist’s! So its! Rufe: Mit unendlicher Geduld !) .Gelehrte Herrjen!Vor sechs Jahren glaubten wir schon in der Mitte dieses entscheidenden Kam­pfes zu sein.Damals war eine Wen­­­dlung»eingetreten:Männer von großen Fähigkeiten,hoher Bildung und idealem Flug übernahmen die Leitung der Geschäfte Wahtr its! So it's!­ auf Grund des taktischen Prinzips, der leider sich als Slusion err­ichenen edlen Vorauslegung (Wahr its! So its), daß nach ihrer Taktik, durch loyales, jedes Recht, ja, darüber Hinaus­­gehend, jedes­nteresse der Opposition sorgsam mwahrendes und bätschelndes Vorgehen (Lebhafter Beifall, Rufe: Wahr its! So ist'z !) man den Frieden des Landes sichern könne. ‚Und, geehrte Herren, dieses Experiment verlief ungestört. Wir, die wir befi­mmert diese Wendung mitansahen; mir, die wir schon damals sagten, daß wir befürchten, jener Weg führe die Nation in neuere Uebel, "in netere Anarchie, — wir Tiefen das Experiment ruhig geschehen und erschwerten Niemandem die Aufgabe. (Sehr wahr! So it's!) Als jedoch dieses Experiment unter seinem eigenen­ Gewichte zusammenbrach, als Nene, die es mit größter Freude hätten begrüßen sollen, es unmöglich­ machten (So ist’s!), da konnte wir mit voller Berechtigung vortreten, mit vollem Recht an die un­garische Nation den Aufruf richten: "Du­ bist den einen­ Weg ges­­chritten,, der in ein Labyrinth führte, versuche fest den andern Weg ! (Langmihaltender lebhafter Beifall, Ehrenrufe und Applaus. Rufes 63 lebe die Regierung! &3 [ebe die Hausordnungs-Nevision!­ ° » Und wenn ich, wie ich er "in meiner ° verantwortungsvollen Stelle sehen muß, jene ganze Menge Hochwichtiger, dringender Fragen sehe (So it 3! Wahr its), welche der Lösung harren, wenn ich dabei sehe, welch vitale I­nteresse der ungarischen Nation es hinsichtlich all dieser Fragen ist, daß die Nation bei deren Löfun ihre ganze aktionsfähig organisirte Kraft und Macht in die Waagschale werfen könne (Lebhafte Zustimmung), wenn ich allda sehe und wenn ich, weiß, daß, wir fest vor der Lösung so groß Sragen Stehen, bei welchen wir unsere Sintereffen — nicht zum A­theile Anderer, denn ich, mils nichts zum Nachtheile Anderer (Le bafter Beifall und Glieneuse) — nur dann werden vollkommen wahren können, wenn gegenüber den in Oesterreich wahrgenommenen Möbelständen in Ungarn eine politisch : reife, ungarische Nation ich befindet, die von ihren nstitutionen seinen ureiten Gebrauch zu machen, sie zu­frieden der nationalen P­olitik meise zu benüten versteht. Dhann,, geehrte Herren, hätte ich von meine Seite für die weitere Verzögerung der Sache die Verantwortung nicht tragen können (Lebhafte Zustimmung) und ich müßte mich vor mir selbst schämen, wenn ich, nur Damit mir eine Zeit lang, etwa ein bis zwei Monate, oder ein Jahr, die Angelegenheiten des Landes friedlich weiterführen, von einem Tage auf den ‘anderen, weiter im’ Unklaren geblieben wäre und wenn ich der Erfüllung jener gro Aufgaben entsagt hätte, vor der großen­ Pflicht verb­iet műre, mich zu bestreben,­­ diese ' brennende Wunde der­ Nation’ zu heilen. (Zang­­anhaltender lebhafter Beifall, Sirenrufe, Zustimmung und Applaus.) Lene Bolitis, geehrte Herren, Die wir vertreten und Ihnen empfehlen, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Ordnung, die Ehrbarkeit, die Würde und die Ehre des ungarischen Parlaments herzustellen (Lebhafter Beifal), die ungarische Nation von dem Alpdrud zu be­freien. Der sie unterjocht, gefesselt hielt, welcher sie in gewissen Fällen und bei manchem Inzidenz gleichsam­ in einen ebrculus vitiosu gefangen hielt.­­ s— Diese Politik hat sich das Ziel gefteckt,die ganze Aufmerksam­keit, die ganze Kraft der Nation auf Die sie nahe angehenden, in den Weltereignissen verknüpften großen Fragen zu leiten (So ist) und hiedurch zu einem neueren eben, zu einer neueren produkt­ieren, aktionsfähigeren nationalen Politis zu befeuern. (Sehr mahr ! So ist8 ! Lebhafter Beifall und Zustimmung.) Geehrte Herret UJch kann vielleicht ohne unbescheiden zu sein,­ sagen,daß ich im dm·eine Freunde auch während unserer kUrZe Amtsthätigkeit Beweise dafür liefern konnten,wie wir uns die nationale Poli­tik vorstellen­(Wahr ist’s!So ist’s!)Wir­ wollen« nicht Alles auszählem was seither geschehen ist.(Rufe­:Wir wisserj es ohnehin Wenn aber Wer immer zurückden­kt,wird ersehen,daß wir au­f volkswirthschaftlichem und politischem Gebiete,sowie· bei der Lösung Vom militärischen Fragen,michzwar« auch solche,t welche wir nicht als Erbe1"(bernom­men welche zur Zeit der Konstituirung der Regierung und AppletuNjeine Stimme:Es lebe die starke 1«u»ng!)In diesem Bestrebersk und wer immer mir­ meine Stelle einnehme,wird er dasselbe immer weiter nj­d weiter Von anhaltende­,lebl­ cffte(5:l­enrufe.) Geehrte­ Henan Dieswmen die Gesichtspunkte,die uns, Mitglieder der liberalen Partei, dazu bemogen haben,­­ diesen Schritt zu unternehmen. . Wir übernehmen dafür die Verantwortung. (2 hate Zustimmung.) Wir thaten dies in dem Bewußtsein, daß wi unsere Pflicht erfüllen; wir thaten und thun es in der Hoffnung, da das fette Wort die ungarische Nation zu jagen hat (Lebhafter Beifall und wir thaten es in der Hoffnung, daß die ungarische Nation ihr traditionelle Weisheit auch in Den britischen Tagen nicht verliere werde. (Wahr its! So it's!) Jeht, da sie vielleicht auf lange 3 über ihr Schicsal entscheiden muß, wo sie vielleicht auf lange Ze zwischen Schein und Sein, zwischen trügerischen Schlagworten in den großen Wahrheiten der Verfassung wählen muß, fest wird die ungarische Nation den richtigen Weg finden und wird mit männlicher Ausdauer auf ihm fortschreiten. (Langandauernde, lebhafte Zustimmung­ und Rufe: 90 mir es fein!) « diesem und kritischen Augenblicke Ledermanns Pflicht dorthin bewegen, acegten Theil Regierung und die fortwährend genommen. Parteien der Dr. Gustav m geleitet wurden, hatten sie aang. Dr. Sultan Ka uwß hier des Hinter das Nliv­en Equipage des des der au im Laufe Gaale des Ferner war und eingetroffen. Durch Deputationen waren eine des versammelt. Beifall die die und mit Graf Stefan daß es in der Arbeit erklärte, es, an sich nun und mit lautem Geschrei ihrer Ent des Minister-Präsidenten Ausdruf gaben, von Lloydgebäudes, inzwischen Magenscheiben die Mitglieder -Yiberalen Partei in großer Anzahl Deputation der Stadt­köpfigen Menge mit jubelndem empfangen. Die Damen von Györ, " Grafen wohin Abordnung der Hier hatte auch­ eine umgeben. Die Demonstranten Kavallerie räumte in in Ungarn zu Ehren der heutigen An­wesenheit des Orafen Infanterie abgesperrt, Gebäudes ferner Banker stattfand, mit Soldaten mehreren Attaquen den Blat, die­ Richtungen auseinander. Inzwischen nahm die Versammlung Tiba hörbar, Wien auch die wurde die­­ der Györer lebenden Stefan Tiba liberalen Umgebung Kompagnien Komitats Sopron Aufstellung aufgestellt und die mehreren das „Hotel Royal“, wo vieltausend­­Händeklattchen Liberalen Partei stoben und sie bereit sei, den Minister-Präsidenten Grafen Stefan Tipa allen im Lloydsaale ihren Fort­­das sich­h Händen der Nation it vervoicklichen · » welche » 2. Rufe: NieN oder: 048 Konstitutionsmidrngen begegneten, . ., bat Die . (Wahr Hand zum Ziele geschwunden der Hausordnung Verfügungen zur Vernichtung war, Empfang, einem solchen Refus sobald nstitution selbst fünne? Glienenfe und Applaus.) «­­(Wahr its! ausgewüßt tet versi­gt,daß das ungarische Abgeordnetenhatts schaffe, durch melde die Ordnung der ·­­7 «.­­

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