Pester Lloyd - Abendblatt, April 1906 (Jahrgang 53, nr. 78-100)

1906-04-03 / 78. szám

Pa ER) (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berjchleiflokalen.) Dienstag, 8. April Die Inar. Minister in Wien. Entgegen den bis gestern Abends getroffenen Dispo­­sitionen hat sie Minister-Präsident Baron Géza Fejérváry heute Früh mit dem 8-Uhr-Zuge nach Wien begeben, und es ist noch unbekannt, wie lange er st dort aufhalten wird. Diese Reise kam selbst für die eingeweihtesten Kreise vollkommen überraschend und scheint die Folge einer Ber­­ufung zu sein, die dem Minister-präsidenten ext Tpät Nachts zugenommen sein dürfte. Es war für heute Nach­­mittags 5 Uhr ein Ministerrath­ einberufen und Baron Tejervary hätte erst behufs Mittheilung der Beschlüsse dieses Ministerrathes vor Sr. Majestät in Audienz erscheinen sollen. In Folge der plönlichen Abreise unterbleibt natürlich auch dieser Ministerrath. Minister-Präsident Baron Fejérvárn­it — wie uns aus Wien gemeldet wird — in Begleitung des Mi­­nisters Kristoffy mit dem Mittagszuge in Wien ein­­getroffen. Von der Abreise des Ministers Kristoffy nach Wien hatte man im Ministerium des Kern bis zur Mittags­stunde seinerlei Kenntniß. Man ließ sogar in der Annahme, der Minister habe sie aus irgend­welchen Gründen ver­­spätet, Parteien, die sich zur Audienz gemeldet hatten, warten. Erst um 1 Uhr wurde bekannt, daß der Minister abgereist und bereits in Wien eingetroffen sei. Telegramm. Wien, 3. April. (Orig.-Telegr.) Minister­­. Präsident Baron Fejervary und Minister des Innern Kristóffy begaben sich um 1%­, Uhr vom ungarischen Ministerium in die Hofburg, wo sie von Sr. Majestät in Audienz empfangen wurden. Ein Mahnwort. Das Wiener „Fremdenblatt“. ermahnt die führenden Männer der Koalition, die Zeit bis 9. April zur Herstellung des Friedens zu genügen. Das Blatt schließt seinen hierauf bezüglichen Artikel folgender­maßen : ««Rasch schmilzt die kurze Frist zusammen die uns noch von dem letzten gesetzlichen Termin­ einer Ausschreibung von Neuwahltext inz.Ungarn trennt.Aber auch eine Woche istfeine zu kurze Frqt für,Männer,die entschlossen sind,ihr Lan­d nicht der Ungewißheit preiszugeben, die hinter dem 9. April lauert. Haben die führenden Männer der Koalition nur erst den festen Entschluß gefaßt, die Entwirrung möglich zu machen, wohlan, dann wird ihr aufrichtig befundeter guter Wille sicherlich auch wo im fetten Augenblick, ehe das­­ fette Wort ges­prochen wird, den Weg zum Monarchen zu finden vermögen.“ Ein neuer Königlicher Kommissär. Se. Majestät hat mittelst der an die Munizipien Der Komitate Szatmár md Szabolc8 gerichteten aller böcften Reflripte vom 30. März I. 3. den Obergeipan des Szatmärer Komitat gadislauz NM a g 9. zum plenipotentiären fön. Kommiflär für die genannten beiden Komitate ernannt. Die Wahlrechtslige in Kistunfelegphäze. Die Liga hat am Sonntag Vormittag in Kunfelegyháza, im­ MWahlbezirke des ehemaligen Reichstags-Abgeordneten Lud­wig Holló ein großes Meeting gehalten, an­­ welchem ungefähr 1500 Bürger theilgenommen haben.­­ Der Wolfsversammlung, welche von dem Großhändler G. Szécsén eröffnet wurde, hat 8. Barta pro­sidirt. In Vertretung der Liga sind Dr. Rács und der Groß­grundbriefiger Dr. 3. KEg­ aus Monor erschienen, die in, bei­­fällig aufgenommenen Neden das allgemeine Wahlrecht propagirren. Nachdem,noch 3. Bodi aus Félegyháza gesprochen,­ wurde die dortige Filiale der Liga Tonstituirt und eine Resolution angenommen, wonach das allgemeine geheime Wahlrecht­ als dringendste Aufgabe anerkannt und gefordert wird. Aus der Provinz. Telegramim 3 In Aranyosmardet hat heute eine Sagung des Ver­­waltungs-Ausschusses des Barser Komitat stattgefunden. Das Nusschußmitglied Wilhelm B­o­m­b­a­y protestirte dagegen, daß Obergeipan Sényi und Bizegesvan Bogány den Borsis führen, beziehungsweise anwesend seien; gleichzeitig beantragte er die Abregung sänstlicher Verhandlungsgegenstände von der Tages­­ordnung. Der Obergespant ordnete die Abstimmung an, in welcher der Antrag mit einer Mehrheit von zwei Stimmen abgelehnt wurde. Die anwesenden vier gewählten Mitglieder entfernten sich nun; die Giltung verlief dann ohne weiteren Zwischenfall. Aus Nagylaroly wird berichtet, daß dort heute eine Verordnung des Ministers des Innern eingetroffen ist, mit welcher das Recht der Anmessung aller den Haushaltungsfond des­­ zat­­marer Komitat belastenden Ausgaben und aller Personal­­bezüge dem Obergespan, beziehungsweie fest­igon dem Königlichen Kommissär übertragen wird. ,Effegg,s.April.Der Bü­rgermeister Graf erließ einen Aufruf an die Bürgerschaft,in welchem er sie zur Zahlung der rückständigen fälligen Steuer auffordert,umso­­mehr­ scheißt es in de1 11 Aufrufe­—weil sie nachdereikfhören des Exilex Zustand­ auf keinerlei Rücksicht rechnen düstsen und alle R­ickstände,insbesondere von den jetzigen säumigen Zahlen,mit aller Strenge eingetrieben werden würden. Tage eine geriisse Negellosigkeit, die jedoch sofort nach dem für Anfang Mai angekündigten Erscheinen des neuen Bot­­schafters Francis behoben sein wird und sie überdies auch in der Zwischenzeit seinerlei ernste Störungen, hervorzurufen droht, da der Verkehr­ zwischen dem Staatsdepartement in Washington und dem dortigen österreichisch-ungarischen Bots­­chafter in vollsommer normaler Weise fortgeführt wird. Budapest, 3. April.­­ Die Abberufung des amerikani­schen Botschafters am österreichisch-ungarischen­­ Hofe Mr. Bellamy Storer beschäftigt seit einigen Tagen die diplomatischen Kreise in Hervorragendem Maße und wird auch von der Publizistik als eine­­besondere Affaire behandelt. So ungewöhnlich auch die Form dieser Ab­­berufung gewesen sein­­ mochte, so hat die österreichisch­­ungarische Negierung durch das Agrément, das sie dem zum Nachfolger­ Storer’s bestimmten neuen Botschafter Francis ohne Zögern ertheilte, in klarer Weise dargethen, daß sie die Verfügungen­ der Washingtoner Regierung vollkommen ze respektiven bereit ist. An der That­ ist doch wohl Das Recht des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Botschafter an ernennen und abzuberufen,­­ ganz zweifellos, und über die Art, wie er dieses Recht ausübt, Steht einem­­ fremden Staate seinerlei Kritik zu; das it eine Sage, die der Präsident mit seinen Landsleuten allein auszumachen hat. Wenn Storer finden sollte, e s­ei ungebührlich mit ihm verfahren worden oder die Form seiner Entlassung widerspreche dem im diplomatischen Dienste Amerikas eingebürgerten Herkommen, so wird er Mannes genug sein, sein Net an kompetenter Stelle zu vertreten, und wenn etwa amerikanische Besitizer an der persönlichen Note dieser Entlassungsangelegenheit Anstoß nehmen und Bedenken­ gegen die Auffassung erheben sollten, daß der Botschafter der Vertreter des Präsidenten und nicht vielmehr der­­Nepräsentant der Regierung sei, so wird Die Korrektur Dieser Auffassung im Senate am Blage sein. Einer fremden Regierung würde eine Meinungs- Äußerung in diesen Dingen ebenso wenig zustehen, wie sie sich eine Kritik des Verkehrs ihres Staatsoberhauptes mit ihrem Botschafter von Seite einer unnbetheiligten Macht gefallen ließe. Für­ Oesterreich-Ungarn beschränkt si jo nach Die Angelegenheit, die in Amerika als eine Affaire Stover immerhin­ diskutirt werden mag, auf eine ‚reine Formsache nicht jeder erheblicher Natur, die nur dadurch bedingt ist, daß Oesterreich-Ungarn nach dem Hier üblichen Herkommen die­ Funktion eines Botschafters gut nach­ Ueberreichung seines Abberufungsschreibens als erloschen betrachtet. Es ergibt sich hieraus für die nächsten Die Marokko-Konferenz, Algeciras, 3. April. („Havas.") Ion der gestrigen N­achmittagsfigung der Konferenz wurde der Entwurf des Haunptastes erledigt. Die Unterzeichnung des Protokolls wurde am­ Samstag angefegt. Die Konferenz beschloß, den italienischen Gesandten in Marokko zu ersuchen, nach der zu reisen, um die Zustimmu­ng des Sultans zum Webereinkommen zu erwirten. Der amerikanische Delegi­te White unterbreitete eine Resolution dahingehend, der Sultan möge Maßnahmen zur Ver­­besserung des Loofes der Israeliten ergreifen. Der Herzog von Almodovar im­lok ih­im­ Namen­ Spaniens dieser Resolution an. Der englische Delegirte Nicholson regte in einer Resolution die Verbesserung des Gefängnißwesens und die Ab­­schaffung der Sklepverei in Marokko u. Revollsprach seine Zustimmung zu­r Resolution aris, verwies hiebeideut auf,was Frankreich in dieser Hinsicht im Süden und in der Sahara geleistet hat. « Radowitz legte eine Resolution vor,in welcher die Errichtun­g von Leuchtthürmen an der marosfanischen Grenze im Interesse der Sicherung der Schifffahrt verlangt werde. Der österreichisch-ungarische Delegirte . Graf Kozie­­b Brodzki drückte in einer Resolution den Wunsch aus, Die marosfanische Verwaltung möge alljährlich eine Statistik über Die Provenienz der nach Marokko eingeführten Waaren veröffentlichen. Tanger, 3. April. (Orig.-Telegr.) Der Sultan hat die Absicht ausgesprochen,­­neuerdings die Bersammlung der Notablen zusammenzuberufen, um ihr die K­onferenzbeschlüsse vorzulegen und ihre An­­sichten fennen zu lernen. Berlin, 3. April. Orig.-Telegr­ Aus Algeciraz wird gemeldet, daß die drift für die Ra­­tifikation der Konferenzbeschhüjsfe bis 31. Dezember dieses Jahres bemessen wurde. Die lange Srist erklärt sich durch die gebotene Rücksichtnahme­ auf die parlamentarischen Verhältnisse der einzelnen Staaten. Magdeburg, 3. April: (Orig.­­Zelegr.) Der Korrespondent der "Magd. Ztg." meldet aus Algeciras: Der E­z­ar sandte dem deutschen Botschafter v. Radolin ein in herzlichen Worten gehaltenes Telegramm, in m welchem er ihn zum Abschlusse der Marotto-Konferenz lebhaft beglückwinscht.­­ Rom,3.April.Die»Agenzia Stefani«meldet au­s Algeciras:Gem­äß einer gestern zwischen dem Mar­­chese Visconti-Venosta und den ersten Delegirten der Mächte erfolgten Vereinbarung nahm die Konferenz heute einen Zuzug zum Protokoll an, mworan mit Madjidt auf die Erklärung der marofsanischen Delegirten, daß sie nicht in der Lage­ seien, den Konferenzott zu unterzeichnen, der italienische­ Gesandte Malmufi als Doyen des diplomatischen Korps in Tanger sich nach Gez begeben sei, um sofort im Namen aller Signatarmächte die Zustim­­mung des Sultans zu ermitten. Gesandter Malmufi­­ dankte­­ niie,die dem Vertreter­ Italiens erwiesene Ehre. Der Herzog von Almodovar gab unter allgemeiner Zur­stimmung­ dem vollen Vertrauen Ausdruch, dag Malmusi die ihm anvertraute Mission auf das beste erfüllen werde. . e­ingeesítenigk­eiten. (Bom­patentsenat.) Se. Majestät hat die öffent­lichen ordentlichen Professoren des Polytechnikums Dr. Vinzenz Wartha, Merander Nette und Franz Wittmann zu Ber­eißern des Patentsenats ernannt. ee­­rnennung im Handelsministerium­ Se. Majestät hat auf Vorschlag des Handelsministers den mit Titel und Charakter eines Grestionsrathes bekleideten­ Ministerialsekretär, DD. 2. Bla B Popovics zum­­ Ministerial-Sektionsrathe ernannt.­­ , ,(Vo­m Militärgren­zchutlfond.)Se.Majestät hat Daniel Zeyk der Kontrole der Verwaltung des Schulfonds des­ gewesenenI.rumänischen Grenzregiments,sowie der Kontrole der Thätigkeit der betreffenden Verwaltungskommission und ihrer Vertretung enthoben und gestattet, daß ihm für seine, in diesemt M Wirkungskreise entfaltete eifrige und erfolgreiche Thätigkeit die aller bödhjfte Anerkennung bekannt gegeben werde. Von der Budapester Universität.­ Der Königlich ungarische Kultus und Unterrichtsminister hat die Qualifikation des Direktors der Staatlichen Irrenanstalt in Budapest-Lipótmezö Dr. Eugen Konrád zum Privatdozenten der „administrativen Psycho­­pathologie” und des supplirenden Primararztes und Chirurgen im „Stefanie“ -Armenkinderspital Dr. M. Arnold Winterniß zum Privatdozenten der „chirurgischen Pathologie und Diagnostik“ an der­ Budapester Universität genehmigend zur Kenntniß genommen und die Genannten in dieser Eigenschaft bestätigt. DR Nene Notare­. Der Justizminister hat zu Königlich öffentlichen Notaren ernannt: den ‚Nyiregyhäzaer königlichen Nota­­riats-Substituten Dr. Elemér Betbryc­h nad Tente, den Eperjeser königlichen Notariat3-Substituten Wilhelm cs nad O-Lublö, den Risfunfelenyhäzaer königlichen Notariats-Substituten Dr. Ladislaus Gramling nach Bámosmifd­a, den ausübenden Advolaten in Dolyan Dr. Béla Teöte nad Kesmark, den ausübenden Advolaten in Budapest Dr. Alexander Rudnay nad Gödöllő und den aie übenden Advofaten in Gsacza Dr. Adolf Hübic nach Gsacza. (Ernennungen bei der hauptstädtischen Staatspolizei.) Das Amtsblatt veröffentlicht heute die in unserem geitrigen Abendblatte mitgetheilten Ernennungen bei der hauptstädtischen Staatspolizei. ? N (Ernennungen.) Der Finanzminister hat ernannt, den Oberingenieur Bela Abbates zum Bergrath im vereinigten Status der Beramwerfsbeamten; ferner im Status der Budapester königlich ungar­sschen, ‚Staatswaffen:­­den Obertontrolor, Eugen Senecsik zum Sek­iongleiter, dem Raffier Bela Batadid zum Obertontrolor, den Kaffenafsiitenten Eduard Sutter zum Raffier. (Der Dank­ des Ministers) Der Kultus und Unterrichtsminister bat dem Allgemeinen­ Wohlthätigkeitsverein des Budapester VI. Bezirkes für die Spende von 500 K zu Gunsten des dortigen Tagesheimes, der­ Bechterszebányaer Bauunternehmungs­­firma Hugyecz u. Nofenauer für die zu Gunsten der Vunapester Staatlichen Taubstu­menschule gespendeten Lehrmittel im Werthe von 320 k, der Betroffenyer Direktion der Salgötarjäner Kohlenberg­­werfs-Aktiengesellschaft für die Spende, von 200 k zur P­rämierung von Lehrern, die sich im ungarischen Sprachunterricht ausgezeichnet haben, Seine Anerkennung und seinen Dant ausgedrückt. aa . , (E­rzherzogin Isabella) ist heute mit ihren Fechtern aus Boözfong in Wien eingetroffen. König Eduard i­st heute aus Biarrig in Marseille angekommen und begab sich sofort an Bord der Yacht „Victoria and Albert”. Fremde Säfte in Budape­st.) Eine Gesellschaft von 25 badenfischen Philologen it in Budapest eingetroffen, um die Sehenswü­rdigkeiten unserer Hauptstadt zu besichtigen. Der Bürgermeister Hat den Bärten einen­ fachkundigen Cicerone zur Seite gegeben. — (Tr­ 1ffung.)Heute Mittags führte der Generalsekretär des Landesverei­sts ungarischer Kaufleute Dr­ Béla Lavaräukein Margit Klein,Tochter des hauptstädtischen Spediteurs Josef Klein,im ist Tempel in der Dohcimyutczaz in Traualtar. Den 1.fest­lichen 521.kie wohnten bei­ der Präsiden­t des Landes­­verbandes ungarischer Kaufleute Paul Sándor,die Vize- Sulius Yárnay Mat Guttmann, präsidenten Hofrath Berthold v. Fürst und­ Hofer Kunz, ferner zahlreiche Mitglieder der Direktion und des Ausschusses, sowie das­­ Beamtenpersonal unter Führung des Sekretärd Ga Bed. , Ferner waren unter den Armeienden zu bemerken: die Hofräthe Paul v. Elet und Sigmund Ritter v. Fa LE, der Präsident des Handels­­gremiums Theodor Hüttl, die­­ Direktionsmitglieder Cmierich v. Linzer, A. G. Waldhauser und Rechtsanwalt Dr. Bela Dalhofy;. Professor Ladislaus Fayer, sen. Math Saloh Beimel, der­räsident der iraelitischen Landeskanzlei Dr. Moriz Mezei, Bezirksvorsteher Ludwig Mezey, die Redak­­teure Albert Sturm und Leopob Friedmann. Die Direktoren Moriz v. Domony, Marzell v. Bec, Adolf Urban, Binzenz. Weninger, Emil Ehrlich, Dr. Theodor Löw, Heinrich Hörnch, Albert Hader und Eugen Vida, die Börsenräthe Mlerander Beimel und Samuel vo Hoffmann, Kammerseketäir Peter Yrit, Inspektor Sammel Kaufmann, zahlreiche Professoren der Handelsakademie und Vertreter der kommerziellen Kreise. . Die Trauungszeremonie vollzog Rabbiner Dr. Samuel Kohn, der an das Brautpaar eine s­chwungvolle Ansprache hielt. Den gesanglichen Theil der­ Feier besorgte Oberlantor profeffjor Lazarus. (Veränderungen im Proftverkehr mit dem Auslande) Das Verordnungsblatt für Bolt und Telegraphen publizirt einige Veränderungen im Rostverkehr mit dem Auslande. Nac Oesterreich ist es verboten, Prospekte, die von der Sanitätsbehörde verbotene Mittel betreffen, einzuführen. Nach Griechenland kann zur­ Herstellung von Banknoten oder Stempeln zu bewüßendes, mit buntem Unterdruck oder Waffer­­zeichen versehenes Papier nicht gesendet werden. Nach Großbritannien können mittelst Brief oft Wein­­muster gesendet werden, wenn das Gewicht des Waarenmusters 34014 Gran­m nicht übersteigt und entsprechend den im inter­­nationalen Rostvertrage vorgeschriebenen Bedingungen verpacht­et. Nach Norwegen it die Sendung der auf verbotene Medila­­mente­ bezüglichen Prospekte nicht gestattet. (KIaffenlotterie.) Bei der heutigen Ziehung wurden folgende Treffer gezogen : 30.000 Kronen gewinnt : 49332 ; 15.000 Kronen geminnt: 108771;­­ 3009 Kronen gewinnen: 50289 85547 98783; 2000 Kronen gewinnen: 7064 12515 18262 20128 21077 23503 25336 25451 28070 28366 37920 43401 57878 61262 62536 68046 69841 71066 79576 86798 87147 90777 92716 92917 103121 106226; 1000 Kronen gewinnen:4627140 7171 10253 11553 13412 17303 18937 24386 24552 25536 34459 37911 3842 745121 48851 49692 51005 56374 61772 68787 69254 73388 78093 78252 79523 79627 79585 81140 82524 84618 86047 86351 89966 91574 91942 94444 97098 97192 98835 101603 102235 103552 103918 105318 107410 108183 109746­­ 300 Kronen gewinnen: 1533 2619 7836 8626 10873 19766 21297 21354 23011 23438 3690 25706 28200 29170 30220 32984 37449 37510 38156 39055 42065 42108 43034 44086 46404 46585 46687 50687 51006 51546 52072 52352 52654 52721 52849 53611 54640 56453 58673 59145 60679 63901 63945 66970 70835 71393 71426 72886 76235 76611 79486­­ 0993 81069 33839 85299 85690 85613 86844 87012 90015 90­24 90386 91928 95570 95692 96190 97120 98293 98659 99553 102535 102946 105132 106126 107156 107471. Ferner, wurden 1844 Treffer mit je 200 Kronen ge­­zogen. — Die näch­ste Ziehung findet morgen Statt. Das bei der heutigen Ziehung­ mit dem Haupttreffer von 30.000 Kronen gezogene Zog Nr. 49332 wurde durch das Bankhaus A. Törött u. Komp. (Terz­ förut) verkauft.­­Der bei der heutigen­­ Ziehung auf die Nr. 108771 in §/8 entfallene Haupttreffer von k 15.000 wurde wieder von den glück­­lichen Runden des bekannten Bankhauses Kiss Károly és társa (Zentrale : Roffuth-Lajog­ utezga 13) getwonnen, denn: Groß it das Glüd bei kis! Todesfall) Sn Kebbhely­it am. 2. April der dortige angesehene Kaufmann Alexander Vázár, Stadtrepräsentant und Munizipalausschuß-Mitglied "des­­ Balder Komitats, im 72. Lebens­jahre gestorben. Eine­ weit ausgebreitete, geachtete Familie in Kebthely und Budapest ist durch diesen Todesfall in Trauer verseßt worden. . Neue Apotheken. Der Minister des Innern hat an Daniel Kerbold die Konzession zur Errichtung einer Apothete Ede Hadnagysuteza und Pehem­as­ter im­ I. Bezirke, an Julius Makk­anczy für eine Apotheke auf dem Gebiete z­wischen der Notterbiller­ uteza, Dohanyruteza und Amazoneuteza im VII. Bezirke verliehen. (Erledigte Stellen bei der Hauptstadt.) Der Magistrat hat den Konkurs für die Belegung der folgenden Stellen­ ausgeschrieben: eines Feuerwehr-Offiziers "II. Klasse mit 2400 Kronen Gehalt, 800 Kronen Duartiergeld und 800 Kronen Uniformirungspauschale ; eines Magazinz-Offizials mit 1400 Kronen Gehalt und 600 Kronen­­ Duuartiergeld. (Aus dem Honved-Verordnungsblatter Se.M­ajestät hat befol­lert,daß der Minor im Debreczener ZzHJR Gustav Madick als invalid und auch z1 im Landsmamn­­dienst 1111 geeignet;.ferner Adolf Preinreich,Akitor in Lokalver­­wendung im Status des Landesvertheidigungs-Ministeriums als invalid,auch zum Landsturmdienst untauglich,in den Ruhestand vers­esetzt werden;ferner daß Alexander Gacbal,Major im Status des L«an­desver­theidigungsk Ministeriums,zurUKgfsaer 9.HJR versetzt; endlich daß dem Major Adolf Premreth­ aus diesem Anlasse der­­ Amtsdru­ck der allerhöchsten­ Zufriedenheit bekanntgegeben werde.—­­Se.Majestät hat ernannt:den Assistenzarzt i.d.R.des NyitI­aer 14.H.-J.-R.Dr.ArnoldErösz zum Oberarzte im Statu­s des Aktivstandes des honvedärztlichen­ Offizierskorps. (Ernennungen im Ackerbauministerium­)Der Ackerbauminister hat ernannt­ den diplomirten Thierarzt Eu­gert Ruttkayk Mattussovitz und den Perlaßer Kreisthierarzt Alois Szabó zu provisorischen königlich ungarischen thierärztlichen Praktikanten­. (,.Procalabria.«)Das bisherige Ergebniß der von dem ungarischen»Procalabria«-Kon­fitä eingeleiteten Sammlung beträgt insgeam­it 32824k 71 h. (Ersatzplätze in den Theatern­)Die Polizei hat davor­ Kenntniß erhalten,daß in mehreren hauptstädtischen Theatern, insbesondere im Királyi Szinház,bei ausverkauften Häusern Ersatz­­plätze errichtenden­den.Da dieses Vorgehen gegen das feuerpolizei­­liche StatuIt verstößt,hat der Oberstadthauptmann jetzt in ein­er Ver­­ordnung die Aufstell­ung solcher Sitzreihen strengstens untersagt und die kn angeroteten, derartige Fälle sofort zur Anzeige zu bringen. (Spenden) As Kranzablöifung für meiland Frau MWitme Morz K­ronberger sind uns zugegangen: von Beni Baih 20 k für ‚das ür. Mädchenwaisenhaus; von Jacques M­elliih und Frau 20 k für die Ferienkolonien ; — für meiland Herrn Jakob. Fisher: von Heinrich Bál und Frau 20 k für Statismild. Zum Einbruch auf der József-Lörut.­ Die Ein­­brecher, die vorgestern den Amelierladen des Nierander Löm auf der Közlefsförut geplündert haben, sind noch im­mer nicht zu Stande gebracht. Die Polizei sett die Necherchen mit der größten Energie fort. Heute hat die Affeturanz-Gesellschaft 10 P­erzent des Werthes der zu Stande gebrachten Sumelen als Prämie ausgefegt. (F­lüchtige Defraudanten.) Der Unterführungs­­richter des Bu­dapester Föm­dlischen Strafgerichtshofes " hat gegen den 71jährigen Agenten Moriz Stern einen Haftbefehl erlassen. Stern hat bei der Kattunbruderei- und Textilindustrie-N.-G. 1683 k unterschlagen und i­ mit dem Gelde flüchtig geworden. Stern reist mit einer ihm von der Firm­a zur Verfügung gestellten Jahres- Abonnementskarte der ungarischen Staatsbahnen. — Der jährige­­ Praktisant Julius Dénes­ hat bei der Firma Julius Maklary 2180 k entwendet und die Flucht ergriffen; auch seine Kurrentirung it angeordnet worden. Feuer.­ In der Fabrik der Ungarischen Asphalt-Gesellschaft (Drczy-ut 34) kam heute Früh ein Feuer zum Ausbruch. Das Dach des Kesselhauses war in Brand gerat­en und die Flammen be­drohten bereits auch die übrigen Fabrik­gebäude. Der unter dem Kommando des Adjutanten Markusovk­y ausgerückten Feuerwehr gelang es, das Feuer nach harter Arbeit zu Lofalisiren. vom Motor­wagen getödtet.­ Die 22jährige Frau des Kauf­nannes N. Fisher in Fern­ancz wollte sich aus Slavonisch-Veröcze nachbaute begeben. Sie kam jedoch erst in der legten Minute, al der Motorwagen schon in Sicht war, zur Station und lief über das Gelete, um den Weg zur Kalle abzulürzen. Hiebei stolperte sie, fiel über die Schienen und wurde von dem Motor­wagen, der troß des Gegendampfes nicht mehr zum Stehen zu bringen war, zermalmt. Die Untersuchung it eingeleitet. Metterprognose der königlich ungarischen Neidsanftealt für Meteorologie und Erdmagne­­tismen­.­ Es ist überwiegend trockenes und, tagsüber, milderes Wetter zu er­­ärten. — Mittagstem­peratur + 6:39­6, Strifes. Fiume, 3. April. Der größte Theil der Arbeiter nahm­ die Arbeit aus Sucht­ vor der im gestrigen Manifest der Arbeitgeber angedrohten Aussperrung heute Morgens wieder auf. Der Betrieb nimmt überall den normalen Fortgang. Morgen dürfte die ganze Strifebewwegung zu Ende sein. 3 Berlin, 3. April. Orig. -Telegr­ Ueer die ame­rikanische Strifebe­wegung mit­ dem „Lokal­­anzeiger“ gemeldet: Mitchell, der Leiter der Kohlenarbeiter- Organisation, beziffert Die Zahl der Steifenden auf eine halbe Million. Genaue Angaben über die t­atsächliche Bedeutung des Strffes werden jedoch erst in einigen Tagen möglich sein. eltern feierten die Arbeiter gewohnheitsmäßig den vor drei Jahren errungenen Sieg des Acht-Stunden-Tages. Die Nachrichten aus dem Hartkohlenrevier lauten widersprechend. Die Beier versichern, daß die Leute sie in der heutigen Konferenz mit den ihnen vor drei Jahren bemilligten Be­­dingungen begnügen werden, deren Endtermin gestern ablief; die Arbeiter Dagegen bestreiten­ dies und scienten auf einen langen Strike gefaßt zu sein, da sie das Revier verlassen. Der Siebener- Ausschuß der Grubenbefiger tritt Heute mit sieben Arbeitern zu einer Berathung zusammen. " ' ". Dresden,3.Apr­il.(Orig.-Telegr.)Heute-Früh sind auch die Bergarbeiter der ostelbischen Kohlen­­gruben in den Auf­stand getreten.Auch in Schlesien nimmt die Strikebewegu­ng zu.In Folge Kohlemmangels schränken viele Industrie­­betriebe die Arbeitszeit ein. Lens, 3. April! Die Weigerung der Ber­gmeife gesellschaften, mit den Vertretern des Syndikats in neuerlichen Verhandlungen einzutreten, hat unter den Bergleuten Erregung hervorgerufen. Man befürchtet neuerlich eine Zunahme des Aufstandes, so die Ruhestörungen. . Pittsburg,3.April.«Die von den Kohlengesell­­schaften an die Arbeiter bewilligte Lohnerhöhung beträgt 555 Perzent. Zehn andere Gesellsgaften machten gleichfalls Zugeständnisse. Ottawa,2.April.»(»»Reuter.«)Der Preis für Kohle ist in Folge des in den Vereinigten Staaten ausgebrochenen Ausstandes um einen Dollar per Tonne gestiegen. Das Grubenunglüc­k­ Courrieres,­­ Courrieres, 3. April. Orig. -Telegr.­ Es zerfuh­ren Gerüchte, daß sich lebende Bergleute im Schacht IV befinden. Eine große Menschenmenge umlagert den Schachteingang. Die Rettungsmannschaften versuchen den Abstieg. . Lens,3.April.Um 12 Uhr­ Nachts verbreitete sich das Gerücht,daß die Ingenieure,welche in den Schacht Nr.4 herab­­gestiegen waren,dort lebende Bergleute gefunden hätte­n.Eine dichte Menge umlagerte den Schachteingan.Die Frauen zwangen die Apotheker,ihre Offizinen heute die ganze Nacht offen zu lassen,so fest war man überzeugt,daß man noch Lebende zu Tage fördern werde.Bisher hat sich das Gerücht nicht bestätigt. Berlin-7.April­(Orig.-Telegr.)Eine Pariser Depesche bringt sonderbare Details über die Vorgänge,die sich vor der Uebers­reichung der beiden Kreuze der Ehrenlegion an die beiden Bergleute Nemy und Pruvost im Hospital abspielten-Es habe sich nämlich herausgestellt,daß Nemy nur das große Wort führte, Pruvost aber der eigentliche Retter der Gruppe war.Einige der Geretteten behaupteten sogar,daß Nemy sich allezeit mühs­selig nachgeschleppt habe und sich nur deshalb in so gutem Zustande befinde,weil er den Anderen die Lebensmittel weggenommen habe. Wenn er allein die Ehrenlegion bekommt, jagten sie, so reißen wir ihm das Kreuz von der Brust. Nemy ließ den übrigen Geretteten durch den Arzt jagen, er­ werde die Auszeichnung zu Gunsten Bruvoff’s ablehnen, wenn der Minister nur einen Orden zu vertheilen habe,­­ beruhigte sich erst, als der Minister zwei Orden brachte , gerettete Bergmann Danglos gab, eine schriftliche Erklärung ab, die folgendermaßen­ beginnt: „Pruvost hat Alles gsthan, Nemy dagegen gar nichts", von den Zehn, die anfangs mit Neu­y zusammen waren, sind­­ gleich Fünf umgefallen ; Nemy ließ sie einfach im Stiche. Dangles selbst traf unterwegs die Leichen seiner beiden Brüder, konnte sie aber nur wenige Minuten anfchauen, da die Anderen theilnahmslos­­­ weitergingen. Auf dem ganzen Wege während der neunzehn Tage war­ Bruvost allein der Führer. Wettersturz. « Nagykörds, 3. April. Gestern Mittags , herrschte ein orlan­­artigr Schneesturm Nachts stellten sich scharfe Fröste ein. Bimony, 3. April. Heute Nachts war starter Fr­ost, wodurch die blühenden Obstbäume viel Schaden nahmen. « ; «­ Theater für heute: Nationaltheater: „A hol unatkoznak", — Röniglides Opernhaus: „Carmen“, — Lujtfpieltheater: „Sherlock Holmes kalandjai". — Bollstheater: „A mädi zsidó", — Magyar Szinház: „A koldusgröf. — Kiraly-Szinhäz: „Gül-Baba*. — Urania-Theater: „London“. Geridstshnlle. Die verschwundenen Kunstfehäge des Bischofs Bubich. Bekanntlich hat der Anklagesenat des Strafgerichtshofes die weitere Inhaftbehaltung Fosef Hain­sch 13 und die Enthaftung des Antiquitätenhändlers Philipp LABLH gegen Zeistung einer Kaution von 50.000 Kronen angeordnet. Gegen die rechtermahnte Verfügung hat die fün. Staatsan­waltschaft den Rekurs angemeldet , aber auch die Vertheidiger der Verhafteten refurierten. Die­­ Akten gelangten geitern zur Fön. Tafel und wurde mit dem Referate fün. Tafelrichter Sigmund R­o­th betraut. Morgen dürfte bereits die Fön. Tafel in der Freilassungsfrage ihre Entscheidung treffen. 6 · Eine Wuchererbande.Heu­te wurde die Verhandlung gegen die des Wuchervergehens und der Urkundenfälschung angeklagten Agenten Komorner und Genossen beim Strafgerichtshofe«s«fo­rt­­gesetzt.Die Angeklagten beriefen sich auf mehrere Zeugen, um dar­au thun, daß sie von der Mutter des einnjährig-freiwilligen Karl Szedlaczef nicht mehr bekommen haben, als sie dem Szed­­lacset seinerzeit gegeben hatten. — Die Verhandlung wird heute seinesfalls beendet werden.­­ Ein Gutsbesiger als Wilddieb. Am 8. Dezember 1904 wurde der Turaer Gutsbesiger Ladislaus Kovács im Gyömröer Revier des Grafen Czirály beim Wildern betreten. Kovács feuerte sein Gewehr zweimal auf. den Waldheger Fojef Bataj, der ihn stellig machen wollte, ab, ohne jedoch zu treffen. Das Geschwornen­­gericht für den Bejter Landbezirk veruntheilte Ladislaus Kovács wegen versuchter, vorrätlicher Tödtung und Gewaltthätigfert gegen die Behörde zu sechs Monaten Werfer. — Die königliche Kurie ver­­warf heute die gegen das Urtheil des Geschwornengerichtes über­­reichte Nichtigkeitsbeschwerde, und Hader. Brudermord. Aus Rimapombat wird uns geschri ben: In der Nachbargemeinde Bolyanta lebten die Brüder Geo und Martin Mihalcsik wegen eines Grafschaftsprogeses, der Gunsten Martin’s entschieden worden war, in fortwährendem Im Am Sonntag trafen die Brüder im Wirthshau zusammen und es begann natürlich sofort die alte Feier. Plöglich­­ Georg, der si­­chen seit langem mit Nacheabsichten trug, ein Messer hervor und ttieb es seinem Bruder in die­ Brust. Die Anwesenden sonnten den Mord nicht mehr verhindern; einer von ihnen, Georg Melicher, der dem Wiüd­enden in den Arm fallen wollte, wurde gleichfalls lebensgefährlich verwundet. Georg Mihalesik starb auf der Stelle; der Brudermörder stellte sich selbst der Gendarmerie. Der M­ord an Trau 9. Biedermann. Wiener­ Neustadt 3. April. Orig.­­Telegr.) Der Gärtnergehilfe Nom waf gestand, ganz allein Frau Qukrezian. Biedermann in Baden ermordet zu haben; er habe seine Komplizen. Ein­trägliche Verbreiten. Wien, 3. April. (Orig. Telegr.) Ein durch Kanalräumer gemachter granenvoller Fund hat auf die Spur eines bestialischen Kindesmordes geführt, eines Berg­brechens, wie es in den trinminalistischen Annalen Wiens sehr selten a

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