Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1906 (Jahrgang 53, nr. 101-125)

1906-05-02 / 101. szám

.-..-.--....— -.« ar 2 Er Be Bi aj Ian. BE | »F :----- IX Mittmockj,2.- Mai. (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Verschleiffofalen.) «- Bela Ben Ä Die Wahlen Budapest, 2. Mai. == Gestern und heute sind die Wahlen ruhig ver­laufen. Die Kossuth-P­artei­ hat weitere Fortschritte gemacht. Sie wählt und wäh­lt und es erleidet seinen Zweifel mehr, daß sie die absolute Mehrheit im neuen Hause besigen wird. Die übrigen Fraktionen der Koalition haben einstweilen Die Biffer ihres alten Befisstandes nur unmerklic überschritten, doch steht ebenso für die Volkspartei, wie für die Verfassungs­­partei sicherer Zuwachs in Sicht. Von der liberalen Partei it natürlich nicht die Nebe.. Sie hat ihre Auflösung selber ü­ber sich. verhängt und, es war nicht zu erwarten, Daß Die Wähler sie mit dieser Thatsache im Widerspruch fegen ‚werden. E­inen fast erbarmungswürdigen Eindruck macht es, daß von dieser Partei etliche Männer, lebendige Fragmente einer vierzigjährigen, wahrlich nicht ruhmlosen Herrschaft, als Abgeordnete im Parlament erscheinen werden, schlecht und recht nur, um die Hinfälligkeit alles grdischen zu demonstriren. Der „Ausrottungsprozeß“, von dem die Blätter der Koalition mit großem Behagen sprechen, hat gute Arbeit gethan, aber man muß gestehen, daß der lob der liberalen Partei mit feinem Auflösungsbeschluffe... ihm, äußert wirksam vor­gearbeitet hat. » wurde­­ as - M Ueber den Verlauf der Wahlen sind uns gestert und soheute die folgenden Meldungen zugekommen: In den Komitaten: Abauj-Tornn. Gerböczbogdany. In Sarböczbogdanyer Wahlbezirk­ wurde Ladislas Hammersberg (M) ‚einstimmig wieder zum Abgeordneten ‘gewählt. Göncz. Im Gönczer Wahlbezirke wurde Bartho­­lomäus­ Ne­mes (U.) gegen Koser Krüger (Volf.) mit 351 Stimmen Mehrheit zum Abgeordneten gewählt. . Nagyida. Im Nagyidaer Wahlbezirke wurde Ladislaus Semfjey (B) zum Abgeordneten einstimmig wiedergewählt.­­ " » / Szepii. Ju Szepijier Wahlbezirk wurde Graf 3ihy (Bf) zum Abgeordneten einstimmig ge­wählt. (Abgewonnen den früheren 2.) Szin. Im Sziner Wahlbesirze wurde Strats­­sekretär Graf Sohanı Hadif (Vf) einstimmig wieder zum­ Abgeordneten gewählt. 7 Szikfsb.Im szikpöc IW Wahlbezirke wurde Ladislauz T Szalay(U.)zum Abgeordneten wieder­­gewählt. Torny.Im Tortcaer Wahlbezirke wurde Karl Khrady(U.)wieder zum Abgeordneten gewählt- Alsó­ Fehér. Alvincz.I­m Alvinczer Wahlbezirke wurde Julij­s Mauiu(NI.)zum Abgeordnte textk gewählt.ME­ gewonnen den früher an.­­­Niaposujvån im Miarosujvciitzr«Wahl­­bezirken wurde Josef Horvoith(U.)zum­­ Abgeordneten gewählt­.(s?lbgewonnen den frü­heren L.) Árva. Alfófubin. Im Alfófubiner Wahlbezirk s Bela Esitary (Bob­) zum­ Abgeordneten gewählt. Bobra. Im Bobrser Wahlbezirke wurde Franz Szticsár Mt) nach hartem Kampfe wieder zum Ab­­­geordneten gewählt. Bocs.Bodrog. Hödjäng. Im Hödjäger Wahlbezirk­ wurde­n S Johann Ertl. (DBf.) gegen Peter Zundl , (Bolt) und­ Dr. Offenberger (U.) zum Abgeordneten wiedergewählt. (Ab­­gewonenn den früheren 2.). Kulpin. Im K­ulpiner Wahlbegirfe wurde Milan HodzTa (Mt) gegen Andreas Schmauf (Bi) zum Abgeordneten wiedergewählt. Tavarijova. Im Tovarijovaer Wahl­­­bezirke erhielten Adamovics (Boll) 910, Michels A) 732 um Manojlovits (Mt) 722 Stimmen. Zwischen Adamovics und Michels kommt es daher zu einer Stichwahl Bars. Aranyosmarst. Im Aranyosmarster Wahlbezirte wurde Alexander Karácsonyi (Barl) einstimmig zum Abgeordneten wiedergewählt. Rev. Im Levaer Wahlbezirte wurde Sofef Madaras jun. (1.) einstimmig wieder zum Abgeordneten gewählt. Bihar. Belenyes. Um 12 Uhr Mittags Hatte Franz Barthba (U) 272, Johann Tordas (At) 212 Stimmen. Der Wahlkampf ist äußerst heftig. Berettyenirale. Im Berettyönjfaluer Wahlbezirke wurde Julius Lepman (M.) einstimmig zum Abgeordneten wiedergewählt. Bihar. Orig-Telegr) Von den bis 12 Uhr Mittags abgegebenen Stimmen erhielt Ludwig Rigó (U.) 292, (­yörgy (U.) 46 Stimmen. új; 18 Elesd. Örig-Telegr) 12 Uhr Mittags hatten für Sigmund Bartasházny (U. 461, für Corm­­an ap (Rt) 41 Wähler abgestimmt. Hofpupalygi, Orig-Telegr) Um­ 12 Uh­r Mittags hatten­­ Marjay (U.) 603, Gregor Gál (S.) 64 Stimmen. Magyarcséfe. Orig.-Telegr.­ Bis 12 Uhr Mittags hatten abgestimmt: für Andor Korda (Rt.) 270, für Nikolaus Bigre (Mt) 30 und für Soliman­i­nger 10 Wähler. Margitta. Im Margittaer Wahlbezirke wurde Mor. Szatmári ll.­ einstimmig wieder zum Abgeordneten gewählt. . Nagyialonta, Orig-Telegr) Um 12 Uhr Mittags Hatte Michal . Balogh (MM) 370, Kal Sancısd­ (©. 6 Stimmen. Szefelyhid. Orig.-Telegar) Um 12 Uhr Mittags war das Stimmenverhältniß das folgende: Áfvs Molnár 202, Fülöp.(S) 41. Tenfe. Tt­aze eleg éjen Um. .22.Uhr Mittags führte Bela Horty (1.) gegen Aurel Lazár mit 300 Stimmen. Ugra. (Drig-Telegr.), Ber 12 Uhr Mittags hatten abgestimmt: für Ludwig Haláf (U.) 320, für Sofef Stoder (U) 146 und­­ für­ Demeter Sackı (Rt) 69 Wähler. Salsa En­­ár Mezőfáhony,­­ am Mezőtäßgangger. Wahl­begiffe würde Ludwig Öittenstei­n (1) zum­ Abgeord­­neten gewählt. (Abgewonnen den frü­heren £.) Muntács. Im Felvid d­er Wahlbezirke wurde Edmund Barta (M.) zum Abgeordneten wiedergewählt. Békés. ·"«« porta. Im Gyomaer Wahlbezirk­ wurde 6 Kal Fábry (M.) wieder zum Abgeordneten gewählt. Orosháza. Im Orosházaer Wahlbezirk wurde Sofer­­ Bereis (U) zum Abgeordneten­ wieder­­gewählt. Csik­ Esiskentmárton. Die Wähler des Kandidaten Dr. Georg Nagy zogen­­ in­­ viesiger Menge vor dem Wehllokale auf. AL Wahlpräsident fungirte Bela Borstor, ein naher Verwandter Karl Bocskor’s, des Gegenkandidaten Dr. Magy s. Ms der Wahlpräsident sah, daß sein Ver­­wandter eine sichere Niederlage erfeiden werde, Tu $­­pendirte er die Wahl. Dr Georg Nagy hat sofort gegen den Wahlpräsidenten Béla Bocstor und den­­­berstuhlrichter Bartalis die Strafanzeige erstattet. Im den Reihen der Anhänger Nagy’s Herrscht riesige Erbitterung und sie beschlossen, den­­ Präsidenten der reichstägigen Unabhängigkeitsspartei Franz Kotjuth im Wege einer Monstredeputation um Nemedin Bitten, Geomörm-Kis- Hent­­ kövi. Im Kölner Manlbezirk­ wurde Arpád Szentiványi (I) wieder zum Abgeordneten gewählt, , Hajdu. Hadıdvar. m. N­adudvarer Wahlbezirke wurde. Alekius Bapp. (u­) wieder zum Abgeordneten gewählt. Bäasz-Nagry-Kun-Szoinek. farczag. Der Bablatt wurde um 2 Uhr Nachts geschlossen. Von den abgegebenen Stimmen erhielt Desider Ábrahám 1404 Emeaihd Madarap 1183 und Arpád KardbhorddH 523 Stimmen. Da keiner der Kan­didaten die abjührte­ Majorität erhielt, wird zwischen Madarák and Abraham eine Stimmw­ahl stattfinden. Komárom. Htagyiagm­ánd. Im Nagyigmander Wahlbezirke wurde Stefan Busso (U) zum Abgeordneten gewählt. Kirasso-Szöreny. Karanjebes. In Rarinfebejer Wahlbezirke wurde S Konstantin Burdia (Bi) zum­­ Abgeordneten gewählt. (Abgemeinen den früheren 2.) Lugos. In Lugoser Wahlbezirke wurde Georg Bopovics: Mk) zum. Abgeordneten gewählt. (AB gewonnen der. Bi.)­­ gewählt. (Abgewonnen den früheren X.) Dravieze. Im Draviczaer Wahlbezirke wurde Kor­olan Brediceanu (At.) gegen den Staatssekretär Sof Szterinyi zum­ Abgeordneten gewählt. (Ab. gewonnen. den früheren X.) J­azz Máramaros. Nógrád. Noögrad. ún M­ Nógránáberv. Wahlbezirke wurde Sofer Rálosy (ll) wieder zum Abgeordneten gewählt. Szecdeng. Ju Szécsényer Wahlbezirke wurde­ Graf Géza Marlath (Bolt, zum Abgeordneten wiedergewählt. Nyitra. Galgoez. Am Galgócser Wahlbezirke wurde Koloman Fodor (Bf) zum Abgeordneten einstimmig wiedergewählt. Nyitra,. Im Nyitraer Wahlbezirk­ wurde Ludwig Mérey (U) einstimmig­­ zum Abgeordneten gewählt. (Abgewonnen den früheren 4.) Privigye. Im Brivigyeer Wahlbezirke wurde Koloman Brestyengty (Volk. einstimmig zum Ab­­geordneten gewählt, (Abge­wonnen den früheren 2.) Szab­lcza. Im Szab­lczaer Wahlbezirke wurde Kohanı Esernoh (Bolt) einstimmig zum Ab­­geordneten wiedergewählt. Ziamborret. In Ziäamborreter Wahl­bezirke, wurde Bela Natovigfy (Boll) zum Ab­­geordneten einstimmig gewählt. Pozsony. Jtagyhontbat. Im Nagysombater Tadl­­­­bezüfe wurde nach langem Kampf( Martin Kollár Mt.) zum Abgeordneten gewählt. (Abgewonnen den früheren 2.) Szilágy. Szilfsgyeseh.Die Suspendirung der Wahl ist darauf zurückzuführen,daß Wahlpräside­­t Juliu­s Mócsi demj­timalistischen Kandidaten eine so grosse Bmchial­­gewalt zur Verfügung gestellt hatte­,daß er dann nicht mehr im Stande war,für den­ Schutzbehähler der Unabhän­­gigkeits-Partei zu sorgen,welche zum großen Theil in Folge des Terrorismus der Nationalisten gar nicht zur Wahlurne gelangen konnten. Die ungarische Wählerschaft nahm daher gegen den Wahlpräsidenten und die Wahldeputation eine so drohende Haltung ein, daß die Tektere, deren Mitglieder zur größeren Hälfte aus Nationalisten bestand, demissioniren mußte. Dés, um Défer Wahlbesirze wurde Emerich Betegh­­ II. einstimmig zum Abgeordneten gewählt. (Abgewonnen den früheren 2). Ragybittse. Im Nagybittseer Wahlbezirke wurde Josef Tepeldty (Voll.) zum Abgeordneten gewählt. (Abgewonnen: der 3.) Ugocsa. Halmi. Im Halmier Wahlbezirke wurde Sig­­mund Fogarassy (ul. zum Abgeordneten wieder­­gewählt. Ung. Magytanos. am Nagykaposer Wahlbezirke wurde Zoltán Bernáth (1) zum Abgeordneten gewählt. . . — Vas.­­Veszprem. Enying. In Enyinger Wahlbezirke wurde Sofef Bató (U) mit Menjorität gegen Aurel Föld wieder zum Abgeordneten gewählt. « A EZT­es éa - Nemet-Bogfán. Im Nemet-Bogfjáner Wahlbezirke wurde Bor­olan Bredician Mt.) nach hartem Kampfe gegen Julian Weiß zum­ Abgeordneten gewählt. (Abgemeinen der %.) Nagyzurlenez im Wahlbezirke wurde Stefan Betrovici Arthur ‚Geaenzenstein. (Bf) Sagatag. Im Sagatager Wahlbezirre wurde Petr Mihályi (D.) zum Abgeordneten­­wiedergewählt. (Abgewonnen den früheren 2.) " fetenye. Im Letenyeer Wahlbezirke erhielt Dobrovics (Bolt) 1027, Bo8nyát (li) 726 und Szolnok-Doboka. Frenesen. Phusrafzombahthk Yittrhßom­bater Wahl­­bezirke wurde Gmf Sigtxixktid—Batthi­ ciitxi(Vf.)511111 Er­bgeordneten wiedergewählt Rum.»Im Bun­.cr Wah­lbezirke,1 wu­rde Franz am­ith(Volk.j)wieder zum Abgeordneten gewählt­· Zala. S.züulid (BR) 436 Stimmen. Es wird daher zwischen den beiden Erstgenannten eine Stichwahl stattfinden. Zalsegerieg. Im Zalaegerfeger Wahl­­bezirke wurde Sofef Farklas (Boll) gegen Emil Szemnecz M.) zum Abgeordneten wiedergewählt. Städte mit Munizipalrecht. V­ehtere Gebauhn. Hier wurde Oslar Betrogalli (AM) einstimmig zum Abgeordneten, gewählt, (Abgewonnen den früheren 8.) Komprom. Hier wurde Sof Szák Abgeordneten einstimmig wiedergewählt. Szeged. Am Szegeder II. Wahlbezirke wurde Karl Becsey (II.) gegen Eugen Bolezyer (1.) zum Ab­­geordneten gewählt. Sopron. Hier wurde Andreas Esizmazia (1) (U) zum enstimmig zum Abgeordneten gewählt. Städte mit besonderem Delegirungsrechte­ . Abrudbánya. Hier wude Graf Amadé Ernst Uhtris (Bf), der 116 Stimmen erhielt, gegen Julius Rosenberg (Bf), auf den 87 Stimmen entfielen, zum Abgeordneten gewählt. Bizakna. Hier wurde Julius Martbreit (DB, gegenüber Bosma At.) wieder zum Abgeordneten ge­­wählt. (Abgewonnen den früheren 2.) Zenta. Nachmittags 4 Uhr hatte Andreas Lovahy­­(U.) 226, Johann Buhcs (B.) 415 Stimmen. Zenta. Hier wurde Andreas Kovaßy (M.) wieder zum Abgeordneten gewählt. W­ahlstatisti. Bis zum heutigen Tage haben insgesammt in 370 Beginfen die Abgeordnetenwahlen stattgefunden. Bis zum Schlusse des Blattes it uns das Resultat aus 346 Bezirken bekannt geworden. Von diesen entfallen; v­on einem Bezirke wurde eine Neumwahl noth­­wendig. Mit einem Bezirk wurde die Wahl suspendirt. In zehn Bezirken finden Stichwahlen statt. Staatssekretär Siterenyi in Braffó. Braifs, 1. Mai. Orig.-Telegr) Staatssekretär Hosef S­zerenyi traf heute Nachmittags zur Uebernahme seines Mandats in Braffo ein. An der Grenze des Komitats, wurde der Staatssekretär von den in malerischer füchsischer Tracht ges­peideten Ortsbewohnern mit Bereisterung empfangen und vom Notar iit einer Ansprache begrüßt. Zur Begrabung des­ Staatssekretärs waren auch Abgeordneter Copony­ und Ruderfabriksdirektor Novacsek erschienen. Die Feuerwehr und die O­rfsbewohner bildeten Spalier. In Braffó war der Empfang ein sehe­rbegeisterter. Beim Einfahren des Zuges erbrauften lebhafte Elsenzufe. m Namen der Toalirten Parteien begrüßte den Staatssekretär Abgeordneter Dr. Sohanıı Hahar­as, im Namen des Komitats Obergespan­ Dr. Georg Szektely, im Namen der Stadt Birr­ermeiter Franz Hu­emesdh und­ im Namen des sächsischen Kreisansschusses. Dr. Karl Adam. Staatssekretie S­zerenyi antwortete auf jede einzelne Begrüßungsansprache, bestieg dann die vierspännige Galaequipage des Obergespans und fuhr, gefolgt von einer langen Wagenreihe, durch die reichbeflagaten Straßen in sein Absteigquartier im „Hotel Europa”, wo er die Abordnung­­ der Handels- und­ Be­­werbekammer unter Führrung des Präsidenten Willem Paul em­pfing­ . Um 4 Uhr wurde Sztcrányi von einer Deputation eingeholt und in das Rab­hatsis geleitet,wo sich die Wähler in grosser Anzahl eingefunden h­atten.Im­ historischen Saale des Rathbemses übergab Dechan­thilixxe Moor dem­ semn AbgeordneteI­qrwählten Staatssekretär in Wegleitung einter imaeisterten Ansprache das Mem daL Nacheincicde des Dechanten Dr.Franz Hex­furth,der den Frieden unter der dies an andestheilbewohnenden Bevölkeung vers­­chiedener Nationalität hervorhob, begab ich Szterényi aufs die Loggia des Nathhauses, vor welchm eine große Menge versam­­melt war, welche den Staatssekretär lebhaft abf­amm­te. Nachdem Abgeordneter Fadariás hier an Szterenyi­ eine Ansprache gerichtet hatte, hielt­ Staatzsefretäiv Szterenyi eine längere Rede. Er müßte auf ein Vierteljahrhundert zurückgehen, um­ den Wählern den­ großen m­oralischen Werth darzulegen, welchen für ihn gerade dieses Mandat besißt, und zwar nicht blos wegen der großen industriellen Bedeutung, welche der Stadt Braffó seit Jahr­hunderten innewohnt, und in Folge der engen Beziehungen, in welchen er Zier­industrie Ungarns und daher auch zur Industrie dieser Stadt steht, sondern weil diese Stadt seine volkswirthh­aftliche Schule war und seine ganze volks­ wirthschaftliche Shätigkeit, seine Beamtenlaufbahn hier begommen hat. Ver 25 Jahren kam er als junger Journalist bei und nachdem er ein Jahrzehnt hier ehrlich gearbeitet hatte, berief ihn der eiserne Minister aus dem Dienste der siebenbürgischen Idustrie in den Staatsdienst. Wenn er während seiner zehnjährigen Thätigkeit in Brafjo‘­amilien ihm und einem Tcheile der Bevölkerung auch politische Gegenzüge ab, so sind Die­selben doch either gesch­wunden und heute reihen ihm Sadhien­­ und Ungarn im gemeinsamen Einvernehmen den werthnollsten bürgerlichen Lohn, das Mandat zu ihrer Vertretung im Abgeordnetenhause. Gleichwie vor 25 Jahren seine volkswirthschaftliche Laufbahn von hier ausging, beginnt heute auch seine politische Laufbahn hier. Für Diese Auszeichnung wird er seine Dankbarkeit niemals genügend ab­­tragen können. Die Krıundgebung dieses auszeichnenden Vertrauens bes ist aber nicht blos vom individuellen­ Gesichtspunkte, sondern al von allgemeinen­­ politischen Gesichtspunkte große Bedeutung. Es ist seit der Wiederherstellung der Verfassung der erste Fall, dad Sachsen und Ungarn einander hier in Braffe vollkommen verstehen und Hand in Hand mit­einander ihre wichtigsten verfassungsmähigen Rechte ausüben. Dies ist von großer Tragweite, denn­­ es ist an eine Garantie für die Zukunft, daß sie si hier an der östlichen Grenze 003 Landes im Dienste der ungarischen Staatsidee vereinigen und die ruhige Entwicklung­­­ieser Stadt und dieses S Komitats sichern. &3 ist von großer­ Tragweite, weil­ es auf Anderen: ein Singerzeig dafür sein wird, daß die geschwisterliche Vereinigung des Ungarthums und der Sachsen in Siebenbürgen das natürlichste, aber auch das nothwendigste Bindniß it, welches im Unteresse Beider, wie im Sinteresse des Landes liegt, Nebner it stols Darauf, »D­aß diese Bereinigung sich unter seinem Namen vollzogen "hat, und er wird es­ für seine angenehm­ste Pflicht halten, an der Aufrechthaltung, Entmictlung und Ausbreitung dieses Bundes mitzuwirken. Obgleich ihm das Mandat in Anerkennung seiner Vergangenheit verliehen wurde, wils er die Mähler doch auch in Betreff seiner in Zukunft einzunehmenden Haltung orientiren. Er verweist in dieser Hinsicht auf die Programme rede, welche er vor einigen Tagen an anderer Stelle gehalten und welche die Tagespresse eingehend gewürdigt hat und enthält sich daher, fest neuerdings ein Detaillirtes Programm zu entwickeln. Hier in dieser­ Stadt braucht er gewiß nicht zu betonen, daß nur eine starre I­ndustrie und­ ein entwickelter Handel die sichere Bali der Konform­irung des Staates bilden kannen, dab die Entwicklung des Kleingewerbes ein wirtsschaftliches Interesse ersten Ranges bildet. Wenn der Staat sich nicht rechtzeitig ernstlich mit dem Kleingewerbe befaßt, läßt er einen national wichtigen, vom­ sozialen Gesichtspunkte­mn wertbvollen umd, vom Gesichtspunkte , der Produktion, bedeutenden wirtschhaftlichen Faktor zugrunde­­ gehen. Das Land bedarf einer großangelegten wiethschaftlichen, industriellen, Tonm­erziellen und Verkehrsthätigkeit, an welcher auch Diese Stadt theil haben soll, deren­ I­ndustrie im Interesse des Landes gestärkt und entwicelt werden muß. TE 3 Mit Bezug auf die Orientstaaten, namentlich auf Rumänien, hält Medner es für überaus wichtig, daß ein solches Vertrags­­verhältniß geschaffen werde, welches, ohne die wirthschaftlichen Interessen des Landes im Allgemeinen zu gefährden, die besonderen I­nteressen Siebenbürgens, namentlich der Grenzbezirke , berücksichtigt.­ahrhunderte Hindurch waren die Orientstaaten die Märkte für diese­n­ .... Ixxdustriz «7·111 d menn die Wirthschatspolitiki der siebziger und der« achtziger Jahre die große wirthselbstliche Bedeutung diesey östlichen Grenztheile nicht auf zwt Acht gelassen hätte,mi­rden wirnn Brasw­­icht einer im Niedernatigbegriffenxen,oder zumindest stammenden Industrie gegenüberstehen,s­ondern dieser duxtrio wu­rde auch heute noch im Orient dominiren.Die Fel­le 17 der Vergangen­s­heit können leider­ nicht mehr vallkmmythikJittgemacht IxserdenIx was aber noch zu retten ist,muß durch Förde 21111kx der­ inneren Relationen gerettet werden­.Die Industrie dieser Gebiete befindet sich geographisch zu den großen Konsunmzentren in der möglichst un­­gü­nstig stanage.Dieå­?acl­tszeile der­ grosze 11 Entfernung mütschr nach Möglichkeit durchl entsprechende Ar­sgestalttu­Igdcindustrie Vermindert werde undies ist die einzige Eifkodalität um die Industrie­ in Siebenbürgen nicht nur zu erhalten, sondern auch zu entwickeln. Nicht nur vom Standpunkte der I­ndustrieförderung Dieser Stadt, sondern auch vom allgemeinen ge­werbepolitischen Standpunkte muß betont werden, daß die Industrieförderung auf vorhandenen Grund­lagen weiterbauen muß, die vorhandene Industrie muß in erster Reihe gefördert und konkurrenzfähig gemacht werden­; hiefür bietet sich nun in den siebenbürgischen Städten reichliche Gelegenheit. An dem Maße, wie es gelingt, den Handel und die Industrie dieser Stadt zu heben, in demselben Mabe mich an Die Stadt selbst gefördert. Für die Städte it überhaupt eine gesunde städtische Polität nothwendig mit der Geltendmachung der Autonomie der Städte auf der breitesten. Grundlage. Die Autonomie der Städte muß in einem besonderen, die speziellen Verhältnisse­ Derselben­ be­­rücksichtigenden Gehege gesichert werden, welches ihnen eine breitere Basis zur Entwickelung geben soll, als sie bisher hatten.­­ Was die Nationalitätenfrage betrifft, so wird Diese voraussichtlich die Legislative jegt nicht beschäftigen, da jedoch im netten Hause voraussichtlich mit einer genug ansehnlichen Nationalitäten­partei gerechnet werden muß,­st es Pflicht des Medners, auch in Dieser Beziehung Sarbe zu benennen. Im Patriotismus und im Der Treue können naturgemäß sprachliche, also Nationalitätenunterschiede seine Rolle spielen. Hieraus folgt, daß wir die Sprache und den Glauben einer jeden­­ Nationalität verpeiciren und auch diesen den ihnen gebührenden geieglichen Schuß gewähren müssen. Melcher Religion oder Nationalität Semanbd in diesem­ Baterz­lande auch angehören möge, er ist ein gleichberechtigtes Mitglied des einheitlichen ungarischen Staates, mit den gleichen Rechten, aber auch mit den gleichen Pflichten, und it es seine feste Neberzeugung. Dab auch für Die nicht ungarisch sprechende Bevölkerung des Landes die Griftenz eines nationaltonsohdirten ungarischen­ Staates eine Not­­­wendigkeit bildet. Nedner schließt sich der wiederholt betonten Ansicht Franz Kossuth's und des Grafen Albert Apponyi an, wonach die Entwicklung der Kultur und der kulturellen Institutionen der nicht­­ungarischen Nationalitäten geradezu im Interesse des ungarischen Staates liegt und eventuell selbst staatli gefördert werden muß. An­dererfette müsse jedoch die Erfüllung der Plichten gegenüber dem Baterlande ohne Rücsicht auf Religions- oder Namenunterschied ge­fordert werden. Wer Netnte haben will, muß auch­ Pflichten erfüllen. Wenn die verschiedenen Nationalitäten iiven ihre Pflichten gegenüber dem Stante erfüllen, so müssen die Aemter für ihre Söhne­ geöffnet werden. Damit sie an der staatlichen Arbeit in gesteigertem Make theilnehmen können. v. Ost­ kommt dann aus die Beam­itchtsrage zu sprechen.Den« Uebelständen des Beamtenstandes und der Organisation der öffent­­liche­erwalt um jad zu helfen,ist eine der dringendsten Aufgaben­ Die Regelung der Situation der­ Beamten ist die erste Bedingung einer­ guten und verleißliche­r Verwaltung-Wenn man die durc­h­ Exekution sichergestellten Schulden der Vemnlen zusammenschreiben wollte, würden 30—s—40271 Millione 11 Kronen herauskommen-Wenn trotz dieser traurigen Sachlage unsere Berwaltung eine tadelfreie­it, so­ll dies nur jenem hohen moralischen Niveau zuzuschreiben, auf welchem unter Beamtenkorps steht. Die Schulden der Beamten müssen in erster Höhe geregelt werden, damit die Beamten, von materiellen­­ Sorgen befreit, sich ganz und gar ihrem Dienste widmen können. In zweiter Linie folgt die radikale Regelung der ganzen Beamtenfrage.­­ Aber nicht nur so, daßs die Bezüge neu­ geregelt und jedem die­ Bezüge erhöht werden; gr­ündlich und dauernd kann die Beamtenfrage nur im Zusammenhange mit der Regelung der ganzen Administration gelöst werden. Unsere Verwaltung m­uß auf der ganzen­­ Linie­ vereinfacht und vermehrfeilert werden; man muß mit Der überflüssigen Zentralisation­­ brechen, gewisse Foren auflassen,­ wodurch Millionen erspart und diese für die gründliche Begehung der Beamten­­bezü­ge verwendet werden können. x Er danft noch einmal für das Vertrauen: "er wird bemüht je, die alten Bande, die, ihn­ an diese Stadt knüpften, nett aufzer­­trieben. Am Schluffe­­der Programmrede viel Jemand aus dem Buci um: Was ist's denn mit dem allgemeinen Wahlrecht? Darauf sagte Staatssekretär Szterenytz Folgendes: Sie wissen sehr wohl,­daß in dem Broaranım der Regierung, deren Staatssekretär ich bin, das allgemeine Wahlrecht enthalten it. ABS Staatssekretär dieser Regierung muß ich mich nicht ü­ber das politische V Programm dieser "Regierung noch besonders verbreiten, denn­­ es it ja natürlich, daß ich mich zu dem gäntlichen Programm­ befenne, da ich font nicht der politische Mitarbeiter dieser Negierug sein könnte. Der Staatssekretär redete dann noch in deutscher Sprache ál­ dem­ Bublitum, welches sich sollte sicch in gehobener Stimmmusig zerstreute. Die Nede wurde von der auf dem Blake versammelter Menge, unter welcher sich auch zahlreiche Sozialiten befanden, mit lebhaften Beifall aufgenommen. Abends fand zu Ehren des neugewählten Ab­­geordneten im­ Saale des Ge­werbevereins ein­ glänzendes Banket zu mehr als 400 Gededen statt. Hier­ wurde Steringi in zahlreichen Zonjten gefeiert, wobei besonders hervorgehoben wurde, daß Die Dissonanz, welche zwischen den Bewohnern verschiedener Nationalität und Sprache geherrscht hat, durch die Wahl Steringi’s beseitigt sei, da­ss alle Wähler um seine Person geshaart haben und der für das Wohl der Gesammtbevölkerung nothmendige Friede und das gute Einvernehmen wieder hergestellt wurden. Heute vormittags machten die­ Leiter und Beamten der in Brasso befindlichen Staats­­ämter beim Staatssekretär ihre Aufwartung. Um 2 Uhr Nachmittags verließ Herr Szterényi Brafjó. Auch bei seiner Abreise war er Gegen­­stand begeisterter Opationen. Bereg. « | | u |, | " RE j . Nagyzorlenezer N.­ gegen zum Abgeordneten . in. Apacza,. auf die Unabhängigkeits-Bartei 208 DBerioh­ungsmarker., .. ...: DB SO VEN ner a 2b Baer l­iema, D er l Nationalisten ae ie al­LER DER WO SINE EN sn 1 " n RR SID AT IDEE ee en lk, EUER EHOTE BREIT N. A ne, . 2 « § Die Wahlbemienung, In der Hauptstadt. Der hauptstädtische Zentralwahlausthug hielt heute Vormittags unter dem Präsidium des­­ Bürgermeister- Stellvertreters Julius Rózsavergni eine Sittung, in welcher der Präsident dem verstorbenen Ausschnßmitgliede Bil­or Rauider einen tiefempfundenen Nachruf widmete Soda legten jene Mit­­glieder der Wahldeputationen, die noch nicht geeidet wurden, den Antreid ab. Anstatt des demissionirten Deputations-Mitgliedes des V. Bezirkes Dr. ZU Bou­st wurde Moriz Widder entsendet. Karl Stadler hatte auf die Stelle des Wahlpräsidenten-Stellver­­treters im VII. Bezirk resignirt. An seine Stelle wurde Moriz Bopper entsendet. ; » ·· Im hauptstädtischenL Bezirke hat ein Theildc­i­hler beschlossen,gegen Anton Szebenix Peter KI­sics mit F­oalitionsprogramm zu kandidiren.Die Kandidation­s­­versammlung findet heute AbendsT Uhr in decistauration»zum »politischen Greisle­««statt.­­»Im hauptstädt­ischenll-­Bezirk h­ieltctx die Au­s­banger-Dr-Adolchndls gestern eine Konferent in welcher Dr. Adolf Listde zumt­bgeordnetenkandidirt wurde-Dr.Lei1dl,d­er durch eine Deputation von der Kandidatioxk verständigt wurde,nahm­ dieselbeszx- Eh »Hexe’1tivkomité der Verfassungspartei des haupts ft»adtlisches»I­ll. Wahlbezirkes veröffentlicht eine Er­­klärung, derzufolge mit Rücksicht darauf, daß der Kandidat der Achteundvierziger-Bartei Dr. Emerich Német­h des jüngsten Verfassungsfonfliftes den Kampf gegen­­ IV., poratin nad ben MWabllotale. ul aufzunehmen gemillt ist. Wilhelm meldet es mal, der während Die verfassungs­­widrige Regierung aufnahm und den­ Sieg errang: Die Toalirten Parteien den Beschluß ‚Taßten, daß die Berfafsungspartei bei der bevorstehenden Wahl hier keinen Kandidaten aufstelle, sondern auch diesmal den Kandidaten der Német­ich unterstoßen werde. der Emerich TH-VerekntgteJu»nerstädterParteiver­­jdaguugt lkcåv nn ee 7 Uhr Früh im Barterefaale e3 „Saslör” sieht egen 8 Uhr for R Im hauptstädtischen VI. Bezirke hat eine Anzahl von Wählern gegenüber Wilhelm Bázsonyi den Mortbeanten Stefan 3atar kandidirt, der den aussichtslosen Kampf gegen Bázsonyi Die bdemokratischen Wähler des Iheresienstädter Grtravillans hielten weitern Abends im Demokratenklub des Ertravillans eine Wählerversammlung, im Abgeordnetenkandidat des Bezirkes Dr. Ivar Rerbegyi richtete eine Begrüßungsansprache an den Kandidaten, Achtundvierziger-Bartet Dr. granyt-utcza 17) und el VBäazionyi erk­ien. Direktor ;

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