Pester Lloyd, November 1907 (Jahrgang 54, nr. 272-284)
1907-11-16 / 272. szám
; . . X Fsbsdjsmstismsto österz.-ungar. Monarchie, ‚Für den „Pester Lloyd“ Morgen und Abendblatt). (Erscheint auch am Morgen nach einem Feiertage). . Für Budapest: ‚ Mit Postversendungt Monatlich c... „... Mit separater Postversendung des Abendblattes vierteljährlich' 2. Kronen mehr. Man pränumerit für Budapest in der Administration des „Poster Lloyd“, Dorottyanteza Nr. 14, I. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle Postämter. m Für Wien auch bei Hierm. Goldschmidt (i., Wollzeile 11), woselbst einzelne Nummern zu haben sind. " @nurjährlich „.. 44 Kronen — Heller Balbjährlich.. .. 22 Kronen —— Heller‘, Vierteljährlich „.. 12 Kronen — Heller ‘Monatlich 4 Kronen! -- Heller"! 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Abonnements werden auch aufgenommen für: Deutschland 18 Kronen, 18‘, , N : « Sudepel, 15. November, Es it die höchste Zeit, " daß wir. Ungarn ung aus dem engen Kreisel befreien, in dem mir uns nun schon seit einem Zusteam bewegen, als ob mir von der Drehkrankheit befallen wären und uns hinausheben aus dem schmalen Bereiche der Alltäglichkeit, "in dem wir verfunden sind, seitdem uns die Epidemie der Obstruktion heimgesucht hat. Es ist die höchste Zeit, daß mir Ungarn eine höhere Warte erklimmen und den Eid ins Weite richten, um endlich, gewahrt zur werden, in welchy "bedenkligem Make uns Die Brandung " feindseliger " Strömungen drohend "umtauscht. Seit Monaten schon sind wir an dieser Stelle bemüht, die Allgemeine Aufmerksamkeit machzurütteln und auf die flavische‘ Propaganda zur lenten, die bald da, bald dort in den absonderlichsten und verschiedenartigsten Formen auftritt, immer jedoch ein einziges "Bier verfolgt, Ungarn in den Augen der gefitteten Welt verägtlich "zu machen, im nntern mie auswärts Kern und Hilfstruppen zu werben, um eine politische und eine geistige Armee zum Ansturme gegen Die Bürgspaften, unseres staatlichen Bestandes zu führen. Heute sieg. die großösterreichische Trage, die uns entgegengrinft, morgen Die. Kroatische. Obstenktion im ungarischen Parlament, die uns umklammert, Die-Sensation von übermorgen tanz die : »slanische Obditruktion im Österreichischen. . Reichsrathe werden — immer und Mderall aber schiebt der milde Halt gegen den ungarischen Staat aus der Berhüllung hervor. > Mitslinniger; Betribniß! geht der" Suterfeftuelle © vorbei an: dem » traurigen: Berfallen eines großen nordischen:: ‚Geistes, der im "vollständiger.” Ber:Zennung der 'eigensten Iteressen seiner "eigenem Nation "um freiheitlicher ‚und im staatlicher Hinsicht : sichh zw Schergendiensten Für: dieser Propaganda hergibt, ohne "es: zu ahnen: Mehr, darf man in der That von dem Ausschreiben des großen norwegischen Dichters Björnstjerne Björnsons nicht sagen, das heute in der „Neuen Freien Breite” erschienen ist, das von Unmehrheiten fträgt, w die dem berühmten nordischen Skalden, im seiner unbegrenzten ı Jlaivetät , von bewußten Gegnern aufgebunden wurden. Es Tanıı heute, da wir Wichtigeres zu unternehmen gedenken, nicht unsere Aufgabe sein,dieser befragenswerthen Verirrung eines bedeutetenden Dichters näher zu treten. Wir haben Eiligeres zu thun. Die kroatischen Abgeordneten im ungarischen Reichstage besaßen den traurigen Muth, den politisch vernichtenden Mittheilungen unseres heutigen Morgenblattes über den Zusammenhang ihrer Obstruktion mit subversiven Tendenzen, die außerhalb unserer Landesgrenzen wirksam sind, ein verlegenes Dementi entgegenzustellen. Der Klub der Abgeordneten i unserer Nationalitäten aber ging noch weiter und hatte die Kühnheit, den Zeitungen die Heimsuchung eines formellen Dementis angedeihen zu lassen. Wir wollen gern zugeben, daß sich die parlamentarischen Vertreter unnserer Nationalitäten in der legten Zeit einer gewissen Burdhaltung befleißigten, wozu sie ihre guten Gründe haben mögen. Es soll demnächst, umsere Aufgabe sein. Diese Gründe ,vor aller Welt darzulegen.. Heite wollen sir den Wegspuren der „slavischen Solidarität" in ‚einer anderen" Richtung nachgehen. Die ferbiige Propaganda, deren eine Abart die serbo-troatische Obstruktion im ungariiichen Parlament ist, hat in dem jüngsten Tagen einen Ableger in Sarajevo dablitt. Dort hat in der eben zu Ende gehenden Woche sozusagen unter den Augen der Behörden eine sogenannte „Nationalversammlung“ der Serben stattgefunden. Dieselbe einigte sich auf ein politisches Programm, welches nicht nur gegen die internationalen Beziehungen der österreichischen ungarischen Monarchie sich vergeht, sondern Postulate enthält, deren Erfüllung die Errichtung eines großkroatischen und großserbischen Reices zur Verausregung hat. Wir sind naiv genug, Die Frage zu stellen, ob der gemeinsame Finanzminister Freiherr v. Burián" fachliche Gründe hatte, den Zusammentritt dieser jungjüngsten „Stupftina“ zu gestatten, und wir sind auc "hinreichend einschuldsvoll, an die Adresse unserer leistenden: Kreise., Die weitere Sraae zu rissiren, wer die] Kosten Dieser Rationalversammlung getragen hat? Eine beredte Antwort auf diese Frage empfängt man aus, dem Programm, welches diese sonderbarste aller jemals abgehaltenen „Nationalversammlungen” beschlossen hat, und das folgendermaßen lautet: Programm der serbisten nationalen Organisation in Bosniens Herzegovina. s Dies Versammlung(Skupstina)der serbischen Volksvertreter aus Bosnien und der Herzegovina, abgehalten am 27., 28., 29, 30. und 31. Oktober 1907 alten Style in"Sarajewo," welche die Saraje vver Refolntion vom 11. Mat 1907 ala Ausgangdpunft der Organ fation betrachtet, stellt das folgende Programm auf: I. Grundlegende Prinzipien. Gebe. Nation hat das Recht der Selbstbestimmung: Im Staate hat der Wille der Nation als die Duelle der Macht zu gelten. Der Uivwed. des Staates ist der Schuß der nationalen, wirthschaftlichen und ‚kulturellen, Interessen seiner Angehörigen. Die Grundlage des Rechtsstaates " bildet Die Gleichheit (die Gleichberechtigung) aller Bürger vor dem Gehege. Die Hauptbedingung des Staatlichen Fortigrittes, ist die allseitige Hebung aller Stände. Konfessionelle Unterfiede bilden Gemeinsamkeit nationaler Interessen. Der kulturell und wirthiehaft beg ftarte Mensch ist dies Bors Bedingung für den freien Mentschen, und der freie Mensch it die einzige kräftige Grundlage für den freien Staat. . .. J«Die einheit der Person,des Eigenthums,des Gedankenausdruca, der Schuß des häuslichen Herdes und die Wahrung des Briefgeheimnisses sind die Vorläufer und Garantien jeder Freiheit, IL Die ffaatsredtlide Situation. Bosnien und die Herzegovina bilden einen integrirenden Bestandtheil des türkischen Kaiserthbums, werden Desterreich-Ungarn auf Grund des von den europäischen Großmächten erhaltenen Mandats verwaltet. I. Staatliche DOrganisation 1. Vollständige Autonomie von Bosnien und der Herzegovina. 9. Ausübung der legislativen und kontrolivenden Macht durch eine Volfsvertretung, welche auf Grund des direkten, gleichen, allgemeinen und geheimen Wahlrechtes gewählt wurde. Die Regierung it der Ausbruch der Skupstinamajorität. Vereinfachung der staatlichen Verwaltung. Vollständige Autonomie ‚der‘ städtischen und der Dorfgemeinden. Vollständige Unabhängigkeit der Richter. Verantwortung des Staates für die Fehler der Gerichte. Errichtung eines Verwaltungsgerichtshofes. 3.Obligatorischer Gratigunterricht in den Volksschulen.Abänderung des Schulsystems in freiheitlicher, nationaler Richtung. 4. Selbstständiges Zollgebiet. Aenderung des Steuersystens, indem den Schmächeren die Steuerleistung erleichtert und ein Existenzminimum von der Steuer befreit wird. W Reformen im fidhatligen und Sozialen Lehen) 1. In Bosnien und der Herzegovina, welche ‚serbische Sűndeg find, tt die Amtssprache in der inneren und auswärtigen Geschäftsführung Die serbische, 9. Die Agrarfrage ist eine nationale Lebensfrage. Die interefsirten Saktoren müssen bestrebt ein, diese nicht nur mirthcchaftliche, sondern auch politische und soziale Lage je eher in gerechter Weise zu regeln und dabei die nationalen Interessen und die Erhaltung des Gleichgewichtes unter den gesellschaftlichen Ständen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Vorbedingungen für den ortschritt der Landwirthe zu schaffen. Die gerellige Inartikulirung der landwirthschaftlichen Rechte, namentlich die Priorität bein Recht des Verkaufes. 3. Ein Existenzminimum ist frei vom evelativen Verlaufe für Rechnung privater, wie für Rechnung des Staates. 4. Die Zerslüdelung des bäuerlichen Befiges soll verhindert werden durch Uenderung des Erbrechtes und die Emigration des Volkes auch innere Kolonisation. 5. Abichaffung des „Rulul“ (Robot). 6. Rationelle Ausbeutung des Staatseigenthums. 7. Abschaffung "aller im Gefege nicht "begründeten Strafen, Seldstrafen und Abgaben. 8. Regulirung der Servitutáredgte auf öffentlichem Beige nach Deabgabe der fakifichen Bedürfnisse der Bevölkerung. 9. Das ausschließliche Medgt auf freie Staatsgründe haben 5108 einheimische Landmirthe. 10. Sämmtliche Beamtenstellen müssen mit Landeslöhnen belegt werden. 11.Bei allen staatlichen Geschäften und Unternehmungen haben die Einheimischen das Prioritätsrecht. ,«12.Schutz der einheimischen Produktion,Arbeit und des Verkehrs durch entsprechende gefegliche Bestimmungen und Gereichterungen. 13. Schule und Sicherung der Arbeiter. "Die geieslichhe Regelung des Verhältnisses treihen Arbeiter und Arbeitgeber im Sinne einer genügenden Entlohnung und der vereinbarten entsprechenden Arbeitsdauer. 14. Herstellung von Kommunikationen im ausschließlichen wirthchaftlichen Interesse von Bosnien und Herzegovina. 15.Gesetzlich festgelegte Erhöhung der Verantwortlichkeit der Beamte 11 gegenüber dem Volke und Schutz für dieselben gegen Jedersmanns Willkür. . 16. Verringerung der Anzahl und der Macht der Gendarmerie und deren Unterstellung unter die bürgerlichen Gerichte. 17. Verbreitung der Schreibeklunst; Erriptung neuer Schulen und Ertheilung von Stipendien an Pandestin der als Vorbedingung für die Entwielung der nationalen Kultur und Zivilisation. 18. Herablegung und Erleichterung der Militärpflicht, die in Bosnien und der Herzegovina erfüllt werden muß. · 19.Ausgiebige Fürsorge für die Volksgesundheit. W·Einführertag von Schhulgerichten,Errichtung von Gemeinde- und Handelsgerichten. 21..Zurückdrätigung deerfolgtetpracherei und Schaffung von interkonfessionellen Gesetzen. Es erscheint wohl überflüssig,dieses Programm zu kommentiere.Wenn dasselbe nichts Anderes als den einen Punkt enthielte,daß»in Bosnien unb in der Herzegovina, in welche serbische Länder sind, in die ‚Amtssprache in der inneren und äußeren Geschäftsführung die serbische", brauchte man für. Die darin verborgenen Tendenzen mahrhaftig seine weitere Belehrung. Man sieht noch flarer, wenn man den Bericht umseres vorzüglich informirren. Berichterstatter8 in: Sarajevo liest, der uns unter dem vorgestrigen Datum,das Nacfolgende. schreibt : „sn. der am Mittwoch Nachmittag gehaltenen Sigung kam endlich die Beschlußfassung über Die staatliche Zugehörigkeit Bosniens zur Erledigung. Die überwiegende Mehrzahl der „Abgeordneten“ war für die ‚Forderung der vollständigen Autonomie Bosniens uter dem Protestorate des Sultans. Der Beldruf wäre auch, ganz gewiß in diesem Sinne. gefaßt ‚wenn sich im legten Augenblick der Abgeordnete Gacko in der Herzegovina, Stevan Zimonjics, ein Juder des Metropoliten in Mostar und Sohn des alten, aus dem Kämpfen gegen die Türken im Volke sehr populären 1-Bojpoden . Bogdan Zimonjies, nicht entjchieden dagegen vers mahrt hätte. Dieser erklärte,er könne mit einem solchen Beschlusse nicht mehr in seinen Bezirk zurückehren, ohne sein Leben in Gefahr zu bringen, denn seine Wähler, welche sich durch 500 Sabre mit den Türken herumgeschlagen haben, wollen vom Sultan nichts wissen. Diese Gegend der Herzegovina, an der montenegrinischen revize gelegen, untersteht völlig dem Einfluß von Cetinje und graviert nicht nach Belgrad. Der Redner wäre zeitdem mit seiner Bemerkung unbedingt von der großen Mehrzahl niedergestimmt worden, wenn sich nicht schließlich einige Vernünftigere ins Mittel gelegt, auf das Gefährliche eines Beschlusses hingewiesen hätten, doch den Das von Europa anerkannte und zu Recht bestehende staatsrechtliche Verhältniß ignorirt wird. Dann erst wurde der im vorats stehenden, von der Versammlung acceptirten Programmn enthaltene Punkt über die staatsrechtliche Situation so abgefaßt, daß der Majoritätsbejdhik wohl zum Ausdruck gelangt, jedoch nicht, in so auffallender Form. " ·«« Die Serben wollen"eigentlich vom Sultan auchs nichts wissen·Sie haben dieses Postulat ausschließlich deshalb ausgestelt, um die Mütelmanen der diesen Köder für ihre gegen unsere Monarchie gerichtete Aktion zu gewinnen. Die die Sachen im Lande heute stehen, haben sie sehr viel Aussicht auf eine Kooperation eines großen Theiles der Muselmanen, die angesichts des" seit Drei Jahren‘ befolgen Torz sequenten Zurückweichens der Regierung vor der turbulenten Elementen die Beit für gelommen’ erachten, ‘aus dieser zur Schau getragenen Schwäche Nuten zu ziehen. "Das Bedenkliche der Situation "und das " Talent Revolutionäre derselben " liegt in folgenden Umstände: Minister Baron Burián hat den Serben die Organisation bewilligt " und ihnen gestattet, ihren Vertreter zur wählen, jedoch ausdrücklich erklärt, es dürfe keinerlei Politik gemacht werden und es Ditfe Feine Berufung " auf "die Sarajevoer Resolution vom 11. (24) Mai erfolgen, welche die" Organisation glei) als " politische tipulirte. Teoßdem faßte die " Nationalversammlung unter den Aigen der Regierung in "der Landeshauptstadt politische — Bejelüsse folcjen" Charakters, ohne Daß die Negierung auf nur den Befund machen würde, Dagegen einzuschreiten. Im Regierungstreffen stellt man die Sache’ 10 dar, als würde man" Die Versammlung als eine private bes trachten. Es. Hat sich jedoch um keine Versammlung geladener Säfte zum Zwecke einer Besprechung gehandelt, sondern um eine Probe auf das Krempel, ob die Regierung den Mırt finden werde, gegen die staatsgefährlichen Umtriebe der Serben, denen infolge der jedem Kenner der Verhältnisse unbegreiflichen Konfivenz der Regierung der Kamm furchtbar geschwollen ist, einzuschreiten." — «; kein Hinderniß für die a |: mord ; · « «"s! Pi STE ENG TR GARANT TE TS WENN NT PIORTRRIEREN TANIT ENTE HN ELTERN RETTEN ME RETTO EZ RER Oberpatriardh Mkrititih I. Budapest, 15. November. Die Kunde von dem Fürzlih in Etschmiadsin erfolgten Ableben des obersten Patriarchen und Katholikos aller Armenier, Merititky I, wird das ganze armenische Volk in tiefste Trauer verlegen. Der verstorbene Batriarch war der größte Wohlthäter seines Volkes, der Träger edelster Isdeale, einer der muthigsten Kämpfer für Medr, Freiheit und Menschlichkeit. Geboren am 4. April 1820 in Ban in Türkisch- Armenien, lernte Mekrititsh ursprünglic die Weberei, befaßte sich aber zu gleicher Zeit mit dem Studium der Wissenschaften und der Geschichte und Literatur des armenischen Bosfes. Und schon im Alter von achtzehn Jahren galt Merititsch als der beste Kenner der historischen Gefihde der Armenier. Sein poetisches Talent, welches bereit in frühester Jugend sich deutlich bemerkbar machte, nahm um dieselbe Zeit Formen an, welche in ihm einen wahren Dichter aus dem Genieland erkennen ließen. Von grenzenloser Liebe zu seinem Volke geleitet, verlieh Merititsch im Alter von dreißig Jahren seine Batterstadt und begab sich nach Konstantinopel, um sie der pädagogischen Thätigkeit zu widmen. Bls vier Jahre wirkte er als Lehrer in Konstantinopel, aber seine pädagogische Thätigkeit war so ererprießlich, daß sie in der Geschichte der Verbreitung von Bildung unter den Armeniern einen glänzenden Abschnitt bildete. Im Jahre 1854 trat im Leben Mirititsch’s eine entscheidende Wendung ein. Er verlor seine Frau und seine einzige Tochter und Tehrte dem weltlichen Leben den Rüden. Er ließ sie als Mönch einkleiden und widmete sich mit besonderem Eifer der literarischen Thätigkeit. Von diesem Augenblick angefangen begann die Popularität Mekrititsch’s unter den Armenien immer größer zu werden. Er begründete 1855 sein bekanntes Journal „Der Adler”, in welchem er einen erbitterten Kampf gegen die Uebel in der armenischen Geistlichkeit eröffnete. Von seiner publizistischen Thätigkeit jedoch abgesehen, bereicherte Merititsch auch die armenische Literatur mit Werken von, bleibendem, Wert. Sein Wert , „Die paradiesische Familie” kann, als eine EN RTNTIEERE ERZIELEN Feuilleton. Seldzeugmeister Benedek und die uigurische Brefle. (Nach ungedrucktem Altenmaterial.) Bon Brofessor Eduard v. Wertheiner,*) Benedek bezeichnet in seiner Denkschrift, die auf als sehr werthvolle Duelle für die Geschichte der ungarischen Journalistik gelten darf, alle ungarischen Zeitungen a{& Parteiblätter, ‚Die jedochh , für den Moment nur einer, der sogenannten ‚nationalen Partei dienen. „Die ungarische Presse“ — bemerkt er, erörternd hiezu. — „entbehrt durch Diese, gleich der Magnetnadel nur nach einer Richtung einstrebende Seite, jener ‚Ideen der Gründlichkeit und Vielseitigkeit, der deutschen, der politischen Schärfe und schlangenartigen Windungen der französischen und der merkunwürdigen s Steimüthigkeit im Ausspiegen jeder Barteiansicht, der englischen Presse. Sie it aber dennog bedeutend und groß im der Verfolgung eines Prinzips — der nationalen Unabhängigkeit um Entwicklung ‚Der journalistische ‚Style’ leidet zivar an einer Mederfüllung von Phrasen und an einem scharfen Ton der Unzufriedenheit und Bitterkeit, befsst aber jene Wärme und jenes Luttre, Die anziehen und blenden und auf die Menge umso nachhaltiger wirken.“ Unter den in ungarischer Sprache geschriebenen ei trugen nehm damals den ersten Plan der , Bejti Napló" ein, jenes Blatt, das bekanntlich Det zum Dolmetsch seiner Ansichten machte und in dem er auch später seinen berühmten Dsterartikel erscheinen ließ. Leber dieses Journal äußert sich der General folgend: ,, Bejti Napló" ist das bedeutendste „ungarne Journal, der wahre N Repräsentant der ungarischen Partei und Richtung.Seit den festen zwei Jahren, wo es von der Oppositionspartei zum Organ gewählt worden i it, hat es an Verbreitung sehr bedeutend zugenommen und der Glanz der Namen seiner Mitarbeiter, wie Freiherr Sigmund v. Memény (zugleich Redakteur), Baron Bofef Edtös, Gsengery, GCregujs und Dr. Mar. Fall (in Wien) hat diesem Blatte einen großen Ruf verschafft; es kann mit Positivität behauptet werden, daß Dieses Journal der ganzen übrigen ungarischen Breise (mit Ausnahme des ,300 £ Zaruja‘) und mithin in ganz Ungarn die Richtung gibt. «» »Sieh-Nr-Indes·-VestekLwyd-«pomxe.thsmbxsxIM--j „.. Baron Sigmund Kemény, Redakteur des Blattes, reformiert und materiell vollkommen unabhängig, besitz sehr viel Geist und viel Gejgid in der Auffassung der politischen Situation. Etiaos träg von Natur, nimmt er weniger Theil an der materiellen Arbeit und beschränkt sich Blog auf die Richtung des Blattes. Im Umgange höchst Kiebens unwiürdig und ruhig in jener Darstellung, begibt er großen Einfuß auf seine politischen Freunde. Durchaus ehrenhaft in seinem Charakter, mendet er sich von allen Extremen ab, und ist mit voller Umngebung für sein Vaterland ein treuer Anhänger der Baron Eötvös j den politischen Prinzipien; ein autonomes, freies Ungarn, innig verbunden mit dem Hause Habsburg und dem übrigen Oesterreich, jedoch frei in seiner Entwickung und seinen Ton fuhktionellen Institutionen, dies dürfte sein Glauben bekenntniis sein, zu dessen offenem Belennen er jedoch nicht so leicht zu bringen Tt. Jedenfalls it Freiherr v. Kemény eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Journalistik und der Opposition. Die Hauptseele des ‚Belt Muple' it übrigens Dr. Maximilian Salt, kaum über dreißig Jahre " alt, Tathofisch, bei der Niederösterreichischen Sparkasse bedienstet, und Daher von allen Parteiungen in garn unabhängig, hat sie Derselbe durch seinen Geist und Wis in Der ungarischen . Journalistit unbestritten Die größte Popularität errungen seine politischen Aufgabe, Die ihm vielleicht den ersten Mal im Kreise der ungarischen politiker antrpeifen, bekämpfen auf die feinste Weise Die Regierung und üben in ihrer geistvollen Behandlung einen mächtigen Einfuß auf den Leer aus. Von durchaus ehrenhaftem Charakter, spricht er seine politische Meinung zur jeder Zeit freimüthig ‚aus und itonjegient in der Bekämpfung des bisherigen Prinzips. Unermüdet thätig und von fast unbegreiflicher Fruchtbarkeit, ist er durch seinen sehr bedeutenden Berdienst allen materiellen Sorgen entrückt, vengleich seine bereits zahlreiche Familie ihm vor der Zukunft und dem eventuellen Abnehmen seiner Kräfte mitunter bange macht. Er genießt auch in den Streifen der höheren Aristokatie Ungarns ein bedeutendes Ansehen und wird von ihnen mit zuvorkommender Aufmerksamkeit behandelt, v. Gregujs, ebenfalls Mitarbeiter des „Belt Naple“, it ein tiefer Denker und der meder im hohen Grade mächtig. Seine Atikel sind originell, manchmal bizarr, aber stets interessant, bewegt sich übrigens fast anschließend auf dem Selde der Aesthetit, der Künste und elletristif.* Nach der Charakteristik Der Mitglieder des „Beiti Mapló" folgt Die des „Peilt Yirndl“, von dem Benedel jagt, daß er früher als „Magyar Néplap“ unter Der Leitung Dr. Alois Szabó"8 eines der unbedeutendsten Blätter war. Neues Leben und Geltung verschaffte dem an dem „Magyar Neplap“ hervorgegangenen „Bert Hirmdt” erst sein nunmehrigr Hauptmitarbeiter und eigentlicher Redakteur Johann v. Tördf, während G Szabó auch noch weiterhin nur nominell als solcher fungitte. Ueber Zörös äußert sich Der Enstb etwas stark, troßdem glauben wir seine Worte nicht unterdrücken zu sollen. Er urtheilt folgend: , Töröt ist ein leidenschaftlicher und durchtriebener Charakter, unstreitig als Redakteur die erste Kapazität Ungarns, dürfte der Regierung jedenfalls am meisten zu schaffen machen. Er ist Fühn, zu allen Mitteln bereit, Zofettirt, wenn er sein muß, auch mit der Regierung, und versteht, wie sein Breiter, die Phrasen zu Dreichen, die der Ungar gern Hört, ein leidenschaftlicher Beriechter der Zostrennung Ungarns und dessen alter Konstitution, stüßt er sich fest, was am gefährlicsten ist, ganz auf Die Geistlichkeit.“ An "PBetti Hirnöt" reiht fi „Magyar Sajtó“, von dem es heißt: „Il ein metterwendisches, umsicheres, mit wenig satt wedigirtes Blatt, Dessen Verbreitung und Einfluß kein bedeutender genannt werden kann. Es besregt sie im Schwusigsten, freilich verlappten Radikalismus. Sein Hauptmitarbeiter Urhaz ist ein bloßer Phrasen- Drescher und affektirt eine leidenschaftliche Borsiche für Louis Napoleon. Für gegenwärtig verdient dieses Blatt keine höhere Bedeutung, Dürfte jedoch bei freierer Beiwegung der ‚prelse in Folge Seiner radikalen Richtung leicht gefährlicher werden.“ Geringe Beachtung und wenig geistigen Wert heißt Benedek deiki damals erst seit einigen Monaten bestehend etc ,,"dekTanuja«bei.Zu dessen Illustration wie bemerkt: »Von der klerikallen Partei indaciben gegründet(sicl), hat esgleich bei seinem Entstehen in Folge der ultras montanen·onsinuationen die heftigste Opposition gefunden und ist in den Schichten der Opposition allgemein verhaßt; sein geistiger Leiter Redakteanoukay,vor einigen Jahren noch Buchhaltungsbecnztter8),ist 2011311 beschränkten Fähigkeiten und Wissen um als Redakteur eines politischen Blattes eine erhöste Aufmerksamkeit zu verdienen.«Als letztes ungarisch geschriebenes Blatt erscheint in der von Venedek angeführten Liste:«»VaschuapinscigZs Politikeri Ujdonscigok«,die sich der größte Verbreit1ung,6000 bis 8000s Abonnenten,"erfreuten.Ohne selbstständiges politisches Raisonnement,blos auf die Mittheilung des bereits vonr anderen Zeitungen Gebrachten beschränkt,wirkt dieses Journal Dien, dann in Pelt ungerihen „Kladderadang‘). «"««TD’votiifia«biölut nichts bekannt vg ‚war, Brofessorin nur mittelbar auf die öffentliche Meinung ein. „Wer Redaktenr Albert Pag“ — Teten wir weiter — m in einer der bedeutendsten Sournalisten und durch längeren Aufenthalt in Deutschland mäßiger und gerechter; das Blatt it werriger fein und in politischer Beziehung matt redigirt; da es aber auf einen großen Leserfreis zählt, muß es natürlich, um den Hunger der Menge zu stillen, pflante Gerichte mit Paprita gewürzt, auftischen.“ Eingehenden als mit „Magyar Sajtó", „SOdE Tanıja“, " Bajárnapt Újság 68 Politifai Ujdonfag” befaßt sie Benedek in seiner Rundschau der ungarischen Zeitungen mit dem „Wester Lloyd“, als dem einflußreichsten Deutschen Blatte Ungarns. Dies war umso natürlicher, als er in dem „Pester Lloyd“ den „gefährlichsten” Gegner des herrschenden Zentralismus erblickte. Hören wir, was der General über diese Zeitung sagt: „„Pester Lloyd“, ein deutsches Blatt, welches jedoch nicht verfehlt, mit aller Form Die oppositionelle Richtung zu verfolgen und der Regierung Berlegenheiten zu bereiten. Dieses, in 3000 Exemplaren über das Land verbreitete Blatt ist, meiner Meberzeugung nach, das gefährlichste. Mit unbestritten jeder vielem Geist edigirt, weiß es in seinec pifanten Zusammenstellung der Thatsachen stets: Das herauszufinden, was gegen Oesterreich und die Regierung stand. Diejenigen Gerüchte zu bewüßen, welche geeignet sind, die erhigten Gemüther in Aufregung zu erhalten. Der Redakteur desselben, ein sehr geschteter, jeder Fournalist, wird von Oppositionswuth geleitet. Schlau und findig, wußte er stets doch zu vieles Wagen stets einen Theil durchubringen. Die übrigen Mitarbeiter sind durchgehends geschichte Leute. v. Weißkchner steht nur nominell auf dem Blatte als Nedakteur, hat Übrigens mit der Nedaktion nichts zu thun. Eigentlicher Leiter des Blattes ist. Dr. Wei. Das Blatt it besonders zu beobachten.” Eine Eigenthümlichkeit des damaligen politischen Lebens war es, daß neben den hier angeführten Hauptblättern auch die belletristischen Zeitungen tief in die nationales Bewegung eingriffen.Sie zählen nicht viel,meint Benedek, verdienen aber doch gewürdigt zu werden,,,als auch sie emsig den Samen der Opposition durch alle erdenklichen Mittel ausstreut..Zu ihren bedeutendsten Repräsentanten rechnet der General:Johann Pompery,Koloxnecereth,Vas Gereben,der ein eingefleischter Republikaner genannt wird,1 und Emerich Vachot.»Man darf nicht unterlassen ,fügte Benedek diesen Ausführungen hinzu—,,,noch auf einen Schriftsteller aufrrerksam zu machen,Mit eigentlich die Hauptzierde der«neuenungarischerr.L«åiteraturistis Mminök als Redakteur des»Üs-tökös««(eiss:eA ct von" Dieser Schriftsteller in einer YA 0 Er a RR zá 4 »;;LE »Es 3 4 4 2 she | a = ; | Rn 4 44 A JI 4 7 4 Ba = 4 2 a % 3 Má] ; Na 3 3 TIEREN VAR ET DE EEE EEE SEE