Pester Lloyd, Februar 1908 (Jahrgang 55, nr. 28-41)

1908-02-01 / 28. szám

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Inseratenaufnahme : In Budapest, in der Administration des „Pester Lloyd“ V., Mária Valéria­­ utcza Nr. 12 und in den Annoncen-Bureaus : J. Blockner, B. Eckstein, J. D. Fischer, A. V. Goldberger, Győri & Nagy, Jaulus , Co., Jul. Leopold, Ant. Mezei, Rud. Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz. . . In Wien: bei Ed. Braun, J. Danneberg, M. Dukes, Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse, Rafael­­ Witzek, H. Schalek. Im Auslande: Berlin : Rudolf Mosse, Daube & Ce.; Paris : John F. Jones & Co. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 1% Hel­­ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz & Heller. Redaktion und Administration: V., Mária Valeria-ntera 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfran­­kierte Briefe werden nicht angenommen. Nr. 28. Budapest, 31. Januar. Das Kulturgewissen der modernen Menschheit würde sich, an dem Interesse des geistigen Fortschrittes schwer versündigen, wollte er achlos an jener tiefgehenden Ber­­egung vorübergehen, welche die Kriegsanlage, der tür­kischen K­urie gegen den Modernismus überall in der gebildeten Welt, in Höchsten Maße aber wohl unter den katholischen Theologen in Deutschland hervorgerufen hat. Wir haben uns exit fürzfich an dieser Stelle mit dem herrlichen Beispiele beschäftigt, das ein schlichter katho­­lischer Priester in Bayern dem nach wissenschaftlicher Wahrheit ringenden religiösen Gewissen der katholischen Welt gegeben hat. Im Sinne der päpstlichen Enzyklika war ihm von seinem Bischof zugemutet worden, seine Schrift über­­­ Ursprung der Bibel zu widerrufen oder im entgegengelegten Falle sich den großen Kirchen­­banne und dem Beruust seiner Pfründe auszugeben. Der Mann blieb, wie wir berichtet haben, unbeugsam; was er ala toissenschaftlich wahr erkannt hatte, wollte er um seinen Preis verleugnen. Stolz erhobenen Hauptes ertrug er 008 Anathema und seine Aussperrung aus der Steranıhie. Wir vermuteten schon damals in diesem Falle den Vorläufer einer ernsten Protestbeiwegung, die, gleich den Protestantismus von Deutschland ausgehend, immer stärkere Weltentreife ziehen würde. Rafcher, als wir vermutet, bewahrheitet sich diese Eriwartung. Das gegebene Beispiel zündet. Es findet immer Häufigere und immer bedeutendere Nachahmer. Von jenen Deutschen. Zandpfarrern ganz zu sc­hweigen, die mit ihrer flammenden Einsprache gegen Die Fesselung Des missenschaftlichen Geistes in der kafholischen Theologie sich in die große Oeffentlichkeit der­ Tages­­preise Hinausiragen, sei hier zunächst auf Die interessante und bedeutungsvolle Schrift des berühmten Theologie­­professors Chihard Hingerwwiesen, einer mutvollen,­­von begeisterter Wahrheitsliebe eingegebenen Schrift, die Den dur. Die Enzyklika hervorgerufenen Reichespalt in der katholischen Geisteswelt in merkwürdiger Weise beleuchtet. Man kennt auch bei uns Chihards bedeutsame Bersenz­eichheit. Er war durch eine Reihe von Jahren an der theologischen Fakultät der Wiener Universität tätig ge­wesen und hat dort seine beiden Bücher „Der Slatho­­ssismus und das z­wanzigste Jahrhundert“ und „Libe­raler Katholizismus“ veröffentlicht, die im legten Jahr­zehnt des vorigen Jahrhunderts in der ganzen Welt so­­ viel Aufsehen erregt haben. Das war noch zu Lebzeiten Leos XIII., des geist­­vollen und strengen Sh­olastifers, der den Mut hatte, seiner Kirche Die Mioralphilosophie eines Alfonso von Dir guori vorzuschreiben. Ehrhard ließ sich Durch Diefe hide­tung des Vatikans nicht beirren und forderte in den ge­­nannten beiden Büchern mit edler Wärme und über­zeugender Dialektik die Abkehr von D­iesem verhängniß­­vollen Wege. Sein Programm war, Die Katholische Reli­­gion müsse von ihren mittelalterlichen Anachronismen ge­­säubert, dem fortschrittlichen Geiste der Gegenwart und namentlich den Errungenschaften der Naturwissenschaft näher gebracht werden. Er mahnte die Kirche von Dem fatalen Irrtum ab, als vermochte sie den geistigen Mit­schritt in seinem Giegeslaufe zu hemmen; vielmehr sei es ‚eine Lebensfrage für die Slirche, sich mit­­ dem modernen Kulturgedanken irgendwie in Einklang zu bringen. In diesem Bestreben wollte Ehrhard in Den beiden Schriften die Freiheit für die wissenschaftliche For­­mung auch der katholischen Theologen erringen, und sein Grundgedanke war, das die Kirche in ihrem Lehr­amt nur das verbieten dürfe, was mit dem im engsten Sinne des Wortes genommenen Dogma­tik nicht ver­­einbaren lasse. Ehrhard verstieg sich darin bis zu der bei einem P­rofessor der Theologie, beh­underungswürdigen Kühnheit, den Syllabus des Papstes Pius IX. in schärf­­ster Weise zu kritisieren. Und, nit nur zu­ kritisieren; er­­ Wwies auch­ nach, daß die Erlassung eines solchen Syllabus über die Befugnisse des unfehlbaren Lehramtes hinausgehe, da Zeitideen, die heute irrig scheinen, mor­­gen durch die­ Wissenschaft als über allen Zweifel ste­­hend exiwieren werden können. Auch stand er nicht an zu erklären, der. Syllabus Pius’ IX. besäße seinen dog­­matischen Wert, sondern enthalte bloß Die subjektiven Anschauungen eines Bapstes, die mithin nicht den um bedingten Glauben, noch Die Kritislose Anerkennung der Mitglieder der Kirche in Anspruch nehmen können. Das in Ehrhards Vergangenheit. von Wien an die Universität Straßburg berufen, ergreift nun Dieser aus­­gezeichnete theologische Forscher auch­ zu dem Durch Die antimmodernistische Enzyklika hervorgerufenen O Streite das Wort. Seine Ausführungen werden auch diesmal in der ganzen Kulturiwelt die Lebhafteste Aufmerksamkeit er weden. Sie gipfeln in dem Gabe, der Katholizismus, sei als Religion einheitlich, doch, besige er seine einheitliche Theologie; vielmehr wogt innerhalb dieser Theologie seit Jahrhunderten der Streit zwischen dem rückständigen Cetto der mittelalterlichen Scholastik und jener freieren Richtung, die den Errungenschaften wissenschaftlicher For­­schung auch im Neiche der katholischen Theologie das Bürgerrecht zuerkennen will. Ehrhard fin­det den leiden­­schaftlichen Ton, den die Enzyklik­ gegen Die moderne Theologie anschlägt unvereinbar mit der Hohen Würde des Papsttums und teöstet sich mit der­ Hoffnung, daß die Form dieses vatikanischen Erlasses nicht vom Bapste selbst Herrühre. Ueber die Tragweite dieser Kriegserklä­­rung gibt er sich jedoch seiner Täuschung Hin; rund: heraus sagt er es, daß der Kampf zwischen den beiden Richtungen diesmal auf Leben und Tod gehen werde. Ehrhard gibt sich gar seine Mühe, Den Immillen zu ver­hehlen, den die praktiichen Verordnungen der Enzyklika in ihm wachgerufen haben. Schon die Errichtung eines­­ Zeniorenkollegiums in jeder Diötese, um etwaigen m­o­­dernistischen Negungen in Wort und Schrift nachzu­­spüren, sei ein gehälligs und ummildiges Aufsichts­­mittel; aber die Enzyklika bestelle auch den Kaplan zum Spion­ des Pfarrers, die Studenten der Theologie zu Denunzianten ihrer Professoren. Ehrhard gesteht, Daß er die tiefbeschämenden Urteile, die man hierüber zu Hören bekomme, nicht als unberechtigt zurückzuweisen in der Lage sei. So Ehrhard. Und er­st nicht mehr ein eiisanter Nufer im Streit. Tag, um Tag gesellen sich ihm neue Kämpfer zu. Der Stein, den das Bapsttum in Die Be­wässer warf, zieht immer stürmischere und immer weitere Wellenkreise. Es hat ganz den Uns­ein, als ob die Prognose Ehrhards sich bewahrheiten und diesmal ein Ringen auf Leben und Tod zwischen S Kulturfeindschaft­ und K­ulturdrang im­ Schoße der römischen Kirche Durch­­geführt werden solle. Man wird auch in Ungarn­­ gut daran tun. Den Peripetien dieses interessanten Kampfes mit gespannter Aufmerksamkeit zu folgen. Wir glauben sogar in unserer nächsten Nähe mancherlei Anzeichen zu gewähren, die Diese Aufmerksamkeit zur unabweislichen Pflicht machen.­­ Die Delegationen. Telegramme Des „Prester Lloyd“­ Wietys Lqum. Ungarische Delegation.. Marineausschuß. Th­arineausscicht der ungarischen Dele­­gation hielt heute nachmittags 41 1 2 Uhr eine Sitzung,inder in Ab­wesenheit d­ Präsidenten Grafen Ludwig Batthykiug Granikol aus Thorotzkaidchorsitz führt«­» Jadchitzung wurde der vomReforchten Grafen Géza Mail­ith unterbreitete Ausschußbericht ohne Bemerkung authentiziert. Schlußrechnungsausschuß. »­­Der Schlußrechnungsausschuß der un­ga­­rischen Delegation hielt unter Vorsitz des Grafen­ Johann Zichy eine Sitzung,in welche er die Schluszrecht­un­­genprolsOB zur Verhandlung gelangt­.Anwesend waren von der gemeinsamen Regierung­ F gemeinsamer Finanzminister Freih­err v.Wuri­ 111,gemeinsamer Kriegsministerh­olzeugs-­m­eister Schö’·«11aich,Präsiden­t des gemeinsamen Obersten Rechnungshofes Baron Ern­st Pchler,Sektionschef Graf Paul Esterházy,die Feldmarschall-Le1­t1rants R.v.Krso­­batin und Hugo Hofmann, Geltionschef Dirugicz, Generaloberstabgargt­urieli; and die, Referenten der gemein­samen Ministerien und des Obersten Nehnungshofes; von der ungarischen Regierung: Ministerpräsident Dr. Mierander Weterle, Landesverteidigu­ngsminister Quiwig dr. Sefer- Falıfyy, Minister a latere, Graf Aladár, Zi 9." Staats­­sekretär. " Géza" Bertejfy und Ministerialrat­­ Kornel Ábrányi. . Vordchagesord11ujigcntspann sich ein vom Referenten Emil Nagl angeregter Ideenaustausch darüber,daß z­um Zwecke der Erweckung eines lebhafteren Inkeresses dedele­­gierten­ für die Ergebnisse der Schlußrechnungen der anern­­tung in Hinkunft der Erörterung der Budgets vorangehen soll. Nachdem sich Graf Nikolaus Tl­oroczkai,Edm­u­d Mik- 188 und Ladislaus­ Dlol­esanyi in zustimmendem­ Sinne geäußert, wurde der Referent betraut, eine hierauf «­­ Senilleton, Das Kinematodram. („Anna Karenina", Schauspiel in jechs Bildern nach Tolstoi von Edmond Guiraud. Aufgeführt im Wiener, Burgtheater.) Bon Ludwig Hevefi. Bien, 31. Januar Cs ist wirklich an der Zeit, ein neues Wort zu er­­finden, also erfinde ich frü­hweg das Wort Kinematodram. So wie es längst ein Dielodram, Monodram, Mimodram us. gibt, im Grunde auch lauter Worte, die irgend ein­­mal von irgend einem erfunden wurden. , Anna Karenina", die gestrige Novität des D Burgtheaters, ist ein richtiges Kinematodram. Die große Sensation darin ist, daß Anna, vom Geliebten Wronzig im Stiche gelassen, si von einem Eisenbahnzug überfahren läßt. Seit Wochen wiederhallen die Reporter von verräterischen Mitteilungen über das Technische dieses Eisenbahnunfalls; wenn sie über ein Unterseeboot oder ein Fort in Südtirol den Hundertsten Teil davon brächten, wäre das zwanzig Jahre schwerer Serker. Das Publikum kann es gar nicht mehr erwarten. „Bor gestern sind noch weitere zehn Geräuschmaschinen aus Paris angenommen,” raunt es im Wandelgang, und anderes der­­gleichen, Nämlich eigens erfundene Apparate, die das Setöte eines fahrenden Bahnzuges mit shakespeareischer Natürlichkeit wiedergeben. Mein Gott, wir leben in einer Zeit, die der Nachwelt selbst die Geräusche unserer Zeit überliefern will. Phonographisch genau aufgenommen und in Museen hinterlegt. Ein Museum von Geräus­chen, das ist Doch gewiß etwas editonisch Nagelneues. Auch ich bin aufgefordert, mich dem Phonographen zu stellen, der die Stim­men unserer Wiener Gegenwart für die Wiener Zuk­­unft aufbewahren sol. Wer kann­ sich also mundern, wenn das Schnellzugsgetöte, dessen Nachahmung längst ein S Konzertftück genialer Schulm­achen bildet, nunmehr in förmlich orchestral bewirkter Polyphonie auf alle Bühnen gelangt? In Amerita macht das Sensation, in Paris des­­­gleichen, in Hamburg nit minder. Der Sinematograph erobert schließlich selbst das Burgtheater. Und da sieht man denn im sechsten Bilde eine Ausstattungsszene ersten Ranges. Abend, mit Moskau im Hintergrunde, Kreml und To weiter. Der Himmel tötet sich. Die fernen Türme glühen, dann sennen sie Schleiervorhänge, heben sie wieder, es dämmert, wachtet beinahe. In einem Einschnitt quer Durch die Bühne, an Annas Villa vorbei, geht die Trasse der Mostau Nitowgoroder Eisenbahn. Die Hausmeisterin macht ihren beiden Rängen eine Szene, weil sie quer über Die Schienen gelaufen sind, um drüben zu olfen. Das kann ja das Leben forten. Und nun geht Wronsky­­ „zu den Damen“, wie Anna erfährt. Er verläßt sie, troß ihres Flehens, ihrer bösen Ahnungen, unheimlichen Risionen. Wie damals, ganz im Anfange der Geschichte, als sie auf dem Bahnhofe einen Arbeiter überfahren sah. Tolstoi selbst sorgt ausgiebig dafür, daß man­ sich beizeiten auf das Weberfahrenwerden ein­­richte. So­lt der Zuschauer schließlich froh, daß nicht er selbst unter Die Räder geraten ist, sondern bloß Frau Witt, die sich daran schon bei den Proben gewöhnt hat . . . Und nun kommt wahrhaftig der langerwartete Zug. Man hört fein fernes Rollen, fein immer näheres Braufen, Schnaufen, langgedehntes, nach Dampf und Bentil Klingen­­des Pfeifen, das an Freimen Menschenlaut erinnert. Diesen gefühllosen, maschinellen Naturlaut, aus einer mörderischen Mecchanismennwelt, in der sein­ Mitleid vorkommt. Er wird übrigens mit einer . . . Ofarina hervor­­gebracht. Und dann donnert es vorbei, ein rasender Ansturm, mit mauerndurchrennender Steaft.. Ein Begriff von un­aufhaltsamer Wucht, alles zerschmetternd da unten im Ein­­schnitt. Nur die Dächer der Wagen erblicht man, durch all den weißen Dampf und grauen Qualm, der stoßweise hervorgepuftet, in die Luft gespien, vom Feuer der Heizung rot angeglüht über den langen Zug nach hinten follert. Und da hinunter eilt Anna Starenina, in einer legten Ver­­zweiflung, denn ein Offizier macht ihr soeben einen scham­­losen Antrag. Auch das noch. (Diese brutale Zutat fällt Herrn Guiraud zur Last.) Und im nachten Augenblick ist es geschehen ; gräbliches Kreischen, Schredenzschreie herein­­stürzender Leute, der Vorhang füllt. Solo Szenen sah man bisher nur im „Amerikani­­sen Biograph". Wo­ die Feuerwehr von San Francisco mit ihren Dampfsprigen vorbeiraft, oder der Große Erpreß des Grand Trunt mit allen feinen Waggons. Oder wo der vielgetreue Haushund das gestohlene Kind seines Herrn sucht, Spur für Spur, durch Wald und Flur, dur­ den Flug schwimmend, in fremder Stadt die entlegenste Gasse und die höchste Dachstube findet und ... Näuberin das Baby seines „Boß” entreißt. Wie ergreifend! Wie sehr zwangigst es. Jahrhundert! . Und das sollte nicht ins Burgtheater vordringen?: Sintemalen der M­antel Monna Bannas Schon so von Schaben zerfressen ist und der Auf­trieb brüllender Rinder und blöfender Schafe längst seinen Fleischhauer mehr zum Ankauf eines Sperrfißbillets reizt ! Nein, wirklich, Dionfreue Ouiraud hatte das richtige Gefühl für den Augenblick, und schließlich, wenn ein Mineterlind sich nicht geniert . .­­ Und da muß man sich wirklich fragen, was Shakespeare tun würde, wenn er heute lebte, mitten in unserer komplizierten Welt, alle technischen Hilfsmittel zur Hand und vor sich den wolfshungrigen Rachen eines Publikums, das schon alles Er­denfliche geschluet hat und davon erst recht nimmersatt geworden it. Ich glaube, Shakespeare würde Ophelia ganz gern unter die Räder des Birminghamer Schnellzuges laufen lassen.. Oder sie aus der Gondel des Tekt erfundenen Zeppelin zweitausend Meter tief ins Nichts werfen. Er war schon der Mann, das „groß und kleine S Himmelslicht” zu brauchen, und drahtlos an Gott­ und­ Teufel zu tele­graphieren. Nur hätte er auch aus und­ mit alledem ein Geniestüd gemacht. Stil zwanzigstes. Jahrhundert, aber hoc und tief, wie nur irgend etwas Menschliches und Dichterisches unter seinen Händen werden konnte. " Jede Zeit wird mit ihren eigenen Hilfsmitteln Dichten, aber die Genies genial, die Taglöhner taglöhnerhaft. Grundtäglich wäre also gegen den dramatischen Betrieb der Eisenbahn­­linie D Moskau—Nischni - Nowgorod, nichts " einzumenden. geh­melin Henschel hängt sich an einem Stric . auf, Anna arenina an­ einem von­ der russischen Regierung kon­zessionierten Schienenstrang. Nur sollte das Stüd: gut sein. So gut als irgend möglich. Und das hat Monsieur Edmond in Paris mit großer Geschichlichkeit zu vermeiden gewußt. „Außer der Eisenbahnszene gibt es aber in dem Stüce

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