Pester Lloyd - Abendblatt, September 1908 (Jahrgang 55, nr. 199-223)

1908-09-01 / 199. szám

s PEsTERLLOYD die Ohrenbeleidigungsklage eingebracht habe. Johann­­ Gernohorsty erklärt, weder mit dem Zentraldirektor Kestemer, noch sonst mit jemandem in der Angelegenheit der Röhrenlieferung verhandelt zu haben, dem Prag,1.September. Das tschechische Agrarierblatt»Venkov«schreibt,es­ bestehe der Verdacht,daß Dr.Ceknohorsky nicht im eigenS M Namei,sondern als Bevollmächtigter anderer Personen zum Eisenkartell gegangen sei. In laste ein schweres Odium auf ganzen Stadtrate und auf dem Verwaltungsrate der städtischen Wasserwerfe. Das Blatt Schließt: Im öffentlichen Interesse fordern wir Euch­ auf: Legt Eure Mandate nieder, des Stadtverordnetenkollegiums Kestranet, von dem Rechtsanwalt der die anmaltschaft erstattet worden­ ist und Stadt Prag, die dieser Affäre 1. September. „Barodni Lifty” fordern die tschechischen Industriellen auf, die Internationale Transportgesellschaft, deren Präsident Zentraldirektor Keftranef Filiale­ bef ist, zu boykottieren. auch Prag, 1. September. Der „Czas” meldet: Die Strafanzeige der Deitglieder Strafanzeige bei Prag, hier Zentraldirektor wurde heute Landtagsabgeordneten Dr. Schauer beim hiesigen Strafgerichte überreicht. Gleichzeitig it auch der 1. September. Auch gegen das „M­ontagsblatt aus Böhmen“ hat der Stadtrat die Ehrenbeleidigungsfrage ein­gebracht, weil es ein Gedicht veröffentlichte, das sich auf die Röhrenlieferung bezog. Wien, 1. September. Die Mitglieder des Wiener Industrierates hatten die Absicht ventiliert, den geplanten Besuch des inter­­nationalen Kammertages in Prag mit Rücksicht auf die Röhrenlieferungs- Affäre zu unterlassen. Wie das „Neue Wiener Tagblatt” mitteilt, haben sie­ nun beschlossen, den Kammertag zu besuchen, um sowohl der Prager Handelskammer, als auch den Prager Industriellen, die sich in der Röhrenlieferungs-Affäre so musterhaft Korrest benahmen, einen Beweis ihrer Sympathie zu geben, und das gegen „Prager Tagblatt” eine Staats: Deutsch-Schwedisches Bündnis. Telegramm des ‚„Reiter XLoyd“.) Petersburg,1.September. Der»Rietsch«bringt die aufsehenerregende Nachricht aus Stockholm­,daß zwischen­ Deutschland und Schweden beim letzten Besuch des­ Kaisers Wilhelm ein Abkommen beschlossen worden sei,wonach beide Staaten sich verpflichten,im Kriegsfalle einander auf dem Lande und zur See zu unterstützen. Die Ereignisse in­ der Türkei. (Telegramme bei ‚Beiter Ioyle) " s Das Geschenk des Königs für die Brandgeschädigten. Konstantinopel,1.September. Der«Jirdam«bespricht die Spende des Königs Franz Josef fü­r die Abbrändler in Stambul und sagt, daß die Hochherzigkeit und Barmherzigkeit Sr.Majestät berühmt sei.Au­chromanen bleiben dankbar für diesen Akt,der die aufrichtige Freundschaft Sr.Majestät für den Sultan und seine Liebe für die ottomanische Nation be­­weise".Auch andere Blätter verzeichnen mit Befriedigung diese.Spende. Die Jungtü­rken uns Bosniern Konstantinopel,1.September. Das hiesige jungtürkische Komitee erteilt dem,,Millet« und anderen Blättern wegen der die bosnische Frage behandelnden Artikel eine Rüge und gab der Presse folgende Verhaltungsmaßregel:­ Dem Sultan den gebührenden Respekt zu bezeigen, über die Vergangenheit der Minister nichts zu sprechen, unbegründete persönliche Angriffe zu unter­essen seine Religion anzugreifen, die Griechen und die Armenier zu versöhnen zu suchen, Artikel zu vermeiden, die die Mächte ver­legen könnten und über offene Fragen, wie die Tretenfilche, bosnische, ägyptische, turtefiiche und alge­­rische, nichts zu schreiben. Die Heutige­­ Versamm­­lung des Vereins türkischer Journalisten hat den „Miller“ und andere Blätter desaponiert. Parlamentarische Negierung für Neghypten. Berlin, 1. September. Das „Berliner Tageblatt” meldet aus London: Der Staatssekretär des Neupern Sir Edward Grey hat eine ägyptische Abordnung von Mitgliedern der gese­­geltenden Versammlung empfangen, die eine parla­­mentarische Regierung für Aegypten verlangt. Sir Grey ermiiderte, daß die britische Regie­­rung keinerlei Hoffnung auf­ eine sofortige oder auch nur baldige parlamentarische Regierung geben künne. Auch auf Zypern rege sich nach den Ereignissen in der Türkei das Verlangen nach Räumung des Landes von der­ englischen Bejahung. . Angebliche Verhaftung Ibrahim Pardins. Konstantinopel, 1. September, Cs verlautet, daß der Kurdenchef Ibrahim Bajda in Homs verhaftet wurde. Untersuchung gegen frü­here hohe Beamte, Konstantinopel, 1. September, General Ahmed Afif Pascha, ehemaliger Chef der Intendanz des Kriegsministeriums, wurde verhaftet und die Untersuchung wegen Veruntreuung gegen ihn eingeleitet. Die Untersuchung wegen der gleichen Anklage gegen­ den ehemaligen Drarineminister Rami Bajdja hat begonnen. Diplo­matenernenn­nungen. Konstantinopel, 1. September. Die montenegrinische Regierung hat das Ngrement für die Ernennung des Beamten im Ministerium Des­s­ e­n­e « « « Veußern Hafi Bey zum Gesandten fin Cetinje erteilt. Die Pforte nennt fest den ehemaligen Botschafter in Wien gi . Baja als Kandidaten für den Botschafterposten in Rom, Dienstag, 1. September 1908 sie nun zustande kommt oder nicht, so viel ist gewiß, daß vor dem Zustandekommen derselben so große ee der Lösung hatten, daß es in jeder Hinsicht verfrüht ist, sich mit den Evens tualitäten der Fusion schon mit so großer Wärme zu beschäftigen, wie man das in dem einen oder Dem­ anderen politischen Klub, oder in der einen und der anderen Nebaltion tut, as aber das schriftlich abgefaste­ Programm der Fusion betrifft, so kann man dessen authentischen Tert umso weniger Tennen, als Die­be der Fusion noch nicht so weit gereift ist, daß man sie schon in den N­ahmen eines Programms hätte zwwängen können. Die warrenminlaroktin Die angebliche Depesche Kaiser Wilhelms. Köln,1.September.Die,,Kölnische Zeitung«'meldet aus Berlin h In der,,Norddeutschen Allgemeinen Zeitung« war es als falsch bezeichnet­ worden,daß der Kaiser persönlich durch ein Telegramm in diez­arokkanische Anerkennungsfrage eingegriffen habe.Französische Blätter haben daraus den Schluß ziehen wollen,als ob Deutsch­­land dieser Frage nur geringes Interesse entgegenbringen würde. Das ist eine Annahme, die der Berechtigung entbehrt. Rückkehr des deutschen Konsuls in Fez auf seinen Posten, Tanger, 1. September. .(D. 8.6.) Der deutsche Konsul in Fez Dr. WBaffel ist von hier aufgebrochen, um auf seinen Boften zurückzukehren, da die laufenden Geschäfte und wichtige Beschwerden troß der Klagen der Kaufleute schon zu lange unerledigt blieben. Deutschland folgt hiebei dem Beispiel Frankreichs, das die entsprechenden Geschäfte durch seinen Konsulatsverweser, einen Algerier, der oft bei Muley Hafid Audienzen hat, besorgen läßt. Die Vorgänge in Rußland. Nachtritt des Großfürsten Sergius Michailomitich. Petersburg, 1. September. Orig.-Telegr.­ Großfürst Sergius Michailomitsch, Generalinspektor der Artillerie, wird demnächst seiner Stellung enthoben und die Stelle in der bestehenden Form aufgelassen. 2 Stolypin beim Bar, BVetersburg, 1. September. Orig.-Telegr.) Zum ersten Dale nach seiner Rückehr vom Urlaube weilte Stolypin vorgestern beim Zar in Ropiha. Der Miinister­­präsident wurde vom Monarchen besonders ausgezeichnet. Wie es heißt, soll Stolypin die Agitation des Kremwer Missionärkongresses und der Reaktionären gegen die Duma zur Sprache gebracht und vom Zar die Versicherung er­­halten haben, daß diese Agitation, ebenso wie bisher die Bestrebungen der Revolutionäre, seinen Erfolg haben würde. Stolypin sol dem Zar erklärt haben, daß er, Stolypin, Jan Schidjal mit dem der Duma als eng verknüpft­errachte. 1 9 rufsische Beamte in Finnland. Petersburg, 1. September. (Orig.-Telegr.) Die russische Regierung entsendete 65 Verwaltungsbeamte, solwie einige höhere Polizeibeamte nach Finnland zum Studium der dortigen Verhältnisse. Der Zweck der Mission ist, falls es die­sen in Finnland einmal erfordern sollten, daß russische Beamte die Ver­waltungsstellen­­ übernehmen. Länberischer Weberfall auf einen Gesandten. Petersburg, 1. September. „Nomwoje Wremja” meldet aus Batu, daß auf den durchreisenden belgischen Gesandten in Teheran Gamenit ein räuberischer Uederfall ausgeführt wurde. Die Räuber ermordeten den Gepässträger Gawenits und vershmwanden dann mit dem nur geringe Werte enthaltenden Koffer. Der Gesandte it nach Belfien weitergereift. — Dem Tage. Budapest, 1. September. Die Fusionsgerichte. In dem Rechenschaftsberichte, welchen Abgeordneter Nikolaus 2. Sonntag in zwei a seines Wahlbezirkes, in Jéthely und Marczak­, erstattet hatte, wurde auch der Fusions­­gerüchte gedacht. Nach der Ama­ Bbotays ist­ die Fusion in ihren­­ Hauptzügen zwischen­ den Ministern Graf Andrasfy und Kosjuth bereits zusrende gekommen. Er­­enne die Vereinbarungen nicht, doc müsse er mit Nachsicht darauf, das die Führer der Verfassungspartei, Graf Julius Andrasfy und Koloman v. Széll, im Laufe des Jahres, namentlich aber im Frühjahre, als die Bedingungen der Fusion unter den Führern vereinbart worden sind, fortwährend die Hetrlichkeit und Beständigkeit des fieberumbjechziger Ausgleichs betonten, während demgegenüber Bang Kojfjuth ne in Bécs,­­ wie kurz vorher in Budapest bei einem Bankett behauptete, das Land werde über kurz oder lang in einem Lager, im Lager der achtundvierziger Partei sein, mit gesteigerter Neugierde der Auf­­hörung harten, melde “WBartei es nach alledem sein were, , deren Handpunkt das E dusionsprogramm zum Ausdruck bringen werde. Er meint, dieses werde siebenundfechziger nach oben und achtundvierziger nach unten sein, d. h. e3 werde fi­es die siebenundsechziger Basis stellen, um auf dieser Grundlage die achtundvierziger Prinzipien im Einvernehmen mit dem König und in­ jenem Zeitpunkte zu erringen, wo Dies mit friedlichen Mitteln möglich sein werde. Erst wenn das Programm bekannt sein wird, erfolgt die Stellungnahme der Volkspartei, die Entschließung, ob sie gleichfalls fusioniert, oder als selbständige Partei in Koalition mit den übrigen Parteien bleibt, oder aber aus der Koalition austretend ihren besonderen Weg gehen werde. Seinerseits lege er sein besonderes Gewicht auf die Fnatsreitlichen Differen­­en, ob sie jemand einen Achtundvierziger oder einen Siebenund­­echziger heiße. Auch auf siebenundsechziger Basis könne man erruten verweigern, wie man andererseits st­­ achtund­­vierziger Basis die Delegation besdiden und die Quote erhöhen könne. Die Unterscheidung von 67 und 48 sei nur ein Schlag­­wort, um das er sich nicht füngere, das Mejen erbliche er darin, daß wir bestrebt sein sollen, den ungarischen Nationalstaat auszubauen, den Geist und die Sitten des Bürgertums zu ents­­ideln und helfen wirtschaftliche Kraft zu stärken. Gegenüber den jüngst wieder attranier­ten Gerich­ten über die Susion der Parteien schreibt heute das Organ des Handels­­ministers Franz KHofruth, „Budapest” : Seit einigen Tagen erweckt man­­ wieder mit großem Gifer die Fusionspläne zum Leben. Insbesondere ein Wiener Blatt geht in der Schmiedung solcher Nachrichten voran. ES verkündet mit halsstarriger Ausdauer, daß die Fusion schon fertig sei, daß man ihr Programm und ihre leitenden Reinzipien auch schon schriftlich abgefacht, ja, da sie au) der König schon durchstudiert und gebilligt habe. AL das ist natürlich nur ein Hin- und Herraten und ein Aus­­­spionieren der Stimmung, aber seine ernste und sichere Information. Die Fusion ist derzeit schlechterdings Feine zeitgemäße Trage. Ob Telegramme des „Pester Lloyd“. Besuch des P­ariser Stadtratspräsidiums in Prag. Prag, 1. September. Orig.-Telegr.­ Auf Grund einer Einladung des Prager Stadtrates hat sich das ganze P­räsidium des Bariser Stadtrates zum Besuche in Prag angemeldet. Die Schließung der portug­iesischen Gottes.­­Lissabon,31.August.Die Schließung der Cortes ist für den 15.September festgesetzt worden.Die Gerüchte von einer Ministe­rkri­se treten immer be­­stimmter auf. Racheakt der indischen Anarchisten Kalkutta,1.September.(,,Deutsche Kabelgrammi­gesellschaft.«)Der Anarchist Norenda Natia Bossaii (?),der im Bombenattentat später seine Genossen ver­­raten hat,wurde heute in der Krankenabteilung­ des Unter­­suchungsgefängnisses von zwei zugleich mit ihm verhaftete 11 kranken Anarchisten durch Revolverschüsse getötet. Die Revolver wurden durch Besucher in das Krankens­­immer eingeschmuggelt. Tagegnem gsked­ern Budapest,1".­September. Eos-und Person­alnachrichten.­Austl wird uns telegraphiert:Schönig befindet sich andauernd wohl, obgleich infolge der starken Inanspruchnahme durch Audienzen und Besuche die gewohnten Spaziergänge unterbleiben.Während seines Aufenthaltes in Budapest wird der König durch Empfänge, Hofdiners usw.so sehr in Anspruch genommen sein, daß ein zweiter Sejour ausgeschlossen­ erscheint-Erz­­herzog Franz Ferdin­and trifft morgen hier ein. Erzherzo­g Franz Salvator ist heute frisch,von hier ab­ Zwist­erherzog Ludwig Viktor fuhr mittels Wagens nach benzweier,um Don Alfonso einen Besuch abzustatte­n, dort begibt sich der Erzherzog nach Gmunderc­.Aus Wien wird berichtet:Der gemeinsame Finanminister Baron Burian hat heute seine Inspektionsreise nachsommell angetreten (Der Gesundheitszustand des Handelss­ministers Franz Kossuth.)Im Laufe des gestrigen und heutigen Tages ist im Bestuhen des Handelsministers Franz Kossuth keine Verschlimmerung eingetreten,doch­ bedarf der Minister noch acht bis zehn Tage der­ Ruhe,soda er während dieser­ Zeit nur die dringendsten administrativen.gen­­ den erledigen wird. (Der Ackerbauminister in Rimapo­m.th.)».· Ackerbauminister Ignaz Darányi hat am jüngsten Sams­tag in Begleitung des Ministerialrates Johann Pirkner und des a a Rijs die Ackerbauschule in Rimapombat besichtigt. Im Bahnhofe vom Obergespan 36h, den Reichstagsabgeordneten Stefan Bernát und dem Bürgermeister Dr. Kovács empfangen, fuhr der Minister zunächst zum Tompa-Denkmal und von dort zur Schule, nach deren Besichtigung er dem Direktor Raul Kekete seine Anerkennung ausdrückte. Mittags fand eine Konferenz stett, in welcher der Minister die Maßnahmen schilderte, die er zur Hebung der Tier- und Obstzucht plant. Namens der Seins­landwirte dankte Johann Dro3 für die Fürsorge des Mi­nisters. Nach dem beim Obergespan stattgefundenen Diner bes­­uchte Minister Darányi das Gestüt und die Konservenfabrik. Abends reiste er nach Dumadis ab. (Ernennungen) Der König Bat den Chemiker der Pflanzen-Versuchsstation in Magyaróvár und Privatdozenten der Budapester Universität Dr. Merius Sigmond zum öffentlichen außerordentlichen Professor der Landwirtschaftlichen Chemischen Technologie an das ‘olef-Polytechnikum, ferner­ den mit Titel und Charakter eines Sanität3-Oberinspektors bekleideten Sanitätss­­nspektor Dr. Edmund drant zum Sanität3-Oberinspektor ernannt.­­ (Sven Hedin­)Aus Stockholm wird telegraphiert: Die Eltern Sveeredins erhielten gesternabends vom Privat­­­sekretär des Vizekönigs vo­n dien ein Telegramm aus Simla, das besagt,Sven Hedinski nach anstrengender erfolgreicher Reife bei guter Gesundheit.Seine­ Ankunft in Simla werde anfangs September erfolgen. (Gladys Banderbilt erkrankt.) Nach Feljöremete, wo Graf Ladislaus Széchényi mit seiner jungen Gemahlin, Gladys V­anderbilt, in stiller Zurbcgezogenheit weilt, wurde am­ Freitag aus Ungvár der Direktor des Komitatstrantenhauses Chefarzt Dr. Andreas Noväs mittels Automobils geholt, um bei einer Frühgeburt der Gräfin zu afsistieren. Der Verlauf des Ereignisses war ein glatter. Das Kind kam zwar tot zur Welt, aber die junge Mutter überstand es gut, so daß ihr Befinden zu keinerlei Besorgnis Anlaß gibt. . (VBerlegung von Sachreferenten.) Der Handels­­minister hat den „achreferenten Sektionsrat Dr. Mlegander Bekely aus München nach Konstantinopel, den Fachreferenten Ministerialsekretär Georg VALOK­ATA aus Steingort nach Bel­grad und den Fachreferenten Hilfssekretär Dr. Edmund Horváth aus Belgrad nach München verjeht. (Der Gesundheitszustand Tolstois) Aus Petersburg wird ung geschrieben: Die unmittelbare Ge­­fahr, in welcher Zolftot noch vor drei Tagen schwebte, kann borderhand als beseitigt bezeichnet werden. Den aus Moskau herbeigerufenen Aerzten Nikitin und Berdheim gelan­g es, Z­olftot zu bewegen, sich den ärztlichen Anordnungen zu fügen. Zolftot verbringt jegt in einem Lehnfessel auf der Ter ae seines Wohnhauses die Zeit und arbeitet­ hg szi nit, sondern läßt sich bemerkenswerte Dinge vorlesen. Doch macht sich bei dem greisen Dichter eine auffallende Schwäche bemerkbar, so daß Tolítot, oftmals Minuten lang mit geschlos­­senen Augen anr­dgelehnt daliegt. Aus Anlaß seiner Krank­heit erhielt Tolstoi telegraphische Sympathiefundgebungen aus allen Richtungen der Welt, selbst aus Japan, Indien und Persien. In der Familie Tolstoi ® wird die Stage in E­mwä­­gung gezogen, ob es nicht ratsam wäre, Tolstoi nach der Krim zu bringen, wo er auch von seiner großen Kerankheit im Jahre 1904 Erholung suchte und fand. Die russische Satellt­en hat vorderhand­­ bet­loffen, an ZTolftoi aus Anlaß seines Be­urt­­rages s­on­jeti ein Halbigungstelegramm zu b­eten. Cs

Next