Pester Lloyd, Januar 1909 (Jahrgang 56, nr. 13-26)

1909-01-16 / 13. szám

22 eg x „monat Für das Inland: Ganzjährig 48 E., halb- Michrig 24 E., vierteljährig 12 E., monatlich E. 40 b. Mit separater Postversendung des Abendb­lattes vierteljährig 2 E. mehr. Für Wien auch durch Herm. Goldschmidt,» Für das , Ausland mit direkter Kreuz­­bandsendung vierteljährig Für Deutsch­­and 18 K., für alle ‚übrigen Staaten 1 K. ‘Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern ent­­gegengenommen. Für Amerika, England, Frankreich, Spanien­ und Portugal besteht die Vermittlung der Postämter nicht und das Abonnement­ muss direkt in unserer­­ Administration erfolgen. Vertretung für Deutschland, Frankreich, England und Italien bei der Zeitungsfirma Saarbach, News Exchange in Mainz.­­ 56. Jahraung . MORGENBLATT Ludapest, Samstag, den 16. Januar 1999 Jul, Tenzer, Jos. Schw. 1­1, nel In Wien, bei Ed. Braun, J. Danneberg, M. Haasenstein , Vogler, Rud. Moss­­ee­rák? H Oak > Im Auslande: Berlin: Rudolf Mosse, Daube & Co.; Paris : John F. Jones & Co. Einzeln : Norgenblatt in Budapest 12 Hel­­ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller, Redaktion und Administration: V., Harin Valeria-nteza 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfran­­kierte Briefe werden nicht angenommen, Mr. 13. Die internationale Lage. Aus Diplomatischen Streifen.­ Wien, 15. Januar. In diplomatischen Kreifen nimmt man, an, daß­ die Verhandlungen­ mit der Türkei, nachdem­ Diese sich prin­zipiell zur Annahme der Entschädigungssunme bekannt hat, nummerie bald zu einen befriedigenden Akkord führen werden. Da es sich jedoch um einen ganzen Stompfler von Fragen, handelt, glaubt man, daß nicht exit das Ende der Verhandlungen zwischen Desterreich-Ungarn und der Türkei wird abgew­artet werden müssen. Damit Desterreich-Ungarn etwa erst auf Grund des Endresultats in Verhandlung mit den Mächten­ trete, um die allge­­meine Sanktionierung der Annerzion vorzubereiten. Schon die heutige Phase der Frage: das Eingehen Der Kürfer auf die P­roposition Desterreich-Ungarns muß ge­­nügen,­­um den Mächten zu­ demonstrieren, Daß Die Zürfer auf die Souveränität Bosniens und Der Herze­­govina zugunsten des S Kaisers von Desterreich und Königs von Ungarn verzichtet habe. Die Annahme des österreichisch-ungarischen Vorschlages Dur die Türke hat bei allen Kabinetten einen ausgezeichneten Eindruck her­­vorgerufen, und Diese söllten nun ihre Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn schon in einer Weise führen, als ob bereit die vollzogene Tatsache Des. zustande gefond­­­enen­ Vertrages zwischen Desterreich-Ungarn und der Kartei­vorläge. Natürlich wird jede Verhandlung zwischen Desterreich-Ungarn und den Kabinetten zur Voraussehung haben, daß der Vertrag zwischen Desterreich-Ungarn am . der Türkei tatsächlich abgeschlossen werde, was nach dem heutigen Stand der Verhandlungen wohl Tan einen ‚Biweifel unterliegt. Wenn die’ Geldfrage, die zwischen Desterreicherlngarn und der Türkei‘ spielte, Fir Teine der anderen Mächte unmittelbar in Betracht. Fan, so berührt sie der sonstige Inhalt der Verhandlungen zwischen den beiden­ Staaten sehen direkter, weil es sich hier in Kon­­zessionien handelt, an welchen alle Signatarmächte des Berliner Vertrages beteiligt sind, Me also das Verhältnis ganz Europas zur Türkei betreffen. Dies gilt, von den Kapitu­lationen, vom Handelsvertrag und von Den­­ Boit­­enitalten, In d­iefene Betracht it es wohl gewiß, daß auch: Die anderen Möchte in ihrem Entgegenkommten gegenüber. der Türkei Hinter Oesterreich-Angern. Tarın werden zurückbleiben wollen. Kommt es nm zu einen Meinungsaustaussc, der die S­onferenz vorbereiten soll, so wird die größte Bedeu­­tung ,den Verhandlungen und Rußland zukommen wie eine Bedingung, Die Samwolsfy in seiner großen Weihnachtsrede für die Um­erkennung der Annerion auf einer Konferenz­ gestellt hat, ist fest erfüllt. Die Th­efei scheint befriedigt zu sein und sein Staat wird sich der Anner­on gegenüber türkischer an die Türkei gebärden wollen.. Am aller eiigsten Rußland, das durch vorhergehende Verträge ebunden is. Es gilt nun nag diplomatischer Auf­­werfung, daß, damit die Grundlagen fir eine allge­­meine internationale Sanktion der Annerion, gegeben seien, nun auch Serbien und Montenegro einige Genug­­awischen Desterreich-Ungarn, tuung erfahren.. Mu­­da könnte in den bevorstehenden Verhandlungen z­wischen Desterreich-Ungarn und Rusfard ein günstiges Resultat­ erzielt werden. Herr v. Ismwolsty hat sich in seiner­­ Weihnachtsrede nur für Vorteile, ‚für Begünstigungen („avantages“), die Serbien zuzumenden wären, an­­esprochen. Mit seinen Worte jedoch Hat sich der russische SHofkanzler ‚für territoriale Kompensationen engagiert. Noch weniger Hat er sich Für eine Bosnien zu gewäh­rende N­utonomie eingeseht. Nun aber­ ist unter allen Staaten, die den Berliner Vertrag unter­zeichnet haben. Feiner so jeher fir­­„Vorteile” eingetreten, die Serbien und Montenegro zu gewähren wären, wie Rußland. Wenn man Rußland sorgfältig­­ bemüht h­ar, seine Spolitit so festzulegen, Daß selbst der " letferte Schein vermieden wurde, als wollte e3 Deftertei­)­­Ungarn verleben oder gar die Anerkennung der Annerion verhindern, so gilt Dasselbe in noch viel höheren Maße von den anderen Berliner Signatarmächten. Man nimmt ab­ an, daß die Verhandlungen zwischen Oester­­reich-Ungarn und Rukland zu einem guten Ziel führen könnten.­­" Von den europäischen Staaten gibt es ‚nur einen, der offiziell türk­ischer als die Tiürkei in Hinsicht auf die Anner­on fi verhält: das ist Serbien, dessen Minister des Mengen erklärt hat. Bosnien und die­ Herzegovina müßten eine Autonomie amitet der Souveränität des Sultans beformen. Niemand in Europa hat diesen Teil der Rede des Herrn Milovanovics je ernst genommen. Dieser­ hat es heute leicht, den Serben zu jagen, daß er von der Türfei im Stiche gelassen worden sei, daß Die­­ Türkei die Flinte ins Korn geworfen habe, und daß nun Serbien unmöglich dem Sultan die Souveränität über Bosnien aufdrängen könne, wenn Dieser sie selbst freiw­illig aufgegeben habe. Man zweifelt allerdings nicht in diplomatischen Kreisen, daß Herr Milovanovics — zumal nach der großen Rede Siwolsiyg — au) scon früher hinlänglich Davon unterrichtet sein mußte, wie wenig sich der Sultan an diese Souveränität od­­trammern würde. Es scheint allerdings, daß der türkische Kammerpräsident Achmed Riza, als er auf der Durch­­reise nac). Konstantinopel mit Dr. Vu­lovanovics die Bes gegnuung auf dem­ Belgrader Bahnhof Hatte. Damals diejent einen Schein von Hoffnung in diesem Punkt­ er­­öffnet hätte: «« Schon­ die Darausgebung, daß etiva Serbien „bis zum Reitpersten" ermutigt hätte, erscheint hiesigen Diplomatischen Streifen, als zweifelhaft. Doch gelobt den Fall, daß Serbien tatsächlich eine Ermuti­­gung von England bekommen hätte, so ist man Doc gewiß, daß es sich im diesen Betracht im besten Falle­ um eine finanzielle Unterftügung von England hätte handeln können. Es wird in Diplomatischen Streifen argumentiert: Serbien kann doch unmöglich sonst einen Sukkurs tatsächlicer Art von England erhofft haben. Was Rußland betrifft, so konnten si panflavistische Chaupinisten in Serbien vielleicht einen Moment lang der Erwartung hingegeben haben, daß das nordische Reich an seiner Meetgrenze Desterreich-Ungarn beschäftigen England künnte. Nun sind auch diese Erwartungen — wie es gar nicht anders kommen konnte — zu Wasser getrorden. Heu­te besteht nur noch Die einzige Hoffnung auf wirt­schaftliche Kompensationen seitens Desterreich-Ungarns, zu­ denen "Rußland den Gerben verhelfen möchte, Freiherr dr. Mehrenthal hat aber selbst in den Delegationen solche wirtschaftliche Kompensationen für Serbien in Aussicht gestellt. Man nimmt demgemaß an, daß Die nächsten Verhandlungen zwischen Rußland und Desterreich-Ungar die Art dieser Kon­pensationen zum­ Gegenstande haben werden. Die anderen Mächte werden in dieser Frage zu­s nächst N Rußland das Wort laffe­n, Doch in der fidjeten Vorausfegung, Da­ die russische Regierung sich von den Grundsüßen, die Here v. Sewossiy in seiner großen Weihnachtsrede festgelegt hat, nicht um Hannesbreite ent­fernen werde, 48 Der au) von der englischen Breite mit großem Eifer aufgegriffene Borsschlag: Oesterreich-Ungarn möge Gerbien einen Streifen­ Zandes abtreten, um derart die Beretni­gung des Königreichs mit Montenegro zu­ ermöglichen und Serbien einen Weg zur See frei zu machen, wird­­­ heute vor niemandem mehr ernst genommen. Der Techtere Mit, Serbien die Möglichkeit zu­ geben, „mit seinen Waren zun Meere zu gelangen, könnte unter gewissen Vorausfegungen wohlwollend geprüft werden. Pan könnte durch Die Verwirklichung des in Serbien zur Dis tulsion stehenden Bahnprojektes und durch ein Entgegen« fommen Oesterreich-U­ngarns, Das sich bis fest in re­­ih­en Mafhalten jeder Belitit der Revanche­ gefkrffentlich enthalten habe, es ermöglichen, Die Befriedigung Der Wirt­schaftlichen Bedürfnisse G Serbiens ohne jede Preisgabe österreichisch-ungarischen Prestiges zu eitwirken. Serbien it von­­ der Türkei preisgegeben worden, und dies ist die fehlverste Diplomatische Niederlage, Die das Heine Königreich fi­ bis fest geholt hat, Die Mächte feinen Serbien gegenüber nichts anderes tun, als besten­­falls: zu "vergeflen, wel­­törichten Vorstellungen. fich) : Die serbische Deffentlichkeit hingegeben hat. Das Bestreben Der Mächte wird nun dahin gehen, auch­ bei Oesterreich-Uns­garn den Einfluß geltend zu machen, daß es Die ser­bischen Toxheiten vergeise. Allerdings in der Vorauss­toßung, daß die serbische Poliitit fi; in Zukunft auf realeren­­ Grundlagen­ bewegen werde als in der Ver­gangenheit, denn es is" gerade Gerbiens höchstes Inter«­esse, die Welt vergefsen zu lassen, welche törichte Babángites Bolitit­es auf Kosten Oesterreich-Ungarns treiben wollte.­­ Kriegskosten. Budapest, 15. Januar, Die Frage, wie Hoch fi) Die Kosten einer Mobilisie­­rung Stellen, fan Die oberste Leitung jedes modernen Heeres jederzeit beantworten. Der Mobilisierungsgeldbedarf und seine Deckung werden ebenso wie alle anderen Bedarfs­chiffe des Heeres im Frieden planmäßig AN. Dieser­­ erste Bedarf muß auch DBarmittel gedecht sein, welche sofort zur Verfügung stehen, also ohne besondere Operationen flüssig gemacht werden können. Dies ist Feuilleton, Rufspieltheater. Henry Bernstein: „Israeli fon Mag Nuttlay-Rothanfer, Die Bewunderung für Hey Bernsteins­ technische Birtrosität: das ist eine jener BPhwaren, die bereits fertig stereotypiert im Den Drudereien Stehen. Sie pakt auf jedes der Werke, die der mit allen Salben geölte fran­­zösische Dramatk­er in die Welt­ jehte. Nach Der Auf­­führung des „Israel” kliegt man ordentlichen­­ Respekt vor — Maurice Donnay, das it zumindest einer, der die Wette übereinander herfallen lassen will. Und wie er das macht, das hat gleichfalls noch immer etwas wie Niveau. Bernsteins angebliche Tendenzdichtung aber steht hart vor dem literarischen Nullpunkt. Ein zweckloseres, brutaleres Stüc it nicht bald geschrieben worden. Was will der Mann? Die Juden rettet er nicht. Die Christen , ärgert er nicht. Die Einheimischen regt er nicht auf, die Stemnden interessiert er nicht. Wie will er dann zu den Weisheit Yeßtem Schluß, zu den Tantiem­en gelangen? Man ist da, erst ohne rechtes Verständnis für Die Dinge, Die auf der Bühne eingefädelt werden, Damır ge­­peinigt von der endlosen Tortur, Die eine Frau zur­et­chen Hat, wenn ihr Sohn sie zwingt, eine alte Liebes­­schuld zu gestehen. Liebesschuld! Wenn man das so genau wüßte. Dann wäre Die ganze Geschichte in das Licht jener höheren Menschlichkeit gerückt, die sich für Die echten­­ Empfindungen anderer erwärmt. Aber wer weiß, was für Gefühl es war, das einst die Herzogin Agnes veranlaßte, sich mit dem Suden Gotlieb in Beziehungen einzulassen, die nach sechsundzwanzig Jahren den jungen Herzog Ihibault zum Selbstmord nötigen, weil er Die Schande nicht überleben kann, der Sohn eines Juden all sein. . Henry­ Bernstein glaubt nur, ver Unreiffe eines koten Dramatischen Konfetts zu behilfen. Alles andere erspart er sich. Und­ das Ergebnis Dieser Defonomie­rt, daß das ganze Drama in der Luft hängt, statt auf dem­ Boden zu Stehen und seine Fangarme nach unseren Herzen Hinzustreben. Wir sehen im ersten Akte einen jungen S Kavalier, der in" Are Royal-Klub "seine politischen Gesinnungs­­genossen, Herren von der antisemitischen Goufeur, ver­ständigt, er w­erde den Juden Gotlieb, den einflußreichen Gegner ihrer Propaganda, durch irgend­eine Smfuh­e zum Schweigen bringen, gesellschaftlich unmöglich machen. Man redet sir und wider, bis Der jüdische Bankier kommt. Gutlieb weigert sich, aus dem­ vornehmen Klub­­ auszutreten, der junge hochgeborene Herr s­chlägt dem Juden den Zylinder vom Schopfe, Herr Gutlieb aber, obgleich alles eher als ein Feigling, tut nichts, um den Affront zu vergelten, Büdt sich nur mit einem­ Seufzer, um den Zylinderhut vom­ Parkett aufzuheben... Der Zuschauer man sich unterschiedliches dabei deuten, ins­­besondere, wenn er aus früheren Strtifen bereit , weiß, daß der­ Herzog T­hibault des Juden Gotlieb natürlicher Sohn ist. Die Dinge selbst, Die, den oft füllen, und außerhalb Frankreichs ganz und gar gleichgültig. Dialektik für und gegen die Juden, ohne ein einziges srarfes, überzeu­gendes Argument. Dann folgt das Hauptspektakel. Die Reise um ein Duell. Gutlieb hat sich denn doch entschlossen. Und man könnte ein großartiges Drama beginnen. Denn außer: dem Bater, den Der natürliche Sohn, ein berühmter Klopffechter, zur Hölle finden will — im­ Hintergrunde erscheint das. Vorbild dieser Szene, das Nenkonter zivi­­fen Mortemer und Nantya bei Sardou —, taucht auch die Frau auf, die sich einst dem­ Juden hingegeben hat. Diese Frau aber sieht man nicht. Nur die Mutter des jungen Herzogs. Weder die Vergangenheit der Herzogin, zumindest über den ums interessierenden Punft it ein dichter Schleier, gezogen, Wars Liebe, wars Sinnlichkeit, wars Torheit, ward Serum — gleichviel was es ge­­wesen: Das it der springende Bunst, die entscheidende Frage. Die muß geklärt sein, ehe wir unsere Teilnahm­e weiterverdheinen. Und gerade sie bleibt in Dämmer gehüllt. Die Herzogin füßt zwar den­ Bankier zu sich bitten und es fällt da und dort eine Andeutung ü­ber Vergangenes, allein all das it nur in blassen Umrissen zu erkennen. Die Seele. Die Charakteristik fehlt vollständig. Dafür er­­greift fest der Theatermacher das Wort. Alles wird auf eine Szene zugefasst. Der Sohn hat seine Mutter dabei überrascht, als sie Gotlieb Die Audienz gewährte, die sie selber erbat. Der junge Herzog steht exit­­ pradıl­. Dann­­ findet er sehr viel Worte und unterzieht seine Mutter einem Berhör, das an Die Folterprozedur der Inquisition erinnert. Seine Fragen sind wie Daum Schrauben. Erst denkt er an nichts Schlechtes, will nur den Empfang Gotliebs aufgeklärt willen. Die Herzogin­, seit zwanzig Jahren eine Heilige, sucht nach Vorwüns­­chen, Ausflüchten. Sie lügt sogar. Notgedrungen und gottgefällig. Dann, nachdem es ihr scheinbar gelungen ist, den Imauisitor zu beruhigen, ehrt Thibault zum Ausgangspunkt seines Mißtrauens zurück. Und Zoll am Ball ringt er der Mutter ihre Vergangenheit ab. Erik schüßte sie als Grund ihrer Erregung Angst vor um den Sohn, Angst um sein Seelenheil, tiefe Religiosität, die sich gegen den Biweifampf wehrt; dann entreißt Thibault der Mutter, Wort um Wort, Die Wahrheit, Daß Suftu Gutlieb sie geliebt hat. Daß sie ihm­ nicht abgeneigt get­wesen sei. Aber in Ehren. Nein, nicht in Ehren. Aber nur einmal. Was ja Übrigens auch gerade genug­ war, um den jungen Herzog seiner Legitimität zu berauben. Die Szene zwischen Mutter und Sohn it das einzige, das in „Israel’ Dramatisch it. Tragisch sogar, weil sie den Zusammenbruch einer Gefühlswelt in sich begreift. Aber dazu hätte es des Bernsteinsschen Apparats nicht bedurft. Es ist bei ihm rein Code des Zufalls, daß das Medium bei der Cheirrung der Herzogin ein jüdischer Geldm­ann und nicht ein Marquis von Rochefocauft oder ein katholischer Spießbürger war. Die konfessionelle Betonung kommt nur je die weiteren Schn­ale dea I

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