Pester Lloyd, Mai 1910 (Jahrgang 57, nr. 103-115)

1910-05-01 / nr. 103

«sonut­ g,1.u­ i19ie Bischofs würde für einen Betrag von etwa 27.000 Kronen adaptiert werden, und als die Regierung darauf aufm­erk­­san machte, daß die Kosten nur nach vorheriger Bewilli­­gung von seiten des Königs liquidiert werden dürften, meldete man ganz einfach, die Kosten würden aus dem Linienerträgnis beglichen werden. Und dann wurden doch in aller Seelenruhe statt der 27.000 Stronen 211.000 Kronen ausgegeben. Auch andere Bauarbeiten wurden ohne Be­willigung durchgeführtt. Das schönste an der Lade ist aber, daß die zu den Adaptierungen verwendeten Summen, um das Ginten des Vermögensstandes der Laienaugen zu beseitigen, nicht in der erforderlichen Weise abgeschrieben, sondern auf die andere Seite der Bilanz als Aktiven vorgetragen wurden. Der Songresausschuß hat in lebher Zeit zwei Prozesse zu Lasten des unveräußerlichen Fonds verloren. Der eine ist der Prozek Grui­s-Bopopies, in dem der Fonds nachfällig wurde und samt offen 124.126 Szonen zu bezahlen hatte. Den zweiten Prozeß hat der Ausschuß leichtfertig gegen das Magnatenhaus­­mitglied Josef Gaál angestrengt und gleichfalls verloren. An Kosten wurden in diesent letteren Prozesse nicht we­niger als 20.895 Kronen bezahlt. Diese beiden Summen sind, teoßdem sie natürlich­ unwiederbringlich verloren sind, in die Bilanz des Konds als Aktivposten eingestellt, die erste als „V­orituß“, die andere als „For­­derung“.­­ Niederhaupt zeigte der Ausschuß bei Prozessen eine offene Hand, besonders natürlich, wenn es sich um Movoratenhonorare für S Parteimitglieder handelte. So hatte der Musschuß in dem S Prozesse gegen die rumänische Kirche wegen der Aufteilung der serbischen­ Klöster nicht weniger als sechs Advokaten, denen für den Fall des Gewinnens des Prozesses ein Honorar von je 25.000 Kronen, im­ entgegengelebten Falle ein solches von 12.500 Kronen zugesichert und auch vorher ausbezahlt wurde. Bisher wurden in d­iesem Prozesse an Advokatenfosten 88235 Kronen veran­gabt. In einem anderen Prozesse, in dem die Advo­­katenfosten mit 615 Kronen gerichtlich festgestellt worden waren, wurden dem Anwalt, allerdings dem Reichstags­­abgeordneten Musiczky, 2685 Ktonen überwiesen. Ein Dritter Prozeß, in dem dem Advokaten des Aus­­schusses, gleichfalls Dr. Muficziy, an Kosten 695 Kronen zuerkannt worden waren, brachte dem Mövokaten ein Honorar von 8010 Kronen. In den­ oben erwähnten Brozesse der rumänischen Kirche, der vor einem ungaris­­chen Gerichte verhandelt wird, wurden einem kroatischen Abdrotaten, der also gar nicht verhandlungsberechtigt ist, bisher 21.085 Kronen an offen­ ausbezahlt.­­ Aber acht hervorragende Mitglieder anderer Berufs­­kreise wurden bedacht. So wurde zum definitiven Direktor der autonomen Bruderei ein ehemaliger dirigierender Lehrer einer konfessionellen Schule in Berfecz gewählt, der sich, um seine neue Stelle amtreten zu können, in Berjetz Eranf meldete und unter diesem Titel um seine Fnsionierung amsuchte. Derselbe bere­it Mitglied des Rates, hat den Generalreferenten für Schulangelegen­­heiten vertreten, ob­wohl der König nicht einmal seine Er­nennung zum Schulreferenten zur Kenntnis nach. Aller­dings sind­­ diese Aemter sämtlich mit besonderen Bezügen für ihn verbunden. Die sonst nicht zu versor­genden Parteigänger werden auf andere Reise Honoriert Ein in Serbien degradierter Peek fehrte nach Ungarn zurück und genießt hier, troß­­em er durch rechtskräftiges kirchliches Ur­teil seines Prie­­stercharak­ers verlustig erklärt wurde, offenbar zur Beloh­­nung­­ anderer Verdienste, die Bezüge eines Ordenspriesters, solcie Verpflegung aus dem­ Vermögen der Klöster. Es ist zur Gewohnheit geworden, bei amtlichen Missionen nicht nur Reifekosten, sondern auf Doppelte Diäten zu verrechnen. , Sole Copejen wurden sogar dann berechnet, wenn gar feine Reifen erfolgten., Beson­­ders eflatant war das in solchen Fällen, wo die Betref­­fenden an demselben Tage an mehreren Sigungen teilzu­­nehmen oder sich von einem Gebäude in das andere zu begeben hatten, jedesmal aber die Reife von und die Nackehr nach ihrem Wohnorte verrechneten, obwohl sie nicht reiften, s sondern er­­iesenermaßen gar nicht reifen konnten. Solche Diäten wurden auch dann in Anspruch genommen und ausbezahlt, wenn Die betreffenden Mit­­glieder auch gar seine Mission hatten. Ein Elaffisher Fall hiefür ist der eines Eriagmitgliedes. Der Betreffende mel­­dete, daß er in einem Kloster an einer Hammelauktion teilgenommen habe, berechnete hiefür Diäten und Reife­ forten, obwohl er gar nicht dort war und die Hammer im Dirertiwege verkauft wurden. Al diese Mitbräuche können leicht geschehen, denn es gibt keine Kontrollorgane, seinen Rechnungshof, der die Aufgabe hätte, die einzelnen Reiferechnungen zu prüfen, ja es werden nicht einmal regelrechte Reiferechnungen­ ein­­gereicht, sondern Die Betreffenden erstatten kurz mündlichen Bericht über das Ergebnis ihrer Mission und melden ihre Spesenansprüche an. Der Ausschuß­ aber weist die Summen sofort in der Sibung an, wenn nicht schon der Betreffende die aus eigener Machtvollkommenheit festgestellten Diäten und Reisekosten aus den bei ihm eingelaufenen Summen sofort selbst abgezogen hat. Denn auch, das kommt vor, 63 wird Aufgabe des am 29. Mai zusammentretenden Kongresses sein. Die entsprechende­ Metorsion Dieser Mit­bräuche vorzunehmen und sie für die Zukunft unmöglich zu machen, tige kroatische Fragen zu besprechen.Die sehr eingehende und lebhafte Diskussion trug viel zur Klärung der An­­schauungen bei. Der Entwurf der Wahlreform selbst wurde unver­ändert angenommen und wird nun zur Borfanation unterbreitet.­ Die Bestimmungen­­ desselben dürften allen billigen Erwartungen entsprechen. Der­­ Zensus wird be­­deutend geringer festgestellt und noch niedriger sein als der fest in­ Ungarn geltende. Dadurch, hauptsäglich aber duch die Aufhebung­­ der Institution der indirekten Wahlen, wird die Zahl der Wähler fast vervierfacht werden. Der Ministerrat beschäftigte sich sodann mit laufenden­ Angelegenheiten und mit der Einberufung des Reichstages. Das die Einberufung enthaltende königliche Handschreiben wird im Laufe der mächsten Woche­ veröffentlict werden, die Wahlen aber werden in dem gelelich zulässigen spätesten Termin, in der Zeit vom 2. bis 11. Juni, stattfinden. Die kroatische Wahlreform. Der Banus von Kroatien Dr. Nikolaus v. Toma­­sies wird im morgen abends nach Wien begeben, um Montag nachmittags 2 Uhr bei dem König in S Privat­­audienz zu erscheinen. In dieser Audienz wird der Banus den auf­ die Kroatische Wahlreform bezughaben­­den Gelegentkwurf, der Heute die Zustimmung des Minister­­rates erhalten hat, dem König unterbreiten. Nach Geneh­­migung des Wahlreformentwurfes dar; den König wird die Gegebvorlage im Frontischen Landtag eingebracht­­ wer­­den. Die Durchführung der Frontischen Wahlreform hat sich einzig und allein aus dem­ Grunde als dringlich er­­toiesen, weil nach dem heutigen Status bloß 23 Prozent der Bevölkerung über politische Rechte verfügt. Dieses prozentuelle Verhältnis würde durch die neue Steuerreform noch ungünstiger gestaltet. Die Frontlsche Wahlreform än­­dert an den bisherigen Bedingungen des Wahlrechtes nichts, sondern hat bloß eine erhebliche Besserung des bis­­herigen Prozenttages zur Folge. Das Programm der rer­nationalen Organi­­ano. Das soebe publizierte Programm der mujel­manischen nationalen Organisation in Bosnien verlangt, wie uns aus Sarajevo gemeldet wird, freiheitliche Institutionen auf allen Gebieten, Erweiterung der konfessionellen Autonomie, Schuß gegen Wegtaufen; das Reskript, womit die Annerion proklamiert wurde, wird als­ Grundlage anerkannt. Als prinzipielle muselmanische Bünfte sind hervorzuheben: Schuß der Interessen der muselmanischen Grundbesitner; Durchführung des zu Necht B bestehenden Cafergesehes, welches das Befisrecht des Grundheren sichert und das Kmetenverhältnis regelt. ‘Ferner fordert das Programm die Erhaltung des Grundbefites für Mutelmanen, Rege­­lung der Weidenverhältnisse, Hebung des einheimischen Handels, des Gewerbes und des Waldbesites, freie Tarif­­politik, weiter die Unabhängigkeit der Richter, Gesd­worne für Preß- und politische Delikte, zweijährige Militärpflicht im Lande. Landesflubh der Partei der nationalen Arbeit. Ihren Eintritt in den Landesflub der Partei der nationalen Arbeit haben angemeldet: Baron Andreas Bánffy, Graf Emer und­ Szárolyi, Baron Alerius Nopcsa, Universitätsprofessor Dr. Nudolf Fabinyi, Dechant Julius Mosz, Die. Hofräte­n Peter v. N­áth und Paul v. Elet, ferner Johann Nadocza. Graf Widenburg in Budapest. die aus Fiume gemeldet wird, im Gouverneur-Stellver­­treter Graf Stefan Widenburg heute nach Budapest gereist, um dem Ministerpräsidenten über amtliche Angelegenheiten Bericht zu erstatten. Auflösung des Broder Gem­einderates. Auf Grund zahlreicher Anklagen der Bevölkerung der Stadt Brod ist der Broder Gemeinderat, wie bereits­ gemeldet wurde, "wegen mehrfacher Gesebesverlegungen von einem als Regierungskommissär Delegierten Sektionsrat der Landesregie­­rung­­ aufgelöst worden, nachdem die duchgeführte Untersuchung die meisten Sagen als gerechtfertigt erwiesen hatte. Die Nach­­richt, als ob die Auflösung des Gemeinderates mit den bevor­­stehenden Abgeordnetenwahlen im Zusammenhange stünde, ist ebenso grundlos als die Meldung, daß das Vorgehen des Regierungskommissärs, der ganz im Sinne des Gejebes han­­delte, in Brod Aufregung hervorgerufen hätte. . , Vom Inge, Budapest, 30. April Der Ministerrat. Der heutige Ministerrat dauerte mehr als vier Stunden. Fast die Hälfte­ dieser Zeit nahm die Verhand­­lung des Kroatischen Wahlrechtsent­wurfes in Anspruch, da die Mitglieder des Kabinett diesen Anlak bewüßten, um mit dem Banus, der während der Verhandlung dieses Entwurfes dem Ministerrate an­wohnte, auch andere zwisch­­en­ SK­ - - 030 PESTER LLOYD Graf Stefan Tipa in Kolozsvár, Telegramm.) Kolozsvár, 30. April, Staatzfefretäe Guftn Kálmán hielt nachmittags 3 Uhr im Brunfsaale ‘der Redoute seine Programmrede. Der Saal war dicht belebt, auf den Galerien hatten Die Damen der Kolozsvarer Elite Pla genommen. Al um 3 Uhr nachmittags Graf Stefan Tia im Saale­­ erschien, wurde er mit begeisterten Ovationen empfangen. Er währte geraume Zeit, bis der Vorfigende der Versammlung Graf Akos Beldy Die Gstung er­öffnen konnte. Er begrüßte die Anwesenden und dankte namentlich­ dem Grafen Stefan Tiba für sein Erscheinen. Sodann wurde Staatssekretär Gustan Kalman durch eine Deputation abgeholt und bei seinem Erscheinen mit lebhaften Eljenrufen begrüßt. Nede des Staatssekretärs Gustav Kalman. Staatssekretär Gustav K­alman hielt­ sodann fol­gende Rede: Sehr geehrte Wähler! Vor wenigen Tagen beehrte mich in Budapest eine von den Wählern der Partei der natio­­nalen Arbeit in diesem Wahlbezirk­ entsendete Deputation mit ihrem Besuche und bot mir die Kandidatur des Bezirkes an. Sch. akzeptierte mit Freude diese auszeichnende Aufforderung, denn ich habe dadurch, daß­ die zweite Hauptstadt unseres Baz­terlandes und die erste Hauptstadt Siebenbürgens mich­dessen würdigte, den s­chönsten Lohn meiner wohl bescheidenen, aber langen und ehrlichen amtlichen Tätigkeit erhalten. Gegen Gie überzeugt, daß ich, ob nun die Wahlkampagne hier mit dem Siege unserer Fahne enden sollte oder ‚nicht, diese Schöne Würdi­­gung meiner öffentlichen Leitungen nie im Leben vergessen werde. (Stürmische Elienrufe.) ‚Auf Grund Ihres ehrenden Unerbietens hielt ich es für meine Pflicht, in Ihrem Streife zu erscheinen und mich, au persönlic vorzustellen. (Lebhafte Elfenrufe.) Andererseits will ich auch mein politisches Glaubensbekenntnis darlegen und Die Aufgaben schildern, deren möglichst rasche Lösung ich für not­wendig erachte, damit die auf der ganzen Linie eingetretene Stodung der Bollswirtschaft in unserem Baterlande möglichst ras behoben und in unserem öffentlichen Leben die gesunde Triebkraft wieder wirksam werde, welche dem­ Arbeiter, wie auch dem­ Arbeitgeber für die ehrliche Arbeit anständigen Erwerb sichert und das Land befähigt, seine Aufgaben­­ zu erledigen. (Lebhafte Zustimmung.) Mein politisches­­ Programm ist kurz und einfach, wie das Programm eines Menschen, der­ den besten Teil seines Lebens in Arbeit verbrachte, und­ kann nur darin bestehen, dahin zu wirken und alle Kräfte aufzubieten, damit ehestens üffentliche Zustände geschaffen werden, die bei Sicherung der A­rbeits- Fähigkeit unseres Parlaments die friedliche Arbeit ermöglichen. (Stürmischer Beifall und Elsenrufe.) Denn nur dann werden wir in der Lage sein, die­ Mängel der Industrie, des Handels, des Verkehrs, der Landwirtschaft, der Kreditverhältnisse und der kulturellen Bedürfnisse unseren Landes zu sanieren. (Zus­tim­mung.) Was die Wahlreform betrifft (Hört! Hört!), erkläre ich, daß ich die Ausdehnung des Wahlrechtes in weitesten­maßen bis an die Grenze für notwendig halte, bis zu welcher sie um­sere nationale Staatlichkeit nicht gefährdet. (Lebhafte Zustim­e mung und Beifall.) Ich Fann es nicht ohne Bemerkung lassen, mag die Fürtha partet — mit Beibehaltung der alten Firma — fest eine ganz neue Ware, verkauft, indem sie das anbietet, was das Pros­gramm eines jeden guten Ungars ist: „die Entwirrung der uns abhängigen Staatlichkeit Ungarns auf allen Gebieten”. (Lebe­hafter Beifall.) Das ist ebenso wenig ihr S Privilegium, wie das im Yitlere­n je­der angeblichen Schaffung der wirtschaftlichen Selbständige­keit in die Oeffentlichkeit geworfene Schlagwort der „selbständi­gen Bank“. Wenn es hier eine Abweichung zwischen ung gibt, so ist das feine Folge des Gegentages zwischen 67 und 48, denn zum Beweise ist ja Baron Desider Banffy ein reiner Sies­benundsechziger und er fordert dennoch­ die selbständige Bank. Auch wir werden sie in dem Moment fordern, in dem si herausstellt, daß die gemeinsame Bank unsreie Ansprüch nicht vollkommen zu befriedigen vermag. Die Justizgruppe forderte die selbständige Bank, unbedingt für den Jan­uar 1911. Di­e Forderung hat sich nun in ein Negativum verwandelt, indem­ sie nun­ sagt, daß sie das Privilegium der­ Oesterreichisch-Uunga­­rischen Bank nicht verlängern wird. Auch wir werden das­ Br­a­vilegium nicht verlängern, wenn die Bank unsere Interessen Éw.3 Ag vollkommenster Weise befriedigen wird.­­Stilmifcher­eifall. Mach dieser Heinen Abweichung werde ich jene Aufgaben aufzählen, deren Lösung ig im Interesse­ der Volkswirtschaft unseres Vaterlandes in erster Reihe für notwendig Halte. Unter den im der nächsten Zukunft zu verwirklichenden Aufgaben zählt nun der Staatssekretär folgende auf: Errichtung einer technischen­­ Versuchsstation, Auswügung­­ der M­asterkräfte Ungarns, Entwicklung des gewerblichen Fachunterrichtes, Re­form der Gewerbeverwaltung und Regelung des­­ Arbeiter­ Schußes. Zum Schuße unserer Industrie soll die unberechtigte Spekulation ausgeschaltet werden, indem die öffentlichen Be­­dürfnisse aus den Produkten der vorhandenen Industrie ger­­ect werden sollen. Bei den­ Industrieunternehmungen soll die staatliche­ Beteiligung eingeführt werden. Hiedurch wird die Schaffung der Industrie erleichtert, der Staat aber nicht ge­schädigt, weil seine Investitionen Vergütung finden. Der­­ Staatssekretär beschäftigt sich sodann mit den­ lokalen Bedürfnissen der Stadt Kolozsvar. Der Staat hat den bis her zur Hebung­ des geistigen Lebens der Stadt viel getan, auf materiellem Gebiet aber ist die Stadt sehr stark zurück­­geblieben. Die wenn auch nur stufenweise, jo doc­h möglich rasche Abhilfe auf­­ diesem Gebiete ist die große Aufgabe der nächsten Zukunft, wobei aber auch der geistige Kortschritt nicht aufgehalten werden darf. Jedenfalls muß die Universität ent­­wickelt und das zweite Polytechnikum, wenn die Stage aktuell sein wird, wom­öglich in Kolozsvár errichtet werden. "Die Hauptaufgabe aber ist die Förderung des sehr zu trüde gebliebenen Gewerbes und der nahezu vollkommen fehlenden Fabrik­industrie. Auch der einst blühende Handel Kolozsvárs zeigt sein beruhigendes Bild. Die Negierung muß Daher traten, durch Kräftigung der wirtschaftlichen Institutionen auf diesen Gebieten Wandel zu schaffen. (Lebhafte Zustimmung.) Der Staatssekretär Schloß hierauf mit folgenden­­ Worten: Die Partei der nationalen Arbeit schrieb die­ Regelung der zer­fahrenen öffentlichen Zustände, die ehrliche und patriotische Arbeit auf ihre Fahne, und sie will auf dieser Grundlage im Interesse unserer Volkswirtschaft Frieden stiften. Mit Dieser Fahne in der Hand stehe ich vor Ihnen. Mit dieser Fahne will ich mit Ahnen vereint und mit Ihrer­ Unterstübung unserer Partei bei der Erreichung ihrer edlen Ziele beistehen, Ic bitte um Ihr Wohlwollen, Ihre Unterftügung zur Er­reichung meines Zieles. Ich empfehle mich Ihrer freundschafte fichen Gesinnung. (Langanhaltender, stürmischer Beifall, Eltern­rufe und Applaus.) Rede des Grafen Stefan Tika. Nach der Rede des­­ Staatssekretärs, die mit großer Begeie fterung aufgenommen wurde, erhob sie Graf Stefan Tibha und hielt­ folgende Rede:­­ In der Geschichte Ungarns hatte Siebenbürgen­ jederzeit eine ganz eigenartige erlesene Rolle. Al­lene großen Eigens­chaften, die Ungarn in den Momenten der Gefahr betätigte, haben sich gewissermaßen in diesem Teile des Landes konzen­­triert, und sie treten in der Gesúhdte Siebenbürgens besonders charakteristisch hervor. Nie war Ungarn der Vernichtung so nahe wie nach der Niederlage von Mohács, als die Neste der Nation gegen zwei Großmächte einen Existenzkampf führen mußten. Wir müssen aus tiefster Seele der Beziehung und jenen Großen der Nation danken, die das jede Schiff der u­s­garischen Nation in diesen gefährlichen Zeiten vor dem Unter­gang bewahrten. Diese Männer waren mit wenigen Ausnah­­men Siebenbürger. (Lebhafte Zustimmung.) Diese ‚großen, je größten ungarischen Staatsmänner waren Spealisten, und sie widmeten ihr Leben selbstlos dem Dienste hoher Ziele. Diese Männer waren aber auch Realpolitiker, sie liefen nicht phans­tastischen Träumen nach, sie rechneten mit der vorhandenen Kraft der Nation und bewahrten­ sie vor unüberlegten Aben­­teuern. (Beifall und Applaus.) Wenn wir seine unwürdigen Nachkommen dieser Großen sein wollen, müssen auch­­ wir Spealisten sein, aber in dem männlichen Sinne, wie sie es geiveten, und Realpolitiker, die ihre Ideale durch die Lösung der praktischen, Aufgaben des Lebens verwirkligen. Zene Bel­leitäten,­­ die für ‚jeden Ungar, Tausende von P­roblemen,, Aus­gaben, Gefahren und Schwierigkeiten darstellen, treten in­ 3 REEL TE NE FR­EEG e Áe

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