Pester Lloyd, Mai 1910 (Jahrgang 57, nr. 116-128)

1910-05-17 / nr. 116

% . — . | — »,Allesss WYcksksfchein­klichkeit ixiich wirrd mas­s ichs­­mit den Mögligkeiten Der nöchsten Delegationa­tagung beschäftigen, ohne für Diese einen Termin fizieren zu können. Dieser Termin steht im innigsten Zu­sammenhang mit dem Ausfall der nächíten Wahlen und in der Frage der Arbeitsfähigkeit umseres Parlaments. Beide sind in diesem N­ugenbliche noch unentschiedene Probleme und es ist daher mit Sicherheit anzunehmen, daß hierüber unabänderliche Beschlüsse nicht werden gefaßt werden können. Installation des Metropoliten von Tuzla. In Dolnja-Tugla fand heute unter großem­­ kirchlichen Gepränge, zu dem auch die Truppen ausgerückt waren,­­ Die feierliche Installierung des neuen serbisch-orthonogen Metro­­politen Dr. Nadonics statt. Bei der Feier war der König durch den Chef der bosnischen Landesregierung General der­­infanterie v. Barejanin b vertreten. Weiter waren an­wesend: der Erzbischof-Metropolit in Sarajevo Letica in Vertretung des P­atriexhen von Konstantinopel, die Metro­­politen von Mostar und Banjalufa, der Kreisvorsteher von Zuzla Soglar und Vertreter der Behörden.­­ . . der Die Königsreise nach Bosnien. (Telegramme des „Better Lloyd“) Sarajevo, 16. Mai. Endlich; verlautet Bestimmtes über das Programm Der Reise des Königs nach Bosnien und der Herzegovina. Die amtliche Publikation des Programms wird erst in einigen Tagen erfolgen, da die formelle Genehmigung desselben noch aussteht. Der Hofseparatzug, der den König und sein großes Gefolge nach Bosnien bringt, wird um 5 Uhr früh in Bosnisch-Dorod eintreffen. Der König wird von den Spiben der Militär- und Zivilbehörden des Landes, fvi die von den Vertretern der Lokalbehörde, dem Kreisvorsteher und dem Bezirksvorsteher empfangen. In Bosnisch-Brod wird der König die Begrüßung des Bürgermeisters Der Stadt Mehmed Hadzfkcs entgegennehmen, worauf der Zug Die Fahrt nach Sarajevo beginnt. —— In der Station Doboj trifft der Zug um 8 Uhr 12 Minuten ein. 8 erfolgt dort eine Begrüßung­ des Monarchen durch die Militär und Zivilbehörden des Zuzlaer Kreises, eine Ansprache des Bürgermeisters Hadafı Mujagies, der an der Spite des Gemeinderates den König begrüßen wird. Im Bahnhofe wird eine Ehrencompagnie Aufstellung nehmen. Mit Zenica erfolgt die Ankunft um 11 Uhr 48 Minuten. Auch hier wird eine Ohrenkompagnie aufge­­stellt sein und die Spuben aller Behörden werden den Monarchen begrüßen; der Bürgermeister Ali Efendi Har­­mandics wird eine Ansprache halten. Nach einem Aufent­­halt von zwanzig M­inuten wird die Fahrt fortgesetz. Hierauf wird im Hofzug baz Dejeuner genommen. Um 1 Uhr 53 Minuten erfolgt die Ankunft in Bi­toro, wo gleichfalls die Behörden ihre Aufwartung­­ machen und Bürgermeister Galiaga Lehovics eine Be­grühungsansprache halten wird. Die Ankunft in Sarajevo»erfolgtk:11n­ 13 Uhr "4 Minuten in­ der Station Tabakfabrik.Der König wird die dort aufgestellte Ehrenkompagnie abschreiten und ·gemut die Meldung, des Festungskommandanten von Sarajevo entgegennehmen. Sodann erfolgt die Vorstellung Sektionschefs Baron Bittner, Chef, Feichtinger, v. Mikuli, des Präsidenten des Obergerichtes Kobinger und des Regierungskommissärs von Sarajevo Brodnit. Der König wird sodann zu dem bei der Tabakfabrik errichteten Beer geleitet, wo die Seiten der Geistlichkeit aller­onfessionen, ferner die Vorstände der Kultusverwaltungen, der Advokaten- und der Handelskammer, die Konsuln von Deutschland, England, Italien und Rußland, sowie Die Gemeindevertretung zum Empfange erscheinen werden.­­ Bürgermeister Kulovics Efendi wird­­ hier an­­ den König im Namen der Stadt eine Begrüßungsansprache halten, au forgen. Und da sie fast mit der nämlichen Liebe an­­ ihrem Geburtsort Mohora hängt, wie ich an dem meini­­gen, der fast auch meine Gattin sein könnte, fintemalen­­­­ürfte. Den Zug wird eine Eskadron Ulanen falls nicht, wie, erwartet wird. Die Leibgardereu­eresfahron aus Wien hier eintrifft. Im ersten Wagen werden der Bürgermeister Kulovics und Regierungskommissär Brodnit, im zweiten Wagen Ziviladlatus Freiherr v. Benta und Sektionschef Bittner Mat nehmen. Dann folgt die Equi­­page des Königs. Auf dem Wege vom Bahnhof bis zum Sonak werden die Truppen Spalter bilden. Am Abend des 30. Mai wird der Veteranenverein einen musikalischen Zapffenstreic halten, die Stadt wird illuminiert sein und auf den Bergjpiben wer­­den Freudenfeuer entzündet.­­ Am 31. Mai, 9 Uhr vormittags wird der König im Regierungspalais Audienzen erteilen Nach­­mittags wird der Monarch mit der Besichtigung der Stadt beginnen und vor allem die Gottes­­häu­fer aller Konfessionen und das Rathaus be Juchen. Um 5 Uhr nachmittags findet im Konak eine HoF­barel Age,­­ Mittwoch, den 1. Juni, findet morgens die Barade und Defilierung der Truppen statt. Um 11 Uhr vormit­­tags wird die Schuljugend von Sarajevo dem König Huldigen. Dann erfolgen A Audienzen und eine Hoftafel bildet den Abschluß des Tagesprogramms. Donnerstag, den 2. Juni, wird der König vormittags die Hortifikationen von Sarajevo bescche­tigen. Nachmittags erfolgt die Fahrt nag Alidze und Der Besuch der Bosnaquelle, wo dem König eine bosnische Bauernhochzeit und ein Solotanz­­ vorgeführt werden. Abends findet in Sarajevo die dritte Hoftafel statt. Streitag, den 3. Juni, früh 6 Uhr erfolgt die Abreise des Königs nach Mostar Der erste Aufenthalt wird in Konica um 9 Uhr 12 Minuten erfolgen, 100 die Zivil und Militärbehörden, an der Spithe der legieren der Kommandant des 16. Korps und der Kreisvorsteher von Mojtar v. Gyurfovics den König empfangen werden. Der König wird sodann die Ehrenkompagnie abschreiten und die Begrüßung des Bürgermeisters Djaffne Beg Euleimanovics entgegennehmen. Nach einem Aufenthalt von fünfzehn Minuten sett der Monarch seine Fahrt fort. In Sablanica, wo der Hofzug um 10 Uhr 27 Minuten eintrifft, wird eine Ehrentompagnie aufgestellt sein und die Landgemeinden der Umgebung werden dort den König begrüßen. Die Ankunft in Mostar erfolgt mittags 12 Uhr. Der König wird hier die Meldung des Festungsk­omman­­danten Maud und des Bezirksvorstehers Ibrahim Beg Defterdarevics entgegennehmen, die aufgestellte Chren­­fompagnie abschreiten und dann vom Bürgermeister Miujaga Komadina mit einer Ansprache begrüßt werden. Dann erfolgt die Aufwertung ‚der Geistlichkeit aller Konfessionen und der Epiben der Lokalbehörden. Der König wird im „Hotel Narenta“ Absteigquartier nehmen. Auf dem Wege zum Hotel werden Die Truppen , Spalier bilden. Nach­mittags finden vorerst Audienzen, dann die Besichtigung der Stadt und der Wasserleitung, um 5 Uhr nachmittags eine Hoftafel statt. « Die Abreise von Mostar ‚erfolgt um 6 Uhr 30 Minuten abends. Der Chef der Landesregierung und der Biviladlatus werden dem König ‚bis , Bosnisch-Brod das Geleite geben. Wie er heißt, ist ein Komitee von Bürgern ohne Unterschied der Konfession und Nationalität in Bildung begriffen, das den Behörden bei der Aufrechterhal­tung der Ordnung behilflich sein wird. Das Komitee bereitet eine besondere Huldigung der Bürgerschaft Sara­­jevos vor. An besonders feierlicher Weise ist auch Die Sulbigung des spaniolischen Juden ge­plant. 3 KIE Die Allgemeine Zeitung‘ ... www­« .« Kaiser«dtndskö«Fraancsef istmit 11.Mmi in Budapest eingetrogn und wird fast bei Weichetx in der ungarischen Hauptstadt verbleiben.Hat dieser Besusch au­ch keinen unmittelbaren­ politischen Beweggrund,so gewinnt er doch sein de Bedeutun­­g dadurch,daß sich Ungarn soeben mitten in eines­ ernsten Wahlbewegungs findet,von der die gegenwärtige ungarische Regierung eine parlamentarische Mehrheit im Sinne des im JahreIsM g eschaffenen Auss­gleiches erhofft.Der Wahla­kt steht in Bäldebevor.Die Anwesenheit des greisen Monarchen in der Ofneerosburg trägt vielleicht das ihre dazu bei, die obstruierenden Ele­mente in Ungarn zur richtigen Erkenntnis des für das Land Ersprichlichen zu führen. Von Budapest aus unternimmt Kaiser und König Stanz Sofer eine F­ahrt durch Bosnien und die Herzegovina, die auf mehrere Tage bemessen ist. In den Hauptstädten der beiden­­ Provinzen wird Ge. Majestät Hof halten und voraussichtlich zahlreiche Audienzen erteilen. Es ist das erste Mal, daß Se. Majestät in jenen Provinzen verweilt, seit sie dem­ Gebiete der habsburgischen Monarchie angegliedert worden sind. Die Bevölkerung Bosniens und der Herzegovina wird s­omit Gelegenheit haben, den Herrscher Herzlich zu bewillkommmen und fest li zu begrüßen, unter dessen Regierung sie [chon jahres lang alle Kultursegnungen gewossen hat. schreibt in ihrer en. " . Die Wahlbewegung. Budapest, 16. Mai. Erklärung­ der Abkürzungen: N. A. — Partei der nationalen Arbeit; 8. — Kollub­eraktion; 3. = Juftifraktion der Unabhängig­­keitspartei; B. — parteilos; B. — Volkspartei; N. — Nationel­litätenpartei; D. — Demokratenpartei; $. U. = Landwirtschaftliche Unabhängigkeitspartei; X. Agrarpartei; 3. — Bürgerpartei ; Ehr.-o0z. — Christlich:sozial ; S.-r. = GSerbisd:radikal ; 48er 6.-D. — Achtundvierziger Sozialdemokrat; 6.­D. — Sozialdemokrat; B. U = Parteiloser Unabhängiger. In der Hauptstadt. Die Kossuthpartei im I. Bezirke veranstaltet morgen in der Wehrmannschen Restauration auf der Fehérvári út ein Souper, bei dem auch der Kandidat Dr. Anton Ster­bend erscheinen wird. Die Dfner Gewerbetreibenden hielten gestern eine Geltung ab, deren 3wed war, anläßlich der bevorstehenden Abgeord­­netenwahlen eine Aktion im I Interesse des Programms der Gewerbetreibenden einzuleiten. E83 wurde beschlossen, im II. Bezirk Adolf Lendl (N. A.) oder Friedrich Kállay (X.) und auch in den anderen Bezirken denjenigen Kandidaten zu unterstoßen, der für das erwähnte Programm eintritt. Die demokratische Partei im III. Bezirk­e hielt heute eine Wählerversammlung ab, welche von Dr. Desider Szek­­Lely eröffnet wurde. Benjamin Haypall empfahl den Wäh­­lern Merander Beth als Kandidaten. Karl Szilágyi klagte über die Bernachlässigung Altofens. Sodann ergriff Alex­­ander Beth das Wort und legte in einer längeren Rede sein Programm dar. Seine Ausführungen wurden mit großem Bete­falle aufgenommen. Schließlich wurden die Funktionäre der Demokratenpartei gewählt. Parteipräsidenten wurden: Dr. De­sider Szetely, Eugen Kiss und Karl Szilágyi. Im IX. und X. Bezirk hielt gestern Franz Salabity (A. A.) im Prunksanle des Ftanzstädter Bürger Hubs seine Programmrede vor einer sehr zahlreichen Wähler­­versammlung. Bon­ der Regierung war der Justizminister Dr. Franz Szétely erschienen. Der P­arteipräsident Dr. Theodor Helvey eröffnete die Versammlung mit einigen Worten, worauf etwa 300 Wähler sich zu dem Kandidaten begaben, um ihn in die V­ersammlung einzuholen, wo Stanz Jatabfjy mit langanhaltenden stürmi­schen Elfenrufen und Applaus empfangen wurde. Der Präsident begrüßte nun den Kandidaten und den Justizminister, und ersuhrte Franz Sakabfiy, sein Pro­­gramm zu entwickeln, « er gleichfalls meinen Namen führt, so Holt sich jeder von und seine Dienerschaft aus der eigenen Heimat. — — Die Situation gestaltet­ sich nunmehr in der Weise, daß mein Kutscher, der aus Mitkáthjalva ist, folgender­­maßen räsoniert: „3 bin der Diener des Herrn, der mich gut leiden kann. Somit darf ich mir mehr wie ein anderer gestatten. Aus­schließlich it doch der Mann Herr im Hause, oder ni­­u ."Nun­ aber kalkulieren die Dienstmägde genau in der großen Weise in dem sie sagen: —­»Wir sind die Lieblinge der­ Fraw Was kann uns vom Bes widerfahren,wennjvir ein wenin giber die Stränge hauen? Die Frau wird nicht zugeben, daß uns ein Leid geschehe, denn sie it Die mächtigere. Der Herr, der [knaust bloß und bestreut das Papier mit Flöhen — eine nicht sehr taktvolle Anspielung auf meine Manu­­sripte —, kümmert sich aber streng genommen um gar nichts.“ «Alsbald beginnt die Nebenbuhlerschsafft zwischen den hierher verpflanzten Eingeborenen der beiden bemerkens­­werten Dörfer. Der Rutscher überströmt von Klagen gegen das weibliche P­ersonal, dessen Zunge mitunter nicht ein­­mal vor meiner Person Halt­ macht, sondern dem Rut­cher gegenüber mit allem Nachdruch auf meine bescheidene Herkunft Hinweist, während meine Frau von so vorneh­­men Leuten stammt, daß schon ihr Großvater mit einem Biererzug gefahren ist. Doc der Gradmesser unter der anderen Achselhöhle läßt sich nicht einschüchtern, sondern steigt genau so hoch, denn das Stubenmädchen berichtet meiner Frau, daß ihr der Kutscher den Vorwurf gemacht habe: „Eure Frau ist mit einer Ausstattung ins Haus gekommen, Die man in ein Taschentuch zusammenbinden oz. Da braucht Ihr die Nase nicht gar so hoch zu tragen !“ Diese gegenseitigen Reibereien liefern Anlaß zu aller­­lei heiteren Zwischenföllen, die sich im Laufe des Sommers­­ zufragen; aus ihnen ergibt sich je­manche ermegliche Szene, je mander Scherz, der zum allgemeinen Behagen beiträgt. Es sert wiederholt richtige Angriffe bald gegen das eine, bald gegen das andere Dorf ab, je nachdem es diesem, oder jenem Patron gelingt, sich im gegebenen Augenbh­t mit den Kindern zu verbünden., Dann fort der stärkere Teil nach dem casus belli. ,,Wohin willst·Du mit diesem französischen Kognak?«« frage ich. „Die arme Sufi arbeitet wie ein Roß,“ erlwidert meine Frau. « ,,Lächerlich!Sie sitzt doch immer auf der Türschjvelle un­d spielt mit dej­ Katze 11." ,,Weil sie krank ist.Durch die viele Arbeit wird sie jeden Augenb­lick krank.Jetzt hat sie Magenschmerzen und darum will ich dem armen TrugeiII wenig Kognak geben.« „Ein Glas Schnaps wäre für das „arme Ding“ wohl nicht gut genug?“ ·,,Mein Gott,wie kannstu nur so sprechen.Fürch­­test Dix Dich denn gar nicht vor dem lieben Gott.Die arme Luft ist ein richtiges Filigrangeskopf und ist kaum 10 viel wie ein Kanarienvogel.“ „Und arbeitet troßdem wie ein Nok? Merkwürdig !" So ruhen wir uns gegenseitig zu ärgern. " In meiner Frau wühlt der Zorn gegen Die Leute aus Mikkathfalva und ich Yaffe an den Eingeborenen von­­ Mohora sein gutes Haar, wo­s ich mir nur Gelegenheit dazu bietet. Haust du meinen Juden, hau ich deinen Suden ! Und der Haß feiert förmliche Orgien. Auch die Dienstleute sind in zwei feindliche Lager geteilt; sie grüßen nur ihre respektives Oberhaupt und umgeben dieses mit einer Hingebung und Dienstfertigkeit, deren fi nicht viele Sterbliche rühmen können. Und man zeigen sich die sonstigen Vorteile der Philo­­sophie. Beispielsweise versäumt es mein Autscher, mein Meit­pferd bei der Bahnstation mit einer wärmenden Dede zu versehen, er erfältet sich und meine Frau berichtet mir am Morgen mit höhnischem Laden. “ „Der Sant Huftet. Die ganze Nacht hat er in einer Tour gehuftet. Gottlob. Ich habe Dir immer gesagt, Dir sollst Dir seinen Kutscher aus Szilabonya nehmen. Dort versteht man sich nicht auf Pferde. Hoffentlich merkt Du Dir das endlich und nimmt Vernunft an. Geschieht. Dir im übrigen ganz recht und ich gebe die Lektion nicht für hundert Gulden.“­­ Ein­ Schmettern und Kliwen von Porzellangeschirr vo­r der Kürche herunterbricht ihren Wortschwarm.Susie hat etwa ein Dutzend Teller fallengelassen ist und sie sind alle in Trümmer gegangen. „Bravo!“ rufe ich aus. „Brapissimo !“ Meine Frau erbleicht; Die Nermite frntt fast um vor Sich reden. „Ra, das hat nichts zu sagen,” suche ich sie zur bes ruhigen­ , Teller werden nur bei jem­anden zerschlagen, der welche hat, und dazu ein Stubenmädchen aus MDóhora." Pars pro toto. Das geht so fort mit und ohne Grazie. Bei dieser Methode können sich keinerlei kleine häusliche Unanehmlichkeiten ereignen. Die der einen oden anderen Partei nicht eine wenn auch nur augenblickliche und — wie ich zugeben will — nicht gerade den lauteriten Motiven entpringende Befriedigung, um nicht zu sagen Stende bereiten würden, die doch die Parteinahme ber Süinder noch eine besondere Würze erhält. War die Ernte schlecht, sagen wir­ , Gottlob, daß wir das Gut verpachtet haben." War die Ernte gut,­­trösten wir uns mit den Worten: „Der Grund und Boden bes­­trebt sich ehrlich. Nächstes Jahr wird man uns schon einen höheren Bachtschilling antragen.“ Nichtet das Orubenmäd­­chen einen Schaden an, widerhallt der Stall von lautemn Lachen und auf die Kinder frohladen: „Na, pak mit auf, Mohora! Da wirds was abgeben !” Werden dagegen Die Pferde von irgendeiner Kalamität heimgedrcht, erwacht der von der Horpäcser Kamarilla genährte und stets neu an­gefachte Verdacht, daß mein Kutscher niemals ein richtiger Husar gewesen sei, sondern seine Drei Jahre bloß, als Privatdiener in der Küche der Frau des Nittmeisters ab­­gedient habe, mit allem Nachdruch zu neuen Leben. (Sch

Next