Pester Lloyd, September 1910 (Jahrgang 57, nr. 220-230)

1910-09-16 / nr. 220

PESTER LLOYD ed. befindlichen Städten reinen. Die Mehrzahl sind ober­­ungarische und Siebenbürger Bergwerksstädte, deren Niedergang offenbar auf volkswirtschaftliche Gründe zurück­­zuführen it. Zu diesen gehören auf dem Gömörer und Szepeser Montangebiet neun Gemeinden, in Oberung amn Körmöczbanye und Szakolcza, in Siebenbürgen Abrud»­bánya. Sie alle sind seit 1869 in der Bevölkerungsziffer um­ 2, 6, 10, sogar 45 Prozent zurückgegangen. Am mächigsten zeigt sich die zehnjährige Entwick­­ung in: Ujpest (78 Prozent), Cesikkereda (4975), Diva (45%), in der Hauptstadt (45), in Szombathel­y (43) and Zölyon (40). Ihnen folgen mit 36 bis 30 Prozent Miskolcz, Kaposvár, Poprad, Kolozsvár und Sátoralja­­une, mit 29% bis 20 Prozent Munfács, Fiume, Cperjes, Debreszen, Szatmár, Kajla, Marosviajarhely, Magytanizsa, Nagyvárad, Temesvár, Nyiregyhaza, Papa, Győr,­­ Bártfa 2c. Um vieles schwücher ist das Ergebnis in einzelnen großen Provinzzentren wie Szeged (18 Prozent), Bo­­sony (17%), Kecsiemet (16%), Sopron (13), Brajjó (12%), Szabadfa (11%), Szetesfehervár (11), Komárom (10), Eger (9%) und Eptergom (7). Zu der großen Masse der Hei­eren Städte hat es das Prozentverhältnis Bi­rohen kaum um eine oder zwei Stufen erhöht. Ein N­üdfall zeigt sich seit 1890 in Oberungarn: In Nagyrörze (1% Prozent), Rimapombat (2), Szepes­­varalja (6), DO-Lubló (7), Leibicz (7) und Feljübanya (9), dann jenseits der Donau in Kismarton (01) und Szefkard (3 Prozent). Diese ungünstige Populations­­bewegung in der städtischen Bevölkerungsziffer ist nicht bloß auf wirtschaftliche Ursachen zurüczuführen; wichtige Vastoren sind auch die sanitären Zustände. Ein erschreckendes Zeugnis liefert dafür das rechte Heft der statistischen Ausweise, das über die Populations­­beivegung des Monats Juli berichtet. Er erhellt daraus, daß, während­­ der Vorbereitungen zu dem­ Städtefangresse die Bevölkerung von siebenundzwanzig Gref­­gemeinden abgenommen­ hat, weil die Zahl ihrer Toten die Zahl der Geburten übersteigt, ein Umstand, der auf die s­chlechten Hygienischen Verhältnisse ein düsteres Licht wirft. An diesen traurigen Feststellungen sind fei­n gehn Städte interessiert: zwölf Städte mit geordneten Magistrat und vier mit Munizipalteht. Unter den Yebtoren befindet sich auch der Ort des letten Städtekongresses, Temesvár selbst. Zum­ Zweckk eindringlicher Belehrung mögen einige herr angeführte Daten ein beredtes Zeugnis ab­­geben: Die Hauptsumme der Seelenzahlen dieser Städte be­­trägt 360.000, die der Neugeburten 869, jene der Ver­­storbenen 1021. Daraus ergibt, sich ein Minus von 152 Seelen. Eine Epidemie gab es in diesen Städten während des ganzen Monats nicht. Den Tod verursachten zum überwiegenden Teile Kinderkrankheiten und Tuber­­­­tulose. Zwei Drittel der Verstorbenen, standen im zarten, Kindesalter, ihr massenhaftes Sterben i­ auf Rechnung der vernachlässigten Hygiene zu jegen. Viertel unserer übrigen Städte die Zunahme wäre eine sehr Es soll nicht unbemerkt bleiben,daß in einen­ starken schwache ist:«die Geburten übersteigen die­ Todesfälle um kaum zwei bis acht Fälle.Un­sd dieses traurige Bild wiederholt sich von Monat zu Monat.·Aus jedem­ Aus­­weise tönt uns die Klage entgegen,daß bald in zehn bis zwanzig,bald viezzig bis dreißcig unserer Städte die Zahl der Geburten hinter jener der Ver­­storbenen zurückbleibt.Die Propagativkraft der Bevölkerung ist groß genug,sie scheitert jedoch ax k unseren sanitären Uebel,deren nicht einmal das entwickeltere Kulturleben der Städte überall Herr werden kann.Der Städtekongreß hätte demnach Grund genug gehabt,mit diesen Uebelständen sich eingehend zu beschäftigen.Hin­­sichtlich der Hygiene sind wir in erschreckendem Maße rück­­ständig.Damit hä­ngt die lange Reihe der Fragen der Wohnungsvergäb­d­­e,der Aprovisionierung,des Trink­­wassers,dern­al­ieru­ng,der Saliiitätspolizei zusammen. Die Gefahr«pocht andagert,das hätte auch in Temess vorvernommen werden können­,wo das Uebel ebenfalls um sich gegriffen hat,­fallen dochcruf zehn Geburten elf Todesfälle.Der Städtekongreß wird va abnaken, wenn er sich immer nur mit ak­ademischen Jagen und Ban­­fettieren beschäftigt, den brennenden praktischen Aufgaben jedoch — wie wir es in Tentesvár gesehen — aus dem Wege geht oder sie geringtütig behandelt. 7 Y» Stabt pro Mille Geborene Berjtorbene 23 RER 12 46 47 yenpereny: _ i.. .._ 27 83 96 "(Gyöngyös ... ... 1... 16 59 67 Royang 51 55 N RN. 63 90 RKisujkállás... ... 18 40 42 Komdrom - 3... 20 33 47 MAGYDÁTAD .... -... ... 50 130 160 Nagykombat.... .... .-. 13 25 39 SEBeBDhr e: sze age sze 11 31 35 Shhäd .... ... 14 34 35 espar .. éa 59 128 145 Behertemplom .... ... 11 20 26 BDSG sze akt vel 12 39 41 Turkeve 14 35 38 0 IE 52 58 Freitag, 16. September 1910 Die Vorgänge in Kroatien. (Telegramme des­­„Beiter Lloyd“) Agram, 15. September. DBanuz Dr. v. Tomasics hat heute nach seiner Rückehr aus Wien mit mehreren politischen P­ersönlich­­keiten konferiert. Auch der ehemalige Banus Graf Be jachevid, der im Nafisee als­­ Regieruugskandidat aufteilt, hatte mit­ dem Banus heute eine längere Bespre­ung. A­us politischen Kreisen verlautet, daß demnächst in EpBEet eine Konferenz von unabhängigen politikern Slavoniens, darunter auch von bisherigen Mitgliedern der kroatisch-serbischen Koalition stattfinden wird, um über ein selbständiges Vor­gehen im Sinne einer Verständigung mit dem Banus zu beraten. Von einer Seite, Die über die Verhältnisse in C­lavonien gut unterrichtet ist, wird ihrem Korrespondenten mitgeteilt, daß in einer Reihe von Wahlbezirken überhaupt nur regierung­s­freundliche Kandidaten Aussicht auf Erfolg haben und die Stimmung der Bevölkerung dieser Bezirke auch auf einen Teil der Koalitionsmitglieder einen Drud ausübt. Von derselben Seite wird versichert, daß es auch in der selbständigen Serbenpartei einzelne Personen gibt, die Ha immer der Bergständigung mit der Regierung das Wort reden. Einige davon haben wohl an der­ jüngsten Konferenz der Hon fition teilgenommen, doch haben sie den gefaßten Be­schluß keineswegs besü­chwortet, wie es überhaupt als auf­­fällig bezeichnet wird, daß in Dent veröffentlichten Com­­munique nicht von einstimmigen Beischlüfsen gesprochen wird. Daraus wird vielfach weichloften, dak nicht einmal die an der Konferenz teilneh­mende Minorität der Koalition ein aber für die Vereinigung aller Kroaten und Serben der Monarchie müsse man unbedingt eintreten, und diese For­derung sei auch im Rahmen des Dualismus erfüllbar. An diesem Punkt des Programms dürfe nichts­ geändert werden. Doch gibt das Blatt zu, dass neben dem prinzi­­piellen Programm noch ein aktuelles Arbeits­­programm zwischen dem Banug und der neuen Arbeitspartei vereinbart werden könnte. Dieser Artikel wird als charakteristisch, für die Stimmung in der Koalition bezeichnet, deren radikale Elemente seinestwegs so zuversichtlich sind, als es den An­schein hat. Die Fusion der Nechtspartei mit den Christlichsozialen. Agram, 15. September. Hete hat hierdim Lager der Ninatsrechtlichen Oppos­­ition die Diusion der reinen Negropatriet mit der Hristlichsoztialen Gruppe in eine einheitliche Partei stattgefunden. Im großen Saale des Staresevicsdont hatten sich zirka 400-500 Anhänger der­ reinen Rechtspartei versammelt. Auf der Tages­ordnung stand die Frage der F­usion mit der christlich­­sozialen Gruppe. Zum Präsidenten der Versammlung wurde der ehemalige Obmann des Landtagsclubs der Partei Dr. Alexander Horvat gewählt, der in kurzen­­ Zügen die politische Situation und den Zweck der heutigen Versammlung schilderte. Nach einer längeren, stellenweise sehr lebhaften Debatte wurde der Beschlu­ss gefaßt, ss mit der christlichsozialen Gruppe zu fusionieren. In gleicher Zeit fand im katholisgen Kasino eine Versammlung der Anhänger der cristlichsozialen Partei statt, zu der sich zirka 300-400 Personen, zum großen Teile Geistliche, eingefunden hatten. In dieser Versammlung führte den Boris Pfarrer Dr. Homo­­taric3. Die FJusion mit der reinen R Rechtspartei wu­rde nach kurzer Diskussion einstimm­­g beschlossen. Hierauf begaben sich die Besammlungsteilnehmer Torporativ aus dem­ katholischen Kasino in den Gjarcsevicsdont, wo sie mit Jubel empfangen wurden und eine gemeinsame Resolution angenommen wurde. Die neue Partei beschloß, id Rechtspartei, zu nennen und ihre Zentralorgan wird das bisherige Organ der reinen Rechts­­partei „Hrvatzfo Bravo“ bleiben. Die von der neuen christlichsozialen Rechtspartei an­­genommene Resolution besagt in ihren­­ Haupt­punkten: Die Stare seviezeanische reine eier­ei und die um das „Hrovatsfo“ versammelten Politiker vereinigen sie zu einer Partei unter dem Namen Rechtspartei, . Die unerschütterlich auf dem staatsrechtlichen Pro­­gramm vom Jahre 1894 stehen wird. Die Rechts­­partei wich auf dem Boden der Hristlich­­fozialen Prinzipien auf kulturellem, wirt­schaftlichem und sozialem Gebiete für das Wohl der kroatischen Bauern, Arbeiter und Ge­werbetreibenden ein­­treten. Unerschütterlich auf dem Standpunk­te des Katholizismus stehend, wird die Rechtspartei die religiösen Gefühle aller geieglich anerkannten Konfessio­­nen achten. Demnach ist es auch Andersgläubigen mög­­lich, an der Tätigkeit dieser Partei teilzunehmen. Die Rechtspartei steht auf dem Standpunkte, daß die in­liche Kirche und der Staat in ihren Wirkungstreffen unabhängig sind und alle gemeinsam­en Fragen in gegenseitigem Unverständnis zu lösen sind. In allen religiösen und kirchlichen Fragen fordert die Rechtspartei die volle­ Autonomie der katholischen Kirche. Schließlich wurde ein gemeinsames prophitiori­­les Krelativkomitee gewählt. Die Frage des Präsidiums wurde einstweilen offen gelassen. Nachmittag wurden die Beratungen fortgefegt und über die Kandi­­daturen verschiedene Beischlüsse gefaßt. Abends fand zu Ehren der V­ersammlungsteilnehmer an der Provinz ein Kommerz statt, bei welchen in zahlreichen Reden die vollzogene Fusion gefeiert wurde. Wiahler3 ‚niemals in Die Oper gekommen waren und jebt modische Ausstattungskunstitüde von zweifelhaftem Werte umlärmten, das Opernhaus nit füllen könne. “ Gustav Mahler verließ Die Oper und Felix v. Weingartner fanz. Seine Aufgabe war es, den Spielplatz, "der im argen lag — allerdings nicht so ehr im argen wie jebt—, zu ergänzen. Seine zweite, das Ensemble aufzufrischen. Große Künstler waren vorhanden, die minutenlangen Triller der Kurz waren eine Spezialität geworden, auf die ein ausverkauftes Haus wartete, bei Slezals Tür läuteten die Agenten mit Dollarfontrasten an, Demuth, Weidemann, die Mildenburg, die Brand, Schmedes waren Kräfte ersten Ranges. Allein ringsherum und mitten Ddazwischen wucherte das Mittelgut, Die große Schar "der Kleinen Leute, denen Gustav Mahler, wenn er wollte, für einen Abend lang den Schein künstlerischer Be­­deutung geben konnte, weil er ihnen seinen­ Geist ein­­blies, die aber für jeden anderen Direktor eine Ber­­­egenheit sein mußten und das Budlitum langweilten. Im Brobesaal und in der Direktionskanzlei wartete also die Arbeit. Die nüchterne, prosaische Werktansarbeit, die nur nach einem bestimmten Plan hätte geleitet werden können. Vergeben? hält man Ausschant nach , einem solchen "Blane. Feliz v. Weingerb­er begann damit, jene Fanatiker zu reizen, Die sich für den Mozartiten „Don Juan“ , erst interessierten, seit er zwischen Die vier grauen Türme ein­­gez­wängt wurde, und den „Tristan“ exit besuchten, seitdem die Vorhänge in Soldens Zelt das Schachbrettmuster der Sezessionsplakate zeigten. Er schaffte die Rollernhe Aus­­stattung des „Sidelio“, dann Die des „Don Yuan“ ab. Was aber fette er an Stelle der Experimente, die Doch von Geist und P­hantasie gestrebt hatten, wenn sie au) mißlangen? Go gut wie nichts. Banale­chablonenauf­­führungen, die gewöhnliche Stadt­ und Hoftheatervorstel­­lung, den Abonnement zidelio. Danur zeigte er mit Der großweilen Energie, wie sie weichen Naturen eigen it, die Waanerianer, indem er mit einem feierlichen Bromm­ase­­mento verkündete, er werde der Dramatischen Wirkung der ‚Walküre‘ auch „Striche“ aufhelfen. Die vierte Galerie wurde, da bei jedem Strich eine Verschtwörerschar zi­chte, unter P­olizeiaufsicht gestellt und derart die Dramatische Spannung der Zuhörer zweifellos versterkt. Feliz v. Wein­­gartner hatte sich also binnen kurzer­­ Beit , sowohl unter den orthodoxen Wagnerianern, als auch unter der streng­­gläubigen Modernistenfette, wo immer­ man zu Wotan und zu Salome betete, heftige Feinde gemacht und als_ob es an der Erbitterung dieser Sanatifer nicht genug ge­­wesen wäre, begannen Die , Flügeren Wühlereien und Die feineren Bosheiten, wie sie man einmal in Dieser Stadt beziebsamen Tratsches üblich sind. Da hätte nur eines helfen können. Mit Fertigkeit einen einmal gewählten Weg gehen, unbefümmert um das Geschrei von rechts und von links, und freut wurde, nicht irritiert. (Es gibt ein großes, bürger­­liches Opernparblitum, Hunderte und Tausende, „Die gern in Mu) was Gutes jehmanfen mögen‘, die sich von der Aufregung der Parteien und der Klüngel, dieser Früppel­­haften Sprößlinge von Parteien, nicht fortreißen, lassen und dankbar sind für schöne Vorstellungen, gute Gesangan­leistungen, ein trefflich geführtes Orchester. An dieses hätte sie Selig, v. Weingartner Halten­ müssen und er wäre nicht Schwer gebwesen, seine Sympathien zu erwerben. Liebt man doch Feliz v. Weingartner als Orchesterführer von Geist und Schwung, und wer ein Scherzo einer Brahmen- Sinfonie derart pikant dirigiert, als wäre es von Delibes, so daß es zur Wiederholung verlangt wird, den versteht ei wohl auch auf das Publik­um, „das vielköpfige, viel­­sinnige, schwankende, Hin und herirrende Tier“, wie Theaterdirektor Goethe es genannt. Zu seinem Unglück mußte Seltz v. Weingartner, in der Oper wenigstens, den Zusammenhang mit dem Pablitum nicht zu finden. Daß er sein rechtes Novitätenglüd Hatte, wollen wir ihm nit verdeuten, denn die Produktion st arm und die natürliche Art des Musizierens , ein selten Kräutlein giemorden. Jederzeit wäre es aber mög durch­ die Fritischen wallerlesen, mit denen der Weg ber sich; gewesen, den Spielplan auszubauen, zu bereichern, abwechslungsvoll zu gestalten. Während jedoch Weingartner zauderte, tastete, bald da, bald dort zugriff, um rasc­­h wieder zurückzuweichen, entglitt eine Oper nach der anderen dem Spielplan. Nur wenige Beispiele: Im ersten Jahre der Direktion Mahler­ gab es achtzehn Mozart-Abende, im vergangenen Jahre unter Weingartner acht. Von Weber steht eine Oper im Repertoire („Der Freiihüs‘), gänzlich fehlten Lorsing und Marschner., Von der Neustudierung des „Siegfried“ wollen wir nu 3 reden, denn da ließ Beingartner noch den Gehilfen Mahler professor Rol­er für sich arbeiten, und so wenig mir die Troglodytenhöhle behagt, in der Siegfried sein Schwert fehmziedet, und die Dschungellandschaft, in der’ er den Wurm erlegt, die Vor­­stellung hatte doch Stil, den Stil Gustav Mahlers., Was aber bekam man zu sehen, als Weingartner mit dem von ihm ausgewählten Gehilfen die „Meisterfinger­ von Nürn­­berg“ neu einstudierte? Die Neguiemstimmung der Kirche im ersten Akt, die „Rodelbahn von Nürnberg” — wie der Doxcheiterwiß treffend sagte — im zweiten Akt, die böhmische Bauernhochzeit im dritten Akt: was soll man von diesen Einfällen einer törichten Regie Jagen? Und wie wurde die Aufgabe gelöst, die Sängersdiat mit interessanten Persönlich seltet­ zu ergänzen? Ich möchte mich nicht in Details einlaffen und muß er auch nicht, da die Zahl von achtunddreißig Gastspielen in dem vergangenen Spiel­­jahre beweist, wie wenig das Ensemble konsolidiert ist. Es ist mir selbstverständlich gewesen, daß alle Diejenigen mit besonderem Pathos auf die achtunddreißig Gastspiele hinwiesen, die sein Wort darüber verloren hatten, daß im Jahre 1902/03 unter Gustav Mahler zweiundachtzig Gast­­spiele stattfanden, obzwar damals die vielen Gastspiele ebenfalls dem ehrlichen Betrachter die Schäden des En­­sembles verrieten. Eben begann Selig v. Weingartner, den teils seine eigene Ungeschicklichkeit, teils die Geschid­­lichkeit seiner Gegner fei gemacht hatten, sich zu sam­­meln, schon zeigte er in einer hübschen Neueinstudierung des „Barbier bon Baadad“ seine warme Natur, fein

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