Pester Lloyd, Oktober 1910 (Jahrgang 57, nr. 233-245)
1910-10-01 / nr. 233
: “ -r,.y«z.uekh»,E-Tniek)t.waanIDEA-eru»ß,eUx«Bollwt-i«i sowie bes LegwEonsraF«-.Grafen,lremnf die St·g»1im"2 Uhr 10 Minutten IDetT und konnte daher auch nicht seine Demission retten. Szápáry und des Kabinettschefs : zu der nächsten Sitzung wird auf schriftlichem Wegebeta .. Die Vorgänge in Kroatien. Der Vizepräsident des Klubs der Kroatischen Meidis- HSabgeordneten Dr. Bogoslav Mazjuranics hat, wie aus Agram gemeldet wird, im Sinne eines in der heutigen Borbesprechung gefaßten Beschlusses die Plenareigung der kroatischen Abgeordneten für Montag, 3. Oktober einberufen, um über die Wahl der kroatisschen Mitglieder für die ungarische Delegation schlüfsig zu werben. In Agramer politischen Kreisen verlautet, daß die Ausschreibung der Landtagswahlen binnen wenigen Tagen erfolgen dürfte. Aus Schavonien wird mitgeteilt, daß im allen dortigen Wahlbezirken die Stimmung der Intelligenz für eine Verständigung mit dem Banus und für seinen Entfirrungsplan it. Drohende Agrarunruhen in Bosnien. In den Bezirken Dervent und Prnja vor Nordbosniens drohen Agrarunruhen. Die ferbifgten Kmeten verhveigern, wie uns aus Sarajevo gemeldet wird. Die guthilfige Leistung der gegeblichen Abgaben an die Stundbefiger. Diese baten um behördliche Hilfe. Die Ruhe wurde bisher nicht gestört. Zustellung militärischer Einberufungskarten. Der Landesverteidigungsminister hat an sämtliche ungarischen und kroatischen Munizipien, sowie an die Städte Agram, Barasd, Ersegy und Zimony über das Verfahren bei der Erstellung von Einberufungsschreiben für im Auslande weilende stellungspflichtige, oder zur Waffenübung einberufene Personen eine Zirkularverordnung gerichtet. Der Minister hat aus einer Zuschrift des Kriegsministers , daß einzelne Bezirksbeamte um die Zustellung von Einberufungskarten, Personaldokumenten und anderen militärischen Befehlen an nicht akive Militärpersonen, die im Auslande weilen, im Widerspruch mit der Verordnung vom 18. August 1893 Zahl 41.385/XIV unmittelbar die auswärtigen f. u. k. Behörden ersuchen. Um diesem regelvichtigen ne ein Ende zu machen, ordnet der Minister an, daß die Zustellung der Einberufungskarten an Personen, die zur Waffenübung einberufen wurden und im Auslande weilen, immer im Wege der bezeicheneten Mittel Sperson, oder wenn eine solche Bezeichnung nicht erfolgt und die genaue Adresse des Einberufenen bekannt ist, im Wege der Bost zu erfolgen hat. Dasselbe Vorgehen ist auch “bei der Zustellung anderer militärischer Dokumente zu befolgen. Bei der Zustellung von Einberufungskarten für den aktiven Dienst, oder für die militärische Ausbildung an Rekruten, die ‚im Auslande weilen, können die Behörden der auswärtigen Vertretung nur dann in Anspruch genommen werden, wenn die angegebene Art der Auftellung erfolglos blieb. In diesen Fällen sind jedoch die Einberufungskarten gegen Empfangsbestätigung immer unmittelbar dem Landesverteidigungsminister einzusenden, der sodann die Zustellung vermittelt. Für Verspätungen oder Unterlassungen, welche aus der Außerachtlassung dieser Verfügungen eintreten, sind die unferrest vorgehenden Organe verantwortlich. íz as ,« e en e — sar el . Parlamentarisches. Budapest, 30. September. Die Partei der nationalen Arbeit. Zieb der Pause in den Sihungen des Abgeordnetenhauses erfreute sich der Klub der Regierungspartei heute wieder eines seher regen Besuchs. Das wichtigste Gesprächsthema bildete noch immer Die Affäre der geistlichen Mitglieder der Partei, der Pfarrer Alois Rudnay undohann Richter.. .3 wurden " verschiedene Mittel erwogen, wie diese Abgeordneten geschüst und nie Garantien dafür geschaffen werden könnten, um die freie Meinungsäußerung katholischer Seelsorger gegen unberechtigte Eingriffe des Epislopats zu wahren. Ohne daß, sich eine bertimmte Absicht herausfristallisiert hätte, gingen Die Meinungen zumeist dahin, die genannten Abgeordneten mögen das Vorgehen ihrer Bischöfe als Verlegung ihrer Immunität anmelden, damit das Abgeordnetenhaus Gelegenheit habe, sich eingehend mit der Frage zu beschäftigen. Doc ist es noch nicht entschieden, ob die Anmeldung erfolgen wird oder nicht. « Graf Stefan Tipa weilte längere Zeit im Klub.Er hatte zuerst mit dem Finanzminister Ladislaus v.Lukämqu späteumiix den Ministern Ikarl Hieronymrun»Waer Bala Seräityi längere Unterredungem Ausschüsse des Abgeordnetenhauses. Die IX.Gerichtskommission des Abgeordneten Hauses hielt heute nachmittags um 7 Uhr unter dems Präsidium von Abeordnetenilius Vätady eine Sitzung.A Antrag des Verletzten Anton Heinrich wurde das Mandat des Abgeordneten Johann Hock endgültig vexifiziert.Die Entscheidung über Das von der Sektion beanstandete Mandat des Abgeordneten Paul Szluha wird in Schwebe gelassen, bis die Kurie über die gegen das Mandat eingereichte Petition geurteilt haben wird. « Parteikonferenzen. «Dissz Volkäpartei wit dienstag,4.Oktober«,6 Uhr abends eine Konferenz halten, auf deren Tagesordnung die Kandidierung von Delegationsmitgliedern steht. Die Achtundvierziger Landwirtepartei hielt Heute abends eine Konferenz, in welcher die Abgeordneten Stefan Szabó, Alexander Herczegh und Johann Novak betraut wurden, am 6. Oktober an der in Arad stattfindenden Trauer er teilzunehmen und am Märtyrerdenkmal einen Kranz niederzulegen. , Die italienische Reise des Grafen Ahrenthal. (Telegramme des ‚Better Lloyd“) Hi . Turin, 30. September, ‚Der Unterstaatssekretär im Ministerium des Reußern ürít bi Scalen, der heute früh Hier eingetroffen ist, wurde vom Minister di San Giuliano den Grafen Aehrenthall vorgestellt, der sich mit ihm in freund-haftlicher Weise unterhielt. Um 1035 Uhr begaben sich die beiden Minister in Begleitung des Fürsten di Scalen, der Botschafter m. Mérey und Herzog von Avarna bei Generalsekelors im Ministerium des Hofautomobilen nach dem königlichen Schlosse in Macconigi, von wo sie um 4 Uhr nachmittags nach Turin zurückehren werden. Un 8 Uhr abends gibt di Sant Giuliano zu Ehren des Grafen Aehrenthal ein Diner, woran außer den beiden Ministern teilnehmen werden: Unterstaatssekretär Fürsst di Scalea, Botschafter v. Mercy und Herzog von Avarna, der Minister des königlichen Hauses Mattioli Pasqualini, erster Generaladjutant Brujati, Palastpräfekt D Oberzeremonienmeister Graf Gianotti, Generalsekretär im Ministerium des Meußern Bollati, der Präfekt und der Bürgermeister von Turin, sowie Legationsrat Graf Szapary und Kabinettschef Fasciotti. Racconigi, 30. September. Graf Aehrenthal und Marchese H San Giuliano sind mit den beiden Botschaftern und ihrer Begleitung gegen 12 Uhr mittags im königlichen Schlosse eingetroffen. Racconigi, 30. September. Zu Ehren des Grafen Mehrenthal gab das Königspaar im Schlosse ein Dejeuner. Der König verlieh dem Grafen ehrenthal das Kollier des Annungziaten-Ordens, dem Legationsrat Grafen Szapáry baz Großoffizierstreug des italienishen Kronen Ordens. König Ritter Emanuel unterhielt sich in sehr Herzlicher T8eife mit den beiden Ministern und dem anderen Persönlichkeiten. St Uehrenthal übermittelte, dem König das Handschreiben des Kaisers und Königs Franz Sofer, worin Se. Majestät für die aus Anlas seines achtzigsten Geburtstages ihm im Ich , von dem Minister des Weußers überbrachten,in einem Handtreiben des Königs ausgesprochenen Glüdwünsche dankt. Racconigi, 30. September. Bei " dem zu Ehren des österreichhssch-ungarischen Ministers , des Aeußern Grafen Aehrenthal vom König ae Diner saßen zur Rechten der Königin Graf Aehrenthal und zur Linien: Botschafter v. Mérey zur Rechten des Königs der italienische Minister des Aeußern Mardefe bi San Giuliano. Turin, 30. September, Graf Aehrenthal und Marchese di San Giuliano sowie die Persönlichkeiten, die die Minister nach Racconigi begleitet haben, sind um 3 Uhr nachmittags wieher zurückgekehrt. — Turin,30.September, ansuhrabends gab Minister des Aeußern Marchese dii San Giuliano im»Hotel de l’Europe«zu Ehren des Grafen Aehrenthals sein Diner,an dem Frußer den beiden Ministern auch die beiden Kabinettiers und die Botschafter Herzog von Averna und v. Mérey teilnahmen. Es wurden seine Trinfsprüche gehalten. , Marchese di San Giuliano trank dem Grafen Aehrenthal mit großer Herzlichkeit zu. Die Minister werden nier mit Gefolge wahrscheinlich einen Ausflug auf den Col Soperga unternehmen. Rom, 30. September. Wie die „tribuna” an Turin meldet, hatten die Minister des Reutern Graf Nehrenthal und Marchese di San Giuliano nachmittags eine einstündige Bespregung. Turin, 30. September. Aus Anlas des Besuches des österreichhisch-ungarischen Ministers des Rp Grafen eenal bringen Dig. Blätter Begrüßungsartikel, in denen auf die Vorteile eines guten Einvernehmens zwischen beiden Ländern eingewiesen wird. Rom, 30. September. In Besprechung der Mette des Grafen Aehrenthal nach Turin und Nacconigi Schreibt ‚Bopolo Romano“: Dieser Akt des Ministers Grafen Wehrenthal sei ein neuer Schritt zur Förderung jener herzlichen Stimmung im Verhältnisse zwischen den beiden Staaten. Die von den politischenersönlichkeiten auf beiden Seiten als eine politische Notwendigkeit angesehen werde, während sie inwirtschaftlicher Hinsicht den größten Koeffizienten für die gedeihliche Entwicklung der Handelsbeziehungen bedeute. Wen einige annehmen, Oesterreic-Ungarn könnte auch nur im entferntesten den Hinterhältigen Gedanken hegen, mit Italien zu brechen, so erscheine dies vulgär und zugleich absurd, sobald man die in den Beziehungen und Endzielen der beiden Staaten vorherrschende Loyalität in Betracht ziehe. Das Blatt schreibt, die Bohtit des Königs Franz Sofef und seiner Minister, und jene des Hauses Savoyen und seiner Ratgeber Hatte, hat und kann nur jene identischen Ziele haben, die auch in der Politik Wilhelms II. und seines ausgezeichneten Mitarbeiters eine mächtige Unterstüung finden. ... ia .. ..«.. fi Die Situation in Oeterreicy. tegramme des „Bester Lloyd“) Der böhmische Landtag. jer « Prag, 80. September. Une 117, Uhr wird die Eißung des Landtages wieder aufgenommen. Oberstlandmarschall Prinz £o bromir teilt das Ergebnis der Wahl in die Kommissionen mit und erklärt sodann, daß er den Bericht des Landesausschusses, womit der Entwurf eines Geleges über die Einhebung der Landesumlage auf den Verbrauch von Bier vorgelegt wird, ohne erste Lesung "der Steuerkommisation zumeisen werde. ." «»Hierauf wird zur weiteren Erledigung der Tagesordnung übergegangen. Sodann erfuhr der Oberstlandmarschall das Haus um die Ermächtigung, aus Anlas des Namensfestes des Königs die alleruntertänigsten Glückwünsche des Landtages St. Mejestit übermitteln zu dürfen, und ich lieht‘ 2 gegeben werden. «. «.- 8. Prag, 30. September, Die nationalpolitisge. Kommission lstische Kommision Dr. Karl Maria Herman zum Obmann Die Kommissionen werden « mittags ihre Beratungen aufnehmen. Die Rede Kaiser Wilhelms im Wiener Mathanse. Wien, 30. September. Mit der heutigen Gemeinderatsfigung brachte Gemeinderat RYEL den Antrag ein, den Wortlaut der Rede des Deutschen Kaisers im Rathause an einer Gen Stelle des Festsaales auf einer fünstlerisch ausgeführten Bronzeplatte zum Gedenken der Nachwelt anzubringen Ausbau der dalmatinischen Wahlen. Wien, 30. September Die Abgeordneten Hofrat v. Butovics und Du Trefics, erschienen dieser Tage bei dem Eisenbahnminister Wrba, um wegen des geplanten Ausbaues der dalmatinischen Eisenbahnen Informationen einzuholen. Der Minister erklärte, daß wegen des neuen Projektes über Knin— Novi eine bestimmte Mitteilung derzeit nicht gemacht werden könne, weil nur Verhandlungen mit der ungarischen Regierung in Zuge seien. Im übrigen wies der Minister die beiden Abgeordneten um den Ministerpräsidenten reiherend. Bienerth. Dieser erklärte, das die Regierung mit dem größten Eifer am Werfe sei, um den Ausbau der dalmatinischen Bahnen zu fördern. De Verhandlungen wegen der Strecke Bugojno—Arzano fühnden derart, daß der Ausbau alsbald berde in Angriff genommen werden künnen. Die Fleischteuerung. Wien,30.September.2. Der Gemeinderat nahm nach längerer Debatte einen Antrag des Stadtrates an, an Die egierung ein An fügten um Bewilligung der Einfuhr von zirfa zwanzigtausend bi fünffundzwanzig tausend Kilogramm argentinifgenfin ® fleisdes zw stellen. « i abgelehnt. netenden«Saal. Spionageaffäre, Die Landtage. Bola, 30. September. Die gestrige Verhaftung des Medatteurs Ambroz0dics und eines gewiilsen Widerhofer erfolgte im Auftrage der Militärbehörde duch die Srantapolizei und bleibt aufrecht. Es heißt, daß er sichiebei um einen von einem Einjährig-Freiwilligen konsteuierten Monotplan handelt, dessen Art noch geheimgehalten wird. Wien, 30. September. In der heutigen Sigung des niederösterreichischen Landtages wurde zur Untersuchung der Affäre Hraba eine elfaliedrige Kommission gemählt. Derselben hören acht Christlichsoziale, ein Deutschnationaler, ein und der Sozialdemokrat Seit an. Brünn, 30. September, Sn Der heutigen Situng des Landtages wurde die Debatte über die beiden Dringlichkeitsanträge betreffende Vorfälle in Iglau am 31. Juni aus Anlaf der Abhaltung eines Sokalfestes fortgetet und die Dringlichkeit beide Anträge angenommen. «« .Das.Meritum des Alltages Müller und Genossen,.J.«in welchem die Negierung aufgefordert wird,bei der Untersuchung über die Vorfälle objektiv vorugehen·und«den«tschechisch anorstößen in deutschen Städten sowie dem Boykott gegen a, n eine Ende zu bereiten, wurde debattelos Hierauf verliegen sämtliche deutschen Abgeords Der Vorsitzende Landeshauptmannstellvertreter»Jeli«n«ek erklärte die Sitzung für beschlußunfähig und schloß dieselbe.Die nächste Sitzung wird auf schriftlichem Wege bekanntgegeben werden. t « - -«--«-.« . ER Liberaler 3 Die türkisch-rumänische Konvention. (Telegramm.) Bukarest, 30. September. Das hiesige Blatt „Epoca“ behauptet, der Bariser „Matin“ habe von der türkischen Regierung, als diese im Paris wegen der ottomanischen Anleihe unterhandelte, die Summe von zehn Millionen Franc für Die Unterstüßung der Anleihe verlangt und auf eine abschlägige Antwort der türkischen Regierung das Morden von einer Militärkonvention zwischen der Türkei und Rumänien erfunden. Das offiziöse Journal , Bovita Nationala* Kritisierte jarj die Saltung des „Matin“, der durch volle zehn Tage ganz Europa mojstifiziert habe. („Agence Roumaine“.) i- ep hebt garen gen Die Ereignige in dercürkei. »Telegramme des»Pester Lloyd«,1) Die tückischen schisssvestellungen. Botschafters Naa nt Paris, 30. September. Bezüglich der Erklärungen des hiesigen türkischen Bajdja über die türkischen Schiffe einer sichtlichen Mitteilung hervor, daß die Türkei sein altes, sondern ein zur Lieferung bereitstehendes 15.000-Tonnen-Panzerschiff neuesten Modell verlangt habe. Die Angelegenheit sei damals auch im französischen Ministerrat erörtert worden, doch habe der Marineminister kurz und bündig erklärt, daß er ihm unmöglich sei, der Türkei ein derartiges Schiff zu überlassen, da für dessen Errat drei Jahre erforderlich wären. «Komplettierung der Ile di fimilione. » Konstantinopel,30.September.« Den Blättern zufolge wurden auch die Schtietmanms« Egitex der DipiJidei am ketzigjmmphthqui Be. 7. 7 wi. AA 7 Be .T.: 88. ; »Hb. 7 ---.·:—; « «·-, jxss bes ee;