Pester Lloyd, Mai 1911 (Jahrgang 58, nr. 114-127)

1911-05-16 / nr. 114

­­­­ezrei] rob Der ungefeuerer er Iwirtschaft zu bringen gezwwungen i­aren. gen bes a , en i agrarischen Un­­garns, 3 Handelt sich bei uns nicht um eine SMaffen- Frage,­­sondern um ein bk­ales Staatsinteresse. Und nicht im leiter Reihe um das ireigenste Interesse des großen Bodenbefiches, der bei der Heutigen primitiven Bewirt­­­schaftung in vielen Fällen eine tote Last it. am­ Grunde des großen Bodenbefibes. Che die Lebensnotwendigkeiten des entfalten I Ichten­ ­ , M m Ta Die Lage in der Türkei, Veuberungen eines hervorragenden Diplomaten, Origimale Korrespondenz des ‚Bester Lloyd“)­ ­­­­­Wien, 14. Mai. Schon seit Monaten war man in den europäischen Staatskanzleien davon unterrichtet, daß sich in der Türkei ein ger­ifser innerpolitischer Umsch­wung vorbereite, der mit der Stellung des jungtürkischen Komitees für Einheit und Beruf in Zus­ammenhang stand, und im intimen Bef­ehl machten die­­ informierten diplomatischen Stelle, Mi­­nister und Botschafter, Fein Hchl ata den’­ Besorgnissen, die­­ ihnen wegen der möglichen Einwirkung der Dinge in S­onstantinopel aufdrängten. Diesm­al war man eben besser informiert, als im Frühjahre 1908. Damals wurde man durch den pontanen Ausbruch der Revolution über­rascht; jet weiß man genau, daß und­­ warıım sich die Verhältnisse in der Türkei, die Durch Die­ jungtürkische Bewegung geschaffen wurden, noch nicht konsolidiert haben. Man nennt die Schwierigkeiten, die noch zu Üüderwinden, und die Wandlungen, die noch durch­zumachen sein werden. Allein es handelt sich dabei auch um Eventualitäten, die auch Zwischenfälle, die man nicht heraussehen kann, hervorgerufen werden können, und darum ,­st es kaum möglich, eine dezidierte Prognose über die voraussichtliche Gestaltung der Dinge zu stellen. Dessen ungeachtet mag die nachfolgende Information, die ihr Korrespondent aus der Unterredung mit einer hervorragenden Diplomatischen Per­­­­sönlichkeit pönfte, manche interessante und lehrreiche Ringerzeige zur Beurteilung der derzeitigen Situation in der Zürtel geben. Ich resumiere Die Neußerungen meines M­ohl und errichteten ‚ Gewährsmarnnes. Er sagte beiläufig ! Str zu April fand ehre neuerliche geheime kötel rake Laalaat damals der Eindruck ein allgemeiner war,­en­­ Verständigung erfolgt und die Krise der Lösu­ng nahe, zumal die Regierung selbst in ausgleichendem Sinne auf die­­ Komiteepartei eingewirkt zu haben schien. Seither sind jedoch Ereignisse eingetreten, die auf eine andere Auf­­fassung der­ Lage hinweisen. Der Finanzminister und der Unterrichtsminister mußten auf Drängen der Konserva­­tiven Die Demission geben und der Siheik-ül-Islamı dürfte ihnen bald folgen. Diese Demissionen ‚sind in erster Linie von ‚militärischer­ Seite verlangt und Durchgefecht­t worden, trot der heftigen Gegenwehr der Machtaten, und auch in dieser Tatsache wollen manche ein Symptom erbliden, dass sich eine Militärdiktatur vorbereite. Auch die Position der Sesamtregierung ist keine­­ gefettete, wenl es , auch dem Großvezier in allerjüngster Zeit gelang, eine der Regie­­rung günstige­n Klang im Parlament­­ zu erzielen. Denn der Konflikt betreffend die Verlängerung der Session it noch nicht ausgetragen und darin ist eine Zwischenfrage von solcher Bedeutung zu erbliden, daß ihre Folgen heute ganz unabsehbar sind. Unter diesen Umständen muß man, trot­z der Erklärung des Grosveziers, daß er auf seinem Bodzen auszuharren gedenke, immerhin, mit der Möglichkeit einer Demission des Gesamtkabinett, als mit einer seines­­twegs ganz ausgeschlossenen Coventualität rechnen, und wenn es dazu kommt und die Zusammenlebung des neuen Kabinetts bekannt it, dann exit wird sich ein genaueres und bestimmteres­ Urteil über die künftig herrschende poli­tische Richtung daraus folgern lassen. Die­­ Armee wird ng auch dann eine große Rolle im öffentlichen Leben der­ Zü­rfet spielen,, aber von­ da in einer förmlichen Militärdiktatur it es no ein weiter Weg. . .. Die ‚Organe. der. türkischen. Deffentlichkeit : beklagen sich darüber, daß­­ m­an in. Europa: die V­orgänge. in. Der Türkei, in. viel zu Düsteren Lichte betrachte und. viel zit­ae auffaffe und darum geneigt sei, bei jeder eränderung den Eintritt: der ertrefften Ereignisse, bei jeder Evolution, gleich die Revolution zu prophezeien. Wie heute die­ Dinge sehen, meint man in der Türkei, sei zit­ solchen Besorgnissen sein Ariftiger Grund und sein zwingender Anlaß vorhanden und die Türkei werde den Beweis Tiefen, daß auch wesentliche innerpolitische Veränderungen nicht den Umsturz herbeiführen werden, ist möglich, daß diese Erfassung der Situation Recht . (S­it offenbar eine Bedingung jener fabelhaften Auf­nah­msfähigkeit, die vit moderne Mengen bejiben. Da berlei starte Eindrücke so wenig in uns haften bleiben, so rasch und beinahe spurlos von uns abfallen und mir ein ganz sanftes Erinnern in uns zurichlaffen. Eine Stunde später führt man längst schon im Stadtwäldchen spazieren, hat längst schon wieder von anderen Dingen gesprochen als von diesem dramatischen Hennen um den Königspreis. Und doch war die ganze unvergebliche Sihönheit des Kampfes und des Shidjals in diesem Rennen. Wie da ein minder aefhaftes Pferd vom Start i weg voran­lief, wie es plöß­­lich unbesiegbar schien,­ allen übrigen weit voraus und weit überlegen, das au­ch dem Triumph eines verkannten Genies. Und w­ie es dann, gerade beim Einbiegen in die Sch­rittbahn die Kraft verlor, wie es erreicht, ü­berholt und geschlagen wurde, das erin­nerte in seiner einfachen Deutlich­­keit an viele Lebensschicsale. So oi it es ja, kann man junge Talente vom „Start“ weg ein Tempo nehmen sieht, als stürmten sie gradaus und ohne Nebenbuhlerschaft zu unerhörten Zielen. Aber beim Einbiegen in die Getwwinnit­­zbahn­­ versagen ihnen die Kräfte, werden sie überholt und geschlagen. Was it das frische Aufschäumten des Anfangs . .? „Durchstehen“ muß man im­­ eben­ erkennt, ja auch­ das Gros der Jungtürken von der gemise­onser­­vativ sind und Folge der Z Tatsache Zomjei­­che Vertrauen zu einer liberalen Polität nur schwer gewonnen werden kann. Immerhin ist jedoch ein­ abschließendes Urteil darüber, ob die europäische oder die türkische Auffassung und Beurteilung der allgemeinen politischen Lage in der Türkei Schließlich Recht behalten w wird. Derzeit nicht möglich, insbesondere darum, weil Sagibengjüb­e der Entwicklung der Dinge überall­­ eine andere Richtung geben können und namentlich türkischen Rolle zu spielen’ pflegen.“ in Der außergewöhnliche Salt­en verhält sind 63 int, Obnleich alól, In politscher Beglıhung hau » di­­ese.­rehenien als tmal ng abzuladen scheint und eine — ‚­ Strontveränderung vornimmt, weil man in Der vativen Bewegung eine notwendige daß die Massen Polhtit des türkischen Biokfchenfälle eine Wolke Dann kommt auf dem’ nik­en Augenblick, in welchem alle diese Einzelgesichter, alle diese Einzeltefen, Die od absondern, Die unwechselnd hervortreten, jlöntáet hießen, sich majfieren, ein Ganzes werden, ‚Die Menge, Im die Elfipse des grünen Rasens geschart, sind sie alle miteinander plößlich von einer einzigen Neugierde, von einer einzigen Spannung und Erregtheit überschlittet, in der sie alle aufgehen, wie die Mehlstäubkhey attert dem Wassertropfen. Ein paar kurze Glockenschläge bewirken das. Man hat den Start­­ zum­­ Königspreis abgeläutet.­­ Nun Fin es einige Befunden von großer Verhaltenheit. Ganz für ist es; mir das Atmen von all den Tausenden ver­­nimmt man. Dann läuft von weiten ein lettes Gemiemel herbei. Wie aufspringender Wind, der in der Blättern des Waldes raucht. Das fchi­­llt an und steigt und hebt sich in einer solchen Harmonie, in ‚einem fold , vollendeten Tempo, mit feld­­meisterhafter­­ Ausgeglichenheit, daß es die Musik, wie ein glänzend Dirigiertes, Orchefterstüc­k wirkt, Stärkere Register klingen; Diese ungeheuere Menschen­orgel braust auf und jeht, wie auf dem Gipfel des Tones, ein breites, ae­gleichsam feuchtend sich entladendes Donnern. Cold ,eine Fönt und Leidenschaft des Lebens it in diesem Aufschrei, solch eine Fülle von Kraft, da man sich Hingerisfen und beinahe lüd fühlt. Es ist ein Moment, und solange er hiniert, empfindet man ihn als groß, und weiß auch, daßs man um solcher Momente willen auf die Rennpläge geht. Welch, ein üppiger Vorrat von Leben und Lebenskraft scheint tot versammelt, aud gegosfen über die Wiese dort, jenseits Den Bahn, wo es twimmelt, als jet da eine Armee nich z­usammengedrängt. Wie große offene Scheunen, darinnen ebendigkeit aufgespeichert ist, ragen die Tribünen, und ihr weiter, gehöhlter Leib summt von Aufregung, Luft, Fieber und Daseinskraft. Colche Spiele gehören zum Wesen einer Stadt, zu ihren Frühlingsergegen, zu ihrer Sonmen­­ir Eine Stadt will si selber sehen, will Parade über­­ selbst Halten, will sich im Kreien versmmmelt erbl­cen, will sich auffchreien Hören. An der Erinnerung taucht die Vorgängerschaft fol­gefelliger Frühlingsbräuche auf, dämmert in lächelnden Bildern: .. . Majatis . . . Bal champötre . . . Felt­viefe aus den „Meisterfingern“, So dann gleich wieder abreist. * Bulebt bei Gerbeaud im Stadtwäldchen die­­ grüns umbuschte Insel der Nobleffe. Und weil jeder gern Dazu gehören möchte, ein fabelhafter Anstuem. Alle versuchen es, aus dem Meer der Gewöhnlichkeit an Diesem Liebe lichen Gestade zu landen. Dieses Kleine Kaffeehaus im Freien, erfüllt von dem Tumult, der Eleganz und von unaufhörlicher Zigeunermusik, Hat eine wahrhaft groß­­städtische­ Anmut. In Diesen Gewühl von Futuriöfen Frauen, von eleganten Herren, von zierlichen Kasotten und hübschen jungen Mädchen glaubt man plöglich im Bois de­ Boulogne zu sein: Ich habe mich einmal, als im Café des Gascades Zigeuner­ spielten, in Paris an Bu­dbaz pest erinnert. Warm soll man nicht in Budapest gelegentlich ‚au an Paris sich gemahnt fühlen? Es geht ganz auf... wenn: gerade Königspreis-Tag it, und... wenn man Dienstag, 16.­Mai 191 es Aus dem Reichstage. Budapest, 15. Mai. Das Abgeordnetenhaus behandelt die Budgets der verschiedenen Ressorts wie, eine launenhafte Dame ihre Berehrer. Es verweilte bis in die dritte Woche hinein beim Aderbaut, verabschiedete si aber fon amt­er Tage von der Landesverteidigung. Die Voraussicht, dan das Budget des Honvedministeriums im rascher Folge heu­te Erledigung finden werde, hat sich betrahtheitet. Die Vers lofung war stark, die Debatte darüber ins Weite zu dehnen und etwas von der Erörterung der in Gicht stehenden Wehrreform­­ voriweg zu nehmen. Die Abgeordneten haben jedoch der Ladung widerstanden, Mar Fanır nicht be­­haupten, daßı die kurze Debatte ‚von Hervorragendem­ Interesse gewesen wäre. Weder der Sprecher der Boots­­partei, der­ Abgeordnete Stefan Haller, noch der der malen seinem MBarteiverbande angehörende , Abgeordnete Ladislaus Drol­esanyi sagte irgendet­was, das nnt stande gei­eten wäre, das allgemeine Interesse zu­ fesfeln. Immerhin ist es erfreulich, hat der Techtgenannte Abge­­ordnete aus seiner Referentenfunktion für das gemein­same Heeresbudget in der Delegation während der Koalitions­­periode eine sehr ausgeprägte Militärfreundlichkeit sich be­wahrt hat, die er auch in seiner heutigen Nede bofintens­­ierte. Da der Abgeordnete Graf Theodor Belacsevich durch Erkrankung verhindert war, im Abgeordnetenhause zu erscheinen, übernahm es der Abgeordnete Edmund Brankfonicz, die Beschwerden der Kroaten gegenüber der Honvedarmee in fließenden Ungarn­d zur Kenntnis des Parlamentes zu­­ bringen. € muß ein bekannt werden, daß man bei­ allen­ Bereitwilligkeit, den berechtigten Wünschen Kroatiens entgegenzufom­men, die nur jede Schwer für die Eleinische Gravaminalpolitik erwärmen daren, die seit einiger Zeit selbst von ag­rr­kroatischen Politikern beliebt wird, die auf dem Boden des Ausgleichs stehen, und das gute Einvernehmen mit Ungarn pflegen wollen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten kommen Ir immer twieder darauf zutrüc, daß ihren nicht einmal der ame unserer Camdrvehr behagt, daß sie auch in dieser Bezeii­tgung jene­ Gemeinsamkeit ausgeprägt missen tollen, von der Kroatien ein­­ wirklich minimaler Anteil zufällt. Wenn sie auf diesem Wege fortfahren, werden sie alsbald zum Gedanken der Parität gelangen, d­ie dieser den Aus­­gleich zwischen Ungarn und Oesterreich beherrscht. Nur ver» ‚reffen sie dabei, daß den zwei Millionen Kroaten achtzehn Milionen Ungarn gegenüberstehen, und daß bei Diesem numerischen Verhältnisse von der Parität seine Rede sein kann. Im übrigen kann dagegen nichts Triftiges einge­­wendet werden, wenn diese, und alle die anderen Fragen, die fest die Gemüter in Kroatien wieder einmal in Bi­bration verseßen, endlich Doch vor Die Regnitulardeputation gelangen und dort Die Erledigung bühet, Wie höheren Ziveden wächst, wird, so bag­end finden, Die ihnen geh der Ministerpräsident Graf Khwen- Héderváry in einer kurzen Nephit auf diese Rede in Aussicht stellte. Das Hauptinteresse der heutigen Sichung wurde vor­ der Rede des Honvenministers Hazai absorbiert. Wenn es jemals wahr gewesen, Kundgebungen zu erhalten, der Menj mit seinen gilt das in dem F alle dieses Generals, der sich unversehens als ein Parlamentsmann ers­er­ Güte entpuppt hat. Die warmherzige Art, in der dieser Minister die militärischen Fragen zu behandeln ver­­steht, der hohe sittliche Exnit, der aus jeden seiner Worte singt und das liebens­würdige Naturell, das ihn aus­­zeichnet, haben ihm nicht nur die Sympathien des Parlar­ments im Siege zugeführt, sondern befähigen ihn zugleich, diese dauernd Honvedsminister. Nachdem wie die­ OOpposition inbegriffen, die Nede in Kent nachfolgenden Giaungsberichte beinahe in­ vollen Wortlaute mitteilen, können wir füglich darauf verzichten, sie mit der Britischen Sonde zu prüfen. Denn diese Rede ist trot ihres teilweise­n TR Frühen als man erwartet hatte, vermochte das Abge- Pr iR heute ,den auf den Grat des Handelsamtes überzugehen. Freilich konnte mit der Berichterstatter Finanzausscusses Dr. Franz Heltai denken wir, des polemischen Aufbaues eine durchaus positive, orientierende und in ihren Aufbau eine Kar gegliederte. Dies fand selbst, wie alle im ganzen Hause, beinahe ungeteilte Aus­stimmung, nur ein die Debatte des ein­leiten. Es war nur ein selbstverständlicher At der Bietät, daß er mit der Anrufung der Manen des jüngst verstor­­benen Handelsministers Karl Hieronymi geschah. Es wu­rde sein Festlicher, organisatorischer Geist heraufbeschworen, der in dem zur Diskussion stehenden Etat waltet, den er in den Beratungen des Finanzausschusses noch selbst vertreten hat. Cs weiterer Art der Bietät sein, wenn das Abgeordnetenhaus auch bei diesen Neffortbridget nicht lange verweilt. Dieses wird jebt probi- Kork von einem anderen Manne verwaltet und ist noch verwaist. Das Parlament interessiert sich ohnehin weit mehr für die Frage, wer das reiche Erbe antreten werde, als für die Verlassenschaft dem Umpstande trug wohl auch der Berichterstatter vollauf Rechnung, der in der itttöes heiteren Menge der Einzelheiten dieses Riesenbudgets ganz so des Honvebministers

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