Pester Lloyd, Juli 1911 (Jahrgang 58, nr. 167-179)

1911-07-16 / nr. 167

«so-uk-g,16.kag1is1911s ...«;3. 4 PESTER LLOYD; berichten viele­­ Erdbebenbeschreibungen. — wirklich diesen Kleinen Sanderguß begleiteten? War das der Fall nic it nicht der M Widerschein eines Kurzschluffes der elektrischen Leitungsdrähte beobachtet worden, so kann die Lichtaufloderung auf zweierlei Weise erklärt werden: entweder haben, die mit großer Kraft emporgeschleuderten Quarzkörner eine Stopelfloreszenz abgegeben, oder es war der Druck in der Spalte so groß, we eine Temperatur von 760 bis 800 Grad erzeugt wurde, bei welcher Hibe die Erdgase, sowohl Methan wie Schwefelwarmstoff, sich entzünden können. Ueber die genaue Zeit des Beginns des Max­mums und des Erlöschens der Bewegung kann noch nichts Sicheres mitgeteilt werden. Leider it die Erdbebenwatte der Universität in Budapest gerade fest verwaist. Direktor und Adjunit befinden sich im Auslande auf Studien­­reisen; die Seismographen waren nur in tabelloser Ordnung und offizielle Nachrichten und Diagramme sind von den Übrigen ungarischen Erdbebenwarten noch nicht alle eingetroffen; nur von Agram, Ogyalla und Hai­burg sind dieselben eingelangt, von der lechten Station: die beste Aufzeichnung. Das kann­ nur­ mit Bedauern rez­en­triert werden. Ueber die Nachrichten der Tagesblätter können wir dagegen nur das Rühmlichste sagen. Die Zeitungsnotizen auf einer Karte verzeichnend, jehe­ig, dan die größte Ausdehnung der fühlbaren Ersschütterung zwischen Czitkó and Kaposvar, eine­ nordost-südwestlich gerichtete Linie war. Fast ebenso lang ist die der nordwestsüdost gerichtete Duschmesser des erschütterten Feldes zwischen Mariano­tra und Belgrad. Zwischen Budapest— Bácsi und Szentes— Szarvas befinden sich die am stärksten erschütterten Stellen. Auch entlang der Donau und der Theis i­st fast jedes Dorf von allgemein verspürtem Beben getroffen worden. Diese große Ausdehnung und die nicht großen Unterschiede in den Stoßgentren weisen darauf Hin, daß das End­­zentrum des mittelungarischen Crebebens ein sehr tiefliegendes war. Für­­ Szecsfemet lag das Epi­­zentrum norwöstlich. Es sind, wie das bei jeder katastrophalen Naturerscheinung der Fall it, auf diesmal von­­ sanquinischen Köpfen versc­hiedene Hypothesen über die Ursache des Seesfemeter Erdbeben und des Erdbebens überhaupt ausgesprochen worden, und ich danfe allen jenen Herren aufrichtig, die mich mit fürzeren oder längeren, schriftlichen Erörterungen aufgesucht ‚Haben. Die Zeit it mir nicht gegönnt, allen ausführlich, wie das nur billig wäre, zu antworten. Eines habe ich auf hier zu betonen. Die Wissenschaft weiß, noch nichts bestim­mtes über die primäre Ursache der großen Erdbeben. Alles was wir derzeit tun können und müssen, in die­­ getriffenhafte und objektive, ohne vorgefaßte Ansichten aus­­­­geführte Beobachtung. Alles übrige, besonders eine Ber­­uflgemeinerung i­ vage Vermutung! Wenn aber in der Oeffentlichkeit, sollte Kundgebungen wie in dem Vortrag Bozarys mit­ Magnetismus und dergleichen bekannt wer­­­den, so möchte ich ,mich doch tadelnd dagegen äußern und das wissenschaftlich als eine gewissenlose Handlung bes­zeichnen. Dean soll­ das Laienpublik­um nicht mit neuen Hypothesen beunruhigen und itrefeiten­ in Fragen, in­­ welchen „die Leute der Wissenschaft” manchmal all nur Laien sind.­­ »Mit«Klugheit"und"Vernunft ist eine andere Ansicht ü­ber die vermutliche Ursarche der Kecskemäter Erschütterung in verschiedenen Kreisen laut geworden: Die nach vielen T Tausenden raffenden axtefischen Brunnen des Alföld sollen durch ihre Wasserverschwendung Hohlräume im Boden verursacht haben, und das Einstürzen des Bodens mag das Erdbeben verursacht haben. Das große Areale der Erschütterung, die steilen Stoßrichtungen, die nahe Gleichzeitigkeit widersprechen mit ernfter Gewißheit dieser Erklärungsweise. Unsere artesischen Brunnen sind durch­­schnittlich 200 bis 400 Meter tief, die Tiefe in Budapest mit 970 Meter. Der Herd des jegigen­­ Erdbeben muß aber gewiß viele Kilometer tief im Erdboden sein. :&3 hätte ja sonst in Budpest und in Agram nicht nahezu gleichzeitig die Bewegung stattfinden können. Die Fort­pflanzungsgesch­windigkeit der Erdstöße ist sowohl experi­­mentell, wie auch erfahrungsweise vielfach‘ zrotischen 250 bis, 300 pro Gelände im snderen Boden beobachtet worden.­­ Auf Hundert Kilometer Entfernung würde so­­dann eine Restdifferenz­ von fünf bis sechs Minuten fallen, wenn der­ Hech der Erfütterung in­ der minimsten Tiefe unseres natürlichen , artesischen Wasser­­reservoirs liegt. In Der Wirklichkeit wird sich durchiwegs für das ganze Gebiet nach den eingelaufenen , spärlichen Nachrichten Doch. FTaum eine Restdifferenz von mehr als zwei oder drei Minuten für Die entlegensten "Punkte "des­­chütterterrains ergeben. Der kluge Hinweis auf die Wasserversch­wendung , ist aber sehr erfreulich und sehr zu beherzigen. Wir Geologen kämpfen schon seit vielen Jahren dagegen, Daß Die artesischen Brunnen nahe zu einander gebohrt werden.­­ Wir wien­ nicht bestimmt, woher das artesische Waller formt.. Ernte Forsher sind der Meinung, daß das artesiiche Waller nicht meteorischen, sondern juvenilen Ursprungs sei, das heißt, aus der Erdtiefe stammt. Er­­twiesen it no nichts, Do darf man "Die lette Erklärung auch nit außer ach " lassen. DBewährt sie si, sodann fällt das Wasser der artefi­­schen Brunnen in Die S­ategorie der bergmännischen Produkte. In Australien denkt man Schon erst sich daran, daß ein Geieg zur Kontrolle des­­ Wasserverbrauchs dur­ die artefiichen Brunnen geschaffen werde. Es­ ist die höchste Zeit, daß man auch in Ungarn der Wasservershhnwendung durch artesische Brun­­nen ein Ende mache. Es können aus dem gegenwärtigen Vorgehen unabsehbare Gefahren für Hygiene und Aderbau entstehen,­ wenn das unbeschränkte Recht zu artesischen Brunnen für jedermann noch weiterhin aufrecht bleibt. Es ist dringend zu raten, daß unsere Regierung eine hydro­­logische Statistik und ein ebensolches Stammbuch amtlicher altefischen Brunnen des Alföld verordnet und die Wasserabgabe der einzelnen Brunnen regelmäßig in entsprechenden Intervallen dur : die Behörden des­­ hydrographischen Dienstes messen läßt. Meinen Mitteilungen von der letten Woche habe ich nichts hinzuzufügen. Die nord­westsüdöstlichen Bruchlinien im tiefen Untergrunde des Alfölds sehe ich auch für Szecs­, Jemét und Nagylörös als Leitlinien des Erdbebens. Ich könnte aber noch die­ südwestnordöstlich orientirten Brüche zu Nate ziehen. Solche Bruchlinien zerscheiden das Gebirge von Bécs und­ Bécsvárad, das Hügelland der Somogy und des Bakonygebirges. Ob das Zentrum des Erdbebens von Kecsfemet auf Kreuzungen dieser Linien liegt?’ Eines möchte ich noch erwähnen. Die Nähe­­ und Würde, mit der die Bevölkerung von Kecssemet drei Tage nach der Schwedensnacht sich verhielt. Nicht nur in der Stadt, sondern auch in den zerstreuten Kleinen Meierhöfen herrschte wieder die fleißige Arbeit der Erntezeit. Bettelei und Neigung zum Jammer war nirgends zu beobachten. Der für Kecsfemét so bedeutungsvolle Obstmarkt — die Produkte der Gärtnerei gehen mittels Eisenbahnzüge bis St. Petersburg und Berlin — erfuhr­ nur die geringste Einschränktung. Von Diebstahl oder Teuerung seine Spur und nicht einmal die Mietkutscher forderten über die regu­läre Fahrtate hinaus das geringste. Das alles hat mich mit dem Gefühl des Stolzes über die Eigenschaften meiner Kafie erfüllt, denn nirgends auf der Erde wird man­ eine Stadt mit nahezu 80.000 Einwohnern finden, wo bei ähnlichen Katastrophen die öffentliche Krönung, und die Seelenruhe des Einzelnen in so edler Weise sich fundgeben " könnte. Nach dem, was wir aus aufgezeichneten Erfahrungen­ folgern können, hat sich das Erdbeben für Secsfemet und seine weite Umgebung ausgetobt. Nach einem­ solchen Natur­­ereignis, das an Beschaffenheit und Intimität fi an das große Erdbeben von Agram am 9. November des Jahres 1830­ reiht und dessen gleichen im eigentlichen Ungarn seit dem Erd­beben von Moor im Jahre 1810, also­ seit Hundert Jahren, nicht beobachtet wurde, pflegt längere Ruhe einzus­treten. Daß es so sei! Sicheres zu prophezeien, fann und darf niemand wagen; wer positives darüber sagt, der lügt, wie das der treffliche Bürgermeister der Stadt Kecsfemét Elet Kada in seiner Proklamation unmittelbar nach der Schredensnacht ganz richtig verkündete. Gines aber ist wahr. Ungarn kann auf das Bolt von Kecsfemét mit Stolz blidden. Herr Kada und seine Mitbürger können mit Genugtuung erfüllt sein über die erwisene Tapferkeit und biter das wundervolle Verhalten, das man in Secsfeme befundete. Aus dem Reichtage. · Budapest,15.Juli. Die­,Omelette««des Grafanlbert Apipony b­is heute aufgetischt worden.Das Service war glänzend un­d prunkvoll wie immer, aber Die Omelette selbst erwies sich als altbaden. Gedankengang und Argumente, Pathos und Iconie, Schon oft Dageb­efen, schon längst widerlegt, uns wiederbringlich der Wirkung beraubt! Wer hätte nicht mit wahrem Genuß das jüngste Opus des rhetorischen Könnens des Grafen Albert Apponyi mit angehört, wer sich nicht an dem­ künstlerischen Aufbau der Nede, an dem pracht­­vollen Fluß der Perioden, an dem­ farbigen Reichtum Den Metaphern, an dem Esprit der Sprache ‚und nicht zulecht an dem äußeren Wohlklang des Vertrages erfreut, wen üdblide interessiert, die volle= psychologischen Apergus nicht zur Bewunderung für den feinen Geist des NRedners hingeriffen? Aber vergebens, der Nimbus ist entschwunden, der ihn ehedem umgab und seinen Worten zwingende Krieft verlieh. Kühlen, Kopfes und­ unbewegten Herzens halten wir heute allsogleich das schimmernde Gold feiner Neden an den Prüfstein Der Am­­t, und siehe da, es hält diese Kritik seinen Augenblick lang aus... Der erste Teil der heutigen N­ede des Grafen Apa pänyi, in welchen die Wehrvorlage zunächst unter dem Gesichtspunkt ihrer volkswirtschaftlichen Wirkung betrachtet wurde, glängte allerdings mehr dadurch, was er an Ar­gumenten nicht enthielt, als durch seinen positiven An­halt. Die bekannten Klagen über das ungünstige Ver­hältnis, in dem die Heeresausgaben einerseits­ zur wirt­schaftlichen Lage des Landes, andererseits zu den Aus­gaben, für unmittelbare ulturzwecke stehen, wurden­­ bei der Rede des Abgeordneten Johann Tóth festgenagelt haben, müssen wir auch Diesmal feststellen, daß Graf Apponyi der Frage, welche ungeheuren materiellen Bei­ritfe ein, infolge unnzulänglicher Rüstung unglück­cher wieder beweglich vorgetragen, aber, wie wir es vorgel­ern Krieg verursachen wü­rde, ebenso ansiche, als er den Hinweis, auf den volfswirtschaftlichen Nachfluß der Heeres­­ausgaben mit vorsichtigem Stillschweigen umging. TS war ihm darum zu tun, die Vorlage nicht nur konditional, weil sie seine nationalen Zugeständnisse bringt, sondern absolut zur verurteilen. Ebenfalls ganz kurz kritisierte der Redner die Vorlage unter militärischen Gesichtsputn­t, wobei er bloß die Frage der Unteroffiziersbildung bes­s rührte. Im Hinweis darauf, daß es wegen der deutschen Dienstsprache wenig ungarische Unteroffiziere geben­­ werde, fand Graf Apponyi dann den Hebergang zur­ Erörterun der nationalen Seite der­ Wehrreform und tanz baburf) hätten nicht die historischen en De ren­er 4 fr­ag­en 4 ‚est ’ aber­ empfing ich oben schon gelegentlich den neugierigen Besuch seiner Hausgenossen und Amtsgefährten, denen ich­ Einsiedlerleben­ zu seltsam erschien, als daß sie nicht hätten ansehen wollen, wo und wie ich kaufte. Und ehe der Monat um war, mar ich schon ein paar Stunden weit zu einem­­ Bauernimwirtshaus hinabgestiegen, mit den Bauern zu segeln und mich so auf den­­ Wiedereintritt in die große Welt vorzubereiten. Ich war genesen und konnte ruhig wieder einem Jahr neuer Bitterfeiten entgegengehen mit­ der Ausz­eit, diese dann wieder mit den gleichen Hilfsm­itteln seelisch auszuscheiden. In fold­stiller Abgeschiedenheit einer einsamen Hütte, hoch im Walde, schrieb ich meinen ersten Roman, „Simon Thums“ und meine ersten Theaterstücke, „Die Bürgermeisterwahl“ und „’s Sathers”, dazwischen alle häusigen Arbeiten besorgend, wie Kochen, Schuhe-Einfetten, Wäsche­ und Geschirrwaichen, und Entdeckungsreifen in weiten Unifreis des Gebirges obliegend. MWechsel zwischen geistiger Arbeit und physisier­­t es ja, wodurch die Monotonie von der Einsamkeit ferngehalten wird. Wie ‚übermütig mich in diesen harten Zeiten die Einsamkeit machen konnte und wie sie mir Die Kraft und die Luft verlieh zu Selbstpersiflage, neben der dann auch, stiller Spott über andere einherging, möge der Umstand zeigen, daß auch fest Gelage ähnlich dem in jener Silvesternagt stattfanden, Gelage, zu­ denen auf Bergeshöhe bei einer Mischung von Kognat oder Rum, Zuder und heißem oder­ falten M Waffer Hofzwürdenträger, Intendant, Kritiker, Mitglieder gebeten wurden und daß ich diesen Herrschaften da vben von mir selbst verfaßte „O’stanzeln” verdichtete und vorfang, die eben von uns, von ihnen und von mir, handelten. So ist mir die Einsamkeit nicht nur Anregung und Muße zu Arbeit mannigfacher Art geworden, vom ersten Romane bis zum übermütigen Wiener Gouplet, sondern auch Hilfe zur­­ Wiedergewinnung von frohem Sinn und von arg ge­­fährdetem seelischen Gleichgewicht; und als Hygienisches, das Gemüt erfrischendes, den ganzen seelischen und physi­­schen Organismus neubelebendes Mittel, als Gelegenheit und Ansporn zur Arbeit steht sie noch heute bei mir in hohen Ehren, und ich habe mir zwischen Felsen und Wald in der Höhe des Gebirges seit selber ein paar Hütten er­­­richtet, in denen ich im Sommer noch immer abwechselnd arbeite, Schuhe puße, foche und marde, wenn ich nicht in den Bergen herumflettere und­ den Pfaden nachforsche, die, auf den waldigen Hängen und Höhen umher, auf Die Gipfel und in das wilde Tal führen. Und nun, da ich eine ganze Lobrede auf die Ein­­samfeit auch vom psychischen und Hygienischen Standpunkte aus gehalten habe, muß ich doch ganz offen eingestehen: ich habe die Einsamfeit auf einmal nicht mehr vertragen. Andere Schwere Gesundheitsstörungen, die auftraten, ließen sich ja unter dem Titel der Jet in der Medizin so­ viele genannten Stoffwechselerkrankungen ganz einfach erklären. Aber mein Haus und meine Bücher, die meine Luft ges wesen waren, wurden mir auf einmal zur Qual, das M Wachstum der Lärchen und Fichten, die ich gepflanzt, und von deren Fortschritten ich mich immer sorgsam überzeugt hatte, war mir auf einmal ganz gleichgültig, die Singvögel, die ich gehegt und geihüst und denen ich Nistkästchen ein­­gerichtet hatte, verloren jedes Interesse für mich, und, mit Steihmut , konnte ich Eihfägden und andere Vogelfeinde in das Revier meines Gartens eindringen und Geier darüber hinstreifen sehen. Wenn ich, lange vor der Morgen­­stunde, erwachte, war mein erster Gedanke Merger, daß ich noch erwachte. Jede Lebensluft war mir wie ausgeblasen. Was mich aber frügig machte, war, daß ich eben die Einsamkeit nicht mehr verzeug, daß sie mich mit tiefer Schwermut erfüllte und der Gedanke an meine­­ einsamen Hütten auf luftiger Höh’, in denen zu haufen mir immer als eitel Luft und Glücseligkeit erschienen war, mir Angst und rauen erwecke. Da endete meine stille Ergebung­ in das Unvermeidliche, das über mich verhängt schien. Zahl­­reiche berühmte Wer­te hatte ich konsultiert. Es waren nicht nur tüchtige, sondern geradezu reizende, treffliche Dienschen unter ihnen, und sie hatten sich die größte Mühe gegeben, eine andere Ursache und Erklärung meiner Erkrankung zu finden als die, deren Annahme ja so nahe lag. Nur eines schien sich mir mit dieser Annahme nit recht in Einklang bringen zu lassen. Daß seit vielen Jahren schon, da alle physischen Symptome zutrafen, einsame Klettertouren, so lebhaft man mich vor allen Anstrengungen gewarnt hatte, mir ersichtlich gut besamen, und dann eben die so plößlic erwachte Scheu vor der Einsamkeit und die von ihr­­ erst bei gutem Tageslichte erwachen und mich nicht mehr schon in ihrer Vorstellung allein hervorgerufene psychisch Depression. Da verfiel ich nach den Symptomen auf den Gedanken einer ionischen Vergiftung, erinnerte mich, erzählen gehört zu haben, daß bevor ich meine Wiener Wohnung, in der ich mich meist nur in langen­ Intervallen, stets nur auf kürzere Zeit aufhielt, vor Jahren bezogen hatte, man einmal ein bekanntes Gift zur­ Vertilgung von „Schwaben“ verwendet habe. Werzte, die ich befragte, lehnten lächelnd die Annahme eines derartigen Zusammenhanges ab, Werkleute, die ich suchen ließ, fanden nichts. Da fing ich selbst zu suchen an und fand den so giftigen Stoff in Pfaffen unter den Zimmerdielen. Und nun lief ich zu den Chemikern und diese agnoszierten den Stoff, den ich gefunden, und wiesen mir das Gift „in nicht unerheblichen Quantitäten” in meinem Körper nach. Und fest konnte ich nach Angabe eines ums­­cchtigen Arztes darangehen, den Kampf gegen die Ursachen und gegen­ die schredlichen Meid­ungen dieser Ursachen aufs­zunehmen. Und Heute, nachdem mehr als ein Jahr seit jener unliebsamen Entdeckung vertreten ist, fige ich wieder auf meinen Hütten in einsamer Höhe, lettere allein zaglos auf Hängen in abgelegenen Wäldern umher und freue mich wieder der­ herrlichen, stillen, lrieblichen Einsamkeit. Und daß ich das wieder fann und die Einsamkeit, die mir so lieb zu sein vermochte, wieder aufgehört hat, mir Quelle von Unbehagen, Angst und Scheu zu sein, das gibt mir Die Hoffnung, daß es mir vielleicht doch noch gelungen sein könnte, Nerven und Organe von dauernder schwerer­ Schädi­­gung zu bewahren. .So hat mich die »­stliche, Intoleranz gegen die Einssamkeit auf den Weg zur Erkenntnis einer Erkrankung, die mich körperlich und seelisch zu vernichten für ihre Netze und ihre Wohltaten aber scheint michh zur Hoffnung zu berechtigen, daß ich auch weiter noch wieder drohte, gebracht, die wieder zurücgekehrte Empfänglichkeit täglich darüber ärgern werde, daß ich nochmal erwachte. Einem ein Uebel nachweisen und einem dann die Hoffnung geben, daßs man es noch Halb­wegs überwunden habe, das it doch viel geleistet von einer so gering geschäßten und so übel beleumundeten Sache, wie die Einsamkeit es vielfach­ ist. - Es; x z Bi B 3 2­38 ; Er ER Su 3 ,­ Be 28 ra 3 us zz . 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