Pester Lloyd, November 1911 (Jahrgang 58, nr. 272-284)

1911-11-16 / nr. 272

P l, ‚Donnerstag, 16. November 1911 Aferbauminiiter Graf Béla Serenyi: Geehrtes Haus! SH habe von der Angelegenheit nur. Durch­­ die Mitteilungen des­­‚geehrten Herrn Interpellanten Kenntnis erhalten, sich erkläre jedoch, daß ich die Sache prüfen und die energi­efesten » Verfügungen treffen werde. Bis dahin bitte ich, meine Antwort als eine probisorische betrachten zu wollen. Sobald ic einen Bericht er­­halte, werde ich die endgültige Antwort erteilen. (Zustimmung.) . il .. dem Tngr. Budapest, 15. November. Der Ministerpräsident und Graf Stefan Erdődy. Das „Ungarische _Telegraphen-S­orrespondenz-Bureau“ meldet: Einzelne Agramer Blätter bringen die Meldung, Ministerpräsident Graf Kal­khuen- Héderváry habe jüngst den Grafen Stefan Erdőd­y zu dem Jivede empfan­gen, um ihn die kroatische Banachwürde anzu­tragen. Das „Ungarische Telegraphen-Korrespondenz-Bureau“ i­ zu der Erklärung ermächtigt, das, diese Nachricht eine ‚jeder Grundlage entbehrende Erfindung fi. Eisung des­­­ustizausschusses. Der Justizausschuß des Abgeordneten­­h­auses hielt heute nachmittags unter dem Vorsiße seines Präsidenten, Aerander Erdely sen. eine­reibung, an der Justizminister Franz Szetely, die Staatssekretäre Julius Rohonpyi, Konrad Imling and Gustav Töry, ferner die Ministerialräte Julius Terffy und Andor Sólyom, sowie die Kurialrichter Armin Fodor und Sanaz Dévai teilnahmen. „Berichterstatter Géza Kenedi unnterbreitete die Bu- Schriften der Komitate Gömör-Kishont und Udvarhely und des Bakfner Wahlbezirkes über die Einschränkung des Gebrauches der froatischen Sprache: bei den Beratungen des Abgeordneten­­hauses. Der Ausschuß beschloß, nachdem die Abgeordneten Bela Blanar, Sigmund Bäarady­ und Samuel Kele­­men zur Cade 'gesprochen, d­iese Zuschriften mit Rücksicht auf die ‚seither ertroffenen Präsidialem­igrationen, "durch die diese Stage zur allgemeinen Beruhigung erledigt wurde, als gegen­­standslos im Archiv zu hinterlegen. Hierauf unterbreitete Berichterstatter Géza Kenedi einen Antrag Hinsichtlich der Zuschrift des Magnatenhauses vom 24. Januar 1910, in der das Magnatenhaus im Sinne eines den Grafen Stefan Tia gestellten­­ Antrages einen Protest Dagegen erhebt, daß das Königliche Handschreiben " über die Ernennung des gegenwärtigen S Kabinetts nicht am Tage der Beziehu­ng­­ Dieses’ Handschreibens im Abgeordnetenhause dem Magnatenhause zugeschidt worden ist, und das Präsidium des Magnatenhauses auffordert, mit den kompetenten Faktoren ein solches­­ Vorgehen zu vereinbaren, das in Hinkunft einen solchen­den Rechtsfreis des Magnatenhauses derlegenden Vorfall un­­möglich macht.­­ Nachdem die­ A­bgeordneten Samuel Kelemen, Philipp Darvai, Béla Biianár und Sigmund Bárady zur Güte gesprochen und nach den vom Justizminister Franz Szetely erhaltenen Aufklärungen beschlok der Ausschuß, den Antrag des Berichterstatters unter die Mitglieder des Aus­­schusses zu verteilen und über diesen Antrag erst später einen meritoritären Beschluf zu fassen. u _.. Verigterstatter Sigmund Bárady erörterte hierauf den­­ Gereenhours über die Abänderung­ der Justizorganisation und des quitiziellen Verfahrens. ‚ Wegeordneter Emerich Sziv­ak hebt hervor, Hak der Ent­­wurf entsprechende provisorische Berin­aungen trifft. Doch sind die sogialen­ Mechel­­der­ Adpolatur­ zu groß, als daß eine definitive und radikale Reform Lange auf sichh warten fallen dürfte. Der Redner bringt den numerus clausus..nicht in Vorschlag, doch hält er eine­ Verlängerung der K­onzipientenpraxis für notwen­­dig, die nach dem Beispiele der westlichen Staaten sieben Jahre zu befragen hätte. ; 8 »Diese Stage, wurde bei den §§ 1 und 2 des Entwurfes ne­bon den Abgeordneten Philipp Darvai, Alexander Bró B, €meridh Szivát, Samuel Kelemen, Edmund Meye­r, Béla Blanä, Géza Kenedi und Sigmund Bárady eingehend. erörtert und es kam die allgemeine Anjdjanana zum Ausdruck, die Bedingungen zur "Musübung "der retent zur erschweren, dabei dem heutigen System praktische, mod) die“ theoretische Ausbildung der’ genügt... Die, Debatte wurde hierauf abgebrochen und ihre Fort­gebung auf morgen, Donnerstag, nachmittags 5 Uhr an­­beraumt,­­" · Obergespansinstallation. Aus Aalaegerkeg wird gemeldet: Der neue Ober­­gespan des Kom­itats Zala Bela v. Balázs wurde heute in Ammwesenheit­­ der­­ meisten Mitglieder des Munizipalausschusses feierlich installiert. Nach der Eidesreiltung hielt der neue­ Ober­­gespan eine Programmrede, in der er ausführte, er sei ein une ersgütterlicher Anhänger der siebenundsechziger Politit, was ihn jedoch nicht hindere,­­ sämtlichen politischen Parteien die größte Achtung entgegenzubringen. Hierauf hielt der Abt der Zalavárer Benedik­iner Mar Kroller an den Obergespan eine Anz fprache, in der er ihn des Vertrauens des Momitats versicherte, Advokatur. weder die Advokaten ‚ RB ‚Der­­0. Geburtstag Franz Komuths, ne­ t« Budap­est, 15. November. Die Kom­uthbartei bereitete heute abends aus Anhak des 70. Geburtstages ihrem Parteipräsidenten Franz &­offu in eine überaus herzliche und warme Ovation. Die­ Räume des Bartelfluchs waren Dicht gefüllt. Die Partei hatte ein künftferisch ausgestattetes Album anfertigen lassen, das die Unterschriften sämtlicher Mitglieder der Partei enthält und vom Grafen Mibert Mppo­ui mit einer Widmung versehen wurde. Parteipräsident Franz Koffuth, der um 7 Uhr im Klub eintraf, wurde von den Versammelten mit lebhaften Elsenrufen und Applaus empfangen. Abgeordneter Béla Mezöjjn richtete im Namen der Partei an den Gefeierten eine Ansprache. Er betonte, daß niemand mit einer wertvolleren,­­ aber auch, schwierigeren Erbschaft in das politische Leben Ungarns eingetreten sei, als Franz Koffuth der Sohn Ludwig­ Koffutha. Der Nimbus dieses Namens um­­gab die­ Laufbahn des Sohnes, dessen Kandlungen wurden aber auch stets mit dem entsprechenden Maßstab gemessen. Man er­­wartete von dem Sohne Ludwig Koffuths, daß er der Molitit seines Vaters dienen und werde.. Man forderte, der diese­ eventuell zum Siege führen: Sohn Ludwig Koffuths­ solle die Unabhängigkeit der Zaubermacht schaffen, ohne,daß die Nation dafür arbeite. Nach diesem Maße urteilend, warf man der Belitit des Sohnes Erfolglosigkeit vor. Gerade die ungarische Nation sollte willen, daß die Böller aus den Bäcen fließenden Blutes Freiheit der wird. Die heufige Generation ist aber nicht imstande, felcte Kraftproben ungarischen Nation, durch­geboren _PESTER LLOYD u: AR [ TSÉG] in »« zu retten. Das Gewissen der Nation schläft und es ist umsere B Pflicht, die Nation anzueifern, zu ermutigen, ihr­ den Glauben an eine bessere Zukunft zu erhalten. An dieser Sisyphusarbeit hat Franz Kofsuth in reichen Maße teilgenommen und er hat die Leistungsfähigkeit der Nation nie überschäst. Eben deshalb war seine Politik stets vorsichtig und die Dreignisse gaben "ihm "recht. Der Redner wünscht Franz Kossuth Kraft und Arbeitstuft ac für die Zukunft und versicherte ihn der Anhänglichkeit, und Liebe der Partei. Hinter den stürmischen Elfenrufen der Partei­ei sodann der Redner dem Gefeierten des Paradjt album,. . . .’Parteipräsident Franz Kossuth:Empfanget meinen innigen Tsank dasüydqß Ihr michi mit Euren Glückwünschen zur Schwelle des siebzigftanabres geleitet habt.Hier steht ein­ Wegweiser,der für einen­ Moment jeden zur Ruhe zwingt,den die Vo­rsehung so weit kommen ließ.Auch ich will voi der Höhe des’ Greifenalters auf die verkloffenen langen Jahre zurückbliden. A­n Heines Kind sah ich die­ schönste Epoche des ‚Ermwachens meines Vaterlandes und " dessen Wiedergeburt;" id­ sehe den Freiheitskampf, ohne den unser Baterland weder eine Gegenwart, noch eine Zukunft hätte; id sehe den glanzvollen Ruhm und nachher Die tiefe Trauer; id sehe die Pistole der unmenschlichen Scergen der Gewalt, die gegen die Brust des Simdes erhoben wurde, als man mich im Alter von acht Jahren­ in die Festungshaft schleppte; ich sehe die Szene, als der Segen und die Tränen von Tausenden uns in die Femde geleiteten, als man uns auf der Donau nach Kleinasien einschiffte; ich sehe die lange Heimatslosigkeit, während welcher der Mann, den ich mit Glück und Stolz meinen Vater nennen darf, der ungarischen Nation durch seine flammenden Worte mehr Ruhm und Achtung verschaffte, als sie jemals genoß; ich sehe die er­­­­folglosen Befunche der Emigration, an welchen ich an der Seite meines Vaters teilgenommen Habe und wo ich lernte, daß man das Vaterland nur im äußersten Notfalle in ein Wagnis führen darf; sc sehe schließlich den bereits gebrochenen Greis, der bei dem vom Schicsal zerstörten Herd den Tod vieler seiner Lieben betrauert, als zu jenem Scherze über die Zerstörung seines Vaterlandes die Familientrauer hinzutrat. ‚Hier wurde Franz Kolfuth von Rührung derart übermannt, daß er­ seine Rede für eine Weile unterbrechen mußte. ‘Die Anwesenden waren gleichfalls tief bewegt. Nach der­ Pause fuhr Franz Kosfuth fort: Ich sehe das Totenbett des Umsterblichen, ich sehe den traurigen Triumphzug, der ihn seinem Vaterlande und­­ sein Vaterland dem hohen Flug seiner­­ Prinzipien zurückgab. Und damals erfüllte sich das frtumme Gelü­bde, das ich dem Heimatslosen gegenüber abgelegt hatte, daß ich entweder mit ihm zusammen, oder nie werde mein teueres Vaterland wiedersehen.. Wir Lamen mitsammen nach Hause und Die Ideen, des Toten brechen immer von neuem aus ,­­ feinem Grabe, hervor und nehmen immer von neuem, in den in allen Zeilen des Landes errichteten Erzmonumenten, Gestalt an. 30 aber bin gelommen, um cehrlich, treu, ausdauernd, für mein Vaterland, zitternd, zu­ arbeiten, für mein Vater­­land, für meine Nation. (Lebhafte Elfenrufe.) Ob­­ mein Wirken ein Resultat aufweist, darüber mögen andere urteilen; doch wird vielleicht niemand, der ein Urteil sprechen wird, die Tatsache vergessen, daß­ ich, als ich nach Hause zurück­­kehrte, eine zerstückelte, frastiose Unabhängigkeitspartei mit ge­­ringer Autorität vorfand und daß Diese. Partei­ämter meiner Führung fortwährend gewachsen ist, an Kraft, an Zahl und an Unsehen, bis ich mit Hilfe desjenigen, den ich mit, Stolz meinen­ hiebsten Freund nenne, mit dem­ Grafen Albert Up­pendpi zu­­sammen (Langanhaltende, lebhafte Elfenrufe) die Unabhängig­­keitspartei zur Mehrheit des Abgeordnetenhauses machte. Damals wurde es zur Tatsache, was früher niemand für möglic­, gehalten hätte, daß die Unabhängigkeitspartei zur Wehr­­heit wurde, an der Regierung teilnehm­en und die Arbeit in An­griff nehmen könne, . Die, bis­ dahin nur, eine Negation­ war und mir damals sich hätte stufenweise zur Schöpfung umgestalten können, welche Arbeit mit der Zeit auch zu einem Erfolg, hätte führen können, wenn sie hiezu Zeit und Ausdauer gehabt und wenn unsere Partei nicht der alte Fluch, Zwiespalt und Partei­­hader getroffen hätte. (Zustimmung.) Es ist nigt mein Lehrer, und nicht die Konsequenz meines­ Wirkens, daß der Unab­­hängigkeitspartei, bevor­­ sie si noch geltend machen konnte, „wieder­ der Weg versperrt wurde und daß wir wieder dort stehen, wo wir standen, als ich nach Hause kam. (Do ists !) Doch nein, das ist nicht richtig: wir stehen nicht dort; denn jeßt willen wir den, daß das, was früher eine Unmöglichkeit dhen, möglich­st, daß also die Basıs gegeben it, die wir, wenn wir hiezu die Fähigkeit und die Kraft besigen... wieder­ betreten können.. Der­­jenige aber, der Euch führte, hat fest die Schwelle des einund­­siebziaften Jahres. überschrittent, er kan daher billigerweise sich fragen, ob er noch zu all dem Zeit und Kraft haben wird, denn daran, daß der Wille und der Entschluß in ihm bis zur­ sechten Stunde leben wird, habt Ihr, wie ich hoffe, nie gezweifelt. (Leb­­hafte Elfenrufe.) » Ich leugne es nicht,daß­ M für meist spätes Alter d­neu groß an unfch habe»daruufclst,ich möge Gelegenheit habety meine grenzenlose Vaterlandsliebe,die Wahrung und Beh­ütung meiner Nation,die Erfahrungen meines Lebens in die Lösung der Frage hineinzutragen,von­ der die Z­ukunft meines Vater­lands abhängt Ich denke als die Frage der Wahlreform, durch die unserer Nation neue Krift verliehen oder das Grab geschaufelt werden kann.(Hört!Hört!)Gott bewahre mich segne uns die Nation und g­estattet nir,daß­ ich als bescheidener,aber treuer Dienermci­ch Vaters auch auf diesem Gebiete noch­ meine Pflicht gegenüber meiner Ikation­ erfüllen könne. Amthhegcichdeuthisch,ich möge Gelegen­hcit hobc11, danlef mitznwirkd­kd.alß.zwischen der Nation u11­ d« dchönig die BitttrachIt und das gemeinsame Empdrthden geschaffen werdenxtsönuhdjc,d­ns gleiches Interesse der Nations undch Herrscherhaufes bilden« unkdereIwirtauch vor dem Herrscher scharf be·leuchtet­ werdetr 11111ßtc·duchh dies Ereignisse,die sichcben in den jüngsten Tagen in­ W­ien abspielten,andert Gefühle auserregt anemüthm zum Ausbruch Samen, die in Ungarn nicht zu finden sind, seit­­dem die Nation einen Sile­er­ über die Vergangenheit geworfen hat, wenn auch die Nation oft Gelegenheit hatte, die Wahr­­nehmung zu machen, daß der Verwirklichung ihrer auf die bestehenden Gesebe begründeten Wünsche Hindernisse in den Weg gelegt werden. (Zustimmung.) N Deutlich sehe ich von der Höhe des Greifenalters, daß die ungarische Nation auf Grund der Logik der Ereignisse darauf rechnen kann und reinen­ muß, die Zeit werde kommen, in der­ der­ gefrönte König­ von Ungarn ‚Sid überzeugen wird, Daß nur die Stärkung der ungarischen Nation und des ungarischen Staates seine sicherste dynastische Politik bilden könne. s j . Saffet mich hoffen, dab mir trog meines hohen Alters, zusammen kämpfen werden, daß ziwilchen uns nie Zwift und, Hader hestcehen wird, daß wir nie medielseitig unsere Anfichten verdächtigen, sondern in die Gerechtigkeit unserer Prinzipien und aufeinander, vertrauend, nur Davin konfutrieren­­ werden, wer seine Pflicht treuer und hingebungsvoller erfüllt. Im diesen einen Punkte wünsche ich der Erste unter Eudy zu sein, wenn ich dazu die Kraft befite a und vielleicht wird Gott mir Diese Kraft verleihen, da ich Body mir Kraft und Gesundheit von ihm nicht für­ mich), sondern zum Dienst für das Vaterland­ exbitte. (Langanhaltende brausende Elfenrufe und Applaus.) Sodann begrüßte Moris Szatmári den Parteiführer im Namen der Redaktion des Blattes „Budapest“ an der Se­ite der Redaktionsmitglieder.­­ Abgeordneters.Franz Koffuth betont in seiner Antwo­kt, ex sei durch drungen von dem hohen Berufe de·r«-Presse,sderk,in Ungarn«viel höher ist als in irgendeinem anderen.Staude, weil es svchs hier um die Lösung von Fragen handelt,die direkt die Frage des N­ationale­r Seites entscheiden.Der schöne Brxuf der ungarischen Presse ist,daß sie,­welcher Parteifreatirixj i­mmer angehört,für das ungarische Vaterland·und«für die ungarische Selbständigkeit zu kämpfen hat.cis­ gereicht ihm­ zum Stolz,ein Mitarbeiter der Presse freien zu können,da er weiß,daß diese zum Wohle dess Vaterlandes wirkt,und es freut ihn,dazu beitragen zu können. Schließlich dankt edchedner fjsh­ die Begrüßun­g. —­­«Abgeordn­eter Anton Szebseny stellte dann kannz Kossuth die Deputation des­ Bezirks vor,in dessen Namen Parteipräsiden­t Johann Hegedü seine Begrüspnnisz­ansprache hielt. «’« RD ] | DieKlmon der Italienischen stotth .(Tel­egrammedc5.,,Pester Lloyd«.) -­­s-— «Konstantinopel,15.November. Üe­er die italienische Flottenbewegung liegen hier keine amtlichen oder sonstigenjvernauensw­ürdigken «Meldungen.vor.·Nach übereinstimmendens Berichte 11­ ver­­lautet,daß die italienische Flotte gestern por de 11 Dardanellen-erschienens.c»i. .,Jkdam«-willwissen,daßx die Kabel zw­ischen Rhodas und Lemnos-zerstört w­urd­en. «Bemühungen zu errhi­t mig einer Blockade. Konstantinopel, 15. November. Die­ Meldung hiesiger Blätter­­ über eine bereits­ ein­­getretene Intervention­ des englischen und des russischen Botschafters zur Vermeidung der italienischen Blockade in den Dardanellen eilt den­­ Ereignissen voraus. Bei dem gestrigen Besuch der genannten Botschafter auf Der Pforte wurde Die Mög­­lichkeit dieser Blocade erörtert, ohne daß aber Tr­atya fow oder Sir Gerald Lowther aus ‚ihrer Reserve 'herausgetreten wären. Doch nimmt man auf der’ Pforte mit Bestimmtheit an, daß die bedeutende twirtschaftliche und politische Schädigung, die die Mächte dur die Blocade in den Dardanellen oder von Smyrna oder G­aloniki er­­fahren würden, notgedrungen zur Intervention iin Rom führen müsse. Es scheint aber nicht in der Absicht der Mächte zu liegen, ihrer etwai­gen Intervention einen präventiven Charakter zu geben. („SU Ag) " ·-" | [ | Italienifher Protef gegen türkifdje Grenel­­toten. Tclcgrainmc.) · Nom, 15. November, Die italienische Regierung wird den Mächten­ eine ‚energie­protestante gegen die türkischen Greueltaten senden. Der Protest Italiens wird dokumentarisch ‚belegt sein. Die Dürren werden beschul­­­digt, Geschäffe zu gebrauchen, die dur die internatio­­­nalen Konventionen verboten sind. Nebendies wird ihnen vorgeworfen, daß sie Verb­undete und Leichen verstimm­­­elt hätten. ... ..­Maßregelung eines Korresponden­ten.,»z· Tripolis,15..Rovcmbcr.. I General Cancon hat m­it Rücksicht darauf,­daßs l das Blatt»Dam­ Mirror«.an 12.und am«7.·d.M. im rischtichhotographien und falschIchrüks­te veröffen­t­­lichte,un­dcichdungen über a­ngeblichc­rausanp keiten unf exchruppen Glauben zu verschafcht und "ihre militärische Tätig­keitsz verk­um­den,dem Konrespom denten dieses Blattes seine Berichterstattterkarte scIttzyg.9g.q­­.,agenzia.Stefani.« >... Italienische Friedenshoffnungen. a (Telegramme des ‚Befter 81095) Bologna, 15. November. ‚Besto del arsino“ meldet aus Rom: Es erhält sich hartnäßig das Gerücht, daß der Friede näher geht als man glaubt. Die Türfei würde Dem Drude Englands nachgeben. Als Friedensipuptom wird die Tatsache angesehen, daß die Pforte zum ersten Male offiziell die Nachricht eines italienischen Sieges, des­ Ge­fechtes vom 10.. November, verlautbart hat. Man glaubt, die Türkei wolle nun die Oeffentlichkeit auf­ die Kevnr­­erkennung des Berlustes von Tripolis und der Siyrengise vorbereiten, stehenden Friedensverhandlungen — Konstantinopehl 15.November. Avari­ngsminister konnte in­­ den«le­tzten Tagen 150.000­ Pfund bares Geld zur Auszahlung des Soldes nach Tripolis­ übermitteln, (‚Frenkfurter Zeitung“) .« «7.: Mailand, 15. November. Ein Mitarbeiter des „Borriere della Gera“ hatte eine Unterredung mit einer hochstehenden Persönlichkeit. Die ihm ertlatte, eine Erweiterung des Kriegs­­hauptabes sei nicht nahe bevorstehen­d säubert sein, dann erst werde es an Zunächst müsse die Dase von Tripolis vom Feinde ges der­­ Zeit sein, gegen die dadurch entmutigte Türkei zu den äußerten Mitteln zu greifen, um je den Frieden aufzuerlegn,­­auf Grundlage der MVA Der Krieg um Tripolis. (Telegramme des ‚Beiter Lloydty Türkische Geldsendung nach Tripolid. 88 INT TEE 1 “ aj 4 4

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