Pester Lloyd, März 1912 (Jahrgang 59, nr. 52-64)

1912-03-01 / nr. 52

hi 4 Freitag, 1. März 1912 . . . 1 — BE a “ - és e - -."--..«03-0 » ' rl = T un Verbot der Wahlrechtsdemonstration. 7 ’Budapest,s 29.Februr at. ,Heute vormittags haben vonseiten der­ sozialdemokratischen Partei Emanuel Buch»inger und mehrere andere Parteis «führerd­em Oberstadthauptmann Dr.Desider Voda eine Ein­­­gabe überrei­cht,sin­d er angemeldet wird,daß die sozialdemo­­kratis­che Partei am 4.März I­nteresse des allemeinen Wahls reschtes einen Demonstrationsaufzug der Arbeiterschaft nach dem Parlamentsgebäude und nach dem Aufzuge eine Volksversamm­­lung auf dem Ferdinandplage zu veranstalten beabsichtigt; es wird allgles ersucht, der Oberstadthauptmann möge die geplante­­ Kundgebung bewilligen. Oberstadthauptmann Dr. Desider Boda hat jedoch diesem Ansuchen der sozialdemokratischen­­ Partei nicht stattgegeben und die Abhaltung der ge­­planten Wahlrechtsfundgebungp verboten. Die Entscheidung des Oberstadthauptmanns hat fol­genden Wortlaut: Emanuel Buchinger und Genossen haben angemeldet, daß sie am 4. d., Montag, vormittags im Interesse des all­gemeinen, gleichen und­­ geheimen Wahlrechtes einen Demon­­strationsaufzug und eine Volksversammlung veranstalten. Sie baten, die auf die Volksversammlung bezügliche Anmeldung zur Kenntnis zu nehmen, beziehungsweise zur Abhaltung des Aufzuges die polizeibehördliche Bewilligung zu erteilen. Laut des eingereichten Gesuches foltten sich die Arbeiter an " vertriebenen Punkten der Stadt, versammeln und auf’ dem Zieröz- und dem Erzjebettinge zu einem einheitlichen Zuge sich vereinigend, vom Oftogonplage aus über die Andrassy- und die V­ärzerstraße, die Deát-Berenezz und die Nädergasse, dem vor dem Gebäude des Aderbauministeriums gelegenen Teil des Drkäghäzplages entlang, und dann weiter über die Nador­­gasje, den Lipót, und den Väczerring nach dem Ferdinandplad ziehen, wo sich der Zug­ang Schluß der Volfsversammlung auflösen sollte. “ Den auf die Abhaltung der geplanten Volksversammlung bezüglichen Teil der Anmeldung nehme ich nicht zur Kenntnis, zu dem­ Aufzüge: in­ den Straßenzügen aber erteile ich nicht Die polizeibehördliche Bewilligung IH mußte deshalb eine solche Entscheidung treffen, weil die Anmelder es verabsäumt hatten, den Zweck der Bersamm­­lung (deren Tagesordnung) anzugeben, und weil außerdem der Ferdinandplan, der übrigens während der Vormittagsstunden als offener Marktplan dient, zur Aufnahme der Teilnehmer an der Bersammlung, deren Zahl voraussichtlich eine sehr große sein würde, vollkommen ungeeignet ist. Den geplanten Aufzug kann ich aus den Grunde nicht bewilligen, weil das Abgeordnetenhaus am 4. März tagt; der Aufzug eines solchen größeren Zuges auf dem Ör­äghägplak, der voraussictlich, mehrere Stunden dauern­­ dürfte, würde den freien Verkehr behindern; es würde ferner den Mitgliedern des Parlaments in höchsten Maße erschwert sein, in das Abgeord­­netenhaus zu gelangen und der Lärm, den die Teilnehmer an­ dem Aufzuge verursachen würden, würde es ruhigen Verlauf machen. Hievon rege ic Emanuel Budinger (VIII, Contigaffe 4) in Kenntnis, mit der Bemerkung, daß gegen diese meine Ent­­scheidung innerhalb fünfzehn Tagen an den Herrn Minister des Innern refurmiert werden kann, der parlamentarischen Beratung unmöglich Budapest, 29. Februar 12. " , ; ER, «’ Oberstadthauptmann. «W­ir haben an das Sekretariat der sozialdemokratischen Partei die Anfrage gerichtet, in welcher Weise die Partei auf das Verbot der Kundgebung reagieren werde. Man antwortete uns folgendes: .­­ halten und auch den auf den allgemeinen Streit­ Umständen, den Demonstrationsaufzug ab­­en Beschluß um jeden Preis durch­­ühren. Wie,Munkäs Hiradö«fiidet,«hat die P­arteileitung die Nachricht von dem Verbot mit größter Ruhe aufgenommen; sie läßt sich­ dadurch in den Beeren zu der Monster­­­kundgebung nicht im geringten stören. Bis zum 4. März wer­­den täglich zahlreiche Volksversammlungen abgehalten werden, in denen für die Kundgebung agitiert werden wird. Die Partei wird ferner die Budapester Kaufleute auffordern, ihre Geschäfte während der Dauer des Aufzuges gesperrt zu hab­en. Die Kaffeehausangestellten hielten heute eine Bersammlung ab, in der beschlossen wurde, an die Leitung der Ge­werbe­­genossenschaft der Kaffeesieber mit dem Ersuchen heranzutreten, daß die Kü­che am 4. März von 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittags geschlossen bleiben­ sollen.­­«Abg­eordneter Johann Benedek wird in der morgigen Sitzung des Abgeordnetenhauses über das Verbot der Demoni­­stration eine dringliche Interpellation an den Minister des Innern richten. «·­­bezeichneten Dr. Desider Boda .«­­ ; « Militärisches. Budapest, 29. Februar, Konferenz der Generalstabschefs. Aus Wien ‚wird uns ‚gemeldet. Der­ „Zeit” zufolge verlautet in militärischen Kreisen, daß anfangs März eine wichtige Konferenz sämtlicher Generalstabs­­chefs aller K­orpskommanden in Wien­ stattfinden wird. Zu diesem Zweckk werden sie in den nächssten Tagen die Generalstabschefs der sechzehn Korpskommanden nach Wien begeben. Die­ Neueinführung bezwect eine A­ussprache­ über die militärischen Bedürfnisse der­ einzelnen Korpskommanden. Insbesondere werden "Die Unterkunfts­­verhältnisse der Truppen, Dislotationsfragen, Erwerbung von Uebungsplägen und die Tagesordnung bilden, Ein Besuch des Grafen Berchtold in Rom. Telegramm des ‚VBester Lloyd“­­­ Turin, 29. Februar. Die „Stampa” meldet aus Rom, daß P Minister des Henkern Graf Berchtold zu den Osterfeiertagen nach Rom kommen werde, um die Bekanntschaft des italienischen Ministers des Heukern Marquis di San Giuliano zu machen. Bei dieser Gelegenheit wird Graf Berchtold vom König Viktor Emanuel­ in Audienz empfangen werden, 4 «.. . ee A a át SEMES Die Situation in Oesterreich). . (Telegramme des ‚Reiter Lloyd“) Die deutssch-tschechischen Ausgleichsverhandlungen. "«" « Prag, 29. Februar, Das „Prager Tagblatt“ meldet: Wie uns von privater Seite mitgeteilt wird, kam es­­ zwischen den tschechis­­chen und deutschen Abgeordneten zu einer Einigung Oberstlmdmarshall-Stellertreter Dr. Ur­­ben, sowie: mehrere­ deuts­che und tschechische Abgeordnete sind gelten hier eingetroffen und hatten im Laufe des Tages mit dem Statthalter Fürsten Thun, sowie mit einer Reihe tschechischer Führer Besprechungen. Da das Refe­­rentenkomitee in den schwebenden Fragen, namentlich bez­­üglich der Landesordnung, eine Einigung erzielt hat, wird sie die nationalpolitische Kommilision mit den Bes­schlägen­ des Referentenkomitees beschäftigen und Diese vor­­aussichtlich zum Beschluffe he Ueber die Sprachen­­frage, über die bisher seine Einigung besteht,­ wird Die Kommission die Beratungen weiterpflegen. «­­Brag, 29. Februar. Der Obmann des Tschechenklubs Dr. Fiedler be­zeichnete den Stand der Verhandlungen als günstig. Es wäre jedoch voreilig, schon recht von­ einer völligen Einigung zu sprechen. Die Parteien haben eine­n gemacht werden soll. Den Parteien schwebt stets die eher an die verfrachten Punktationen vor Augen, die von den Jungtschechen verworfen wurden, weil man sie zu den Verhandlungen nicht zugezogen hat. Dieser Fall darf seine Wiederholung finden. Bisher sind alle tschechi­­schen Parteien in der Ausgleichsfrage einig vorgegangen und das muß­ auch in Zukunft der Fall sein, soll ein Werk geschaffen werden, das von der’ Nation akzeptiert­­ wird. 8 «- SR Brag, 29. Februar. Die gesamte Mreife beschäftigt sich mit der günsti­­gen Wendung in der Ausgleisaktion, warnt jedoch vor voreiligem Jubel, da noch eine Menge von Klippen zu umschiffen sind. Das Organ des Fürsten Thun, das „Brager Abendblatt‘, schreibt unter anderem:­­68 wäre verhängnisvoll, zu erklären, Daß­ der Br­iefpalt bereits geschlichtet­t wurde, oder daß zugeständ­­nisse gemacht wurden, die nicht beiden Teilen die gleichen Vorteile brächten.­­ Der „Hlas Naroda“ schreibt unter anderem, man werde in kurzer Zeit melden können, daß die Verhandlun­­gen geglüht ‚seien. .,Nkh­odni«Listy"«erklären,saß die Verhaanxgen nozich weit vostiele entfernt seiem die E­ntscheidung werde­­in der künftige an die nasch derlewpsetzung der n­­tionalpolitis­chen Kommission fallen.--.­ , "««-­­Das Okgandek TvschiskhmIskajew»C­eg»kzxj. S.l«owo"erklärt,«d«aß.dsieNa;:hsri«wicen über einen gi­fns’ gen­ Absch­lußi der Ausglei­chsverhandlung verfrüht seier,,», da die Radikalen ein derartiges Kom­promiß nit zulassen würden, das voraus­­sichtlich dem deutschen Standpunkte Konzessionen auf Kosten der Ne und der Unteilbarkeit des Landes machen wäre..« ·· Schließung eines Priesterseminars in Lemberg.­ ­ ««,s - Die Weiber sind so häßlich Hingemalt ! Lemberg, 29. Februar.) Das hiesige griechisch-ketholische Priester­­seminar ist, infolge der Neigungen zwischen ukrainis­chen und ruffophilen Alumnen , bis auf­ weiteres ges­chlossen­ worden, Lemberg,.29. Februar. Die Mehrzahl­ der ukrainischen Alumnen hat heute bereits das Seminargebäude von Jaffjen. Zu Ruhestörungen ist es nicht mehr gekommen. Der niederösterreichische Landtag über die Frauenmode, Wien, 29. Februar. Eine luftige Debatte wurde heute im niederöster­­reichisschen Landtag über einen Antrag abgeführt, der sich gegen die Verrigierung landwirtschaftlicher Schönheiten durch Reklametafeln­­ richtete. Der Referent Monsign­or Scheider stellte den­ Antrag, daß Fünfzighin Reklametafeln nur mit­ Zu­stimmung­ der Gemeinden errichtet werden dürfen. 34 möchte­n wünschen, sagt er, daß auch für Wien solche Bestimmungen ge­­schaffen werden. Hier wird füglig gegen den guten Geldmach gesündigt. Man braucht nur zu sehen, mit welch furchibnen Liguren oft die Anschlagsäulen überflebt werden.­­Es sind das Schredfiche Karikaturen, die die Wiener noch um ihren­­ gutem Geschmck bringen werden. Ein Teil von ihnen hat ihn schon verloren. Das sogenannte schönere Geschlecht (Chorufe und Heiterkeit)... Sie werden mir zugeben, gefleitet sind die Damen heute so, Halt jeder. Hauer sie beruhigt in seinen Wein­­garten, oder jeder Bauer in seinen Ader stellen könnte. Keine UAmsel und kein Hafe ließe es mehr bilden. Abgeordneter Dr. Reiner: Da kommt Ihnen doch kein Urteil zu ! EN RN. Abgeordneter Scheikher: D­­a, ich habe Aesthetit stu­­diert. Wenn ein moderner Mensch der Gegenwart versteinert im späteren Zeiten aufgefunden würde, so würde man sagen, was für­ ein mißgestaltetes Geschlecht Hat denn da gelebt? Da sind in der Teßten Zeit immer zwei Weiber mit Kaffeeschalen abgebildet gewesen. So grundhäßige Weiber gibt es in ganz Wien nicht. (Stürmische Heiterkeit.) Abgeordneter Kern (Kristlichsoziale): Der Referent Hat reiht. An der Seeffton sind Fragen aufgemalt, die Sue sind und die Die Regierung verbieten sollte. Das ist eine dung des ganzen weiblichen Geschlechts. (Schaffende Heiterkeit.) “ee. .» " , untermalt e8 unablässig die Szene, mehr, als das, ver­­tieft sehr ausgiebig ihre Stimmung. &3 bringt wieder eine Fülle: geistvoller Charakteristis, , diesmal auf leicht an Debuffy erinnernder harmonischer Pilanterien, spinnt und snüpt und löst in raschem Wechsel Figuren und Motive, auch einzelne Leitmotive. Weicher als oben auf der Bühne ent­­­ Taltet sich hier der melodische Einfall, wird nicht selten erst im Orcihester zu Ende gedacht, wenn der Gesang schon asthmatisc­he Anmwandlungen verrät. Unruhig wie der Szenengang it auch die Musik des­­ elsten Aktes,­­öst fi in viel splitterndes Detail auf, ge­winnt nur in vereinzelten Momenten feiteren Halt. Ams­chen dem Hin und Wieder der Gespräche, der­ einge­­streuten Ensemblebroden füllt eine derb-vierschrötige ameri­­kanische Melodie im Orcester auf. Man verzeichnet das elegische Heimatslied eines Minstrel, von den Goldgräbern zumeit in einfachen Unisono mitgesungen. Wenn Minnie Schule hält, wird ein leichter, graziöser Ton angeschlagen. Ihre schwermütige Erinnerung an das Elternhaus hat melodischen Anflug, gleichwie die erste Begegnung mit Johnjon. Man­ erkennt hier überall die­ charakteristische Handschrift des Komponisten, nur in Yanaz matteren Schriftzügen. Lebendige wird­ die Musik bei­ dem Walzerchen, das von­ den Tänzern hustig geträllert wird. Die Aussprache z­wischen Minnie und Sohnson am Aitichluffe hat Stellen von anmutiger H­ärt­­lichkeit. Neichere Auslese bringt der zweite Akt, der musi­­kalisch wertvollste der Oper. Gleich zu Beginn das Wie­­genlied der Indianerin Worvile, erotisch auf drei Noten pendelnd, das Gespräch mit ihrem Mann, dem Rothäuter, Billy, geotest vom Dechester umspielt. Zu „ ange­­nehmer Safe steigert ji das Liebesduo . Minnie­­Johnson, bringt zumal in der As-Dur Episode warme Die Oper wurde mit großem Beifall aufgenommen, brachte dem anwesenden Komponisten begeisterte Ehrungen Töne, ohne­ ich doch zu jener vollen liebenswi­l­­digen Glut­ zu entfachen, die man von der erotischen Gyrtt Puccinis erwarten durfte. Wenn das Paar sein geson­­dertes Nachtlager auffurcht, schlummert auch das­ Orchester poetisch ein. Mit derber Wucht führt­ es beim Eintritt des Scheriff auf, der in dem Stüce wie in der musikalischen Zeichnung unverkennbare Scarpiazüge trägt. Die mert ‚würdige Boferpartie begleitet das Dudhhejter mit unheimlich­ düsteren Piggienti der Bälle, um dann bei dem fonvulfivischen Freudenausbruch Minnies über das gewonnene­ Spiel mit einem betäubenden­­ Kortiffimo Loszubrechern. . Ein wildes Durcheinander füllt­ de ersten Szenen des Schluß­­astes während der Hebjagd auf den­­ Räuberhauptmann, bis Dieter endlich unter Schlägen und Verwünschungen hereingezerrt und auf den als Galgen hergerichteten Baumast befördert wird. In diesem wüsten und zu lang andauernden Q Tumult naturalistischer Schreie, wütenden Chor und Orchestergeheuls wird der Mufif Feine­ Zeit gegönnt, fid zu sa­mmeln, auf einen dramatischen­ Höhe­­­punkt, fichh aufzuraffen, wie ihn die Hochgespannte Situation hier verlangen würde. Man gibt unbedenklich dem Lyriker Puccini vor dem Dramatiker den Vorzug, wenn Der­ ge­­feierte Sohn von seinen fetten Gruß an die ferne Geliebte entbietet. Nach den wilden­ Lärmszenen empfängt "008 Ohr doppelt dankbar diese weiche, schmerzlich-süße Melodie. Wenn dann das tapfere Mädchen Heranstürmt und­­cen von­ weitem sein „Salloh­!“ einschallen läßt, so wirken diese wenigen Töne hier mit der drastischen Eindringlic­­heit Der. Ueberraschung, Minnies. Bitte um Pardon . hat eine herzliche Beredsamkeit, die auch die Goldgräber ‚zu ‚einem bewegteren und wohllautenderen Ensemble­ anregt. Der Schluß it wohl zu knapp ‚geraten, fast schon ‚übers Seine gebrochen, wenn­ das Liebespaar sie gar so­ eilig ‚empfiehlt und aus der gerne sein kurzes „Gott befohlen“ herüberruft.­­ “ « € ! und unzählige jubelnde Hervorrufe, denen er bald allein, bald mit den Hauptdarstellern, denen fühl­e Regisseur Altegby und S Kapellmeister Kerner anschlossen, danzend Folge leistete. Allerdings dürfte es Ti­nag Ausschaltung des rein persönlichen Triumphes ersti entscheiden, ob den­ neuesten Oper Buccinis der starre und nachhaltige Erfolg ihrer Vorgängerinnen­ winkt. Die unliebsame, dnch manche Aro­schenfälle verursachte Verzögerung der Premiere hatte doch dem einen Vorteil, daß Puccini selbst nur umso ein­­e mit eigenen Ratschlägen und Anordnungen die Efführung vorbereiten half. Sie stand in jeder Hinsicht auf, sehr ansegnlicher Höhe, in dem von Herrn Kerner mit alter Sorgfalt und Hingabe­­ geleiteten Dorchester, in der stimmungsvollen Inszenierung, in den Bean 23 der Solisten und in dem lebendigen Ineinandergreifen des ganzen Ensembles. Frau Szamofi , sang und spielte De­vinie mit der ihr­ eigenen temperamentvollen Grazie, ver­­lieh dem tapferen Mädchen einfachen, innig bewegten Aus­­druch. Und sie führte auch die aufregenden Szenen in der Hütte, im Walde sehr wirfsam doch, besonders dort, wo ihr Gesangspart nicht zu steiler Höhe ansteigt. Herr Körnge hatte für den Banditen Johnson seine frische, krastvoll ausladende Stimme­ einzuseben, gab ihn auch verm­egen genug, in jed zufahrender Art. Seine warm geslungene Absc­hiedsarie im dritten Akte wurde mit lebhaften Applaus bei offener Szene belohnt. Für die Partie des Mance war Herr Viglione Borghese aus Triest beru­fen worden. Er ist ein ebenso trefflicher Dünger wie Darsteller. Seinem sono­­ren, dunklen Bariton wußte er in dieser Deklamation tolle realistische Akzente, harte, sehroffe, auch lüsterne ab­zugewinnen. Und er stellte mit dem Ch­erif eine vorzüglt gezeichnete Figur Hin. Kaltblütig, verschlagen, von ein­nacläffigen Yankee-Eleganz und mit einer scheinbar« Dlafiertheit, Hinter welcher schlimmte Leidenschaften Iauer Es war: ein interessanter Puccini-Abend, "­­1. A­­ sz S 7 — 4 «­­« 5­1­4 i ;

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