Pester Lloyd, Juni 1912 (Jahrgang 59, nr. 129-141)

1912-06-01 / nr. 129

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Von politischer bhifcher Zungse,auf der anderen Seite gegen die­ bü­rger­­liche Phalanxskiv—ehren­ muß,.­Dcheutischse Nationale­verband ist ein jede­r für Sich das Parlament­­ zu terrorisieren und­ ihre­­ Sonderansprüche der schattenhaften Mehrheit aufzuzwingen stets bereit sind, gar nicht exit zu reden. Neben Diesen inneren „Zerfahrenheit der Parteien, welche die Ohnmacht des ganzen Hause“ bedingt, ist es der rettungslos sintende parlamentarische, von, der das Gervnsfen des Abgeordnetenhauses behr­ die besseren Elemente verschüchtert und eine fast me­tHolische Stim­­mung im österreichischen Parlament we­ fen läßt. Die Schimpforgie, die vor einigen Tagen die gehäufte Bru­­talität der wildesten Stierfümpfer entludt und mit der Karikatur eines zwölffachen Mißbilligungsausschusses endete, war nur eine kleine Galaproduktion, nur ein zuf­fälliges,­­momentanes Zusammenstoßen der Instinkte, die in allen Parteien‘ schlummern und font­an gemeinen Werktagen sich in einem minder auffälligen Bündel‘ von Suvektiven Luft machen. Aber der Ton ist im Grunde stets derselbe, die Wildlinge und Schreihälfe führen­­ das­ große Wort, und je gröber einer werden Tan, desto größeren Respekt erzwingt er sich. Diese V­errohung des parlamentarischen Tones im österreichischen Abgeord­neten­­haufe­n­ das unstreitige Verdienst der Wiener Christlich­­sozialen, die zu Quegers und Gehmanns Zeiten den rüden Kolen, ist die radikale Phrase nicht min nun an den­ Österreichhischen Parlament selbst. Das allge­meine Wahlrecht hat zu den ererbten Schimpfbolden noch neue gefügt, den ri ltllegialen Phrasenkraftmeiern sind solche sozialistischer und deutschradikaler Kouleur zur gewachsen, auf den Tscehechenbanten, en noch bei den iR er in lor ge fommen, und so sind die Debatten im österreicischen Ab­­geordnetenhause entartet, so it das Parlament zum Spielball der wildesten­­ Schreier geworden, und Die We­­nigen, denen noch Arbeitslust und Sachfenninis nicht ausgetrieben wurde, ziehen sich iden und verdroffen aus der stauberfüllten Arena zurück und fünnen oder wollen beut­e Verfalle nit wehren. Der österreichische Parlamen­­tarismus it Frank, weil sein Parteiorganismus in Ber­­egung begriffen und weil seine Sprache, der natürliche Ausdruck parlamentarischer Kultur, fallen ist, der wildert und wer Die Vereinbarungen der Opposition in den­­ Parteikonferenzen. 3 . " «Budapest,31.Mai. Es war mit Sicherheit vorauszusehen,daßzche vw Mehrheit des Parlaments ergibt, bedarf Feiner weiteren Die Kosiuthpartei. Die Mitglieder der Kosjuthpartei versammel­­ten­ sich heute abends 7 Uhr unter dem­ Vorfige­ des Parteipräsidenten Franz Kosfuth zu der von gestern auf. Heute verschobenen Konferenz, deren einzigen Gegen­­stand der Bericht der Parteiführer über die gemeinsamen Beratungen der oppo­­sitionellen Parteien bildete Präsident Franz Koffruth teilte den Mitglieder seiner Partei das Ergebnis der Beratungen mit und gingen daß sowohl in der Frage der Wehr­­reform, wie in der Frage des Wahlr­echtes eine vollständige Vereinbarung zustande gekommen ist, Abgeordneter Ladislaus DENE die auf die Wahlrechtsreform bezügliche­ Ve­rbarung­ vor. De Abgeordneter Aurel Förster billigt diese Verein­­barung, fordert aber mit Nachsicht darauf, daß in der»­selben den Sozialisten und den Nationalitäten politische Rechte eingeräumt werden, Garantien, daß durch­ eine fejt reine Neueinteilung der Wahlbezirke die Interessen der ungar­i­schen­ Nation berücksichtigt werden.Das sei umso wichti­­ger,­weil e­iner Neueinteilung nicht nur die Feinde des. fehlt, wenigstens nach den ums zugegangenen Informa­tionen, jede­ Angabe über den Termin, fü­r den ein Provi­­sorium geschaffen werden soll, es fehlt jede Angabe über die Höhe des Nekritienkontingents, das in einem solchen Provisorium­ doch zugestanden werden soll. Man sollte es von den ernsten Vertretern ernster Parteien gar nicht für mög) halten, daß sie ein Elaborat von solcher Un­bestimmtheit und Unklarheit als Friedensangebot zu pro­­duzieren wagen. Man weiß übrigens, daß die Herren von der DOpposition an ein vierjähriges Provisorium t denken und solange dieser Behauptung nicht widersprochen­­ wird, müssen wir­ uns an diesen Termin halten. Wir­ sprechen an anderer Stelle des vorliegenden Blattes von unserer Meinung über dieses so überaus merkwürdige Friedensangebot. Der ganze Aufbau des­ selben erscheint uns nebensächlich. Als Hauptsache dagegen drängt sich dem politischen Beobachter die­­ Zatjatha auf, dass sämtliche Parteien der Opposition Delegierte für einen neuen Wohlfahrts- oder Koalition­­en entsendet haben, der in der Zukunft die Aktionen der nunmehr glücklich Vereinigten Opposition zu­ leiten haben wird. Und da wir nun einmal­ nach sachlicher . Botenz ist nirgends ein Anfah zu spüren, mitt zu jähen | Wirtshauston in den Parlamentsfaal verpflanzt haben, | Prüfung dieses Friedensangebots zu ‚Aunjerent tiefen Der Emotionen. reicht der meurasthenische Organismus. Die | in dem einst die­ Meister des rhetarischen Gu­ts­­ dauern, aber mit absoluter Verirmtheit an das nunmehr triste Seelenverfassung rührt von der Difsolution der Par­­­regierten. Für den Slerifalismus, dem einst Graf­­ unmittelbar bevorstehende Wiedereinteten des Heiligsten , telen her, denen alle innere Kraft und Einheit fehlt, ge­­schweige denn, daß sie, in Ermangelung parlamentarischer Führer, für eine straffe positive ‚Politik zu gewinnen, zu ‚einem aktiven politischen Verbande zusammenzufassen wären. Der sozialdemokratische, der allerjüngste der öster­­reichischen Parteienverbände ist doch den tropigen Abfall der tibechisschen Deparatisten ganz aus dem Geleite getrof­­fen, der nationalen Mittlerrolle, von welcher die Sicht war­ Hohenwart, amd mit zweifellos besserem Erfolg, seine mustergültig vornehme Klinge leg, streiten jecht die Klopf­­fechter vom Sflage der Luegerschen Erben. Die­ Wiener Christlichsozialen waren es ja alt, Die im österreichischen Abgeordnetenhause den Ton unwältelter Gehäftigkeit gegen Ungarn eingebürgert und das, ehemals, troß aller Aus­­gleiche­ und Quotenfonflitte, vom­ Geiste staatsmänniscer mer für das allgemeine Wahlrecht träumten, beraubt und | beider | Die Staaten der läsfige Toleranz, je zwischen Monarchie den N Repräsentanten | Die dereinst gegen­ dieses Eindringen íj­ieg, | über dier­ Wehrreform beispielsweise politischen und parlamentaristen Sam­pfes glauben, er­­heit uns einzig und allein die Delegierung dieses diri­­gierenden Ausschusses als Haupttate. Kein Zweifel, Die gesamte Opposition­ rüstet zur Wieder­­aufnah­me der technischen Dekruption und tut Fortführung derselben mit dem­ Aufgebot aller Mittel. Das ist die Signatur der Lage. Alles andere ist überflüssiges, verzwirrendes Vieiwert. Welche Aufgabe­n a­ufgab völlig korrumpiert haben,­­ ftt daraus für die Regierung und insbesondere für Die RER die vergtweifelte Kampfposition gedrängt worden, die auf der einen­­ Würde getragene By 7 haben. In­dem Britte Seite gegen die abteilnigen Genossen b­e­i einer hemmungslosen Schmähtaktit geübt wurde, rächt sic­h Erörterung. Gemeinbürgschaft dochx niemand recht glaubenmasgz,zu­schiedenen opposition selcht Fraktion­en die UUZPTTUMZJVFIVEMTIZ Vkele UVelange UMschdek LVkals «.»mal».Lueger ihnen fehlt und ein halbwegs­ gleichwertiger von den Parteivertretern getroffenen Alt-Patkonsmus hIUdMId Im Wege stehm wekden s Freundin sein,­« ja sie... tief las. Er ist ganz vertvirrt und , wie . Einem so festen Glauben gegenüber mußte, wie selbst­­verständlich gar nicht anders zu erwarten war. Da Mary obgleich nun in ihren Briefen die große­n­machungen ratifizieren werden las it denn auch im Laufe des Abends in allen Clubs der Staktionen der Opposition mit mehr oder minder großen Gepränge und Eklat geschehen. Es wurden auch einige wesentliche Punkte der Abmachungen in authentischer Horn befannt. Man kann nicht genug staunen darüber, was gerade diese wichtigsten Punktationen durch taktische Winkelzüge an Unklarheit und­ Unsicherheit gewonnen nachgeben. Sehnsucht nach ihm immer klarer hervortritt, werden Diese selbst nichtsdestoweniger immer­ komplizierter: sie geben den alten Standpunkt des Bergeifenswollens seinerfalls auf, andererseits aber treten sie deutlich bemerkbar dem neuen des Niemehrvergessenswollens immer näher. „Glauben Sie mir,­ ich werde ein beständigeres Vergnügen haben, wenn ihh weiß, daß Sie Ihre Zeit für die neuste Ausstellung veriwenden, als wenn wir einen verstohlenen Gang durc den Park machten,“ schreibt sie zwar und würde doch schon lächerlich beides, den verstohlenen Gang durch den Park und die weit bessere Auswügung der Zeit am vergnüg­­lichsten finden. Denn jeder rar und mit besorgtem Nach­­druch fügt sie Hinzu, daß sie sich nicht Heldin genug fühle, um „zu jagen, zu wünschen, zu meinen, wir sollten ein­ander gar nicht sehn. Ich weiß, das ist unmöglich. Aber lassen Sie uns ausmachen, daß es nur selten geschehen soll, nicht wie die Neigung, sondern wie die Klugheit es diktieren wird.“ Und it nun endlich so weit, sich mit mehr von der Neigung diktieren zu lassen. Auffallend eigenartig geht der­ Briefiwechsel rehr so weiter, während die Kleine Mif nun endlich den Mut zu diesem großen Schritt gefunden hat, läßt sich John von ihrer erklärten Zustimmung nicht, im­ geringsten aus seiner ruhigen Freude in­ den Jubel, hinüberfalleudern, bleibt vielmehr mit seltsamer Hartnädigkeit und einer gewissen Bedanterie. Die bei ihm sehr wohl zu erwarten it, immer noch der wohlerfahrene Mann, der sanfte Bäbe vorsichtig zu jagen weiß. „Es wird sowohl klug wie unsere fromme Pflicht sein, so wenig wie möglich, von dem zu Haben, ‚was unseren Frieden stören könnte; denn wie das Leben fortschreitet, werden unsere Prüfungen zunehmen, und für alles schlechte Verhalten müssen wir büßen. Ich bin, wie Sie vermuten, viel im Freien. geiwesen.” Das steht so wörth­ in feinem Briefe. Gleich nach der gutgemeinten Predigt teilt er ihr von seinem Spaziergang mit. Welcher plögliche Abbruch und unmögliche Uebergang auf den Verdacht bringt, daß Sohn seine Ratschläge vielleicht nicht einmal so jeder der Befolgung wegen hinschreibt, sondern vielmehr noch, weil er sich selbst damit überzeugt, daß, er Zug­ut und viel weiß. ·» Hals über Kopf 2. Oktober 1816. Über alt ist er deswwegen noch immer nicht geworden, obgleich der junge Gonstable bei seiner Hochzeit schon vierzig Jahre zählte. eine Briefe bleiben weiter so voll Jugend,­­ wie­ sie es bisher waren. Nach der unbedingt nötigen­ Zeit notiert er im Tagebuch: „Unser gesegneter Hochzeitstag, dem wir unsere fünf Kinder verdanken...“ Ich glaube, mit demselben stillen Jubel hätte auch der junge Gonstable dies eingetragen, wenn es nicht­­ eigentlich unausführbar wäre, als solcher sechs Kinder zu haben. Denn ein Jahr darauf tanz dann das fehlte. Und daß Bonstable immer jung war, zeigen schon seine frühen Briefe, die immer ernster gehalten sein möch­­ten als er es nun einmal kann. Da tauchen Worte auf, die von einer großen Erfahrung sprechen, und es ist Zeit ‚Awoeifel, daß­ sie Sohn unmöglich an sich selbst­ gemacht hat. Sole Künstler leben intuitiv, sie sind immer Kinder und immer Erwachsene, sie wissen selbst nicht, wann sie reifer denken. Vielleicht ist in jedem Mannt ein kleines Kind drin, nur ganz verborgen, denn er versteht es mit seltener Eigenliebe. Bei Menschen wie Constable taucht­ er jeden Augenblick ans Tageslicht empor, und daß sie es untjo­­‚mehr verdeden wollen, je sichtbarer es ist, unterstreicht die Zatjadhe nur und gibt ihr etwas Drolsiges. Wohl würde Gonstable mit seiner ganzen harmlosen Empörung pro­­testieren, wenn man in Die Landschaften von Suffolt einen schweren Gebirgsstod­ geben wollte. Wie er seine Landschaft sieht, sehen auch wir ihn, der in seinem Herzen East-Berggott mit der Madbarschajt egen hat. Des­­wegen, wenn wir ab und zu in seinen Briefen und in­ seiner Jugend etwas treffen, das streng durchdacht ist, etwas Neu­es, etwas Unkindliches, kommt uns Das ganz unerwartet, wie ein dunkles Gebirge mitten in Cast Bernholt; wie eine Ueberraschung trifft uns die Klugheit bei Constable, als wäre sie nicht ganz am Blake . . a 8 · ;

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