Pester Lloyd, September 1912 (Jahrgang 59, nr. 219-230)

1912-09-17 / nr. 219

% .-» . HEFT-H ·- 1 Abonnement: ‚Für Budapest: Ganzjährig 44 K., halbjährig 22 K., vierteljährig 11 K., monatlich 4 K. Für das Inland: Ganzjährig 48 K., halb­­jährig 24 K., vierteljährig 12 K., monatlich 4 K. 40.K. Mit ‘separater Postversendung des Abendblattes vierteljährig 2 K. mehr, Für Wien auch durch Herm. Goldschmidt. Für das Ausland mit direkter Kreuz­­bandsendung vierteljährig : Für Deutsch­­land 18 K., für alle­ übrigen Staaten 21 K. Abonnements, werden" auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern ent­­gegengenommen., Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal besteht die Vermittlung der Postämter­ nicht, und das Abonnement muss direkt in unserer Administration erfolgen. Vertretung für Deutschland,­­ Frankreich, England und Italien bei der Zeitungsfirma $aarbach, News Exchange in Mainz. nn ——— a ' ; ." MORGENBLATT . — Inseratenaufnahme: In Budapest, in der Administration des „Pester Lloyd“ V., Mária Valéria­ utcza Nr. 12 und in den Annoncen-Bureaus : J. Brockner, B. Eckstein, Györi & Nagy, Jaulus , Co., Sigm. Lenkei, Jul. Leopold, Ant. Mezei, Rud. Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz. In Wien: bei Bock,Herzfeld, Ed. Braun, J. Danneberg, M. Dukes, Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse, J. Rafael, H. Schalek. Im Auslande: Berlin : Rudolf Mosse, Jones & Co. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 Hel­­­­ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller. Redaktion und Administration : V., Maria Valeria-utera 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfran­­­kierte Briefe werden nicht angenommen, Dresden : Invalidendank ; Paris: John F. um Ben 59. Inhrantg. Budapest, Dienstag, 17. September 1912 Ar. 219 Budapes, 16. September. Der Aufmarsch der Parteien für die morgige offene geldsdlacht, im Parlament wurde heute abend vollzogen. Das kriegerische Gleichnis drängt sich wie von selbst in die nieder, denn es kann nicht verfehlwiegen werden, daß Die Parteien ohne Ausnahme eine Kampfstellung bezogen­­ haben. Auch die Partei der nationalen Arbeit. Mit dem wesentlichen Unterschiede jedoch, daß die Majorität die ein­­zige Partei des Parlaments gewesen ist, in deren S­onferenz aus dem Munde des Ministerpräsidenten trot alledem und alledem noch immer ehrliche und aufrichtige Friedenswünsche erklangen, während in den Beratungen der unterschiedli­­chen Slubs des oppositionellen Blods nur die­ Vorschläge des V­ollzugsausschusses der vereinigten Opposition vom 10. September nicht nur eine angenommen, sondern auch unter den famosen „Schuß der Marteitreue“ gestellt wurden. Wer ez also wagen sollte, anderer Meinung sein zu wollen als der sich allmächtig dürfende Vollzugsaus­­­ dus, um den ist es ein für ‚allemal geschehen, der muß als geächteter Verräter den betreffenden Parteiverband for fort verlassen. Die Opposition arbeitet also mit den Mit­­teln der stärksten Pression auf ihre Mitglieder, um jeden Widerspruch­ von vornherein zu ersu­den. Anders war, die einmütige Beschlußfassung des heutigen Abends offenbar nicht herzustellen. Nimmt man noch dazu, daß­ gerade am heutigen Tage Graf Julius Andrasfy einem journalistischen DSutervierver gegenüber das vollste Einverständnis mit dem­ Beschlüsse des Vollzugsausschusses anvertraute, dann ers­scheint die ganze Gesellschaft wieder in­­ teauter Gemein­­schaft beisammen, die einst in der selig zusammengebroche­­nen Koalition sich vereinigt hatte. (Es fehlt kein, einziges teueres, Haupt mehr. )3 ij4 Dieselbe lose Gemeinschaft der auch Damals vereint gewesenen Fraktionen, mit Dem Unterschiede jedoch, daß die Partei­­verbände bisher ‚etwas strammen beisammengehalten wurden als damals, da man si auf ein gemeinsames Regierungsprogrammt einschwören­­ mußte. So weit. hält ‚diese politische Gesellschaft mit beschränkter Haftung noch ‚nicht und sie wird, so Hoffen wir im Interesse Ungarns, überhaupt nicht und gewiß nicht so, bald als ‚sie selber meint, vor die Notwendigkeit gestellt-sich sehen, wieder ein Regierungsprogramm Für den eigenen Hausgebrauch zu zummern. Im dem Totalbilde findet sich jedoch ein Wesens­­zug, der die Aehnlichkeit mit dem früheren Gebilde fremd­­­artig beeinträchtigt. Diesen Zug bilden die Sozialisten an den Rock­hößen der Koalition. Auch Diese Partei der ‚Opposition i­ gegen das Zustandekommen des Friedens i­hr geistreichster und gebildetster Führer Hat in einer gestern stattgefundenen Versammlung das füge Geheimnis verraten, weshalb. Es ist ein Interesse.. seiner Partei, ‚sagte ‚der Mann, daß der parlamentarische Friede nicht zustande komme,­ denn ein Wahlrecht, das nach fünf­­­ahren kommt, wird dem­ Kampf der sozialdemokratischen Partei liefer.­dienen, als ein Wahlrecht von morgen. Das it ein ehrliches Bekenntnis, dafür man dem Sozialisten­­führer Dank wissen muß, Was wir vor einigen Tagen an dieser Stelle nur an Vermutung ausgesprochen hatten, das liegt nun als offenes Eingeständnis vor uns. Was der Mann sonst in seiner Rede von Drohungen tafelte, das mag er mit seinen gegenwärtigen Kampfgenossen aus­­tragen. E&3 wäre doch gar zur nett, unter der Aegide des gräflichen Dreigertiens Andrásjy—Apponyi— Károlyi die Revolte aufführen zu sehen, bei der den hochgeborenen Herren wohl nichts anderes übrig bliebe, ala die Car­magnole mitzusingen und­ mitzutanzen. Nun erscheint auch das Bündnis mit der Sozialdemokratie ganz begreiflich. Auch ihren politischen Genossen ad hoc wäre die Wahl­­reform nach fünf Jahren, wenn auch aus anderen Gründen, ganz gewiß lieber als eine Wahlreform von norgen. Ministerpräsident Ladislaus v. Lufacs hat in der heutigen Abendkonferenz der Majorität das Problem der Wahlreform gerade im Hinblick auf die Einbeziehung der­­ industriellen Arbeiter in Die politischen Gerechtsame in­ ganz anderem Tone, im Tone der erniterten Durch­­dringung­­­ieses «Gedankens, besprochen. Ohne ich auf Einzelheiten einzulassen, hat der Ministerpräsident mit großem Nachdruck die Gründe auseinandergeseßt, aus welchen­ die industriellen Arbeiter dank ihrer Intelligenz und dank ihrer namhaften Beteiligung an der Ableistung der Staatslasten das volle Anrecht erworben haben, mit den politischen Rechten ausgestattet zu werden. Gerade dieser Parsus in der Rede des Kabinettachefs war von einer­ Wärme duchjegt, der man in den Auseinander­­segungen dieses Fühl erswägenden Staatsmannes nur in Ausnahmefällen begegnet. Eine maßlo­se Agitation. Seit Monaten skrupellos betrieben, trägt offenbar die Schuld daran, Dab so ernste Worte aus gewichtigen Munde ent­weder gar nicht an jene Aöreise gelangen, an die sie ge­richtet waren, oder wenn ihre Schalk­raft doch so weit, reicht. Dort nicht verstanden werden, weil­ man sie derzeit nicht verstehen will, Man . Tann es der Führer, ‚der l­ sich án die­ Gemeinschaft mit Der gegenwärtigen Op­­position eingelassen.. hat, mit­ der ÚGw in Der Hand auf die Stunde prophezeien, Wann sie als dem Wahne er­­wachen werden, daß ihre Derzeitigen Kampfgenossen das allgemeine Stimmrecht nach ihrer Vaslon wirklich einfüh­­ren wollen. Die Enttäuschung kommt so gewiß, wie der morgige Tag. Sie­ behaupten, oder sie verbreiten wenig­­stens ‚über fuh, sie seien Realpolitiker und wollten daher überhaupt nicht mehr, als wirklich Ducc­geseßt werden darn, weil die speziellen V­erhältnisse Ungarns die Reali­­sierung des allgemeinen, gleichen und geheimen Stimm­­rechtes in­­ seiner akademischen Idealität ausschließen. Nein, sie sind vielmehr Illusionspolitiker, denen noch die Erfah­­rung mangelt, wieviel man von politischen Verheißungen (Hoc lebe Maria, Maria sie lebe Hoch, Hoch lebe Maria und der sie geschaffen !) Eigenartiges Wild,dieses­ Volk auf der Piilgerfahrt zur Madonna.Einst zogen ihre Ahnen auf diesen Straßen in Sturmhasube"«und Eisenwehr hinter den Adlern der Le­­gionen, um die Welt zu­­ erobern, und heute ziehen sie mit der gleichen Ausdauer Hinter dem hohen Holzkreuz her, um­ sich den Himmel zu verdienen. Da zieht an der Spibe der Kompagnie, wie man die Gruppen nennt, der Dorfälteste, ein Greis mit tiefgetrümmten Rüden, während­ der Prie­­ster, wenn ein solcher überhaupt die Kompagnie begleitet, auf seinem Maultier im­ Nachtrab nit den Schwachen und Kranken, die gleichfalls Nesttiere benüsen, folgt. Dem Ael­­terten wogt der bunte Haufe der Frauen nach, alle in der topischen Tracht der „Civeiaren“, das Mieder über der weißen Bluse, in kurzen, vielgefalteten Nöckchen, mit farbigen Strümpfchen und den , Ciocen", den Sandalen, der­ ganzen Gegend südlich von Rom den Namen „Cioceria“ gegeben haben. In den Ohren tragen die­­ Frauen­­ große­­ goldene Ringe oder Gehänge, um den Hals, die Korallenschnur und auf dem Haupt das vielgefaltete Tuch, das meist von einem Korb mit den Lebensmitteln für die Reife gekrönt ist. Je­­ nach der Gegend sind die Sandalen verschieden geformt: die größten, mit langen, aufrechtstehenden, juigen Schnä­­beln tragen die Pilger aus dem „Königreich“, wie heute noch die Berwohner des ehemaligen Kirchenstaates die Nady dann im Neapolitanischen oder in den Abruzzen bezeich­­nen. Weiße Sternöpfe mit angenähten Ledersohle tragen die Frauen aus Filettino, einem Dorf in weltabgeschiede­­ner, romantischer, tiefer Einsamkeit mitten in den Hohen Felsbergen der Abruzzen, andere Dorfichönen tragen ihon den als Lurusgegenstand geltenden Stiefel,­­ aber man sieht, wie schwer sie in­ der ungewohnten Fußbeklei­­dung an der Seite ihrer Sandalen tragenden Genossinnen fortkommen. Es sind manche wirklich, schöne Typen unter diesen Frauen und Mädchen, aber nur kurze Zeit Dauert dieser Schimmer Elaffischer Schönheit, dann macht sie Die harte Arbeit und die Gluthiße früh verw­erfen. Auch die Männer, die die in der Mitte der Kompagnie schreitenden Frauen geleiten, tragen die Sandalen, während sonst ihre Kleidung außer­ den breitrandigen, weichen­ Filzhüten wenig Spiel aufweist ..« verleugnen kann,die man im unverantw­ortlichen Stande der Opposition gemacht und an deren Verwirklichung man im Stande der Verantwortlichkeit gar nicht gedacht hat. Von alledem abesehen,verbürgt den Sozialdemokraten dafür,daß idieinorität von heuta suhq"wirklich schon demnächst in die Mehrheit verwandeln"wird.Wenn sie" eine Erweiterung des Wahlrechtes wirklich anstreben,die von Realpolitikern gefördert werden kann, dann Haben sie sie wahrhaftig an die falsche Adresse gewendet. Es fällt ung nicht bei, einen Lockruf an sie ergehen zu lassen. Sie­­ haben über ihre Taktik allein zu entscheiden. Da deucht ung, daß sie noch eine schwere Schule der Enttäuschungen ‚durchgumachen haben werden, bis sie wirklich zu Real­­politikern herangereift sein werden. Umso realer sind die Ziele, nach denen die vereinigte Opposition strebt. Sie will in den Besit der Macht ge­­langen. Das ist der Wille und der Wunsch jeder politis­hen Partei. ES kommt jedoch alles darauf an, mit­­ welchen Mitteln das Ziel erreicht werden will. Die oppo­­sitionellen Fraktionen haben sich offenkundig zu dem­ Zivede vereinigt, um durch gemeinsames Tun wieder in den heiß­­ersehnten Besiß der nur allzu rasch ihnen entglittenen Macht zu gelangen. Und geht es nicht auf dem­ geraden Wege der politischen Ges­innung der Massen, so muß­­ mit den Mitteln der Pression versucht werden. Auf Diese Formel kann 3wed und Ziel der oppositionellen Politik zurücgeleitet werden. Die Parteien der Opposition befin­­den sich in diesem Belange in einem schhweren Irrtum, den der Ministerpräsident im seiner heutigen Rede mit­gebebt und analysiert hat. Sie sind der Meinung, daß die Majorität des Parlaments des Friedens bedürfe, wäh­­­rend sie doch nur im Interesse der Wahrung parlamen­­tarischer Grundlage von dem Wunsche erfüllt it, daß der Frieden in das Parlament einziehe. Kommt er nicht gleich, wird er am Ende doc dahin gelangen. Denn die Maje­ rität verfügt nunmehr über die geweglichen Mittel, ihren Willen an einer zum Weißersten entfihloffenen Mino­rität gegenüber durchzufegen. Der weitaus größere Teil dieser jede bemerkenswerten Rede des Ministerpräsidenten war überwiegend retrospektiven Inhalts und sollte an der Hand der Tatsachen eindringlich darstellen, was die Führer der­­ Majorität im Verlaufe des Sommers alles aufgeboten haben, um der Opposition Das Entgegenkommen zu be­­teigen. Here­b. Lutács wiederholte alle seine Anerbie­­tungen­­ der jüngsten Zeit, selbst in­ diesem fetten entschei­­denden Augenblick, da alles bereits zum Sampfe gerüstet steht, mit dem Beifügen, daß er die Schaffung jener Garantiegesebe immer­ noch d­ünfte, von denen er in bezug auf die Immunität der Abgeordneten und auf Die Revision­ der Geschäftsordnung wiederholt gesprochen hat. Das heißt in­­ der Tat die Friedfertigkeit bis zum Aeußersten treiben. Und es erscheint symptomatisch bes­deutungsvoll für die entschlos­fene Haltung­ der Majorität, daR­ jubelnde Zustimmung ihren Konferenzsaal, gerade sozialdemokratischen Partei,die« Feuilleton, Bei der Amadonna von Genazzano. Bon 9 % Graf dr. Boltolini. Endlich it der große, langersehnte Tag da, der­ Fest­­tag Mariä Geburt, der Tag der Madonna von Senazzano. Am Tage vorher legt der Bergbauer des südlichen Latium und der angrenzenden neapolitanischen Landesteile die sch­were Hade, mit der er jahraus, jahre in den felsigen Berghängen im harten Kampf ums Dasein sein dürftiges Brot abringt, aus der Hand, die Frauen und Mädchen verlassen ihre Biegen und Hühner, und bald steigen alle im Feiertags­­-Heide auf rauhen Saumwegen ins Tal hinab, schließen sih mit den Nachbarn und­ Freunden zusammen und treten die in vielen Fällen Tag und­ Nacht dauernde Wanderung, zu dem zwischen den Borbergen des Apennin lieblich auf grünem Weinberghügel gebetteten Heiligtum von Genaz­­zano an. Da ziehen sie heran in hellen Oktaven auf der uralten Latitanischen Straße, dort auf der Brenettina, von den Bolster- und Herniferbergen steigt es hinab, Hunderte und Tausende, unberührt duch Die hier im Süden noch ‚mit voller sommerlicher Sunft herabbrennende September­­sonne, alle demselben Ziele zustrebend­ , Genazzani. Marche treibt ein besonderes Anliegen, die Gnade des wundertätigen Madonnenbildes anzuflehen, manche — und zwar die meisten — machen die Wallfahrt, weil eben schon die Ahnen, die Großeltern und Eltern sie alljährlich gemacht haben, und nach ihrem Glauben im Falle der ‚Unterlassung ‚des Himmels Segen, ihren Feldern und Flu­­­ren fehlen künne. Es ist aber nicht die stille Andacht der wohlgeordneten Prozessionen nordischer Länder, die auf dem Wege herrscht, sondern in dem bunt Durcheinander ‘flott dahinmarschierenden­­ Haufen herrscht die derbe, Tind­­liche Fröhlichkeit dieses ‚W­ölfchens, Sichertworte fliegen Hin und­ her, ‚heiteres Lachen ertönt, und it der Notenkranz, der im Rhythmus­­ des Marsches gebetet wird, beendet, so ‚folgt mit rauhen Stimmen die fröhliche Weise der bis ins Unendliche­ immer wiederholten. Strophe: Evviva Maria — Maria evviva Evviva Maria — E chi la crec i ‚1. So geht es stundenlang auf der staubigen, , heil­­glühenden Straße fort, in gleichmäßigem Rhyth­mus er­tönt das genannte Marienlied oder das dum­pfe Gemur­­mel des Rosenkranzgebetes. Es it ein ‚Herrlich-Schönes Land, doch das die Pilger zwischen den steilen, mächti­­gen Abhängen der Abruzzen im Osten, den grünen Hü­geln und den sanften blauen Linien der Bolsterberge ims Westen ziehen. Da liegt Balianos trogige Feste auf iso­­liiertem Bergeshang, einst der jtolge Cib des Türfenbesie­­gers Marc Antonio Colonna, des Triumphators von Zepanto, Dort Segni, das altersgraue B­olsterstädtchen, auf steilem Fels, das der Welt und der Kirche den großen Innocenz III. gegeben, unter dessen mächtigem Czepter das Rom der Päpste, das zweite Rom seine Epoche als Weltenbeherrscherin einleitete, von den weinbedeckten Höhen zur Rechten grüßt Dievano herab, das­s Tustulum der deutschen Künstler, mit all seinen Erinnerungen an Schef­­fel und Lenbag, an Seil, Kaulbach und Cornelius, Er­­innerungen an liederreiche, weinfrohe Stunden der Meister der Feder und des Pinsels. Aber die Pilger haben sein Auge für all diese Herr­lichkeiten der Natur, nicht einmal für die riesigen STrau­­ben und Feigen, die verlodend aus dem Dunkeln Laub der Gärten lugen, bis plößlich der Führer anhält und den heilerwarteten Freudenruf Eoviva Maria ausstößt, dem­ ein­ hundertstimmiges Echo folgt; er hat zum­ ersten Male zwischen den Hügeln und Bergen die altere grauen­ Mauern von Genazzano erblicht, und nach dem ersten Eovivar finden­ sie alle andächtig auf die nie und vers richten ein langes Gebet zu der Madonna von Genazzano. Wenn man sich dem von mächtigen­­ Türmen­ flan­­kierten Stadttor des Wallfahrtsortes nähert, wird die Straße immer belebter. Zu beiden Seiten derselben haben es alle Bettler der­ Gegend ein Stelldichein gegeben, da fißen Blinde, Taubstumme, Gelähmte, Berstümmelte, und alle rufen die Vorü­bergehenden mit dem­­ hingehaltenen Hut an, erzählen mit näselndem Geschrei ihre Gebrechen und suchen dar, Gebärden das Mitleid der Pilger zu erwecken. Nicht umsonst ist ihr Geschrei, und wenn eine Kompagnie zu den Toren Genazzanos ihren Einzug­ hält, regnet­ er förmlich­­ Kupfersoldi, in die armseligen Hüte, Bor, dem Z2or­ auf dem weiten Blat­­ it eine förmliche apa REG TE zona lose ZeiZ ER.» 21012. UL ENGR FR Br RE WERL ent­ fr 135052 ce EL

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