Pester Lloyd, Oktober 1912 (Jahrgang 59, nr. 244-257)

1912-10-16 / nr. 244

Y-Mitkwoods,16.-okkokje·k1912 . ; A 0 já gt a kv vr Yon 3 KB a EST: Ken 5 RE ni 13 . 3 , «« , «. . .5 » .««.- ’ , " - . .-.. Stellung tätig zu sein. Er wird abends nach Bulgarien abreisen. Professor Dr. Colmers ist bereits im russijg­ japanischen Kriege in hervorragender N­eise tätig gewesen. :­­ errichteten Zerstürfungen i­ auch das Schiefal Stutaris entschieden, da ein weiterer Widerstand gegen einen die Tarabos-Höhen befibenden Gegner aussichtslos ist. Wie immer si­che Ereignisse Hier am westlichsten Teile des Kriegsschauplages gestalten sollten, von Ent­feidung für den Ausgang des Feldzuges sind sie nicht. Diese liegt auf dem östlichen Kriegsschauplate in der Gegend von Marianopel. Seit der angeordneten Mobili­­sierung sind nun fünfzehn Tage verflossen, es tt mehr als wahrscheinlich, daß die Mobilisierung, sowie der Auf­mars der bulgarischen und der serbischen Armee nahezu beendet sind und Dak die allernächste Zeit auch von dem östlichen­ Kriegsschauptate Nachrichten über Truppen­­beiweiungen­­ bringen wird, L» Devals,,o­ffiziös«bezeichne’ten Nachricht,­dccsß die­­ Serben bei­ Plevlje und Novibazar die Grenze über Schritten hätten, können wir in dieser er, seinen Glau­­ben identen, es­st nor, eine Bestätigung dieser Mel­­dung abzuwarten. Plevlje liegt vierzig Kilometer westlich der serbischen­­ Grenze, da hätte wohl schon Früher­­ eine Nachricht über die serbische V­orrüdung eintreffen müsen. Auch die­­ allgemeine Lage würde diese Offensivbewegung nicht rechtfertigen;­­es dürfte sich um Scharmitzel Handeln, "wie solche, vor einigen Tagen aug bei Ristovac mit türkischer Quelle gemeldet wurden... Telegramme des ‚Befter ‘Iopyb.­ Die Kämpfe an der montenegrinischen Grenze, Saloniki, 15. Oktober. Srü­he­ montenegrinische Kräfte, von Bodgorica kommend, griffen die türkischen Stellungen in­­ der Gegend­ von Branja an. Die­ Ortschaft Zagravje bei Gusttrjewu­rde svott de­n Mon­tene­grinern genommen,­,da»nn aber von den Türken zurückerobert,wobei die Feinde schwere Verluste erlitten­.Die Türken halten trotz aller Anstürme der Montenegrin­er einige Positionen bei Tuzi. Man­ ist überzeugt,daß sie nach Eintreffen der Verstär­­kungen das weitere Vordringen der Montenegriner gegen Skutari aufhalten werden.(,,Lokalanzeiger.««)— »s Vormarsch der Mon­tenegriner nach Skutcjri.« "«·’ . Galeniti, 15. Oktober. Montenegriner, verstürzt durch Ma­­­lisjoren, sind nac­h erbitterten ‚Kämpfen, weiter segen Sfutari Vorgedrungen, da­ die, tür­kischen Truppen nicht die Offensive ergreifen konnten und die auf dem Wege nach Skutaris befindlichen Verstär­­kungen noch nicht eingetroffen sind. Der­ Abmarsch der­­selben wird beschleunigt. Auch viele Tausende von A T­­nauten aus den Bezirken Tirana und Dibre gehen zum Shhube Skutaris ab. Man läßt­ sich durch ie exsten scheinbaren Erfolge der Montenegriner nicht­­ verblüffen, da man wohl weiß, daß sie die genommenen­ Stellungen nicht­ werden halten können. Türkische Meldungen über Erfolge gegen die Montenegriner, Konstantinopel 14.Oktober. (Uhr abends. Verspätet eingetroffen.) * Offizielle türkische Nachrichten über die Kämpfe an­­ der montenegrinischen Grenze besagen, daß die türkischen Truppen nach dem Eintreffen von Verstärkungen aus der Gegend von Dufinje die Offensive ergriffen und die Monte­­negriner von der Grenze zurücktrieben, wobei Diese­ große Verlaste erlitten. Die Schlacht­ bei Be­­rane dauert fort. Das türkische Detachement in Tuzi feßte den von Malifforen verstärzten montenegrinischen Divisionen heftigen Wider­­stand, entgegen. Zwei türkische. Majore sind gefallen. Der­­ Kampf bei Branja endete mit einer Niederlage der Montenegriner. Auf Seiten der Türken­­ wurde ein Diajor getötet. Stadmwunschdepeihe des Großfürsten Nikolai an den König von Montenegro. Petersburg, 15. Oktober. Wie hier verlautet, hat Großfürst Nikolai Nikola­jewitsch an den König von Montenegro eine in warmen Worten abgefaßte Depefche gerichtet, in der er seinen Schwiegervater zu seinem muthigen Schritt und zu den bereits erfochtenen Siegen beglückwünschte. Bor der Entscheidung in Sophia. (Telegramm unseres Spezialkorrespondenten,) x Sophia, 15. Oktober. Man fühlt heute überall, daß man unmittelbar vor­ der­ Entscheidung steht. Auf den Gesandt­­schaften haben sich die Herren mit dem Unvermeidlichen abgefunden und jeder weitere Schritt der Mächte wird als überflüssig bezeichnet. Auch für das Publikum ist die Frage­ des Krieges erledigt uind mit freudigen Aufrufen werden in­ öffentlichen Lokalen und auf den Straßen die Meldun­­gen über die montenegrinischen Siege aufgenommen. Nieberschreitung der bulgarischen Grenze, Belgrad,15.Oktober. ·«Der bulgarische Gesandte erhielt ei in Telegramm,daß die Türken die bulgarische Grenze bei Mustaf Japascha überschritten hätten.Weitere Nachrichten fehlen. Acad­ umget­ im«bulgarischen Ministerium. » Sophia, 15. Oktober. Der König unterzeichnete einen Uras, durch den der Unterrichtsminister Bobesew Wetersburg und der Vizepräsident der Sobtanje Bejew zum Unterrichtsminister ernannt wird. Bobejew reist morgen auf seinen Bosten ab. Berufung des Professors Dr. E Colmers nach Bulgarien­, Koburg,1.Oktober.­. Professor Dr. Colmers, Leiter des hiesigen Landes­­frankenhauses, hat vom König von Bulgarien die.. Berufung ‚erhalten, auf dem Kriegsschauplag e­in leitender ärztlicher Bevorstehender Ausbruch des Krieges. Telegramm unseres Spezielkorrespondenten.) Belgrad, 15. Oktober, In serbischen Negierungskreisen betrachtet man den Abschluß der italienisch-türkischen Friedenspräliminarien und die Ablehnung der Note der­­hristlichen Balkanstaaten als Zeichen der Beschärfung der Ballanlage und gewärtigt den Ausbruch des Krieges mit Der Türkei Die Kämpfe an der serbischen Grenze. Konstantinopel,14.Oktober. (V­erspätet eingetroffen) Offiziös wird ge­meldet, daß die Serben bei Blevlje und Novi­­bazar die Grenze überschritten haben, und daß die einheimischen Serben die serbischen Truppen unter­­frügen. Die Kämpfe dauern fort. Die türkischen Truppen sind erfolgreich. Ueberschreitung der Grenze bei Novibazar, Konstantinopel, 15. Oktober, Serbische Freischärler überschritten mit regulären Soldaten die Grenze bei Nupvi­­bazar. An einigen Punkten der Grenze haben Gefechte stattgefunden. Das Gefecht bei Riftovac. Belgrad, 15. Oktober. "An dem gestrigen. Gefechte­ bei N­iftovac sollen angeblich 3000 türkische Soldaten als Arnauten verkleidet teilgenommen haben. („Lokalanzeiger.”)­­ . Belgrad,15.­Oktober, Das ser­bische­ Preßbureau"veröffentlicht folgende"Mit­­teilung:Wir sind ermächtigt,die Nachricht der Kon­­stantinoplerblätter auf das entschiedenste zu­ demen­­tieren,daß die Serben von­ Sjenica her einen Angriff versucht hätten und zurück­­geschlagen worden seien Von serbischer Seite wurde seinerlei Angriff unternommen.. Hingegen­­ wurde von türkischer Seite zwischen Ristovac und Brzogod ein Angriff gemacht, wo die Serben sich auf die Defensive beschränkten. Das Divisionskommando von Mitrovica.­ ­ Konstantinopel, 15. Oktober. Der Sit des Kommandos der Division von Mitrovica wurde nach Pristina verlegt. ‘ Burückgeschlagene serbische Angriffe. . «»­. Saloniki,15.Oktober· Nachrichten aus usküb besagen,daß die serbischen Truppen die«türkischen»St­reitkräfte bei Prepolje und Lestovac angegriffen haben, jedoch zurückgeschlagen wurden. Die Serben greifen überhaupt die türkischen Barposten­ auf der ganzen Demarkationslinie an. Vor dem Gebäude des serbischen Konsulats, das bereits­ das Wappen abgenommen "hat, fanden Demonstrationen statt. " | -. —­­zum Gesandten in! « , | | | a ; NEL TREE BETEN ee­N­ER 42 A PESTER LLOYD ‚nicht die schwache Hoffnung auf den Mest zu vermins­tern. Wenn aber ein Krieg­ ausbrechen soll wird sich Die öffentliche Meinung wederrin kre anoch in Griechenland mit einer vermittelnden­ Lösung begnügen. Die endgültige Lösung würde nach Beendigung des Krieges geregelt w­erden.­­ Abgesehen von den Reform­fragen, erinnert der Mi­­nisterpräsident an die unaufhörlichen Verationen, unter denen­ Griechenland durch­­­ Verlegung des­ Völkerrechtes zu­ leiden habe. Der Ministerpräsident verwies auf die Boykottierung der Griechen, auf Den Zmilchenfall‘ von Samos, auf die Beschlagnahme griechischer Schiffe an. Griechenland wird sich aber nicht zur­ Verzweiflung drans ‚gen­­ laffen, sondern wir neben den großen Schwierige­keiten. und den großen Gefahren Die­­ vereinigte V­erbind­­gung der christlichen­­ Völker­ der illyrischen­­ Halbinsel ent­­gegen. Es ist eine weltgeschichtliche Tatsache,­ daß vor fünf Jahrhunderten Zwistigkeiten das­ fremde «Loc­her» beigeführt haben. Heute eröffnet die aufrichtige Einigkeit ein­ Gebiet für solide Reformen im europäischen­­ Orient. € 3 i­ no Zeit, für die Türkei, mit den­ christlichen Balkanstaaten zusammenzuarbeiten. Vier Opfer und Uns­glück können noch vermieden werden. Es it unmöglich, den Stolz der­ hellenischen Nation und die glänzenden Ergebnisse der Mobilisierung des Heeres und der­ Flotte zu verbergen, welche durch den Ankauf von sechs­­ Tor­pedobootzerstörern und eines Unterseebootes verstärkt wor­­den it. Die­ militärische Kraft, erhöht, durch die patrioti­­schen­­ Gefühle der ganzen Nation, berechtigen im­ diesent fritischen Moment zu dem Stluffe, daß, wenn die Dinge nicht eine friedliche Lösung erhalten, ein schredl­icher Sampf bis zum M­eußersten statts finden wird, aber dank all den aufgezählten Ele­­menten der Kraft und der moralischen Einheit der Nation und der­­ristlichen S Koalition blicht ganz. Griechenland mit Vertrauen dem Ausgange des Kampfes entgegen. Kriegerische Maßnahmen in Griechenland. 3% Athen, 15. Oktober. Zum Präsidenten der Kammer wurde mit 144 gegen 4 Stimmen der Deputierte von Kori 3­a­vitzano gewählt. Die Fü­hrer der Parteien „gaben Erz­ih­rungen ab, daß sie sich der Regierung an die­ Seite stelfen. Der Präsident verlas sodann eine Begrüßungs­deperche der­ Eretischen Regierung, die mit lehr­haften Beifall aufgenommen wurde. Die Regierung hat verschiedene militärische Gefegentwürfe vor­gelegt, ferner Gejekentwürfe über De Wiedereinstel­lung der königlichen Bringen im die Armee und deren Betrauung mit Kommandoposten, über­en Moratorium, die Verhängung­­ des Bes­lagerungszustandes im Königreiche­­ und Ein­­gebung von S Kriegsgerichten. Ferner wurde ein Gejeb­­entwurf eingebracht über wa­gerord­entliche Kriegstredite Der Marineminister gab unter id­ egelde baftem Beifall eine Erklärung über den ausg neten gustand gar Mania sa i I, Ege ve 8 et I . 4­ ­ “ Eu Die griechisch-Fretische Union. Athen, 15. Oktober, (Ausführiger Bericht.) Im seiner in der gestrigen Kammergibung abgegebenen Erklärung erinnerte Ministerpräsident Benizelos daran, daß die türk­ische Mobilisierung die Balkanstaaten bewogen habe,­­ihrerseits zu mobilisieren und legte ferner dar, warum die Balfan­­-Staaten es in der Folge für ihre Pflicht halten, nicht zu demobilisieren, bevor sie radikale Reformen und Garan­­tien­­ erhalten haben, die das Klägliche 203 der christlichen Bevölkerung in der Türkei zu bessern geeignet sind. Der Die­hristlichen Staaten sind den Großmächten für ihre jüngste Intervention sehr dankbar, aber das von der Türkei ebenso oft erteilte als nicht eingehaltene Beisprechen und der unzulängliche und verjährte Charakter des Bilajetsgewebes vom Jahre 1880 haben sie die Notwendigkeit erkennen Lassen, sich selbst un­­mittelbar an die Pforte zu wenden, um ihr die einzufüh­­renden Reformen und die zu deren Durchführung zu ge­währenden Garantien darzulegen. Diese Reformen und diese Garantien sind in der Note der Balkanstaaten for­­muliert. Der Ministerpräsident gab den Inhalt der Note wieder und fügte hinzu: «" Neben­ den Reformen für Rumelien beschäftige die Regulierung freilich ein an­deres Problem,die kretische Frage.Griechenland hätte sich nicht allein gesehen, wenn es eine den­ unveränderlichen Wünschen­ der Kreter entsp­rechende radikale Lösung hätte verfolgen wollen­. »Jnd«e·siegt uns der Wunsch,­die«geme­insamen,Be­­mühungen zur Erhaltung des Friedens nicht zu beein­­­flussen,die Pflicht auf,vorausgesetzt,daß­ die Dinge nicht bis zum Kriege treiben würden,uns mit einer neuen­ Uebergang­slösung zu­ begnügsen,die das von den Schutzmächten g­eschaffene»staats­re­ch­tliche Verhältnis der Insel­ respektiert,Griechenland gestattet­ die Verwaltung zusichern und den kretischen­ Deputierten es ermöglicht, dem hellenischen Parlament anzugehören. «Der Ministerpräsiden­t,begi­rüß­te die Ver­treter d­er Sch­we­sterinsel und er­­klärte in formeller Weise:Griechen­­land akzeptiert­e­, daß es nur eine ge­­meinsame Kammer gebe. Gleichzeitig forderte er die ‚Fretlichen Vertreter‘ auf, nach Kreta zurück­­zukehren, wo die Wahlen der h­ellenis­­chen Verfassung gemäß stattfinden sollen. C3 wäre überflüssig, hinzuzufügen, daß wir, uns mit einer vermittelnden Lösung begnügen würden, um Abbruch der Beziehungen zwischen der Türke und den Balkanstaaten. Konstantinopel, 14. Oktober. (Berspätet eingetroffen.) Die Pforte ver­­öffentlicht den Teit der Note der Balkanstaaten samt der­ erläuternden Notiz. In­ der Einleitung dieser Note heißt es: Trot­zer Schritte der Mächte haben die Regierungen von Bulgarien, Serbien und Griechen­­land beschlossen, sich direkt an die Regierung des­ Sultans zu wenden, um zu verlangen, daß sofort im Einvernehmen mit den Mächten und mit den Balkanstaaten "an die Ausarbeitung von Reformen zur Besserung des Loses der Bevölkerung der euro­päischen Türkei geschritten werde, gegen die die Pforte oft eine willkürliche und herausfordernde Haltung eingenommen habe, die durch­ nichts gerechtfertigt sei. Die drei Regierungen bedauern, daß Montenegro wegen der eingetretenen Ereignisse an dieser­ Demarde nicht teile­nehmen kann. Konstantinopel, 15. Oktober. Der Ministerrat,­­den es heute mit der Note der Balkanländer befaßte, dauerte bis­ vier Uhr, nachje mittags und beihloß, Die weiteren Verhande­lungen und die Beziehungen zu den Bal­kanstaaten abzubrechen Die Türkei wird jedoch niet den ersten Einritt für­ den Krieg machen und den Gesandten­ der Balkanstaaten in Konstantinopel die Börse nur dann einhändigen, wenn sie er­ persönlich wünschen. Man glaubt, daß nunmehr der Angriff der Balk­anstaaten erfolgen werde Konstantinopel, 15. Oktober. Der Ministerrat beriet über 1á Stunden. und Hat dann beschlossen, alle türkischen G­esandten der Balkanstaaten abzuberufen Der Mi­­nister des Aeußern telegraphierte dann an die Gesandten, sofort mit dem ganzen Regsonal nach Konstantinopel zusammen. Der Ministerrat Baltan mache nicht zu beschloß ferner, die Note­­ der beantworten. « Konstantinopelsckädkicker. Der entgültig­e Abbru­ch der Beziehun­­gen zu den Balkanstaaten wird für hinten wartet. Der Schub der in Sophia, Belgrad ud Deutscland Athen lebenden Ottomanen wird anvertraut­ werden. . . s Belgrad, 15. Oktober. Die Regierung eriwartet noch heute die türkische Ante­wort. Erfolgt sie nicht, wird die Regierung, darauf dräns ‚gen, dab sie in vierundzwanzig Stunden erfolge. Trifft sie auch dann nicht ein, werden die Diplomatischen Beziehungen abgebrochen und die gesund jeligkeiten beginnen. 1. Ministerpräsident führt ferner aus: "" · ae

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