Pester Lloyd, Januar 1913 (Jahrgang 60, nr. 14-27)

1913-01-16 / nr. 14

, -.«. LMPE—«TM-"«sz"WVW-ssssvx«n - a A. . . « x KURS TE Donnerstag, 16. Januar 1918 ».--«-­­» ar LE ---»-..--.--.-«--« «".-.- »k.-.I. · . ‘unter den Delegierten, die mehreren Botschaftern Besuche ‚abstatteten. « Konstantinopel, 15. Januar. Die türkischen Delegierten erhielten die Order, bis zur Erledigung der Kollettinnote der Mächte in London zu verbleiben. Serbien und Bulgarien. Belgrad, 15. Januar. Die in den rechten Tagen lauter zum Misdruch ge­­langte Mißbilligung, des allzu großen Entgegenkommens gegenüber den terri­torialen Ansprüchen Bulgariens, hat in Regierungstreffen sichtlich unangenehm berührt. Das Regierungsorgan gibt denn auch seinem Bedauern Darüber Ausdruck, daß es In den verbündeten, Balkanstaaten auch Heute noch Wohititer gibt, die sich troß der offenkundigen großen Vorteile des Balkanbundes nicht von separatistischen Bestrebungen befreien Tünnen und dadurch Die Dringend notwendige Har­­monie unter den Verbündeten trüben. Die leitenden Staatsmänner werden sich jedoch weder durch­ terri­­toriale Grenzfragen, noch doch. Die Frage der Z­rgehörig­­keit einer Stadt in ihrer Welterzeugung erschüttern hassen, dag nun der Balkanbund die gemein­­­samen Bedürfnisse der Balkanstaaten befriedigen kann und hak nur er die beste Bi­rg- Schaft für die Freiheit des Balkan­it. ___PERTER LLOYD Der rimänische bulgarische Konfikt .-(Telegram­men)«­­Bevorstehende Konferensen in Witu. Bukarest, 15. Januar. Der Unterrictsminister Konstantin Dijjescu ist mit dem Senator Adrian Magheru, mit einer der führen­­den Persönlichkeiten der Konservativen Barte, nach Budapest abgereist. Nach den Berichten der rumä­­nischen Blätter hat der Unterrichtsminister eine politische Milion übernommen und wir in Wien mit dem Minister des Innern Tafe Ionescu 31 ssammentreffen, der dahin von der Londoner Kon­ferenz zurückehrt. Ein Dementi, Meerbauminister Filipescn Bularest, 15. Januar. Der Domänen- und it aus Konstantinopel hielt er zurückgekührt. Der Minister erklärt, alle ihm zugeschriebenen Zei­tungsinterviews seien vollständig erfunden. Er habe bloß mit dem Korrespondenten des Blattes "Le Journal" eine Unterredung gehabt, dem gegenüber er die Meldung von der Mobilisierung Rumäniens dementiert habe, während dem Minister die entgegengefegte Erklärung zugeschrieben worden sei. („U. T. NM." It " Die Aktion der Mächte, “Telegramme des ‚„Better Lloyd”) Eine Beratung der Botschafter, London, 15. Januar. Die Botschafter traten heute nachmit­­tags mit dem Staatssekretär Grey im Aus­­wärtigen Amte zu einer Beratung zusammen. Einigung über den Wortlaut der Kollektivnote, K­onstantinopel, 15. Januar. Die Bot­ketten haben frühher: bek endgültigen Wortlaut der Kollektiv­­note geeinig. Die Einmütigkeit unter den Mächten, Wien, 15. Januar. C gereignet B geeignet sind, die Friedensliebe seiner Urheber gmweifekg hart zu machen. Es ist die Sache des Friedens, um derentzwillen aan hoffen und winschen muß, daß Diese kleinlihhen Madhinationen in Konstantinopel seinen großen Eindruck gemacht haben. Es ist sehr wichtig, Daß man ich diesbezüglich in Konstantinopel seiner Täuschung hingebe und wie, daß man es in derygrieden frage mit dem giebigkeit Türkei steht jedenfalls fest, af die militärischen Operationen besizen. Deshalb mar es jede meife, daß Die Herren jebt der Welt ankündigen, dürfte vie wenig einmütigen Wunsü ganz Europas zu tun hat .3 Politik, die Europa befolgt, wenn Bofitit Gegenteil mit seinen Ratieflägen die Absicht verfolgt, kringen, haben ihre Inspiratoren ich feine Noten zu verfallen oder Deren Ueberreihung anzukündigen, ebenso wenig wie sie irgend» einen Einfluß sie würden ihre Entschließung davon ab­­hängig machen, wie die Mforte den Eihritt der Mächte aufnehmen werde. Iozw­schen dab an Deutschland eine Ab­­änderung des Textes der bevorstehenden Note im Sinne einer Anpassung an tatsächliche Lage anregte, haltıma heute Hauptsächlich den der Botschafter gebildet Ablehnung gezwungen dazu Stantinopel entspretend Daß Das tallte Deutschland Der eventuelle Schwere Erschütterungen und Verluste zu ersparen. Unter solchen Umständen aud insolange man noch die Hoffnung liegt, daß Die Türkei einlenken werde, erscheint die Frage als verfrüht, was im gegenteiligen Falle geschehen würde. Daß eine Stottendemon­­stration nicht in Aussicht genommen Konferenzen in Wien. Wien, 15. Januar. Heute nachmittags empfing der Minister des Reußern Graf Berchtold zunächst den russischen Botschafter v. Giers, sodann den italienischen Botschafter Herzog von Aparna, hierauf den großbritannischen Botschafter Sartwright, und wie hatte mit ihnen­ längere Beipre­­ Dentieyland und die Kollettinnote, der Rückficht auf Berlin, 15. Januar. In London Hat Heute eine Konferenz Der Balkandelegierten und fast im­ gleichen Best­ad eine Bersammlung der Botschafter stattgefunden. Den Balkandelegierten ist seit gestern die Einsicht gekommen, daß sie. fi zur­ einen vorschnellen Schritt verleiten ließen, als sie ankündigten, was sie tun würden, wenn die Türke etwa Die Note der Mächte ab­­lehnen werde. Die Mitteilung des „Reuterschen Bureaus“ war übrigens so gefaßt, daßs man ohne weiteres erkennen Kompetenz bei dieser Veröffentlichung bewußt waren. Die Delegierten zulebt und dieses Thema berückssichtigt werde. Die­ser Unter­­halten. Man muß Sich eben flat machen, was geschieht, wenn etwa durch Den bloßen Ton der Note die Türkei gewissermaßen gehört, daß das Milten muß jeder hart bleiben, wenn sich zur einer wird. Die Mächte wollen DdoF nist von vornherein eine vergebliche Aktion unternehmen, sie wünsten in der Tat für den allgemeinen Frieden zu wirken. Und in Kon­­dap­utan mit einer Flottendemonstration oder mit anderen gleichwertigen Unternehmungen bei dieser Gelegenheit droht, konnte von vornherein seine Rede sein. Für eine solche Stellungnahme der Mächte hätte sich eine Einigung niemals finden lassen, man auf in der Türkei ganz genau und es würde auf eine Herabgedung des Ansehens der Großmächte hinauslau­fen, wenn teiß­­dem von irgendeiner Seite auf solchen Maßregeln bestan­­den worden wäre, ebenfalls dazu entschloß, dem Ratschlage beizutreten, der der Türkei den Berzicht auf Adrianopel empfiehlt, entsprang der Nachsicht sehr europäischen Interessen Das Türkentum es die Aufgaben, die es in Konjtantinopel und in Kleinasien in der Zukunft zu er einnimmt, und sie um Schlacht eine Weitere bedeutende Schwächung der ottomanischen Herrstaft in militärischer und moralischer Hinsicht notwendig zur Folge haben. Schon regen sich in Syrien und in Armenien neue Probleme. Wie will sich die Türkei zu ihnen Stellen, wenn den legten Mest der ihr nom verbliebenen Kräfte an vielleicht unmögli­cher Aufgaben aufreibt? Das ist die Frage, wie ihre Freunde sich stellen und die gerade diese veranlassen, ihr zu raten, was sie mat­trgemäß, nicht leichten Herzens auf sie nehmen kann. In den französischen Blättern im natürli­­chen hiet der, der Bernd unternommen, die Deutsche Belitit in Stellung auf der anderen Seite bei Den Bal Tanverbündeten zu denunzieren, w­eil sie in der Frage der Note tunlichste Schonung der Türkei verlangt. Diese Kritiker verstehen entweder nicht, worauf er anfon­mt, oder sie tun so, als ob sie es nicht verständen. In jedem Falle sind ihre Bemerkungen für die hiesigen maßgeben­­den Stellen völlig gleichgültig und man wird si nicht bemühen, ihrer Wirkung irgendwo entgegenzutreten. Ministerrat Berihte Petersburg betreffend heutige sehr wichtigen in Die gegenwärtige Haltung Rußlands befassen.­­ Zonnte, füllen Adrianopel und an der rät, und ganz gewiß nicht beim Dreibund it ez ann Die Rede die allgemeinen auf die Türkei hat, tatsächlich bezwingen der Tichataldschalinie Türkei herabzulesen,­­ Das Blatt ,Alemdar" muß weil dürfte sich selbst. sie­­ allzu it feine turtophobe es der Pforte zi Nac­­­foldjen det ja im von fein, eine Der heutige Ministerrat, Konftantiínopel, 15. Januar. des türkfifiben Botjhafters einer Lein Geheimnis Gegenitand fol. erfährt, der eimem mit ift, ihrer eigenen neehr, Davon, ebenfo Ein Kampf eine möglicherweise unglück­te solde sie lang im eg ho umhergetrieben, ehe sie auf den Boden trandeten, um man erst endgültig eingebettet rveten. . Die Drachenhefatomben am Tendagurit wesen ge­rabde so wie Die meisten anderen Yundttellen auf ein katastrophales Ereignis hin, welches diese reiche und mannigfaltige Tierwelt in den Untergang trieb. Man hat übrigens nenestens Drachenspuren auch im Milttertiär Südamerikas, das eigentlich die Zeit der Mastodonten, Urtiger und Riesenfaultiere ist, entdeckt. Es scheint also, als ob die größten Saurier zur Zeit ihres Unterganges im Nord- und Ois­ontinent in Südamerika noch eine fette Auffuhrsstätte gefunden hätten. Aber auch seit die­­ser Zeit sind vielleicht drei bis vier Millionen­­­ahre vers­icht, während der Beginn der Saurierherr­­schaft auf der Erde von manchen auf nicht weniger als zehn bis zwanzig Millionen Jahre geschabt wird. Es wird also Eseti fallen, das mystische Dinkel, in welches die Geschichte der großen Drachen nom gehülft ist, end­­gültig aufzuhellen. , =» t —---—--— ; | Innerpolitische Schwierigkeiten in der Türkei. (T­elegramme des „Reiter Lloyd) Persimistische Auffassung der Lage in der Türkei. Frankfurt, 15. Januar. Der Korrespondent der „Frankfurter Zeitung” meldet aus Konstantinopel: Man darf sich weder durch den kliegerischen Ton der türkischen Presse, noch durc­ andere sich aufdrängende Einflüsse verleiten lassen, um den ernst­­lichen Wiederbeginn der Kriegsoperationen zu glauben. Jeder wirkliche Freund der Türkei muß die Verhütung dieses­­ Wiederausbruches wünschen. Sollte aber die Koterie von Offizieren ihren Willen dennoch durchlegen. Dann glauben manche sehr ruhige Beobachter, Doch die Nieder­lagen von Shirkfiliffe und Lüle-Burgas nur das Beispiel einer viel furctbareren Tragödie in der türkischen Armee ge­wesen sind. Die innerpolitischen Angelegenheiten v­erwirren zusehends den Geist des Offizierskorps. Während der fast einmonatigen Waffenruhe wurde kaum etwas versucht, um die Schlagfertigkeit und die Moral des Heeres zu heben; ebenso wurde alles unterlassen, um die finanzielle Situation zu verbessern. Zum ersten Male seit vier Jahren konnten heute die fälligen Monatsgehälter nicht bezahlt werden. Es ist gar nicht abzusehen, wie die Regierung ihrer finanziellen Bedrängnis Herr werden soll, und Die Bersuche, doch die Mitwirkung des Khedive von Negypten drei Millionen Pfund auf Tresorbons unter­zubringen, schreiten nicht vorwärts. Die großen deutschen, englischen und französischen Türkenkonzerne, die bereit sind, der Rekonstruktion der türkischen Finanzen näher zutreten, wollen die Intervention nir dadurch Hinaus­­schieben, daß sie durch Borjdgüsse die Verlängerung des Krieges ermöglichen. Die jungtürkische Bewegung tritt infolgedessen deut­­licher in die Erscheinung. Gestern wollte man missen, daß der zum Obersten beförderte Verteidiger der Syrenaika, Enver Bey, an General M­azim Vafda zum Testen Male die Aufforderung gerichtet hat, von seinem Amte zurückzutreten. Solche Gerüchte zu kontrol­­lieren fällt schwer, sie waren aber in ernsten Kreisen ver­­breitet und fanden Glauben. Mit Stepsis beobachten die Jungtürken die Einberufung des Nazes der Aelterten, denn man besorgt, daß Balkankriege, sondern aus der türkischen Bers­taffung das Trauergeleite geben soll. "" Von besonderer Seite erfahre ich, bak im Bilajet Bafjorah eine umfassende separatistische Bewegung im Gange ist. An ihrer Sorge steht der bisherige Abgeordnete von Bajforah, Latif Bald. Er begann vorige Woche mit der Ablegung zahl­reicher R Regierungsbeamten und legte seine eigenen Leute dafür ein. Talit steht in fortlaufender Verbindung mit dem Scheit Mubaref Sabaheddin von Kumeit. Von ihm erhält Talit auch finanziell Subsidien. Die türkische Regierung vermag dieser Bemer­kung, der große Wichtigkeit innewohnt, vorläufig seinen­­ Widerstand entgegenzulegen. Keine Kabinettskrise, , er nicht bloß dem­­ "2 Konstantinopel, 15. Januar, An Kreisen, die mit dem Großvezier in Fühlung stehen, wird versichert, daß das Kabinett, nachdem er si in einer Situation befunden hatte, die einen teil­weisen Ministerwechsel nicht ausschloß, wieder an Kraft gewonnen habe, und daß somit, wie es scheint, jede Befürchtung einer Krise an­geschlossen sein dürfte. SKriegsminster Nazim Baja lokt die Gerüchte, nach denen er im Begriffe wäre, sich den Sungtürken zur nähern, dementieren, Der­rien. (T­elegramme des "Wetter $10yb".) Zürfische Truppenbetweuungen und Flottenoperationen. Berlin, 15. Januar. Ueber die Vorgänge in Konstantinopel wird dem „Berliner Tageblatt” telegraphiert: Ein Teil der Truppen it nach den Dardanellen geschickt worden, andere wurden nach der Tichataldikalinie abgeschoben. Dafür sind von dort zuverläss­ige Truppen nach Konstantinopel beordert worden. Mon­­tag trafen in Konstantinopel Die os mit rund mehreren Maschinengewehren ein. "Bei Bejüigeny "-Truppen von der TschOddschali nie mit sechs.

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