Pester Lloyd, April 1913 (Jahrgang 60, nr. 77-89)

1913-04-01 / nr. 77

x Dienstag, 1. April 1913 » I » SEELE TERN IS A EINE uf fen. Man erwartet, dag sämtliche Mächte mit Ausnahme Rußlands und Deutschlands sich an Derselben beteiligen. Rußland werde seine Schiffe in­ die­­ montenegrriischen Gewässer senden, billige aber die gemeinsame Demonstra­­tion, da diese im wohlverstandenen In­­teresse der Balkanstaaten selbst liege. Wenn Deutschland. fi an der Demonstration nicht betei­­lige, so liege Dies daran, dapiest s ein Schiff in der nächsten Nähe habe. Montenegro und Serbien haben, auf den, jüngst in Belgrad und Getinje erfolgten Schritt bezüglich Skutarts noch nit offiziell geantwortet, jedoc Halb­­amtlich mitgeteilt, daß sie sich mit den Verbündeten, ins Einvernehmen jeden miühten. Das „Reutersche Bureau" erfährt, gleichzeitig, dat Serbien, si bei Montenegro „ins Mittel lege und bez miüht­üt, fich Die Sympathien‘ der Mächte nicht zu entfremden. Serbien habe die Mächte verständigt, Daß es, obwohl es Tebhaft, wünsche, mit ihnen im besten Ein­­vernehmen, zu Stehen, dennoch nicht vergessen,­ dürfe, daß "es als­ Verbündeten Montenegros dieses bis zum asialuffe des Sriedens unterstoßen mi­t 1% Die, Ar Dünheien und das Skutariproblem..­­ Belgradsl Mäxz Die, dur­ die­ einmü­tige Stellungnahme der­ G­roß­­mächte in der Stutarifrage entstandene Situation t wird in serbischen­ Kreisen als ern­st ‚beurteilt. Es wird darauf ‚Dinge triefen, daß sich Montenegro ebenso wie die übrigen Verbündeten im Kriege mit der Türkei befinde, daß Demnach­adj eine so wichtige Entscheidung,­­wie die Frage der ‚Einstellung der Feindseligkeiten auf dem­ noch von’ den’ Türken belebten Plate, gemeinsam getroffen werden müsse. Die den Groß­­mächten zu erteilende Antwort werde demnach eine Probe der Sestigkeit des Balkanbundes sein, da­s Ts darum handeln werde, entweder den Beschluß, der­ Londoner Botschafterkonferenz­ anzunehmen “oder sich den Standpunkt Montenegros­ zu­­ eigen zu machen. Pariser Preßstimmen Paris, 31. März. De­head der Negierungsblätter gegen Defterreich-Ungarn ist heute ganz besonders heftig. Unter anderem­ wird: »behauptet,­daß man "in Wien den auf Skutari bezughabenden Beschluß der Botschafterreunion L absichtlich: . mißverstand, und daß Defterreicheringarn den gegen jede Den Rahmen der diplomatischen V­orstellungen­­ überschreitende Maßnahme unberücksichtigt­­ ließ. Auch wird­ behauptet, England­ seineswegs gewillt sei, als Vertreter der Tripel­­entente an der Seedemonstration teilzunehmen. Im äußersten ‚Falle ‘könnte es sie darum handeln, " daß England aus nächster Nähe das Vorgehen Oesterreich-Ungarns beobachten wolle. Der bevorstehende Fall Slutaris werde den Beschluß der Botschafterreunion voll­­ständig gegenstandslos machen.. ie‘ den M Wiederbeginn der Kammerberatungen „sind Inter­pellationen in dieser Frage zu erwarten. Die En Armee mit Lorbeeren PERRUENEE wird Du, den edlen Söhnen Bulgarien, Bewunderung zollen. In dreißig Stunden konntet Ihr Euch einer der gewaltigsten Besestungen bemächtigen. Nur Euer Löwwen­­mut konnte Herr werden des wutentbrannten Widerstandes des Feindes und einzig Eure Vaterlandsliebe konnte Euch) über die zahllosen Gefahren dieser beiden aufeinander fol­­genden­ Angriffe triumphieren lassen. In Diesent ununter­­­brochenen Kampfe habt Ihe ein neues Nahmesblatt dem Buche unserer eh­e a Ich danke Euch. ‚Ic, Euer Führer, bin jte auf und ich bin stolz,­­ gin "Bulgare zu sein. Ich Dante den Metern der In­­fanterie und Artillerie, die nicht allein meine Wünsche, und Befehle ausgeführt, sondern sie oft erraten habe Serbien und Bulgarien. Belgrad, "81. März. Das Danktelegramm, das der­­ bulgarische König für­ die wertvolle Unterstügung, der­­ serbischen Armee bei der Einnahme Adrianopels an den serbischen König­­ gerichtet hat, Hat in serbischen „reisen einen äußerst günstigen­­ Eindruch hervorgerufen. In mag gebenden serbischen Kreisen wird der Supersicht Ausdruck gegeben, Daß es den Bemühungen­ der beiderseitigen Regierungen gelingen werde, d­ie duch die hauptniftische Breß­politik verursachte Verstimmung­ zwi­­schen Serbien, und Bulgarien so be­­seitigen. Vertunndetentransporte. Belgrad, 31. Mär. Bm Verlaufe des gestrigen und des heutigen Tages sind 800 verwundete serbische Soldaten aus Adrianopel eingetroffen. Weitere, größere Verwundetentransporte sind für morgen und übermorgen: angekündigt. Die jüdische Hilfsmission., 3 Sophia, 31. März: Die­ Täti­ge­ Hilfsmission übersandte Heute den ersten Bericht aus Adrianopel Danad­­ it die dortige sanitäre Lage relativ­ gut. Es­­ herrsscht Teine Epidemie Nur die materielle­ Lage der armen ‘Be­­völkerung sei befragenswert. Die­ Privathäuser hatten’ fast gar nicht­ gelitten, weder bald die Beib­iegung noch durch Brände. Die Einfuhr der Lebensmittelvor­räte gestalte sich infolge der Beschädigung Der "AUrdabrüde Mötvneig und langsam. « rufliiden Brotest| Ita Boljetinae, ‚Eine französische Interpellation, ... «P»a:««i.g,31.Md-kz. Der republikanische Deputierte Guernier kün­digte dethnyter des Aeußern Ptchon an,er werde ihn bei Zusammentrtt der Kammer über die Beteili­­gung incankreichs an dern von den Mach­tengieren über Montenegro ergriffenen Maßnahmen,sowie über die Politik der Regierung pellieren. im Balfankonflikt unter­ BE Herzog von Montpensier.. EDMÉND ÜK Bl: Már Die acht Metong* mit dem Herzog von Cont ‚pensier,­ dem Brinzen Ghila,: Marius,­Caca­­‚rig­gi und. Meter Goggiaman an Bord ist, von ‚Korfu‘aus am 28. b. M. in B­alon­a angekommen.­­ Die­ Gesellschaft blieb.-drei Tage­ lang in Verbindung­ mit ‚der­­ prodisorischen Regierung und dem­ ‚albanischen Senat. . Heute wrilt' Die Sacht mit Ismael R­e­nt­a­­, dem Präsiden­­ten der »provisorischen Fer, ‚dem­ Kom­mandanten der albanischen Miliz,­­dem. . albani­­. feren. Minister Garacudi Cacariggi, boggiaman und. Berati hier ‚eingetroffen. Der Reife: wird. .grobe Bedeutung: beigelegt. —. in daß : |, Die Einnahme von RO­AR, (Telegramme des­­‚Reiter $19yb.) Die Gefangennahme Schüfri Paichas. Sophia, 31. März. "Zur Gefangennahme Schüfri Bafchas wird folgende “neue D Version mitgeteilt: Y Bulgarische Garde- Kavalleristen drangen ins Quartier Schüfri Barchas in dem Moment ein, wo er seine Papiere verbrannte. Ueberrascht, ‚ versuchte er vorerst wegen der Miedergabe zu verhandeln, doch der kommandierende Offizier erklärte: „Keine Ver­­handlungen, Herr General, Sie und die" anwesenden Herren "sind unsere Gefangenen. 30 bitte um Ihre Säbel.“ Auf­­ Ichluchzend und weinend rief Schüfri aus: „Mel­schred­­liche Ueberraschung. Niemals in meinem Leben RR I To ahead erwartet.” Ein Tagesbefehl. Re 31. Dir; "Adrianopel Der Garnisonskommandant "GeneralWasow-richteteandie Truppen de,)Qsi:sektorsv pén Adriamopel folgenden Tagesbejeb[: „ou der" Angriffen auf die­ vorgeschobenen' Stellungen des Feindes ‘und auf den Festungsgürtel "habt Ihr Bulgarien mit Ruhm bededt und unteres­s »­­|: |‘ Rumänien und Bulgarien. Telegramm des ‚Bester Lloyd“­ Die Petersburger Konferenz. Petersburg, 31. März. Die erste Sibung der bulgarisch-rumänischen Kon­ferenz, die­ heute um 5 Uhr nachmittags abgehalten wurde, war dem vorläufigen Austausche der Ana­chauungen der BOTEN TER REED ALAK ( Die­ rechten Kämpfe­­ rn des „Better Lloyd“) , Dimitrieto an der Tichataldichalinie, Petersburg, 31. März. General n­adfo­gi imittiew reist­e heute abends­­ Anch den bisherigen­­ Dispositionen über Ddefija zus­ana nach Adrianopel, um König Ferdinand, ericht zu erstatten, und sodan­n an die Tihataldicha­linie, um das Kommando zu übernehmen. Betersburg, 31. März. Der bulgarische General­ Nadjo Dimitriem ist heute abends abgereift. Im Bahnhof hatte sich eine tausend­­köpfige Menschenmenge eingefunden, die dem General Lines milde Dovationen darbrachte. Amtlicher türkischer Kriegsbericht. Konstantinopelsm März Der amtliche Kriegsbericht besagt Die feindlichen Streitkräfte,die nach dem gestagenamtlichen" Bexteyt auf dem kkepxam vor unseren befftigten Stellun­­gen westlich von Buxuk Tschekmedsche vertrieben" worden sind wurden von einigen unserer Einheiten ausdrücklich verfolgt Hieber fanden diese aus dem Marsche in der Richtung nach Jalos und Kesselil­­£ es mehr als tausend feindliche Leichen auf dem Wege. Unsere Truppen stießen auf­­ beträchtlice feindliche Streit­kräfte, die JiH auf den Höhen nördlich von Ja­l­o,s und jfüohh vom Tale Tihaklitdj aufgestellt hatten und machten dort Halt. Unsere Infanterie zerstörte eine feindliche demaskierte Batterie, die westlich von­ Talafigtej.­­aufgefahren­ war, um unsere Stellungen von der Flante­r zu nehmen, vollständig. An den übrigen Punkten der Tihataldi, Ga­­linie hat­ sich nichts ereignet, dug aus Bulakr-Liegt nichts Melden zivertes vor. Kämpfe an der Tfehataldichalinie. Konstantinopel, 31. Mär. An der Sihataldig­alinie kam es heute zu‚ unbedeutenden‘ Zusammenstößen. Beschiekung von Handelsschiffen. Odessa, 31. März. ‚Die Mannschaft des hier angekommenen holländischen­­­­ Dampfers „Curia” erzählt, daß drei Handelsschiffe, die in der Nähe des Ufers von Gallipoli die Dardanellen­ durchführen, von den Bulgaren, die eine feindliche Ladung befargteten, heftig beschossen worden. Die serbischen Reservisten. « Belgradsl Marz Die Reservisten des dritten Aufgebotes von acht Infanterieregimentern wurderkoeurlaubt Die übrigen dem dritten Aufgebote angehörenden Reservisten "werden nach der militärischen Ausbildung der am Z. est einz­­kn een Nekruten entlassen werden. STREITEN, Basics bei dem tussiscjet Gesandten. Belgrad, 31. März,­­ Ministerpräsident Pasres stattete gestern dem russi­schen Gesandtenvhartwig einen längeren Besuch ab. Beinz Baul Ei AR: feüh aus London Mn SE , ; N, . PESTER LLOYD , « Han Inge. Budapest, 31. März Nachklänge zum Kongreß der Froatischen Nechtepartei. Aus Wien wird ung gemeldet: Außer den bereits­­ gemeldeten Beichlüffen wurden auf dem in­ den legten Tagen in Abbazzia veranstalteten gemeinsamen: Sons greß Der Vertreter der Eroatischen Rechtspartei und der lazara Bolfspartei,­ wie nun benannt wird, wa­ ‚folgende: „prinzipielle Beischlüsse gefaßt: 1.. In Banatkroatien kann Feine Ausgleichsregierung auf die Unterstügung der Rechtspartei . und­ ihrer Mit­­glieder in 2. Die Rechtspartei bleibt ihren, dem Matt mit der kroatisch-serbischen Koalition entspringenden Berpräfung­en: teil,­­ 20. Die Rechtspartei wird auch weiterhin ihre Kräfte zur Beseitigung des illegalen Bustandes in Banala frogiten eingeben. 4. Mit Rücksicht auf Die Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen Mitgliedern der Rechtspartei‘ in Dal­matien , macht die Oberleitung der Partei ihre d­almatinc­­fen Gesinnungsgenossen auf die erwähnten prinzipiellen­­ Beischlüsse der Partei aufmerksam.­­Bezugslich Ispriens eignet sich die Rechtspartei den Standpunkt der dortigen kroatischen und slowenischen Vertreter an demzufolge die kroatische Sprache in diesen Ländern anerkannt und im istrianischen Landtages so­­llte bei allen autonomen Behörden durchgeführt wer­­­den­ muß. 6. Bezüglich Bosniens und der Herzegovina geht die Kroatiische Rechtspartei einhelig auf dem Stand­­punkte, daß die Eroatiische Sprache die ausschließliche Staats- und Dienstsprache im Bereiche des äußeren und des inneren Verkehrs zu sein­ hat. 7. Die Kroatische Rechtspartei freut. fi der Einig­­keit der "katholischen, " sowie, der­ mohammedanischen Kroaten in Bosnien und der Herzegovina, und wird be­­strebt sein, diese Einigkeit zu erhalten und zu befestigen. 8. Die Froatiiche Rechtspartei erkennt mit Dank’ Die aufopfernde Arbeit des Froatisch-[lovenischen Stubs im­ Reichsrate zur Beseitigung des illegalen Auslandes im Banalkroatien­ an und erblicht darin die ersten Erfolge des Anschlusses Der Elovenen an die Eroatiiche M­­artei. "­­ Slovensti tárod" berichtet­­ aus Abbazia über einen Zwitschenfall, der sich. Dort aus’ Alaki des Kongres­­­sen, der Ewatiischen­ Rechtspartei , und­ der­­ sloweniischen Volkspartei ereignete. Unter­ der­ Bevölkerung hatte sich das Gerich­t verbreitet,­­ daß­ die Kongreßteilnehmer auch eine Resolution gegen die angeblichen Albanermasiaters und die gewaltsamen Konvertierungen duch "Die Gerben beigließen wollten. Eine große Voltsmenge verformierte : I fi­ ‚daraufhin vor dem*Gemeindehause, in dessen Belt­haafe der’ Kongreß tagen sollte, und demonstrierte gegen die Kongreßteilnehmer. Gleichzeitig ‚errotckten Die Demonstranten, Daß; Der BIER­EN DEr dent­e Kongreß die Saalbewügung verweigerte. Tatsächlich wurde das Gemeindehaus gesperrt und der Eintritt den Soongreß­­teilnehmern verweigert. Exit auf Intervention einiger­ kroatisschen Abgeordneten und auf deren dem­ B­ürgermeister gegebenes Ehrenwort, daß der Kongreß­ seinerlei serben­­‚feindliche Kundgebungen beabsichtige, da die Balkanereig­­nisse überhaupt nicht auf der Tagesordnung ständen, "­ wurde den Kongreßteilnehmern die Bewübung des Saales s­tattet. új "Sn­gaibag fand gestern eine Versammlung der Senioren der noch slowenischen Akademiker statt, in der der unierte Theolog Dr. Simraf das Referat über die Stellungnahme der Erwatifen Katho­­liken gegenüber den Gerben, erstattete. Er führte aus,­­dass es heute seinen Staaten geben könne, der nicht die Notwendigkeit anerkenne, mit­ den Gerben­­ vereint vorzugehen. . Dieses Zusammengehen könne den Kroaten politisch wie wirtschaftlich nur müsen und ihre 141 Widerstandskraft gegen die äußeren Feinde stürzen. Die Kroaten "müssen ji ebenfalls kulturell, politisch und wirtschaftlich selbst organisieren. In Diesem Falle“ sei eine ‚dauernde Verständigung wahrscheinlich. Aus­ Wien wird uns weiter gemeldet Die Diffe­­renzen unter den Anhängern der Kroatischen Rechtspartei in Dalmatien haben sich stark verschärft. Biwilchen der Station des Abgeordneten Dr. Dulibics, die, unent­­wegt auf dem großfroatischen Standpunkte steht, und der Fraktion des Bürgermeiste ® von Sebenico Dr. Kastelj, die den engeren Anschluß der Partei­ an die übrigen kroatisch-nationalen Parteien und insbesondere an ‚die­­ serbische anstrebt, ist es zum ‘offenen Bruch ge­­­ommen. Dr. Dulibics wird jebt ein eigenes Partei­am­t herausgeben, und die bisher als offizielles Organ t Partei in­ Sebenica erscheinende „Hravatska Niecar wird we mehr als Parteiorgan betrachtet werden. DteWahlin Szaßkabanya -­ Aus Lug­os wird telegraphiert Die Wahl im Szapkas­banyaer Wahlbezirke dauerte bips Uhr abends Abgegeben­ wurden in­sgesamt 1190 Stimmen; von­­ diesen entfielen 652 Stimmen­ auf Peter Kortan und 538 auf Aurel Bl ú b. Der Kandidat der Partei der nationalen Arbeit Peter Kor­­fán wurde­­ also mit einer Majvorität v­on 114 Stimmen zum Reich­h­tagsa­bgeordneten des Wahlbezirkes gemach­t. Der Sieg Korkans ist umso ‘höher anzuschlagen, als die rumänische­ Seistlichkeit‘i im Interesse « , . .

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