Pester Lloyd, September 1913 (Jahrgang 60, nr. 207-218)

1913-09-02 / nr. 207

. . von 10—1 tuvor Mast-this Montag, Wittwos und Freitag und von 4—8 Uhr. .­­. . pxgäMl­osåOukuhrseym: Geöffnet Dienstag, Donnerstag und ftgı werbemnfjenn: Täglich von 9-1 Uhr; Montag ge­­ge Szalon: Anstellung des Vereins bildender Künst­­lun­­ne an Wocentagen von 9—6 Uhr, Sonntag von 9—1 Uhr, inter trone. ««ngaetses Handelsrmfenyi(Akadem­ia-utca3):V­in9big 2 Uh­r·C;mtritti­es.Die Bibliothek ist Dienstag un­d Freitag auch von­ 6—8 Uhr abends geöffnet.­­­­ Hauptstädtisches Museum: Sonntag und Freitag von 9 bis 1 Uhr, Dienstag, von 3 bis 6 Uhr. SER SEN 5 umn in Agnincunt: Den ganzen Tag geöffnet. Eintritt frei,­ibliothek des Kunstgetwerbemuseums: Bon 10—12 und von 5—9 Uhr geöffnet. Bu Bestätigt des statistischen Zentralamtes : An Wocentagen von 10 bis 1 Uhr geöffnet. · · «Bibliotheker Handelskammer: Mai­taki Mittipoch und Freitag v­on 4——8,a1sden übri­gen­ Tagen von slehr geö­ffn­et. «,uiversitäitsbibliothe:Von Montags-17Freitag täglich von­ .H1ilipSam­ 3ter von 9­—12 Uhr geöffnet. RådnysBibliothek:Geöffnet Dien­stag un­d Don­nerstag von­­ 6 Uhr. . etöfl: Haus (ReliquienMuseum), Balzagasfe 21, täglich von­­ 10 bis 2 libr geöffnet. Entree 1 k. Dienstag it der Eintritt frei. . Parlamentsgebä­ude: Täglich von 9—6 (während der Dauer der Situngen jedoch werden Besucher nicht eingelassen). Die Besucher melden sich beim Tor Nr. II, Entree 1 k. .. Börsenpalais: Dienstag, Donnerstag und Samstag von 10-2 Uhr. Karten im Wirtschaftssekretariat (erster Stod 52). «·­­e " "Ar Es »Is- Br Ni N & ei 3, Br . - PESTER LLOYD an Dienstag, 2. September 1913 Budapest, 1. September. Der König in Sihl­ Aus 3191 wird gemeldet: . Der König fuhr um 40 Uhr abends in Begleitung des Leib- Tammerdieners auf die Pirse­­nach , Mitterweigenbach). Von dort feste der Monarch den Weg zum Anfich in der Knöffelleiten zu Suß fort und verblieb von 4 °/, bis 6 °/, Uhr abends am Amit, fand­ aber seine Eihußgelegenheit, da die gemeldeten Hirsche­­ erst bei vollständiger Dunkelheit auszogen. Der König fehrte um 7% Uhr nach Zi­el zuwind und wurde vom Publikum mit stürmischen­ Ovationen begrüßt. Kurz nach der Ankunft in Sicht , ging ein überaus heftiger Gewitterregen nieder. (Der Todestag der Königin Elissabeth.) Mittwoch, 10. September 1913 um 11 Uhr vormittags wird zur Gedächtnisfeier des Sterbetages weiland Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Elisabeth das _—­egg; es er Hofstaat erscheint zur Begleitung in schwarzem Nationalkleid m­it weißen Handschuhen, mit Gold- oder Silberschmuck, jedoch gr Sal Hofburg-Pfarrkirche abgehalten werden, ohne farbige Steine, und ähnlichen Degen; die Herren vom­ilitär erscheinen in Gala ohne Dienstabzeichen und ohne Flor am Arm. Die Bänder der Didens-Großkreuze werden nicht erragen. Die Zufahrt­­ findet im Sch­weizerhofe an der Rot: Fec­lerstiege statt. Zu den Rigilien — am Vorabend um 5 Uhr — findet seine Begleitung statt. (H0f- und Personalwachrichten) Aus Kopenhagen wird berichtet: Der 4 und die Her­­zogin von Gumberland und Prinzesin Olga eine­snetenhauses Paul v. Beöthy ist aus Aachen, heute abend hier eingetroffen. Sie wurden im Bahnhof von der Kaiserinwitwe von Rußland, der Königinwitwe Alex­­andra und der Prinzessin Viktoria von Großbritan­­nien, dem­ Prinzen Waldemar von Dänemark und den übrigen Mitgliedern des Königshauses empfangen. — Die Ge­­­mahlin des rumänischen Thronfolgers ist mit ihrer Tochter — Bieitag­nachmittag in Begleitung des rumänischen Minister- Ben Majorescu und mehrerer Hofdamen mittels Automobil in Bad Zarzew eingetroffen. Nach einem längeren Spaziergange im Bart besuchten die hohen Säfte den Sport: "plat, Worauf­fia auf der Terrasse des „Hotels Continental“ bei den Klängen der Eomgertierenden Zigeunermusik speisten. Sodann traten sie die Noüdjahrt nach Canaia an. — Minister­­­präsident Graf Stefan Tipa wird bis zum 3. b. M., an welchen Tage ein Ministerrat stattfindet, in Budapest bleiben. — Der Minister für Kroatien Graf Theodor Belacsevird At heute in Budapest eingetroffen und hat die Leitung seines Ministeriums­ übernommen.­­ Der Präsident des Ne wo er sich mehrere Wochen aufgehalten hatte, nach Ungarn zurückgekührt und hat sich auf sein Gut in Felaranyos begeben, wo er bis Mitte September mit Bleiben gedenkt. Während seiner Ab­­­wesenheit erledigt Vizepräsident Karl Szaf die laufenden Angelegenheiten des Abgeordnetenhauses. — Der Leiter der Sektion für gewerbliche Verwaltung im Handelsministerium Ministerialrat Dr. Andor Barthos ist von seinem Urlaub zurückgekührt­ und hat heute die Leitung seines Amtes über­­nommen.­­ _(Todesfall.) Der pensionierte Ministerialrat Sigmund 49. Laßlo ist gestern abends­ im Park-Canatorium an den Forgen einer Lungenentzündung gestorben. Sigmund 4. LEB16 entstammt er einer alten adeligen Familie; seine Mutter, die noch am Leben weilt, war in zweiter Ehe mit dem Grafen Paul Go­mifich verheiratet, der seinem Stiefsohn eine vorzügliche Erziehung zuteil­werden ließ. Nach Absoloierung seiner juristischen Studien, trat Sigmund v. Cágló in das Luftigministerium ein, wo er es im Laufe einer verhältnismäßig kurzen­ Zeit hier zum M Ministerialrat brachte. Vor ungefähr zwanzig Jahren zog er sich in den Ruhestand zurück, doch noch lange Zeit nachher beschäftigte er sich mit Fachangelegenheiten; im Jahre 1896 vertrat er auf dem Bariser Kongreß, für Gefäng­­niswesen die ungarische Regierung. Auch im volksmuntschaftlichen­­ Leben spielte der Verblichene eine hervorragende Rolle; er war Direktionsmitglied der Peter Vaterländischen Ersten Spartaffe, der Ersten Ungarischen Allgemeinen Affeturanzgesellschaft und mehrerer anderer wirtschaftlicher Institute. Er hinterließ fünf Kinder: Slonka, Gemahlin des pensionierten Staatssekretärs im Unterrichtsministerium Mlegander Naray-Ezabo,­­ Marista, Gemahlin des Oberfissals der Rimamurany- Salghtarjaner Cisenwerfe Alexander Szontagh, Niko­­lau,­­Sujarenrittmeister, Gabriel, Obermeteorolog des Geologischen Instituts, und Margit, Gemahlin des RPrä­­e . Szombathelyen Gerichtshofcs Eugen Náray- 93abó.­­ . (Budapester Universität) Der neue Mentor der Budapester Universität Hofrat Dr. Julius Vovács hat heute sein Amt angetreten, nachdem er gestern bereits das Vermögen, die Sonds und das Inventar der Universität vom Prorektor Dr. Johann kis 3 übernommen hatte. Die feierliche Installation des­ Rektors und dem neuen­­ Universitätssenat s­od am 15. 5. M. stattfinden. Mit dem heutigen Tage haben auch die Einschreibungen an der Universität begonnen. Die Hörer ließen je am ersten Tage auffallend zahlreich instribieren. Die Schreibungen dauern bis einschließlich 12. 9. M. (Ausgezeich­nete Universitätshörer.)Der ·mni-Unterrichtsminister Graf Johann Zichy hat bekannt s­ich im vollen Jahre eine Verordnun erlassen,laut deren­ all­­jährlich dieamensliste jener Hochschller,die ihre Preisun mit Auszeichnung bestanden haben,veröffentlicht werden soll. gener MIAWM erLen Male zuiammeMellt und wird demnächst im Amtsblatte veröffentlicht werden. Unter den ausgezeichneten Hofsschülern befindet ss auch­ der Sohn des Erzherzogs Josef, Erzherzog Jofsef Stanz, der heuer Die er juristische Fundamentalprüfung mit Auszeichnung ab­­gelegt hat. g­­nternationaler Kongreß für Kauf­­männisches Bildungswesen.­ Zu Ohren der Mit­­des X. Internationalen Kongresses für kaufmännisches tdungswesen fand heute ‚abend in der Königlichen Burg in Dien ein Empfang bei Hofe statt. Die Gäste ver­­sammelten sich in dem festlich beleuchteten Kleinen Ihrensaal. Punkt 8 Uhr gab Hofsekretär Anton vd. Sambrifopvics dreimal das Zeichen mit dem Stabe, worauf die Portiere sich öffnete und Erzherzog Iosef, der die Generalzenijorn trug, ‚in Begleitung ‚des Obersthofmarschalls von Ungarn Kürten Nikolaus Palffy und des Obersthofmeisters Srafen Szápárby im Saale erschien. Erzherzog Josef trat sofort an den Präsidenten des S Kongresses, Geheimen Rat Merander v. Matlejovits heran und konvertierte län­­gere Zeit mit ihm. Dann begann der Cercle. Erzherzog Josef sprach zunäch mit dem Unterrichtsminister Béla v. Jans­topic, dem Handelsminister Baron Johann Bartányi, dem Staatzsekretär Dr. Merxander Benedes und wendete sich sodann an den Vizepräsidenten des Handelsgremiums Hofrat Franz v. Heinrich, die Vizepräsidenten des Landes­­verbandes der ungarischen Kaufleute, die­­ Hofräte Sofef v. Runcz und Berthold v.Hürst, zeichnete hierauf­ die Vertreter der fremden Staaten der Reihe nach und den geschäftsführenden Vizepräsidenten des Kongresses Oberstudien­­diretor Dr. Bela Shah mit Ansprachen aus. Der Cercle mährte eine Ehemde, worauf gegen 9­ Uhr Erzherzog Sofef den Thronsaal verließ. Während des Cercles wurden den Gästen Erfrischungen verabreicht. (Dant­an Oberdirektor Dr. Béla Schad.) Das rar arte des jüngst geschlossenen internationalen Lehr­­furjes für Bolfswirtschaft und des gestern eröffneten internatio­­nalen ,Kongresses für kaufmännisches Bildungswesen wurde bekanntlich vom Oberdirektor Dr. Béla SH­ad als Vizepräsi­­denten des Vorbereitungskomitees mit unermüdlichem Eifer und größter Ambition besorgt. Als Anerkennung hiefür haben die hier versammelten Direktoren und Professoren der Handels­ Schulen an Oberdirektor Sch­ad ein Dankschreiben gerichtet, in dem sie ihm für das glänzende Gelingen jener Veranstaltungen, das feiner­ Begabung und Tatkraft zu verdanken ft, aufs wärmste danken und ihn der treuen Anhänglichkeit des Pro­­fessorenkörpers versichern. Dieses Dankschreiben wurde Ober­­direktor Shad durch eine Deputation überbracht. Internationale Kongres für XestHetis.­ Vom 6. bis zum 9. Oktober wird in Berlin der internationale Kongreß für Aesthetit und allgemeine Kunstwissenschaft tagen. Von den an dem Kongresse teilnehmenden Ungarn werden Vor­­träge halten: Dr. Bernhard Alexander über die Fünftlerische Intuition, Dr. Bela Vázár über das Problem des Etilg in der bildenden Kunst und Dr. Otto Schiller über das ästhetische Erleben, also, die­­ einfachste Art des Erlebens von maximaler Intensität. Die Berdammung der Philo­fsophie Henri Bergsons durch die Kurie) Man schreibt und aus Rom: Obwohl die offiziellen Verdammungsurteile der römi­­schen Kurie in der Ieten Zeit seltener sind und, der Kampf ‘gegen den Modernismus nit­ etwas mehr Mäßigung ‚geführt wird, hat Kardinal Merry­vel Bal­dod, das Bedürfnis gefühlt, aus eigener Initiative das philosophische Systen Henri Bergsons zu verdammen. Der französische Philosoph hatte versucht, in seinem sogenannten Dynamismus eine Brühe zwischen der katholischen Weltanschauung und der modernen Philosophie zu s­chlagen. Da­ aber Bergson in dieser fonziliar­tiven Absicht ebenso wie vorher der gleichfalls verdammte Laberb­onniere mit den Grundlagen der Philosophie des Anum­aten, die für Mom immer noch das unantastbare­un­dament des philosop­hischen Denkens bietet, in Widerspruch tritt, so mußte er eine Desavouierung von Seiten der Kurie erwarten. Der Kardinalstaatssekretär hat Diese nunmehr in den schärfsten Ausdrücken in einem Brief an Migr. Yargıs niedergelegt, auf den Bergion in einem Vortrag im College de France zu antworten gedenkt. (Zentenarlegemden.) Die Geschichtsschreibung bem­müht sich derzeit mit allem Eifer, mit alten Legenden auszu­­räumen, insbesondere mit patriotisch sein sollenden Kriegs­­fegenden, und ist bestrebt, an ihre Stelle die historische Wahr­­heit zu geben. In Deutschland hat in bezug auf die Befreiungs­­­­kriege seinerzeit Veit­ke einen schüchternen Anfang gemacht. In den legten Jahren haben besonders der preußische General R Friederich und Karl Bleibtreu sich nach dieser Rich­­tung große Verdienste erworben. Wir sind jehr gerade in den wichtigsten Zentenartagen mitten drin. Am 26. und 27. August hat Napoleon einen seiner glängendsten Siege errungen, den bei Dresden. Seine Befehle, betreffend die Verfolgung des geschlagenen Feindes, wurden aber­ von seinen Cubalternen teils mißverstanden, teils schlecht ausgeführt,­­was zur K­atastrophe von Kulm führte. Nicht Legende, sondern Gedichte ist es, aber ein fast unbekanntes Geschichtsblatt, daß einer Zivilperson ein wesentlicher­­ Anteil am Sieg von Kulm ge­bührt, nämlich dem Staatskanzler Metternich. As er die bedrängte Lage der Verbündeten bei Kulm erkannte, bewog er den Fürsten Coloredo und die in der Nähe befindlichen Teile der xuffischen Garde, ihnen rar zu Hilfe zu eilen, und übernahm, da sie andere Aufträge hatten, Schriftlich dafür die­­ Verantwortlichkeit. Eine drollige Episode, die zeigt, wie schwer es selbst für einen tüchtigen General manchhmel ist, sich auf dem Schlachtfelde zu orientieren, ist Die Tatsache, daß Kleist, der ja in Wahrheit den Sieg entschied, nich­ für geschlagen hielt und sich beim König Wilhelm III, der auf das Schlacht­­feld geeilt war, förmlich, entschuldigte, worauf er erst erfuhr, daß er gesiegt habe! Eine Legende, die zum 18. Oktober gewiß wieder aufgewärmt werden wird, ish Die, daß Fürst Schwarzenberg am Abend des blutigen Tages mit ge­­senztem Degen auf den Windmühlenhügel geritten sei und dort den drei Monarchen den Sieg über Napoleon ge­meldet habe. Die Szene i­ von einem tüchtigen Maler, von Johann Peter Krafft,­ sogar verewigt worden; das Bild hängt im ‚Wiener Invalidenhause. An der Geschichte ist Fein wahres Wort. Kaiser Franz ist am 18. überhaupt nicht auf dem Schlachtfelde erschienen, sondern war im Hauptqu­artier zur Rothen Raffa zurückgeblieben. Außerdem konnte Shwar­­zenberg am Abend des 18. seinen Sieg melden, weil er­­ noch keineswegs davon überzeugt war. Als er am 19. früh auf das Schlachtfeld kam und der russische Generalleut­­nant v. Wolzogen, ein Schwager Friedrich Schillers, ihn als den Befreier Deutschlands begrüßte, sehnte Schwarzen­­berg den Glühwunsch mit den Worten ab: „Sie beglühwünschen mich zu früh, es wird noch einem harten Kampf offen.“ Erst zwischen 9 und 10 Uhr vormittags konnte man fetstellen, um die Franzosen den Rückzug angetreten hatten, Kriegs­­­geschichte ist eben etwas ganz anderes als Kriegslegende, aber man kann gar nicht scharf genug auf die Vernichtung dieser hinarbeiten, weil sie zu den größten Gefahren für Heer und Staat führen kann. Was uns die Benedet-Legenda gefoftet hat, weiß man, und ebenso missen auch die Frans zofen, was ihre Kriegslegende sie gefoftet hat. Die moderne französische Kriegsgeschichtsschreibung, siwie Bhuquet, Bonnal und andere, ist übrigens wirklich ein Muster von fachgemäßer, unparteiischer und britischer Darstellung. Man hat eben im Frankreich Lehrgeld gezahlt. (Ein Hafen für Capri.) Seit langer Zeit­ ist das herrische Eiland des Tiberius, die Seiteninsel Capri gegenüber dem Häusermeer Neapels, einer der Hauptanziehungspunkte für die Fremdenwelt geworden. Umso mehr wurde allerseits der Mangel eines Hafens daselbst schwer empfunden. Ins­­besondere bei stürmischen Wetter mußten die Dampfer die ganze Insel umfahren, um an der G Südseite bei der "piccola marina" vor Anker zu gehen. Um diesem Uebelstande end­­gültig abzuheb­en, hat sich die italienische Negierung — wie man uns aus Rom schreibt — entschlossen, in Capri einen fleimen, aber wettersicheren Hafen zu erbauen, der die läftige Ausschiffung mittels Nahen in Capri abzuschaffen und ein Anlegen der Dampfer an der Skaimauer gestattet. Gestern legte der frühere Marineminister Admiral Leonardi Catto­­lica persönlich in An­wesenheit der Behörden den Nnjel wie des benachbarten Neapels den Grundstein zu diesem Hafen­bau, den man binnen Jahresfrist dem Verkehr zu übergeben hofft. Der so notwendige Bau wird gewiß, bei allen Rennern und Freunden des herrlichen Eilandes große Befriedigung hervorrufen. (Höhlenforschung in Bosnien und der Herzegowina) Wie man uns aus Sarajevo be­richtet, weilen seit vorgestern unter der Führung des Präsi­­denten Ingenieurs Bed aus Graz mehrere Mitglieder des Vereins für Kohlenfunde in Oesterreich-Ungarn in Sarajevo, von wo aus sie Erfursionen nach zahlreichen Höhlengebieten in der Herzegovina unternehmen. Die Exkursionen werden bis Sonntag dauern. Berunglücker Autobus­ Aus Munfäcq wird gemeldet: Der, zwischen Munfacs und­ Beregkäß vers fehrende Autobus ist infolge Unvorsichtigkeit des Chauffeur in einen tiefen Graben , gestürzt. Zwölf Passagiere wurden verlegt, darunter drei ziemlich­ zwei. Der schuldtragende Chauffeur­­ hat sich aus dem Staube gemacht und wird nun von der Polizei gesucht. (Selbstmord.) Aus Wien wird uns gemeldet: Der Wiener Hof- und Gerichtsadvok­t Dr. Hugo Weiß hat ihh heute am Ufer des Donaustromes erschossen. Finanzielle Schwie­ tigkeiten, die durch eine kostspielige Liebschaft verursacht sein sollen, sind angeblich das Motiv der Tat. (Ein Mönch als Totschläger) Aus Bozen schreibt man uns: Während­­ einer Kahnfahrt auf dem Mon­tiggler See ging einem Mönch eine Browningpistole (03, mit der er ungesdicht manipuliert hatte. Ein zweiunddreißigjähriger ver­­heirateter Bauer namens Waldtaler wurde von der Kugel ges­troffen und starb an der Verlegung. Aug ärztlichen Streifen­ Dr. Merander Bányai, Shitalsprimarius, Zahnarzt, ist von seiner Er­­holungsreife zurückgekührt. (Das Begräbnis des Dheimz.) Der Brüsseler „Spir“ erzählt folgende Geschichte, Die der Feder eines Mark Twain würdig wäre. Vor kurzer Zeit starb in Bomale, einer Ortschaft in den belgischen Ardennen, ein Alter, der es sich zeit seines Lebens gütlich getan hatte. Er liebte das friedliche Leben und ein gutes Glas Wein, genoß sein Dasein sichzig Jahrchen lang und wurde dann mitten in einem hübschen, feinen Frühftück von einem Schlagflüßchen getroffen, das dem Annehmlichkeiten seines Erdenlebens ein Ende machte. Ver­wandte hatte er in Bomale nicht und so telegraphierten die’ Nachbarn am­ drei Neffen von ihm, die in der Gegend von Gent lebten. Die liebevollen Neffen eilten herbei, beflügelt von der Hoffnung, eine gute Erbschaft zu machen. Aber ach! das Testament enthielt, wie sich erwies, nur die folgenden drei Bestimmungen: Erstlich­ erteilte der gute Alte seinen Neffen seinen Segen. Zweitens bat er sie um Entschuldigung dafür, daß er sein bißchen Hab und Gut bereits bei Lebzeiten zur Stärkung seines Magens und zur Erheiterung seiner Seele verbraucht habe. Und drittens bat er seine Angehörigen um ein Begräbnis in seinem Heimatsdorfe bei Gent. Die Drei „Erben“ waren, als sie dieses Testament kennen gelernt hatten, förmlich versteinert; sie wurden aber wieder sehr lebendig, als sie in Erfahrung traten, daß die K­eimbeförderung des Zeichnams des guten Oheims etwa 1000 Franc­en ber« urachen würde. Da hatte der jüngste der drei Neffen eine geniale Idee. Er sprach: „Hier heißt es fehlau fein. Wir legen den Alten in eine Kiste, deflarieren ihn nicht, sondern lassen den Leichnam als gewöhnliches Frachtgut mit den Bummeln zügen gehen. Wir werden doch nicht noch groß’ Geld auf ihn ausgeben !" Gejagt, getan. Der einst so lebenslustige brave Dheim wurde in eine Kiste gepackt, die die hübsche Aufschrift „Zederabfälle“ erhielt; zudem wurde der Borsicht Halber noch „Zerbrechlich“ Draufgemalt — und also ward die Lifte der Eisenbahn übergeben. Belgische Bummelzüge machen ihrem Namen "voll und ganz" Ehre; die Eisenbahn zeigte gar feine Eile, die Kiste mit den Lederabfällen zu befördern, und es dauerte 23 geschlagene Tage, bis sie an ihrem Bestimmungs­­orte anlangte. Sonst war­ ihr aber nichts zugestoßen. Die Neffen nahmen daheim den Oheim in Empfang und sprachen, zueinander: „Wer weiß! Der Alte Hätte sich, wenn er den Transport seiner Leiche noch hätte erleben können, wahrschein­­lich selber gefreut, daß er nicht nur uns, sondern obendrein noch die Staatseisenbahn übers Ohr gehauen hat! Neubau am Muzeum:törut Die Hoflieferanten-Firma M. Neumann, Herren, Knaben: und Mädchenkleider:Etablissement, hat an der Stelle ihres alten Hauses, Muzeum-förut 1/B, ein neues, modernes Warenhaus errichtet, welches sie im nächsten Monat zu beziehen gedenkt. Um die kostspielige Ueberführung des Warenlagers zu erleichtern, arrangiert die Firma in abgesonderten Loyalitäten ihres neben dem Neubau gelegenen Interims-Warenhauses, Muzeumsförut Nr. 3, einen Räumungsverlauf, bei welchem die Preise der daselbst zum Verkaufe gelangenden Waren bis 400­0 von den urs­­prünglien Preisen herabgesetz wurden. “ Im Elite-Morgen, Lipst­ förut 16, wurde , Mundi Rosenklang auf der Hor­hzeitsreife”, Komödie in drei Akten, welche von den vors güglichsten Berliner2Romifern dargestellt wird, unter großem Interesse des Publikums vorgeführt. Die Cholera, Temesvár, 1. September. Einer aus Paldina eingetrof­­fenen Nachricht zufolge it Angelina Betrovics, die vorige Woche unter elettverbiítosen Symptomen erstannt war, Samstag abends gestor­ben. Ihre ebenfalls

Next