Pester Lloyd, September 1914 (Jahrgang 61, nr. 214-226)

1914-09-03 / nr. 214

Der Große Generalstab teilt m­it: "300.000 Senmpafen gr Die mittlere Heeresgruppe der Truppen zurückgetrorfen. Die Verfolgung wird heute fortgefeßt.. e. Majestät der iegkz schlagen. Generalquartiermeister v. Stein. Die vorstehende Siegesmeldung kommt an Bedeutung: der­ Soldat bei Dep nahe, die ebenfalls vom deutschen Kronprinzen gegen eine gleichstarre Anzahl französisger 2­14. ‚gewonnen wurde. _ : Während der bayrite Sironprinz üblich von Berdun sich durch die mit Sperrforts­ versperrte Festungslinie Berdun—Toul—Epinal durch­lägt, hat der deutsche einer Urne die starre Festung Verdun bucjstáblich Tints Tiegen fassen und fühn an ihe vorbei das Vorbringen in der Richtung Neims gewagt. Wie der oben dericht nunmehr erkennen läßt: mit­­ Erfolg gewagt. Ihm standen­ zehn Armeekorps, also mindestens fünfmal hunderttausend Franzosen gegenüber. Je Stontingent ist geschlagen und zieht sich nun offenbar über Reims auf Paris zurück. Da Paris von Reims nur Hundert Kilometer weit entfernt liegt, so steht die prinzen Armee nunmehr auf gleicher Höhe mit der nordwestlich von ihr ebenfalls gegen Paris vorrückenden anderen deutschen Armee, von der jüngst gemeldet wurde, 1. Quentin vorgedrungen sei. Wenn num­anch der bayrische Kronprinz fi­gur die Linie der Festungen und Sperrforts, Die vor ihm liegen, durchgehauen ,haben da uf Baris vorläden, und Hiedrcd wird der Krieg gegen Frankreich seiner endgültigen 4 französische Vorstöße aus Berdun wurden abge­wiesen. Es werden drei mächtige deutsche Heere Konzentrij­sphase ganz nahegernd­ erscheinen. 295­­ Berlin, 9. September, Franzo­sen, et­wa zehn Weneekorps, wurde gestern z­wischen Reims und Berdun von 2 Kaiser befand sie während des Gefechtes bei­ der Armee des Kronprinzen und verblieb die Nacht über de — Budapest, bei 2. September, frohen Botschaften je Tag beschert. An ihrer Epike steht­ ein und habe Tom de if 0 ‚ers­te Lichte, der rechtslage als eine ganze Fülle der Armee Auffenberg,­­ vorgedrungen in russiisches Gebiet Grubiehoiw eingeschlagen, liche aus Nachricht, Heer ganzer in die erfreulichen gegentüber­­Den­eworjen, Hinundertfchzig Geschüse (den SKanonen­­peter tuffitischer Armeetorps!) erbeutet ud­ausend Kriegsgefangene gemacht hat. Diese Kunde erste Ueberraschungen. Ber einigen der galizischen Grenzgemeinde. Belzer, eine Gruppe hat die von Ramosc it, das Flucht damals ihr gejagt, dem­­ Hauptquartier - die Was fid über die­­ ma der glän­­bis über. Mid da ein, unscheinbar umserer , Streitkräfte bekannten Daten " Armee Danil den Raum brauchte, um als imponierender Machtfaktor, dessen Wil­­lensfgruß Achtung , und Geltung­­ gebietet, sich bei den Augen der erstaunten Welt aufzurichten. Ehre und Ruhm den Helden, Die zwischen der Weichsel und dem Burg Ddiefe ftoigen Siege erstritten haben! Dantbare Bermunderung und ‚unverlöichliche Pietät den­ glorreichen Kameraden dieser Helden, die Die ruffischen Schlachtfelder mit ihrem­ in begeisterter Vaterlandsliebe vergoffenen Bute gedringt haben, auf daß aus Diesem Exdreid, ‚dem­ bisher nur Knechtshaft und Sinnierung entleimt waren, Durch unsere Siege Die Heroliche Saat der Freiheit und des Lichts beivorsprieße­­­s-- «»­­« . ,Die größte und bedeutendste der Ueberraschungen­, soweit sich unser Heer im­ Nordosten betreffen­,stellt aber piebig heute abend unbekannte Tatsache dar,daß un­sere im Raum­evois-Lem­berg"gegen seine starke überlegene russische Gegenmacht kämpfenden Heeresteile nicht,1­ie bigljeif angenommen­ wurde,das Zentrum­,sondern den­­ äußersten­ rechten Flieger­ unserer Operation­sarmee bilden. Da­niiir die Arm­ee Dankl,wieswist au­s dem heutigen­ offiziellen Bericht erfahren, schon dicht bei Lublin steht und im Begriffe is, Diesen. Dit zu nehmen,‘ da ferner die ebenfalls siegreiche Armee Auffenberg südöstlich der amisen Wieprz und Bug be­herrscht und auf ihrer Vorrüdungslinie in prächtigem Sturmlauf den Feind über den Bug wirft, so geht aus diesen Daten als Ergebnis der achttägigen Niejehschlacht hervor, daß zwei ‚Drittel unseres Operationsheeres auf tffiichem Boden hundert Kilometer­­ tief und hundert Kilometer breit stehen, besser gesagt vorwärts stürmen, und nur ein Drittel unseres Heeres von der galizis­­chen Landesgrenze Diesseitz Des Bug bis et­was sirdlich über Lemberg sich erstrebt. Nım finden freilich vor Lem­­­berg ı auf unserer überaus heftige Kämpfe als man annahm, daß in dem­ Raume vor Lemberg das Zentrum unseres haben. Die Tatsache aber, daß berg bloß der steht, während Operationsheeres kämpft. Im diesen­ Falle wide der Verlust Qembergs den Durchbruch unserer. Linie und das Gutzweireißen unseres Heeres bedeutet in dem Raume der Denis äußerste das Zentrum zum größten Teil und den rechte Flügel­­ unserer. Streitkräfte 0 · « Mene Heldentaten. Von unserem Kriegsberichterstatter. —­­ Kriegspreßquartier, 28. August, viele Heldentaten gibt es, die Feine Feder auf­ Wie viele Helden haben wir unter den einfachen ‚Deren Seelengröße,­ edlen Opfermut und glän­­sont im blutigen Nebel der Schlacht niemand se viele Helden terben im irgendeinen blut­­insel des ungeheuren Schlachtfeldes, ohne tlebenden Brüder‘ von der Kraft ihrer Seele "ihres Herzens auch nur Stunde geben "aufend und abertausend, Hunderttausend­tausend Helden. Unsere Dankbarkeit und wu Liebe sind mit ihmen; der edierte Held des eges it unsere ganze siegreiche Armee. Dody mir 3 den namenlosen Helden — den toten und —, daß ihir, wenn wir jon nicht jeden ein­­ten feiern‘ können, den Lorbeer mit beiden Händen igstens jenen reichen, deren Namen wir fennen und ‚tinnerung behalten künnen. Das Armeeoberkommando hat heute die en jener Offiziere, Unteroffiziere und Man­nschaften­fentlicht, die sich im Verlaufe der bisherigen Kämpfe iders ausgezeichnet haben. Die Namen Hat der Tele 5 Heute schon Budapest übermittelt. Was hier folgt, Jet. Bericht­ der Heeresleitung darüber, womit Die gezeichneten ihre Dekorierung verdient haben. ge er hier folgen: „der Wortsarge sind eintönige nun seinem­ eigenen strengen und nüchternen Stil. Sünde, einen einzigen Namen auszulassen, mö­­­­­‚sie hier nacheinander in die Phantasie des Lesers die leuchtenden Einzelheiten hin: Hier der Bericht des Armee-Oberkommandos: Allegan der Ritter von Wieniczky, Leuk­ment im Landwehrplanenregiment Nr. 1, war Patrouillenkommandant. Bei Nahen einer stärkeren feindlichen Truppe vereinigte er rajch drei Nachrichtenpatrouillen, attachirte den Gegner und zwang ihn zum Rückzug. Drei feindliche Reiter wurden gefangen genommen, zwei Pferde erbeutet. Eigene Ver­­luste: keine, Johann Mandl,Oberleutnan­t im­ Festungsartillerieregiment Nr. 4. (Luft­schifferabteilung.) Er führte als Pilot mit dem Be­­obachter Oberleutnant Mader, vielfach von feindlicher Artile Richa­rd Stosiu­s,Oberlutn­an­t im Ula­­nenregiment Nr. 7. Eine waffische Dragonereskadron griff am 8. August unsere (aus Gendermen, , Finanzleuten­ und Landsturmmännern bestehenden) braven Grenzwachposten bei Ehwalewice mit Feuer an. Oberleutnant Grofius kam mit seiner aus fünfzehn Reitern bestehenden Patrouille heran, unterfrügte zunächst unseren­­ Grenzposten mit Feuer, ließ dann auf Eigen, umritt den Ort und brach in die in einer Nebenwasse stehende Schar Handpferde ein. Jeder Widerstand wurde sofort aufgegeben; die russische Estadron flüchtete sich in wilder Panik und hinterließ, neun B Xote. « Teri? bek­goffen, in bravouröser Weise einen ehr erfolgreichen Er­kundungsflug über der Weichsel aus, so da der Deobakhter eine wertvolle Meldung erstatten konnte. Einige Tage nachher warde er bei Schwieriger Landung sehr schwer verlegt. Es ist jedoch zu Hoffen, daß er am Leber bleibt. Erzherzog Fmiede­rich, der vom Unfall hörte, schidte den Stabsarzt Professor " Dr. Biel sofort im Automobil an das Krantenlager des ver­­wundeten Offiziers, dem eine sorgfältige Pflege zuteil wird. Mar Nader, Oberleutnant im F­estungde­artillerieregiment Nr. 4 (Luftschifferabten fung), erstattete als Flugzeugbeobachter nach einem pro Bes­ichtegung, durch Artillerie erfolgreich beendeten Flug eine merta­volle Meldung, machte wichtige photographische Aufnahmen und warf aus seinem Aeroplan fünf Bomben, die dem Feinde großen Schaden zufügten. Es war dies der dritte Apparat, mit dem er den Flug unternahm. Mit dem ersten Flugzeug war er tags vorher abgestürzt, ohne Eihaden zu nehmen, während der zweite Apparat herabgeschossen wurde. Eduard Frsitsick,Oberleuntnant im Feldk­­anonenregiment Nr. 12, erstattete nach u­eidigem und tapferem Fluge der Feindesland eine für das Armee­oberkommando überaus wertvolle Meldung. Ferdinand Ritter Cavallarworn Grabem­sprung, Oberleutnant im Infanterieregi­ment Nr. 90, führte als Pilot mit vorgenanntem Offizier einen sehr erfolgreichen Erfindungsflug über die Beichsel, so daß der mitgefü­hrte Beobachter eine wertvolle Meldung er­statten­ konnte. Hat sich insbesondere in Serbien als Pilot bora­züglich) bewährt. Hauptmann des Ger­star Rosmann­, neralstabsforps, hat mit großer Initiative und gründ­­licher Sachkenntnis­­ den in Friedenszeit auf die Ausgestaltung des Flugwesens maßgebenden Einfluß genommen, so bal­big­ -: von unseren Flieger­n in den gegenb­ürtigen­ Feldlzügenv fiel jasxä« al, 2 s . CE - « « Ds a = TE 4 Fern Ku yr- . Ne - " 5 _

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