Pester Lloyd, April 1915 (Jahrgang 62, nr. 91-104)
1915-04-01 / nr. 91
. in die erklingende geihhafte , seinerlei‘ Gemüdung verurach, u erfreulich, tie Die geistige, ist auf die fürperliche. Yrifde des hohen Herrn. In Indisposition zeigen. Dieser fühlen Frühjahrszeit könnten ja an jüngere Zeite Erkältungen zugänglich geworden sein und reife Spuren irgendwelcher Glüdfiermeife it an dem hohen Herrn nichts dergleimhen bemerkbar. "Sein Gesundheitszustand is tadellos, seine Stimme flingt flar, überhaupt zeugt sein Aussehen von vollkommener Srifde und Rüstigkeit. Die Mitteilungen des Grafen Tiba Ken — Dies braucht wohl nicht erst betont zu werden — von allen Dimtverenden mit freuhhafter er Öenugtuung begrüßt. inbengen " « -..-k,«·s· TARRIE EN. ... « « PELSTER LLOYD ‚| | Der amtliche Bericht unseres Generalfundes. Die „Budapester Korrespondenz“ meldet: Ausgegeben am 31. März, mittags, eingetroffen um 6 Uhr 15 Minuten abends. An der Front in den MEDOBEtheN ift der Tag ruhig verlaufen. Sn den öftlih anfhliekenden often dauern die Kämpfe fort. Auf den abgeschlagen Höhen nördlich Cisna und nordöstlich Kalnica wurden abermals mehrere russische Sturmangriffe, die der Feind noch nachhtsie ja AkbE. Auch nördlich des Kae Bafjes , scheiterten Radtangriffe bei unter schweren Verlusten. Weitere 1900 Mann Gefangene wurden eingebracht. An allen übrigen Fronten hat ich nichtstilleriekämpfe statt. Seit 1. März wurden in Sina 183 Offiziere, 39.942 Mann des Feindes ‚gefangen, 68 Maschinengewehre erobert. .. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: 4. IOBNEE, BEA RDIN. — Bon anferem Ben thentkes im Kriegspreiz , Aquartier — kriegdprekquartier, 31. März. Smirgen Zupfow und Uzfot Wo ‚gen ohne Unterbrechung Tag und Nacht außerordentlieftige Kämpfe. Groß ihrer bedeutenden Ueberzahl haben es die Rufen nicht zuwege gebracht, unsere Truppen schon ! In den übrigen Leontabignitten herrscht verhältnismäßige Ruhe. Bloß im bessarabischen Grenzgebiet der Bufomwina gibt es geringere Kämpfe. Ein Tag des Weltkrieges. |Die Operationen auf den Strieg sich anplägen. .— Die Nede bes ke eigpetbnta Dr. Weiskirchner. — Ruffische Dankbar-keit. ie Anilinniederlage der Engländer. — Marerodia ENERMINOE- — Symptom. —Kriegodearin2) Budapest,31Mai-« ruffische Grenzgebiet Niemen gesäubert sei. Damit ist gemeint, daß der unmittelbar an das nördliche Miemenufer angrenzende Gebietsstreifen bont Feinde frei ist. Wie das deutsche amtliche Communiqus nämlich weiter besagt, sind bei Tauroggen geworfenen Sfandilie "Tiegt eva 23 neuen Angriffen vorgebrochenen Auffenzusammenhänge mit der Kilometer, also einen schmaicen Tagesmarsch, nordöstlich; Tauroggen. Ob eine neuerliche Einwirkung dieser Kräfte von Norden her auf die deutschen Stellungen noch möglich sei, wird sich wohl bald erweisen. Bei Krasnopol gelang die Gegend von Segny wieder zurückzudrängen. Dieser Erfolg weist — im Wiedergewinnung Tauroggens —darauf hin, daß die Widerstandskraft des deutschen Nordflügels stark ‘gering ist, sich der gegnerischen erwehren. Angriffe Weber 40000 grafen wurden — soweit sich Monats März von den österreichisch ungarischen zugefangenen gemosht. Sieht man aus diesen Ziffern einen erg auf den im aed Dont een Gegner von unseren Truppen beigebrachten Gesamtverlust, so läht, ist dieser mit mindestens 150.000 Kombattanten, die der Feind um Benwundeten, Toten und Gefangenen während der Märzkämpfe eingebüßt‘ hat, veranschlagen. Kriegsarbeit unserer Truppen " verbirgt Belfihi unter dieser Zahl Go .hartnädig; die Angriffe der Russen, gegen unsere Star pothenjront in ihrer taktischen Ausführung, sind, hinsichtlich : ihrer strategischen Disposition können sie nicht landers Als tastend amd. unfidfier bezeichnet "werden". Der vehemente Drud gegen unseren Abschnitt Jüdisch Duda hat plöglich nachgelasfen,während er mit ganzer Luft nun weiter östlich, zwischen Lupkow und Usfof, versucht wird. Zu einem Resultet sind die Russen so wenig wie dort auch da gelangt. Weder ihre Vorstöße gegen unsere Stellungen nördlich Cisna — nordöstlich Kalnica und nördlich des Ugroker Passes — noch die gegen die angrenzenden Zeile dieses von unseren Truppen erfolgreich behaupteten . Abihnites vermochten im geringsten zu reüssieren. (Sialnica liegt sieben Kilometer östlich Cisna, im Wetlinatal.) I Der gestrige Tag hat unser einentwegt ausdauernden Trippen dem aller menschlichen Vorwisssicht nach für uus siegsreichen Ausgang der Karpathenschlacht wiederum einen Schritt nähergebracht Das Ende dieser Schlacht ist nicht mehr so ganz in das Danger völliger Unabsehbarkeit gehüllt, % = 3 diesen Kriegsgesten, da getifenhaftes Haushalten mit den Lebensmitteln zweifellos geboten erscheint, haben die Bürger: ‚meister der Städte die ernste Pflicht, für ein entsprechendes Gebaren ‚in der Lebensmittelversorgung notwendige Vorkehrungen zu treffen. Diese Aufgabe bringt schwere Sorgen, und so ist es menschlich begreiflich, daß, auch der Bürgermeister von Wien Herr Tr. Weiskirchner das Bedürfnis fühlte, sich die Sorgen vom Herzen zu reden. Er tat dies in den von uns mitgeteilten Ausführungen. Daß Herr Dr. Weistiddner dabei gerade auf Ungarn zu sprechen kam, ist weiter nicht auffällig, ist doch Die Lebensmittelversorgung der Stadt Wien, wie die Oesterreichs überhaupt, au) in normalen Zeiten in hohem Maße auf den ungarischen Markt hingewiesen. Dennoch dürfte Here Dr. Weiskirchner bei einer nachträglichen Durchsicht seiner Rede wohl auch selbst fühlen, daß er in seinen Ausführungen nicht entsprechend Maki gehalten hat. E3tlang wie ein leichter Bonwurf aus seiner Rede heraus, als fehlte in Ungarn Verständnis und Wille, nach bestem Können und im ehrlichster Weise zur Befriedigung der Lebensmittelbedürfnisse Oesterreichs beizutragen. Die verantwortlichen Streife jenseits der Leitha müssen es willen und Herr Dr. Weiskirchner, fann in diesen Kreisen Informationen einholen, daß die ungarische Negierung von beiten Willen beseelt dem brüderlichen Verhältnis zu Desterreich Rechnung trägt. Unsere Regierung ist enthloffen, den gesamten Lebensmittelüberschub Ungarns der Bevölkerung Desterreichs zu überlassen Auch der Frage, was Lebensmittelüberschuß ist, soll nicht ausgewichen werden. Die ungarische Regierung hat den individuellen Lebensmittelbedarf mit einer Knappheit bemessen, die nur der dringenden Notwendigkeit Rechnung trägt und dem einzelnen nicht mehr bietet, als zum knappsten Lebensunterhalt unbedingt erforderlich ist. ‚Alle kompetenten Faktoren im Defterreich haben Kenntnis davon, und auch Kern Dr. Weiskirchner muß es bekannt sein, daß die Prozedur, deren Ergebnis die Weberweisung unserer Lebensmittelüberschüsfe nach Oesterreich sein wird, in vollen Gange ist. Die Requisitionen werden im ganzen Lande schonungslos durchgeführt, ein großer verwaltungstechnischer Apparat ist aufgeboten, der eine schleunige und gründliche Lösung der Aufgaben verbürgt. Nach erfolgter Durchführung der notwendigen Prozedur sollen nur soviel Lebensmittel in Ungarn zurückgehalten werden, als zur unumgänglichen Deckung unseres eigenen Bedarfes notwendig sind. Der Mest wird Westerreich überlassen werden. Ungarn darf täglich von der Bevölkerung Oesterreichs Vertrauen fordern. Es ist das ehrliche Besuch unseres Volkes und unserer Regierung, die Annäherung der Herzen, die sich innerhalb der ganzen Monarchie vollzogen hat, zu wagten und in die Zukunft hinüberzutragen. Schon dieses Bestreben würde genügen, ums zur vollkommensten Befriedigung der billigen Forderungen Desterreichs zu bewegen. ’ Freilich müßten auch in Desterreich Private und Behörden alles tun, um die Prozedur, die der Childlung dieses Weltreibens dient, nit zu efffjnieren. Durch die Ungeduld, die hie und da in Desterreich Ausdruch findet,und deren Spuren ad in den Ausführungen des Wiener Bürgermeisters zu finden sind, wird ‚auf diese Prozedur nur hemmend und störend eingesmickt. Bürgermeister Dr. Weissichner hat davon gesprochen, tak der Stadt Wien aus Ungarn Ambote mit unerhört hohen‘ Preisen zugenommen seien. Das ist der Punkt, wo man in Defterreich‘ und vor allem in Wien B Verfehlungen einsehen und die Umkehr suchen müßte. Während wir erwarten mußten, daß ‚man in, Defterreic vertrauensvoll das ‚Ergebnis unserer Requisitionen abwarte, tauchen an manchen Punkten unseres Landes.österreichische Agenten auf, die Brotfrügte und Mais zu Preisen anlaufen wollen, welche den behördlich festgelesten Marginalpreis beträchtlich übersteigen. Die hohen Preisanbote, von denen Herr Bürgermeister Dr. Weisfirchner sprac, haben ihre Duelle jenseits der Leitha, in den Manipulationen, deren Vollzieher jene österreichischer Agenten sind, die in Ungarn in klandes einer Weise arbeiten. Ihnen müßte vor allem das Hantwerk gelegt werden, denn sie hemmen die Abwiclung des Verfahrens, welches: Bestimmt ist, schließlich die Ueberweisung der Lebensmittelüberschüsse nach Oesterreich. zu ermöglichen. Wenn die ungarischen Eigner von Brotfrüchten Anbote bekommen, welche ihnen verlegtente Preise, ea AST Drermen Marimalpis "bedeutend überstreiten, in, ‚Aussicht stellen, ‚verstehen sich die Vorräte, weil die Beliber auf eine zukünftige Durchbrechung der Diazimalpreise spekulieren. 63 ist natürlich, daß dadurch die Nequisitionen ershwert und verzögert werden. Die hohen Preisforderungen, von denen Bürgermeister Dr. Weiskirchner sprach, können natürliich nur illegitimer Natur sein. Die ungarische Regierung wird: unsere Lebensmittelüberschüsse selbstverständlich zu den, behördlich fest gelesten Breisen der Bevölkerung Oesterreichs überlassen. Ein Breisanfluglag ist ausgeschlossen. Wir müten, also dem Herrn Bürgermeister: Dr. Weis« firdner antiworten, daß seine herben Worte duddjaus una gebracht waren, gehen unserer Regierung 'entspricht diesen Toyafen Absichten, Unbedingtes Vertrauen und etwas Geduld, das it es, was wir von unseren Brüdern in Oesterreich erwarten können und erwarten missen. Dr. Weiskirchner hat auch von Dehlsorten minderer Qualität gesprochen, mit denen man Wien abspeist. Nun denn, Wien it nicht gar zu weit von Budapest und die vierstündige Eisenbahnfahrt seine uns mögliche Leistung. Herr Bürgermeister Weiszichner war im unsere Hauptstadt stets ein gern gesehener Gast Es soll uns freuen, wenn er wieder einmal die Sahrt unternimmt, um sich zu übergestgelt, dagau in Budapest in den Bädereien, ebenso wie im Privathaushalt, in den Restaurants, ebenso wie in den Cafes eine Mehlsorte verwendet wird, die zur Hälfte Maismehl enthält. Nach dem Krieg wird die Zeit der schmachthaftert Semmeln und Kipfel wieder fomman. Gunstweilen muß sich Wien damit bescheiden womit man in Budapestvorlieb nimmt Am Ende können wir den Wienern nichts Besseres bieten, als wir zum eigenen Gebrauch verwenden. Ein Eihelm gibt mehr, als er hat, Erf mit Peter dem Kopen beginnt die Geschichte Aurkalands die eines europäischen Staates zu werden. Was bis dahin fo abspielt, sind blutige Palastrevolutionen, Evidarettaaufstände, Verwandtenmorde, kurz und gut, wildestes Asien, wie es etwai in dem staatlichen Leben turtestanischer und afghanischer Fürstentämter abspielt. Bei seiner Reise nach dem Reiten des Kontinents hat Zar Peter die Größe und Bedeutung der westlichen Kultur kennen gelernt. Er sah ein, in Bi entjeßlichem Zustande der Barbarei sich sein Bolt befand, und unterstüßt von seinem genialen Minister Mentichifow, der fi von der Stellung eines Parteienbäders zu der des allmächtigen Vertrauensmannes des Selbstherrschers aller Reusen und nach dessen Tode zu dem seiner Gemahlin Katharina emporgeschwungen hatte, ging er daran, zwangsweise seine Russen zu eurospäisieren. An den Zaren von Moskau waren Cihnneider aufsgestellt, die jeden, der in die Stadt ging, abfingen, ihm Die Rei der auszogen und auf europäischen Schnitt umhinderten. Aus Deutschland wurden Handwerker durch Gewährung von Privilegien und Unterstüßungen herangezogen, deutsche Bauern wurden angesiedelt, um dem russischen Landmann die neueren Methoden der Erdbearbeitung zugänglich zu machen, aus den Hansestädten und Holland kamen Schiffbauer, Furz und gut. Diese Tendenz der Europäisierung hielt an. Auch Katharina die Große verfolgte die gleiche Bahn, französische Gelehrte, deutsche Gewerbetreibende fungierten als Kulturträger und auch während des das’ Fenster nach dem Westen wurde geöffnet. ganzen neunzehnten Jahrhunderts fander Prozeß nicht zum Stillstande. So wurde zum Beispiel die zu se mächtiger Höhe emporgewachsene Tegtilindustrie in Ruffii-Polen dorthin Hauptsächlich den nordböhmischen Industriellen übertragen, und wo man in Rußland auf Spuren kultureller Entwickung stößt, kann man feststellen, daß die Blüte aus fremden, importiertem, meist deutsehr österreichisch-ungarischen Samen erstachen ist. As nun dieser Krieg ausbrach, hat für Nukland dem auch beeilt, seinen Dahl an die Zentralmächte für die Gegnungen der Zivilisation, die es von ihnen erhalten: Hatte, in würdiger Reise abzustatten, nämlich in einer Auflantg würdigen Reife. Eine unerhörte Verfolgung fegte ein, die ei auf alles erstreckte, was nicht „echt rufsisch“ war, das heißt was für nicht zum System der Schwarzen Hunderifshaften befannte. Den Gipfel aber zu erreichen, war dem Kongress des vereinigten Adels in Petersburg vorbehalten, der unter anderem auch folgende VBeischlüsse annahm: „Alle Deutschen gehörigen Kolonien tie ich im Besite von ‚Deutschen, Oesterreichern oder Ungarn befinden, Veteranen ‚aus dem Offiziers- und Soldatenstande übergeben "in Rußland sollen eingezogen, die Landgüter, werden. Weiter sollen alle die den genannten Nationalitäten gehörigen Immobilien in Dörfern und Städten, sowie alle ihre ‚Bücher und Waren beschlagnahmt werden, und zwar auch dann, wenn die Besiger sie „bereits an rufiiche Untertanen überschrieben haben.“ Was der Kongreß des pereinigten russischen Adels PN vorschlägt, ist wohl in der Gescichte ohne Parallele. Zur Römerzeit war es Gepflogenheit, daß, wenn eine Armee in das Beindesland siegreich eindrang und es erobert hatte, dies " für die erobernden Soldaten aufgeteilt wurde: "Die Hogische Dorauslegung für ein solches Vorgehen aber war, daß der frühere Beftger zum Sklaven gemacht wurde, denn nur hiedurch war er ja bejib unfähig. Mußland geht weiter. Nicht im Feindesland, sondern im eigenen Gebiete beraubt er die Bewohner, ohne Rüdjügt darauf, ob sie die russische Staatsbürgers Yaft schon erworben haben oder nicht, teilt ihren Befug auf, und wenn ein Nichteuffe so weitbildend gewesen war, zu erkennen, was er von diesem Baubarenstaate zu erwarten habe, sein Hab und Gut einem Muffen verkauft hatte, so wird in die an moralische ee grenzends ; . Besentlidhes ereignet; niffisden Truppenteile auf Stamdwilie, Richtung, ‚den Zahl galizischen Südhängen e3 ‚fanden nur Ar Sarpathen zurückauf fejes Liniend : zudrängen. int Zuge. Der Kampf 3 (Bon. Ar amttliche Bericht die Mitteilung, bisher der daß das feststellen - militärischen ist die zurücgegangen, wo läßt — der sie ich « des Mitarbeiter. also während‘ Der in dieseindeutige deutschen Obersten ‚Heeresleitung enthält, e3 den deutschen Truppen, die zu nördlich Truppen des, im nordöstlicher vermutlich sammeln. Auf mit Erfolg zu der Kämpfe des die riesenhaften ·Unseren1bsichten sind loyal und das Vor. "Land in Aderlofe 1. ; N f FA Ei PN Ei al sál áss Frese uara RS: ERS ENT ER